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Symbol der Sinnlosigkeit

Im November spätestens möchte Verteidigungsminister Jung den Grundstein legen für ein Ehrenmal der im Dienst getöteten Bundeswehrsoldaten. Ehre kennen wir heute nur aus den Begriffen Ehrenmord und Ehrensenf, Kenner erinnern sich aber auch noch an den Klassiker soldatischen Bewusstseins: Blut und Ehre, von Neoklassizisten gern auch abgewandelt zu Ruhm und Ehre.

Beinahe nichts liegt mir ferner, als die Bundeswehr in die Nähe nationalsozialistischer Organisationen zu rücken. Allein: Mir scheint der Begriff der Ehre im Zusammenhang mit Soldatentum etwas aus der Zeit gefallen zu sein. Verteidigungsminister Jung, der sich durchaus auch auf die Offensive versteht, drängt darauf, das Mal der Ehre per Verordnung auf Grund und Boden seines Ministeriums zu bauen, den Vorschlag, die Bundeswehr in der Nähe des Parlaments zu ehren, lehnt er ab. In diesem Fall wäre zu wenig Jung in dieser altmodischen Idee.

Erstaunlicherweise hat es die Bundeswehr geschafft, in den Jahren ihres Bestehens mehr als 2600 Tote zu beklagen. Wie hat sie das gemacht, wo doch die Kampfeinsätze Friedensinitiativen waren und die zu Befriedenden eben nicht mit Kanonen auf Spatzen sondern mit AK47s auf gepanzerte Leoparden schossen?

Nun, wer die Trinkgewohnheiten in der Bundeswehr kennt, der ahnt es schon. Die meisten kamen bei Unfällen ums Leben. Ob Soldaten, die die Syphilis dahin gerafft hat, hinzu gezählt werden, steht noch nicht fest, daher die erstaunlich vage Angabe der Opferzahl: „Mehr als 2600″.

Es drängt sich also die Frage auf: Wenn schon Ehrenmal, warum dann nicht Ehrenmal der Discototen? Und wem das zu prosaisch klingt: Ehrenmal der frühpensionierten Lehrer.

Mein persönlicher Favorit ist verständlicherweise: Ehrenmal des freundlichen Vaters.

Denn mein freundlicher Vater hatte eine Kriegsverletzung, die noch vierzig Jahre später eiterte. Als Ehrenmal hat er sie nicht bezeichnet.

37 Kommentare

  1. 01
    Locked

    ahhhso – leoparden – komisch. auf patroullie sieht das geradezu immer danach aus als wären die jungs nur im jeep (wolf) unterwegs – hab ich mich wohl verschaut und es war die xxs-variante vom leo. und mienen entschärfen geht natürlich auch einfacher wenn man einfach drüberfährt anstatt sie aufwändig zu suchen …

  2. 02
    dummdidumm

    Lieber Malte.

    militärische „Termini“ wie Ehre, Kameradschaft etc darf man sich eben nicht von Neonazis und Rechtskonservativen Schwadronierern klauen lassen: ich habe Wehrdienst geleistet und zwar in einer Einheit die in Somilia, Bosnien, Kosovo und Afghanistan war. Dabei habe ich unterschiedliche Gründe und Motive erlebt, warum sich dazu bereit erklärt haben, an Auslandseinsätzen der Bundeswehr teilzunehmen. Dazu gehörten vor allem finanzielle Anreize, Korpsgeist und Abenteuerlust ( für freiwillig längerdienende Wehrdienstleistende ) und es gehört heute schlicht und einfach Beruf Soldat. Doch die Erlebnisse, die meine Kameraden aus diesen Einsätzen mitgebracht haben taugen oft nicht für die großen Schlagzeilen. Gerade der derzeitige Auslandseinsatz steht exemplarisch dafür. Lest doch mal die zweitteilige Reportage der Zeit ( http://www.zeit.de/2006/45/Schulz / http://www.zeit.de/2007/21/Schulz )
    Vielleicht kann man danach verstehen, das der Begriff „Ehrenmal“ seine Berechtigung haben darf. Oder ist es etwa keine ehrenvolle Arbeit, die der Bürger in Uniform leistet, wenn er versucht durch seine Mission eine neue Zivilgesellschaft mitaufzubauen?
    Ein andere Streitpunkt wäre sicherlich, warum man sich auf Soldaten konzentriert und Polizisten, Entwicklungshelfer etc aussen vor lässt.
    Aber den Begriff Ehre darf eben nicht nur mit Blut&Boden-Nationalismus und der scheinheiligen Verwendung zu Zeit des 3. Reiches verwendet werden sonder er umfasst eben eine Begrifflichkeit, die wichtig ist: (Frei nach Aristoteles ) „Denn dem Durchschnittsmenschen ist mehr um Vorteil als um Ehre zu tun.“

  3. 03

    Nun, wer die Trinkgewohnheiten in der Bundeswehr kennt, der ahnt es schon. Die meisten kamen bei Unfällen ums Leben.

    Aehm, und wo nimmst Du jetzt die Gewissheit her dass ein Grossteil dieser Unfaelle durch Trunkenheit verursacht wurde? Koennen das nicht ganz „normale“ Verkehrsunfaelle oder verschiedene andere Unfaelle gewesen sein?

    Ich hoere hier mit schoener Regelmaessigkeit ueber Soldaten die im Irak sterben, das ist hier eigentlich schon Normalbestandteil der Nachrichten. Ein grosser Teil davon kommt bei Verkehrsunfaellen (die Strassen im Irak duerften nicht unbedingt unseren Standards entsprechen), Flugzeugunfaellen und was auch immer ums Leben. Durch echte „Kampfhandlungen“ sind es inzwischen gar nicht mehr so viele.

    Ein Unterschied wird dabei in der Berichterstattung praktisch nicht gemacht. Warum auch, sie sind bei Erfuellung ihrer Aufgabe gestorben.

    Die Todesursachen duerften da bei den Deutschen Soldaten nicht so furchtbar viel anders sein. Sicher, direkt in Krisengebieten waren es vielleicht nur ein geringer Anteil. Aber war die Verteidigung des eigenen Landes weniger wichtig und richtig? War es weniger ehrenhaft bei einem Unfall waehrend eines Manoevers oder waehrend eines Wachdienstes zu sterben? Diese Toten mit Anspielungen auf Trinkgewohnheiten zu entwuerdigen halte ich doch fuer arg zweifelhaft.

    Ja, ich habe gedient. Nicht gerne, aber ich habe Wehrdienst gemacht. Und ich stehe dazu.

  4. 04
    dussel

    so, das wird jetzt die veranstaltung der ex-wehrdienstleistenden. ich hab’s auch gemacht, und zwar weil ich wissen wollte, wie es bei der bundeswehr eigentlich zugeht. ich bin nicht stolz drauf, aber ich kann jetzt wenigstens mitreden. wer nicht da war sollte mit bestimmten aussagen eher vorsichtig sein.

    dummdidumm hat in allem recht, und mehr gibt es nicht zu sagen.

  5. 05
    MC BASTARD

    ich wohne direkt neben einem der größten truppenübungsplätze deutschlands, schon in der grundschule wurden wir aufgeklärt, wie wir uns zu verhalten haben, wenn wir einen blindgänger im wald finden, das ist in soweit beunruhigend, da der Truppenübungsplatz keine 300m von unserem Haus anfängt. zwar ist alle eingezäunt, dennoch kommt es immer wieder vor, dass auch jugendliche und kinder eindringen und dann bei unfällen ums leben kommen, ebenso oft kommt es auch vor, dass soldaten bei der übung sterben, weil sie einfach vorschriften nicht beachten, oder andere unfälle passieren… wenn ich es zusammenrechne sind in den 12 Jahren, die ich jetzt hier wohne, bestimmt schon 6 soldaten und 3 jugendliche/kinder/waldarbeiter ums leben gekommen, wenn man das auf die zeit seit dem die bundeswehr besteht und jeden truppenübungsplatz deutschlands hochrechnet, kommt man relativ schnell auf eine nicht unerhebliche zahl an opfern, die nicht bei auslandseinsätzen gestorben sind…

  6. 06
    AAA

    da patriotismus sowas wie dummheit mit p ist gibt es doch garkeine ehrbaren motive in der bundeswehr?

    nagut, vieleicht für die die einen unfall hatten weil sie einen wildtier ausgewichen sind.

    die 3 können von mir aus ihr ehrenmal bekommen!

  7. 07

    Ich bin zweimal nicht zur Armee gegangen weil ich dies wollte.

    Wer dies aber anders will – der soll auch Sterben wenn seine Zeit ist aber mit Patriotismus hat dieser Unsinn nichts zu tun!

    Wenn unser Land Überfallen würde und die Leute kämpfen sich ihre Freiheit wieder frei dann hätte dies einen Wert.

    Wir haben nichts in fremden Landen zu tun – im Bösen nicht und auch im Guten nicht. Wir haben eine Verteidigungsarmee – eine Landesverteidigung!

    Das Land ist aber immer „Hier“ – nie Dort!

    Hier Land – dort nicht unser Land!

    Nicht von der Maas bis an die Memel – auch nicht Hindukusch – Gaza – Libanon – Afrika – Land seien Hier!

  8. 08
    MC BASTARD

    @AAA: versteh mich nicht falsch, ich war noch nicht bei der bundeswehr und heiße es die wehpflicht auch nicht gut, aber wer zur bundeswehr geht um menschen zu helfen, der hat meiner meinung nach schon ein ehrbares motiv… auch wenn es nicht viele sind, dennoch sollte man nicht alle über einen kamm scheren. ich würde lieber zivi machen, aber wenn ich zur bundewehr müsste, dann als sanitäter…

    PS: bin mal gespannt wann se sich wieder melden, erfasst bin ich schon seit 2 jahren

  9. 09

    Ich dachte bei „Ehrenmahl“ geht es nicht um „Ehre“, sondern um jemanden zu Ehren, was nicht dasselbe ist.

    Warum sollten die Soldaten nicht die eigenen Kollegen (im Fachjargon „Kameraden“ genannt) ehren, die im Dienst gestorben sind?

    Andere Berufsgruppen könnten das doch auch machen.

  10. 10
    nomzamo aus karl-marx-stadt

    @ 7

    Aber wenn Land seien hier warum du schreiben wie von Land anderes? ;-)

    Aber ich gebe dir ausnahmsweise mal vollkommen Recht.

  11. 11
    Malte

    winfried spricht da ein großes wort gelassen aus.

  12. 12
    AAA

    @MC BASTARD: sicher gibs das, dass problem ist nur das du nicht darauf schwörst anderen zu helfen sondern dein supergut vaterland zu verteidigen und dann ist es egal ob du helfen wolltest oder nicht
    man verbaut sich quasie selbst die chance was gutes zu tun wenn es in deutschland gerade mies läuft, da stehst dann mitn panzer auf der brücke und fotografierst arme autofahrer.
    genau aus diesen grund kann man die auch einfach über einen kamm scheren, genauso wie die polizisten und die beamten, mündiger mensch adé

  13. 13
    heidrun

    als ich hier das alles gerade so las, lief passenderweise „ich war mal cowboy“ von peterlicht…
    http://lyrix.at/de/text_show/609d9784e4babf447763b5037d15dc68_-_Peter+Licht-Ich+war+mal+Cowboy

  14. 14

    Wer in seiner Wehrdienstzeit menschen helfen will, geht bestimmt nicht zur BW. es gibt da auch ein paar andere organisationen, wo man die Zeit besser verbringen kann. Ich habe in meinem bekanntenkreise viele die gedient haben und menschen hat kaum einer geholfen. im gegensatz dazu die zivis im altersheim oder wie ich im Katastrophenschutz/Feuerwehr. ach ja, ein ehrenmal für die verweigerer brauchen wir nicht. mir hat bisher immer der dank der menschen gereicht.

  15. 15
    ex-bundi

    Hmm, eigentlich hatte ich die Bundeswehrzeit schon innerlich abgehakt und dort sieht man ja nun wirklich viele seltsame Dinge und Menschen. Insofern lästere ich eigentlich auch immer gern mit.

    Aber dieser Artikel ist schon ärgerlich unreflektiert, wenn er Unfalltote mit Discototen gleichsetzt. Es gibt auch eine Menge Soldaten, die jeden Tag im friedlichen Deutschland ihr Leben riskieren, zum Beispiel Piloten oder Personal auf Schiessbahnen. Diese Unfalltoten (ab und zu durch BILD mit Aufmerksamkeit bedacht) haben ein kleines bisschen mehr Respekt verdient, gerade weil es in der Ausbildung eher die Regel als die Ausnahme ist, dass auch mal was schiefgeht. Diese hochqualifizierten Leute in eine trottelige Bundi-Sauf-Ecke zu stellen ist m.E. nicht ok.

    Beispielsweise hat ein gewisser Oberst Thomas Reiter bisher Routineflüge immer gut überstanden, seine Kollegen aber leider nicht und sind unfreiwillig zu Unfalltoten geworden. Von den aus diesen Flügen gewonnenen Erkenntnissen profitiert er, die deutsche Raumfahrt und damit wir alle aber gerne.

    Mein Gott, dass ich nochmal sowas schreiben muss..naja. Ich denke halt, dass Teile dieser Truppe einen besonderen Beitrag leisten. Ob dieser soweit herausragt, dass es ein Ehrenmal rechtfertigt, ist eine andere Frage. Aber ernst nehmen sollte man die Menschen(!) dort schon.

  16. 16

    @dummdidumm: Ehre und Kameradschaft sind schlichtweg originär rechte Termini, da kommt man nicht raus. Kameradschaft bleibt immer die Verschiebung individuellen Interesses hinter das Interesse der Gruppe. Egal ob bei den Pfadfindern oder bei der Bundeswehr. Ohne Ehre ist solch eine Konstruktion wie „unehrenhaft“ nicht denkbar, die häufig genug ihre schockierenden Blüten treibt. Es gibt Begriffe, die sich nicht fortschrittlich besetzen lassen. Meist sind es jene, die Kollektives, also Familie, Dorfgemeinschaft, Staat, etc. pp., überbetonen und das Individuum in seiner Wichtigkeit verkleinern.

  17. 17

    Erstaunlich. Meiner hatte auch so einen offenen Fuß aus dem Krieg mitgebracht. Der roch auch nicht besonders gut, wenn er nicht ständig behandelt wurde.

    Ob offene Kriegstfüsse bei Vätern zu einer völlig anderen Heldenbetrachtung führen? Von mir wurde Herr Jung auf jeden Fall auch nicht gelobt. Aber wann lobe ich schon mal Politiker?

  18. 18
    Georg

    @Lars: Das das Wort „Kameradschaft“ ein „originär rechte Termini“ ist finde ich doch schon ein wenig weit hergeholt.
    Ich genieße die „Kameradschaft“ jedes Wochenende, wenn ich mit meinen Kumpels eine Rennradrunde fahre und mir z.B. einer Windschatten gibt, mir bei einer Panne hilft oder mir durch kluge Ratschläge über eine Durststrecke hilft.

    Man sollte sehr vorsichtig sein, Begrifflichkeiten nur mit Links-/Rechts-Denke zu besetzen.

    Zum Ehrenmahl: Finde es nicht weiter tragisch das sowas gebaut werden soll. Is sogar recht billig nur 30 Mio. glaube ich und unmittelbar davon betroffen bin ich auch nicht da es ja im Innenhof des Verteidigungsmin. stehen soll.

    Man kann sich auch über alles aufregen….

  19. 19

    Auch uns Ex-Zivis sollte man ehren, Malte.
    Eine Platin-Pferdelunge i.d.N. der Zivildienstschule Buchholz hielt ich für angebracht.

  20. 20
    tigger

    „Ehre und Kameradschaft sind schlichtweg originär rechte Termini, da kommt man nicht raus. Kameradschaft bleibt immer die Verschiebung individuellen Interesses hinter das Interesse der Gruppe.“

    Genauso wie die Begriffe „sozial“ und „solidarisch“ das Individuum dem Interesse der Gruppe unterordnen. Ohne diese Begriffe wären solche Konstruktionen wie „unsolidarisch“ oder gar „asozial“ nicht denkbar, die häufig sogar noch im Wahlkampf und der parlamentarischen Debatte ihre schockierenden Blüten treiben. Es gibt Begriffe, die sich nicht fortschrittlich besetzen lassen. Meist sind es jene, die Kollektives, also Familie, Dorfgemeinschaft, Staat, etc. pp., überbetonen und das Individuum in seiner Wichtigkeit verkleinern.

  21. 21
    heidrun

    mann! es gibt auch zivis, die als krankenwagenfahrer „täglich ihr leben riskieren“, um „leuten zu helfen“. relationen, sag ich da nur, und plädiere in diesem zusammenhang für ein ehrenmal für _alle_!

  22. 22

    Malte, warum schreibst Du erst so schlau über den Willen zu Mob und dann derartig zynisch über tote Soldaten, Menschen?

    Man kann ja von der Bundeswehr und von dem ‚Ehrenmal‘ halten, was man will – aber Deine Wortwahl, die fast schon nach ’selber schuld‘ klingt, ist der Diskussion IMHO nicht unbedingt zuträglich…

  23. 23
    AAA

    ja, ich denke „selber schuld“ trifft die sache ziemlich genau …

  24. 24

    Ziemlich viele Vorurteile und viel Ignoranz für 46 Zeilen, Hut ab.

    „Beinahe nichts liegt mir ferner, ..“ ist ja wohl die allerälteste Floskel um genau das dann trotzdem im hinteren Satzteil zu tun.

    Ich glaube auch nicht, dass meine Tätigkeit als Rettungsdienst-Zivi im entferntesten so gefährlich war wie ein Auslandseinsatz im Kosovo oder in Afghanistan. Abgesehen davon ist es dem Innenminister oder sonstigen unbenommen auch für Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei o.ä. ein Ehrenmal zu errichten.

  25. 25
    Jordanus

    @winfried
    @malte

    deutschland ist von jeher abhängig von Rohstoff-Importen. Vielleicht verteidigen Bundeswehrsoldaten irgendwo da unten nicht direkt unsere Freiheit. Aber sie sorgen dafür, dass Ihr hier noch bequem leben könnt und genug Benzin zum Autofahren habt usw.
    wenn die sicherheit der transporrtwege nicht gewährleistet ist, ist hier bald schluss mit dem Luxus.
    Das trifft vielleicht nicht auf alle einsatzorte der bundeswehr zu. aber bei allen ist diese frage teil des gesamtkonzepts.

  26. 26
    Bernd

    „deutschland ist von jeher abhängig von Rohstoff-Importen. Vielleicht verteidigen Bundeswehrsoldaten irgendwo da unten nicht direkt unsere Freiheit. Aber sie sorgen dafür, dass Ihr hier noch bequem leben könnt und genug Benzin zum Autofahren habt usw.“

    Na, wenn das nicht ehrenhaft ist.

  27. 27
    heidrun

    hups, ich habe mich auf #16 bezogen, das vergaß ich zu erwähnen – nicht auf auslandseinsätze.
    @ simon: wohl war, nur denkt da leider niemand drüber nach. ehre, wem ehre gebührt, aber dann auch allen.

  28. 28

    @29:
    Wie gesagt, blos weil der Jung für die getöteten Soldaten ein Ehrenmal aufstellen wird, heisst das ja nicht, dass nicht irgendein anderes Ministerium oder sonstwer für andere Berufsgruppen etc. eins aufstellen darf.

  29. 29

    Ich bin schon ein bisschen erstaunt, das in einem Blog, dessen Verleger auch international vernetzt ist, und vor allem durch konstruktiv-kritische Beiträge positiv auffällt, auf einmal solch pubertäres Geschwätz auftaucht. Nicht, dass ich das verbieten wollte. Im Gegenteil, wir brauchen noch mehr solcher Äußerungen, um zu erkennen, wo es an Geistes- und Herzensbildung fehlt. In Bezug auf ein mögliches Ehrenmal brauchen wir aber vor allem eine grundsätzliche Diskussion über die Rolle Deutschlands in der Welt und weder einseitige Dekrete eines Ministers noch Ekelfantasien eines unreifen Bloggers.

  30. 30
    Malte

    Möglicherweise solltest du – bevor du mir Unreife unterstellst – erst einmal die Fakten auf deinem Blog ordnen.

    Nach dem die Diskussion um ein Ehrenmal für die im Ausland ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldatinnen und – soldaten […]

    Es geht schon auch um die vom Hochsitz Gefallenen. Oder wie erklärst du dir die Opferzahlen?

    Warum glaubt eigentlich jeder, der einmal uniformiert Ringelpietz gespielt hat, er könne mich darüber belehren, wie ehrenhaft es ist, sein Blut fürs Vaterland zu verlieren?

    Du hast „Einsatzerfahrung“ gesammelt, mein Vater Kugeln und du hast die Chuzpe, mir irgendetwas von Reife zu erzählen? Ich kann beschleunigtes Erwachsenwerden nur empfehlen. Oder aber: Du lernst von den Alten.

    Aus einer Maischberger-Sendung mit Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker:

    Was beide besorgt: Heute sei eine Politikergeneration am Ruder, die keine persönliche Kriegserfahrung habe, für die Krieg aber wieder zum politischen Mittel geworden sei. „Es ist leichter, in einen Krieg zu gehen, als anständig wieder herauszugehen“, sagt Schmidt.

  31. 31

    Die Unreife, die ich Dir wegen der Art Deiner Äußerungen unterstelle, hat relativ wenig mit meiner nicht detaillierten Darstellung zu den mehr als 2.600, davon 69 seit 1990 im Auslandseinsatz, im Dienst ums Leben gekommenen Soldatinnen und Soldaten zu tun. Und wenn Du genau hinliest, siehst Du, dass ich gerade wegen der unpräzisen Kommunikation der Bundeswehrführung hoffe, dass nun eine umfassende Diskussion in Gang kommt, bevor quasi handstreichartig ein Denkmal errichtet wird, das nicht zum Denken anregt, sondern der Affirmation dient. Mein Plädoyer ist deshalb auch für einen Standort am Parlament, um die politischen Entscheidungsträger daran zu erinnern, das ihre Entscheidungen weitreichender sind als die staubigen Schuhe in Afghanistan, die sie vom Truppenbesuch mitbringen.

    Inwiefern die Verletzungen Deines Vaters ein Argument im Hinblick auf die Qualität unserer Aussagen sein sollen, bleibt mir jedoch verborgen. Vor allem, weil ich gerade wegen meiner Einsatzerfahrung mit Sorge sehe, wie militärische Laien leichtfertig ihre verfehlte Politik durch militärische Gewalt fortsetzen wollen.

    Und so vordergründig amüsant Dein Text auch ist: er bedient Klischees, verbreitet ein klein bisschen Ekel und Polemik. Zu einer nötigen, tiefergehenden Diskussion leistet er nur einen minimalen Beitrag.

  32. 32

    Wie bereits irgendwo in den Kommentaren geschrieben wurde, bedeutet Ehrenmal ja wohl eher die Toten zu ehren und nicht deren Ehre in Stein zu meißeln.

    Abgesehen davon gibt es mit Sicherheit gute Gründe für oder gegen ein Ehrenmal für Soldaten zu sein, da du hier aber nur Vorurteile und Klischees aufzählt, disqualifierst du dich IMHO völlig für diese Diskussion.

  33. 33
    Ansgar

    Und so vordergründig amüsant Dein Text auch ist: er bedient Klischees, verbreitet ein klein bisschen Ekel und Polemik. Zu einer nötigen, tiefergehenden Diskussion leistet er nur einen minimalen Beitrag.

    Und das von einem, alten Informationskrieger. Da wird mir richtig warm ums Herz.

  34. 34

    @Ansgar:
    Mag sein, aber ernsthafte Argumente gibt’s im Spreeblick-Beitrag auch nicht, außer das die Bundeswehr ein versoffener Haufen von irgendwelchen komischen Typen mit Vorliebe für angebliche Nazi-Tugenden ist.

  35. 35

    Was ist eigentlich mit den im Dienst getöteten Angehörigen der NVA?

    Pax