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O Broder Where Art Thou?

broder.jpg

Ich finde die vielen hauptamtlichen Aufreger nur noch lächerlich.

Ein Satz von Henryk M. Broder, dem ich vorbehaltlos zustimme.

Broder, so heißt es immer, sei polarisierend. Polarisierend ist ein Wort, dass man zu jeder Gelegenheit benutzen kann, und ganz gerne werden in dem Zusammenhang auch noch einige Substantive (Kämpfer + Synonyme), und Adjektive (streitbar, temperamentvoll, kritisch + Synonyme) eingeflochten. Kurzum, Broder ist Knut in erwachsen. Markwort sieht das anders und stellt den Broder in eine Ahnengalerie mit Ulrich von Hutten und Martin Luther, Lessing und Lichtenberg, Schopenhauer und Tucholsky. Was soll man dazu noch sagen.

Man könnte jetzt ganz einfach die Achseln zucken und schweigen. Oder man wiederholt Altbekanntes. Ich bin eher für Wiederholung, auch weil man dieses widerliche Grußwort von Markwort nicht einfach so stehen lassen kann. Wo anfangen?

Broder macht es seinen Kritikern gerne einfach, schon allein, was handwerkliche Mängel anbelangt: Mal gräbt er längst widerlegte Geschichten vom Schwein aus, mal verbreitet er Märchen von muslimischen Frauen, die die Pluszeichen abschaffen wollen, mal ist es eine sehr interessante Auslegung der hohen Kunst der Übersetzung (letzte Absätze), mal… ach, das muss vorerst reichen.

Es lohnt kaum der Mühe, seine Anschauungen zu widerlegen, sie widerlegen sich selbst. Ob er jetzt mit offenen oder versteckten, jedenfalls immer verfehlten Nazi-Anspielungen kommt, oder dass Broder gerne vor dem Tor des Nachbarn gekehrt haben wüsste, weil ihm der Schmutz zu Hause schon gar nicht mehr auffällt, oder seine Ausführungen zu einer härteren Justiz, einer Justiz, die sich dem gesunden Menschenverstand zu beugen hätte – also Broders Menschenverstand – , das sind alles so Sachen, die diskutiere ich gerne beim Bier in meiner Kicker-Kneipe mit den ganzen verirrten Bild-Lesern, aber nicht in den SpOn-Artikel-Kommentaren. Dazu ließe sich jetzt noch sehr viel sagen. Vielleicht ein andermal. Die selbsternannte Achse des Guten wird ja wohl kaum morgen schon zusammenbrechen.

Obwohl, auf einen Punkt möchte ich dann doch nochmal genauer eingehen. (Das ist meiner schlechten Erziehung im Fußballverein geschuldet, ich muss einfach nachtreten.) Also, Broder zitiert ja ganz gerne den Humanismus und die Aufklärung als den drei Meter Kulturvorsprung, den wir vor der islamischen Welt hätten. Wir erinnern uns: Beide haben in nicht ganz unbedeutenden Dokumenten wie sagen wir den Menschenrechten ihren Niederschlag gefunden. Broder meint aber, die Menschenrechte seien schön und gut, dürften nur in bestimmten Situationen nicht so eng gesehen werden. Sowas heißt bei ihm selektive Intoleranz und gilt immer gegen die Palästinenser:

Israels Reaktion auf die Entführung seiner Soldaten, auf den Beschuss mit Hamas-Kassam-Raketen aus dem Gaza-Streifen und mit Hisbollah-Katjuschas aus dem Südlibanon, sei „überzogen“, „unverhältnismäßig“, treibe die „Eskalation der Gewalt“ voran und verletzte die Regeln des Völkerrechts.(…)
Schon möglich, dass Israel alles falsch macht, aber so ist das eben im Leben, wenn man nur die Wahl zwischen falsch und verkehrt hat.

So ist das eben im Leben: Die einen sterben, die andern nicht. Ich hätte lieber, dass Israelis und Palästinenser miteinander verkehren, beispielsweise am Verhandlungstisch. Auch wenn man das eine verkehrte Situation nennen könnte. Broder aber hält Gewaltverzicht für Verweichlichung, Dialog ist was für Hasenfüße und kritische Nachfragen sind hysterische Provokationen. Das sind natürlich genauso willkürlich herausrecherchierte und herauspräparierte Zitate, wie Broder sie bringt. Sie zeigen nicht sonderlich viel von Broders Gesinnung. Broder selbst zeigt nicht sonderlich viel von seiner Gesinnung.

Das liegt daran, dass er nicht, wie manche meinen, ein begnadeter Schreiber ist, sondern er eher seine Gesinnung seinem Stil unterwirft. Dass er „stilistisch schon vor einiger Zeit das Florett gegen die Kettensäge eingetauscht hat“, ist durchaus richtig. Gerade deswegen sind seine Aussagen auch so nichtssagend: Da spricht der Pamphletist, nicht der Volksverhetzer, der Provokateur, nicht der Visionär.

Broder hat im Grunde nicht besonders viel zu sagen – außer Pointen. Deswegen liebt er auch die Kontroverse, den Schlagabtausch. Dazu braucht es nicht viel, ein wenig Schmalz, um seinen Gladiatorenkörper zu fetten, ein wenig brodelndes Publikum, einen Gegner, ein paar Spitzen. Und ebenso schnell wie die Zeitungsdebatten wird auch Broder wieder verschwinden in ein paar Jahren. Wer vorher noch ein Kapitelchen aus „Hurra, wir kapitulieren“ lesen möchte, ohne sich gleich das Buch zu kaufen, hier entlang.

Zum Abschluss überlasse ich einem Lobredner das Wort, eingangs zitierten Markwort, der sich nicht entblödet hat, dem Broder derart übelriechenden Honig ums Maul zu schmieren:

Broder verbrennt sich das Maul. Gott sei Dank. Lieber ist er islamophob als feige. Den Effekt mit dem Totschlagwort kennen wir schon. Das Totschlagwort zur Beschwichtigung einer anderen Diktatur hieß Antikommunismus.

Gleiche Seite, etwas weiter unten:

Wir sind gerne großzügig gegenüber Minderheiten, aber was wird, wenn die Minderheiten zu Mehrheiten anwachsen? Man wird uns beschwichtigen, dass die meisten hier lebenden Türken längst integriert und angepasst seien und nach unserer Mentalität leben. Das mag sein, aber die Stillen haben sich in keiner Diktatur gewehrt. Wenn demagogische Fanatiker aktiv wurden, haben sie geschwiegen oder sind mitgelaufen. Sie waren Mitläufer, oft auch Mitschreier.

Herr Broder, genau das ist der Grund, warum ich Sie nicht verachte. Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr.

Wer sich übrigens ernsthaft mit den Problemen des Multikulturalismus, der Integration und des Fundamentalismus in Europa beschäftigen will, ist gut beraten, die Artikel der Bruckner-Buruma-Ash-Debatte zu lesen.

74 Kommentare

  1. 01

    Auch in seiner Selbst-Laudatio bei SpOn gibt es schon wieder gewisse „Ungenauigkeiten“.

  2. 02
    fichte

    Wie schreibt die PARDON so schön:

    Henryk M. Broder erhielt den mit 20.000 Euro dotierten Börne-Preis. Dass der Preis verdient ist, sieht man daran, wer sich jetzt darüber ärgert.

    :-)

  3. 03
    Frédéric

    Ach, ärgern tu ich mich eigentlich nicht. Über Pardon hab ich mich geärgert, aber das is schon was her.
    Edit: Über was der pantoffelpunk über Pardon herausgefunden hat meine ich natürlich.

  4. 04
    Maltefan

    Schöner Text! Broder geht mir auch schon lange auf die Eierstöcke.

    Kleiner Verbesserungsvorschlag zur Überschrift: MMn muss es heißen „Oh Broder, Where Art Thou“. „Though“ spricht sich nicht nur völlig anders aus und kommt im Originalzitat nicht vor, sondern ergibt mMn auch keinen Sinn.

    Die andere Möglichkeit ist natürlich, dass der Witz zu subtil für mich ist …

  5. 05
    Ivor Bigbotty

    Über Broder zu schreiben ist pure Zeitverschwendung. Es gibt Handlungsbedarf in Sachen Integration und Toleranz auf vielen Seiten. Darin Fortschritte zu erzielen ist es wert, Energie zu investieren. Verbessert sich die Situation diesbezüglich, dann verschwinden auch die ganzen Broders; somit ist er Teil eines Problems und nicht Teil der Lösung.

  6. 06

    Immerhin lässt sich ausschlißen, dass Broder selber in der Jury saß ;-)

  7. 07
    Frédéric

    @ Maltefan: Meine Englischkenntnisse… jaja… Merci!

  8. 08

    Über Broder zu schreiben ist pure Zeitverschwendung.

    Das hab‘ ich auch mal kommentiert. Allerdings geht es mir mittlerweile auch auf den Wecker, immer und immer wieder mitansehen zu müssen, wie alle möglichen und unmöglichen SchneiderSchreiberlein diese Type mit Lorbeer bekränzen und auf Ochsenkarren Festwagen vor sich herschieben. Ich finde, da muss man sie wenigstens mal ab und zu auslachen und laut sagen dürfen: „Ey, der (der sich selbst für den Kaiser hält – mindestens) hat ja gar keine Kleider an.“ Das ist imo Notwehr gegen ihre permanenten Versuche der Volksverblödung.

  9. 09
    Altra

    Also, ich weiß nicht. Wenn ich mir das Pixel-Video mit der tatsächlich stumpfen Studentinnen-Frage ansehe, dann weiß ich, warum ich froh bin, dass es Broder gibt. „Ich werde gleich als Antisemitin bezeichnet, wenn ich nur die Israelische Politik kritisiere!“ Na, Hurra. Willkommen in der Jahrzehnte alten Totschlagsargumentsackgasse minderbemittelter, aber politisch sehr engagierter Pulswärmerträgerinnen. Völlig richtige Reaktion, darauf erst gar nicht zu antworten. Es wurden eh schon zu viele unnötige Fragen beantwortet. Und Anti-Broder-Texte verfasst…

  10. 10

    ach, der broder….

  11. 11

    Und wieso ein Foto von ’ner Magenspiegelung?

  12. 12
    Ivor Bigbotty

    @Iris
    Ich kanns sehr gut verstehen, wenn man dazu Kommentieren will. Ich finds auch nicht falsch. Nur hätte ich gerne, dass der Kerl endlich die Beachtung bekommt, die er durch seine Äußerungen verdient; also annährend keine. Dazu muss ich aber mit gutem Beispiel voran gehen.

  13. 13
    Peter H aus B

    Das ist einer der besten Artikel, die ich bisher auf Spreeblick lesen durfte.Danke.
    Ich hab nie verstanden, warum ein ewig Gestriger wie Broder soviel positive Beachtung bekommt. Ein furchtbarer Typ.

  14. 14

    Broder schwimmt in dem Schwarm der Guten gegen den Strom um sein Fressen abzugreifen. Er frisst Klischees und kotzt neue aus. Das Markwort seine Hymne auf Broder spricht, ist tatsächlich ein Beleg für das geringe intellektuelle Potential von Broders Polemik, gleichwohl ein HInweis auf den Marktwe[o]rt seines Auswurfs. Broder bringt die Qualität der Nachmittagsunterhaltung in die deutsche Printmedienlandschaft und in den politischen Talk.

    Schade ist, wie so oft, dass wahre Betrachtungsoptionen für gesellschaftliche und politische Phänomene auf diese Art zerrieben werden, weil es nur noch um Für oder Gegen geht und dabei das Verstehen um eine komplexe Welt verloren geht.

    Deswegen kotzten mich Broderisten und Konsorten an.
    Deswegen danke ich dem Autor.

  15. 15

    Hoffentlich gelingt es den Menschen nie, unsterblich zu werden. Sonst steht Broder irgendwann in ferner Zukunft selbst noch beim Empfangskommando für Aliens herum und das erste, was die Aliens von diesem flachdenkenden Verbalfurzer hören, wäre: „Antisemit! Aliens sind alle Antisemiten!“ Danach würden sie den Planeten wahrscheinlich völlig zu Recht in Asche verwandeln…

    Gruß

    Alex, heute mit broderesker Polemik

  16. 16
    Altra

    Dass also quasi Gewalt die legitime Antwort auf wiederkehrende Antisemitismus-Vorwürfe ist und die meckernden Juden selber schuld sind an ihrer Unbeliebtheit, das ist es, was uns deine merkwürdige Alien-Geschichte sagen will?

  17. 17
    Altra

    Übrigens, Alex, nennt sich das, was du schreibst, nicht Polemik sondern Plödheit. Und die hat im Umkehrschluss nichts anderes verdient als: Henryk M. Broder.

  18. 18

    @ nerone
    Bis auf „ankotzen“ stimme ich Ihnen vollkommen zu in der Bewertung der Rolle, welche Broder so gerne spielt. Denn eigentlich lese ich seine Texte mit Vergnügen.
    ……………………………

    Das Broder-Bashing, das ich immer wieder in deutschen Blogs beobachte, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Wenn ein Provokateur sich bewußt als Provokateur darstellt (und das tut Broder aus meiner Sicht), dann entfällt doch irgendwie der Grund für die aufrichtige Empörung… Oder fühle nur ich das so?

    Helmut Markwort und die Journalisten seines Schlags finde ich z.B. viel, viel schlimmer. Inkompetenz, leere Phrasen, gebetsmühlenartige Wiederholungen immer gleicher Klischees, „Analysen“, die diese Bezeichnung nicht verdienen – das ist das eigentlich Ärgerliche und ist überall zu finden, selbst in den Medien, die ich im Allgemeinen schätze, geschweige denn von den Blättern à la Focus. Man kann sich höchstens über die Abwesenheit des Geistes aufregen, doch nicht über den Geist selbst, nur deswegen kommen all diese unzähligen „Medienschaffende“ und „Meinungsträger“ davon.

    Henryk Broder mag schlimm sein, aber nicht viel schlimmer als Mainstream – wenigstens gibt es ihn nicht in tausendfacher Ausführung.

  19. 19
    Maltefan

    @Altra (11)
    Nur weil manche es in die eine Richtung übertreiben, muss man noch lange nicht gut finden, wenn Broder es in die andere Richtung übertreibt. Ich persönlich finde ja, dass Broders Thesen durchaus einen wahren Kern haben, aber die Art wie er hetzt und manipuliert ist einfach widerlich.

  20. 20

    @ neuraum,

    sicherlich ist Broder bei allem was gegen ihn vorzubringen ist amüsanter als sein Anhänger, den Broderisten. Ich hatte da zu wenig differenziert. Und natürlich ist Broder als Rhetoriker brilliant und also auch unterhaltsam. Und Broder ist ein Instrument der Leute, die Sie als „schlimmer“ anführen.(Ich glaube übrigens, dass Sie recht haben)

    Warum ich kotzen muss: Broder verlautbart Einfachheiten. Es ist nur eine Frage der Zeit wann diese Mainstream werden. Mit welcher Konsequenz, frage ich mich, werden sie zum common sense politischer und gesellschaftlicher Argumentation? Werden es die Argumente sein oder die Schlagworte, die in den Diskurs ihren Weg finden?

    Das man sich in Blogs mit Broder auseinandersetzt ist schon ein spannendes Phänomen. Es liegt wahrscheinlich an der Verschlagwortung von Argumenten, womit ich den Kreis meines Gedankens schließen möchte.

  21. 21

    Ich bin definitiv für mehr Frédéric auf Spreeblick :-)
    (äh, ja und gegen Broder natürlich)

  22. 22
    Niclas

    Der Broder hat noch mehr Freunde. Den Matussek z.B., der seine Freundschaft in seinem aktuellen SpOn-Video erklärt. Gilt der vorletzte Satz auch für ihn?
    Von mir aus schon.

  23. 23
    nuschelsud

    äh, wer für diktatorenunterstützer wirbt, sollte vielleicht die fresse halten, oder?

  24. 24
    Lone Star

    -Broders Aussagen haben eben KEINEN wahren Kern.
    -Ein Provokateur zeichnet sich dadurch aus, bestehenden, in breiten Schichten des Volkes manifestierten Meinungsbildern entgegenzutreten. Broder schwimmt auf einer Hasswelle mit…inwiefern provoziert er da?
    -Jemand, der nach dem komplexeren Zusammenhang eines Konfliktes fragt ist minderbemittelt? Bitte um Erklärung.

    Gruß

  25. 25

    Ist es Israel, wenn Frédéric davon spricht, „žerstmal vor der eigenen Haustüre zu kehren“? Oder wie ist das gemeint?

  26. 26
    Frédéric

    @ Lone Star: Zweiter Punkt: Stilistisch mein ich.
    Dritter Punkt: Das, denke ich, nie gesagt zu haben. Vllt. ein Missverständnis?
    @ Chajm: Eher Deutschland und Umgebung.
    @ Niclas: Ich habe meinen Morgenkaffee erbrochen, als ich das sah: „Was ist man froh, einen Zigeunerjungen zu sehen… jaja“ (erfundenes Zitat, sinngemäß zurechtgebogen).

  27. 27

    Ich find Broder toll. Klar, er schießt mal übers Ziel hinaus, aber er schreibt ja auch keine Reportagen, sondern Polemiken. Da ist Vereinfachung, Überspitzung ein legitimes Stilmittel.

    Seine Kritik an der Verharmlosung und Unterschätzung der Gefahr durch Islmisten in manchen Kreisen ist absolut berechtigt.
    Die Reaktion auf die dänischen Karikaturen ist beispielhaft.
    Da fordern Leute Respekt vor den religiösen Gefühlen von Muslimen, die beim Pabstbashing immer in der ersten Rehie standen. Falsch verstandene Rücksichtnahme, meiner Meinung nach. Beide, der Pabst und Mohamed, gehören ins Fadenkreutz der Satire.

    Und lieber Frederic, Verhandlungen im Nahen Osten wären natürlich toll. Nur mögen weder Hisballah noch Hamas verhandeln. Die wollen Israel vernichten. Da gibts leider nur die Alrentaive zwischen schlecht und nocht schlechter.
    Wie Broder, so wahr, schrieb: Wenn die Palästinenser die Waffen niederlegen gibt es Frieden, wenn die Israelis dies tun gibt es kein Israel mehr.

  28. 28
    Maltefan

    Broders aussagen haben tw. durchaus einen wahren Kern, z.B. wenn er beklagt, dass der Westen zu schnell einknickt und bereit ist, Grundrechte zu relativieren, wenn irgendwo in Teheran oder Dubai ein Sack Reis umfällt. Der Karikaturenstreit ist das beste Beispiel. Statt den Leuten zu erklären, was Pressefreiheit ist, wurde sich ständig entschuldigt. Französische Supermärkte hatten nichts besseres zu tun, als in vorauseilendem Gehorsam dänische Produkte aus den Regalen zu nehmen. Entschuldigung, das ist doch Scheiße.

  29. 29
    Frédéric

    @ fpk: Jetzt isses soweit: Man kann mit Polemiken die Wahrheit sagen. Kommt nur drauf an, wem man eher glaubt, nicht wahr?
    @ Maltefan: Französische Supermärkte? Hast Du dafür nen Link?
    Was ich persönlich mitbekommen habe, ist der Westen nicht eingeknickt. Die Welt, Die Zeit, FAZ, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und die taz, Vers 1 und später Spiegel Online, der Perlentaucher und Titanic haben die Karrikaturen nachgedruckt.
    Spiegel online hatte übrigens eine interessante Begründung, warum die Karrikaturen nicht sofort abgebildet werden sollten:

    SPIEGEL ONLINE hat bisher darauf verzichtet, die umstrittenen Karikaturen zu zeigen. Darüber sind die Leser geteilter Ansicht. Doch angesichts des Entführungsfalls im Irak und der Todesdrohung gegen die beiden deutschen Techniker will die Redaktion nichts unternehmen, was die Situation für die Geiseln verschlimmern könnte. Im Unterschied zu den deutschen und französischen Tageszeitungen, die die Karikaturen heute abdruckten, sind die Veröffentlichungen von SPIEGEL ONLINE auch im Irak unmittelbar zugänglich – mit unter Umständen dramatischen Konsequenzen für die festgehaltenen Deutschen.

  30. 30
    Maltefan

    @Frederic:
    Die Presse ist vielleicht nicht eingeknickt, aber die Regierungen! Die haben sich in vorauseilendem Gehorsam erstmal entschuldigt.
    Die französische Supermarktkette war Carrefour. Seitdem kaufe ich nichts mehr bei denen. Nicht dass die das groß stören würde, denn so oft bin ich (leider) nicht in Frankreich, aber so ein Verhalten will ich einfach nicht unterstützen.
    Quelle zu beiden Sachverhalten z.B. http://www.zeit.de/2006/08/Karikaturen_2fJoffe?page=all
    oder einfach nach „Carrefour Karikaturenstreit“ googlen.

  31. 31

    @Frederic,
    das Wort Wahrheit hast du in die Diskussion gebracht. Übertreibung macht anschaulich. Das ist das Wesen der Polemik. Dass dabei Nuancen verlohren gehen liegt in der Natur der Sache. Niemand sagt, dass das gut recherierte Artikel ersetzt.

    Ich gehöre auch nicht zu denen, die den Untergang des Abendlandes unmittelbar bevorstehen sehen. Und ich sehe auch, dass gerade im Karikaturenstreit viele Medien nicht eingeknickt sind. Es gibt aber leider viele Leute, die die Gefahr des radikalen Islam unterschätzen und aus falsch verstandener Tolleranz, oder weil sie die politischen Ansichten der Warner nicht teilen, abwiegeln.

    Broder übertreibts ab und an, aber er hat Recht, dass z.B. so etwas wie dieser Artikel in der taz einfach vollkommen daneben ist:

    Es ist müßig, im gegenwärtigen Kulturkampfklima die Frage zu stellen, ob es denn tatsächlich nötig war, Rushdie den Adelstitel anzubieten (und ob es klug von ihm war, ihn anzunehmen)

    Auf den Mann wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, weil er ein Buch geschrieben hat! Solidarität mit ihm sollte selbstverständlich sein, auch wenn man seine politischen Ansichten nicht teilt. Natürlich ist das ein Kulturkampf, wenn Künstler mit dem Tod bedroht werden. Und es ist wichtig klar Stellung zu beziehen. Das hat die britische Krone getan. Bravo!

  32. 32

    Das Muster in Broders (und angehängter) Beweisführung gegen „den“ Islam ist seit dem Karikaturenstreit immer dasselbe:

    1. Provokation
    2. Erwarten einer Reaktion
    3. Sich über die Reaktion echauffieren
    4. Genüssliches Konstatieren, dass irgendwer „einknicke“

    Man muss nur mal genauer hinsehen und man erkennt, dass diese Beweisführung nicht nur manipulativ, sondern auch fast immer lückenhaft ist. Etwa bei der Idomeneo-Aufführung oder dem rassistischen Kölner Karnevalswagen, bei dem die Reaktionen muslimischer Seite entweder nicht vorhanden oder sachlich waren. Fast gewinnt man den Eindruck, Broder ist traurig, wenn mal wieder nichts passiert ist. Dann erfindet er eben Massenproteste im Iran oder aus dem Sortiment genommene Sparschweine in britischen Sparkassen.

    Auch Broder hat sich an gewisse journalistische Standards zu halten. Z.B. gründliche Recherche und die Korrektur von Falschaussagen.

    Presse-/ Meinungsfreiheit != Volksverhetzung.

  33. 33
    Langweilig

    Und ich finde diese ganzen Anti-Broder-Weblog-Beiträge in ca. 1500 führenden deutschen Blogs nur noch langweilig. Genauso wie die Leser, die dann immer wieder kommentieren, wie wichtig es ihnen bei all der vermeintlichen Broder-Lobhudelei ist, dass jetzt endlich mal einer Kritik übt…

    Haaaloo, schon mal bemerkt, dass es in allen möglichen Blogs nur so von „Ich find Broder scheiße, weil…“-Artikeln nur so wimmelt? Während mehr als die halbe Blogwelt Broder scheiße findet und es auch schon 1000 Mal aufgeschrieben hat, kommt Ihr auch noch zum 1001. Mal wie aus dem Mußtopf und haltet ein „Man wird doch noch mal sagen dürfen…“-Schild hoch.

    Hallo Frédéric, malo XP, etc.pp.: Kann es sein, dass Ihr längst in der Mehrheit seid? Kann es weiterhin sein, dass Euer Abfeiern Eurer vermeintlichen Minderheitenrolle der unterdrückten moralischen Korrekteheit von derjenigen Broders nicht gerade weit entfernt ist?

    Kann es außerdem sein, dass es echt wesentlich größere und mächtigere und schlimmere Hassobjekte (Nazis und NPD bspw.? / den BdV bspw.? / den G8-Polizeistaat bspw.? / islamistische und sonstige gewaltbereite Fundamentalisten bspw.?) gibt / geben sollte als einen einzigen SPIEGEL-Autor? Jetzt mal ehrlich, selbst wenn wir auf der Ebene der Medien bleiben wollen: Wie viele Anti-Markwort / Anti-Dieckmann / Anti-RTL / Anti-Aust-Artikel habt Ihr so verfasst und wie viele Anti-Broder?

    Und warum nur messt Ihr Broder diese Bedeutung bei, die er gar nicht hat? Kann es schließlich doch sein, dass Euer Redebedürfnis ziemlich wenig mit der realen Bedeutung Broders und ziemlich viel damit zu tun hat, dass Ihr Euch durch Broders aggressive Vertretung einer bestimmten (bei weitem nicht der einzig-möglichen) jüdisch-israelischen Position doch sehr herausgefordert fühlt?

    Un wenn dem nicht so sein sollte, warum dann? Was ist Bedeutung von dies ? (Zitat: „Eine Leiche zum Dessert“)? Warum immer und immer wieder Broder?

    Get it over with, I’m bored!

  34. 34
    Lone Star

    hehe, nein, die Frage war an altra gerichtet (#11). Richtig, Sie behaupten so etwas nicht. Hätte ich auch nicht erwartet.

    gruß

    P.S: Man kann NIE genügend Anti-Markwort-, Anti-Dieckmann…Anti-Henryk-Artikel schreiben.

  35. 35

    @Langweilig:

    Und ich finde diese ganzen Anti-Broder-Weblog-Beiträge in ca. 1500 führenden deutschen Blogs nur noch langweilig.

    Du hast Anti-Broder-Weblog-Beiträge in ca. 1500 führenden deutschen Blogs gelesen? Wow! Weder hätte ich vermutet, dass es so viele ‚führende deutsche Blogs‘ gibt, noch dass da überall Anti-Broder-Weblog-Beiträge reingeschrieben wurden. Falls das den Tatsachen entspricht, gebe ich Dir natürlich Recht, dass er soooo viel Aufmerksamkeit wohl wirklich nicht verdient. Falls das allerdings nicht so ist, frage ich mich, was Deine Aufregung hier soll. So ganz egal scheint Dir das Anti-Broder-Thema jedenfalls immer noch nicht zu sein. Dein aufgeregter Kommentar hier macht zumindest auf mich einen gegenteiligen Eindruck.

    Kann es außerdem sein, dass es echt wesentlich größere und mächtigere und schlimmere Hassobjekte (Nazis und NPD bspw.? / den BdV bspw.? / den G8-Polizeistaat bspw.? / islamistische und sonstige gewaltbereite Fundamentalisten bspw.?) gibt / geben sollte als einen einzigen SPIEGEL-Autor?

    Na das iss ja mal wieder ’ne tolle Argumentation. Macht es Deiner Ansicht nach einen Broder weniger schlimm, dass es ‚wesentlich größere und mächtigere und schlimmere Hassobjekte‘ gibt? btw interessant mit welchen ‚Hassobjekten‘ Du diesen SPIEGEL-Autor in Relation setzt…

    Und warum nur messt Ihr Broder diese Bedeutung bei, die er gar nicht hat? Kann es schließlich doch sein, dass Euer Redebedürfnis ziemlich wenig mit der realen Bedeutung Broders und ziemlich viel damit zu tun hat, dass Ihr Euch durch Broders aggressive Vertretung einer bestimmten (bei weitem nicht der einzig-möglichen) jüdisch-israelischen Position doch sehr herausgefordert fühlt?

    1. Nicht ich oder ‚wir‘ Blogger messe(n) ihm diese Bedeutung bei, sondern die Mainstream-Medien (remember: Hier geht’s immerhin darum, dass Broder ein nicht unbedeutender deutscher Literaturpreis verliehen wurde. Diese Farce und die damit verbundene mediale Berichterstattung wurde ja nicht von seinen Kritikern inszeniert, oder?)

    2. Ich kann Deine Frage nur für mich beantworten: Nein kann nicht sein. Es ist mir offen gesagt sch***egal, ob Broder ein Jude ist. Dafür gibt’s bei mir weder Plus- noch Minuspunkte. Ich gebe allerdings zu, dass ich schon mal drüber nachgedacht habe, ob mir das genauso egal wäre, wenn ich auch Jüdin wäre.
    Seine herablassende Haltung gegenüber Andersdenkenden ging mir allerdings schon desöfteren gehörig auf den Geist. Ich finde, ein gebildeter Mann sollte sich nicht ständig derart prollig aufführen, primitive Stammtischparolen in die Medienwelt krakelen und andere Publizisten beleidigen, die seine Stammtischstandpunkte nicht teilen (außer dass es ihn imo überaus unsympathisch macht, sieht es in meinen Augen auch immer so aus, als ob er das nur täte, um zu übertünchen, dass er seinen Kritikern sonst nichts entgegenzusetzen hat). Das ist m.E. nicht provokativ, sondern einfach nur peinlich. Sein aggressives Imponiergehabe wirkt auf mich, als ob er seine Bildung nicht mehr zu schätzen wüsste, denn er macht imo nur noch äußerst selten Gebrauch davon.

    Warum immer und immer wieder Broder?

    Prinzipiell gute Frage. Aber warum richtest Du sie an uns und nicht an die Spiegel-Redaktion, den Focus-Chef Markwort oder sonstige Vertreter von Mainstream-Medien, die ihm ständig Plattformen zur Verbreitung seiner Propaganda vor großem Publikum bieten? Haben broderkritische Weblogger Deiner Ansicht nach etwa schon mehr Bedeutung?

  36. 36
    Jones

    Warum immer und immer wieder Iris?

  37. 37

    @Jones: Warum nicht ;o)?

  38. 38

    @ Langweilig:

    Anti-Broder-Weblog-Beiträge in ca. 1500 führenden deutschen Blogs

    Ich glaube, der Mann hält das aus.

    Hallo Frédéric, malo XP, etc.pp.: Kann es sein, dass Ihr längst in der Mehrheit seid? Kann es weiterhin sein, dass Euer Abfeiern Eurer vermeintlichen Minderheitenrolle der unterdrückten moralischen Korrekteheit von derjenigen Broders nicht gerade weit entfernt ist?

    Wenn es eine Mehrheit gäbe, die Broders Positionen, (die nebenbei auch in der restlichen Spiegel-Redaktion und im übrigen Blätterwald ihren Einfluss haben), als manipulatives Gespinst aus Lügen, falschen Zusammenhängen und Übertreibungen erkennt, wäre er nicht Spiegel-Kolumnist, gern gesehener Talkshow-Gast und Börne-Preisträger. Du darfst dich gerne mal im Spiegel-Forum oder sonst irgendeinem politische Mainstreamforum umsehen. In den meisten wird u.a. der Islam als gleichbedeutend mit Islamismus gesehen – eine rassistische Position, die in Deutschland Broder hoffähig gemacht hat.

    Ansonsten, Iris: [++]

  39. 39
    langweilig

    @Iris / maloXP: Man kann Dinge durchaus langweilig finden und sie können einem trotzdem so auf die Nerven gehen, dass man sich mal auskotzen muss. Und wenn ich schreibe, „ca. 1500 führende deutsche Blogs“ sollte die ironische Übertreibung bzgl. der Zahl wohl von selber deutlich werden.

    Jedenfalls ist es so, dass es in diversen Blogs von Broder-Kritik nur so wimmelt, erst war es der Online-Journalist-des-Jahres-Preis (oder wie immer der richtig heißt), jetzt der Börne-Preis, über den sich aufgeregt wird. Allein Ihr verlinkt in Euren Blogs doch weiß Gott wie viele kritische Stimmen, ich kann Euch auch noch gut zwei Dutzend dazu schicken von Niggemeier bis zu Don Alphonso usw.etc.pp.

    Angesichts dessen ernshaft zu behaupten, Broder scheiße zu finden sei eine heikle Minderheitenposition, die man deswegen engagiert vertreten müsse, leuchtet mir nach wie vor nicht ein. Und ja, ich finde, da wird ein pseudokritisches Bewusstsein am falschen (weil vergleichsweise unbedeutenden) Subjekt durchexerzoiert, obwohl es wesentlich schlimmere Gestalten gibt, die man jeden Tag aus weitaus triftigeren Gründen mit derselben Heftigkeit kritisieren könnte.

    Genau darin besteht aus meiner Sicht die Achillesferse Eurer ganzen Anti-Broder-Rhetorik. Nicht ich bin nämlich derjenige, der Broder in eine Reihe mit den genannten „Hassobjekten“ stellt, sondern Ihr ver(sch)wendet Eure Energie darauf, Euch an Broder abzuarbeiten, STATT an diesen. Das war mein Argument, was an Dir, Iris, leider völlig vorbeigegangen zu sein scheint. Was ich sagen wollte, war, dass mich jeder zweite FAZ-Leitartikel zu bestimmten Themen immer noch wesentlich mehr nervt als Broder.

    Euch geht es offenbar anders, okay, aber die Frage nach dem Warum stelle ich deshalb genau Euch und nicht der FAZ. Von daher, wie wäre es mit einer Antwort statt mit einem ausweichenden Frag-doch-die-anderen?

    Dazu nebenbei bemerkt, denn den Punkt verpasst Du, Iris, leider ebenfalls: Mir geht es genausowenig wie Dir darum, ob Broder Jude ist, auch wenn ich es interessant finde, dass Du Dich fragst, ob Du anders reagieren würdest, wenn Du Jüdin wärst (hoffentlich nicht, ehrlich gesagt).

    Mir ging es darum, dass er eine bestimmte Position vertritt, die ich jetzt mal als eine Spielart (sagen wir eine noekonservative) von möglichen jüdisch-israelischen Positionen gekennzeichnet habe, zumal Broder diese Sprecherposition ja auch für sich reklamiert.

    Meiner Ansicht nach trägt genau die Reklamierung dieser Sprecherposition durch Broder in der Tat einiges zu der diesbezgl. Aufgeregtheit in der deutschen Blogwelt bei, wobei seine reale Bedeutung maßlos überschätzt wird. Mal im Ernst, ich weiß ja nicht, wo Ihr Euch so bewegt, aber bei mir auf Arbeit oder im Bus oder privat, redet doch keiner über Broder.

    Von daher halte ich Thesen ala Broder hätte eine rassisitsche Anti-Islam-Haltung in Deutschland hoffähig gemacht, für so derartig übertrieben, dass ich gar nicht mehr weiß, was man darauf noch antworten soll. An einer solchen Haltung (mit wechselndem Begründungszusammenhang, erst seit 09/11 ist es Islamismus) strickt doch die halbe Union seit Jahrzehnten mit, vom deutschen Alltagsrassismus ganz abgesehem, von den diversen rechten, christlichen Kulturwert-Leitkultur-Theoretikern-Leiartiklern ganz zu schweigen und so weiter und so fort.

    Aber Broder? Ohne Broder wäre diese Position nicht vorhanden / bzw. hoffähig? Sorry, aber wenn Du, MaloXP, das ernsthaft glaubst, dann werden wir zwischen Deiner Wahrnehmung der Realität (bzw. der wirkungsmächtigen Diskurse) und meiner leider keine Übereinstimmung mehr herstellen können, oder einfacher: Dann lebst Du in einer anderen Welt als ich.

  40. 40
    Frédéric

    Ich kann Deinen Punkt gut verstehen, von dem Du Ansätze auch im Beitrag herauslesen kannst. Allerdings ist meine Einstellung dazu etwas anders.

    Erstens ehrt es diesen kleinen Artikel natürlich, wenn Du durch sein Erscheinen annimmst, dass diese Position schon längst von der Mehrheit vertreten wird. Das mag in der Blogosphäre der Fall sein (und selbst da bin ich mir nicht so sicher), in den übrigen Medien gilt das sicherlich nicht.

    Dass Blogs sich an den Medien abarbeiten, finde ich nicht nur nicht schlimm, sondern auch ehrlich: Daher bekomme ich meine Realität serviert. Die zu hinterfragen, indem ich darüber schreibe, ist – neben dem Versuch, neue Themenfelder aufzubrechen – für meine Begriffe der erste Ansatz einer wie auch immer gearteten „medialen Alternative“.

    Broder, und da stimme ich Dir zu, ist in dieser Diskussion zur Metapher verkommen. Mir sind die Gedanken, die Du hier geäußert hast, in ähnlicher Form auch durch den Kopf gegangen: Hätte ich aber eine Diskursanalyse ohne Personifizierung schreiben wollen, wäre daraus bestimmt kein Artikel geworden, sondern eine Hausarbeit, ein Essai oder sowas. Na klar brauch ich Broder, um daran klarzumachen, was mich hinter Broder, was mich an seinen Anischten stört. Ich könnte und werde das auch an anderen Beispielen beschreiben; Broder ist ersetzbar.

    Ma klönnte Multikulturalismus-Debatten auch anders führen, die Bruckner-Buruma-Ash Kontroverse hat’s gezeigt. In der deutschen Presselandschaft allerdings werden sie so (leider) nicht geführt. Und eben das liegt an den ganzen Broders, Horxs, Poseners und so weiter. Auch an den „diversen rechten, christlichen Kulturwert-Leitkultur-Theoretikern-Leiartiklern“.

    Auch in meinem persönlichen Umfeld spricht kaum jemand über Broder: Allerdings lesen viele Spon, und übernehmen ziemlich ungefiltert deren Meinung. Wenn ich sie darauf aufmerksam mache, dass sie, statt Spon eben Broder lesen, wenn ich das schaffe, ist mein Ziel erreicht.

    Das mag Dich langweilen, und das verstehe ich auch. Gerade deswegen hab ich den letzten Link gesetzt, um über Broder hinaus auch auf Debatten hinzuweisen, die ich viel wichtiger, informativer, ehrlicher und erhellender finde.

  41. 41
    langweilig

    @Frédéric: Da sind wir in vielem ganz d’accord. Auch ich halte das Abarbeiten an den Medien für eine Aufgabe der Blogwelt und auch ich finde, dass man Multikulturalismus-Debatten auch auf einem höheren Niveau führen kann, als bspw. Broder dies zum Teil tut. Wenn es Dir allerdings darum ging, dann frage ich mich, warum Du nicht darüber schreibst, sondern stattdessen (mal wieder) über Broder.

    Meine Antwort: Weil – wie Du auch an den meisten der Kommentare hier sehen kannst – Deine Leser nicht diese Debatten auf höherem Niveau führen wollen, sondern sich lieber über Broder auskotzen möchten. Dein Bruckner-Buruma-Ash-Stöckchen hat hier jedenfalls NIEMAND aufgegriffen, wenn ich das beim Überfliegen richtig gesehen habe.

    Was mich an dieser Broder-Fixierung gewaltig langweilt bzw. nervt (je nachdem), ist, dass ich da aus meiner Sicht tatsächlich noch andere Motivationen eine Rolle spielen, die den Beteiligten ähnlich unbewusst zu sein scheinen, wie Deinen Spon-lesenden Freunden die ungefilterte Übernahme bestimmter Meinungen.

    Wäre Broder nämlich nur ein weiterer Horx, Sinn oder Schirmacher (also ein x-beliebiger deutscher Neocon) hätte er in der Blogwelt genau die Bedeutung, die die Genannten auch haben, nämlich ungefähr gar keine. Daher meine Frage, warum immer wieder Broder?

    Meine These dazu ist wie gesagt, dass dies damit zu tun hat, dass Broder eben eine spezifische (deutsch-jüdisch-israelisch-neokonservative) Position aggressiv für sich reklamiert. Das berührt gerade in Deutschland automatisch emotional hoch aufgeladene Themenkomplexe und führt zu dieser teilweise hysterischen Reaktion auf Broder (oder auch Giordano), die Broder viel mehr schenkt als man eigentlich intendiert.

  42. 42

    @ langweilig

    warum so lahm?
    das Problem is doch, dass die ganze Broderkritiker_innen ein sich ganz gern als Opfer ein riesigen Verschwörung imagnieren und deren „man wird doch noch mal den Broder kritiseren dürfen“ hat eben auch nur den Zweck anderen eben zu zeigen das man sich diesen „fiesem Druck“ ausgesetzt sieht, weil – na dreimal darfste raten! – genau! Weil nämlich die bösen NeoCons dann wieder mit der „Antisemitismuskeule“ kommen. Das erklärt auch warum es
    die vielen, vielen Einträge im Net über Broder gibt, über Aust oder Markwort aber kaum welche. Wenn Markwort oder Aust was sagen findet das der gemeine Antisemit (wie er sich zu Beispiel hier im Thread austobt) halt nur halb-so-schlimm, dem frechen Jude aber Gnade Gott!

  43. 43
    langweilig

    @natschpo:

    Naja, ganz so einfach funktioniert Antisemitismus dann doch nicht, wobei ich nicht abstreiten will, dass es auch eindeutig antisemitische Reaktionen auf Broder gibt, wie man auf seiner Seite nachlesen kann.

    Aber jetzt wieder diese Postkoloniale-Linke-vs-Antideutsche-Neocons-Debatte aufzuwärmen, das ist mir ehrlich gesagt auch zu langweilig. Wenn alle Broder-Kritiker für Dich nur aus antisemitischer Motivation handeln, dann weiß ich nicht, worüber Du noch reden willst?

    Denn unbewusste Antisemiten davon zu überzeugen, dass sie welche sind, erscheint mir ungefähr so sinnvoll, wie die katholische Kirche davon zu überzeugen, dass es keinen Gott gibt.

  44. 44

    @ Langweilig

    Der Antisemitismus ist halt DIE Alltagsreligion in Deutschland (und Europa > siehe nur die Umfrageergebnisse in der EU ala „Wer ist die größte Bedrohung für den Weltfrieden“). Das alle Broder_kritiker_innen Antisemiten sind würde ich auch bestreiten, ziehen wir doch die bei unserer Rechnung ab, die daneben noch Markwort und Aust genauso scharf kritisieren (also Redaktion Titanic und H. Gremliza) und – schwups – bekommen wir ein realistisches Ergebnis. Nichts für ungut. Gruss!

  45. 45

    @langweilig:

    Angesichts dessen ernshaft zu behaupten, Broder scheiße zu finden sei eine heikle Minderheitenposition, die man deswegen engagiert vertreten müsse, leuchtet mir nach wie vor nicht ein.

    Wer hat denn behauptet, Broder ’scheiße zu finden‘ sei eine ‚heikle Minderheitenposition‘?

    Und ja, ich finde, da wird ein pseudokritisches Bewusstsein am falschen (weil vergleichsweise unbedeutenden) Subjekt durchexerzoiert, obwohl es wesentlich schlimmere Gestalten gibt, die man jeden Tag aus weitaus triftigeren Gründen mit derselben Heftigkeit kritisieren könnte.

    Das darfst Du auch meinetwegen durchaus finden. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, über wen oder was ich mich in meinem Blog aufregen darf oder welches Blog-Posting ich in den Weblogs anderer so interessant finde, dass ich es kommentieren will. Und ob Du meine Kritik als pseudokritisches Bewusstsein abqualifizierst, ist mir mit – mit Verlaub – total egal. Wenn Du meinst, dass man ’schlimmere Gestalten‘ kritisieren sollte, dann mach‘ das doch, statt Dich darüber aufzuregen, dass andere in ihren Blogs Deiner Meinung nach die Falschen kritisieren.

    Genau darin besteht aus meiner Sicht die Achillesferse Eurer ganzen Anti-Broder-Rhetorik. Nicht ich bin nämlich derjenige, der Broder in eine Reihe mit den genannten „Hassobjekten“ stellt, sondern Ihr ver(sch)wendet Eure Energie darauf, Euch an Broder abzuarbeiten, STATT an diesen. Das war mein Argument, was an Dir, Iris, leider völlig vorbeigegangen zu sein scheint. Was ich sagen wollte, war, dass mich jeder zweite FAZ-Leitartikel zu bestimmten Themen immer noch wesentlich mehr nervt als Broder.

    Im ersten Satz dieses Zitats offenbart er sich, der springende Punkt: Aus Deiner Sicht
    Du darfst es auch meinetwegen gern weiter für Zeitverschwendung halten, sich ‚an Broder abzuarbeiten‘. Doch ich denke erstens (mittlerweile) anders darüber und zweitens ist es meine Zeit. That’s it. Ein Thema, unterschiedliche Sichtweisen, das kommt immer wieder sogar in den besten Familien vor ;o). Und wenn Dich jeder zweite FAZ-Leitartikel mehr nervt, dann blog doch drüber. Aber tu mir bitte einen Gefallen und überlass‘ es mir, die Themen zu bloggen oder zu kommentieren, die mich interessieren/amüsieren/aufregen/nerven… – auch wenn Du sie langweilig findest.

    Euch geht es offenbar anders, okay, aber die Frage nach dem Warum stelle ich deshalb genau Euch und nicht der FAZ. Von daher, wie wäre es mit einer Antwort statt mit einem ausweichenden Frag-doch-die-anderen?

    Wir/ich erklären doch in unseren Blogpostings/Kommentaren das Warum. Aber wenn Dir das als Begründung für Broder-Kritik nicht genügt, tja was erwartest Du dann, dass wir tun? Nicht mehr drüber bloggen, weil Du das Thema für nicht relevant genug hältst und nicht verstehst, dass wir das anders sehen? Einfacher wäre doch wohl, wenn Du Dich nicht mehr an Blog-Diskussionen beteiligst, die Du langweilig oder irrelevant findest, oder? Ich sehe jedenfalls nicht ein, wieso ich mich dafür rechtfertigen soll, welche Themen ich interessant und diskussionswürdig finde. Und wenn’s der Gartenzaun meiner Nachbarin wäre, der mich nervt oder ’ne Fliege an der Wand, dann würd‘ ich das bloggen – und zwar ohne mich darum zu scheren, ob Du das langweilig findest. So! ;o)

    Dazu nebenbei bemerkt, denn den Punkt verpasst Du, Iris, leider ebenfalls: Mir geht es genausowenig wie Dir darum, ob Broder Jude ist, auch wenn ich es interessant finde, dass Du Dich fragst, ob Du anders reagieren würdest, wenn Du Jüdin wärst (hoffentlich nicht, ehrlich gesagt).

    Wie bereits gesagt, es ist mir grundsätzlich egal, ob ein Publizist Jude ist oder Muslim oder Christ. Das ist für mich kein Argument für oder gegen irgendwas. Und darum hab‘ ich auch keinen Bock, mir das ständig als Thema aufzwingen zu lassen (statt einer gleichberechtigten Diskussion über die eigentlichen politischen Standpunkte) – weder von Broder noch von Dir.

    Abschließend noch einige Sätze zu Deinem Austausch mit natschpo:

    Wenn alle Broder-Kritiker für Dich nur aus antisemitischer Motivation handeln, dann weiß ich nicht, worüber Du noch reden willst?

    Und ich weiß nicht, wieso Broder-Kritiker mit ihm reden sollten. Mit jemandem zu diskutieren, der jede Kritik an Broders Standpunkten für Antisemitismus hält, halte ich für Zeitverschwendung. Denn wie kann man das widerlegen?

    Denn unbewusste Antisemiten davon zu überzeugen, dass sie welche sind, erscheint mir ungefähr so sinnvoll, wie die katholische Kirche davon zu überzeugen, dass es keinen Gott gibt.

    Und nachdem ich diesen Satz gelesen hatte, habe ich mich offen gesagt auch gefragt, ob ich mir überhaupt noch die Mühe machen sollte, Dir zu antworten. Aber man soll ja keine voreiligen Schlüsse ziehen. Darum frage ich lieber erst mal direkt: Hältst Du mich/uns/Broder-Kritiker denn für unbewusste Antisemiten?

  46. 46
    langweilig

    @Iris:
    Zur „heiklen Minderheitenposition“: Das ist der Gestus Eurer Sprecherposition. So tritt Eure Broder-Kritik auf. Im Sinne von jetzt-muss-endlich-mal-einer-mutig-die-Wahrheit-sagen. Eine aufklärerische Performance par excellence gewissermaßen: Gegen die Masse. Gegen den Strom der geballten Medienmacht. Gegen die Mehrheit der vermeintlich von Broder inspiriertern rassistischen Anti-Islamisten.

    Ansonsten:
    Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, irgendwer könne oder wolle Dir den Mund verbieten („Aber tu mir bitte einen Gefallen und überlass“™ es mir…“ / „…dann würd“™ ich das bloggen – und zwar ohne mich darum zu scheren, ob Du das langweilig findest. So! ;o)“).

    Hallo? Wann und wo hab ich denn geschrieben, Du darfst das nicht bloggen? Was Du in Deinem Blog treibst, dass ich gar nicht kenne, ist mir sowas von egal, dass ich echt überhaupt nicht weiß, warum Du mir jetzt in extremer Lautstärke [Zitat: So! ;o)“)] kindisch-trotzig-patzig erklären musst, dass Du bloggst, was Du willst.

    ABER: Selbstverständlich habe ich als Spreeblick-Leser das Recht, meinem Wunsch Ausdruck zu verleihen, Spreeblick möge von dieser aus meiner Sicht blöden Anti-Broder-Nummer freibleiben. Also, natürlich kannst Du bloggen, worüber Du willst, aber so lange ich Spreeblick lese und hier kommentieren darf, kann ich auch sagen, dass ich etwas langweilig finde, dass es mich nervt oder sonstwas.

    Du hingegen „empfiehlst“ mir doch die ganze Zeit, mich besser rauszuhalten und das auf reichlich aggressive Art und Weise. („Einfacher wäre doch wohl, wenn Du Dich nicht mehr an Blog-Diskussionen beteiligst, die Du langweilig oder irrelevant findest…“ / usw.). Wer von uns beiden will daher eigentlich wem den Mund verbieten, wenn ich mir diese Frage erlauben darf?

    Zu Deiner letzte Frage: Nein, da ich Dich überhaupt nicht kenne und jenseits unserer Auseinandersetzung hier weder was von Dir gelesen oder gehört habe, halte ich Dich selbstredend auch nicht für eine Antisemitin!

    Aber, was den allgemeinen Teil („mich/uns/Broder-Kritiker“) Deiner Frage angeht: Dass ein Teil der Broder-„Kritiker“ mit ganz großer Sicherheit sogar ziemlich offene und bewusste Antisemiten sind, kann man hier zur Genüge nachlesen: (http://www.henryk-broder.de/das_meint_der_leser/).

  47. 47
    Frédéric

    Zur „heiklen Minderheitenposition“: Das ist der Gestus Eurer Sprecherposition. So tritt Eure Broder-Kritik auf.

    Du verkennst, dass es für diese Position mehrere Gründe haben kann. Über eine tatsächliche Berechtigung will ich ob der offensichtlichen Dominanz der Broders (Vorsicht: Metapher) in rechten und ehemals linken Medien eigentlich gar nicht weiter ausbreiten: vllt. treffen wir uns da tatsächlich nicht. Jedenfalls ist es ein Unterschied, ob man in den Massenmedien von Spiegel bis Zeit, von Welt bis FAZ veröffentlicht, dazu Bestseller schreibt; oder in Blogs. Das zweite ist: Wie Broder selbst auch diese Minderheitenposition einnimmt, so auch seine Gegner: das ist ein stilistischer Kniff. Sich in einer sensiblen Diskussion, die die Rechte und Pflichten von Minderheiten zum Inhalt macht, selbst in die Minderheitenposition zu hieven, ist eben vorteilhaft. Und drittens gilt das nicht für jede Broder-Kritik; entwertet also nicht die inhaltliche Kritik.

  48. 48

    @langweilig:

    Du hingegen „empfiehlst“ mir doch die ganze Zeit, mich besser rauszuhalten und das auf reichlich aggressive Art und Weise. („Einfacher wäre doch wohl, wenn Du Dich nicht mehr an Blog-Diskussionen beteiligst, die Du langweilig oder irrelevant findest“¦“ / usw.). Wer von uns beiden will daher eigentlich wem den Mund verbieten, wenn ich mir diese Frage erlauben darf?

    Frédéric bloggte hier eine Broder-Kritik. Und dann kamst Du und erklärtest, Du willst keine Broder-Kritiken und Kommentare in Blogs mehr lesen. Alles, worauf ich mit dem Satz:

    Einfacher wäre doch wohl, wenn Du Dich nicht mehr an Blog-Diskussionen beteiligst, die Du langweilig oder irrelevant findest, oder?

    aufmerksam machen wollte, war, dass es doch wohl leichter ist, Blog-Themen, die man langweilig findet, einfach zu überlesen, als von anderen zu erwarten, dass sie sie nicht thematisieren sollen. Und das interpretierst Du als Empfehlung meinerseits, Dich rauszuhalten? Sorry, aber dazu fällt mir nur noch eins ein: HÄH?

    ABER: Selbstverständlich habe ich als Spreeblick-Leser das Recht, meinem Wunsch Ausdruck zu verleihen, Spreeblick möge von dieser aus meiner Sicht blöden Anti-Broder-Nummer freibleiben.

    Wünschen darfst Du Dir natürlich alles mögliche. Aber das inhaltliche Angebot eines Blogs (also auch das von Spreeblick) bestimmen m.E. immer noch die Autoren, während Blog-Leser meiner Ansicht nach genau zwei Möglichkeiten haben – nämlich entweder die Blogpostings zu den (vom Blogger) gewählten Themen zu lesen und sich damit auseinanderzusetzen oder es zu lassen.

    Davon abgesehen möchte ich Dich nur noch darauf aufmerksam machen, dass sowohl Dein Eindruck „auf reichlich aggressive Art und Weise“ als auch Deine Lesart „in extremer Lautstärke [Zitat: So! ;o)“)] kindisch-trotzig-patzig“ von mir nicht so gemeint war. Ich hatte angenommen, dass die Ironie durch das Emoticon am Ende hinreichend deutlich wurde. Das kam aber offenbar nicht richtig rüber. Mein Fehler. Es tut mir leid, falls Du Dich dadurch persönlich angegriffen gefühlt hast.

  49. 49

    @ Iris,

    entschuldige bitte wenn ich Dir Unrecht getan habe. DU bist mit Sicherheit KEINE UNbewußte Antisemitin. Das beweist doch schon Dein Bloggroll zu Typen wie Jens Berger. Der offenen über die „Bedrohung“ des Volkskörpers durch die „Auschwitzkeule“ schwadroniert (siehe: „Brodermann und die Brandstifter“) oder den Zentralrat der deutschen Juden als rassistsiche „Täter“ brandmarkt.(siehe: „Der Balken im Auge des Zentralrates“) Nein – Iris wahrlich, DU bist keine UNbewußte Antisemitin.

    Sorry nochmals!

  50. 50

    @ langweilig

    sach mal haste mrs. iris dafür bezahlt, dass sie so „abgeht“? schön auch wie sie deinen verweis auf http://www.henryk-broder.de/das_meint_der_leser/ nonchalant übergeht. wo sie sich doch im übrigen, im rahmen ihrer möglichkeiten, bemüht dir argumentativ beizukommen

  51. 51
    langweilig

    @Frédéric:
    Was den Unterschied zwischen Massenmeiden und Blogs angeht, gebe ich Dir Recht. Ich bezog mich allerdings auch nur auf die Mehrheit der deutschen Blogwelt, präziser dann vielleicht nochmal auf diejenigen deutschen Blogs, die man im weitesten Sinne als „kritisch-links“ oder so bezeichnen kann. Da ist dieser Anti-Broder-Trend schon sehr auffällig und er kommt praktisch IMMER mit dem entsprechenden Gestus daher.

    Was Du mit Punkt zwei und drei meinst, versthe ich leider nicht wirklich. Dass Broder selbst eine solche Position einnimmt, kann ja nun kaum als Begründung ausgerechnet für seine Kritiker herhalten, dies auch zu tun, oder? Und zu drittens habe ich ja auch gar nicht behauptet, das das irgendwas per se inhaltlich entwertet, sondern, dass ich es – analog dazu, wie es Dir mit Broder geht – eben bemerkenswert (um nicht zu sagen sehr merkwürdig) finde, wenn in diesem Gestus vorgetragen wird, was aus meiner Sicht eh viele (oder sogar die meisten) denken.

    @Iris:
    Naja, also in Deinem Post #49 sagst Du in den ersten sechs Absätzen oder so auf jeweils unterschiedliche Art und Weise immer dasselbe, nämlich dass Du Dir „nicht vorschreiben“ lassen willst „welches Blog-Posting ich in den Weblogs anderer so interessant finde“, dass ich es Dir überlassen soll, „die Themen zu bloggen oder zu kommentieren, die mich interessieren/amüsieren/aufregen/nerven“ und dass es doch „Einfacher wäre“, wenn ich mich „nicht mehr an Blog-Diskussionen“ beteiligen würde, dich ich „langweilig oder irrelevant“ finde.

    Wie Du selber feststellst, richtete sich mein ursprünglicher Einwand ja nun aber keinesfalls gegen Dich oder Dein Blog. Von daher frage ich mich schon, wo diese Art von erregter Zensur- bzw. Verbotspanik herkommt? Ich bestimme doch nicht, wer hier auf Spreeblick was schreibt, ich bin doch lediglich Leser, der von seiner Kommentarfunktion Gebrauch macht.

    Leider muss ich aber außerdem sagen, dass es tatsächlich so ist, dass Du wirklich nicht versuchst, auf irgendeinen meiner inhaltlichen Punkte argumentativ einzugehen. Weder konntest Du mir deutlich machen, was an Broder nun so wichtig ist, noch möchtest Du Dich offenbar zu der – jenseits Deiner Person! – tatsächlich vorhandenen eindeutig antisemitischen Variante der Broder-Kritik äußern, auch zu der selbstgerechten „Minderheitenposition“ kommt offenbar nichts, Du möchtest Dich eben lediglich aufregen, worüber Du willst und dabei nicht mit Thematiken konfrontiert werden, auf die Du keinen Bock hast. Okay, point taken, kannst Du alles gerne machen, aber von mir aus war es das dann auch, inhaltliche Auseinandersetzung sieht anders aus.

    @natschpo:
    Sorry, aber was Du willst, weiß ich leider wirklich auch nicht. Dich ebenfalls genauso selbstgerecht und recht hübsch einrichten in Deiner alle-außer-mir-und-Gremliza-und-meine-12-Freunde-sind-Antisemiten-Welt?

  52. 52
    langweilig

    PS
    Was Ihr alle leider verpasst, ist eine etwas differenziertere Sicht auf das Phänomen Broder, das nun wirklich recht viel mit deutscher Geschichte und der Geschichte der deutschen Linken nach ’68 zu tun hat. Auch sind seine Positionen eben nicht so eindeutig rassistischer Mainstream wie hier (also in dem von mir kritisierten Teil der deutschen Blogwelt, siehe oben) immer wieder behauptet wird. Broder und den wertkonservativen (also ohne neo-) deutschen Mainstream plus schwarzbraunen Rand trennen immer noch Welten. Das ist ein wichtiger Teil seines Erfolges und auch eine tatsächlich wichtige Unterscheidung.

    Ganz offen gesagt: Mir ist Broder trotz seiner gelegentlichen Ausfälle immer noch lieber als ein vom Spiegelfechter empfohlener, männerbewegter Anti-Feminist, Anti-Antisemit und prominenter Broder-„Kritiker“ wie Arne Hoffmann, der gar keine Probleme hat, ausgerechnet der „Jungen Freiheit“ im Interview zu erklären, warum die Angeklagten von Potsdam und Hohmann in Wirklichkeit Medienopfer sind. Da schließt sich der Kreis zu alten und neuen Nazis dann nämlich doch schneller als einem lieb sein kann und dafür muss man weder „antideutsch“ sein, noch eine „Antisemitismuskeule“ im Schrank stehen haben.

    So, nuff said, mehr gibt’s von mir zum Thema nicht. Getting on with my life.

  53. 53
    langweilig

    PPS
    AARRGGHHH, diese bescheuerten Wortungetüme: Der Arne Hoffmann ist natürlich kein Anti-Antisemit, sondern ein Anti-Anti-Antisemit, was ihn wiederum NICHT zum Antisemiten macht. Ein sonderbarer selbsternannter Libertärer, dessen Freiheit wohl auch die der „Jungen Freiheit“ mitmeint, was mich wiederum ankotzt, ist er aber trotzdem.

  54. 54

    @langweilig:

    Wie Du selber feststellst, richtete sich mein ursprünglicher Einwand ja nun aber keinesfalls gegen Dich oder Dein Blog.

    Nein, Dein ursprünglicher Kommentar richtete sich gegen „diese ganzen Anti-Broder-Weblog-Beiträge“ und „die Leser, die dann immer wieder kommentieren, wie wichtig es ihnen bei all der vermeintlichen Broder-Lobhudelei ist, dass jetzt endlich mal einer Kritik übt…“ und „Euer Redebedürfnis“ (also unsers/nicht Deins).

    Und Deinen Kommentar #43 (auf den sich meine Antworten im Kommentar #49 größtenteils beziehen) hattest Du an maloXP und mich gerichtet, oder? Steht jedenfalls da. Wen meintest Du da also mit den vielen ‚ihr‘ in Deinen Sätzen (z.B.: „Allein Ihr verlinkt in Euren Blogs doch weiß Gott wie viele kritische Stimmen“)? Ich ging davon aus, zumindest u.a. die, an die Du Deinen Kommentar namentlich gerichtet hast.

    Von daher frage ich mich schon, wo diese Art von erregter Zensur- bzw. Verbotspanik herkommt?

    Dies‘ ist leider eine weitere Fehlinterpretation meiner Aussagen. Ich bin/war hier keineswegs so panisch wie Du Dir das offenbar vorstellst ;o).

    Weder konntest Du mir deutlich machen, was an Broder nun so wichtig ist, noch möchtest Du Dich offenbar zu der – jenseits Deiner Person! – tatsächlich vorhandenen eindeutig antisemitischen Variante der Broder-Kritik äußern, auch zu der selbstgerechten „Minderheitenposition“ kommt offenbar nichts

    Mit diesen Vorhaltungen sagst Du mir, dass Du mir in weiten Teilen bisher gar nicht wirklich zugehört (resp. zugelesen) hast. Ich halte Broder ja gar nicht für wichtig, also kann ich Dir natürlich auch nicht seine Wichtigkeit deutlich machen. Im Gegenteil, ich halte ihn für mainstream-medial überbewertet und finde es zunehmend bedenklich, dass ausgerechnet ihm zur Verbreitung seiner Stammtischparolen, die in meinen Augen größtenteils nichts anderes sind als primitive Hetze, so viele öffentliche Podeste errichtet werden. Aus meiner Sicht wird da von einigen reichweitenstarken Medienmachern ein Demagoge zum Musterpublizisten hochgejazzt.
    Und ja, Du hast Recht, ich wollte mich hier eigentlich nicht weiter zu dem, was Du ‚eindeutig antisemitischen Variante der Broder-Kritik‘ genannt hast, äußern. Warum muss ich das? Weder betrachte ich diese gegen Broders jüdische Identität gerichteten Hasspamphlete als Kritik, noch hat das in meinen Augen irgendwas mit der hier thematisierten (und m.E. berechtigten) Einwänden gegen Broders Publikationen und den Lobhudeleien derselben seitens der selbsternannten literarischen Elite zu tun. Und es geht mir auch auf den Geist, dass broderkritische Diskussionen immer wieder auf das Thema Antisemitismus gelenkt werden. Was soll das? Wieso soll ich denn irgendwem beweisen, dass ich keine Judenhasserin bin? Ich weiß, dass ich’s nicht bin und wer mich dennoch für eine hält (weil ich nur so in sein schwarzweißes Weltbild passe), ist imo ein Idiot und fertig. So, jetzt hab‘ ich doch noch mal dazu Stellung genommen. Und, hilft Dir das jetzt irgendwie, meine Meinung über Broders Medienpräsenz zu verstehen?
    Und was soll ich Dir denn auf Deine Vorhaltung einer ’selbstgerechten Minderheitenposition‘ antworten – außer, dass ich mich nicht in dieser Postion sehe?

    Leider muss ich aber außerdem sagen, dass es tatsächlich so ist, dass Du wirklich nicht versuchst, auf irgendeinen meiner inhaltlichen Punkte argumentativ einzugehen.

    Na, wenn das für Dich tatsächlich so ist, dann ist das für Dich eben so. Ich seh‘ es anders, aber ich hab‘ offen gesagt jetzt tatsächlich keine Lust mehr, weiter zu versuchen, auf Deine Ausführungen argumentativ einzugehen, weil ich mittlerweile den Eindruck habe, dass ich mir noch so viel Mühe geben kann, Dir meine Sichtweise zu erklären, Du wirst trotzdem auch weiterhin nur das herauslesen, was Deinen Standpunkt bestätigt. Okay, kannste gerne machen, aber inhaltliche Auseinandersetzung sieht für mich auch anders aus ;o).

    So, nuff said, mehr gibt“™s von mir zum Thema nicht. Getting on with my life.

    dito

  55. 55

    @ Iris

    „Wieso soll ich denn irgendwem beweisen, dass ich keine Judenhasserin bin? Ich weiß, dass ich“™s nicht bin und wer mich dennoch für eine hält (weil ich nur so in sein schwarzweißes Weltbild passe), ist imo ein Idiot und fertig.“

    Ist das Deine Anwort auf die Frage warum du Antisemiten verlinkst? Top Argumentation!

  56. 56

    @Admins:

    Sagt mal, passt hier noch einer auf oder ist der Thread jetzt hier als Trollwiese freigegeben?

  57. 57

    Allein die Diskussion darum, wer nun genau der Troll ist, dürfte ein weiterer Thread sein…

  58. 58

    Tja Johnny, da haste natürlich grundsätzlich Recht. Allerdings finde ich, dass man (auch bei einer gewissen Bereitschaft zur Trollignoranz) nicht alles unwidersprochen stehenlassen kann. Wenn z.B. Jens Berger (der Spiegelfechter), den Ihr hier ja bei Spreeblick auch verlinkt, in seiner Abwesenheit von irgendwelchen hinterfotzigen Trollen angepisst wird, dann sollte man da imo als Blog-Admin schon eingreifen, resp. löschen oder klarstellen.

  59. 59

    @ Iris

    Statt Admin, Admin zu rufen kannst Du doch mal was zudem hier in Frage stehenden Vowürfen zu Berger et al. schreiben(das Hoffmann in der „Jungen Freiheit“ schreibt scheint ja mal zu stimmen und auch die Zitate von Berger/Spiegelfechter Blog stehen da so wie eingangs zitiert). Muss ja einen Grund haben warum Du Typen verteidigst die nach „rechts“ hin eine offene Flanke haben.

  60. 60
    langweilig

    Okay, dann doch noch ein letztes Mal:

    @Iris:
    Ich möchte auch nicht in jedwedem Kontext über Antisemitismus reden. Aber ich möchte auch nicht von Broder-Kritikern jedes Mal in die antideutsche Hardcore-Ecke gestellt werden, wenn ich die problematischen Aspekte ihrer Broder-Hasserei anspreche. Du / Ihr schießt Euch doch auch selbst ins Knie: Einerseits wollt Ihr Broders Hate-Speech angreifen, andererseits wollt Ihr zusammen mit Leuten wie Hoffmann, die eindeutig einen rechten Anti-PC-Diskurs bedienen (wie Broder übrigens auch) gemeinsame Sache machen…? Diskursfehler, second service, please, würde ich sagen.

    Warum Dich das alles interessieren sollte? (Was es ja offenbar ohnehin tut ;-) Weil, entweder Du willst die als irgendwie links-gesellschaftskritisch im weitesten Sinne sehen oder Du möchtest gerne auch mit ganz weit rechter Gesellschaftskritik zu tun haben, wie sie von der Jungen Freiheit kommt.

    Ich sehe Deinen / Euren (diskutiert außer Dir ja keiner mehr hier mit, evtl. wirfst Du maloXP noch mal ein Stöckchen zu… :-) Punkt mit der Islamophobie durchaus und ich sehe auch die Verquickung mit Leuten, die schon immer was gegen „Türken“ o.ä. hatten. Ich finde auch, Broder fischt da in mächtig trüben Gewässern, aber wer kein Problem damit hat, seine Anti-PC-Kritik in der „Jungen Freiheit“ zu verbraten, der fischt in noch trüberen Gewässern voller braunem Mist.

    Es gibt eben einen Unterschied zwischen völkisch-biologischem Rassismus und Kulturunterschieds-Rassismus ala Huntington, Broder, etc. Letzteres muss man ebenfalls angreifen und kritisieren, aber es hat keinen Massenmord zum Endziel, herrgott. Die andere Seite hingegen hat bereits bewiesen, wo Ihre „Gesellschaftskritik“ endet. Punkt.

  61. 61
    westernworld

    auf die gefahr hin meine eigenen guten vorsätze u beschädigen…

    herrn broder sollte man nicht einmal ignorieren.

    aus den selben gründen warum niemand daniel cohn-bendit, die saftschubse der nation* oder peter hahne einer weiteren debatte wert erachtet.

    *aka christane sabinsen so überbezahlt wie intellektuell überfordert.

  62. 62
    westernworld

    @ Frédéric re: Bruckner-Buruma-Ash-Debatte

    der kommentar mag jetzt vorschnell sein, da ich nur die abstracts gelesen und mir die liste der verdächtigen angeschaut habe, aber so richtig vom hocker reißt mich das nicht. gefehlt hat eigentlich nur noch miriam lau.

    aber ich lese es mir durch melde mich zurück.

    wenn ich aber anno 2007 noch diesen verblasenen postrukturalistischen jargon von wegen postmoderne * höre krieg ich pickel.

    ein gewisser herr luhmann hat das nötige dazu gesagt, sinngemäß folgendes.

    es gibt keine postmoderne es gibt höchstens eine modernisierte d.h. über den stand der industriegesellschaft hinaus ausdifferenzierte und evolvierte moderne.
    alles andere ist rückkehr zur subsistenzwirtschaft.(anmerkung d. red. ;) )

    aber bei pappenheimern wie fukuyama wundert einen eh nix mehr.

  63. 63
    langweilig

    doch noch ein Edit, ich kann’s nicht lassen:
    mittlerweile habe ich hier bei maloXP einen Comment (sind da nicht nummeriert, den vom 27 Mrz 2007 um 11:03 Uhr) von Che gefunden, wo er Broder ebenfalls vorwirft, mit (Zitat) „Querfrontnazis“ gmeinsame Sache zu machen:

    Haarsträubend, dass jemand wie Broder hier mit Leuten zusammenarbeitet, die eigentlich nichts Anderes sind als Querfrontnazis, nur dass die den Juden im Feindbild durch den Musel ausgetauscht haben und sich deshalb proisraelisch geben können. Wahrscheinlich merkt er es nicht einmal.

    Interessante und komische Geschichte, dass wir da genau dasselbe kritisieren, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Ich sehe die Berührungspunkte zu den (Zitat) „Querfrontnazis“ allerdings bei der Jungen Freiheit doch etwas deutlicher als beim Spiegel.

  64. 64

    @langweilig:

    Na gut, Du warst ja offenbar doch noch nicht ganz fertig mit unserer Diskussion ;o), also möchte ich auch noch kurz was auf den letzten Absatz Deines Kommentars #64 erwidern:

    Es gibt eben einen Unterschied zwischen völkisch-biologischem Rassismus und Kulturunterschieds-Rassismus ala Huntington, Broder, etc. Letzteres muss man ebenfalls angreifen und kritisieren, aber es hat keinen Massenmord zum Endziel, herrgott. Die andere Seite hingegen hat bereits bewiesen, wo Ihre „Gesellschaftskritik“ endet. Punkt.

    Ja, es gibt einen Unterschied, doch Ersteres kam nicht aus dem Nichts. Der völkisch-biologische Antisemitismus erregte m.E. während seiner gesellschaftlichen Etablierung u.a. deshalb so wenig Widerstand, weil er auf dafür vorbereiteten Boden fiel*. Denn in der Form von Kulturunterschiedsrassismus hatte der Antisemitismus in Europa bereits eine lange ‚Tradition‘. Auch mit dem Blick auf die historische Entwicklung halte ich es daher für gefährlich leichtsinnig, den neuen Kulturunterschiedsrassismus, der sich seit einigen Jahren auch bei uns epidemisch ausbreitet und mittlerweile auch in weiten Teilen der sogenannten bürgerlichen Mitte gesellschaftsfähig geworden ist, zu unterschätzen. Das vielzitierte „Wehret den Anfängen!“ drängt sich mir immer stärker in den Sinn, je länger ich Zeugin dieser Entwicklung werde. Es ist in meinen Augen die alte bösartig-dumme Menschenfeindlichkeit, die sich da aus dem Sumpf erhebt. Sie tarnt sich nur anders.

    Was mich betrifft, ich werde auf keinen Fall zwischen Pest und Cholera wählen, und betrachte die Feinde meiner Feinde mit Sicherheit nicht automatisch als Freunde. Ich will weiterhin für Mitmenschlichkeit appellieren und gegen die Menschenfeindlichkeit anschrei(b)en wo immer sie mir begegnet (und ich sie erkenne!). Und als ich las, was Du in Deinem Kommentar #67 geschrieben hast, kam mir der Verdacht, dass wir in dieser Grundhaltung vielleicht gar nicht so weit auseinander stehen, wie es in diesem Gedankenaustausch hier streckenweise den Anschein hatte.
    ———————

    * Dies‘ ist eine sehr kurzgefasste Teilantwort auf eine Frage, die ich mir bei meiner persönlichen Auseinandersetzung mit der Nazidiktatur immer wieder gestellt habe: Wie konnte es dazu kommen?

  65. 65
    Niclas

    Jetzt weiß man auch, was „jemand polarisiert“ bedeutet.

  66. 66
    Jeeves

    @#471002: „ein spannendes Phänomen. Es liegt wahrscheinlich an der Verschlagwortung…“

    Welche Sprache ist das?