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Die Ausweitung der Krampfzone

krampfzone.jpg

Carl Friedrich war mein Nachbar in der Bonner Südstadt, ein hochrangiger Beamter. Carl war weitgereist, sprach unüberschaubar viele Sprachen, darunter auch Kleinode, die nur in vier kasachischen Schluchten gesprochen werden. Wenn ich ihn besuchte, kochte er nicht nur italienisch, er zauberte einen italienischen Abend, vermutlich besorgte er sogar italienischen Sonnenschein, der seine erlesen eingerichtete Wohnung in venezianisches Licht tauchte. Konversationen mit ihm waren ein intellektueller Gang Bang, er zitierte Kirchenväter und den Bürgermeister von Ulaanbaatar, setzte das Bruttoinlandsprodukt von Schweden ohne Verrenkungen in Bezug zu Cargo-Kulten und präkolumbischen Tanzriten. Zudem war Carl Friedrich von erlösendem Geschlechtsverkehr weiter entfernt als Cher von natürlicher Schönheit.

Er war hamsterbackig, gebisslich herausgefordert und hatte ein unglückliches Zahn-Zahnfleisch-Verhältnis, sein Körper war etwas kleiner als der einer durchschnittlichen Frau und fleischige Hüften rundeten ihn ab, so dass er überlegen musste, ob er seine Hosen über oder unter dem Bauch tragen sollte. Er entschied sich für ein Mittelding.

Aber in all dem konnte sein frauenfernes Dasein nicht begründet liegen. Ich kannte hässlichere Männer als ihn, die Geheimnummern brauchten, um ihre Verehrerinnenschar in den Griff zu bekommen.

Er war nervlich nicht in der Lage, Frauen wie Menschen zu behandeln. Jede Frau war von Interesse für ihn, er verhielt sich wie ein diabetisches Kind im Süßigkeitenladen, sobald er seine riesige Wohnung verließ. Nein, das Bild hat zwar einen wahren Kern, aber es ist doch schief. Er konnte durchaus mit Frauen reden, er hatte schließlich schon als Kind Cicero gelesen. Er konnte sie nur nicht dazu bringen, sich in ihn zu verlieben, es war, als müsse Xavier Naidoo mit Roberto Blanco als Backgroundsänger den Dalai Lama zum Christentum bekehren oder Neil Armstrong die amerikanische Nation davon überzeugen, dass es doch letztlich egal sei, ob er auf dem Mond war oder nicht.

Eines Tages bekam er Besuch von seinen Eltern. Ein Jaguar fuhr vor. Heraus stiegen ein Mann, der ein älterer Klon von Carl war und eine schöne Frau. Sein Vater sah also aus wie er und wie sich herausstellte war er auch wie er und dennoch war es ihm gelungen, diese Frau zu heiraten und einen Klon zu zeugen.

Es handelt sich bei Carl um ein Paradebeispiel der von Michel Houellebecq beschriebenen Ausweitung der Kampfzone. Genügte es früher für einen Mann, materiell abgesichert zu sein, woraufhin das sexuelle Glück sich von selbst einstellte, suchen heute die Frauen ihre Partner nach einer schwer durchschaubaren Motivpalette aus. Frauen nehmen sich blutjunge Spieljungs mit zarthäutigen und doch muskulösen Raspelbäuchen. Oder aber großbäuchige Player mit dem Selbstbewusstsein eines Blauwals auf dem Höhepunkt seiner sexuellen Kapazitäten. Oder nervenbündelige brotlose Künstler, manchmal sogar – in Anlehnung an Sascha Lobo – kunstlose Brote. Oder altgewordene Gothics mit einer Vorliebe für Die Sendung mit der Maus (wobei sie jedesmal hoffen, dass der Kleine Blaue Elefant der Maus das Blut raussaugt, was aber nie geschehen wird, denn Die Sendung mit der Maus ist pädagogisch wertvoll und ihre Zielgruppe besteht nicht aus altgewordenen Gothics). Oder Frührentner mit einem Händchen für das Glücksspiel und geschickten Samba-Beinen. Aber niemals Carl Friedrich.

Carl verzehrte sich. In dem festen Glauben aufgewachsen, dass wirtschaftlichem Erfolg der geschlechtliche folgen werde, hatte er die Regeln des Sexualmarktes nicht trainiert. Er war der Anti-Mick-Jagger, er kannte zwar die Dresscodes der guatemaltekischen Präsidenten-Empfänge in den Wintermonaten (dabei ging es hauptsächlich darum, zu beachten, dass es zwar keinen Winter gab in Guatemala, aber es dennoch gern gesehen wurde, wenn man Pelz trug, warum genau, wusste selbst Carl nicht, es hatte wohl mit Aktien zu tun, die der Präsident an russischen Unternehmen der pelzverarbeitenden Industrie hielt) nicht aber die der Orte, an denen man Frauen kennen lernen konnte, er war abgrundlos und Drogen lehnte er als Legalist reinsten Wassers, der er war, ab.

Ein kleiner Exkurs zu Drogen: In der Natur sind unpraktische Accessoires beliebt. Pfauenfedern signalisieren, dass der Träger es sich leisten kann, mit diesen Fluchtverhinderern herum zu stolzieren, weil Füchse sich gar nicht erst an ihn heran trauen. Ebenso signalisiert eine weiße Nase die Hirn- und Muskelkraft des Nasenbesitzers. Oder so ähnlich.

Carl Friedrichs zunehmende Verzweiflung begann auf sein Sozialverhalten abzufärben. Er fing an, sich in Kellnerinnen zu verlieben und dieser Liebe durch Gedichte Ausdruck zu verleihen, die er ihnen zusteckte. Die Kellnerinnen wechselten dann meist den Arbeitsplatz oder weigerten sich lauthals (zum Chef gewandt, gerade so laut, dass die Gäste nicht gestört wurden, aber so, dass Carl sie mit errötenden Ohren hören konnte), ihn weiter zu bedienen.

Seiner größten Liebe, seiner Seelenverwandten, schrieb er auf von erfahrenen sardischen Händen geschöpftem Papier, versehen mit dem Wasserzeichen CF für private Korrespondenzen, einen langen Brief, in dem er sich erklärte, eine gemeinsame Zukunft ausmalte und sich originelle Kindernamen ausdachte. Sarah Kuttner schickte ihm eine Autogrammkarte zurück.

Der Tag, an dem ich ihn darauf aufmerksam machte, dass Sarah Kuttner im Playboy abgebildet war, war der einzige, an dessen Ende Carl nicht mit den Händen über der Bettdecke einschlief. Er war ein Romantiker und Christ, ein Mann mit Werten und Idealen. Er hätte eine Frau glücklich machen können, aber die Liebe war ein Nazi geworden. Einfach so.

Schließlich gelang es mir, ihn zu einer Party zu schleifen und ich brachte ihn sogar dazu, an einem Joint zu ziehen. Ich begehrte die Gastgeberin und meine Aussichten waren den Vorzeichen zufolge sonnig. Carl, bekifft wie eine mexikanische Klapperschlange, stellte sich, eingeklemmt in Anzug mit Weste, auf die Tanzfläche, spreizte die Finger, spannte die Hamsterbacken und rief in 30-Sekunden-Abständen:“Respect.“ Es lief der Wu-Tang-Clan. Und beim HipHop machte man das so. Die anwesenden Frauen allerdings kicherten respektlos. Ich rief also auch „Respect“, spreizte die Finger und musste ebenso ungevögelt wie Carl Friedrich nach Hause gehen. Beim Onanieren tauchte unverhofft Sarah Kuttner vor meinem geistigen Auge auf. Ich beschloss, ihr einen Brief zu schreiben.

Carl war in seinen späten Dreißigern, als ich ihn das letzte Mal sah. Die Hoffnung hielt ihn lebendig. Die Hoffnung schnürte ihm sein Herz zu, wenn er auf eine Frau traf. Längst hasste er andere Männer, erging sich in Tiraden über seine Kolleginnen, die mit Männern zusammen waren, die guten Wein nicht von Wurstwasser unterscheiden konnten. Er hatte nun die Karriereleiter bis zum Anschlag erklommen und war verkrampft als erwachte er Morgen für Morgen mit einer Vogelspinne auf seinem Genital.

Ob er noch erlöst worden ist? Ich weiß es nicht. Wenn ich Sarah Kuttner sehe, denke ich jedes Mal an den nie geborenen Balthasar Fürchtegott Friedrich. Er wäre ein niedlicher kleiner Kerl gewesen. Mit seinen dicken Hamsterbacken.

58 Kommentare

  1. 01
    marcus

    versteh ich nicht „¦

  2. 02
    Tom

    Juhu! Großartig!

  3. 03
    Lars

    Tatsächlich großartig

  4. 04
    heidrun

    schenk ihm „the game“. laut meinem ex-mitbewohner kommt mit hilfe dieses buches _jeder_ zum sex.

  5. 05
    Sprayblog

    Guter Artikel!

  6. 06

    du kennst aber sehr viele „hässliche“ menschen, die dir auch noch genug kanonenfutter für solchte texte geben. mich stimmt das ja ein bisschen traurig.
    ziehst du bald dann auch noch über deine alten sexpartner her? die waren doch bestimmt auch alle irgendwie hässlich.

  7. 07
    Malte

    schenk ihm „the game“. laut meinem ex-mitbewohner kommt mit hilfe dieses buches _jeder_ zum sex.

    google spuckt beim ersten versuch den rapper und den micael-douglas-film aus. durch beide kann man nicht mehr vögeln, ich habe es versucht.

  8. 08
  9. 09

    Wieder einmal ein großartiger Text, kompliment.

  10. 10

    Wenn man nach „The Game“ bei Amazon sucht, findet man auch ein Buch.

  11. 11
    Shane

    Schöner Artikel! R.E.S.P.E.C.T.

  12. 12

    Ich wette in dem Carl sehen so einige ihr eigenes Spiegelbild. Hehehe

  13. 13
    heidrun

    das buch ist von irgendeinem neil irgendwas. mein mitbewohner hat damals die halbe berliner technoszene mit seinen sprüchen und in vielen fällen auch seinem geschlechtsteil penetriert. ich fands ein bisschen anstrengend, aber es gibt genug frauen, bei denen das funktioniert. mit allem, was über einen one-night-stand hinausgeht, haperts dann aber auch.

  14. 14

    Wenn ich beim Aufwachen eine Vogelspinne auf irgendeinem Teil meines Körpers erblicken würde, wäre ich nicht verkrampft. Im Gegenteil, da wäre ich sehr beweglich ;-)

  15. 15
    Martin

    schöne Geschichte…

    Offtopic:

    Heidrun, hast Du rein zufällig mal in Treptow gewohnt? (Ich bin nicht derjenige mit den szenepenetrierenden Sprüchen und Geschlechtsteil…)

  16. 16
    heidrun

    @ martin: nein. aber ich glaube, so jungs gibts noch genug andere…

  17. 17
    Martin

    Ja, die gibt es an jeder Ecke…

    Ich fragte aber aus anderen Gründen, welche sich dann jetzt erledigt haben.

  18. 18
    Maltefan

    „Jede Frau war von Interesse für ihn, er verhielt sich wie ein diabetisches Kind im Süßigkeitenladen, sobald er seine riesige Wohnung verließ.“ Ach ja, und da liegt auch der Hund begraben.

    Mit männlichen Dauersingles, einer Spezies, die im Netz so häufig anzutreffen ist, dass wir sie in de.talk.romance nur noch mit MDS abgekürzt haben, hab ich so die eine oder andere Erfahrung. Die Carl-Friedrich-Spezies ist eine der häufigsten, und warum die chronisch scheitern, ist eigentlich gar nicht so mysteriös. Das liegt weniger am Aussehen als daran, dass sie es nicht schaffen, eine Frau als Individuum zu sehen und Interesse für ihre Person aufzubringen oder wenigstens zu heucheln. Oder wenigstens Interesse an gutem Sex. Frauen haben eine überaus feine Antenne für „Ich suche verzweifelt irgendwas zum ficken weil ich jetzt schon 20/25/30/35/40 und immer noch Jungfrau bin“, und das wirkt einfach unerotischer als Love-Handles, Glatze, mangelnde Körpergröße oder auch alles zusammen.

  19. 19
    Sebastian

    Großartiger Artikel und dann auch noch mit Link zu „curb your enthusiasm“.
    Guter Start in die Woche ;-)
    Danke!

  20. 20

    her damit, immer her damit. feinstes lesefutter. :D

  21. 21
    heidrun

    @ maltefan: ooohja. und am lustigsten sind sie, wenn sie einen dann plötzlich anfangen zu beschimpfen, weil man seine telefonnummer nicht rausrückt. ist ja auch dreist.

  22. 22
    Maltefan

    @heidrun: Klar, Du hast ja auch bloß eine Existenzberechtigung als Fickfleisch.
    Es gibt da noch ne Subspezies, der „Fußabstreifer“, der Freundschaft vortäuscht und meint, mittels allerlei Hilfsdiensten einen Gefälligkeits- oder wenigstens Mitleidsfick abstauben zu können, und nicht selten an der Welt und den Frauen verzweifelt (was er dann in Haßtiraden ausdrückt), weil das nicht funktioniert.

    Die Idee, die eigene Aufreißstrategie mal zu überdenken, finden sie allerdings meist eher abwegig …

  23. 23
    lana

    ganz schlichtes michel-epigonentum. malte, man merkt, dass du offensichtlich nie gelernt hast, zu kürzen. du schreibst nicht, du schwadronierst. es reicht nicht schon, nur weil es für maltefans reicht.

  24. 24
    heidrun

    du kommentierst nicht, du nölst.

  25. 25
    lana

    @heidrun: abusus non tollit usum.

  26. 26
    lanafan

    @lana: Errare humanum est

  27. 27

    es gibt/gab doch mal ein blog mit dem titel, oder? *such*
    ja. und zwar dort: http://mario-f.blogspot.com/
    wurde aber schon seit 2005 nicht mehr aktualisiert. malte, bist du selbst auf den titel für diesen artikel gekommen?

  28. 28

    Malte, kann man Dich heiraten? ;)

  29. 29
    V'kar

    @ maltefan:
    find ich interessant (kenn leider auch ein paar).
    haste mehr texte, oder ideen wie man den kerlen helfen kann?
    und nein, ich mein nicht mich, ich hab andere probleme ;)

    @ malte:
    ich find eh die meisten texte super, und auch dieser hier ist toll.
    ich mag die traurige stimmung, das lakonische, hoffentlich kommt wirklich mal ein buch von dir!

  30. 30
    jan

    es geht wohl ganz einfach darum, dass mal bei kommunikation mit anderen menschen gerne meinungen austauscht und resonanz über sich selber zu bekommen. wenn der andere sich einfach nur anpasst um doch irgendwie durchzukommen fehlt dieser teil. das ist eine abwandlung von „zu einer gruppe zu gehören heißt nicht sich anzupassen, sondern seine der gruppe seine eigenen einflüße zu geben“ oder so ähnlich. der notstand wirkt wie ein charakter und meinungsstopper zu wirken, das gillt aber für frauen genau wie für männer. es gibt nichts uninteressanteres als wenn eine frau zu allem ja und ahmen sagt, um dir zu gefallen.. aber andersrum gibts das sicher öfter, das geb ich zu

  31. 31

    malte ich haße dich! „Xavier Naidoo mit Roberto Blanco als Backgroundsänger den Dalai Lama zum Christentum bekehren“ mit dem bild im kopf muß ich jetzt mindestens drei tage durchs leben, egak ein bißchen spaß muß sein…

    aber der text hat einen harten kern, für betroffene einen sehr harten.

    ökonomische erfolglosigkeit ist im übrigen auch kein patentrezept.

    ein scharfes aussehen ist halt anschlußfähiger als ein scharfer verstand. und frauen die selber geld haben brauchen es nicht mehr zu heiraten.
    i’m ok you better be perfekt syndrom wäre da auch noch ein stichwort.
    erst die gesichtskontrolle dann die schufa-abfrage und dann mal sehen ob er zum image und lifestyle passt.

    erst wenn wir alle ausehen wie ken & barbie wird es um etwas wie innere werte gehen können, hamsterbacke will ja auch keine frau die aussieht wie er oder?
    so sieht’s aus.

    nur männer wie bernie ecclestone sind einsneunzig große adonise wenn sie auf ihrer brieftasche stehen.

    houellebecq trifft den nagel schon meistens auf den verzweifelten kopf, wenn man das übliche verblasene franz. intellektuellen gepose abzieht.
    je suis d’accord avec lui.

    die soziale marktwirtschaft, die marktwirtschaft des sozialen hat im rahmen der rationalisierung durch globalisierung eben auch eine marktbereinigung des beziehungsmarktes erlebt.

    so ist der potenzielle kreis der erreichbaren und noch wichtiger zum vergleich heranziehbaren parterschaftskandidaten unendlich viel größer als noch vor 30 jahren.

    ein immer größer teil fällt durch den rost, das ist auf den arbeits- wie den bezieungs- und sexualmärkten das gleiche wirkprinzip.

    der attraktivere gewinnt den job, die beziehung, den fick. immer.

    so haben sich die herren der schöpfung das mit der sexuellen befreiung in den siebzigern nicht vorgestellt.

    aber wenigsten machen sich genügend frauen mit ihren maximalforderungen genauso unglücklich.

    es müßte eigentlich ausweitung der frustzone heißen.

  32. 32
    Maltefan

    @V’kar
    Ehrlich gesagt sind da Generationen von d.t.r.-Lesern/Schreibern dran gescheitert. Aber vielleicht probierst Du’s mal mit dem Buch, das Heidrun empfohlen hat, das scheint ja recht effektiv zu sein.

  33. 33
    Maltefan

    @jan
    Klar gibt’s das bei Frauen auch, allerdings scheint es für Frauen immer noch bedeutend einfacher zu sein, wenigstens sexuelle Aufmerksamkeit von Männern zu kriegen. Die Frauen leiden dann nicht so sehr daran, dass sie niemanden zum Ficken finden, sondern dass sie nur jemanden zum Ficken finden.

    @Westernworld
    Es ist zu einfach, das auf das Äußere zu reduzieren, auch Malte schreibt dass es genügend häßliche Männer gibt, die Erfolg bei Frauen haben, und die sind nicht alle reich. Ein Überprüfen der eigenen Anspruchshaltung, respektive des Beuteschemas, kann bei manchem schon hilfreich sein. Der Attraktivere ist nicht für jede der mit dem dickeren Bankkonto und dem waschbrettigeren Bauch; es gibt genügend Frauen, für die ganz andere Dinge attraktiv sind. Ich kenne allerdings keine, die von „Ich brauche dringend irgendwas zum Ficken, egal was“ angetörnt wird.

  34. 34
    heidrun

    eben. gelassenheit macht sexy.
    man kann sich auch in arme, bierbäuchige, stark behaarte, bärtige, unhygienische männer mit grauenhaftem klamottengeschmack verlieben. alles schon getestet.

  35. 35
    V'kar

    es ging ja gerade darum den kerlen mit dem empathie-problem zu helfen.
    die sich für frauen nicht wirklich interessieren.
    vielleicht ist es ja gemein von mir zu unterstellen sie sollten es, aber ich würd den gerne nen kleinen schubs geben: jungs, seid doch an dem mädel interessiert, hört ihr zu, seid nett.
    das wäre ein anfang, aber ich weiss nicht wie ich das rüberbringen soll.

  36. 36
    Maltefan

    @V’kar
    Kann man jemandem, der sich für etwas nicht interessiert, helfen, sich dafür zu interessieren?

  37. 37

    @maltefan#33 „frauen sind nicht die besseren menschen, sie lügen nur geschickter.“

    das ist mal wieder denken nach art der differenzialrechnung ich liebe das.

    weil eine these nicht auf 100% der grundgesamtheit sondern nur 80% prozent zutrifft ist sie falsch. was du beschreibst gibt es auch, aber eben nur auch.

    physische attraktivität und sozialstatus- das ist oft aber nicht immer geld und zugriff auf ressourcen im weiteren sinne, abhängig vom milieu, schicht etc. . sind die primären dimensionen die anderen erwägungen bei der partnerwahl vorgeschaltet sind.
    nichts anderes habe ich gesagt.

    bevor das gemäkle wieder los geht ich konzediere das nicht alle beziehungen ehen sind. aber sie sind doch ein brauchbarer indikator.

    im schnitt beträgt der einkommensunterschied zwischen ehepartnern in deutschland 1,5 gehaltsklassen- stand mitte der 90er.

    das sich attraktivität im physischen bereich nicht so einfach auf eine kennziffer reduzieren läßt hab ich hier keine zahlen parat.

    aber unsere alltagskultur spricht da bände.

  38. 38
    Maltefan

    @Westernworld
    Bist Du ne Frau? Zumindest im unteren Teil lügst Du Dir nämlich ganz schön geschickt was zusammen.
    Ja, Frauen verdienen idR weniger in einer Beziehung. Weil Frauen, bei gleicher Ausbildung, allgemein weniger verdienen. Und das tun sie deswegen, weil es halt immer noch sie sind, die mit den Kindern zuhause bleiben, während Papa im Teppichbodenwunderland Büro Mammuts erlegt und nach Hause bringt. Und schon alleine die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Frau irgendwann mal zwischen 30 und 40 ein paar Jahre ausfallen könnte, dämpft oft schon den Karriereverlauf.
    Und die meisten Frauen, gerade die gut ausgebildeten, bleiben nicht deswegen mit den Kindern jahrelang zuhause, weil sie das unbedingt so wollen, sondern weil es mangels externen Betreuungsmöglichkeiten nicht anders geht und der Göttergatte sich nie im Leben darauf einlassen würde.

    Ich will jetzt nicht behaupten, dass das den ganzen Unterschied wegerklärt. Frauen sind idR etwas ehrgeizloser und können sich ausserdem schlechter verkaufen. All das führt aber dazu dass sie bei gleichem Bildungsniveau oft weniger verdienen.

    Und selbst wenn es mal andersrum ist, hab ich persönlich schon oft genug erlebt dass, wenn Nachwuchs kam, die Frau ihren besserbezahlten Job aufgegeben hat weil der Mann das psychisch nicht verkraftet hätte, finanziell von seiner Frau abhängig zu sein.

    Und dann gibt es natürlich den Typus Professoren/Sekretärinnen-Ehen. Da frage ich mich allerdings, was die Professoren treibt, eine Sekretärin zu heiraten. Ich war mal mit lauter Dekanen der TU und ihren Frauen auf einem Ausflug und hab mich ernsthaft gefragt, was die Herren Spectabiles eigentlich den ganzen Tag mit diesen Frauen reden. Letztendlich sind es ja auch oft die Männer, die solche Frauen den intelligenten und karriereorientierten vorziehen. Denn schließlich hat man mit denen viel weniger Ärger wenn sie dann bei den Kindern zuhause bleiben sollen.

    Klar hast Du ansonsten natürlich recht. Ceteris Paribus nehme ich auch lieber jemanden, der aussieht wie Keanu Reeves, als jemand, der aussieht wie Immanuel Kant. Ceteris Paribus nehme ich lieber jemanden mit Geld als jemanden ohne Geld. Aber cet. par. ist bei Menschen halt auch eine akademische Größe. Der einzige handfeste Grund, einen Carl Friedrich nicht sexy zu finden, ist für mich tatsächlich das: „Jede Frau war von Interesse für ihn, er verhielt sich wie ein diabetisches Kind im Süßigkeitenladen, sobald er seine riesige Wohnung verließ.“ Ansonsten hab ich mich schon mehr als einmal in mittellose, uncoole Nerds mit lächerlichen Klamotten verliebt, obwohl viel coolere Typen als Schmachtobjekte zur Verfügung gestanden wären.

  39. 39
    jan

    @maltefan:
    „Die Frauen leiden dann nicht so sehr daran, dass sie niemanden zum Ficken finden, sondern dass sie nur jemanden zum Ficken finden.“ Ja aber suchen sie dann? Ich denke jeder war mal an dem punkt, an dem er für eine jugendliebe alles getan hätte. Darüber hinaus gab es so viele von diesen „fussabtretertypen“ die jahrelang hinter der gleichen frau hergelaufen sind, einen auf besten freund gemacht haben und dann immer zugesehen haben wie sie one night stands mit irgendwelchen spasten hatte, die sich nen sch** um ihren charakter gekümmer haben. diese jungs hätten alles getan um ihr zuzuhören oder etwas über ihre gefühle zu erfahren.. also kanns das „nur jemandem zum ficken“ ja nicht sein. ich glaube dein letzter absatz triffts schon ganz gut. frauen bewerten viel über verfügbarkeit und nachfrage.. jemand der „mir“ zu füßen liegt wäre zu einfach.. und ausserdem spielt das „locker sein“ auch eine wichtige rolle

  40. 40
    sdf

    großartig. kann kaum erwarten, bis das buch „gesammelte fragmente“ erscheint

  41. 41
    Maltefan

    @jan
    Klar ist das nicht so monokausal und überspitzt, wie ich es formuliert habe, und natürlich haben auch all die einsamen Jungmänner nicht die identische Motivlage. Aber wenn man den Tiraden mancher dieser „Fußabstreifer“, die sich ja für ach so nett halten weil sie ja alles für die Frau tun, genauer zuhört, kommt noch was anderes durch. Irgendwas hassen die diese Frauen regelrecht, weil sie einfach keine Gegenleistung für die Nettigkeit bringen wollen. Ist man denn wirklich so nett, wenn man damit einen Fick erkaufen will, und sich hinterher aufregt, dass die Frau nicht käuflich ist? „Einen auf besten Freund machen“ trifft’s ganz gut, man sollte nicht einen auf besten Freund machen sondern einer sein, und wenn das nicht das ist, was man will, muss man halt weiterziehen.
    „Jemand der mir zu Füßen liegt wäre zu einfach“ — das ist nicht richtig. Jemand der mir zu Füßen liegt und den ich nicht liebe oder erotisch anziehend finde, sondern nur nett, der wird sich meine Liebe nicht mit Gefälligkeiten erkaufen können. Das funktioniert einfach nicht. Der Fußabstreifer muss lernen, weiterzuziehen, anstatt jahrelang an Frauen ranzubaggern, die ihn einfach nicht wollen.

  42. 42
    heidrun

    naja, es gibt auch genug frauen, die sich mit den fußabtretern nen lenz machen, obwohl sie genau wissen, dass es demjenigen ganz bestimmt nicht guttut (fahrradreparaturen, kochen, ausheulschultern etc.)
    aber ach. ein weites feld.

  43. 43
    Maltefan

    @heidrun
    Klar. Warum sollten unter den Frauen weniger Arschlöcher sein als unter den Männern? Bloß: über die Frauen jammern bringt den Fußabstreifer nicht weiter. Er hat es alleine in der Hand, sein Fußabstreifertum zu beenden.

  44. 44
    KingKong

    Der Autor will mit dem Artikel bei der Frauenwelt Eindruck schinden.
    Dazu wählt er eine Methode die schon seit der Grundschule so gut klappt: Mach dich über den Spacko-Looser lustig, und schleime die Mädels nebenbei zu.

    Der Spreeblick-Blog ist mit diesen Artikel auf das Niveau von „Das Model und der Freak“ herabgestürzt.

  45. 45
    JeanDaninos

    Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, dass sich Mutter Natur oder die „Evolution“ sich dabei was gedacht hat, dass es solche wie hier beschriebene Typen gibt ? Stichwort : „Survival of the fittest“.
    D.h. dass diese Art von Männern nun mal nicht so gut angepasst sind an ihre „Umwelt“(=Mitmenschen), wie manch andere ihrer Geschlechtsgenossen, die ihr Erbgut verteilen können nach Lust und Laune (d.h. mindestens eine Partnerin haben, mit der eine „Reproduktion“ möglich wäre oder mehrere Partnerinnen hatten/haben mit denen sie zumindest den Reproduktionsvorgang oft und gern simulieren.)
    In einem Affenrudel haben auch nicht alle Affenmännchen das Recht, sich mit den Affenweibchen zu paaren, oder zumindest nicht als erste. Zuerst darf ja immer das Alphamännchen, also der Obermotz im Affenrudel, jedes Weibchen begatten das nicht bei drei auf dem Baum ist. Oft ist es ja auch so, dass sogar im Rudel zwischen „Jung- und Altmännchen“ unterschieden wird, was zur Folge hat, dass die Weibchen die jungen Männchen „nicht ranlassen“. Bei Gorillas ist es sogar so, dass die Weibchen gezielt die älteren Männchen aussuchen. Die älteren Männchen sind durch (und das ist wirklich kein Witz) weißes Nackenhaar zu erkennen. Die Gorillaweibchen suchen sich also die Gorillamännchen mit weißem Nackenhaar aus, weil diese (vermeintlich) mehr Erfahrung darin haben Futter zu finden und ihr und vor allem dem Gorillababy besseren Schutz zu bieten.
    In der Natur kommt so etwas wie Liebe gar nicht vor. Es gibt zwar auch monogam lebende Affen, wie z.B. Gibbons, aber das hat nichts mit Liebe zu tun. Dass vor allem die Monogamie bei Affen selten ist, hat einen einfachen Grund : Affenarten, die häufig ihre Geschlechtspartner wechseln, haben ein stärkeres Immunsystem als monogame Arten (was Biologen vor einigen Jahren festgestellt haben wollen). D.h. die Natur „hat sich dabei etwas gedacht“ (wenn sie das überhaupt kann.)
    Kurz : Die Natur will vielleicht gar nicht, dass diese hier im obigen Text und den Kommentaren beschriebenen „Menschenmännchen“ sich reproduzieren (d.h. ihr Erbgut weitergeben), nein, nicht mal den Reproduktionsvorgang einfach nur mit einer Partnerin „simmulieren“ (denn es könnte ja einen „Unfall“ bei der Simulation geben und es könnte zur Reproduktion kommen.)
    Problematisch an der ganzen Sache ist aber, dass die Reproduktionsimulation, also Sex, ein Bedürfnis ist wie Essen, Schlafen und die Ausscheidung von Stoffwechselabfällen. Für diese drei körperlichen Bedürfnisse gibt es (teilweise öffentliche) „Bedürfnisanstalten“, also z.B. Restaurants, die Pommesbude um die Ecke (wo es die leckere Currywurst von der nicht mehr so leckeren Budenbesitzerin gibt)(=Essen), öffentliche Toiletten (also für welches der drei Bedürfnisse werden die wohl sein ?), Hotels und andere Häuser mit Übernachtungsmöglichkeit (=Schlafen). Man bezahlt gern, um eines dieser Bedürfnisse zu befriedigen. (Finde immer noch amüsant, dass die Toiletten auf deutschen Bahnhöfen „McClean“ heißen. Ich komme aus einem Land, im dem es schon immer so war, dass man für den Besuch einer (öffentlichen) Toilette (Klingt so, als wenn ein Toilettenhäuschen einen besuchen würde. Natürlich ist es andersherum gemeint)bezahlen muss. In Deutschland ist dies, meiner Wahrnehmung nach, gerade mal vielleicht 10 Jahre her, dass der Toilettenbesuch etwas kostet.)
    Dennoch ist der Besuch eines Bordells (was auch nichts anderes als eine „Bedürfnisanstalt“ ist) immer noch verpönt. Vielmehr ist es verpönt für Sex zu bezahlen, was für mich lächerlich scheint, da es sich hier um nichts anderes als eine „Dienstleistung“ handelt. Die poln. Reinigungsfachkraft Olga bezahlt man schließlich auch dafür, dass sie bei einem die Wohnung/das Haus putzt ohne das einem ein guter Freund entgegenhält: „Was Du bezahlst dafür ? Ich bin verheiratet/bin in einer Beziehung und krieg’s umsonst!“ (Ja ich weiß, sehr altmodisches Geschlechterrollenbild, aber sonst hätte der Gag nicht funktioniert.)
    Hinzu kommt noch, dass Sexualität & Partnerschaft zu einem „Statussybmol“ verkommen sind…aber das ist jetzt genug der Worte.

  46. 46
    heidrun

    @ maltefan: ja schon, aber zu einem abhängigkeitsverhältnis gehören auch immer zwei. dieses argument hab ich schon zu oft gehört: „er kanns ja lassen, wenn er will“, um das eigene gewissen zu beruhigen.
    @jeandaninos: immer diese affenrudelvergleiche. im ansatz mögen bestimmte dinge ja oft zutreffen, aber man sollte nicht vergessen, dass der affe zwar des menschen nächster verwandter, aber dennoch recht weit entfernt ist. dieses stumpfe angebliche-naturgesetze-runterbeten bringt einen nicht wirklich weiter, zumal es gerne dazu herangezogen wird, männliches „rumficken“ zu rechtfertigen. was wäre denn mit den matriarchalisch organisierten affenvölkern? und der bordellbesuch mag in einigen kreisen verpönt sein, der one-night-stand ist es nicht unbedingt. naja, blabla.

  47. 47
    JeanDaninos

    @Heidrun : Wer rechtfertigt denn bitteschön männliches „herumgeficke“ mit Naturgesetzen ? Außerdem geht es, wenn schon, nicht um „Rechtfertigung“, sondern um den Versuch einer „Erklärung“. Das man versucht etwas zu erklären, heißt noch lange nicht, dass man es gutheißt oder rechtfertigt.
    Oder versuchst Du dir etwas zu erklären und heißt es im gleichen Atemzug als gut bzw. als Rechtfertigung.(Das ein Mann einen anderen Mann umgebringt, aus diesem oder jenem Grund, erklärt die Handlung. Es ist eine wertfreie Erklärung, aber keine Rechtfertigung. Das manche in jedem Erklärungsversuch glauben eine „Wertung“ herauszulesen, ist nicht mein Problem. Das oben beschriebene Resultat einer Studie über die Stärke des Immunsystem im Zussammenhang mit der Lebensweise von verschiedenen Affenarten, enthält gar keine Wertung. Es wird nur versucht etwas zu erklären. Du scheinst daraus eine „Empfehlung“ oder gar eine Rechtfertigung für Menschen des männlichen Geschlechts herauszulesen.)
    Wie kannst Du einen One-night-stand mit einem Bordellbesuch
    vergleichen ? Das ist in so etwa, wie wenn ich die Hilfe eines Freundes bei einem Umzug mit einer professionellen Dienstleistung eines Umzugsunternehmens vergleichen würde.
    Verpönt ist das Bezahlen für Sex…(Wie viele männliche Freunde hast Du denn, von denen Du weißt, dass sie regelmäßig für Sex bezahlen ? Bzw. geben es offen zu ?)
    Es wird von vielen Frauen und anderen Geschlechtsgenossen als „armselig“ empfunden, wenn ein Mann für Sex bezahlen „muss“, ja muss, weil er eben sonst gar keinen keinen hätte bzw. „kostenlos“ keinen Sex hat/bekommt. Das mit einem one-night-stand zu vergleichen ist doch idiotisch…(Oder würdest Du einen Mann, der in Vergangenheit nur one-nights-stands hatte, mit einem Mann vergleichen, der in der Vergangenheit immer für Sex bezahlen musste (d.h. sein Sexualleben besteht/bestand nur aus Sex mit Prostituierten) ? Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.)

  48. 48
    KingKong

    @JeanDaninos: Was für den Mann der Puffbesuch ist für Frauen der ONS, in beiden Fällen geht es um möglichst umkomplizierte Triebabfuhr.
    Der Unterschied besteht nur darin das Frauen leicher an Sex kommen und das sie es in der Regel auch Diskreter abwickeln können. Frauen die es nötig haben in einer Proll-Großraumdisko sich einen ONS klarzumachen sind um nichts besser als Männer die sich auf dem Strassenstrich ihre Nummer besorgen.

  49. 49
    JeanDaninos

    @KingKong : Zwischen einem ONS und einem Bordellbesuch liegt der Unterschied, dass Geld fließt beim letzteren und beim ersten der Sex freiwillig in Einvernehmlichkeit geschieht. Wer für Sex bezahlen muss, dem hängt das Stigma an, dass sonst keine Frau bereit wäre mit ihm zu schlafen.

  50. 50
    Maltefan

    @heidrun
    Ich will nicht das Verhalten dieser Frauen rechtfertigen, ich sagte doch dass das Arschlöcher sind. Es nützt bloß dem betreffenden „Fußabstreifer“ nichts wenn ich finde, dass sein OdB ein Arschloch ist. Daran kann er nämlich nichts ändern. An seinem Verhalten aber schon.

  51. 51
    KingKong

    @JeanDaninos: Du versuchst es so hinzustellen, als würden Huren zu ihren Job gezwungen werden, und das sie sich quasi für Geld vergewaltigen lassen. Für mich ist das ein Job wie jeder andere. Der einzige, der bei dem Geschäft erniedrigt wird ist der Freier, da er für etwas bezahlen muss für das ansonsten einige wenige glückliche Männer nicht bezahlen müssen.

    Der ONS-Gängerin hängt dafür das Stigma an einer „oberflächlichen Schlampe“ an. Solche Frauen würde zwar kein Mann von der Bettkante stossen, aber für eine Beziehungen kämen sie für die meisten nicht in frage.

  52. 52
    anfängerin

    @ovit #6: das gleiche hab ich auch gedacht. ist auch irgendwie zu einfach, sich eine ach so skurile person auszudenken, die dann natürlich einiges hergibt für schicke wortakrobatik. „normale“ menschen haben doch schon genug absurditäten zu bieten. aber vielleicht kenn ich auch nur langweilige leute…

  53. 53
    heidrun

    ich finde es immer wieder erstaunlich, woher die gewissheit kommt, dass frauen nie irgendwo abblitzen & stets soviel sex haben könnten, wie sie wollten. ich finde das nicht immer so einfach.
    zumal es auch tausende männer gibt, die sich eher einen ons suchen als in den puff zu gehen. ich finde nicht unbedingt, dass es so wahnsinnig erniedrigend ist, in den puff zu gehen. ich finde weniger die tatsache, dass es bezahlt wird, traurig, als dass es eben so unpersönlich ist. das ist der gemeine one-night-stand aber schließlich auch. und ich glaube nicht, dass viele prostituierte schlecht im bett sind :-)
    und es ist unkomplizierter. wenn ich das geld mal gehabt hätte, hätte ich das sicher auch schon mal ausprobiert. und ich würde nicht auf jemanden runtergucken, weil er in den puff geht. schließlich macht das antoine doinel zu beginn von „geraubte küsse“ auch :)

    @ maltefan: ich weiss. ich wollte nur die sache auch ein wenig von der anderen seite beleuchten. dieses „selber schuld“ ist zu einfach. ich war auch schonmal fussabtreter ;-)

    @ jeandaninos: ich weiss, dass du nur zu erklären versuchst, aber diese affen-argumente führen eben oft aufs glatteis. mir gegenüber haben schon mehr als einmal männer mehr oder weniger augenzwinkernd gemeint, dass sie ja ihre gene verstreuen müssten. fein, denke ich mir, dann fick ich auch einfach mit allem, was kommt, und der beste „genpool“ wird dann hoffentlich der vater. ich mag es nicht, wenn menschen darauf reduziert werden. zumal ich den dunklen verdacht habe, dass es auch bei den affen komplizierter zugeht als man landläufig so meint.

  54. 54
    Maltefan

    heidrun:
    Nie abblitzen hat ja keiner gesagt, aber Sex kriegt man doch relativ leicht. Halt nicht unbedingt immer mit dem Typen, den man gerne hätte :->

  55. 55
    JeanDaninos

    @51/KingKong: Nein, das ist deine Interpretion. Ich habe schon in meinem ersten Kommentar geschrieben, dass ich die Tätigkeit von Prostituierten auch emotionslos als „Dientleistung“ sehe und damit kein Problem habe.
    Nirgendwo war die Rede davon, dass ich der Meinung sei, das Prostituierte gezwungen würden zu ihrem Job. Es ging mir auch überhaupt nicht um die Prostituierten, sondern diejenigen Männern, die zu diesen gehen müssen, weil sonst keine Möglichkeit haben/sehen ihre Triebe abzuführen (5 gegen Willie ist nicht wirklich eine dauerhafte Lösung.) Diese werden nicht erniedrigt, weil sie bei einer Prostituierten Geld für deren Dienstleistung bezahlen müssen, wie jeder andere Freier auch, sondern dadurch, dass ihre Mitmenschen hämisch bemerken, dass diese Geld dafür zahlen müssen, damit eine Frau mit ihnen schläft (d.h. sonst keine Frau mit ihnen schlafen würde.) Ich habe mit keinem Wort dafür plädiert, dass Prostuierte solche Freier gratis „ranlassen“ sollen.
    Zeig mir doch bitte einen Mann, der sich damit brüstet regelmäßig zu einer Prostuierten zu gehen ?

    @Heidrun: Ich glaube wir missverstehen uns. Ich habe nie behauptet, man könne Beispiele aus der Tierwelt 1:1 auf Menschen übertragen. Affen dienten als Beispiel, weil man gerade in diesem Bereich bei Affen viel erforscht hat bzw. weiß und nicht, weil deren Verhalten als Schablone für menschliches Verhalten dienen soll.
    Der Ansatz ist eher für ein nicht erklärbares Phänomen Entsprechungen in der Natur zu suchen. D.h. z.B. im Tierreich nach Beispielen zu suchen, bei denen einzelne Tiere sich nicht fortpflanzen wie ihre Artgenossen, weil sie keine Partnerin „abbekommen“ haben. Dann müsste man den Grund dafür finden, warum diese Tiere gerade keine Partnerin gefunden haben. (Was mir gerade einfällt : Auch in der Tierwelt ist es meist so, dass die Weibchen keine Probleme damit haben ein paarungswilliges Männchen zu finden. Es sind eher die Männchen, die damit Probleme haben ein Weibchen zu finden und sich, wie z.B. bei Hirschen, sogar darum streiten und in einem Kampf Mann gegen Mann..äh Hirsch gegen Hirsch, entscheiden, wer denn nun „ran darf“.)
    Dass man nie eine 1:1 Analogie von Tieren auf Menschen ziehen darf, ist klar, weil Menschen sich eben nicht nur auf das biologische reduzieren lassen, sondern viel komplexer sind.
    Die Frage ist: Warum gibt es solche Männer ? Und mein Ansatz war : Vielleicht denkt sich die Natur etwas dabei, d.h. diese Art von Männchen haben auch eine, wenn auch nicht entdeckte, Funktion.
    (Was mir da gerade einfällt : Wozu gibt es „Softies“ ?
    Warum wurden ganze Generationen von Männern zu Softies erzogen, obwohl kaum eine Frau einen Softie will ? Meiner Meinung handelt sich dabei um eine perfide Kampagne von Frauen, die wohlweislich nicht an andere Frauen „vermittelbare“ Männer herangezogen haben, einfach aus Rache ! Sowas raffiniertes würde einem Mann nie einfallen.)
    Was deine Ankündigung (Drohung ?) betrifft mit möglichst vielen Männern zu schlafen um aus einem optimalen „Genpool“ zu schöpfen: (Ich weiß, Du wirst gleich schreien, weil ich Beispiele aus der Tierwelt nun wirklich überstrapaziert habe)Dieses Verhalten bei Weibchen in der Tierwelt ist durchaus nicht unüblich !
    Man glaubt aber gar nicht, dass es Dinge in der Tierwelt gibt, von denen man dachte, dass es sie nur bei Menschen gibt (also mal andersherum) :
    So gibt es geradezu „altruistische“ Weibchen, die auch mal ein „Loser-Männchen“ ran lassen (d.h. den aus dem Volksmund bekannten „Mitleidsfick“ gibt es auch in der Tierwelt.). Und Prostitution gibt es auch bei Tieren !(Nur das die Währung eine andere ist.)
    Nun genug der Beispiele aus der Tierwelt. Dem Ziel eine Erklärung für meine Frage zu finden, bin ich nicht wirklich näher gekommen.
    Ich wünsch noch einen affengeilen Abend !

  56. 56
    jfk

    Suppi geschrieben.
    @Maltefan u. Co.
    Was nicht ins Beuteschema fällt blitz bei mir ab auch wenn sie noch so willig ist.
    Ja auch schon vorgekommen.

  57. 57
    heidrun

    na siehst du, jeandaninos, deine letzten bemerkungen über affen relativieren doch sehr deine ersten. so wird auch ein schuh draus. eine erklärung, warum „loser“ biologisch notwendig seien, hast du trotzdem nicht. braucht man auch nicht.
    und das wort „softie“ ist so 80er. ist das noch eine kategorie? und was glaubst du, was frauen so brauchen?

  58. 58
    KingKong

    @JeanDaninos: Du scheinst oft missverstanden zu werden. Irgendwie riechen deine biologistischen Erklärungsversuche ziemlich streng. Übrigens: Kennst du eine Frau die sich damit brüstet regelmäsig ONS’s zu haben?

    @heidrun: Frauen kommen leicht an Sex, aber halt NUR Sex und dann oft nur mit einen suboptimalen Sexpartner und einen schlechten Gefühl danach. Also ungefär dasselbe was auch einen Puffgänger erwartet, nur das dieser zahlen muss. Ich finde es ja interessant das du wegen einer Filmfigur auf Puffgänger nicht herabsiehst, aber käme denn so jemand auch als Sex und Beziehungspartner für dich in Frage? Das Durschnittsfrauen sich für etwas besseres halten nur weil sie für Sex üblicherweise nicht bezahlen müssen ist schon ein Armutszeugniss für den Rest der Frauenwelt. Dafür sind Männer was das verhalten „ONS-Schlampen“ gegenüber angeht auch nicht besser, Soviel Sex mitnehmen wie es nur geht, ja, Liebe und Beziehung, nein. Da mach ich, im Gegensatz zu dir, keine Ausnahme.