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Die Schatten der Vergangenheit

„Die Helden von damals sind die Vollpfosten von heute.“, meinte der Mitfahrgelegenheitsfahrer von der Mitfahrgelegenheit nach Bregenz, Österreicher seines Zeichens. „Leute wie Prohaska, Krankl und Hickersberger haben den österreichischen Fußball dermaßen zugrunde gerichtet, das man sich heute wünscht, eine Schmach von Cordoba hätte es nie gegeben. Die kennen jeden und dürfen alles machen, und was machen sie? Scheißdreck. Den Weissenberger zurück in die Nationalmannschaft holen, meine Fresse. Da war ja Ribbecks Entscheidung, Matthäus spielen zu lassen bei der EM 2000 geradezu visionär. Das darf man gar nicht sagen, aber das beste wäre gewesen, Österreich wäre gegen die Elfenbeiküste untergegangen. Dann wär der Hickersberger zum Melange-Trinken nach Georgien geschickt worden. Da wird ja was frei demnächst. Aber nein, da muss man wieder 3:2 gewinnen. Gerade jetzt.
Wir sind doch von jedem an die Wand gespielt worden. Von jedem. Schau Dir bloß mal das Spiel gegen Japan an, die haben uns ja auf dem Platz ausgelacht. Das ist doch die Karikatur einer Mannschaft, und der ganze Rest ist doch nochmal so lächerlich. Weißt du, was der Andi Herzog, der „persönliche Assistent“ vom Hickersberger, was der gesagt hat auf die Frage, ob man die Japaner beobachtet hätte? Ja, meinte der, das sei nicht einfach gewesen, weil die schauen ja alle gleich aus.
Vollpfosten, allesamt.“
Und schwieg die nächsten vier Stunden Fahrt.

Keine Kommentare

  1. 01

    was hat dich denn nach bregenz bewegt? sicher nicht der sc auf deinem fußballradar, oder? :)

    kann die meinung deines mitfahrers gut nachvollziehen.
    dem fußball zuliebe…

  2. 02

    Nee, nicht der sc; Familiengeburtstag.

  3. 03

    Was zum Teufel ist ein Adabei-Schmetterling? Jaja, googlen kann jeder.

  4. 04

    Aber Trainer, jetzt steht dann ein Sprachurlaub in Bayern an!

  5. 05
    Babinho

    Japaner sind auch schwer zu unterscheiden! Vor allem von Chinesen. Ich spiele mit einem Chinesen Fußball, der heißt Ku. Ich hatte erst Hu verstanden, und konnte mir „who the fuck!“ gerade noch verkneifen, und habe in dann erstmal Wu genannt. Trotzdem fühlte ich mich als tolles Integrationsvorbild!
    Gestern dann spielte ich mit jemanden, den ich für einen Japaner halten würde. Der heißt „Atschiwa“ und spielte einen soliden Part im defensiven Mittelfeld. Meine Eselsbrücke überspannte die Begiffe „Gesundheit“ und „Tempo“ – es war der einzige Name, den ich mir an diesem Abend einprägen konnte.