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ntm: Übertragungsrechte (Kreisliga)

Tatort Kreisliga: Der Württembergische Fußballverband (wfv) fühlt sich bestohlen durch das eher unbekannte Filmportal Hartplatzhelden. Die Seite bietet Amateurfußballern die Möglichkeit, Szenen aus den Kicks des Wochenendes hochzuladen und von den Usern und einer Jury bewerten zu lassen. “Unlautere Leistungsübernahme” beklagt der wfv laut heise.de. Die Begründung in Kurzform: Der Fußballverband organisiert den kompletten Spielbetrieb und leitet daraus das Exklusiv-Recht ab, bewegte Bilder von den Spielen in kommerzieller Weise zu verwerten bzw. diese Rechte zu vermarkten.

Hier gehts weiter. Dringend weiterverfolgen.

Keine Kommentare

  1. 01

    Danke für den Hinweis auf das Blog, kannte ich noch nicht!

  2. 02

    Gerne! Dülp is super, und der fehlt sogar in der Blogrolle. Bis jetzt.

  3. 03

    das ist ne gute werbung für hartplatzhelden.de – einerseits.

    wie´s ausgeht, ist schwer absehbar, weil man dazu wissen müsste, welche konkreten vereinbarungen (und wenn auch bloß per unterschrift auf´m mitgliedsantrag) die spieler mit den vereinen und die vereine mit dem verband haben. weiß das einer?

    bei den profis isses ziemlich klar, die unterstellen die vermarktung ihrer person dem verein, kriegen dafür aber eben auch geld. ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei amateuren dazu überhaupt eine regelung gibt, denn per definition ist amateur „wer aufgrund seines mitgliedschaftsverhältnisses fußball spielt und als entschädigung kein entgelt bezieht, sondern seine nachgewiesenen auslagen und allenfalls einen pauschalierten aufwendungsersatz bis zu 149,99 euro in monat erstattet erhält.“ heisst umgekehrt: die spieler kriegen kein geld für die vermarktung ihrer jeweiligen person. dem verband dürfte es entsprechend schwer fallen, hier einen schaden geltend zu machen, weil er nichts dran verdient hätte, ihm also kein gewinn entgangen ist. bin gespannt, wie die sich da rausreden. die einzigen, die sich wirklich zu recht beschweren dürften, sind die spieler selbst.

    naja. am ende wird bestimmt ein vergleich geschlossen. weil der richter auch nicht so richtig weiß, wer jetzt wem was weggenommen hat. oder die hartplatzhelden gründen sich als als gemeinnütziger verein, vereinzweck: kostendeckende kunst- und kulturförderung.

  4. 04

    Ein Amateur ist,

    “wer aufgrund seines mitgliedschaftsverhältnisses fußball spielt und als entschädigung kein entgelt bezieht, sondern seine nachgewiesenen auslagen und allenfalls einen pauschalierten aufwendungsersatz bis zu 149,99 euro in monat erstattet erhält.”

    ?
    Sind die Landes-, Verbands-, Ober- und Regionalligaspieler dann als Halbprofis verbucht?

  5. 05

    ernst gemeinte frage?

  6. 06

    Die Hartplatzhelden müssen keinen Verein gründen. Sie müssen sich nur konsequent als Medienunternehmen definieren, das nach der grundgesetzlich garantierten Ausgangslage (Pressefreiheit) und den presserechtlichen Vorschriften arbeitet. Sie spielen mit ihren Videos ja nicht ganze Spiele ab. Sie nehmen auch niemanden etwas weg. Sie bringen Auszüge. Das machen Lokalzeitungen auf ihren Portalen inzwischen auch. Und genauso wie Zeitungen für die gedruckte Recherche und Information niemandem etwas zahlen (außer vielleicht ihren Mitarbeitern), so müssen die Hartplatzhelden das auch nicht. Dazu kommt, dass der Verband nicht das Hausrecht auf den Sportplätzen hat. Natürlich bleiben am Ende immer noch Fragen offen: Recht am eigenen Bild etwa. Aber: Ein Fußballspiel am Sonntag ist keine Privatangelegenheit, sondern eine öffentliche Veranstaltung. Und wenn dort jemand in einer Mannschaft spielt und seit Jahr und Tag von Lokalreportern fotografiert wird, dann kann er nicht einfach auf einmal brüllen, er hätte von nichts gewusst.

    Die ganze Sache ist deshalb so bescheuert, weil sich der Verband viel geschickter verhalten könnte und eine Verabredung mit den Hartplatzhelfen treffen, die dokumentiert, dass beide doch eigentlich am gleichen Strick ziehen und dass niemand Geld verdient bei der Sache. Der Verband sollte die Hartplatzhelden eigentlich sponsern. Aber dazu sind sie zu engstirnig. Weitere Gedanken auf: http://american-arena.blogspot.com/2007/11/mehr-schlecht-als-recht-die-attacke.html

  7. 07
  8. 08

    die „halbprofis“ heißen vertragsspieler, und das ganze hat sich der dfb selber ausgedacht und so in § 8 seiner spielordnung (http://www.dfb.de/index.php?id=11003) reingeschrieben. die meisten sogenannten amateure sind danach also gar keine.

    und ansonsten hat der herr kalwa recht: ein teil des ganzen ist ganz sicher von der pressefreiheit gedeckt. wenn ich die faktische grundlage bei heise.de richtig verstanden hab, geht´s aber eben nicht (nur) um die frage der berichterstattung (klar: darf man), sondern um zusätzlich mit der plattform verdientes geld durch werbeeinnahmen undsofort – da macht man sich ja dann doch vor allem leistungen der spieler und das publikumsinteresse zunutze.