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Mein grünes Päckchen

gruenes_paeckchen.jpg

Mein grünes Päckchen ist da. Jetzt habe ich an ihm zu tragen. Ein paar Stichworte zu den Fragen, die sich in den Kommentaren ergeben haben.

Ich habe aus einem Impuls heraus gehandelt, was nicht heißt, dass es keine Gründe für den Schritt gibt. Die Hauptgründe: Die Grünen hatten schon wahnsinnige Bärte als Kevin Kuranyi noch nicht geboren war. Die Grünen hatten immer Recht. Volker Beck war schon schwul, da hat Guido Westerwelle noch versucht, beim Onanieren an Morgan Fairchild zu denken. Christian Ströbele wird immer buschigere Augenbrauen haben als ich. Julia Seeliger. Claudia Roth hat gesagt: „Es muss ein Joint durch Deutschland gehen.“ Und dann hat sie nichts gemacht, damit das auch Realität wird. Wie jeder gute Kiffer. Die Grünen sehen gut aus. Ich fürchte mich vor Renate Künast und ich glaube, der jeweilige amerikanische Präsident wird das auch tun. Jürgen Trittin hat nicht gegen Agnes und seine Brüder geklagt. Hätte sich „Jute statt Plastik“ in allen Lebensbereichen durchgesetzt, hätten wir kein demographisches Problem. Ich finde Feldhamster wichtiger als die feldhamsterverarbeitende Industrie. Ich finde hohe Benzinpreise gut.

83 Kommentare

  1. 01

    Die Grünen sehen gut aus??????????

  2. 02
    Malte

    und damit passen sie zu uns. denn spreeblick ist deutschlands aussehendstes weblog.

  3. 03
    Maltefan

    Volker Beck war schon schwul, da hat Guido Westerwelle noch versucht, beim Onanieren an Morgan Fairchild zu denken.

    ROFL …
    Du hast schon recht, die Grünen sind heutzutage die Partei, die das tut, was eigentlich die FDP machen sollte, nämlich sich wenigstens noch ein kleines bisschen um Bürgerrechte scheren. Trotzdem könnte ich dem Laden nicht beitreten. Eigentlich sollte man eine eigene (liberale) Partei gründen, aber woher die Zeit nehmen? *händering*

  4. 04

    Mir fällt ja auch keine besser aussehende Partei ein, vielleicht macht Politik hässlich.

  5. 05

    Mit den Grünen kann es jetzt nur noch vorangehen. Oswald Metzger wird hoffentlich nicht der letzte gewesen sein, der deinetwegen austritt. ;-)

  6. 06
    Thomas

    Hat sich nicht gerade in Deutschland die Piratenpartei gegründet, die hat IMO auch ein sehr liberales Programm. Die FDP wird immer blasser, vor allem weil sie nur noch für Wirtschaftaliberalismus steht.

  7. 07
    bongokarl

    Die Piratenpartei kommt eben für Menschen, die sich ernsthaft mit Politik befassen wollen, deshalb nicht in Frage, weil sie sich eben NUR mit Dateschnutz, Informationsfreiheit, Kommunikationsfreiheit und soweiter beschäftigt und nicht auf Fragen wie Soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Bildungspolitik, was auch immer eingeht. Zumal wohl dauerhaft

  8. 08
    Frédéric

    @ Thomas: word

  9. 09

    Und, was kostet der spaß so? sind die grünen da eher markt-durschnitt, oder nur was für premium-politik-interessierte?

  10. 10
    Malte

    @ bill
    1% vom nettoeinkommen.

  11. 11

    @Malte: Mal rein aus Interesse:
    Wie geht das jetzt weiter mit deiner Mitgliedschaft?
    Nur so Mitglied sein um ein Zeichen zu setzen oder wirst du wirklich aktiv? In Friedrichshein bzw. Kreuzberg gibts ja bestimmt auch nen Ortsverband?

    Anm: Der Schreiber ist selber grün und jüngster Stadtratskandidat bei der Wahl 08. =)

  12. 12

    @Malte: Na die 90 Euro schmerzen ja nicht.

    Oder meinen die monatlich?

    scnr „¦

  13. 13
    erlehmann

    es war also doch kein witz. deutschlands buntestes weblog trägt grün zum dezemberanfang.

    @bongokarl: bildungspolitik kommt schon vor (open access, stell dir mal den einschlag vor, den freie schulbücher haben könnten). ich persönlich glaube, dass sich da etwas entwickeln kann – ein technokratischer libertarismus vielleicht ?

  14. 14

    Bei der Piratenpartei kann sich bestimmt noch was entwickeln, derzeit ist mir das aber auch noch viel zu dünn.

  15. 15
    y

    Muss Malte jetzt jedes posting mit „Liebe Freundinnen und Freunde beginnen“ ????

  16. 16
    Maltefan

    Piratenpartei ist tatsächlich ganz interessant.

    @bongokarl: Die Grünen haben ja auch mal mit Umweltschutz angefangen und sich dann thematisch verbreitert.

  17. 17

    muß man sich da auch irgendwie ausweisen? oder reicht eine postkastenadresse auch? wär interessant zu wissen, vielleicht kann man da ein wenig untergrund-parteien-mitgliederzahlen optimieren.. ;-)

  18. 18
    Westpfalz-Johnny

    „Ich finde hohe Benzinpreise gut.“
    Das kann auch nur jemand sagen, der NICHT aufs Auto angewiesen ist.

    Aber das ist ja bekanntermaßen typisch grüne Politik: Ideolgische Träumereien durchboxen wollen, ohne Rücksicht auf die Leute, die es betrifft.

  19. 19
    erlehmann

    Zum Anfang könnte Malte ja mal versuchen, zu erklären, wie er – als Mann – zur Frauenquote steht.

    Sexismus gegen Männer ist
    [ ] egal
    [ ] legal
    [ ] notwendig zum Erhalt des Matriarchats

  20. 20

    [ ] .. des Maltriarchats?

    SCNR!

  21. 21
    erlehmann

    jetzt hatte ich einmal im leben diese chance auf einen epischen win und versaue die auch prompt.

  22. 22

    Ich finde hohe Benzinpreise gut.
    Nicht nur das, ich mag auch grossflächige verkehrsberuhigungen.
    tempo30 und so. auch auffer gneisenau!
    :D

  23. 23

    Oh Ja ich habe ein auto UND muss da jeden tag lang.

  24. 24

    pfft.. »You are posting comments too quickly. Slow down.«

  25. 25

    Geschwindigkeitsbeschränkungen solls halt auch auf deutschen Blogs geben.

  26. 26
    Westpfalz-Johnny

    Es ist vermutlich ein weiter Weg, aber ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass selbst auch die Grünen es eines Tages schnallen werden, wie sinnlos es ist, das Verkehrsmittel Auto anzufeinden. Weil einfach zuviele Leute nicht ohne Auto können. Egal wie hoch die Abzocke über Benzinpreise, Bußgelder und sonstige Schikanen noch werden wird: Das Mobilitätsbedürfnis der Menschen wird sich nie ohne den motorisierten Individualverkehr befriedigen lassen. Anstatt immer gegen das Auto zu arbeiten, wäre es sinnvoller, den ÖPN und den MIV gleichzeitig zu fördern.
    Aber das begreifen die Grünen nun mal nicht und deshalb ist es für mich auch absolut ausgeschlossen, daß ich diese Partei in absehbarer Zeit wählen werde. (obwohl auch die Grünen Positionen haben, die ich OK finde)

  27. 27
    Head

    Ey Westpfalz-Johnny, ich bin auch Autofahrer und finde trotzdem hohe Benzinpreise gut. Ich wäre auch für deutlich höhere Preise bei Energie und Wasser und bei allen Konsümgütern und Nahrungsmitteln, die nicht umweltverträglich und nachhaltig produziert werden. Anders ist bei den meisten Menschen das richtige Bewusstsein für die Verhältnisse glaub ich nicht zu erzeugen.

    Die Grünen sind die einzige noch wählbare Partei für mich, allerdings möchte ich ihnen nicht beitreten. Der Grund dafür ist, dass leider auch die Grünen – wie sehr viele engagierte Menschen – mittlerweile in der politisch-bürokratischen Maschinerie gefangen sind und meist nur Kompromiss statt Konsens erzeugt wird, Sachfragen hinter Organisatorischem zurückbleiben und von einer inhaltlich gesteuerten, problemlösungsorientierten, pragmatischen, zielorientierten Handlungsweise oft nicht viel mehr übrigbleibt als endlose Diskussionen und Debatten formaler, persönlicher und ideologischer Natur.

    Die Grünen wurden leider ebenso korrumpiert wie alle anderen, das Programm mag noch viel gutes beinhalten, das, was die Partei sonst so anstellt lässt mich aber meist ziemlich frustriert zurück, weil konkretes Handeln wirklich langsam dringend wird…

    Denn wir haben viele große Probleme, gesellschaftliche, ökonomische, ökologische und humanitäre. Für die meisten dieser Probleme gibt es bereits (erstaunlich einfache) Lösungen. Was zur Umsetzung dieser Lösungen fehlt, ist oftmals der Wille und der Mut sowie der nötige Optimismus.

    Wenn die Grünen endlich aufhören mit parteiniternem Gerangel, Richtungs- und Personaldebatten und Formfragen und sich stattdessen auf die strikte und pragmatische Um-/und Durchsetzung von Problemlösungen konzentrieren, dann wird vielleicht nochmal was draus…

  28. 28
    Head

    @Westpfalz-Johnny

    ich mag auch Autos sehr gerne. Ich fahre sehr gerne Auto. Ich fahre viel Auto. Mein Auto ist sehr alt, es verbraucht verhältnismäßig viel Benzin. Ich denke nicht, dass ich auf mein privates Fahrzeug verzichten möchte. Ich möchte auch nicht in einem Elektromobil mit 30 km/h durch die Gegend juckeln. Ich möchte auch nicht bei Wind und Wetter Fahrrad fahren müssen, ich möchte auch nicht auf den ÖPNV angewiesen sein…

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir nicht den Status Quo akzeptieren dürfen.

    Würden diejenigen, die die Mittel dazu haben (Autoindustrie) anstatt Milliarden in die Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren eben dieses Geld in die Optimierung des Elektroantriebs stecken, dann würden wir in wenigen Jahren alle mit leistungsstarken, komfortablen und schicken Autos fahren, die 0 Emissionen erzeugen (wenn der Strom hierfür ebenso emissionsfrei erzeugt wird) und (aufgrund der deutlich simpleren Technik) mit weniger Energieaufwand und preiswerter zu produzieren wären und die auch deutlich weniger im Unterhalt kosten würden – geschweige denn großartigen Wartungsaufwand benötigen. Und die auch noch viel bessere Fahrleistungen hätten…

    Diese Technologie gibt es bereits, theoretisch wäre es in wenigen Jahren möglich, dass weltweit ausschliesslich Autos mit einem solchen Antrieb die Fabriken verlassen.

    Theoretisch. Weil solche Leute wie Du es nicht checken. Und vor allem, weil diejenigen, die die Macht haben es nicht wollen.

    „Alle Macht geht vom Volke aus“… sehr komisch.

  29. 29
    Bernd

    Man kann sich dumm und dusselig waehlen. Die Benzinpreise werden dadurch mit Sicherheit nicht beeinflusst. Die paar Pfennige, die die Gruenen (und die SPD) auf den Benzinpreis aufgeschlagen haben machen sich nicht bemerktbar. Nur bei den Lohnnebenkosten vielleicht. Allerdings finde ich Benzin noch viel zu billig. Solange Mercedes direkt nach der IAA ueberall Werbung fuer die R-Klasse macht, den groessten Wagen, den sie jemals genaut haben, kann das Benzin nicht so irre teuer sein. Es sollte mal eine Partei geben, die auf ihre Fahnen schreibt, einen nennenswerten Beitrag in die Forschung zu investieren. Ich will Gezeitenkraftwerke, die Wasserstoff herstellt. Ich will Windenergie speichern koennen.Und und und. Dann braucht man das Oel naemlich irgendwann nur noch fuer Computergehaeuse und den Gummibund in Unterhosen. Man kann dann mit sehr gutem Gewissen mobil bleiben, noch mobiler werden und auch ganz Asien mobilisieren. Jaja, wartet nur, bis ich an die Macht komme. Dann wird alles super!

  30. 30

    @bongokarl(7) und Johnny(14): Dauerhaft ist das mit der Themenpartei wohl kaum. Unsere Idee von Offenheit und Transparenz, von Freiheit und Demokratie lässt sich auf viele Bereiche erweitern – Bildung ist, wie angemerkt, schon dabei. Warte die Parteitage (Bund und Länder) im nächsten Jahr ab, da wird sich viel Bewegung zeigen. Und mit den Hessen, die sich jetzt im Wahlkampf beweisen müssen, nur noch mehr.

    Und das tollste ist: Bei der Piratenpartei muss man nicht zuschauen und warten, dass sich was bewegt. Bei der Piratenpartei kann man selbst bewegen.

    (Disclosure: Der Author ist Landesvorsitzender der PIRATEN NRW)

  31. 31
    Westpfalz-Johnny

    Wie stark die wirklichen Bemühungen der Automobilindustrie zur Entwicklung alternativer Abtriebssystem sind, entzieht sich (nicht nur) meiner Kenntnis.
    Auf alle Fälle kann es nicht sein, daß der „User“ des Verkehrsmittels, sprich der Autofahrer, immer nur der Dumme ist.
    Wenn es tatsächlich theoretisch möglich wäre, dass in wenigen Jahren weltweit ausschliesslich Autos mit einem solchen Antrieben gebaut werden können, muß eben mehr Druck auf die Autoindustrie ausgeübt werden. Und nicht das Benzin verteuert, die Städte Autofrei und die Geschwindigkeiten sinnlos begrenzt werden.

  32. 32
    Frédéric

    Warum keine autofreien Städte? Da gibts ja Nahverkehr, da braucht man kein Auto.

  33. 33
    Maltefan

    Wirklichen Druck auf die Autoindustrie kann nur der Käufer ausüben. Denn die Autoindustrie will vor allem eins: Geld verdienen. Und solange sie das meiste Geld mit spritfressenden Panzern wie SUVs verdient, wird kein (oder nur wenig) Geld in die Entwicklung von spritsparenden Motoren oder gar alternativen Antrieben gesteckt .. es besteht ja kaum Aussicht, dass man das Geld wieder zurückkriegt. Das würde sich vielleicht ändern, wenn der Sprit 5 EUR kostet.

  34. 34
    Westpfalz-Johnny

    @ Frédéric:
    Es lässt sich nun mal nicht alles mit dem Nahverkehr erledigen. Wie soll ich denn schwere Lasten ohne Auto transportieren? Es ist zwar schon sinnvoll, wenn mehr Bürger vom Auto auf den ÖPN umsteigen, aber der Umstieg muß immer freiwillig erfolgen und sollte nicht erzwungen werden.

    @ Maltefan:
    Selbstverständlich will die Autoindustrie Geld verdienen (wie die Solarindustrie oder die Windkraftindustrie auch), anders funktionierts ja wohl auch nicht.
    Nur verdienen Sie das meiste Geld nicht mit spritfressenden Panzern, sondern mit „Durchschnittsfahrzeugen“. Oder warum findest Du in der Top Ten der Zulassungsstatistiken seit Jahrzehnten VW Golf, Opel Astra, VW Passat, 3er BMW usw.??? Schonmal bemerkt?
    Abgesehen davon, sind die meisten SUV´s (sofern sie mit einem Dieselmotor gekauft werden) im Verhältnis zu dem, was sie leisten, keine Spritfresser.

  35. 35

    „Wirklichen Druck auf die Autoindustrie kann nur der Käufer ausüben“

    Quatsch mit Soße wären „unsere“ Politiker keine kleinen Kuscher und würden sich, wie von der Verfassung vorgeschrieben, für das wohl aller interessieren wäre es nicht dem Käufer überlassen Druck auszuüben.

    Sprit 5 Euro?

    Wie wäre es ganz einfach bei einem Aufschlag für Benzinschlucker? dann würde ein Spritsparer wesentlich günstiger als der dicke SUV und die Industrie würde ganz von selbst spritsparende Autos bauen. Die Politik kann und muss Druck auf die Industrie ausüben statt den gemeinen Bürger mit Öksteuer, Fahrverboten und weiss Gott nicht was noch kommt schikanieren!

    Wenn der Käufer selbst Druck ausüben muss um seine Interessen in der Wirtschaft zu vertreten, wozu wählt er dann noch Leute die sich zu eben solchen Aufgaben zu Wahl stellen?

  36. 36
    Frédéric

    Klar, Ausnahmeregelungen. Aber warum sollten Gesetzesvorlagen plötzlich auf Freiwilligkeit basieren? Wenn dem so wäre, müsste ich mir diesen Winter nicht vor der Tür den Allerwertesten abfrieren, bloß weil ich ne Kippe zum Bier rauchen will.

  37. 37
    Westpfalz-Johnny

    Es wäre ja (auch im Allgemeinen) ganz schön, wenn wir in Deutschland mal von diesem Verbotswahn wegkämen und alles etwas mehr auf Freiweilligkeit basieren würde.

  38. 38
    Maltefan

    Bootie:
    Gut, ich gebe zu, man könnte auch Druck auf die Autoindustrie ausüben, und tw. wird das ja auch gemacht. Das sind allerdings größtenteils auch nur Geldbeschaffungsprogramme für die Autoindustrie, weil man mit neuem Abgasnormen die Leute zwingt, neue Autos zu kaufen, und dann fahren sie mit gutem Gewissen genausoviel in der Gegend rum wie vorher.

    Wenn man allerdings ernsthaft den gesamt-CO2-Ausstoss minimieren will, dann ist der Spritpreis das einzige vernünftige Mittel. Nur dann werden einerseits mehr ökonomische Autos angeboten (und auch verkauft), und andererseits trotzdem noch Anreize geschaffen, nicht sinnlos in der Gegend rumzufahren. Neulich wurde im Radio berichtet, dass ab einem Spritpreis von 2 EUR die Leute vermehrt überlegen würden, Fahrgemeinschaften zu bilden. Na also – geht doch!

  39. 39

    Druck auf die Autoindustrie? Wo denn, wann denn, wie denn?
    Da muss ich was verpasst haben…

    Um den CO2-Ausstoss zu minimieren gibt es sicher viele Methoden. Aber warum wird die Verantwortung beim Konsument des SUV und nicht beim Produzent gesucht? Die Belastungen hat doch ausschließlich der Autofahrer (Ökosteuer, Fahrverbote, etc). Die Industrie wird in KEINSTER Weise zur Verwantwortung gezogen.

    Wenn es in der Politik wirklich ein Bestreben zum CO2 sparen gibt, warum haben wir kein Tempolimit 130km/h? Das wäre ein Anfang im „Kampf“ gegen den CO2 Ausstoss. Begleiterscheinungen wären weniger Staus und ein paar hundert weniger Verkehrstote…

  40. 40
    Maltefan

    Wieso soll die Industrie für etwas zur Verantwortung gezogen werden, was der Konsument verlangt?

    Tempolimit fände ich auch gut.

  41. 41

    @Westpfalz-Johnny:

    Hohe Benzinpreise sind m.E. die marktwirtschaftlichste, freiheitlichste und auch freiwilligste Variante den übermäßigen Autoverkehr bzw. seien Auswirkungen einzudämmen.
    Die andere Variante wären knallharte Fahrverbotszonen (insbesondere in Innenstädten) und Ausstoß- bzw. Verbrauchsobergrenzen. Ist dir das lieber?

    Leben ohne Auto geht, zumindest in größeren Städten. Und für den Monatsgroßeinkauf gibt es z.B. Carsharing. In der Summe ist das meistens sogar günstiger.

    @Malte:
    Willkommen auf der Guten Seite™!

  42. 42

    „Wieso soll die Industrie für etwas zur Verantwortung gezogen werden, was der Konsument verlangt?“

    Gegenfrage: Wieso sollte ein Rauschgiftdealer für etwas zur Verantwortung gezogen werden, was der Drogenjunkie verlangt?

    Weil beide, sowohl Dealer als auch Industrie, verantworlich sind. Der Konsument verlangt doch nicht nach einer Spritfressenden Dreckschleuder auf vier Rädern, sondern nach einem gediegen, sicheren Auto zum richtigen Preis. Warum macht sich die Industrie nicht daran gediegene, sichere Autos zum richtigen Preis in der SUV-Klasse zu produzieren die obendrein auch noch spritsparender sind als die heutigen Modelle? Weil die Industrie keinen schnellen Mehrwert in der Entwicklung solcher Wagen hätte. Und an dem Punkt hat die Politik die Möglichkeit die Entwicklung eines solchen Wagens zu fördern.

  43. 43
    Westpfalz-Johnny

    Der Erhöhung der Spritpreise ist einfach unfair gegenüber Pendlern und Vielfahrern, die nicht auf das Auto verzichten können (aus was für Gründen auch immer). Ich frage mich angesichts der Kommentare hier schon, in was für einer Welt manche Leute leben. Sind 1,30 EUR für 1l Diesel denn nicht genug?

    Was hat denn zudem ein Tempolimit mit dem Bestreben nach CO²-Einsparung zu tun? Der Effekt ist doch viel zu minimal. Das Tempolimit ist doch nur grüne Symbolpolitik.

  44. 44

    „Der Effekt ist doch viel zu minimal.“

    Ah, auf das Argument hab ich gewartet. Das ist nämlich das beliebteste Argument der Politik ein Tempolimit nicht einzuführen. Abgesehen davon das mehrere hundert Unfalltote weniger scheinbar nichts mehr wert sind ist selbst der minimalste Effekt ein Anfang. Die Zahlen hab ich nicht genau im Kopf aber ein Tempolimit würde 1-4% zur angestrebten CO2 Regulierung beitragen…

    Es gibt da ein schönes Sprichwort: „Kleinvieh macht auch Mist.“

    Und das Argument des minimalen Effekts wird auch benutzt im Zusammenhang mit möglichen CO2 Ausstossminimierungen bei Fabriken. Im Endeffekt ist der Effekt nämlich immer minimal, wenn man es umbedingt will.

  45. 45
    Maltefan

    „Weil beide, sowohl Dealer als auch Industrie, verantworlich sind. Der Konsument verlangt doch nicht nach einer Spritfressenden Dreckschleuder auf vier Rädern, sondern nach einem gediegen, sicheren Auto zum richtigen Preis.“

    Letztendlich verlangt der Kunde sehr wohl nach einer spritfressenden Dreckschleuder, denn es interessiert ihn im Grunde herzlich wenig, wieviel Sprit sein Auto verbraucht. Er hätte schon die ganze Zeit 3-L-Lupos kaufen können, tut es aber nicht.

  46. 46
    Westpfalz-Johnny

    @ Bootie Bad Azz:
    Logisch ist das ein Argument. Ich weiß ja nicht, wieviel Du so auf Autobahnen unterwegs bist, aber es müssten schon deutlich mehr Fahrzeuge deutlich schneller fahren, als daß ein Tempolimit da was bringen würde. Es ist ja auch so: Vielen Leuten, die gegen ein Limit sind, geht es ja auch nicht darum, mit 200 km/h oder mehr über die Autobahn zu brettern. Sondern einfach gemütlich, je nach Straßenlage, mal 140, 160 oder 180 zu fahren. Abwechslung tut Not!
    Aber klar, wenn man natürlich so verbohrt ideologisch gegen das Auto Politik machen will (so wie das die Grünen nun mal gerne möchten), ja dann muß man ja radikal den Verkehr ausbremsen.

    Wo hast Du denn eigentlich die Zahlen mit den hunderten Verkehrstoten her? Also selbst der Spiegel, der ja auch gerne mal eine „autokritische“ Meinung äußert, hat neulich berichtet, daß wir durch ein Tempolimit nicht weniger Verkehrstote hätten.

    @ Maltefan:
    Den 3L-Lupo möchtest Du doch nicht wirklich jemanden zumuten, der häufiger und vielleicht auch mal längere Strecken fahren muß. Als Stadtauto geht sowas ja, aber sonst…? Zudem bin ich mir bei den momentanten Spritpreisen absolut sicher, daß sich die Leute für die Verbrauch ihres Fahrzeugs interessieren.

  47. 47

    3 Liter Lupo, schonmal das Modell angeschaut? Dreitürer. Wieviele Lupos braucht wohl eine mehrköpfige Kleinfamilie? Zwei, drei? „Er hätte schon die ganze Zeit 3-L-Lupos kaufen können“ ja, hätte er. Aber wer kauft sich ein Auto in das mit knapper Not vier kleinwüchsige Menschen reinpassen?

    @ Wespfalz-Johnny
    Mit Autos kenne ich mich nicht besonders gut aus. Aber ist es nicht seltsam das in den 1970er Jahren das Tempolimit eingeführt wurde, um Sprit zu sparen?

    Ein Tempolimit würde ausserdem wahrscheinlich zu weniger Staus führen, die ja auch extrem Benzinverbrauchend sind. Unregelmäßige Fahrweisen sind Hauptgrund für Staus. Ein Tempolimit würde unregelmäßiges Fahren minimieren.

    Zu den Verkehrstoten gibt es, wie zu fast allem, einander widersprechende Statistiken, in den USA gibt es pro hundert Millionen Einwohner bspw mehr Verkehrstote als in Deutschland, obwohl es dort ein Tempolimit gibt. „Dem gegenüber erkennt eine Studie im Auftrag des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung in Brandenburg auf Abschnitten mit neu eingeführten Tempolimit in Brandenburg einen Rückgang der Unfälle und Verkehrstoten um 20 bis 50 %“
    Also in Brandenburg kam es durch ein Tempolimit zum Rückgang von Unfällen. Stellt sich nur die Frage was ist relevanter: Brandenburg oder die USA. Ich würde sagen sicherlich Brandenbrug, da man die Infrastruktur von Brandenburg wohl besser mit der Gesamtdeutschen als mit der der USA vergleichen kann.

    Ausserdem verstehe ich nicht warum ein Tempolimit verbohrt ideologische Politik gegen das Auto sein soll. Das Tempolimit würde das fahren auf Autobahnen entspanter machen (schnelles Fahren ist sowieso sinnlos, die Durchscnittsgeschwindigkeit liegt sogar nur bei 117km/h), es gäbe (laut Brandenburg) weniger Verkerhstote und es würde weniger CO2 ausgestossen (Stauvermeidung).

  48. 48
    Niclas

    @ Johnny

    Das war so schlecht und so alt, dass ich sehr herzlich lachen musste. Danke.

  49. 49

    @Johnny:
    „Bei der Piratenpartei kann sich bestimmt noch was entwickeln, derzeit ist mir das aber auch noch viel zu dünn.“
    Es läge an dir, das zu ändern, gerade WEIL die Piraten noch eine so kleine Partei sind. Aber man ist ja schon Demokratieverteidiger, wenn man überhaupt wählen geht, damit die NPD nicht über die 10% Marke kommt. Sich auch noch selbst engagieren, Gottchen, so weit kommts noch…
    Das überlassen wir lieber „den da Oben“, den „hässlichen Poltikern“; damit wir uns weiter über „den Gesetzgeber“ aufregen können; und darüber, dass die Parteien immer weiter zusammen wachsen. Und die müssen sich von Leuten wie dir als „Heuchler“ abstempeln lassen.

    @Malte
    Das ist sicherlich der richtige Schritt, wenn die Jungs. deiner Meinung nahe kommen.
    Ich würde mich freuen, wenn du dich auch noch „richtig“ engagieren würdest; dein rhetorisches Talent sollte nicht auschließlich dem Geld und der Selbstprofilierung dienen.

    Demnächst auf Spreeblick, Deutschlands rhetorischistem Weblog: Maltes Wahlkampfvideos.

  50. 50

    @Christoph: Was sind denn bitte „Leute wie ich“? Und wo habe ich wen außer Gore beim Vattenfall-Fall als Heuchler bezeichnet? Und warum ist das Programm der Piraten meine Aufgabe?

  51. 51
    Maltefan

    @Bootie
    Na, dann schau Dich mal um, zu wievielt die Leute im Schnit in ihren Autos sitzen. Ich geb Dir mal nen Tipp: Die Zahl ist kleiner als 2.

  52. 52
    Westpfalz-Johnny

    @ Bootie Bad Azz:
    „Unregelmäßige Fahrweisen sind Hauptgrund für Staus“.
    Schlage vor, du hängst Dir ein Schild mit genau diesem Text drauf um den Hals und läufst damit Montagmorgen durch den Stau im Kölner Ring. Bin gespannt, wie weit du kommen würdest, bevor dir der erste Autofahrer sein Handy an die Rübe wirft.
    Das Stauargument ist der größte Blödsinn, der in den letzten Monaten zu diesem Thema verzapft wurde.

    Zu dieser Studie aus Brandenburg kann ich nix sagen, weil ich sie nicht gelesen habe. Aber die Österreicher haben vor ca. einem Jahr testweise auf einem Autobahnabschnitt das Tempo von 130 auf 160 km/h erhöht und es gab eben nicht mehr Unfälle. Ist doch auch interessant, oder?

    Und entspanntes Fahren ist letztendlich eine persönliche Einstellungssache: Für die einen ist Tempo 100 entspannt, für die anderen eben Tempo 180. Grundsätzlich ist vor allem eines für die Autofahrer sehr entspannend: Wenn man selber darüber entscheiden kann!
    Es gibt schon genügend unnötige Verbote und Vorschriften in diesem Land.

  53. 53

    Genau. Freie Fahrt für freie Bürger, und wie schnell ich bei 180 reagieren kann entscheide immer noch ich. Und wer will mir eigentlich vorschreiben, ob ich Waffen besitzen darf?

  54. 54
    Westpfalz-Johnny

    man kann natürlich immer alles ins Unsachliche ziehen.

  55. 55

    @Johnny: Bitte verzeih, dass mir gleich die Galle hoch kam, ich reagiere sehr allergisch auf sowas. Ich wollte dir nicht gleich für nen doofen kleinen Scherz ans Bein pinkeln.
    Trotzdem widert es mich an; dieses spreeblicksche Stammtischgequatsche mit mehr Fremdwörtern, aber eigentlich dem gleichen Inhalt: „Jahrelang haben sie uns beschissen, die da oben“ Mag sein, das daran eher die Kommentatoren Schuld haben, als die eigentlichen Schreiber, ich wäre wohl kaum jeden Tag, wenn ich eure Artikel nicht schätzen würde.

    Und ich bleib dabei: Wahre „Demokraten“ machen mehr als nur wählen und sich später öffentlich echauffieren. Briefe an deinen Abgeordneten, ein Partei-Eintritt, Wahlkampfspenden, usw…

  56. 56

    @Westpfalz-Johnny: Das ist nicht unsachlich, das ist die zugespitzte Fortführung deines mehrfachen Wunsches nach Selbstbestimmung und weniger Regeln, deine Argumente sind exakt die gleichen wie die der Waffen-Lobby. Dass es eine individuelle Sache wäre, ob man bei 180 km/h entspannt fahren würde, halte ich einfach für kompletten Blödsinn, sorry. Vielleicht gäbe es ja auch weniger Regeln, wenn es ohne funktionieren würde. Tut es aber leider in vielen Bereichen nicht. Zum Beispiel in der 7-km/h-Zone direkt vor meiner Tür, durch die alle ganz entspannt mit 60 km/h durchbrettern.

    @Christoph: Das waren einfach Fragen an dich. Du sprichst mich direkt an indem du von „Leuten wie mir“ redest und ich wüsste gern, was du damit meinst. Was sind denn Leute wie ich so für Leute, deiner Meinung nach? Du unterstellst, ich würde von „denen da oben“ reden und Menschen, die sich engagieren, als Heuchler bezeichnen. Dafür hätte ich gerne Beispiele. Dass man mal überreagiert: Geschenkt, schon okay, das kenne ich ja auch. Da jedoch von unseren Artikeln jede Korrektur erwartet wird, lasse ich solche Behauptungen auch in den Kommentaren ungern ohne Erläuterung stehen.

    Und letztendlich: Woher nimmst du die Arroganz davon auszugehen, dass sich die Kommentatoren hier oder ich/ wir nicht engagieren? Dass sie im Gegensatz zu dir also keine „wahren Demokraten“ wären? Solche Reaktionen auf einzelne Blog-Kommentare entsprechen leider genau den Reaktionen derer, die Blogs für Müll halten. Das „Stammtischequatsche“-Totschlagargument als Beweis dafür, dass vielleicht doch nicht jeder wählen können sollte?

    Schonmal auf die Idee gekommen, dass das alles hier gelebte Demokratie ist? Dass es ein u.U. sogar sehr sinnvoller Weg ist, Dinge zu bewegen, vielleicht sogar besser, als Geld an eine Partei zu schicken? Und deine Beschwerden packst du dann auch noch unter einem Artikel, in dem einer unserer Autoren über seinen Eintritt bei den Grünen berichtet, wie absurd kann es denn werden?

    Was mir auf den Wecker geht, ist das ganze „ich bin besser als ihr“- und „ich erkläre euch jetzt mal das richtige Leben“-Gefasel.

    Ich schreibe schon lange keine Briefe an Abgeordnete mehr, ich schreibe bei Spreeblick genug.

  57. 57

    was ist an Johnnys Argument unsachlich? Die Reaktionszeit und der Bremsweg nehmen mit erhöhter Geschwindigkeit exponentiell zu (Bremsweg = Geschwindigkeit zum Quadrat durch Bremsverzögerung).

    „Unregelmäßige Fahrweisen sind Hauptgrund für Staus“… Erstmal reden wir von Autobahnen und nicht vom Kölner Ring, ausserdem kann ich auch nichts dafür wenn es Menschen gibt die sich wissenschaftlich mit Staus auseinadersetzen und dann auf solche Ergebnisse kommen. Hättest du dir die verlinkte Seite durchgelesen – ich merk grad der funz nicht, also hier nochmal: http://www.wdr.de/themen/verkehr/strasse/stauforschung/erkenntnisse.jhtml
    dort liest man: „“Der Hauptgrund für Staus ist eine Überreaktion durch unregelmäßige Fahrweise“, erklärt Wolfgang Knospe von der Arbeitsgruppe „Physik von Transport und Verkehr“ an der Universität Duisburg. „Der erste Fahrer bremst plötzlich ab, der zweite bremst dann noch ein wenig stärker und ein Wagen weiter hinten bleibt dann ganz stehen. So pflanzt sich dann der Stau nach hinten fort und jeder wundert sich, wieso er eigentlich entstanden ist.““
    Aber ich vergass, ist ja Blödsinn das ganze.

    Mit entspannt fahren hab ich gemeint das alle (fast) gleich fahren und niemand sich aufregt das wieder irgendein Depp nur 120 fährt. Bei einem Tempolimit würde man auch nicht von den Rasern die mit 200 druch deutschland düsen belästigt. Ausserdem könnten deutsche Autobahnen nicht mehr als Teststrecke für Mercedes und Co missbraucht werden.

  58. 58

    @Christoph:
    Ich werde 2009 Neuwähler sein. Seit der WAhl von ’98 (mit Neun Jahren) interessiere ich mich für Politik, lese Zeitung gucke Nachrichtensendungen, Dokumentation und Talkshows. Und bei den Talkshows fängt es and und hört bei Nachrichten noch lange nicht auf. Von den meisten (Spitzen)politikern höre ich nur eine Phrase nach der anderen, nie, wirklich nie ist man nach einer Diskussionsrunde schlauer als vorher oder einem Kompromiss näher.
    Wem ich 2009 meine Stimme geben soll, weiss ich nicht. Denn ich will nicht einfach dem kleineren Übel oder dem Gegner meines Gegners meine Stimme geben.
    Da wähle ich lieber die Wahlenthaltung.

  59. 59
    PiPi

    Oha,

    ich als Unbedarfter bemerke dass sich die Diskussion ausweitet.
    Die einen kommen von links u. behaupten Vorfahrt zu haben.
    Der ‚Pedaltreter‘ ist sich keiner Schuld bewusst.
    Dem zweieinhalb Tonnen bewegenden Geländewagenfahrer ist´s eh egal.
    Das einfache Gemüt wird auf seinem Roller -egal aus welcher Richtung- platt gemacht.

    Metaphern sind unheimlich.

  60. 60
    Westpfalz-Johnny

    @ Johnny:
    Es ist doch im Prinzip ganz einfach: Wer langsamer fahren will, der kann das gerne tun. Nur sollte man doch im Gegenzug die Leute, die gerne schneller als 130 km/h fahren möchten, nicht daran hindern. Und klar, es ist eben eine individuelle Sache. Es fahren ja auch nicht alle Leute gleich schnell Rad, gleich schnell Ski oder gehen gleich schnell. Jeder empfindet Geschwindigkeit eben anders.
    Zugespitzte Fortführung von Argumenten machen übrigens immer gerne die Leute, die eine Sache dramatischer darstellen wollen, als sie in Wirklichkeit ist. Ich fahre wirklich(berufsbedingt) sehr viel Auto und kann Dir dazu nur sagen, daß die Verhältnisse auf deutschen Straßen, so wie sie im TV überzogen skizziert werden, überhaupt nicht der Realität entsprechen.
    Wenn in der 7-km/h-Zone direkt vor Deiner Tür alle mit 60 km/h durchbrettern (wobei mir das jetzt schon ein bisschen viel vorkommt), dann mußt du eben zu deinem ordnungsamt gehen und das denen sagen. Nur deshalb kannst Du doch nicht davon ausgehen, dass alle Autofahrer rücksichtslose Raser sind. Die meisten sind es nämlich nicht.

    @Bootie Bad Azz:
    Du mußt nicht weit gehen, um zu einer Expertenmeinung zu dieser These zu gelangen, die es genau auf den Punkt bringt: An der Uni Dusiburg arbeitet auch Michael Schrekenberg – ein sogenannter „Stauforscher“ – und der sagt ganz klar, daß eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung eben nicht zu weniger Staus führen würde.
    Außerdem, wie soll denn ein Tempolimit die Staus vermeiden, wenn (wie beispielsweise Nachts) auf vielen Strecken wenig bzw. fast gar kein Verkehr fließt? Kannst Du mir das mal erklären?

  61. 61

    Verkehrsdiskussionen sind unheimlich, weil sie emotional werden. Ich glaube nicht, dass man Individualverkehr völlig eindämmen kann, aber ein Festhalten an der bisherigen Politik geht ebenfalls nicht. Es sind einfach zu viele geworden, die sich gerne individuell fortbewegen wollen (ich zähle mich übrigens dazu).

    Man kann das auch bei Radfahrern sehen, in Kreuzberg rasen manchmal mehr Fahrräder über den Bürgersteig als man dort Fußgänger findet. Und auch bei den Radfahrern geht es zur Sache: Die schnellen Sportler, die sich durch alles durchschlängeln, die lahmen Opas, die alles blockieren, dazwischen Mütter und Väter mit Kindern. Funktioniert hat das bisher nur, weil es sich eben noch in Grenzen hielt.

    Was die gleiche Geschwindigkeit angeht: Kann ich aus Ländern, in denen das so läuft, nur bestätigen. Vermutlich ist es dann egal, ob 100 oder 120 oder 140 gefahren wird, solange sich alles in einem Fluss bewegt. Da man kaum erwarten kann, dass alle 180 fahren, wird es sich bei 120, 130 einpendeln, schätze ich.

  62. 62
    Westpfalz-Johnny

    „ein Festhalten an der bisherigen Politik geht ebenfalls nicht“

    Würde mich jetzt mal interessieren, was sich denn Deiner Meinung nach ändern sollte.

  63. 63
    Maltefan

    was ist an Johnnys Argument unsachlich? Die Reaktionszeit und der Bremsweg nehmen mit erhöhter Geschwindigkeit exponentiell zu (Bremsweg = Geschwindigkeit zum Quadrat durch Bremsverzögerung).

    *klugscheiss* Exponentiell != Quadratisch

    Trotzdem ist es ganz lehrreich, sich mal klar zu machen, dass bei 45 der Bremsweg bereits mehr als doppelt so lang ist wie bei 30. Oder dass die kinetische Energie, die man vernichten muss, um von 180 auf 100 zu verzögern, größer ist als die, die man vernichten muss, um von 100 auf 0 zu kommen. Nichtlineare Funktionen sind anscheinend etwas, womit die menschliche Intuition ganz schlecht umgehen kann …

  64. 64
    Jan(TM)

    Wird Malte der neue Oswald Metzger?

    BTW Ich finde höhere Benzinpreise auch gut und bin auf mein Auto angewiesen. Solange Benzinfresser ganz oben in den Verkaufscharts sind, ist Benzin eindeutig noch viel zu billig.

  65. 65
    Frédéric

    @ Maltefan: Nicht nur die Intuition. Der Verstand auch. (Zumindest bei mir.)

  66. 66
    Westpfalz-Johnny

    @ Jan: Wie Du in der nachfolgenden Top-Ten der Zulassungsstatistik vom August erkennen kannst, liegst Du wohl falsch.

    01. VW Golf, Jetta
    02. Mercedes C-Klasse
    03. VW Passat
    04. Opel Astra
    05. Ford Fiesta
    06. VW Polo
    07. BMW 3er Reihe
    08. VW Touran
    09. Audi A4
    10. Audi A3

    Wo sind denn Deine Spritfresser?

  67. 67
    Und nun die Werbung

    @40

    >Wieso soll die Industrie für etwas zur Verantwortung gezogen werden, was der Konsument verlangt?

    Gäbe es keine dieser Dreckschleudern würde vermutlich auch kein Hahn danach krähen.
    Da die Autoindustrie eben Kohle scheffeln will, weckt sie wie andere Firmen für jedes Wirtschaftsgut auch ein Bedürfniss. Schau Dir die Werbung an, dort wirst Du wenig echte handfeste Argumente finden, warum man nun ausgerechnet hier in Deutschland mit gut ausgebautem Straßennetz mit einem Geländewagen in den Städten herumfahren sollte. Und alles andere was einem dort erzählt wird setzt beim Ego an, klar, nur wenn Du so eine Riesenschüssel besitzt und zeigen kannst bis Du wer. Eigentlich braucht niemand solche Autos und für die, die wirklich so etwas beispielsweise beruflich bräuchten und auch wirklich einsetzen, sind sie zu teuer oder zu wenig geländetauglich.

  68. 68
    Maltefan

    @Frederic
    Der Verstand kann das schon, auch Deiner … Du musst halt die Formel kennen und rechnen. Aber wenn man etwas, was einem nichtlinearen Zusammenhang unterliegt, aus dem Bauch raus beurteilen soll, geht das meistens schief …

  69. 69
    PiPi

    Immer die selben die sich kappeln.

    Eure Meinungen in Ehren!

    Wenn Spreeblick weiterhin als ein Forum für Intelligente Äusserungen,
    von Personen [Usern] gelten soll, sind Persönliche Dispute ungeeignet.

    Schönes WE an Alle.

  70. 70
    Frédéric

    @ Maltefan: Du kennst meinen Verstand nicht. Ich bin ihm zwar schon häufiger vorgestellt worden, aber das ist lange her. Jedenfalls ist Mathematik ein Pflichttermin, dem er sich verweigert. Definitiv.

  71. 71

    @Westpfalz-Johnny

    bei unebfahrenen, bzw kaum befahrenen strecken wird es wohl nie zu einem stau kommen, mit oder ohne tempolimit.

  72. 72
    Maltefan

    @Frederic:

    Glaube ich nicht :-P.

    Ich hab übrigens neulich ein Buch gelesen von jemandem, der sich intensiv mit dem Mathematikunterricht an (ich glaube amerikanischen) Schulen beschäftigt hat und Kinder mit Mathe-Lernschwäche unterrichtet hat, und der war der Überzeugung, dass diese Kinder besser dran gewesen wären, wenn sie nie eine Stunde Unterricht gehabt hätten, weil sie wahrscheinlich alleine mehr über Mathematik herausgefunden hätten als sie durch den schlechten und verwirrenden Unterricht gelernt haben.

    Dazu passend: http://www.youtube.com/watch?v=a81YvrV7Vv8

  73. 73
    Westpfalz-Johnny

    so sehe ich das auch. deshalb ist es richtig, so wie wir es momentan ja auch (weitgehend) praktizieren, auf „kritischen“ Abschnitten die Geschwindigkeit zu begrenzen und auf den übrigen eben nicht.

  74. 74
    Westpfalz-Johnny

    war @Bootie Bad Azz gemeint ;-)

  75. 75
    Irreversibel

    @westpfalz johnny:
    Natürlich kann sich das Gros der Autokäufer (sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt) keine extremen „Spritfresser“ wie Maybachs, SUVs oder S-Klasse-Limousinen leisten. Insofern ist es klar, dass eher kleinere und relativ sparsame Modelle auf den vorderen Plätzen der Statistik landen. Das widerlegt jedoch nicht, dass für viele Menschen die Motorleistung, eine Klimaanlage oder die Optik eines Wagens entscheidender sind als Umweltaspekte. Ein hoher Spritverbrauch wird doch in der Praxis eher als finanzieller denn als ökologischer Nachteil gesehen und bei entsprechender Finanzkraft eben in Kauf genommen wenn man dafür jenseits der 200 reisen kann. Bei weniger Finanzkraft wird dann natürlich ein kleinerer Motor gewählt aber wer kauft denn heute noch Autos, die nicht mindestens 180 Spitze fahren? Insofern bedient die Industrie ganz einfach die Wünsche ihrer Kunden, indem sie immer leistungsfähigere Fahrzeuge anbietet.

    Abgesehen davon würde ich die Mercedes C-Klasse (bis zu 9,8l/100km im Mix) oder einen Audi A4 (bis zu 8,5l/100km im Mix) nicht gerade als verbrauchsarm bezeichnen. Von Co2-Werten mal gar nicht zureden.

  76. 76

    Herzlichen Glückwunsch, freut mich, hab diesen Post gerade über meine BesucherInnen-Statistik gefunden – danke nochmal für die freundliche Verlinkung.

    Dann mal los – kann ich dich für ein Engagement für die Politik der Wissensgesellschaft gewinnen?

    Achja, Dennis – ich hab auch kein Päckchen bekommen, allerhöchstens so viel später, dass ich es nicht mehr als Begrüßungs-Päckchen interpretierte. Doch das ist ja heute offenbar ganz anders – Herzlichen Glückwunsch also auch an die Bundesgeschäftsstelle!

  77. 77

    @Bootie Bad Ass:
    Das macht dich älter als mich.

    @Johnny:
    „Was sind denn Leute wie ich so für Leute, deiner Meinung nach?“

    Jemand der leere Worte wie „Gelebte Demokratie“ verwendet. Blogs sind geil, ohne Frage, aber dass hier ist auch nicht mehr gelebte Demokratie als Rostock-Lichtenhagen 93, CDU Parteitag oder ein Kanzler, der sich nicht die Haare färbt.
    „Leute wie du“; ich möchte mich entschuldigen, falls dich das getroffen hat, ich bezog das in erster Linie auf deinen hässlichen-Politiker-Spruch. Wenn ich da Ironie nicht gerafft hab, Asche auf mein cholerisches Haupt.
    Ihr seid (vermutlich) engagierte, nette, intelligente Menschen und Spreeblick ist ein tolles Projekt.


    Und letztendlich: Woher nimmst du die Arroganz davon auszugehen (…) Dass sie im Gegensatz zu dir also keine „wahren Demokraten“ wären?

    Wer sagt im Gegensatz zu mir? Ich meine nur, dass jemand, der sich aufregt, auch seinen Arsch bewegen sollte. Meinen bewege ich (und rege mich auf), wenn ich alt genug bin, und genug Zeit dafür habe. Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten: Ignorieren, oder was ändern. Aber drüber reden, bzw schreiben, dass es nicht genug Alternativen gibt, anstatt selbst zur Alternative zu werden, erscheint mir idiotisch.

    Dass es ein u.U. sogar sehr sinnvoller Weg ist, Dinge zu bewegen, vielleicht sogar besser, als Geld an eine Partei zu schicken?

    Ich rede nicht von Geld, sondern von „was machen“. Parteien von innen verändern, und nicht sich eine aussuchen, und die dann untersützen. Seine eigene Meinung nicht nur äußern, sondern zur Wahl stellen, wäre das nicht viel eher „gelebte Demokratie“?

    Und deine Beschwerden packst du dann auch noch unter einem Artikel, in dem einer unserer Autoren über seinen Eintritt bei den Grünen berichtet, wie absurd kann es denn werden?

    Wie gesagt, was meinen Eindruck vom Spreeblickschen „Bionaden-Biedermeier“ (Danke, Zeit.de) prägt ist vermutlich mehr das Publikum. Ich mag eure Artikel, sonst wäre ich nicht hier. Aber im großen und ganzen formt sich für mich hier das Bild dieser neuen Alternativ-Spießer:
    Man ist tolerant, und Ausländer bereichern uns. Die Kinder gehen natürlich nciht mit irgendwelchen Türkenbengels in die Klasse. Man ist Öko, nicht zuletzt, weil mans sich leisten kann. Man kauft sich seinen weihnachtlichen Amnesty International Ablassbrieg. Hohe Spritkosten sind okay, auch die Folgekosten (Importgüter), man hats ja. Der eigene Business ist höchstens ganz indirekt ein bisschen dreckig (Werben und restlicher Konsumscheiß insgesamt, nicht der Yahoo-Unsinn ist gemeint). Parkett und Skandinavienurlaub. Zierkamin und Popkultur. Freiheit und Soziales. Holzspielzeug und musikalische Bildung. Evangelischer Kindergarten und Waldorf. „Spielerisches“ Lernen von Fremdsprachen mit den Kleinen.
    Ich kenne euch nicht, ich weiß nicht in wie fern ihr (als du, Johnny, und deine Familie) da reinpassen, aber Spreeblick verkörpert genau das für mich.

    Was mir auf den Wecker geht, ist das ganze „ich bin besser als ihr“- und „ich erkläre euch jetzt mal das richtige Leben“-Gefasel.

    Richtiges Leben? Mann, du bist 20+ Jahre älter als ich, ich musste mir noch nie meinen Lebensunterhalt verdienen, meine Auslandserfahrungen sind zum Großteil im Familienurlaub gemacht, ich war noch nie auch nur nicht wohlhabend. Doch das ich euch ein wenig unterstelle, im Elfenbeinturm zu sitzen, heißt nicht, dass ich besser bin, oder „lebensnaher“. Darum gehts mir nun wirklich nicht.

    Ich schreibe schon lange keine Briefe an Abgeordnete mehr, ich schreibe bei Spreeblick genug.
    Aber leider sitzen Maltefan und co nicht im Bundestag. Warum wendest du dich an „Die Öffentlichkeit“ (die eine sehr begrenzte ist, nämlich die Schnittmenge von Legosteinen, Jugendgeschichten und brennenden Pariser Vorstädten) und nicht an die, die was zu melden haben?

    Ich würde gerne ein bisschen mehr zwischen Spreeblick, Spreeblickusern und Spreeblicker-Privatpersonen unterscheiden, aber das fällt mir sehr schwer.

  78. 78

    @Christoph: Danke für die Mühe, das aufzuschreiben.

  79. 79

    Ich finde ja, was eigentlich ganz überraschend ist, dass in Christophs Begriff „Alternativ-Spießer“ viel Antwort enthalten ist.

    Einmal auf die Frage, ob man in die Politik gehen sollte bzw. sich dafür eignet. Wer versucht, auf Politik Einfluss zu nehmen, wird – wenn es ihm damit ernst ist – nur eher selten an Parteien vorbeikommen. Politische Macht wird in starken Maß über Parteien ausgeübt. Nun, und da muss man halt von eigenen Vorstellungen mitunter Abstriche machen und mit Leuten zusammen arbeiten, die man selbst z.B. als „Alternativ-Spießer“ empfindet.

    Ich habe mehr Respekt vor Leuten, die das probieren, als vor Leuten, die jede ernsthafte Beteiligung an politischen Prozessen mies finden und jedes Blog scheiße, weil dort die Kommentare missfallen. Das ist mir zu bequem.

    Was nun Christophs allgemeine Spreeblick-Kritik betrifft und seine Geringschätzung der typischen (gibt es die überhaupt?) Kommentatoren/innen hier, steht es ihm doch völlig frei, selber etwas Besseres zu realisieren. Geschmäcker sind halt verschieden, Vorurteile auch. Der eine mag in Anhäufungen von Schmähformeln den geistreichen Ausdruck seiner Menschenkenntnis und Kritikfähigkeit sehen, z.B.:

    Parkett und Skandinavienurlaub. Zierkamin und Popkultur. Freiheit und Soziales. Holzspielzeug und musikalische Bildung. Evangelischer Kindergarten und Waldorf.

    Ich tue das nicht. In unserer Mobbing-Society gelten derartige Herabwürdigungsversuche merkwürdiger Weise nicht als Form einer selbstgenügsamen Blasiertheit, die ihre passive Konsumhaltung als Kritik tarnt.

    Vielleicht ist es aber nur das Unglück darüber, dass das für ihn Passende noch nicht existiert.

  80. 80

    @Johnny: Danke fuers Lesen ;-)
    @Dr. Dean: Es war nicht als Schmaehung gedacht, ich wollte nur die Art Menschen skizzieren, die ich meinte, mehr ironisch als herabwuerdigend.

    Das fuer mich Passende existiert, dass bin ich. Es ist unnoetig sich selbst in Schubladen zu stecken, dass werden schon andere uebernehmen.

  81. 81
    Lord Hüppel

    haha, ihr seid mir lustig…