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Homosexualität und Fußball II

Und, wie beim ersten Mal, ein Hinweis auf ein Interview: diesmal in der FAZ. Und diesmal mit Tatjana Eggeling:

FAZ: Was würde mit dem ersten Fußballspieler passieren, der sich zu seiner Homosexualität bekennt?

Eggeling: Sicher würde dieser Spieler durch die Medienlandschaft gereicht. Und wenn er noch aktiv sein sollte, wäre seine Karriere wahrscheinlich beendet. Vielleicht würde er sogar aufgefordert, die Mannschaft zu verlassen, weil viele Vereine noch immer der Meinung sind, ein homosexueller Fußballspieler würde das ganze Team diskreditieren.

FAZ: Warum ist es gerade für Fußballspieler zu schwer, sich öffentlich zu bekennen?

Eggeling: Fußball ist besonders stark durch bestimmte Männlichkeitsbilder geprägt. Dabei geht es vor allem um eine traditionelle Männlichkeit, die sich etwa ausdrückt in körperlicher Härte, die einem homosexuellen Fußballspieler abgesprochen wird, weil Schwule eben nicht für „richtige“ Männer gehalten werden. Ihnen wird unterstellt, dass die zu weiblich und zu weich sind.

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Keine Kommentare

  1. 01

    Es gibt denk ich kaum wenn überhaupt schwule Fußballer. Dafür umso mehr die so aussehen als wären sie schwul.

  2. 02

    ich denk genau das gegenteil. (und wie sieht man denn schwul aus, bitteschön?)

    allerdings scheint mir das eine diskussion, die nirgendwohin führt.

  3. 03
    rio

    @Hasselhoff: und woher nimmst du diese info, dass es kaum schwule fußballer gibt? würde mal eher denken, dass die quote ähnlich wie in der normalbevölkerung ist, die dunkelziffer aber sehr hoch…(es sei denn natürlich du sprichst schwulen die fähigkeit fußball zu spielen ab)

    ach ja und wie steffi schon fragte: wie sieht man schwul aus? kleiner tipp: der vorabendserien-quoten-schwule mit gebrochenem handgelenk des unsäglichen deutschen fernsehens ist nicht unbedingt repräsentativ ;-)

  4. 04
    stefan

    „Und wenn er noch aktiv sein sollte, wäre seine Karriere wahrscheinlich beendet. Vielleicht würde er sogar aufgefordert, die Mannschaft zu verlassen, weil viele Vereine noch immer der Meinung sind, ein homosexueller Fußballspieler würde das ganze Team diskreditieren“

    Ich denke genau das Gegenteil dürfte der Fall sein. Kaum ein Fußballverein im Profisport möchte wohl gerne als „Schwulenhasser“ darstehen wollen. Die darauffolgende Medienberichterstattung dürfte auch keinem Sponsor gefallen…

  5. 05
    Joscha

    In der spanischen Presse sind Fotos von einem männer-küssenden Guti aufgetaucht. Uiuiui. Wenn das kein handfester Skandal ist.

  6. 06
    rio

    @stefan: glaub auch, dass sich eine entlassung kein verein leisten könnte…man denke nur an den öffentlichen aufschrei nach homophoben kommentaren von nba star tim hardaway – und das in den „prüden“ usa!

    @joscha: guti = schwul? wär mir eigentlich schnurzpiepegal – andererseits wärs es schön, einen öffentlich schwulen fußballer zu haben, um es endlich zur normalität werden zu lassen im fußball (normalität=es sollte keine rolle spielen)

  7. 07

    @stefan: nee, in der kündigungserklärung steht natürlich drinne „spielt nicht mannschaftsdienlich“ – denn ganz bestimmt hast Du recht, als schwulenhasser will keiner da stehen.

    – is´halt nicht so klassische intellektuellensportart, wa?!

  8. 08
    Blavont

    Auf was für Erfahrungen, Nachforschungen beruhen eigentlich immer diese Aussagen, dass eine Karriere bei einem Coming-Out beendet wäre? Sind da Befragungen bzw. Umfragen durchgeführt worden? Ich kenne keine. Von daher habe ich schon die Hoffnung, dass ein Coming-Out von Vereinsseite gut gehen würde. Was anderes ist evtl. die Stimmung im Stadion?

  9. 09

    @ Balvont: Die Geschichten sich outender Fußballer – halt. Eigentlich gibt es dazu nur eine. Justin Fashanu, der sich 98 in einer Garage erhängt hat. Das Problem, das vorwiegende Problem ist meiner Meinung nach der psychische Druck innerhalb der Mannschaft. Das man plötzlich – wie heißt es so schön? – nicht mehr ins Gefüge passt. Das ist nicht die ideale Voraussetzung, um gute Leistungen abzurufen.
    Und zweitens, na klar, auch die ganze Öffentlichkeit, die da auf einen einprasselt (gar nicht so sehr direkte homophobe Aktionen: das mit der Entlassung seh ich auch eher kritisch), aber eben: es wird schwierig, jenseits seiner Sexualität wahrgenommen zu werden.

  10. 10
    Joscha

    @rio
    Ich denke nicht, dass das so einfach ist. Er wird sich irgendwie rausreden oder zurücktreten oder sonstwas.

  11. 11

    Da ich grad drüber gestolpert bin: In der Schweizerischen ‚Blick‘ gibt es auch einen Artikel mit Zitaten zum Thema, Sforza sagt z.B.

    „Ich habe im Fussball noch nie einen Schwulen erlebt. Aber so lange sie mich in Ruhe lassen.“

    und Hakan Yakin:

    Wie ich einen Schwulen im Team behandeln würde? Schwierig zu sagen. In der heutigen Zeit ist Schwulsein ja nicht mehr so schlimm, aber ich hätte doch ein mulmiges Gefühl.

  12. 12

    Apropos Guti: anbei der Fotobeweis.

    (ja ja, ich weiß, es ist ein ernstes Thema)

  13. 13

    *rrrrrums* -dit war mein weltbild.

  14. 14

    Hups. Ausversehen meinen Kommentar gelöscht, der vor Steffis stand und der da hieß: Und Ballack! Ballack!