Wenn der Hersteller eines Videospiels John Lydon aka Johnny Rotten engagiert, darf er auf Aufmerksamkeit hoffen. Dass er sich das so vorgestellt hat, wie es in den folgenden Videos der Pressekonferenz zu sehen ist, darf aber bezweifelt werden.
Ich hatte zu Radiozeiten einmal das Vergnügen eines Interviews mit John Lydon, und ein Vergnügen war es indeed. Denn alles, was der übrigens äußerst humorvolle und charmante Mann von sich gibt, scheint eine Headline zu sein. Erst hinterher, beim Abhören des Tapes (ja, ist schon ’ne Weile her), fragt man sich: Spinnt der? Was erzählt der da?
Wer jedoch die Goldwaage stecken lässt, wird äußerst gut unterhalten vom Gesamtkunstwerk John Lydon, der in den Clips mit Beschimpfungen in alle Richtungen zu Hochform aufläuft und nicht nur über seine (Ex-)Kollegen herzieht, sondern auch über seine Teilnahme bei „I’m a celebrity …“ erzählt. Die Bitte, doch die Zigarette zu löschen, da er ansonsten von der Polizei aus dem Gebäude entfernt werden müsse, beantwortet Lydon achselzuckend mit dem Satz „Well, that’s one way to end a press conference, bring ‚em on!“, meine Lieblingsstelle ist jedoch eine im vierten Clip: Lydon wirft einem Journalisten, der sich (zurecht) darüber beschwert, dass Lydon ihn nicht ausreden lasse, das Mikro einmal quer durch den Raum zu, nur um ihn dann von der Bühne aus und ohne Mikro weiter zu beschimpfen.
They don’t build characters like that anymore.
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[Gefunden beim Filmtagebuch via Nerdcore]
„Dass er sich das so vorgestellt hat, wie es in den folgenden Videos der Pressekonferenz zu sehen ist, darf aber bezweifelt werden.“
Genau das bezweifle ich erheblich. Wer sich John Lydon für so einen Event teuer einkauft, der weiß genau was er kriegt will. Und er bekommt es auch. Nämlich unmotivierte, aufgesetzte Verbalkotzereien, die eigentlich jeden Journalisten nur müde mit Achseln zucken lassen sollten. Klar hat das irgendwie einen leichten Unterhaltungswert, aber der ist ja nun wirklich sehr begrenzt. Wen interessiert schon was Mr. Lydon zu einer Musiksoftware wie Guitar Hero zu sagen hat?! Mal ehrlich!
Aber allein dadurch, dass die Aufnahmen nun durchs Internet jagen und schließlich auch bei Spreeblick gelandet sind, heißt es für die verantwortlichen PR-Heinis: Mission erfüllt! Für mich: Punk’s dead!
@#670338: Die letzte Erkenntnis ist mittlerweile aber auch ein Vierteljahrhundert alt.
Und weil’s immer wieder schön ist. ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=ILZcUMrQexI
John sieht aus wie der böse Bruder von Trittin.
hmm, das ist doch schon mindestens n vierteljahr her, oder?
oder war das jetzt ne neue pressekonferenz?
@#670400: Keine Ahnung. Ich kannte es noch nicht. Grund genug.