31

Werkstation ohne China

Die Werkstation GmbH, „Hersteller & Lösungshaus für Info-Terminals, Digital-Signage und Kommunikationssysteme“ aus Besigheim, verkündet auf ihrer Startseite

Mit brutaler Gewalt versucht die chinesische Regierung den Unruhen in Tibet Herr zu werden. Selbst vor Frauen und Kindern macht das Militär keinen Halt. Die Werkstation hat daher beschlossen, keine in China produzierten Komponenten mehr einzusetzen. Wir wissen, dass das nur ein kleiner Beitrag ist — aber wir denken, dass dies wohl die einzige Sprache ist, die die hohen Herren in China verstehen.

und sollte sich damit auf reges Medieninteresse in den kommenden Tagen gefasst machen.

Ich bin branchenfremd, daher kann ich die Größe der Werkstation nicht einschätzen, doch würde sie es auch noch schaffen die gesamte Kundenliste zu diesem Schritt zu bewegen, könnte sie Wirtschaftsgeschichte schreiben. Es dürfte nicht leicht (und schon gar nicht kostenschonend) sein, im technischen Sektor auf in China produzierte Materialien zu verzichten und ich bin gespannt, ob andere Unternehmen es der Werkstation gleichtun werden.

[via, via]

31 Kommentare

  1. 01

    zu Ende gedacht fängt das ja bei Kugelschreibern und Klobürsten an, welche es wohl auch bei Werkstation gibt.

    Kantonesisch verstehen die hohen Herren in China wohl auch, oder gebrochen Englisch.

  2. 02

    die frage könnte auch sein: wie wird die werkstation damit umgehen, wenn sich firmen aus ihrer kundenliste streichen lassen, weil sie keine lust auf den von dir angesprochenen medienrummel haben und nicht mit der durchaus interessanten ansage der firma in verbindung gebracht werden wollen? einige firme, wie sap und co. könnten interesse daran haben, die chinesische regierung bzw. chinesische geschäftspartner nicht zu verprellen.

    ich bin gespannt und mich würde interessieren, ob der druck gegen diese aktion vielleicht gar nicht aus china, sondern aus den eigenen deutschen wirtschaftsreihen kommt.

    gruß aus dem fhain

  3. 03

    Ich schätze, es geht in erster Linie darum, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass sich auch Unternehmen Gedanken machen. Ob das alles in letzter Konsequenz durchführbar ist, kann bezweifelt werden (jeder PC im Büro „¦ ), ob es überhaupt ein sinnvoller Schritt ist: Wer kann das von uns beurteilen? Als Zeichen, als Signal verdient es allemal Respekt. Ich denke, das gibt Diskussion mit einigen Kunden, und das ist doch schonmal was.

  4. 04

    @#673752: Ich glaube, dass ist etwas sehr um die Ecke gedacht. Das Statement klingt „¦ fast etwas naiv, dadurch aber überzeugend. Stünde dahinter ein Masterplan der deutschen Zulieferer, wäre das anders aufgezogen worden. Glaube ich. Habe leider heute keine Zeit, mal bei Werkstation anzurufen.

  5. 05
    michael

    Dass nenn‘ ich konsequent. Ob das eine wirtschaftlich gute Entscheidung war, wird sich wohl noch zeigen müssen.

  6. 06
    marcel

    oh mann, ich weiß ja nicht.
    dieses ganze china bashing ist in seinem ausmaß meiner meinung nach übertrieben. sehr schön hat sich das an der berichterstattung über die ‚chinesischen kampfroboter‘ gezeigt.
    SPON spricht von 1,9m großen, jeden tag 50km laufenden, u.a. englisch, französisch, spanisch, japanisch und deutsch sprechenden quasi spitzensportlern.
    das liest sich hier doch etwas anders.
    besonders interessant finde ich folgende stelle:

    „“¦Demonstranten ohne Begründung festnehmen, sie zwingen Plakate zu entfernen und T-Shirts auszuziehen, die sie unschicklich finden. Von diesen Rechten haben die Polizisten auch Gebrauch gemacht – 37 Demonstranten wurden zunächst niedergeknüppelt und dann festgenommen.“
    nee, nicht china, das sind britische gesetze und polizisten.

    was ich sagen will: die derzeitige berichterstattung der medien über china und die debatte über den boykott der olympiade trägt nicht das geringste zur verbesserung der situation der menschen in tibet bei, im gegenteil, eine lösung des problems rückt in eine etwas weitere ferne.

    und jetzt der ‚made in china‘-boykott? lächerlich.

    (nur um das klarzustellen, was china in tibet macht unterstütze ich nicht, will das auch nicht verteidigen. ich möchte hier nur klarstellen, dass die art, wie wir damit umgehen, eine lösung erheblich erschwert und wir damit kaum einen deut besser sind. zumal es um die bürgerrechte hier in der eu und nordamerika auch nicht gerade sehr gut bestellt ist.)

  7. 07
    Matthias (the one and only)

    Eigentlich ist das ja nur ein Wirtschaftsboykott.

    Das besondere ist nur, dass er dieses mal nicht von einem Staat kommt, sondern das Unternehmen quasi mit den Füßen abstimmt.

  8. 08
    hartmutd M.

    Super!

  9. 09

    @Johnny Haeusler nee nee johnny – ich meinte nicht, die zulieferer der firma würden diesen boykott anzetteln. ich glaube eher, die kunden von werkstation könnten der werkstation druck machen, diese kampagne zu beenden, weil sie kein bock auf stress mit ihren chinesischen partnern haben. china wird im zweifel sicher über genug profilobbyisten verfügen, die sich um so eine geschichte hart und direkt kümmern könnten.

    seit ich weiß, wie lobbyismus funktioniert, glaube ich nicht mehr so richtig an verschwörungstheorien, sondern an simple, aber druckvolle mechanismen dieses netzwerkhandwerkes „lobbyismus“. ;-)

    gruß jens

  10. 10

    @#673774: Ok, jetzt ist es richtig angekommen, danke! :)

  11. 11
    ekola

    Den Komment von Marcel finde ich gut. @#673759:

    Wenn die Firmen als Konsumenten sich ihrer Verantwortung bewußt werden, dann finde ich das super-prima.

    Nur leider haben wir als NATO soviel Dreck am Stecken, daß es ziemlich scheinheilig wird, gemand anders wegen seiner Menschenrechtsverletzungen zu kritisieren.

    Wenn es um Freiheit und Menschenrechte ging, ach, dann würden wir noch jede Menge anderer Länder boykottieren.

    Ist natürlich klar, daß Spreeblick diesen Artikel von Boocompany aufgreift. Die Propaganda kann sich ihrer Verteiler sicher sein. (Sorry Johnny) – Es ist politisch Opportun, sozusagen PC. – Marionetten?

    Mein Rant mit Deeplinks steht bei der Boo-Quelle.

    Wenn sich alle Welt über den fernen Osten aufregt, dann könnt ihr sicher sein, daß in eurem Namen irgendwo eine Schweinerei abgeht. – Soviel sollten wir alle schon gelernt haben.

  12. 12
    jochen

    @ekola:

    Wenn sich alle Welt über den fernen Osten aufregt, dann könnt ihr sicher sein, daß in eurem Namen irgendwo eine Schweinerei abgeht. – Soviel sollten wir alle schon gelernt haben.

    Der Unterschied ist doch aber dass hier eine Firma nur für sich alleine Konsequenzen gezogen hat. Nicht die NATO, die UNO, die EU und auch nicht Deutschland.
    Über den Sinn kann man freilich unterschiedlicher Meinung sein. Es zu verurteilen weil man durch bestimmte (direkte oder indirekte) Verkettungen mit Schuld ist am Elend der Welt ist in diesem Fall totaler Quatsch.
    Und deshalb bin ich der gleichen Meinung wie Johnny:

    … es geht in erster Linie darum, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass sich auch Unternehmen Gedanken machen.

  13. 13
    heidrun

    diese merkwürdigen reflexmechanismen sind mir noch nie in so geballter form untergekommen wie jetzt in der tibet-diskussion (vielleicht lese ich auch einfach nur auf den falschen seiten…)
    kaum schaut die welt auf tibet, schon brüllen alle: warum nicht die uiguren (was ich noch verstehen kann), warum nicht darfur, und warum nicht die usa (hmpf?)!
    kaum steht der dalai lama im mittelpunkt dieser diskussion, schon wird er von allen seiten als klerikales arschloch, irrer oder weichspül-religionsvertreter beschimpft, und seine haltung mit der seiner dümmsten und naivsten westlichen anhänger gleichgestellt (man vergleiche sein „weichspül“-gelaber mal mit dem anderer politiker, da schneidet er doch noch recht gut ab, wie ich finde)
    kaum geht es um einen einigermaßen wirkungsvollen protestschritt wie diesen hier (wobei ich auch an der umsetzbarkeit zweifle), schon brüllen wieder welche, das sei china-bashing und das müsste man ja mit so vielen anderen ländern machen.

    und da man sich aber leider nicht um hungernde kinder, gefolterte regimegegner, abgeholzte regenwälder, merkwürdige waffengesetze, korruption, klimawandel, beschnittene frauen und die herkunft seiner klamotten oder elektronischen geräte gleichzeitig kümmern kann, lässt man lieber gleich alles, oder was?
    versteh ich nicht.

  14. 14

    Ist zwar begrüssenswert, aber stell ich mir ziemlich schwierig vor. Ich bezweifel jedenfalls, dass sich Widerstände und Kondensatoren finden werden, die nicht in China gefertigt werden.

  15. 15

    Ich bin der Mensch, der die ganze Sache ‚verbrochen hat‘. Ich habe mit großem Interesse all die Einwände und Zustimmungen gelesen (auch auf boocompany). Aber aus meiner Sicht wird das alles zu hoch aufgehängt. Die ganzen Diskussionen über NATO, EU und Klobürsten sind mir zu weit oben angesetzt. Darauf habe ich keinen unmittelbaren Einfluss und das übersteigt auch meinen beschränkten Horizont :-). Es muss aber auch nicht immer das große Rad sein – jeder kann in seinem Lebensbereich jeden Tag ein Stück weit mit gestalten und Verantwortung übernehmen. Meine Motivation für diese Entscheidung will ich Euch gerne erklären:

    Ich bin Unternehmer und Papa von vier Kindern. Ich bin sehr gerne Papa, ich liebe meine Kinder, ich mache meinen Job sehr gerne und mein Unternehmen ist mir wichtig. Ich will mit dieser Position ein Zeichen setzen – nicht mehr – aber auch nicht weniger. Was sollen meine Kinder von mir denken, wenn ihr Papa nur geldorientiert handelt – wenn er sich keine Gedanken über die Welt macht und vor allem – wenn er keine Taten folgen lässt?

    Es ist mir VÖLLIG klar, dass es im IT-Bereich eigentlich KEINE Produkte gibt, die nicht wenigsten ein bisschen ‚Made in China‘ inside haben. Ich kann auch nicht jede Komponente zerlegen und die Teile aus China ausbauen. ABER – ich kann bewusst und mit Bedacht auf Produkte ausweichen, die soweit als möglich nicht in China hergestellt werden. Das kostet mehr Geld – aber das ist ein Teil meine Entscheidung – und damit muss ich klar kommen. Nicht mehr – aber eben auch nicht weniger.

    Ich bin kein Weltverbesserer – aber ich will den Diskussionen mit meinen Kindern auch Taten folgen lassen. Ich habe auch Ihnen erklärt, warum ich das so mache. Ich hoffe, Sie lernen dadurch auch ein Stück weit mit Verantwortung und Mut in ihr weiteres Leben zu gehen. Nicht mehr – aber auch nicht weniger!

    Es ist durchaus möglich, dass wir durch diese Aktion ein paar Kunden verlieren – es kann aber auch sein, dass das ein oder andere Unternehmen gerade deshalb zu uns kommt. Ich weiß es nicht – aber ich bin mir dessen bewusst, dass es einen finanziellen Nachteil für uns haben kann. Doch ich muss als Unternehmer auch in dieser Zeit verantwortungsvoll und kaufmännisch handeln. Denn es nützt niemanden, wenn das Unternehmen daran zu Grunde geht. Wenn ich jedoch nicht bereit wäre diese Nachteile auf mich zu nehmen, dann hätte ich auch nicht so gehandelt.

    Ich habe zwei Verantwortungsbereiche: einen familiären und einen unternehmerischen. Ich denke man kann beiden ein Stück weit gerecht werden. Ich mache nicht alles richtig – das ist mir klar – aber auch wenn ich durch diese Entscheidung Einbußen hinnehmen muss – so will ich mich der Verantwortung dennoch stellen. Ich habe das für mich so entschieden – und das nicht zum ersten Mal. Aber gerade das macht die Werkstation aus. Im Übrigen übernimmt die Werkstation auch in anderen Bereichen Verantwortung!

    Also – hängt Ihr es auch nicht so hoch auf – aber es würde mich freuen, wenn die ein oder andere Diskussion angefacht wird und andere Menschen bewusster mit Herausforderungen dieser Art umgehen würden. Dann hätte ich zumindest ein Stück weit das erreicht was ich erreichen wollte!

    P.S: es gab von meinen Zulieferern aus China übrigens ganz unterschiedliche Reaktionen. Ein Lieferant hat sehr ungehalten reagiert und uns vorgeworfen, dass unsere Medien bewusste Falschmeldungen über China verbreiten. In einer anderen Mail hat man Verständnis gezeigt: die Eingangsworte der E-Mail waren:

    „Dear Frank, I am sorry to hear that! I must say „thank you“ for your attention to our Country. I’m much concerned about the issues there, and as a Chinese, we are also sorry for the things happened there.“

    Ich kann mir durchaus vorstellen, mit dem einen oder anderen Lieferanten irgendwann wieder in eine Geschäftsbeziehung zu treten (sucht Euch einen aus ;-). Die Aussage in der Mail lasse ich aber einfach mal so stehen – und wir sollten nicht vergessen: hinter diesen Firmen stecken auch Menschen, die so Manches erdulden müssen!

    Frank Nägele, Geschäftsführer der Werkstation GmbH

  16. 16
    Klaus

    @Heidrun:
    du sprichst mir aus dem Herzen :)
    bloß weil man es nicht besser besser weiß, ist es noch lange nicht egal.
    @Frank
    find ich gut, ich mag auch die Chinesen, aber leider geht da drüben wirklich einiges ganz daneben.
    Gruß

  17. 17
    maria

    Hallo Herr Nägele,

    wenn ich solche Sätze lese:

    „Was sollen meine Kinder von mir denken, wenn ihr Papa nur geldorientiert handelt – wenn er sich keine Gedanken über die Welt macht und vor allem – wenn er keine Taten folgen lässt?“

    dann wird mir klar, dass ich Sie warnen muss – warnen vor Johnny Haeusler, Spreeblick und deren Werbefirma Adical.

    Warnen vor einer Instrumentarialisierung.

    Sie kennen Spreeblick wahrscheinlich nicht, und auch nicht die Geschichte.

    Ich mache es kurz – das wesentliche: Johnny Haeusler hat im letzten Jahr Adical (adical.de) gegründet und es gutmenschlich angepriesen.

    Aber der erste Werbekunde war mit seiner „Human Network“ oder dergleichen Augenwischerei Cisco-Systems, die wesentlich am Aufbau und der Unterhaltung des Überwachungsnetzwerkes in China beteiligt sind.

    Einige Zeit später machte Johnny Haeusler wieder einen auf Kritisch und lockte mit der Aktions „Spree8“ – einer Aktion gegen den letztjährigen G8-Gipfel in Heiligendamm scharrenweise Globalisierungsgegner zu Spreeblick.

    Als der G8-Gipfel und die Aktion „Spree8“ beendet waren, wurde den Spreeblick-Lesern (und den anderen ca. 32 Weblogs des Adical-Netzwerkes) gleich Yahoo-Werbung vor den Kopf geknallt.

    Yahoo! Genau, die mit der Chinesischen Regierung gegen Dissitenden zusammenarbeiten. Yahoo!

    Um – wie versprochen – kurz zu bleiben, hier ein Zitat eines Freundes von Johnny Haeuslers, der auch Mitautor bei einer Spreeblick-Sendung war:

    „Oder mal andersherum gefragt. Unter welchen Umständen könnte man Verständnis für jemanden haben, der sich, ohne erkennbare Not, von einer Firma bezahlen lässt, die einen ins Gefängnis gebracht hat, indem sie einen um des Profits Willen an eine Diktatur ausgeliefert hat?“

    Quelle: http://holgi.blogger.de/stories/822489/ (Bitte den ganzen Artikel lesen.)

    Nur noch etwas zu ohne erkennbare Not: Johnny Haeusler bringt zwar ab und zu an, er hätte kein Geld und er kenne Hartz IV / Sozialhilfe, brüstet sich aber auch gerne damit im letzten Jahr ein (damals frisch auf dem Markt) Nokia N95 (damaliger Marktpreis 700,- Euro mit Vertrag) gekauft zu haben – aber natürlich nur als „Übergangshandy bis zum iPhone“, das ein halbes Jahr danach von ihm für insgesamt (Kaufpreis + Grundgebühren) 1600,- Euro erstanden wurde.

    Bitte, Bitte, lieber Herr Nägele: Lassen Sie sich nicht von Johnny Haeusler instrumentarilisieren – und sich am Ende für eine Werbeaktion für Kollaborateure der Chinesischen Diktatur mißbrauchen!

    Johnny Haeusler ist sehr geschickt und überzeugend.

  18. 18

    @Frank ich hab mich über deine stellungnahme gefreut. ich wünsche dir glück und erfolg bei deiner aktion.

    gruß jens

  19. 19

    Hübsche Aktion. Hat ja wohl nix damit zu tun, dass Waren aus China angeblich deutlich teurer geworden sind. Schreibt zumindest der SPIEGEL: „… die steigende Inflation vor allem in asiatischen Ländern, hat die Waren deutlich verteuert.“ ;-)

  20. 20
    jochen

    @#673864: warum nicht mal an das gute im menschen glauben?
    @ frank: toll sich die muehe zu machen und hier zu erklaeren. finde ich richtig gut!

  21. 21

    @#673855: Dankeschön! Selten konnte man simpelstes Weltbild, inkorrekt wiedergebene Fakten und Verleumdung in solch erheiternder Kürze lesen. Passen sie bloß gut auf sich auf, sonst werden sie auch noch „instrumentarilisiert“!

    Ach. Das sind sie schon? Dacht‘ ich mir.

    Immerhin: Bei Spreeblick können sie ihre „Meinung“ äußern, selbst wenn diese wohl eher als Verirrung zu bezeichnen ist. Versuchen sie mal, eine gegenteilige Meinung in den Blogs zu veröffentlichen, die sich gerne als edle Streiter für die Meinungsfreiheit ausgeben: Klappt nicht. Aber das wissen sie ja sicher. Aus erster Hand.

  22. 22

    Dafür, dass Johnny Haeusler solche Kommentare stehen lässt, hat Spreeblick einen dicken Stein beim mir im Brett. Unabhängig vom jeweiligen Wahrheitsgehalt, den ich nicht beurteilen kann, oder ob ich tatsächlich Verwendung für ein Brett mit Stein habe. Um eine gängige Redewendung aus der Blogosphäre zu benutzen: „Beim Niggemeier hätte es das nicht gegeben!“

  23. 23

    @maria: keine Angst – ich lasse mich nicht instrumentalisieren. Ich bin schon ein zu alter Gaul, um noch vor anderer Leute Karren gespannt zu werden ;-). Ich habe gesagt (geschrieben), was ich zu sagen hatte. Damit ist auch gut!

    Ich kann Ihre Erfahrungen mit Jonny nicht beurteilen – das ist auch für mein Anliegen nicht wichtig. Von meiner Seite wird es auch keine Kommentare mehr geben. Ab jetzt können sich alle das Maul zerreißen und über alles möglich herziehen oder auch gut finden. Ich muss nämlich wieder arbeiten. Denn – ein paar Kunden sind uns noch geblieben :-)

  24. 24

    @Johnny
    Respekt. Ob die Kritik an Euch berechtigt ist oder nicht, finde ich es gut, auch mal eine andere Meinung hier stehen zu lassen.

    Ich werde übrigens auch nicht mehr Chinesisch Essen gehen und in Finnland wird auch nicht mehr Urlaub gemacht. ;-)

    Produkte der oben genannten Firma werde ich auch nicht mehr kaufen bzw. wenn ich deren Produkt sehe, dann werde ich es auch nicht benutzen, weil ich mit der derzeitigen Bundesregierung überhaupt nicht einverstanden bin.

  25. 25

    @#673880: Danke. An der Geschichte Marias (die nicht Maria heißt, was niemanden überraschen wird) ist etwas Wahres dran: Wir haben Yahoo-Banner auf Spreeblick gehabt. Das war ein Fehler — einer, der in Teilbereichen von Kleinbloggersdorf zu der irrsinnigen Schlussfolgerung geführt hat, dass wir die chinesische Diktatur unterstützen würden.

    Sämtliche anderen Zusammenhänge im Kommentar sind derart faszinierend konstruiert, dass ich Superhirn sein müsste, wenn ich mich so tief in merkwürdigste und vor allem völlig sinnlose Konstrukte begeben würde. Zudem fließen in „Kritik“ dieser Art verletzte Eitelkeiten und andere persönliche Dinge mit ein, die mit Tatsachen nichts mehr zu tun haben. Und schon gar nicht mit Menschenrechten.

  26. 26
    ekola

    nur mal kurz:
    im Irak geschieht ein riesiges Verbrechen.
    Und *wir* *wir* *wir* sind dafür verantwortlich.
    *DU* bezahlst es und *erlaubst* es, sofern du deutscher, franzose, brite oder amerikaner bist. *Wir* sind NATO, wer sonst? – Wähle eine andere Partei, welche sich vom Irak-Krieg distanziert, und wir sind aus dem Schneider! Bitte mach es! – Im Irak gibt es reihenweise misgebildete Babys und die USA haben es mit der Uranmunition verursacht! – Dafür will ich nicht verantwortlich sein! – Schmeißt die Menschenmörder endlich hier raus!

    Ich persönlich will nicht für das Verbrechen verantwortlich sein.

    Von deutschem Boden soll niemals mehr ein Krieg ausgehen!
    Aufmarschgebiet amerikanischer Kriegsmaschinerie gen Irak für einen Angriffskrieg ist: Deutschland in Landshut und Ramstein etc.!

    Bin ich bescheuert oder naiv, weil mich das interessiert?
    Meint ihr, das geht euch nix an?
    Ihr *bezahlt* den Scheiß!

    Unsere Verbrecher-Herrscher aber lenken davon ab und sagen und wollen plötzlich, daß ihr gegen China demonstriert? – Wir aufgeklärten Menschen wissen doch schon lange, was für eine Diktatur China ist??? – Hätte man also schon längst boykottieren können! – Warum jetzt erst so ein Bohei darum machen?

    Auf China schaut ihr plötzlich und wollt nicht wissen, welche Verbrechen die NATO in eurem Namen begeht?

    Nun zeigt sich endlich echter Mut in der Entscheidung einer Firmenführung, aber leider für das *völlig falsche Ziel*. – Und für die Spätzünder: Tibet mit dem Dalai-Lama wäre ein Gottesstaat. – Nix mit Demokratie oder so.

    Richtig gedacht, falsch gemacht.

    Bitte mich jetzt steinigen und sagen: Krieg ist heute immer richtig.

  27. 27

    @#673820:

    Liebe Heidrun,

    sehr richtig, diese Art der Generalanklage für die Schlechtigkeit der Welt kann nur dazu führen das man sich hinsetzt und weint.

    Wer aber etwas verbessern will muß irgendwo anfangen. Man kann aber nicht überall gleichzeitig anfangen.

    Also ich führe auch bereits meinen eigenen Chinaboykott durch. Das wo China draufsteht wird nicht gekauft, wenn es eine Alternative gibt.
    Hinzu kommt ja das die Produkte aus China zum größten Teil Schrott sind und sehr kurzlebig. Mit dem Kauf dieses Mülls werden dann andere Hersteller die qualitativ hochwertig und traditionell produzieren
    zerstört.

    China ist nicht nur Menschenrechte, China ist auch Umweltzerstörung und Nippes der die Welt überschwemmt.

    Leute die mir ein Produkt “ Made in China schenken “ bekommen einen Hinweis das dies nicht erwünscht ist. Das mache ich schon seit einem Jahr so.

    Ich finde die Aktion der Werkstation super gut und auch mutig.

  28. 28

    Der aktive Boykott von Produkten chinesischer Herkunft ist ein zweischneidiges Schwert. Es mag ja ganz schön klingen wenn man sagt „Ich kaufe nur noch Plüschtiere die nicht in China produziert werden, und eine Carrerabahn kommt mir auch nicht mehr ins Haus“.

    Das Problem des Konsumenten liegt eher darin, das es schwer geworden ist zu differenzieren. Am Produkt aus China kommt man nicht so schnell vorbei. Der absolute Boykott würde bedeuten dass beispielsweise niemand mehr von uns ein Auto kauft. Das Auto ist das Paradebeispiel, aber es gibt unzählige andere Produkte die aus vielen hundert oder tausend Einzelteilen bestehen, in denen immer Teile aus chinesischer Produktion enthalten sind.

    Und warum?
    Allein diese Frage könnte man abendfüllend behandeln. Das geht von geringen Produktionskosten bishin zu dessen Refinanzierung über Kinderarbeit.
    Das Produkt aus China ist einfach billiger, und jeder deutsche/europäische Assembler lässt in seine Gesamtkalkulation auch Produkte aus Fernost einlaufen, um die Endkosten des Produktes niedrig zu halten. Zum Einen um konkurrenzfähig zu bleiben, und zum anderen um auch selbst noch genug daran zu verdienen.

    Und solange man immer noch mehr verdienen kann wenn man in China zukauft, so lange wird diese Industrienation weiter aufblühen und expandieren können.

    Ein wirklich interessantes Thema, leider geht dies im Alltag viel zu oft unter, da man sich gar keine Gedanken mehr macht „wo etwas herkommt“.

    Schöne Grüße,
    Sascha