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Bloggen in der Schule

Aus der Schule bin ich schon lange draußen, aber ich hätte mir schon damals™ ein Fach namens „žMedienkompetenz“ gewünscht. Gibt’s das mittlerweile? Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass ich Martin Riemers Schülerblog-Projekt super finde. Bei der re:publica konnte man schon davon hören, nun stellt er es bei den Blogpiloten vor:

Wir sind mittlerweile bei über 100 Beiträgen, die in mehr als 500 Kommentaren diskutiert werden. Das Blog wurde zu einem erfolgreichen, schulischen Begleiter der Kinder. Die 2e hat verstanden, dass ein Weblog eine dynamische, kommunikationsanregende Welt entstehen lassen kann, die mit Inhalten versehen wurde, die von den ihnen selbst erstellt wurden.

Medienkompetenz entstand also durch Inhalte, und nicht durch Technik. Die Kinder haben ihre Platzkarte in der Wissensgesellschaft reserviert, sie können vorbereitet und ermutigt dahin navigieren. Das unterscheidet sie von Nur-Konsumenten: kaufen kann nämlich jeder, navigieren nicht so viele.

27 Kommentare

  1. 01

    Nee, Medienkompetenz ist leider kein Schulfach.

  2. 02

    Immer noch nicht! Willkommen im 21. Jahrhundert, Bildungswesen.. hmpf…

  3. 03
    michael

    Will ja nix sagen, aber bei der Seite schlägt mein Virenscanner an. Sowohl Kaspersky als auch das (nicht so tolle) AntiVir melden: HEUR/Exploit.HTM

    Kann natürlich ein Fehlalarm sein … aber sischa is sischa.

  4. 04
    Malte

    Aber einen Lichtblick gibt’s diebezüglich: Erzieher bekommen (zumindest in HH) schon Medienkompetenz-Unterricht in ihrer Ausblidung.
    Vll. können die ja bei den Kids erste Medienkompetenz implementieren ;)

  5. 05

    @Malte:

    Kennst Du eine Hamburger Erzieherin oder einen Erzieher, mit dem ich mich mal unterhalten könnte?
    Da haste mich jetzt neugierig gemacht…

  6. 06

    Bezüglich Medienkompetenz in der Schule:
    Dies ist wie bereits gesagt leider kein Fach. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass wohl die meisten Lehrer selber nicht mal einen Hauch von Medienkompetenz besitzen und sich bei jedem Versuch etwas in der Richtung weiterzugeben sich in der Regel nur lächerlich machen..

  7. 07
    flawed

    Braucht es dafür ein eigenes Schulfach?
    Es sollte schon heute Teil des Deutschunterrichts sein.

  8. 08

    Medienkompetenz? Informatik gibt es! Und dort lernt man Technik aus der Steinzeit. So TurboPascal, Delphi, … sagt das heutzutage jemandem noch etwas?

  9. 09

    @n3or:

    Die Weiterbildungen, zu denen LehrerInnen und ErzieherInnen aufgerufen sind, sie zu absolvieren, befassen sich nur üngenügend mit diesem Thema.
    Eine Erzieherin erzählte mir von einem Fall, wo der Weiterbilder in einem Arbeitsraum ohne Rechner und Internet, also ohne Beispielgebung, zum Thema „Neue Medien“ referierte.

    @flawed:
    Finde ich auch, zum Deutschunterricht gibt es die meisten Anknüpfungspunkte.

  10. 10

    @#673897: Ich kenne eine (ziemlich große) Softwareschmiede die ausschließlich mit Delphi programmiert. Daher ist Delphi im Informatikunterricht gar nicht verkehrt ;) (Zudem gehört Medienkompetenz imho nicht in dieses Fach)

    @#673898: Naja, dann wundert es mich nicht mehr, dass dort so wenig Wissen vorhanden ist.

  11. 11

    Apropos Medienkompetenz.

    Aber das wird wohl so schnell nix werden damit. Jetzt wird ja gerade erst wieder darüber berichtet, dass eine Gruppe DIE Idee hatte, wie man mit Mediennutzung bei Jugendlichen umzugehen hat: vor 15 Uhr in Media-Märkten die Konsolen ausgeschaltet lassen.

    Das ist so traurig und weltfremd, da könnte ich weinen.

  12. 12
    PiPi

    Ungeachtet (N)irgendwelcher Studien,

    sieht das vermeintl. ‚bloggen‘ ganz anders aus.
    Wer als Erziehungsberechtigter direkten Einblick auf das Surfverhalten seiner Schutzbefohlenen, Pubertierenden Nachkommenschaft hat, kann erkennen…

    Bloggen ist das hinterletzte.

    Unbemerkt machen sie es doch.

    z.b.: FOREN

  13. 13

    Sind denn keine Deutschlehrer hier?
    Warum soll sich „Medienkompetenz“ nur auf Internet beziehen? Das ist eins von vielen Medien. Ob alle Schüler im Deutschunterricht lernen, sich in einer Bibliothek zurechtzufinden, weiß ich leider nicht so genau.
    Jedenfalls ist auch Lesen und das Verstehen und Analysieren von Texten Medienkompetenz. UND eine hilfreiche Vorrausetzung fürs „Navigieren im Netz“.
    Jetzt macht doch nicht immer die Lehrer runter (@n3or). Es liegt auch, aber nicht nur am Einzelnen. Die Lehrpläne und die angebotenen Fortbildungen, die so träge hinterherhinken, sind mindestens genauso schuld.

    @PiPi:
    keine Ahnung was mit „vermeintl. bloggen“ gemeint sein soll. und auch der Rest ist leider etwas unverständlich … Die Nachkommen sind besser als angenommen? oder schlimmer? oder wie jetzt?

  14. 14

    PiPi muss man nicht verstehen, PiPi muss man einfach liebhaben! ;-)

  15. 15
  16. 16

    Als Deutschlehrer sehe ich das wie ihr, der Deutschunterricht ist ein guter Platz. Viele Methoden können aber auch auf andere Fächer übertragen werden.
    Ich habe selbst schon mit Blog und Wiki im Unterricht gute Erfahrungen gemacht.
    Allerdings haben wir in NRW gerade das Problem, dass die meisten Lehrer und Schüler paralysiert sind von der Einführung des Zentralabiturs. Hinzu kommt eine Schulpolitik, die sich (Jauch und Pisa sei Dank) an die gute Allgemeinbildung erinnert. Glaubt mal nicht, dass Medienkompetenz da einen Platz hat. Die Gegenwart ist durch das Zentralabi erst einmal aus dem Blick. Ein Beispiel aus den Richtlinien für Deutsch: „Lyrik der Gegenwart (1945-60)“.

    Übrigens scheitert man häufig mit innovativen Ideen an Schülern! Die haben nämlich nicht alle, das musste ich feststellen, Lust, sich mit Blogs, Wikis etc. zu beschäftigen. Denen reicht nämlich oft die MSN-Suche und ihr Messenger …

  17. 17

    …wir ham sowas in der Art als Fach – „Telekommunikation und Multimedia“ schimpft sich das :) is zwar nicht ausschließlich „Medienkompetenz“, aber es gehn schon das eine- oder andere Mal ein paar Stunden drauf, in denen ekrlärt wird, wie BLogs, Feed etc. funktionieren. Achja, ich bin aus Österreich :) wir ham vielleicht ein bisschen anderen Lehrplan.

    mfg

    Lukas

  18. 18

    Medien sind in der Tat normale Themen im Deutschunterricht, (z.T.) in Religion (ja ;) ) und Gemeinschaftskunde/Politik.

    Das Wort ‚Medienkompetenz‘ mit ziemlich genauen Zielvorstellungen hört man in der Deutschlehrerausbildung (und natürlich als Fremdsparchenlehrer, der Medien im Rahmen der Landeskunde unterrichtet) öfters als das Wort ‚Jambus‘), Fächerübergreifende (selbes Thema, Fächer thematisieren ’nebeneninder her‘) und fächerverbindende (Teamteaching u.ä, Interdisziplinäres, Projekte) Themenkomplexe im Bildungsplan (BaWü) tun ihr übriges.

    (Ich hab den ganz aktuellen Bildungsplan nicht da, aber aus der Vorversion könnte ich mal was zuammensuchen… auf Wunsch.)

    Es ermüdet, dass jede Interessengruppe (meist in Unkenntnis von Lehrplänen) ein eigenes Schulfach will. (Juristen, Wirtschaftsnasen, Verbraucherschutz, eco etc.pp.)

    Zudem: Gäbe es das, müsste man entweder die Kids gleich an der Schule pennen lassen, oder es Bei Mathe, Bio, Physik etc, abziehen.

    Vorschläge? Popcorn?

  19. 19

    Ich glaube nicht, dass ein Schul-Fach namens „Medienkompetenz“ oder „Medienkunde“, der Name ist wurscht, Schüler überanspruchen würde, nein, die müssten nicht im Schulhotel schlafen, noch mal nein, dieses neue Fach würde keine anderen Schulfächer zeitlich beschneiden.
    Es gibt eine riesige Menge an Schulstoff, der nicht mehr gesellschaftlich relevant ist. Es reicht völlig aus, die Schüler wissen, wo sie diesen Stoff finden, sie müssten ihn nicht mehr verinnerlichen oder auswendig lernen.
    Ich spinne jetzt mal rum, und behaupte, durch dieses Ausmisten würden sogar neu zu besetzende Schulzeiten enstehen.
    In Wissen und mit Wissen navigieren, muss erstmals in der Grundschule vermittelt werden.
    „Medienkompetenz“ nützt allen Beteiligten einer Schule, Lehrern, Erziehern und Schülern, und hat nicht nur was mit Computern zu tun, sondern auch mit den Machtverhältnissen und Unbeweglichkeiten der sogenannten „alten“ Medien zu tun.
    Diese Kulturtechnik zeigt allen Beteiligten, warum die Abbildung von Informationen nur durch Einmischung eine Qualität erreichen kann.

    Steil:
    „Medien“ als Thema im normalen Fächerkanon bewirkt keine Einmischung in die bestehende Medienlandschaft.
    Mit Blogs an allen Berliner Grundschulen gäbe es zumindest einen Steigbügel.
    Hüah!

  20. 20

    @19: Hm, Du hast das schon im Blick (ich kenne nur BaWü, vermute aber ähnliches anderswo) was in den letzen 10 Jahren so mit den Lehr- und Bildungsplänen passiert ist?
    Aufgrund deiner Formulierung der gesellschaftlichen Relevanz vermute ich zumindest, dass du nicht bei den Naturwissenschaften ansetzen willst.
    Mach Dir mal den Spaß und red mit Lehrern über Lehrpläne und was man da streichen könnte. Oder lad runter und streich selber.

    Nein, Medienkompetenz passt hervorragend in den Deutschunterricht. Der Deutschunterricht ist seit den 70ern auf dem Weg zum Medienfach. (Unser Ausbilder machte Video, Radio etc. etc. Wir selbst haben Hörspiele verfasst (1980) etc.)
    Und wenn es den Lehrern an Kompetenzen mangeln sollte: sie freuen sich sir über Unterstützung von außen – so sie Stunden dafür übrig haben ;)

  21. 21

    Manche LehrerInnen und ErzieherInnen, mit denen ich zu tun habe, wären bereit, an der Veränderung von Schulinhalten mitzuarbeiten.
    Wenn sie nur dazu aufgerufen wären, sind sie aber nicht.
    Sie würden gerne aktiv die Lehrpläne mitgestalten, sie begrüßen aufgrund ihrer zeitlichen Überforderung die Notwendigkeit, Externe wie mich an die Schule zu holen.
    Ich rede also mit ihnen über ihre Lehrpläne, :)
    Sie reflektieren ihre Arbeit gewissenhaft, weil sie wünschen, dass ihre Zielgruppe „Schüler“, die bestmöglichen Inhalte mit auf den Weg bekommen sollen.

    Ich komme aus Baden-Württemberg, ging dort zur Schule, leider hab ich nicht so fähige Lehrer gehabt wie Du. In guter Erinnerung bleiben mir wenige; Berufsschullehrer sind darunter.
    Die Mehrzahl aber habe ich als traurige, trinkende Tölpel in Erinnerung, die von ihrem finanziellem Versorgtsein ruhig gestellt wurden.
    Ihre Medienkompetenz umfasste das Einschalten der drei zu empfangenden Fernsehprogramme. Nicht mal über Bücher konnten die was erzählen.

  22. 22

    @21: Martin, an der Berufsschule würd ich auch die Depri kriegen, Hochachtung, wer da unterrichtet (und an der Hauptschule auch). An der HS hab ich auch mal… (und am Gymi und im Internat – in dem dessen Ex-Schulleiter für Disziplin ist). Ich kenn es aus der Nähe.

    Und die Lehrer die du kennst wollen neue Fächer und finden, dass die „alten“ Lehrpläne zusammengestrichen gehören? Die, die ich kenne wollen eher genügen Stunden (und genügend kleine Klassen) für die Inhalte, die a sind. Oder besser: Übrig.

  23. 23

    Kleinere Klassen stehen natürlich auch auf ihrem Wunschzettel.

  24. 24

    Konsens erreicht: kleinere Klassen (20 max. statt 32+), Medien in bestehende Fächer integrieren, Stundenplan nicht weiter ausdünnen, nicht noch mehr Stunden streichen- (Und keine Ganztagsschule mit Kräften zu 7.50 die Stunde ;) )

  25. 25
    Lukas

    Ich finde es echt gut, dass die Schüler sich damit beschäftigen… da können die Kids richtig diskutieren und Ihre meinun sagen. Einigen Kindern fällt das in Blogs sicher leichter als vor der ganzen Schulklasse.
    Sie können sogar nach der Schule ihren Laptop aus den Schließfächern holen und nochmal ihre Meinung posten (wenn sie Lust haben)

  26. 26
    Karl

    Was Medienkompetenz jetzt mit Schließfächern zu tun haben soll, erschließt sich mir allerdings nicht …