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Die glücklichen Chinesen der FAS

„China zeigt gerade, wie man auch ohne Demokratie die Bevölkerung glücklich machen kann. Befinden wir uns in einem Wettbewerb der Systeme?“

Das fragte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unseren very own Schäuble in einem Interview. Dass der eine solche Frage auch noch ernst nimmt und mit komischen Sachen beantwortet, lese ich als ironischen Seitenhieb auf das Konzept Demokratie, das sowohl die FAS als auch Schäuble wohl irgendwie nicht so richtig, richtig gut zu finden scheinen, aber tatsächlich frage ich mich wie Thomas Knüwer einfach nur: „žSag mal, FAS, habt ihr noch alle an der Marmel?“

29 Kommentare

  1. 01
    nrq

    Huh? Was ist denn so schlecht daran, das eigene System in Frage zu stellen?

    Und dieses „geht doch nach drüben…“ aus dem Knüwer Artikel finde ich ehrlich gesagt unterste Schublade.

  2. 02

    Naja — ich lese die Frage schon ironisch. Seltsam ist, daß weder Spreeblick noch Thomas Knüwer den den Artikel verlinken.

  3. 03
    michael

    Nun, ich würde es nicht für unmöglich halten, dass tatsächlich viele Menschen in China sehr glücklich sind. Warum eigentlich nicht? Ich halte unsere Außensicht da für ein sehr begrenztes Instrument um die Situation in China einschätzen können — schon gar nicht geeignet einschätzen zu können wie sich die Menschen dort fühlen.

    Anders als Herr Schäuble denke ich jedoch nicht, dass sich der Wert von Demokratie in seiner Fähigkeit Wohlstand zu schaffen zeigt. Das könnte man — bei entsprechender Zurückhaltung der Herrschenden in der Wirtschaftspolitik — auch in Diktaturen hinbekommen. Das ist wohl eben auch der Grund der Frage. Diktaturen können auch Wohlstand schaffen — verteidigen Sie die Demokratie! Durchaus eine interessante Frage, zumal an einen Politiker. Es ist ja nicht so, dass die FAS im Verdacht stünde sich heimlich eine Diktatur zu wünschen.

    Also: die Frage ist kaum lächerlich oder dämlich — es geht schon in Ordnung zu fragen was die Errungenschaften unseres Systems sind. Die Antwort Schäubles dann aber schon etwas seltsam. Wenn der einzige Grund warum wir eine Demokratie haben seine Fähigkeit ist Wohlstand zu schaffen — na, dann Gute Nacht.

  4. 04

    @#684882: Danke für den Link, hab ich ergänzt.

  5. 05
    Herr_M

    Wenn man die Zustimmungsraten zur NS-Regime memoriert, hätte diese Aussage problemlos und sachlich richtig auch 1936 auf Deutschland gemünzt geäußert werden könne. Auch in der DDR wird es vereinzelt glückliche Menschen gegeben haben. Mir scheinen Knüwers telepathische Fähigkeiten bemerkenswerter.

  6. 06
    Jan(TM)

    @#684881: Erde an nrq. Reality Check. Dann können wir auch die Mauer wieder aufbauen, weils in der DDR so schön warm und gemütlich war. Alle waren Glücklich, haben aufeinander aufgepasst und wenn du mir nicht glaubst frag doch mal einen von „Den Linken“.

  7. 07

    Die Frage der FAS ist nicht aus der Luft gegriffen, aber leider wird das nicht transparent gemacht. Nach dieser kürzlich erschienenen Studie (pewglobal.org) sind die Chinesen weltweit Nummer 1 in der Zufriedenheit darüber, wie sich ihr eigenes Land ausrichtet. Ob die Studie unter Druck zustande gekommen ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Mein Vor-Ort-Eindruck vom Mai diesen Jahres bestätigt jedenfalls dieses Ergebnis: Alle Chinesen, auf die ich getroffen bin, waren sehr zufrieden und stolz auf ihr Land und deren Führung.

    Also: Es steht glücklich in einer „Diktatur“ gegen unglücklich in einer „Demokratie“. Da kann man auch mal nachfragen, oder?

  8. 08
    christoph

    @Ronny
    vergessen sollte man dann aber auch die nicht, die du nicht hast treffen können, weil nicht mehr auf der Straße unterwegs. Oder werden diejenigen von glücklichen Chinesen aufgewogen, weil es so viele sind?

  9. 09
    bongokarl

    So blöd ist die Frage nicht. Von einem Wettbewerb der Systeme zu reden, ist natürlich dämlich, aber richtig ist, dass den Menschen in China Wohlstand und soziale Sicherheit wichtiger sind als die Demokratie. Das haben wir zu akzeptieren. Wir sollten aufhören Menschen in andern Staaten, die zumal weit weg und sehr groß sind, unser Weltbild aufzwingen zu wollen.

  10. 10

    @#684896: >richtig ist, dass den Menschen in China Wohlstand und soziale Sicherheit wichtiger sind als die Demokratie. Das haben wir zu akzeptieren.

    Mal etwas anders formuliert: Richtig ist, dass den Menschen in China Wohlstand und soziale Sicherheit wichtiger sind als die Schicksale verfolgter „žDissidenten“ und ganzer Käffer, die für irgendwelche Stauseen einfach plattgemacht werden?

    Hm.

  11. 11
    michael

    @Ronnie Grob (7):
    Druck brauchst du da doch gar nicht mal. Ich glaube es ist falsch zu glauben, dass Menschen in Diktaturen notwendigerweise unglücklich sind. Leichte Rezepte wie Menschenrechte und Demokratie rein — Glücklichkeit (und blühende Landschaften!) raus halte ich für vorschnelle Trugschlüsse. Für Demokratie und Menschenrechte muss es andere Gründe als Glücklichkeit geben. Zum Glück gibt es die, nur schade dass Schäuble die nicht erwähnt.

    @bongokarl (9):
    Aber akzeptieren muss man Menschenrechtsverstösse deshalb nicht. Das was du da ablieferst ist kultureller Relativismus erster Güte. Kultur darf keine Ausrede sein. Der Verstoss gegen Menschenrechte bleibt ein Verstoss egal in welcher Kultur, egal in welcher Religion. Kultur darf niemals eine Ausrede sein, und nein ich muss das nicht respektieren. Das ist falsch verstande Akzeptanz.

  12. 12
    stephan

    @#684897: ooch nee, bitte nicht immer diesen flachen Argumente, Deutschland hat auch so seine Leichen im Keller. Ich finde dieses Demokratiegelaber und angebliche Unrechtsbewusstsein so dermaßen heuchlerisch. Wie viele Regime wurden für den Wohlstand in Europa gefördert? Ist Afghanistan mit den ach so demokrat. gewählten Karzai wirklich eine Demokratie? In erster Linie geht es um territoriale Wirtschaftsbelange, da sind Menschenrechte nur Instrumente zum durchsetzen der eigenen Interessen. So siehts aus!

  13. 13

    immer schön locker bleiben… mit dieser tv-vorschau macht die faz doch bestimmt alle wieder glücklich.

  14. 14
    heidrun

    so studien wie die oben erwähnte pew-studie sind mal mindestens mit vorsicht zu betrachten. statistiken und so. schon das kleine kästchen rechts zeigt den dramatischen unterschied zwischen 2002 und 2008. mag es sein,dass das land in dieser zeit einen großen wirtschaftlichen aufschwung erlebt hat, der an den einzelnen bürgern wohl kaum spurlos vorübergegangen sein wird? klar hebt das die zufriedenheit. dsas land hat sich in den letzten jahren auch mehr geöffnet, das gefällt den leuten auch. das heisst aber womöglich nicht, dass sie hier den endpunkt dieser entwicklung sehen möchten. sie haben nur den eindruck, dass es besser wird, was es auch ohne zweifel für die meisten chinesischen bürger sein dürfte. besser als vorher, was nicht unbedingt so gut ist, wie sie es gern hätten.
    plus: ein wie großer teil der chinesischen bevölkerung lebt auf dem land, weitgehend abgeschnitten von informationen aus aller welt? dürfte nicht gerade gering sein, dieser anteil. ist ja auch beliebt bei regimes jeder art, die leute schön dumm zu halten, dann sind sie auch eher zufrieden mit dem bisschen, das sie kriegen. ich bin ja kein allzu große unterstützerin des voreiligen demokratie-exports, aber ich nehme auch nicht an, dass für diese schöne studie eben die leute auf dem land befragt wurden, die täglich ihre 14-stunden-schichten in klamotten- oder spielzeugfabriken runterreißen. die hatten nämlich keine zeit…
    „And while most Chinese embrace the free market, there is considerable concern about rising economic inequality in China today.“

  15. 15
    heidrun

    da ham wirs auch schon:
    The sample, which is disproportionately representative of China’s urban areas, includes eight major cities, as well as medium-sized towns and rural areas in eight Chinese provinces. The area covered by the sample represents approximately 42% of the country’s adult population.
    und:
    Broad public recognition of China’s growing pains notwithstanding, the polling found broad acceptance of China’s transformation from a socialist to a capitalist society. Seven-in-ten say people are better off in a free market economy, even though this means some may be rich while others are poor. This sentiment is true across demographic groups, and even those in the low-income category believe in the benefits of the free market system.
    schön, wie vereinbaren die das dann mit ihrer regierung, die sie doch so glücklich macht?
    ich glaube, diese zufriedenheit ist lediglich relativ zu dem zu sehen, was die meisten chinesen vorher durchmachen mussten.

  16. 16

    @stralau: Die Kritik an der Nicht-Verlinkung ist gerechtfertigt – ich hab sie schlicht verpennt… Ist aber nun korrigiert. Danke für den Hinweis!

  17. 17
    ajo

    natürlich hat persönliches glück nichts mit freiheit zu tun. wenn glück messbar wäre, würde sich eventuell sogar rausstellen, dass es mit der glücklichkeit in demokratischen ländern gar nicht soo weit her ist. könnte ich mir vorstellen. künstlich dumm gehalten zu werden und entscheidungen abgenommen zu bekommen hat nämlich auch vorteile: es ist komfortabel, entspannend und spart zeit für wesentlichere dinge. es ist ja auch nicht so, dass linientreue chinesen sich ständig irgendwelcher repressalien ausgesetzt sähen.

  18. 18

    Es gab auch zu allen Zeiten glückliche Patienten, trotz objektiv falscher Behandlungen.

  19. 19
    shoggoth

    Demokratie schafft keinen Wohlstand. Sie entwickelt sich erst im Wohlstand.
    „Erst kommt das Brot – dann die Revolution“ (BB, sagte es doch so, oder?)
    Auf jeden Fall gibt es bei den klassischen Entwicklungen der Demokratie (Fall der Sowjetunion und Satelitenstaaten außer Acht lassend) kein Land, bei dem die Demokratie vor dem vermehrten Wohlstand da gewesen wäre.
    Es war ja gerade der Wohlstand kl, Gruppen die von der Monarchie zur konstiti. Monarchie (Engl) oder dem sog. aufgeklärten Abulotismus (Fr, Pre.) geführt hat…und das waren die eigentlichen Auslöser für demokr. Bewegungen…und das erst, nachdem der Wohlstand über 100 JAhre durchgesickert ist…
    Also komm mir keiner mit „Demokratie schafft Wohlstand“…das tut sie…aber sie entsteht auch erst aus diesem!

    Jede Gesesllschaft braucht ihre eigene Entwicklung. Man kann nicht etwas überstülpen – zumindest muss etwas wie ein entsprechender Versuch schon mal dagewesen sein (wie etwa im Falle der BRD, die nicht ohne Niederlage im WK2, die Entnazifizerung der Amis, den marshallplan wegen den Ängsten der Amis vor dem Ostblock gegründet worden wäre und auf das positive Erbe (demokr. Parteienstrukturen, Gewerkschaften, Medien) der Weimarer Zeit anknüpfen konnte)).

    Also – Ball flach halten und das bisher erfolgreichste Konzept in der Eliminierung nicht demokratischer Systeme anwenden: Annähern, manchmal auch anbiedern, kritisieren, aber nicht chauvinistisch oder sonstwie arrogant, sondern gezielt einzelne Punkte angehen…und Geduld haben.

    Die mit Kindern sollten wissen, dass man manche Erfahrungen nicht transportieren kann – sondern selber machen muss. MAn kann nur versuchen, eine kontrollierte Umgebung für die Erfahrungen zu bieten.
    Das geht aber bei china nicht…also lieber vorsichtig kleiner Punkte angehen und auch ab und an mal loben ;)

    Geduld. Und Langmut. Und Refletion der eigenen Geschichte – das wäre mal was.

    Insofern – ich mag ihn zwar nicht, aber Schäuble scheint das eher begriffen zu haben als manch ein Blogger/Kommentator…

  20. 20
    christoph kratistos

    @#684897:
    Als ob es hier irgendwie anders wäre.
    Das ist doch nur wieder arrogantes „wir Europäer zeigen euch, was eine gute Welt ist“. Wir sind in Deutschland ua deswegen so reich, weil wir Waffen an Libanon und Israel verkaufen, und dann nochmal an die internationalen Eingreif-Schutz-Truppen, die wir nach dem Krieg entrüstet da hinschicken.
    Die fehlende Demokratie in China hat viele Vorteile. Konkretes Beispiel, vom tollen Fareed Zakaria: In China kann man Arbeitssuchenden und Pennern einfach den Eintritt in die Städte verweigern, wodurch sie dort keine Unanehmlichkeiten bereiten können; während das in Indien unmöglich ist, weil es dort ein Recht auf Bewegungsfreiheit gibt.
    Sich über die fehlende Freiheitssehnsucht anderer Völker zu echauffieren, ist ziemlich einfach, wenn man im sozialen Netz der EU-Länder Sicherheit und Wohlstand.

  21. 21

    @Renè Walter:
    “ … aber tatsächlich frage ich mich wie Thomas Knüwer einfach nur: „žSag mal, FAS, habt ihr noch alle an der Marmel?““

    Kannst du mal erläutern, WARUM Du Dich das fragst?

    PS: Ist schon interessant, wie hier – auch in den Kommentaren – darüber geurteilt wird, ob ein anderes Volk glücklich sein „darf“ oder nicht. Natürlich hat der westeuropäische Wohlstandsbürger darüber zu entscheiden, ob die Chinesen glücklich sein dürfen oder sich gefälligst wegen der Schicksale verfolgter „žDissidenten“ unglücklich zu fühlen haben! Oder wegen der „Käffer, die für irgendwelche Stauseen einfach plattgemacht werden“ (zeugt übrigens von Achtung gegenüber den Bewohnern dieser „Käffer“, diese Dörfer als „Käffer“ bezeichnen).

    Offenbar bleibt die grundsätzlich negative China-Berichterstattung unserer ach so demokratischen Medien nicht wirkungslos. Da wird dann einfach nachgeplappert, was China doch für ein schrecklicher Staat ist.
    In Wirklichkeit weiß kaum einer hier aus eigenem Erleben, wie das Leben in China ist und wie die Leute sich da fühlen (ich übrigens auch nicht).

    Glücklichsein ist ja auch in Relation zur Vergangenheit zu sehen.
    Vielleicht kann man glücklich darüber sein, dass man jetzt satt zu essen hat und die Kinder eine Schulbildung bekommen – was vor ein paar Jahrzehnten vielleicht nicht der Fall war.
    Vielleicht kann man auch glücklich darüber sein, dass man Strom hat, auch wenn dafür Dörfer und Städte aufgegeben werden mussten. Ich möchten DEN deutschen Bürger sehen, der es akzeptieren würde, dass ein paar Stunden am Tag kein Strom ist, aber dafür einige Dörfer bestehen bleiben.

    Und ich möchte den deutschen Bürger sehen, der sich sein Glücklichsein dadurch vermiesen lassen würde, dass ein paar Dissidenten im Knast sitzen.

  22. 22

    ist eigentlich „chinese democracy“ schon im handel?

  23. 23
    christoph

    @Argus
    und meinst du nicht, es würde die eine oder andere kritische Stimme geben, die genau diese Missstände anprangert und damit zu einer Veränderung beiträgt? (Ohne mit Verfolgung rechnen zu müssen).

    In China halt aber nicht. Und darum gehts doch, und nicht um den Bürger, der wie überall auf der Welt eben eher Opportunist ist, oder Lebenskünstler, mal positiver formuliert.

  24. 24
    christoph kratistos

    @#685081:

    Nee, kommt am selben Tag wie Duke Nukem Forever raus.

  25. 25
    bongokarl

    @René Walter (10): Wenn du es so ausdrücken willst: Ja. Der Mensch will nunmal erst Frau und Kind ernähren und sich dann erst in Gewerkschaften organisieren.

    @michael (11): Erstaunlich was du alles so in meinen kurzen Beitrag reininterpretierst. Ich kann mich nicht entsinnen über Menschenrechtsverletzungen oder Kultur irgendwas geschrieben zu haben.

    Was ich lediglich sagte: Es ist nicht so abwegig, dass die Chinesen in einer Partei-Diktatur genauso glücklich sein können, wie wir in einer parlamentarischen Demokratie. Und dass wir aufhören sollten, andere Völker/Nationen geringzuschätzen, indem wir ihnen ihre Mündigkeit absprechen, indem wir meinen, sie könnten nicht selbst entscheiden, welche Staatsform für sie die beste ist.

    Das, lieber michael, ist postkolonialistisches Denken erster Güte. Und gerade als Deutsche, die wir nun wirklich erst gerade eben und nur mit fremder Hilfe unsere eigene Demokratie hinbekommen haben, sollten wir vorsichtig sein, andere dafür zu verurteilen, dass sie nicht der Ansicht sind, dass die Demokratie überall und in jeder Situation die ultimative Saatsform ist.

    Ich würde mir wünschen und ich rechne auch damit, dass sich eines Tages alle Länder dieser Welt demokratisch regeln. Aber das wird weder durch Bomben, noch durch den gestreckten Zeigefinger passieren.

    Menschenrechtsverletzungen sind ein anderes Thema. Kann man auch drüber reden. Menschrenrechtsverletzungen gibt es aber auch in westlichen Demokratien. Und solange wir unsere Demonstranten in Käfige zäunen und unschuldige Menschen nach Guantanamo fliegen lassen, werden die Chinesen uns auslachen, wenn wir ihnen Menschenrechtsverletzungen ankreiden.

  26. 26
    heidrun

    das eigentlich bekloppte aber ist doch an dem fas-zitat ist aber doch, die qualität eines politischen systems an so etwas schwammigem wie „glück“ zu messen.
    dass die meisten menschen eher opportunisten sind, dürfte ja wohl klar sein. wie herr m oben auch schon kommentiert hat, kann man diesen „maßstab“ wohl kaum zu einer bewertung heranziehen…zumal, wie ich oben bereits erwähnte, solche statistiken genauestens unter die lupe zu nehmen sind. menschenrechtsverletzungen und dasmaß an freiheit, dass _jedem_zugestanden wird, wären wohl eher kriterien, und da steht deutschland , wenn auch nicht glänzend, so doch besser da als china…die leute, die in deutschland unglücklicher sind als so mancher pekinger, sind das ja auch nicht wegen afghanistan oder guantanamo.

  27. 27
    michael

    @#685100:
    Ich finde, dass ich sehr wohl Demokratie für das beste Staatssystem halten darf. Ich finde sehr wohl, dass ich jeden für einen Idioten halten darf, der da anderer Meinung ist.

    Zwingen is nich, das ist klar. Aber ich verzichte wegen kultureller Unterschiede nicht auf meine Meinung. Das ist keine Begründung dafür das mit der Demokratie mal lieber zu lassen.

  28. 28

    Zugegeben sehr spät,
    zitiere ich einen Beitrag,
    dessen Verfasser sich mittlerweile wieder in Deutschland befindet.

    „Olympiade

    Gott sei Dank vorbei!!

    Das war schon nicht mehr normal was sich hier in den Medien abspielte!
    Wir hatten 200 Sender die 24 Stunden nur von Olympia berichteten, aber nur
    die Sportarten, an denen auch Chinesen beteiligt waren.
    Na gut, waren ja fast alle – aber ich möchte Euch ein paar Beispiele nennen, damit ihr versteht:

    Turnen Männer: Der chinesische Turner wird in Großaufnahme minutenlang
    dabei gezeigt wie er sich ausruht und ins Leere starrt,
    während im Hintergrund unser Hambüchen oder weitere Konkurrenten um eine
    Medaille kämpfen!

    Bei den Siegerehrungen hört man stets nur die chinesische Hymne,
    Siegerehrungen bei denen kein Chinese den 1.Platz belegte, werden ausgeblendet.

    Das Basketballspiel China – Deutschland, in dem wir knapp unterlagen, ging
    ebenso mit „rechten Dingen“ zu, obwohl beim Stande von 54:55 für China
    zweimal oder sagen wir solange ein Stürmerfoul gegen Deutschland gepfiffen
    wurde, bis die Chinesen wieder einen Korb warfen und es dann 54:57 stand –
    hier hätten wir gewinnen müssen, das Ganze spielte sich Sekunden vor Schluß ab.

    Alle Sportereignisse des Tages kommen in einer 30-Sekunden Zusammenfassung,
    während Sportarten und Finalkämpfe mit chinesischer Beteiligung ständig in voller Länge wiederholt werden.

    Machen andere Sportler einen Patzer, wird dieser ebenso ständig in Zeitlupe wiederholt…

    Es gibt hier nur China und vielleicht noch Korea oder andere asiatische
    Länder, aber sonst gibt es nichts – so scheint es!

    Es ist hier auch nicht die Frage: Holen wir heute eine Goldmedaille, sondern wieviele holen wir heute?

    Bisher hat China jeden Tag zwischen 2 und 8 Goldmedaillen geholt.

    Und wie ich es schon im Vorfeld sagte, es wird keinen einzigen chinesischen
    Dopingfall geben, die Anderen sind die Bösen!

    Spricht man die Chinesen darauf an oder kommt es gar zu einer Diskussion
    über Olympia, sollte man das Lächeln nicht verlieren und schnell zum Ende
    kommen, da ich bisher wirklich noch keinen einzigen Chinesen traf der „objektiv“ war….

    Die Polizei, hier in Shanghai meint, es muß nun alles anderes sein für diese 3 Wochen.
    So gibt es zum ersten Mal in der Stadt Alkoholkontrollen, aber nur für
    Chinesen, wir Ausländer können immer noch „angeturnt“ fahren.

    Gegenüber Staatsbürgern sind die Behörden besonders schlimm,
    ein Student der aus einer anderen Provinz kam, wurde in Shanghai ohne Fahrerlaubnis erwischt.
    Daraufhin bekam er nicht mal „nur“ Gefängnis, was hier üblich wäre, er wurde
    sofort aus der Provinz Jiangsu ausgewiesen und bekam die Erlaubnis entzogen,
    jemals wieder studieren zu dürfen plus eine saftige Geldstrafe.

    So gibt es derzeit 1000 Fälle und „Säuberungsaktionen“.

    Sogar das Rotlichtviertel hier in Taicang (und Taicang ist eine absolute
    Kleinstadt für die sich normalerweise niemand interessiert), wurde geschlossen – wegen Olympia!

    Alles ist sauber!“


    Siehe auch:
    http://www.chinachannel.hk

    Alles Gute
    @PiPi