Reine Girlgroups kann man an den Fingern abzählen. Die 80er hatten The Bangles, Bananarama und Salt’N’Pepa, die 90er Sugababes, Spice Girls und Destiny’s Child. Heute gibt es neben den untoten Derivaten eben dieser 90er Girlgroups und chartorientierten Retortenbands vor allem Retrogruppen wie The Raveonettes, The Darkness und The Pipettes, die sich wiederum auf die 60er Girlgroups, wie The Marvelettes, The Ronettes und The Shangri-Las, beziehen. (Die kurze Aufzählung besteht zwar nicht auf Vollzähligkeit, The Donnas dürfen dann aber doch nicht fehlen.)
Obwohl schon fast vorrüber, fehlt den 00ern also noch immer ein originärer Girlgrouptypus. In dieses Vakuum spielen sich nun diesen Sommer die fünf jungen Schwedinnen (natürlich!) von Those Dancing Days, die dabei an ein anderes weibliches Erfolgskonzept der aktuellen Popdekade andocken: Die britische Singer- Songwriterin.
Sängerin Linnea Jonssons soulige Stimme und ihre Befindlichkeitstexte um Dates und Disco sind dabei die stärkste Referenz zu den Damen Allen, Duffy, Nash und Winehouse. Die anderen Parts der Band, die sich nach dem Led Zeppelin Song ‚Dancing days‘ benannt hat, sind dann allerdings doch nicht ganz unanfällig für dieselben Retroeinflüsse, denen auch schon The Raveonettes und The Pipettes erlegen sind.
Symptomatisch dafür die Single ‚Run run‘. Sie setzt mit sattem 60s-Beat und quiekender Orgel ein, Linnea Jonssons verrucht verrauchte Stimme holt das Lied jedoch sofort in die Jetztzeit und nur wenige Zeilen später folgen ihr die anderen Mädels im Versatz und runden einen zuckersüßen Musterpoprefrain ab. Andere Songs bedienen sich noch wesentlich umfangreicher am großen musikalischen Bouquet der 70er. Those Dancing Days spielen die vielzitierte Plattensammlung der Eltern nicht einfach nur nach, vielmehr machen sie sie sich zu eigen. Das ist in der Konsequenz weitergedacht als der Retroansatz der Pipettes, der sich nur durch die inszinierte Ironie vom Original unterscheidet, und liefert im Vergleich den dunkleren und anrüchigeren Phil Spector-Sound.
[VIDEO] Those Dancing Days – ‚Run run‘
[VIDEO] Those Dancing Days – ‚Hitten‘
Am 29. September erscheint die Single ‚Home Sweet Home‘, eine Woche darauf, Anfang Oktober dann das Debütalbum ‚In Our Space Suits‘. Fünf Titel davon gibt es auf der Myspace-Seite der Band. Im August kommen Those Dancing Days auf eine kleine Tour ins Land und im Oktober dann nochmal zu zwei Terminen, des Releases wegen.
15.08.08Â Berlin, Magnet Club
16.08.08Â Hamburg, Dockville Festival
17.08.08Â Köln, MTC
10.10.08Â München, Atomic Café
13.10.08Â Stuttgart, Schocken
Firma dankt. :—)
4 „ža’s“ und trotzdem noch eins zu wenig, Robert De Niro’s waiting. ;—)
Glück auf! :—)
Run, run würde ich nochmal abmischen, Linnea Jonssons Stimme könnte mehr Präsenz vertragen.
@#685555: ich geb’s auf. sag mir doch bitte die stelle.
@#685557: kann mir durchaus vorstellen, dass das bis zum regulären release auch nochmal gemacht wird.
@#685558:
Sorry, ich kenn das von mir auch.
Ich mach sowas auch ungern in den Kommentaren.
2. Satz, zwischen dem Obst und dem Streichfett fehlt halt noch ein winziges „a“ als ob da nicht schon genug drin wären. ;-)
PS: Ziemlich übersichtlich diesmal, was ich nicht schlimm finde. Besser weniger (auf einmal) als zuviel. Wenn ich 12 Sachen auf einmal zum anklicken präsentiert bekomme tendiere ich persönlich halt eher zu gar nix.
Köln bloß, grmpf. Zu weit – zu doof. :-(
@#685560: jetzt hab ich’s. ich dachte du wolltest auf apostrophe hinaus.
als popgun damals gestartet ist, wollten wir eigentlich sowas wie einen musikalischen wochenrückblick machen. das hat sich danach nicht immer durchgehalten, ich fand und finde den ansatz aber immer noch gut, weil bunt, auch wenn ich verstehen kann, dass es nen dicker text- und linkklumpen ist.
mal sehen wie es sich entwickelt. die ein oder zwei band-pro-ausgabe-lösung ist mir zzt. auch symphatisch.
Hör‘ ich seit Wochen rauf und runter. Großartig.
The Darkness. Sehr schön…
Lob, Lob, Lob – danke, danke, danke!
Wenn wir Girlgroup einfach nur als Band, die aus Mädels besteht definieren, möchte ich unbedingt auf Audrey aus Schweden verweisen. Sehr, sehr schöne Musik.
MySpace: http://www.myspace.com/audreyswe
Offizielle Seite: http://www.audrey.se/
Auf der Webseite gibt es unter Releases noch ein paar ältere Songs anzuhören, ich verweise besonders auf „Mecklenburg“.
P.S.: Haben die Sugababes nicht den Großteil ihrer Existenz in den… ähh, Naughties verbracht?
@#685574: Nein zwischen den Naughties.
@#685561:
Lieber Nico,
offenbar nehmen die Comments zu. Soll ja auch so sein.
Alles Gute
Chefnörgler
Danke, geht ins ohr, geht in die beine…
P.S.: don’t forget The Supremes, sogar weit nach oben geschafft…
Habe gerade heute Mittag mit Bandkollegen gegrübelt, warum eigentlich Frankfurt auf der Konzertlandkarte ausstirbt.
also das zweite video ist das mädchenhafteste was ich je gesehen habe. fast ein bisschen zu süß und knuffig und so.