Am 11. Oktober (Samstag) sammeln sich um 14:00 Uhr auf dem Alexanderplatz die Teilnehmer der Demonstration „Freiheit statt Angst“ (wir haben da bereits drauf hingewiesen, aber Ihr wisst ja, warum man immer zwei Torhüter hat: doppelt hält besser).
Die Demonstration im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg, aber dann halt eben doch nicht Erfolg genug, weswegen also wieder demonstriert wird. Und wir gehen hier nicht weg. Die Organisatoren:
„Der Überwachungswahn greift um sich. Staat und Unternehmen registrieren, überwachen und kontrollieren uns immer vollständiger. Egal, was wir tun, mit wem wir sprechen oder telefonieren, wohin wir uns bewegen oder fahren, mit wem wir befreundet sind, wofür wir uns interessieren, in welchen Gruppen wir engagiert sind – der „große Bruder“ Staat und die „kleinen Brüder und Schwestern“ aus der Wirtschaft wissen es immer genauer.“
Jaja, schön demonstrieren aber in der Freizeit fleißig den Twitter™-Feed füttern. Sowas beklopptes“¦
@#692182: Verstehe: Wer sich gegen die Vorratsdatenspeicherung ausspricht, sollte nicht bloggen oder twittern. Logisch. Gut nachgedacht!
Ja genau Johnny, wie ich das letzten auf Radio1 von irgend so einem IT-google-Experten gehört habe: Man sollte so viel über sich selbst ins Internet stellen, das die Speicher-Marmeladen-Gläser überquillen und es keinen Spass mehr macht, das ganze personenbezogene gespeicherte durchzukämmen.
Allen Bloggern-Twitteren noch viel Spass mit Ihren T-Mobile iPhones! Eure Daten sind auf jeden Fall sicher! Und René Obermann will nur Euer Bestes!
@#692189: Find‘ ich auch.
@#692189:
da gehe ich 100% d’accord mit dir.
Twittern, Facebooken und MySpace-en – aber gegen Vorratsdatenspeicherung sein ist einfach seltsam!
Ich mach mich nackig und beschwer mich, wenn einer hinschaut.. huhu?
Blinder Aktionismus ist das.
Viel bedenklicher finde ich, das ich seit geraumer Zeit gezwungen bin ein Konto zu führen, vorausgesetzt ich habe einen regulären Job. Das ist wirklich schlimm..
Keiner ist gezwungen, mit dem Handy zu telefonieren, seine Daten im Netz breit zumachen und einen Telekomfestnetzanschluss zu haben.
Ein Konto aber ist Pflicht! Zum kotzen.
Genauso absurd ist es, zum Protest gegen Vorratsdatenspeicherung aufzurufen, und gleichzeitig für die Datenkrake #1 (Google) eine Lanze nach der anderen zu brechen.
Ja Phillip, das sehe ich wie Du. Ich weiss nicht ob ich mich mit der Aussage zu weit aus dem Fenster lehne ABER des öfteren bekomme ich bei Johnnys Artikeln den Eindruck das sie durch finanzielle Interessen gesteuert sind. Der Bericht über die wichtigkeit des gebührenfinanzierten Rundfunks war auch so ein Artikel mit merkwürdigem Unterton.
Fakt ist ja wohl das Johnny von dem System profitiert bzw. profitiert hat. (Radio-Fritz-Reporter, Gema Ausschüttungen für seine längst vergangenen Musik Projekte, Google-Ad-Sense, Adical oder wie dieses Dingens jetzt heisst. O2 gesponsorter MobilBlog)
Nicht das mich jemand falsch versteht. WIr müssen alle irgendwie (über)leben und auch SPIEGEL Reporter sind käuflich. Aber scheinheiliges getu nervt mich einfach.
@#692206: Ich denke, es ist etwas komplett anderes, wenn man bloggt, twittert oder sonstetwas von sich ins Netz stellt. es geht beim Protest gegen die Vorratsdatenspeicherung ja nicht per se gegen das Speichern von Daten – wenn es das nicht gäbe, könnten wir hier alle ja auch nichts schreiben. Es geht dabei in erster Linie um die Selbstbestimmung, wann welche Daten von einem wo landen. Und wenn Johnny oder andere es für richtig halten zu twittern, bloggen oder facebooken, dann ist das ihre Entscheidung, die Du ja nicht teilen musst. Daraus aber abzuleiten, dass sie nicht zu dem Protest aufrufen dürfen, der sich um etwas komplett anderes dreht, finde ich mehr als komisch – die Anspielungen bzgl. der Vermarktung mal ganz aussen vor gelassen (wieder komplett andere Baustelle).
@#692206: Alle meine Artikel und Posts sind seit Jahren von Unternehmen (hautpsächlich Google) gekauft, hier, anderswo und auch bei Twitter, sogar was ich auf Parties sage, wird bezahlt und an den Einnahmen aller auf Spreeblick verlinkten Bands bin ich beteiligt. Ich habe keinerlei andere Interessen als Geld.
Kommentare wie deine ergänzen meine Vorgehensweise, denn so kann ich mir den falschen Anschein geben, ich ließe Kritik zu. It’s all part fo the plan!
@#692182: Also, in meinen Augen macht es schon einen Unterschied, ob ich Informationen freiwillig preisgebe, oder (die gleichen) Informationen zwangsweise von mir gesammelt werden. So wie man freiwillig oder zwangsweise in seinem Haus bleiben oder freiwillig oder zwangsweise Schlager hören kann.
@Lukas: Im Prinzip hast Du damit natürlich recht. Um ein Bewegungs-/Konsum-/Telefonierprofil zu erstellen ist es aber relativ egal ob Du die Daten freiwillig gegeben hast oder nicht. Da zählt eigentlich nur: Je mehr Daten gesammelt wurden um so genauer läßt sich ein Persönlichkeitsprofil zeichnen.
Geht es bei den Vorratsdatenspeicherungsgegener/innen nur darum die Freiheit der Speicherung der Daten zuzulassen? Das ist illusorisch!
Beispiel: Ich habe letztes Jahr an einem Jedermannradrennen teilgenommen. Dieses Jahr wieder. Meine Meldedaten waren gespeichert. Auf meine Nachfrage hin, wo ich denn der Speicherung zugestimmt habe wurde nur müde gelächelt. Soll ich jetzt böse sein, oder mich freuen, oder auf die Straße gehen dagegen demonstieren, heulen oder den Radrennveranstalter verklagen?
Die Frage ist ernst gemeint!
Ausserdem: Wen ein Dienst Daten haben will, dann kriegt er sie auch. Das war schon 1960 so.. No Chance..
@#692247: Nein, aber Du hast das Recht auf der Löschung Deiner Daten zu bestehen, wenn Du das möchtest. Und zwar zur Not auch vor Gericht. Und ich finde gut, dass Du und ich dieses Recht haben. Das würde ich auch gerne behalten. Und auch wenn die Abschaffung dieses Rechts noch nicht am Horizont steht, so ist doch die Tendenz der Sammlungen für meine Begriffe (und ja, auch ich blogge, twittere und facebooke) die falsche und geschieht noch dazu aus den falschen (vorgeschobenen?) Gründen. Und dagegen gehe ich demonstrieren. Gegen nichts anderes.
@#692252: Und diese Aussage ist in etwa so gehaltvoll wie „Ich hab ja nichts zu verbergen…“ – sorry.
@#692256:
Nein, die Aussage ist: ich/ wir können eh nichts dagegen unternehmen.
Aber habt ihr mal eure Illusionen. Ohne die wäre die Welt ja noch trauriger..