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Wurstsemmeln zum Spieltag

Karlsruhe – München 0:1
Hätte man sich nicht an Klinsmanns Gesicht in Verbindung mit dem Wort „Trainer“ gewöhnt, müsste man sagen: Von der Erscheinung her erinnert er mehr an einen Physiotherapeuten. Aber was solls, Bruno Labbadia müsste im Tatort auch den schmierigen Makler geben, der einer ehrlichen Haut (kurzes Zögern… Frank Pagelsdorf!) ein Gelände unterjubelt, wo Giftfässer (Alex Ferguson) drauf vergraben sind. Lösen darf den Fall Ralf Rangnick.

Köln – Cottbus 1:0
Was hat denn den Mitreski gestochen? Warum rauscht der denn den Ehret da an der Seitenlinie derart aus der Bahn? Blutrache? Oder hat ihm sein Feng-Shui-Berater erzählt, er würde im nächsten Leben als Kettensäge wiedergeboren werden, und er übt schonmal?

Die Cottbusser Offensive dagegen: Ballkontrolle wie ein Frettchen, aber weit weniger süß.

Frankfurt – Leverkusen 0:2
René Adler, dem die Klopp-Frisur um einige Nummern zu groß ist, sieht im Fernsehen immer so aus, als bräuchte er dringend, und jetzt, und am besten schon gestern eine Therapie. Der verkniffene Mund, die sensibel geformten Augenbrauen, die verhuschten Gesten – Zeichen, ja, und deutliche. Eine Maltherapie zum Beispiel, denn Sprechen tut er ja nicht so gerne, und konsequenterweise auch nicht sonderlich viel.

Hannover – Hoffenheim 2:5
Demba Ba, so verstieg sich der Sportschau-Kommentator, strahle „Hoffenheimer Lebensfreude“ aus. Und jetzt frage ich mich: Tanzen die in Sinsheim nachts nackt auf den Dächern? Nachdem sie sich literweise Schnaps aus Omas Vorkriegskeller in den Schlund gegossen haben? Machen sie Musik dabei, meinethalben auf abgesägten Auspuffrohren? Was versteht man denn unter Lebensfreude in so einem Kaff mitten in der biedersten Ecke Deutschlands, wo sie noch immer über die Einführung von Keuschheitsgürteln nachdenken?

Lautervergleich-Ticker: 93

Wolfsburg – Bielefeld 4:1
Das Wolfsburger Trikot, nunja. Roter Fleck auf grünem Hemd. Aber ist ja bald der 11.11., kann man schon mal über Karnevals-, Fasnets- oder Faschingskostüme nachdenken. Ob die ganze Wolfsburger Mannschaft nun als erschossene Jäger in die Kölner/Stuttgarter/Augsburger Innenstadt einfallen sollten, weiß ich allerdings nicht.

Berlin – Stuttgart 2:1
Da meine nicht eben fußballaffine Mitbewohnerin jedesmal beim Namen Cacau „Au ja, lecker“ ausrief, kam ich kaum dazu, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Dafür sieht ihr Eckschrank aus wie Mario Gomez.

Bremen – Dortmund 3:3
Ich bin noch immer nicht über das Interview hinweg, das Klopp SpOn gegeben hat:

SPIEGEL: Was wäre aus Ihnen geworden, wenn Sie den Sprung in den Profifußball nicht geschafft hätten?

Klopp: Ich wäre sicher beim Fernsehen gelandet. Als ich in Mainz war, einer Medienstadt, habe ich schon bei Sat.1 Praktika gemacht. Da habe ich gemerkt: Hinter der Kamera zu arbeiten ist nichts für mich. Aber ich kann reden wie ein Wasserfall, je spontaner, desto besser. Ich hätte wohl so eine Mittagssendung wie die „Oliver Geissen Show“ gemacht. Das hätte ich ohne Probleme gekonnt.

Man stelle sich das mal vor: Oliver Geißen als Fußballtrainer. Beim FC Grünkraut vielleicht.

Keine Kommentare

  1. 01
    nedfuller

    Herrlich, bitte weiter so!