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Die SZ kriecht ihrem Ende entgegen

Vor knapp zwei Jahren habe ich über die Süddeutsche geschrieben: „Die Süddeutsche hat Angst. Die Arme. Noch zwanzig Jahre, dann hat sie es hinter sich.“ Thomas Knüwer vom Handelsblatt hat nun in seinem Blog die E-Mail eines SZ-Ressortleiters an seine Mitarbeiter veröffentlicht, die nahelegt, dass das Ende deutlich früher kommen könnte.

Wir müssen die Zahl der festen Mitarbeiter deutlich reduzieren. Dies betrifft gleichermaßen alle Ressorts. Aus Sicht des Verlags sind betriebsbedingte Kündigungen unausweichlich – es sei denn, die Redaktion findet einen anderen Weg, um den Personalabbau zu organisieren.
(…)
So werden wir sicher künftig erheblich weniger Texte von Fremdautoren drucken. Auch die Bildhonorare werden wir überprüfen, ebenso die Reisetätigkeit. Künftig werden wir Interviews häufiger nur noch mit einem Redakteur oder Pauschalisten besetzen können. Auf aufwendige Reisen werden wir häufiger verzichten – wahrscheinlich auch auf das für 2009 vorgesehene Korrespondententreffen.

Das ist ein harter Schlag für den deutschen Journalismus.
Was wir zur Zeit haben, das ist ja schon die abgespeckte Süddeutsche. Ohne Jetzt, ohne Berlin-Seite und ohne all die, die heute das Feuilleton der FAS füllen.
Und zu was hat diese Kur geführt? Zur heutigen Situation.

Bleibt als Tageszeitung noch die FAZ, zu der man als SZ-Leser aber schwerlich wechseln kann, und als Tischverzierer die Zeit.

Das ist verdammt wenig.

50 Kommentare

  1. 01
    moses

    Tischverzierer?!

  2. 02
  3. 03
    moses

    @#698396: Also, also… *grumpf*… Wie kann man DIE ZEIT nur so verunglimpfen? – Das einzige Blatt von Größe, Verstand, Verantwortung! (Man merkt, ich bin Abonnent.) Und wenn der Stapel Holz demnächst 5€ kosten sollte; dafür gern!
    Sie mag ihre Macken haben, aber vorher fegt es erst FAZ, FR, (nat.) SZ und alle regionalen von der Karte, bis MEINE ZEIT auch nur einen Umsatzrückgang zu verbuchen hat.
    – fühle dich mit Lehm beworfen – :)

  4. 04

    Abgesehen davon, dass „aufwendige“ ziemlich peinlich daher kommt, muss ich sagen, dass ich von diesen Maßnahmen entsetzt bin! Die SZ würde eher ein Umstrukturierungs-Programm und einen solventen Geldgeber benötigen … vielleicht mal beim Staat klingeln, wie es gerade alle machen?! :-)

  5. 05

    Auf eines ist aber zum Glück Verlass: Die Verlagshäuserkrise wird nichts ändern. Die Sollbruchstellen in Personal und Projekten werden gekappt, aber die alten (Entscheidungs)Strukturen bleiben erhalten.
    Die wahre Krise der Dinosaurier? Die Größe und die alten Männer.
    Die Finanzkrise ist ein solch dankbares und schönes Trittbrett, dass dabei vollkommen übersehen wird, dass unsere Schlachtschiffe schon lange Schlagseite hatten. Wo Monetarisierung zur eigentlichen (Edit: einzigen) Verlegertätigkeit wird und diese dann scheitert, da gedeiht die deutsche Medienkrise, wie Kresse auf einem feuchten Taschentuch.
    Ideenloses investieren (auch online), um der schnellen Kapitalisierung wegen zu kurzer Atmen bei guten Ideen (auch online) = das Hier und Jetzt (auch online). Und niemand kann sagen, er habe nichts davon gewusst, denn das wird von Teeküche zu Teeküche seit über zwei Jahren durch die Ressorts geflüstert.

  6. 06

    Wir dürfen also hoffen.
    Keiner von der SZ bei der nächsten re:publica?

  7. 07

    „Bleibt als Tageszeitung noch die FAZ, zu der man als SZ-Leser aber schwerlich wechseln kann, „

    Doch, das geht sehr gut, ich habe diesen Wechsel hinter mir. Ich rate nur dazu, die Kommentare und Leitartikel mancher FAZ-Redakteure nicht zu enrst zu nehmen.

  8. 08

    Gedruckte Tageszeitung? Wer braucht so was? Wer Hintergründe will, kann getrost ein paar Tage warten, oder? Also, ich wünsche mir eher ein Rennen um die beste Wochenzeitung. Bislang kann ich moses (3) nur zustimmen. Erst kommt die ZEIT und dann lange nichts. Den Rest im Web.

  9. 09

    Sie hätten sich halt die Fotostrecken patentieren lassen sollen. Wahrscheinlich macht damit jetzt wieder ein Ami das Geschäft.

  10. 10

    bitter. sehr bitter. das geht alles auf kosten des qualitativen journalistischen pluralismus. aber ich muss mich meinem vorredner anschließen – auch wenn es natürlich eklatante unterschiede zwischen einer wochen- und tageszeitung gibt: die zeit darf man nicht vergessen.

  11. 11
    das_Produkt

    Also meiner Meinung nach braucht man keine gedruckte Tageszeitung. Die hinken, was Aktualität betrifft, leider immer weit hinter den Informationen zurück, die man im Netz beziehen kann.
    Und wenn man mal eine gute Zeitung lesen will, kann man ja zu einer Wochenzeitung greifen. Und ja, ich hab den Tischverzierer abonniert. Und ja, sie ziert meinen Tisch sehr gut.

    Und lesen kann man sie auch, aber das nur nebenbei.

  12. 12
    Jay

    Traurig traurig…. was bleibt denn da noch zum Lesen? Wenn die beste Tagszeitung ( und das ist die SZ nun mal in weiten teilen) verschwindet, und alle Wöchentlichen Magazin sowieso schon (fast ;) ) auf Bild-Niveau rumdümpeln? (Ja ich schaue DICH an Spiegel :p)…..

    ;(

  13. 13
    scipio

    Naja, um den persönlich intellektuellen Anspruch zu dokumentieren,dazu ist die ZEIT als Tischverzierer (prächtige Formulierung) in der Tat bestens geeignet. Ansonsten kann man dieses ausgewogene, pseudoweltläufige Gequatsche nur schwer ertragen. Die SZ allerdings darf auf keinen Fall sterben. Dann würde ja H. Prantel an anderer Stelle sein Unwesen treiben. Eine grauenhafte Vorstellung.

  14. 14

    Bei TP gab’s neulich einen interessanten Artikel zum Thema:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28962/1.html

  15. 15

    Bezüglich der Online-Quellen, die hier ein paar mal genannt wurden und wegen der man auf die SZ o.a. verzichten kann: Welche sind das denn? Also, welche, hinter denen kein größeres (Verlags)haus oder Unternehmen steckt?

    Oder anders: Wo wird eurer Meinung nach guter Journalismus mit Interviews, ausführlicher Recherche und dem ganzen Pipapo betrieben, der sich selbst finanziert? Online?

  16. 16
    Phil

    Guten Abend
    Ich finde es nicht gut, wie hier die SZ schlecht gemacht wird. Ich lese sie gerne, und mal ehrlich so unterhaltsam Spreeblick auch ist, das ist keine Alternative!

    Ich finde man braucht beides! Internet und das gedruckte Zeitungen, alleine weil man auf Papier viel genauer und aufmerksamer liest (ist ja auch bewiesen). Und wer sagt er informiert sich nur im Internet, der informiert sich nicht sonder überfliegt nur!

    Ich bin ein riesen Fan vom Internet aber wie kommt ihr auf die Idee so arrogant gegenüber den klassischen (ich meine die guten) Medien zu sein?! Das bin ich sonst nur von den Print-Medien gegenüber Blogs gewohnt.
    Natürlich ist z.b. die Bild nicht gut aber was an der SZ auszusetzen ist weiß ich wirklich nicht.
    Besonders weil doch so viele Blogs, jetzt.de zitieren, eine tolle Seite von der SZ!

    Zum Glück kann ich hier noch was anschieben nachdem ich den Text nochmal gelesen habe. Dem Internet sei dank (-;. Ich habe den Text wohl negativer aufgefasst als er ist…Deshalb bezieht sich mein Kommentar mehr auf die obrigen Kommentare wie: „Ich brauche keine Tageszeitung usw“

  17. 17

    @#698424:

    ich sehe das auch so. und hoffe, dass sich der verlag noch besinnt.

  18. 18
    Nico

    Kann mal jemand ’ne Aktion dagegen starten und hier verlinken?

    Ansonsten mal fleißig Mails schreiben.

  19. 19

    Nico, meinste mit ein paar Mails kann der Verlag Gehälter zahlen?

  20. 20

    Wenn Geld drin ist…

  21. 21
    Nico

    @#698433: Das ist eine Managemententscheidung. Manager beurteilen Entscheidungen, bevor sie sie fällen. Wenn die Entscheidung, die sie treffen, nicht den gewünschten Effekt hat, wie sie durch Mails lesen, treffen sie unter Umständen eine andere.

    Will heißen: Wenn sich genug Protest regt, Solidarität der Leser einer Zeitung, mit denen, die sie machen, dann hat sich das. Wer möchte schon das Image einer Zeitung zerstören, mit der er Profit machen möchte?

    Wenn es ein Sparblatt sein soll, bei dem die Qualität leidet und diese Meinung spricht sich rum, dann wird die Auflage sinken. Die Anzeigenpreise sind nicht mehr zu rechtfertigen, müssen nach unten angeglichen werden, es kommt noch weniger Geld in die Kasse. Was dann kommt führt unausweichlich abwärts, es sei denn es werden radikal Schulden gemacht: noch weniger Werbung kann gemacht werden, noch weniger gute Leute bezahlt werden. Noch geringer wird dann der Leserkreis, noch geringer danach der Anzeigenpreis usw.

    Mit anderen Worten: Mach den Gesellschaftern klar, dass ihre Maßnahme die Ausweitung der Krise unterstützt und sie überdenken die Entscheidung noch einmal.

  22. 22

    Macht eure PopUp-Blocker aus, dann kommen die Werbehansels wieder.

    Darf ich noch einen Link droppen? Was Don Dahlmann neulich schrieb, ist auch Teil des Problems:
    http://don.antville.org/stories/1853981/

    Nachgetragen
    Nico: wenn sich am von Don geschilderten Zustand des deutschen Blätterwaldes mal etwas ändert, bin gern bereit Protestmails zu schreiben. Bis es so weit ist, lese ich meine News direkt bei Reuters und anderen Agenturen.

  23. 23
    moses

    @#698424: @#698430: Tageszeitungen werden die Zeit nicht überstehen, genauso wenig die ausgeprägte Journalkultur des 19. Jhd. noch heute existiert. Das soll aber nicht heißen, dass generell Zeitungen verschwinden werden; nur müssen sie sich einem teilweise verengten, teilweise gewachsenen Aufgabenfeld stellen. Das Aus ihrer Blätter macht die Arbeit ihrer Reporter nicht ebenso obsolet. Nur werden sie entweder auf das schnellere elektronische Medium wechseln und neue Geldeinnahmemöglichkeiten etablieren müssen (tja, dann wird adblock wohl bald gebannt). Oder sie spezifizieren sich, wie es DIE ZEIT schon seit Gründung forciert, auf eine differenziertere, nachdenklichere, ja man könnte sogar sagen essayistischere Berichterstattung – besser: Reportage (all das konnte mal der Spiegel; aber das politische Essay bleibt in diesen Landen wahrhaftig unterrepräsentiert) und nehmen somit eine gewachsene Rolle im gesellschaftlichen Gefüge als die bloße Flüstertüte ein. (Und hätten sich dann endlich die Anmaßung 4.Gewalt verdient)
    Ach und ja; das ist harte Evolution, das schafft denke ich nicht einmal ein Zehntel der vielfältigen deutschen Zeitungslandschaften. Mal marktliberal gesprochen: Sollte es die SZ als erste ins 21. Jhd. des Journalismus schaffen, hat sie enorme Vorteile; verendet sie, kommen andere.

  24. 24
    Nico

    @#698443: Ach herrje. Wie unbegründet. Entschuldige bitte. Um auf dich eingehen zu können, habe ich tatsächlich extra des Dons Kritik gelesen. Aber der Mann liest denke ich nicht aufmerksam genug Zeitung. Darüber wurde genug berichtet. Ein Beispiel. http://www.sueddeutsche.de/politik/361/310291/text/

    Und deine Alternative lautet allen Ernstes Reuters? Eine Agentur die 90 Prozent der Einnahmen mit Börseninformationen macht, also? Eine Agentur, die kapitalistischer kaum sein könnte, indem sie Meldungen tausendfach verkauft? Gerade durch die letzte Frage sollte dir doch klar werden, dass du damit das förderst, was du kritisierst. Agenturmeldungen, die unkritisch zusammengeflickt werden, sind Hauptursache der Meinungsarmut.

  25. 25

    Die Süddeutsche ist ist übrigens auch gerade beim Kollegen Niggemeier dran.

  26. 26
    fira

    scheisse.

    und die zeit ist das auch.

    ich bin für faz und sz verstaatlichen. wichtiger als opel.

  27. 27

    Zeitungen verstaatlichen? Ist nicht ernst gemeint, oder?

  28. 28
    moses

    @#698452: @#698453: … so wie die Bild?

  29. 29

    Nico: klarer Fall von Henne-Ei
    Wenn die meisten Magazine ohnehin nur Agenturmeldungen umschreiben, kann ich auch gleich das Original lesen. Ansonsten bietet die Heise-Posse (insbesondere Telepolis) einen netten Gegenpol.

    Zeitungen verstaatlichen? Wir haben doch schon ein paar dutzend staatliche TV- und Radiosender.

  30. 30

    >Bleibt als Tageszeitung noch die FAZ

    Nicht unbedingt. Ich habe seit Jahren die Welt (nicht mit dem grauenhaften Online-Angebot vergleichen) abonniert. Als damals eine Tageszeitung als täglicher Luxus in Betracht kam, stand die SZ sowieso nie zur Debatte.

  31. 31
    Chr

    Ohne SZ wär schon scheiße…

  32. 32
    der suesswasserpirat

    eines steht für mich fest: die SZ darf nicht verschwinden… für mich ist sie, wie auch schon für viele andere die hier vor mir kommentiert haben, eine der wenigen Tageszeitungen bei der noch Qualität zu finden ist ….
    Und noch was steht fest: ein Internet-Angebot sollte gründlich überdacht sein… so unterschiedlich sie auch sein mögen, die FAZ und die SZ, bei beiden Zeitungen habe ich das Gefühl das sich kaum jemand Gedanken gemacht hat – da haben ein paar grauhaarige Internetausdrucker mit dem Würfel entscheiden und nichts gutes ist bei raus gekommen… wie sollte man es besser machen ??? nun siehe Zeit…
    Und zu den Leuten die glauben mit dem Internet Tageszeitungen ersetzen zu können: wie wollt ihr das bitte anstellen ??? Indymedia vielleicht ??? oder doch nicht etwa durch Web-Blogs ??? Ich bitte euch!!! Das Internet kann bestenfalls ergänzen…
    Zeitungen verstaatlichen??? gute Idee ;)

  33. 33
    moses

    @#698464: Das Internet ist für die Zeitungsverlage bis dato ein Millionengrab!!! Weil sie es nicht schaffen, den eingespielten Anzeigenmarkt (wie er jetzt bekanntlich für die SZ trotz Auflage zum Genickbrecher wird) auf das Internetz zu adaptieren!!! Was tun??? Die Blattpreise extrem erhöhen (auf so ca. 5-10€ pro Ausgabe), oder staatliche Stütze beantragen (bin mal gespannt wie der besorgt Bürger den Gerichten erklärt, dass gerade unsere „größte“ Zeitung davon auszunehmen sei), oder aber die SZ als Pay-TV-Kanal neu gründen, wie es weiland der Spiegel zu versuchen schien (Achtung! Eine Anspielung auf das unterirdische Spiegel-TV samt abgeschobenen Chef). …Ach so – ???!!!

    [Und wenn alle Stricke reißen, haben wir ja immer noch den Google-Nachrichtenticker ;) ]

  34. 34
    corax

    @#698466:

    Weil sie es nicht schaffen, den eingespielten Anzeigenmarkt […] auf das Internetz zu adaptieren!!!

    Ich hatte ja rein zufällig gestern plötzlich die Idee, wie man aus der Kombination [Kostenloser Inhalt + Werbung] trotz Adblocker durchaus Geld verdienen kann, bzw zumindest die Einnahmen erhöhen. Allerdings eher für Videos und etwas längere Artikel geeignet statt für 4 bis 20-zeiler.
    Ich mein das jetzt völlig ernst. Aber was mach ich jetzt mit meiner Idee?
    Ich hab doch vom Netz oder Werbung oder so null Ahnung. Schreib ich sie hier rein kommt irgendein Gates und sagt: „žDanke.“

    Und ich steh dann blöd da. Grmpf!

  35. 35
    corax

    Nachtrag: Meine Idee ist natürlich völlig simpel (wie alle guten). gugel könnte mit jutjub damit Millionen machen. Das da noch niemand drauf gekommen ist ….

  36. 36
    moses

    @#698468: Eine Art Abonnement für bestimmte Inhalte? PayPal? Der Kauf eines Druckerzeugnisses, auf dem nicht wesentlich mehr als eine digitale Kennung zum Online-Content zu finden ist? Eine zu entrichtende Klickpauschale, die dann wahlweise auch aus einem Fond der ganzen Presselandschaft zu gute kommt? Zwischengeschaltete Werbeunterbrechungen in Text und Film (die gibt’s allerdings schon, wenn du dich mal ein bisschen umgeschaut hast)? Oder einen Packt, der vor Leistungserbringung vertraglich mit Blut zu fixieren und nach Ablauf einer bestimmten Zeit zu begleichen ist?
    Spann uns nicht auf die Folter, die Idee hatte irgend ein Inder eh schon vor dir.

  37. 37
    moses

    Bei dem Inder fällt mir doch gleich die restliche Wirtschaft ein! Warum lagern wir nicht, das Währungsgefälle nutzend, die Redaktion ins billige Ausland aus. Wie die Briten und Ostküstenamerikaner ihren freundlichen Inder am Service-Telefon haben, könnten wir das deutschsprachige Umland einspannen. Warum nicht ein paar österreichische Kinderarbeiter die Bild machen lassen, die haben die Kronen, die können das. Oder Schweizer die Auslandskorrespondenz machen lassen, mit der Neutralität kommen die eh überall hin. – „Think global!“

  38. 38
    corax

    @#698469: Abonnement? Paypal? Kauf? zu entrichtende?

    Ich sagte doch, für den User, kostenloser Inhalt, wie gehabt.
    Und es sind auch keine Inder nötig. Und Indien auch nicht.
    Und ja, meine Idee ist simpel. So eine typische Kopf-Tisch-warum-kam-ich-selber-nicht-drauf-Idee halt.
    Kam aber bislang keiner. Bis auf mich gestern. Okay, irgendeiner wird schon drauf gekommen sein, aber dann so einer wie ich, der es nicht alleine monetarisieren kann. Sonst gäb’s das ja schon.

    Patente auf Ideen? Geht das? Wohl kaum. Ich brauch nen kompetenten Partner und Anwalt vom Fach, ohne Vorschuss.

    ebay wurde angeblich gegründet, weil die Olle immer Sonntagsmorgens auf Flohmärkte wollte, PEZ-figuren sammeln. Während er lieber ausschlafen wollte. Daraufhin hat er die Tauschbörse erfunden, heißt es.

    Hätte auch jeder Inder oder Chinese drauf kommen können. Isser aber nicht.

  39. 39
  40. 40
    Herr_M

    Ich empfehle dann doch mit Nachdruck die FAZ, auch wenn sie die Fraktur abgeschafft hat. Es hat schon eine stimulierende Wirkung, wenn man sich über die politische Tendenz von Meinungsartikeln tendenziell ärgern kann. Was übrigens mich übrigens auch immer wieder gern auf Spreeblick führt. Welcher ernstzunehmende Mensch liest schon ausschließlich Inhalte, die ihm die eigene Meinung wiederkäuen?

  41. 41

    @#698483: Vielleicht nicht viele ernstzunehmende Menschen, aber leider fast alle Menschen.

  42. 42
    Robin

    Schade um die SZ, der Untergang des Journalismus ist es aber nicht.

    Auch wenn die SZ verschwindet, verschwinden nicht ihre Journalisten und Redakteure. Qualitaetsjournalismus wird es auch weiterhin geben. Vielleicht nicht in der Form des SZ, vielleicht nicht einmal in der Form einer Tageszeitung.

    Hoffen wir, dass die Macher ihre Expertise zu nutzen wissen und etwas Neues auf die Beine stellen.

  43. 43
    bongokarl

    Wäre wirklich schade, ich halte die SZ für sehr wichtig für die deutsche Presselandschaft – als Gegenpol zur doch konservativeren FAZ.

    Ansonsten gäbe es da noch die Frankfurter Rundschau, die taz… Beides Zeitungen mit weniger Umfang und insbesondere über die taz kann man geteilter Meinung sein, aber ich lese beide sehr, sehr gerne.

  44. 44

    zeitungen sterben und mit dem internet wird kein geld verdient:

    das fernsehen wird uns alle überleben.

  45. 45
    beggar

    Danke Malte. So viel Wahrheit, gegossen in so wenig Worte.

    Was mich dabei ungläubig stauen lässt, ist die Arroganz, mit der die demokratische Presse den Marsch der Kreativen Klasse fördert. Neben den neoliberalen und erkonservativen Ideen erscheinen alle humanistischen Ideale zwar sportlich, aber unsexy wie Zehnkampf oder Syncronschwimmen. Dabei zeigt die Entwicklung, dass die „offensichtliche“ Lösung des Problems offensichtlich die Probleme noch verstärkt.

    Doch wer hat jetzt noch die Kraft, durch den Nebel der Angst zu gehen, auch wenn WIR wissen, wo die Lichtung ist? Ich alleine kann es nicht. Grundrechte, Soziale Marktwirtschaft, Gerechtigkeit – das ist Teamsport.

    Du bist bereit für das Team, Malte?

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