Was macht man, wenn man gerade den deutschen Relevanzrekord gebrochen hat mit einem Posting über Prominente, die Wurst essen? Man zeigt ein Video von einem Chamäleon, das über die Straße geht. Shaken Sie es, Baby!
Was macht man, wenn man gerade den deutschen Relevanzrekord gebrochen hat mit einem Posting über Prominente, die Wurst essen? Man zeigt ein Video von einem Chamäleon, das über die Straße geht. Shaken Sie es, Baby!
Warum zur Hölle läuft das Ding so… groovy?
Machen das alle so, oder wie oder was?
@#699002: Es kühlt seine Füße wegen dem heißen Asphalt. Und das ist kein Scherz.
@#699004:
naheliegend. ABER: würde man dann nicht eher schnell gehen? so als erprobter über-glühende-kohlen-renner (selbstbehauptungsseminar mit goldenem lorbeerblatt).
Wenn das ein Chamäleon ist, warum kann ich es dann sehen?
@#699005: Nein, muss es nicht (falls du dabei die rasanten Sandläufer aus der Sahara vor Augen hast). Die sehr sensitiven „Sohlen“ an den Füßen brauchen nur kurze, sehr kurze Zeit um sich auf die Umgebung, sprich Außentemperatur einzustellen. Das Chamäleon ist noch anpassungsfähiger, als man schon zu wissen glaubt, so als normaler Chamäleon-Konsument. Schön zu beobachten ist, wie er das immer weniger macht, wenn er sich dem Rand der Fahrbahn nähert, weil es dort naturgemäß immer kälter wird.
PS: Die Sandläufer aus der Sahara laufen auch so schnell, weil der Wind in dieser kurzen Zeit schon die Sohlen wieder so abkühlt das sie wieder auftreten können. Witzig diese Natur.
lass es rocken Baby….
@#699012: Aus der Wikipedia heißt es:
„Mimese bedeutet, dass sich das Chamäleon durch das Nachahmen von Gegenständen aus seiner Umgebung, z.B. Äste und Blätter, bzw. Laub, zu tarnen versucht. Dabei imitiert das echte Chamäleon besonders gern Blätter (Blattmimese). Das wird auch schon durch die Körperform begünstigt. Wer schon einmal ein sich bewegendes Chamäleon gesehen hat, wird bemerkt haben, dass es sich immer ruckartig fortbewegt. Dadurch ahmt es ein sich bewegendes Blatt nach.“
Finde ich jetzt nicht SOO logisch, aber es scheint mir auch nicht allzu falsch zu sein.
Oder:
„Eine andere Deutung ist das räumliche Sehen. Da die Augen nur eine kleine Überlappung des Gesichtsfeldes nach vorne haben, kann es nur da räumlich sehen. Der gesamte übrige Bereich muss durch Bewegung hilfsweise erfasst werden. Die beiden Teilbilder werden zeitlich nacheinander erfasst und im Gehirn zu einem räumlichen Bild zusammengesetzt. Diese Technik wird auch von Eulen angewendet, die dadurch die Basis des Systems vergrößern und kleine Entfernungsdifferenzen erfassen.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Chamäleons#Mimese
@#699023: In dem Fall ist es aber die Temperatur. Die BBC hatte das auch schon einmal wunderbar mit Musik unterlegt (Walzer, glaube ich), es nur danach aufgeklärt. Ich schaue mal, ob ich das finde.
Chamäleons laufen ja auch nicht immer so, wie gesagt, wenn es den Rand erreicht, beginnt es ja auch normal zu laufen. Zumindest das Sehen würde ich in diesem Fall nicht als Ursache nehmen.
Kacke, auf den Verkehr is heutzutage kein Verlass.
Also, es gibt wohl den feststehenden Begriff „Walk Like a Chameleon“ im englischen, was der Blatttheorie zusprechen würde, aber es gibt auch „Ventilatoren“schuhe, die Chamäleon heißen, was wohl eher für die Temperatur spricht. Mhm, Biologe anyone?
das war vermutlich der lustigste video-einleitungs-text seit es blogs gibt. ich liege unterm schreibtisch. danke malte!
Danke Malte. Besser als die Bild.
Hatte auch bis zum Schluss Angst, dass ungut endet für das groovy Viech. Und n Ohrwurm hab ich jetzt auch.
Boah ey, dass hat nix mit der Temperatur zu tun.
Wie Malte richtig einwand, wäre es logischer, eine kurze heiße Strecke laufend zu überbrücken. Was es auch kann. Dieser langsame Schaukelgang ist einprogrammiert um a) Beute zu täuschen und b) potentielle Fraßfeinde zu täuschen. So wie pell das schon beschrieben hat.
Eine völlig deckungslose Schneise wie so eine asphaltierte Straße kam aber in den letzten Millionen Jahren in der Natur von Chamäleons nicht vor. Für das Laufen über deckungsloses Gelände hat es nur zwei „Programme“ zur Verfügung, a) schnell laufen, kann es, tut es aber nicht oder b) Feind verwirrenden Wiegeschritt.
Das ist das Gleiche wie mit den Igeln, die bei auftauchenden Autoschweinwerfern sich instinktiv zusammenrollen.
Oder bei Faultieren. Deren Langsamkeit dient auch dazu für Fraßfeinde praktisch unsichtbar zu sein, wenn es drauf ankommt können die aber auch „Gas geben“.
Hier trifft tragischerweise mal wieder eine Überlebensstrategie die sich seit Millionen von Jahren bewährt hat (Regenwald ohne Säugetiere) auf eine völlig andere Umwelt. Gradlinig monotone völlig deckungslose Schneisen von über 10 metern Breite.
Solche kaum überbrückbaren Hindernisse stellen übrigens auch breitere Straßen zur Hauptverkehrszeit in Mittelmeeranrainerstaaten für Mitteleuropäer dar. Der wedelt dann auch unbeholfen mit den Gliedmaßen, statt sich zügig und stoisch einfach auf die andere Seite zu begeben. :)
Boah ey, dass hat nix mit der Temperatur zu tun.
Wie Malte richtig einwand, wäre es logischer, eine kurze heiße Strecke laufend zu überbrücken. Was es auch kann. Dieser langsame Schaukelgang ist einprogrammiert um a) Beute zu täuschen und b) potentielle Fraßfeinde zu täuschen. So wie pell das schon beschrieben hat.
Eine völlig deckungslose Schneise wie so eine asphaltierte Straße kam aber in den letzten Millionen Jahren in der Natur von Chamäleons nicht vor. Für das Laufen über deckungsloses Gelände hat es nur zwei „Programme“ zur Verfügung, a) schnell laufen, kann es, tut es aber nicht oder b) Feind verwirrenden Wiegeschritt.
Das ist das Gleiche wie mit den Igeln, die bei auftauchenden Autoschweinwerfern sich instinktiv zusammenrollen.
Oder bei Faultieren. Deren Langsamkeit dient auch dazu für Fraßfeinde praktisch unsichtbar zu sein, wenn es drauf ankommt können die aber auch „Gas geben“.
Hier trifft tragischerweise mal wieder eine Überlebensstrategie die sich seit Millionen von Jahren bewährt hat (Regenwald) auf eine völlig andere Umwelt. Gradlinig monotone völlig deckungslose Schneisen von über 10 metern Breite.
Solche kaum überbrückbaren Hindernisse stellen übrigens auch breitere Straßen zur Hauptverkehrszeit in Mittelmeeranrainerstaaten für Mitteleuropäer dar. Der wedelt dann auch unbeholfen mit den Gliedmaßen, statt sich zügig und stoisch einfach auf die andere Seite zu begeben. :)
@#699006: weil es das will. dank mal drüber nach…
ich wusste, dass Er wieder da ist
Wenn die Straße grau ist, warum ist das Chamäleon dann grün?
Die Art der Bewegung hat nichts mit der heissen Strasse zu tun. Das machen die immer so und funktioniert super, wenn mal keine Starsse da ist. Dann kann man es naemlich wirklich kaum noch von sich bewegenden Blaettern unterscheiden.
Die koennen aber noch mehr: http://www.flickr.com/photos/37095908@N00/360471934/
Entgegen dem populären Irrglauben setzen Chamäleons ihre Pigmentierung nicht überwiegend zur Mimese ein, sondern um Sexualpartner anzulocken. Getreu dem Motto der Natur: Je bunter, desto attraktiver. Die Tarnfunktion wird in den Medien immer immens übertrieben, einfach weil es so eine schöne Geschichte ist. In der freien Wildbahn sehen Chamäleons keineswegs immer wie ihr Hintergrund aus.
Was sagt uns diese Diskussion: Die Wissenschaft bemüht sich häufig um Antworten, die sie einfach nicht liefern kann. Wobei ich pells Aussage am treffendsten finde.
wieso unfug? ist doch toll!
Habe bei meinem Riesenchamäleon (oustaleti) beobachtet, dass es den Wackelgang nur einsetzt, wenn es extrem vorsichtig ist. Wenn es aber weiss, wohin es will, wackelt es gar nicht und kann auch schneller sein, als man denkt. Die Färbung hat mit Untergrund nichts zu tun. Beim Sonnen färbt es sich schwarz, um mehr Energie aufzunehmen. Gelb und Rot sind Farben, die Revierkampf, Abwehr und Überlegenheit signalisieren. Wenn ich mit einem orangen Handtuch auf dem Kopf aus dem Bad komme, dann geht es gleich in Deckung. Bei nem grünen Handtuch reagiert es überhaupt nicht.. Normalerweise ist es nämlich grünbraun, was für Baumbewohner als Tarnung schon optimal ist. Anders als Tauben müssen Chamäleons nicht mit dem Kopf wackeln um Bilder wahrzunehmen. Man kann vor einem Chamäleon stehen und es sitzt einem direkt vor der Nase, man nimmt es aber nicht wahr. Es muss zum kucken nur ein Kugelauge bewegen und ansonsten nichts.. tolle Tierchen