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Durch die Nacht mit Henryk M. Broder und Kai Diekmann

ARTE zeigt morgen, am Donnerstag, den 22. Januar 2009, um 23:35 „Durch die Nacht mit Henryk M. Broder und Kai Diekmann„. Ich habe die Sendung mittels Zeitmaschine schon gesehen.

Ganz so sensationell, wie es in der ARTE-Ankündigung klingt, ist die knappe Stunde natürlich nicht, dazu sind beide Protagonisten zu medienerfahren — und doch macht es Spaß, zwei der fragwürdigsten Köpfe des Landes bei ihrer kleinen Tour durch Berlin zu beobachten.

Henryk M. Broder macht es mir dabei nach wie vor schwer. Ich kann seinem bissigen Humor durchaus etwas abgewinnen — im obigen Bild reagiert er auf ungläubige (no pun intended!) Blicke anderer Restaurant-Gäste mit dem Satz: “ Ja, lachen Sie nur, in 10 Jahren müssen Sie alle sowas tragen!“ — und manchmal sagt und schreibt er auch etwas, das stimmt.

Nur sagt und schreibt Broder eben auch vieles, das ich als unerträglich empfinde, nähert sich mit seinen Aussagen Gesellschaften, mit denen man nicht auf einem Foto zu sehen sein möchte, und badet immer wieder in der gleichen Polemik. In die unzähligen persönlichen und öffentlichen Verflechtungen, möglichen und unmöglichen Freund- und Feindschaften, Ab- und Anmahnungen, Klagen und Verfügungen, die ihn zu umgeben scheinen, mag man sich gar nicht einarbeiten, zu egozentrisch und albern wirken sie, von allen Seiten.

Letztendlich tut Henryk M. Broder, ob gezielt oder nicht, für meinen Geschmack zu oft etwas, das er gerne anderen vorwirft, das streckenweise unterhaltsam, immer gut formuliert und auf eine perverse, Talkrunden-Störenfried-Art auch „schick“ ist, das dadurch aber nicht richtiger wird: Er sät Zwietracht und führt verbale Kriege. Und noch immer halte ich das für einen falschen Weg, gesellschaftliche (oder auch andere) Probleme zu lösen. Ich weiß, dass Lautstärke manchmal notwendig ist, doch Dauerlärm wird irgendwann nur noch überhört.

Und so werde ich auch bei „Durch die Nacht …“ den Eindruck nicht los, dass der Mann inhaltlich auf der Stelle tritt. Dass nach einer durchaus spannenden Vergangenheit heute für Broder nur noch bleibt, Broder zu sein. Immerhin: Er ist es gerne.

Der Unterhaltungsfaktor von Henryk M. Broder liegt während der gesamten Sendung nämlich weit über dem von Kai Diekmann, dessen Tätigkeit als BILD-Chef nicht weniger verbalmilitante Resultate hervorbringt. Dabei längst nicht so scharfzüngig wie Broder stolpert er, unsicher, ob er nicht doch eine Krawatte anziehen sollte, durch die Szenen wie ein Schuljunge auf der Flucht vor Klassenkeile, telefoniert immer wieder mit seinem kleinen, natürlich roten Handy mit der Redaktion, um zu zeigen, wie hart er arbeitet, und wenn er mit der U-Bahn fahren muss, kann man sein Unbehagen beinahe riechen. Schnell zurück in die Limousine. Wüsste man nicht, welche Macht Kai Diekmann hat, könnte man ihn für den nicht so richtig hellen, aber fachlich versierten und erfolgreichen Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens halten, das irgendetwas herstellt.

Beklemmend wird es, wenn Broder und Diekmann das Atelier von Clemens von Wedel besuchen. Kai Diekmann hatte für eine Wohltätigkeitsaktion mit dem Berliner Künstler zusammengearbeitet (und ihn von einer BILD-Autorin als „Zille von heute“ bezeichnen lassen) und liebt seine Arbeiten — wenn man Diekmann diese Emotion zutrauen mag. Der offenbar sehr mittellose Künstler überredet die beiden Besucher fast unterwürfig zum Kauf zweier kleinerer Arbeiten, es gelingt ihm, und er zeigt sich dankbar. Beim Verlassen des Ateliers entspinnt sich folgender Dialog:

Broder: „Der ist ja nett. Und der lebt wirklich so am Existenzminimum?“
Diekmann: „Ja, absolut.“
Broder: „Is‘ ja unglaublich“
Die beiden steigen in die mit Chaffeur wartende Limousine.
Diekmann: „Deswegen war ja meine Büroleiterin vorhin da, bei dem Chinesen, ja, und hat was zu Essen geholt. Damit der was zu Essen kriegt.“

Sie ist eine merkwürdige Welt, die unsere. Jedes einzelne Paar Augen sieht dabei eine andere, und es ist immer wieder das Aufeinandertreffen grundlegend unterschiedlicher Sicht- und Lebensweisen, das uns zu Ab- oder Zuneigung, zu Lobeshymnen oder Hasstiraden animiert. Obwohl wir davon ausgehen können, dass jeder Einzelne nach seinem besten Wissen und Können handelt oder gar handeln muss, vermuten wir — hoffen wir auf? — den echten Feind, das Böse im Gegenüber, das unsere eigene „Richtigkeit“ belegt. Der Mensch scheint ungern gottlos zu sein und auch den Teufel benötigt er zur Selbstdefinition, wir brauchen das Böse, um uns gut zu fühlen.

Dieses Böse liefert uns „Durch die Nacht …“ trotz der zwei Protagonisten, die sich über fehlende Angriffsflächen nicht zu beschweren brauchen, nicht. Das ambivalente Gefühl, das einen überkommt, wenn man Henryk M. Broder als netten Onkel über den Bildschirm lächeln sieht und danach ein paar seiner blöden Beleidigungen liest, der Anflug von Sympathie, die man für Kai Diekmanns scheinbare Unbekümmertheit empfindet und die einem peinlich wird, sobald man seine Zeitung aufschlägt — all dies lässt uns nach der Sendung eher rätselnd (und fast hätte ich geschrieben „bemitleidend“) als bewundernd zurück, aber garantiert nicht hassend. Das ist selten im Fernsehen. Und nicht nur da.

61 Kommentare

  1. 01

    Waldorf und Statler bei arte. Die Muppets sind mittlerweile so gut animiert, daß man sie für real halten könnte;)

    Aber ernst: Des ganze könnte unter dem Motto stehen „Treffen sich zwei Populisten…“ Ist aber nicht schlimm. Muß man je weder lesen, noch sehen oder hören, was die Herren von sich geben. Schön ist, daß sie es dürfen. Will keine DDR!;)

  2. 02
    Alberto Green

    Sehr schöner letzter Absatz. Geht „¦ ach, nein „¦ ging mir bei Bush, wenn er rumgealbert hat, sehr oft so. Da gibts bei SpOn eine Bilderstrecke, wo ich ihn fast sympathisch fand, wie auf dem zuletzt hier geposteten Hampelmannvideo.

  3. 03

    „Durch die Nacht…“ ist in den meisten Fällen recht interessant, und das unabhängig von den Gästen. Was ich in der Tatsache begründet sehe, das die Sendung relativ nah an den Menschen rankommt. Das schafft sonst vielleicht noch „Zimmer Frei“, aber nicht Kerner und Konsorten.

    Aus den obigen Gründen macht es mir einfach spaß, neue Seiten an den Prominenten zu entdecken, auch wenn es Diekmann und Broder sind.

  4. 04
    Melekeduri

    Sein Erfolg scheint ihn (Broder) ja zu bestätigen.
    Könnte es nicht sein dass er dem (zumindest gefühlten) Zeitgeist Widerstand leistet und daher erfrischend anders daherkommt ?
    Mit seinen Pamphleten stellt er einer ganzen gesellschaftlichen Idee die Gretchenfrage.

  5. 05

    Ja, werde mir das morgen mal ansehen. Gegen die Einsichten im „schönen letzten Absatz“ werde ich mich aber bereits im Vorfeld immunisieren. Das Menschen, im Übrigen, in Interaktion putzig rüberkommen, ist mir einfach egal.

    Siehe Kommentar (#2) zu Bush. Auch Bush war, im Übrigen, ein witziger Typ der mit sich Scherzen lies und sich selbst auf die Schippe nahm. Geschenkt. Daraus stricke ich mir kein Weltbild.

  6. 06

    @#705871: Interessanterweise kann ein Gast bei Zimmer frei aber gleich die ganze Sendung runterziehen, das ist mir bei Durch die Nacht mit… noch nicht aufgefallen. Obwohl die ja auch manchmal die umöglichsten Gäste dahaben, siehe oben.

  7. 07
    malefue

    „Ja, lachen Sie nur, in 10 Jahren müssen Sie alle sowas tragen!“

    das findest du lustig? eigenartiger humor…

    _________________________________

    @#705873: der zeitgeist in mitteleuropa ist also „heißt alle muslime willkommen“? also, hier in österreich sieht das gesellschaftliche klima ein bisschen anders aus.
    broder bedient unterschwellig klischee-bilder. das ist nicht erfrischend, sondern einfach nur feige und billig.

  8. 08
    Chr

    Ich sage es ganz offen und ohne Umschweife: Ich verachte Kai Diekmann! Ich denke, das Max Goldt-Zitat zur Bild Zeitung ist bei Spreeblick schon mal in den Kommentaren aufgetaucht, dennoch:

    Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.

    Über Broder kann man sich mal freuen und mal ärgern.

  9. 09
    Melekeduri

    @#705878:
    Nö, er behauptet einfach dass Intoleranz zu tolerieren insich kontradiktorisch ist.
    Es geht ihm auch nicht per se um Moslems, sondern um radikale und archaische Weltanschauungen, die uns egal zu sein scheinen. Die Aufklärung gilt nur für uns. Lass die man machen…

  10. 10

    @Sebastian S.: Sehe ich auch so, wenn bei „Zimmer Frei“ der Gast nicht gut ist, haben es Götz und Christine schwer. Ein Unterschied sollte aber bedacht werden, „Zimmer Frei“ ist ne Liveaufzeichnung. Bei „Durch die Nacht mit…“ kann man schrauben.

  11. 11
    Markus

    Das sind mir zwei Leichtmatrosen …

  12. 12
    Martin2

    Die Tendenz des letzten Absatzes finde ich großartig. Gut und Böse taugen gut als Welterklärungsmodelle für Kinder. Aber erwachsen ist das nicht besonders. Andererseits: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein. Abgrenzung brauchen wir um uns selbst zu definieren.

  13. 13
    malefue

    @Melekedurider:
    der haken bei dieser denkweise ist, dass man „archaische weltanschauungen“ (auch ein schöner euphemismus für „die wilden“) nicht dazu zwingen kann sich zu reformieren. in diesem punkt gebe ich dir nämlich recht: dass sich teile des islams reformieren müssen um in eine moderne gesellschaft zu passen.

    aber broder ist ja kein kritiker dessen, sondern dass wir den islam hier genauso tolerieren wie andere religionen, obwohl er zum teil diskriminatorisch und sexistisch ist. aber daran führt kein weg vorbei. wenn man nämlich broders argumentationslinie weiterführt, hieße das ja, muslime als ganzes nicht zu akzeptieren, und das ist gefährlicher blödsinn.
    es gibt keine alternative als zu tolerieren und auf innere reform zu hoffen.

  14. 14
    christoph

    @ Melekeduri und malefue:

    hamwa schon gehabt

  15. 15

    Ich würde gerne genauer erfahren, wie Deine Zeitmaschine funktioniert. Oder anders: Wer oder was ist Deine Quelle.

  16. 16

    @#705892: Man kann bei fast allen TV-Sendern Rezensionsexemplare anfragen.

  17. 17

    Ah Okay, Danke für die Auskunft. Gut zu wissen.

  18. 18
    Melekeduri

    @#705890:
    Nein, Broder ist Kritiker dessen, dass man islamischen Reformern, die es durchaus gibt, kein Gehör schenkt und sich lieber mit orthodoxen und politischen Aktivisten austauscht.
    Und wo die Menschenrechte mit islamischem Recht kollabieren, muss die Toleranz aufhören.

  19. 19

    @Melekeduri (#18):

    Broder ist imo kein Kritiker, sondern ein Demagoge.

    Allgemein zum Eingangsartikel: Charakterliche Abgründe stehen einem nicht unbedingt auf der Stirn geschrieben. Einige Demagogen aus vergangenen Zeiten sollen ja – wenn man Zeitzeugen glaubt, die ihnen persönlich begegnet sind – durchaus Charme und Charisma gehabt haben. Oder anders gesagt: ‚Das Böse‘ kann mitunter sehr verführerisch daherkommen ;o).

  20. 20

    Tut mir leid, aber etwas zu diesen beiden…
    Herren… etwas zu sagen, verbietet mir meine Erziehung.

    Ich glaub, ich guck mir das nicht an – allein schon um kein Bluthochdruck zu bekommen. Ist gesünder :)

  21. 21
    malefue

    @#705896: dass es reformer gibt, ist wahr. und die werden auch gehört, ich möchte nur mal auf aga khan hinweisen.

    woher kommt eigentlich immer wieder dieser vorwurf, man würde menschenrechtsverletzungen die in islamischem recht wurzeln, tolerieren? gib mir doch mal ein beispiel aus den letzten 5 jahren in dem klar ersichtlich ist, dass die toleranz gegenüber einer religion in deutschland zur verletzung von menschenrechten geführt hat.

  22. 22
    Melekeduri

    @#705897:
    Das sind Michael Moore und Hodentöter auch, nur gefallen Dir deren Auffassungen einfach besser :O)
    @malefue
    Das Frankfurter Koran-Urteil z.B. ?

  23. 23

    @Melekeduri (#22):

    Nö, das ist eine frei erfundene Unterstellung Deinerseits.

  24. 24
    noch ein "Sebastian S"

    Na danke.
    2 der schlimsten Medienverbrecher eine Stunde im TV?
    ich bin dann mal brechen…

  25. 25
    F. Kobel

    Ich finde Broder ist einer der sprachlich besten und talentiertesten Autoren Deutschlands momentan. Das seine Ausführungen durch die Dopplungen und Wiederholungen manchmal langweilen, ja sogar nerven und der Sache nicht dienlich sind, stimmt aber sicher auch… Aber ich denke man muss ihn oftmals auch mit eine Prise Humor begegnen.

    Kai Diekmann kommt in den Ausschnitten, welche ich gesehen habe, erschreckend sympathisch daher. Besonders seine Ausführungen zur Süddeutschen Zeitung, etc. treffen meiner Meinung nach voll in Schwarze. Was nicht bedeutet muss, dass ich ein Fan von ihm bin. Aber sein Unbehagen in der U-Bahn kann ich nur zu gut nachvollziehen… Schließlich wurde vor einem Jahr immerhin von potentiellen Bildblog-Lesern ein Mordanschlag auf ihn und sein Auto verübt.

  26. 26
    p-ffff

    der eine ein demagoge, der andere wäre gerne einer. sowas uninteressantes wie den beiden zugucken gabs imo schon lange nicht mehr im tv.

  27. 27
    Martin2

    Broder war vor kurzem auch Blattkritiker bei der BILD. Recht erfrischend. Er hat die Bild als solche nicht infrage gestellt, aber dennoch ganz gut ausgeteilt. Zu finden unter Videos>>Blattkritik.

  28. 28

    @F. Kobel (#25):
    Armes Deutschland, wenn seine „sprachlich besten und talentiertesten Autoren“ es nötig hätten, ihre Kontrahenten auf unterirdischem Niveau zu beleidigen oder Lügen zu verbreiten, um ihre Überzeugungen unters Volk zu bringen.
    Ich persönlich glaube das allerdings nicht: Unsere Sprache ist mit Sicherheit besser zu gebrauchen.

  29. 29
    Hr.Lohmann

    Da ist ne verdammte Kamera dabei. Klar schauen die Leute dann doof. Oh Mann Henryk…

  30. 30

    Nana, jetzt beruhigt euch mal. Was die Herren so fabrizieren, mag diskussionswürdig sein (oder besser: ist), aber man darf sie deswegen doch auch mal zu Wort kommen lassen und zuhören, was sie zu sagen haben, oder? Ich werde mir die Sendung jedenfalls ohne Vorurteile ansehen.

  31. 31
    Jan(TM)

    Sorry, aber ich schau mir dann doch lieber „Durch die Nacht – Schlingensief und Friedmann“ noch mal an.

  32. 32

    Ich hab so meine liebe Mühe mit der Vorstellung, einer der beiden könnte auch nur ansatzweise etwas von sich geben, was etwas anderes zum Inhalt hat als sie selbst.
    Arme Wichte in meinen Augen. Schwere Kindheit evtl.? Wer sein Leben damit zubringt laut dumme und gemeine Sachen von sich zu geben und dafür Beifall von ebenso armen Wichten erhofft und auch erhält, muss irgendwas klinisch Relevantes in seinem Seelenhaushalt zu beklagen haben. Oder?

  33. 33
    F. Kobel

    @ Iris: sie haben natürlich recht… hätte „Autor“ etwas präzisieren schreiben müssen… Meinte eigentlich „Journalist“, oder so was in der Art… Klar gab es besser vor ihm besser und es gibt sicherlich auch bessere Schriftsteller, etc. momentan…. aber wenn es um Polemiken oder Glossen geht ist für mich Broder unangefochten… dieser Artikel z. B, ist für mich eine Meisterleistung eines Verriss und sollte an jeder Journalistenschule gelehrt werden… da kommt halt keiner so leicht ran.

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/schweinchen/

  34. 34

    @F. Kobel (#33):
    Ja gut geraten, sowas z.B. meinte ich mit ‚unterirdischem Niveau‘.

  35. 35
    Mr.Blue

    Man kann über Henryk M. Broder sagen und schreiben was man will, aber er hat die deutsche Debattenkultur bereichert.

  36. 36
    F. Kobel

    @ Iris. Das war mir klar und deswegen habe ich es nochmals hier aufgeführt… :-)

  37. 37

    Deiner Charakterisierung der beiden Herren ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Werde mir das heute abend mal anschauen.

  38. 38

    @ F. Kobel:
    Hmm. Das erste drittel des verlinkten Textes geht ja noch. Danach fällt er massiv ab. Kein sonderlich gelungenes Beispiel und sicherlich wird sowas nicht als Positivbeispiel an Journalistik-Schulen gelehrt.

  39. 39
    Thomas

    Dieses Böse liefert uns „žDurch die Nacht „¦“ trotz der zwei Protagonisten, die sich über fehlende Angriffsflächen nicht zu beschweren brauchen, nicht. Das ambivalente Gefühl, das einen überkommt, wenn man Henryk M. Broder als netten Onkel über den Bildschirm lächeln sieht und danach ein paar seiner blöden Beleidigungen liest, der Anflug von Sympathie, die man für Kai Diekmanns scheinbare Unbekümmertheit empfindet und die einem peinlich wird, sobald man seine Zeitung aufschlägt — all dies lässt uns nach der Sendung eher rätselnd (und fast hätte ich geschrieben „žbemitleidend“) als bewundernd zurück, aber garantiert nicht hassend. Das ist selten im Fernsehen. Und nicht nur da.

    Ja, das ist ja gerade das perfide an solchen „Inszenierungen“. Und sind es nicht gerade die netten Onkel, die am Ende das Kind…?

  40. 40

    „Obwohl wir davon ausgehen können, dass jeder Einzelne nach seinem besten Wissen und Können handelt oder gar handeln muss, vermuten wir — hoffen wir auf? — den echten Feind, das Böse im Gegenüber, das unsere eigene „žRichtigkeit“ belegt.“

    Publizisten, die nur polarisieren, provozieren und polemisieren finde ich ermüdend und lese das einfach nicht mehr. Niemand ändert die eigene Haltung durch feindseligen Schlagabtausch, im Gegenteil. Und wer das auch im vorgerückten Alter noch nicht begriffen hat, dem ist halt nicht zu helfen. Das Kreisen um sich selbst und die eigene Großartigkeit müsste ja doch irgendwann mal langweilen…

  41. 41
    EKEL

    chauffeur!

  42. 42
    kohli2703

    großartiger text

  43. 43

    Schöner Text. Ich freue mich dann demnächst mal auf den arte Themenabend Arschgeigen. Da gibts sicherlich noch viel mehr von solchen Perlen zu entdecken ;)

  44. 44
    Helmut

    @6 & @10 Schaut euch mal die Sendung mit Zaha Hadid und Michael Schindhelm an. Die lässt ihren Partner und das Fernsehteam aber sowas von Auflaufen. Mundfaul, will früher aufhören, lässt ihren Assistenten ins Bild laufen…

    Arte lies eiskalt die Kamera laufen und hat sich damit auch ein wenig an ihr gerächt.

  45. 45

    @#706051: Klingt gut, danach halte ich mal Ausschau. Man könnte auch einen schönen Fernsehabend machen, indem man noch die Zimmer Frei-Folge mit Cerno Jobatay hinten dranhängt ;-)

  46. 46

    Also dafür dass dort sechs-sieben Stunden gemeinsamer Plausch und Rumfahren auf gut eine Stunde Portrait/Reportage zusammengeschnitten wurden und so ein Schnitt ja automatisch etwas vorenthält bzw. in eine Richtung lenkt — und wenn man beachtet welche Protagonisten da aufeinanderprallten — fand ich es doch gar nicht so schlecht.

    Vor allem das Spiel damit, den fiesen Polemiker Broder etwas sanfter rüberzubringen und den schmierigen BILD-Herrscher z.T. verständnisvoll darzustellen. Natürlich können die beiden auch ihre Rollen gut gespielt haben, aber nichtsdestotrotz hab ich eben keine Zeit vergeudet beim Anschauen.

  47. 47
  48. 48
    Oliver

    45 Kommentare schon vor der Ausstrahlung bei Arte (ohne einen einzigen Ausschnitt gesehen zu haben). Respekt.

  49. 49

    Ich fand es unterhaltsam und Broder hatte in der Tat ein paar tolle Momente. Diekman hat bei mir hingegen keine ambivalenten Gefühle herovrgerufen, der war tatsächlich genau so, wie man es kennt und erwartet.

  50. 50

    Diese Sendung war unerträglich. BEIDE „Herren“ gehören zusammen
    in einen Sack gesteckt…beide nehmen sich nichts in ihrer Penetranz.
    Das Unerträglichste war m.E. die Frage von B. in der Druckerei
    „Wo sind hier die Sklaven?“ im Zusammenhang mit dem Herrenmenschen-Gehabe nebst Geldscheinbündel-Geschwenke
    bei Clemens von Wedel (sh.Foto), dem die Bild-Postille sicherlich auch die Arbeitsräume bezahlt. Wo fängt Sklaverei an, wo hört sie auf?

  51. 51

    Ich fand die Sendung einfach nur langweilig – die haben mich beide weder überrascht, noch mir neue Erkenntnisse vermittelt. Mein Fazit: Pure Zeitverschwendung.

  52. 52

    Nur zur Probe

    Versuche mal annähernd das Niveau von Broder & Diekmann
    zu erreichen. Es wird mir leider nicht gelingen. Bin zu Blöd …

    Was mich aber nicht davon abhält Kluge Leute aufzurufen,
    die wirksam tätig werden.

    Tätig worin?

    Spiel besser weiter mit Lego o. auf WOW

  53. 53
    Gunnar

    Ich finde das sehr sehr bedenklich was der Herr Broder da im Restaurant macht. Dieses Schüren von Negativen gegenüber der islamischen Lebensweise. So hat das damals auch angefangen vor 70 bzw. 80 Jahren.

    Damals waren es die Juden. Und heute?

    Das finde ich schlimm.

  54. 54
    Tommy

    @Gunnar

    was ist den die islamische Lebensweise? Das töten von ungehorsamen Frauen oder Schwulen?

    Schon amüsant, dass genau die Leute die islamische Lebensweise inschutz nehmen die wirklich gar keine Ahnung davon haben wie es einem Mädchen in Berlin Neuköln ergeht wenn es wie ein deutsches Mädchen leben will.

  55. 55

    Und das nach über 50 Kommentaren, die islamkritische Masse schwächelt, meine Herren!

  56. 56

    @#706886: Geht ein Mann zum Arzt. „Herr Doktor, Herr Doktor! Ich kann auf einem Bein Mikado tanzen!“ Sagt der Arzt: „Na, da hätten Sie doch lieber Förster werden sollen.“

  57. 57

    Blödsinn

    sieh s t D u m i c h n o c h ?

    Davor Weglaufen bringt auch nichts.

    Da mich onehin niemand ernst nimmt, kann ich zumindest
    mit Wissenschaftlich Fundierten Verweisen glänzen.

    @#706886:

  58. 58
    Tuisko

    Hallo,

    ich suche einen Mittschnitt der Sendung, gerne im computertauglichen Format (mpeg, divx etc). Kann jemand helfen?

    Dankeschön,

    Gruß,

    Tuisko