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Das Schuhwurf-Gemälde (UPDATE: Das Schuh-Monument)

Auf Ebay kann man ein Gemälde der Bushschen Schuhbewerfung ersteigern. Zeitgeschichte absurd, Öl auf Leindwand, 60×90 cm. Wenn ich mir nicht grundsätzlich und ausschließlich Kiss-Poster aus Bravos der 70er an die Wand hängen würde, ich böte sowas von mit.

Ölgemälde George W. Bush Schuhattacke (via Lars)

[update] Melinda weisst in den Comments auf das Monument für den Schuhwerfer in einem irakischen Waisenhaus hin. Es ist ein — riesiger Schuh!

A huge sculpture of the footwear hurled at President Bush in December during a trip to Iraq has been unveiled in a ceremony at the Tikrit Orphanage complex.

Assisted by children at the home, sculptor Laith al-Amiri erected a brown replica of one of the shoes hurled at Bush and Prime Minister Nuri al-Maliki by journalist Muntadhir al-Zaidi during a press conference in Baghdad.

16 Kommentare

  1. 01
    vib

    Der Gesichtsausdruck von dem rechts ist ja zum Knuddeln. Ruht ganz in sich selbst und lächelt sinnend in sich hinein ob des gerade Geschehenden. Fein.

  2. 02

    Ein Meisterwerk der Moderne. Naiv im Stil, aber von großer Aussagekraft. Besonders vortrefflich herausgearbeitet: Die Dummheit des Schuhausweichers.

  3. 03

    Ich hätte ja gerne die Schuhe, aber die wurden ja leider zerstört.

  4. 04

    Wievielfacher Millionär ist eigentlich der Fotograf geworden?

  5. 05

    @sabbeljan Zumindest dieses Modell der Schuhe kann man kaufen. Hier die Meldung von AFP dazu: http://tinyurl.com/7g2k9a

  6. 06
    RC

    Mich nervts nur noch an, wie sie jetzt alle überall angekrochen kommen mit ihrer Kritik, wo er weg ist (nicht ihr, ihr seid alle cool :P). Wie tapfer.
    Davor klappten in weitesten Teilen von Presse und Gesellschaft die Kinnladen runter und man war für immer als Basher gebrandmarkt, wenn man es nur wagte einen Präsidenten nicht im ihm angeblich gebührenden Respekt zu erwähnen.

  7. 07
    Irreversibel

    @RC:
    Die Zeiten, in denen man in Deutschland wegen Kritik an George W. gesellschaftlich gebrandmarkt wurde habe ich irgendwie nicht mitbekommen. Wann soll das denn gewesen sein?

    Meine Erinnerung ist eher die, dass man sich selbst bei sachlicher Kritik an Diskussionsbeiträgen im Stil von „Bush=Hitler“ rechtfertigen musste und im Verdacht stand ein verkappter Neocon zu sein. Fundierte Kritik an George W. war und ist natürlich vollkommen gerechtfertigt aber das was man hierzulande teilweise(!) so gehört hat war einfach nur plumpe und undifferenzierte Pöbelei von Menschen, die sich endlich mal im Besitz der absoluten moralischen Vollkommenheit wähnen konnten.

    Zum Topic: Ganz lustig um mal drauf zu klicken aber in der Wohnung möchte ich sowas nicht hängen haben. Für den aktuellen Preis (156€) schon gar nicht. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

  8. 08
    RC

    @7

    Einzelfälle die besonders laut schreien gibt es ja auf allen Seiten. Aber die halte ich für genau das. Davon lässt sich aber nicht auf die Allgemeinheit schließen. Die Gruppe die ich als größte wahrnahm, wollte jedenfalls von dem Thema am liebsten gar nichts hören. Nie.
    Hier wo ich lebe war jedenfalls über alle 2 Amtsperioden Kritik an der Bush Administration weitestgehend doch sehr verpönt. Ich kann mich sogar an Einige erinnern, die seinen Wahlsieg zur 2. Amtsperiode lobten. Man hatte einen Satz kaum fertig, da kam schon die Klassifizierung „ahja, Bush Bashing also“ angeflogen.
    Mit Ausnahme einer Handvoll Komiker (von denen auch dadurch keiner sonderlich gut in der Presse wegkam; ich erinnere mich noch an den SPON Artikel über Michael Mittermeier, in dem dessen ganzes damaliges Programm auf „volksnahes Bush Bashing“ reduziert wurde) war von medialer Seite wenig negatives zu hören. Politik eigentlich auch nicht so sehr, die eine Ministerin flog halt aus dem Amt. ;)
    Gerade in den USA selbst hat die Presse eigentlich komplett auf GWBs Seite gestanden. Das änderte sich erst 2006 merklich nach den Midterm Elections, wo die Demokraten mit einem Erdrutschsieg Congress und Senate Mehrheiten erhielten. _Ab da_ wurde es dann langsam gängig offen Kritik zu üben. Gleichzeitig konnte sich auch keiner mehr schönreden das doch nicht alles so super im Irak gelaufen ist. Da kam einfach plötzlich alles Schlag auf Schlag zusammen.
    Vor allem bezog ich mich jedoch auf Zeitungen. Wer in den letzten 14 Tagen gängige Newsquellen wie digg konsumierte, stolperte von einem „endlich geht Bush“ Artikel zum nächsten. Ohne danach zu suchen, einfach beim Allgemeinen stöbern. Nicht selten von Zeitungen, die zuvor kaum negativ berichteten. Und ja, das finde ich echt nervig. Wenn sie ernst genommen werden wollten, hätten sie ihre Kritik anbringen sollen, als es noch zählte. Vor Jahren also.

  9. 09

    Der Bush schaut auf dem Bild ja fast ein wenig aus wie die Merkel. Zumindest dem leeren, lieblosen Gesichtsausdruck nach.

  10. 10
    Melinda

    Das Monument für den Schuh in einem irakischen Waisenhaus finde ich noch viel besser:

    http://tinyurl.com/cx3mfg

  11. 11

    Wann lernt die Welt das endlich? Selbstschuhstiz ist keine Lösung.

  12. 12

    Also mal ganz ehrlich, als einer der größten Bush-Hasser, fand ich Bush in dem Moment, wo der Schuhe geworfen wurde zum ersten Mal sympathisch.

    Wie er ganz ohne Angst und reaktionsschnell und geschickt dem Ding ausgewichen ist, das war schon toll. Und „all I can say, it was a size 11“ oder so ähnlich, ist schon ziemlich cool.

    Aber den Schuhwurf per Gemälde oder Statue zu grlorifizieren ist so doof wie der Schuhwurf selbst genauso doof ist, wie Bush. So stellt man sich auf eine Stufe.

  13. 13
    Tim

    Vielleicht sollte man zuallererst an den Schuhwerfer denken, den irakischen Journalisten. Dem droht eine mehrjährige Haft. Er ist gefoltert worden und will politisches Asyl in der Schweiz beantragen.

    http://www.sueddeutsche.de/654387/859/2720896/Schuhwerfer-will-Asyl-in-der-Schweiz.html

    Von dem Erlös für das Gemälde, den verkauften Schuhen und den Tantiemen des Fotografen sollte eigentlich was der Familie zugute kommen.

  14. 14
    Sixarulo

    Aus diesem Schuh-Hype spricht durchaus eine gewisse politische Naivität, oder ?

  15. 15

    Welchen Schuh hat er eigentlich zuerst geworfen?