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Podcast 304: Müller und Bono

Wir reflektieren das Interview mit Peter Müller und fragen uns, warum Bono sich mit einem Feuerlöscher fotografieren lässt, statt uns einfach nur den Soundtrack zu liefern.

MP3, 52:30, 48,1 MB

25 Kommentare

  1. 01
  2. 02

    Keine Angst vor Harmonie“¦ es muss nicht immer Stress geben; nach dem Motto „wenn es wehtut merke ich dass ich lebe“ (wie hieß der Song noch gleich?).

    Nein, ich fand“™s prima mit Müller. Vielleicht haben wir so mehr erfahren, als wenn du allzu investigativ und kritisch vorgegangen wärst und er „zugemacht“ und sich auf allgemeine Wahlkampf-Claims reduziert hätte.

    Ich meine ein CDU-Ministerpräsident im Interview bei Spreeblick“¦ Noch vor einem Jahr laß ich in einem Kommentar „Achtung, JU liest mit“ ;-)

  3. 03

    Also für die, die Euern Podcast gehört haben:

    Meine Motivation für die Initiative „Peter Müller zu Besuch bei Spreeblick“ stellst Du vollkommen korrekt dar.

    Ihr sprecht über ein anfängliches Missverständnis, also:
    Ich habe zuerst mit dem Team von Peter Müller gesprochen, um auszuloten, ob es eine Bereitschaft gibt für ein Gespräch in einer Zeit, die angewiesen ist auf Dialog.

    Dann habe ich mit Dir telefoniert. OK, in beiden Fällen musste ein wenig nachgedacht werden, deshalb haben wir darüber auch das erste Mal im letzten Jahr gesprochen. Und dann haben wir auch noch ein zweites Mal gesprochen und Mails ausgetauscht. Geht alles.

    Die Situation war in dieser Zusammensetzung unüblich, zu Beginn dann ein petit Missverständnis. Wahrscheinlich war vorher auch noch nie so viel Personenschutz bei Spreeblick zu Gast.

    Ansonsten: Mir gefällt das Gespräch und mir gefällt ausserordentlich, dass ihr, Peter Müller und Du, Euch darauf eingelassen habt. Überrascht war ich, dass die Reaktionen in den Kommentaren fast durchgehend zurückhaltend positiv bis sehr positiv waren. Ich hätte mir auch kontroversere Beiträge vorstellen können. Aber es ist die Zeit, die Lager zu verlassen und gemeinsame Perspektiven zu finden.

    Nur nochmal: Keine PR-Agentur, kein Auftrag, keine Hintergedanken nur Idee, Initiative und die Chance im Blick.

    Schöne Grüße an Tanja!

  4. 04

    Aufmerksamkeit

    Hiermit geschehen

  5. 05
    Don

    „Es kommt immer Peter Müller, […] solange, bis wir uns irgendwann mit Kreuzberger Handsignets begrüßen.“

    Großartig

  6. 06

    Vermeintlich Selbstlose Vermarktung

    Sir Bob Geldorf


    Mir wird schlecht

  7. 07
    gordo

    in welcher Zeitschrift ist Bono mit einem Feuerlöscher abgebildet? Ich habe das im Podcast nicht raushören können?

  8. 08
    Felix

    Q Magazine haben sie gesagt.

  9. 09
    monk

    Zur Charity-Sache:
    Ich glaube, ihr seid am Ende ganz gut auf das tatsächliche Problem gekommen. Die Aufgaben (ja Verpflichtung), den Armen dieser Erde zu helfen oder generell gesellschaftliche Probleme anzugehen, ist eine Aufgabe der Gesellschaft und keine einzelner Halbgötter. Im Falle der dritten Welt gilt es eben für alle, sich selbst der Verantwortung zu stellen. Und in der Sache mit den Nazis ist es, denen zu zeigen, dass sie unerwünscht sind. Und das betrifft jeden einzelnen – so also auch Bono und Co.? Ja natürlich! Und die umso mehr, da sie mehr für die Gesellschaft tun können! Aber nur, wenn sie immer wieder sagen, dass sie nur ihre Pflicht erfüllen. Dass ihre Charity-Aktivitäten nichts besonderes, sondern die Aufgabe jedes Menschen im kleinen sind. Und, dass sie jegliche öffentliche Bewertung, alle Kameras in irgendwelchen afrikanischen Dörfern (die sie nur bei ihren guten Taten für die ganze Welt zeigen) unerwünscht sind.
    Sie müssen sich von ihren Taten einfach nur distanzieren und ihre Stiftungen eben nicht „Bill & Melinda Gates Foundation“ nennen. Die Dinge die sie tun, haben eben in irer Dringlichkeit nichts mit diesen Popstars zu tun. Dass sie etwas tun, dafür kann man ihnen dankbar sein; aber sie zu guten Menschen zu stilisieren ist falsch.

  10. 10

    @#709170:

    http://twitter.com/spreeblick

    http://www.spreeblick.com/2009/02/13/podcast-304-muller-und-bono/#comment-709170

    http://blog1.de/suche-Podcast.html
    ___

    Man könnte das auch einfacher u. vor allem effektiver halten/machen.

    Glaube ich annähernd zu wissen…

  11. 11

    Die Idee mit Interview-Gästen zu spielen, ist mir auch schon gekommen – mit dem kleinen Nachteil, dass ich bislang natürlich keine Möglichkeit habe das umzusetzen.

    Meine Spiele-Tipp: Mario Kart an der Wii. Leicht erlernbar, emotional und man kann nebenher reden, weil man nicht zu konzentriert ist.

  12. 12
    Butti

    Tolle Diskussion. Mir ist es – ehrlich gesagt – scheißegal, ob und welches Zerrbild Bono durch seine Popstar-Brille sehen mag, solange er sich für – aus meiner Sicht – gute Sachen einsetzt. Und sich dafür von den üblichen Zynikern – die ansonsten selbst nichts auf die Reihe kriegen – als „Gutmensch“ diffamieren lässt.

  13. 13
    Katharina

    Als erstes Charity-Konzert im größeren Stil gilt oft das Concert for Bangladesh 1971.

    Bob Geldofs Engagement hat 1984 (mit der Single Do they know its christmas) mit dem wie von Johnny beschriebenen persönlichen Entsetzen über einen Fernsehbericht über die Hungerkatastrophe in Äthiopien angefangen. Damals ging es aus heutiger Sicht naiverweise um Spendengeld, genau wie beim Live Aid-Konzert 1985. Bei diesem naiven Ansatz ist es aber nicht geblieben. Heute geht es um Schuldenerlass (kann man auch drüber streiten, ist aber was anderes als „nur“ Geld geben), Eigenverantwortung der sog. Entwicklungsländer, Themen wie Kindersterblichkeit, Geschlechtergleichstellung, Kampf gegen Aids, „Good Governance“ und politisches und gesellschaftliches Agendasetting in den reichen Staaten.

    Man kann Geldof und Bono mögen oder nicht, aber ich stimme Johnny absolut zu, dass Kritik am Engagement für Ziele wie die oben zynisch ist.

    Interessante Diskussion zwischen euch beiden. Macht doch mal wieder was dazu, würde mich freuen.

  14. 14
    Jan(TM)

    @#709244: Nun werde mal nicht zynisch.

    @#709246: Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint. Oder wie war das?

  15. 15

    ich hab den podcast über kopfhörer gehört und eine stimme mehr rechts, eine mehr links war schon etwas komisch… aber noch hörbar.

    das beste fand ich war euer battle „das ist toll“ „das ist super“ „das ist toll“

    das sind ganz sanfte meinungsverschiedenheiten :-)

  16. 16
    Butti

    @#709250: Touché ;-) Das Gegenteil von „gut“ ist trotzdem „schlecht“.

  17. 17
    Irreversibel

    @Katharina:
    Sicherlich ist es zynisch das Engagement von Prominenten für lobenswerte Ziele alleine aufgrund persönlicher Abneigung zu kritisieren.
    Wenn man allerdings wie der werte Bono regelmäßig die Regierungen wohlhabender Länder öffentlich dazu auffordert mehr (Steuer-)Mittel für die Armen der Welt bereit zu stellen und gleichzeitig seine Verlagsfirma von Irland in die Niederlande verlegt weil man dort keine Steuern zahlen muss ist Kritik an einer solchen Heuchelei mMn durchaus angebracht.

  18. 18

    Noch mal zur Klärung: ich hege keinerlei persönliche Abneigung gegen Bono, Jolie u.a. (wie könnte ich?).
    Dennoch denke ich, der politische Einfluss von Popkultur liegt in ihrer (positiven) agitatorischen Möglichkeit, Massen zu sensibilisieren und zum Handeln zu bewegen.
    Der Vietnamkrieg und die Hippiebewegung sind hierfür ein hervorragender Beweis mit Nachhaltigkeit.
    Wir verdanken es nicht zuletzt den Songs von „Ton, Steine, Scherben“, dass Kreuzberg nicht zu Tode saniert wurde.
    Simone de Beauvoir hat die Frauenrechtsbewegung nicht nach vorn getrieben, indem sie Geld sammelte, um Frauenhäuser zu bauen; sie schrieb Bücher und erreichte so die Köpfe Millionen von Menschen.
    Picasso hätte sehr wohl die finanziellen Mittel gehabt, den Opfern Guernicas zu helfen; er malte stattdessen das gleichnamige Bild für die Weltausstellung ’37 und schaffte damit ein bis heute wirkendes Statement.
    Was ich meine: Kultur erreicht mehr, wenn sie in Köpfe, statt in Portemonnaies dringt und mein Vorwurf geht unter diesem Aspekt durchaus an die Bonos dieser Welt, deren privates Engagement die Öffentlichkeit eher ausschliesst als dass es sie anstiftet.
    Künstler sollten aber keine Stifter, sondern Anstifter sein.

  19. 19
    ber

    @#709169: Entschuldige meine Neugier Reinhard. Vermittelst Du Politiker an Blogger oder wie kommst du an den MP vom Saarland?

  20. 20

    @#709321: Den MP des Saarlandes kenne ich durch Veranstaltungsmoderation, Exponatspräsentationen, Besuche, Einweihungen, Messen. Die Vermittlung ist nicht so wichtig, das Ergebnis ist interessant.

    Wir brauchen nicht alte Fronten, nicht neue Lager, sondern Gesprächschancen und Ideendialog – vielleicht auch Dialogideen. Dieses Gespräch war ein guter Anfang.

    Wg Neugier: Wer ist ber?

  21. 21
    ber

    @#709322: Na ich :)

    Danke für die Antwort.

  22. 22

    Richtig Tanja, auch ich gehöre zu denen, die – damals noch als kleiner Junge – TSS gehört haben und darüber was begriffen haben. Als ich dann zuhause abhaute, wusste ich dank des Rauchhaus-Songs auch, wohin :-)
    Hier in Berlin gab es auch einige Gruppen, die sich nicht nur nach außen abgrenzten. Zum Beispiel fand ich das Fronttheater wichtig, auf deren Konzerten hat man nicht nur die Szene gesehen, sondern auch viele andere jungsche Leute. Kultur kann auf jeden Fall Ideen vom Andersleben vermitteln, oder einfach andere Sichtweisen.

  23. 23

    der Hund ist am besten :)

  24. 24
    haarp

    Nettigkeit hin oder her, darum geht es nicht!

    Ein wenig Recherche wirkt Wunder. Den Fall Peter Müller kann und will ich nicht beurteilen, denn so ein Interview kann ich nur als ein Ranschmeißen an die inzwischen etablierteren Netzorgane werten, die selbst solche Langweiler inzwischen nicht mehr ignorieren können (mit entsprechenden Ergebnis).

    Die Diskussion um Bono ist ähnlich uninteressant, hinkt sie der nicht mehr zu stellenden Frage den status quo gar nicht ändern zu wollen, um Jahre hinterher (der Charitygedanke: Bono unsere globale Kiara Ohoven, U2 künstlerisch, die beiden ersten Alben ausgenommen, Pur in englisch).

    Exemplarisch sei hier nur der Umgang von U2 mit dem SST-Label (@Johnny: aber Clash vergöttern!) und Bonos finanzielles Engagement bei dem neocon Medienorgan Forbes 2006.

    Nicht die Mittel sind falsch (wenigstens das wurde klar) sondern man kann von solchen Menschen nichts anderes erwarten (Nein, das ist nicht zynisch, solange diese sich selbst feiernden so called Celebs sich nicht außerhalb, des schon von z.B. Baudrillard vor 15 Jahren skizzierten Charity-Verwertungszusammenhangs stellen, glaube ich ihnen erst einmal gar nichts.)

    Das Prinzip funktioniert inzwischen so: Showact global (Pathos, Welt retten), kick heads local (und zwar schön im Verborgenen) bzw. das findet man dann eben nur in pop-unaffinen kritischen Wirtschaftsteil.

  25. 25
    haarp

    Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass kritische Einwände bzgl. U2 und Forbes (40% im Besitz der von Bono initialisierten private equity ‚Elevation Partners‘) auf wikipedia verschwunden sind.

    Mag das ein Grund sein?:

    „Relationship with Wikimedia

    On March 20, 2008, the Associated Press published a story saying members of Elevation Partners had donated and raised more than a million dollars for the Wikimedia Foundation, and may be examining a deeper relationship.[9]“

    http://en.wikipedia.org/wiki/Elevation_Partners