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Der Unterschied zwischen „sich im Klo einschließen“ und „im Klo eingeschlossen werden“

Oft ist es so: Je besser ich Menschen kenne, desto seltener verlinke ich ihre Web-Beiträge. Das ist zwar ein bisschen richtig (denn wer lässt sich schon gerne Vetternwirtschaft vorwerfen), aber auch irgendwie bescheuert (denn drauf geschissen).

Beiträge von Sascha Lobo machen es mir dabei besonders schwer, denn er ist nicht nur einer unserer Partner bei adnation, sondern auch noch Spreeblick-Autor (mit nur einem einzigen Artikel). Er hat sein eigenes Blog außerdem gefühlt erst vorgestern eröffnet, seine Medienpräsenz kann, ohne sich dabei auf die Zehenspitzen stellen zu müssen, die Erträglichkeitsgrenze berühren, und er hat mehr Twitter-Follower als ich, weswegen ich ihn natürlich eigentlich doof finde.

Aber er hat eine hübsche Replik auf einen zwar ebenfalls schön geschriebenen, aber ein wenig bemüht klingenden Text von Harald Martenstein verfasst. Und dafür kann ich ja nichts.

Notiz an Sascha: Ja, das Telefon, ursprünglich für die Ton-Übertragung von Opern gedacht, wurde nach seiner Erfindung ebenfalls als Untergang der abendländischen Kommunikationskultur betrachtet, genauso wie das Handy, die SMS, Computer generell, das Internet sowieso und vermutlich auch die Postkarte. Dabei fällt mir etwas ein, das ich schon immer mal loswerden wollte: Als ich klein war, beklagten viele Erwachsene, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr schreiben würden. Heute schreiben sie wieder und es ist auch nicht richtig. Das prangere ich an.

15 Kommentare

  1. 01
    a6k

    Der GEZ-Quoten-Punk berührt meine Erträglichkeitsgrenze keineswegs. Er ist mit einem einzigen Luft-Fernseh-Beitrag drübergehopst. Seit dem zap ich immer weg wenn er mal auftaucht. Sein Glück das switch reloaded ihn noch nicht geadelt hat.

  2. 02

    Jedes Elternteil freut sich dass das ehemalig kleine ‚Scheisserle‘
    Mama und Papa sagen kann, in einer unglaublichen Wortfolge,
    mit was Warum und Bäh. Schnauze
    Die ersten Schritte,
    wie ist man noch stolz darauf.
    „Hansjürgen“ hört man sich schreien,
    „bleib stehen, und komm zurück.“
    _

    Wer es braucht…:-)

  3. 03

    …das telefon IST der Untergang der abendländischen kommunikationskultur.

    aber da gibt es ja noch die morgenländische, mittagstischige, nachmittagsflussige, immerstädtische, die nach- und nachtgebetete kk.

    außerdem zur relevanz auch ein twittern am rande:

    ich kann sascha lupo eigentlich nicht leiden. das interessiert allerdings auch wenig bis keinen…

  4. 04

    Willst Du mir jetzt allen Ernstes erzaehlen die Antwort ist nicht an verschiedenen Stellen mindestens genauso bemueht wie der Text auf den sie antwortet?

  5. 05
    Klaus

    Unabhänig vom Thema, bei dem ich ungefähr in der Mitte zwischen Lobo und Martenstein stehe:

    Das Bild ist absolut sensationell.

  6. 06

    schlimm wenn ich nicht verstehe worum es hier geht?

  7. 07

    Das interessante ist der erste Absatz, mir geht es genau so: meine liebsten Mitblogger und die, mit denen ich auch außerhalb von Blogs Kontakt halte, verlinke ich kaum noch (obwohl ich generell wenig verlinke), aber woran liegt das? Man hat sich vielleich so sehr an sie gewöhnt, dass man denkt, die liest eh jeder. Ich weiss es nicht.

  8. 08

    @#711384: Ich weiß es auch nicht. Und ich versuche, das einfach nicht mehr zu beachten. Früher™ war es so, dass man Leute verlinkt hat, dann hat man sie evtl. mal kennengelernt, und plötzlich hatte man das Gefühl, dass man eine Art Inzucht betreiben würde, würde man sie verlinken. Dabei „kenne“ ich inzwischen so viele Blogger und Twitterer, dass ich kaum moch jemanden verlinken dürfte. Also alles albern — wenn ich etwas gut finde, weise ich darauf hin.

  9. 09
    Lebedjew

    Das mit der Erträglichkeitsgrenze ist tatsächlich ein Problem: Einerseits hatte ich kurzzeitig mal den Eindruck, das an sich links liegen gelassene Medium TV könne von der neuen „žNetzprominenz“ profitieren, und ein gewisser Forschritt vom Spaßvogelpaar Kienzle/Häuser zu Lobo/Sixtus ist auch unverkennbar. Es schien, als gäbe es gelegentlich wieder Leute zu sehen, die anderswo durch Kompetenz und Klugheit aufgefallen waren, was sich gegenüber den hochwohlgebumsten Naddels angenehm unterschied.
    Dennoch habe ich es mir recht schnell wieder abgewöhnt, mir Maischberger und Konsorten (wie etwa die stimmenschreckliche Illner) anzutun, nur weil Sascha Lobo angekündigt ist — wo er dann, Laptopbewaffnet, Internetinfos von sich gibt, die noch nicht mal mir neu sind.

  10. 10
    Alberto Green

    @#711357: Ist doch schön, wenn man sich heutzutage ™ noch Mühe gibt. ;-)

  11. 11

    Seit je verweigern sich die Menschen dem Neuen instinktiv – und sind zugleich von ihm fasziniert. Gewöhnlich setzt sich das Faszinosum durch, besonders wenn es auch wirtschaftlich interessant zu sein scheint.

  12. 12

    link (replik): minus: #more

    (delete this comment)

  13. 13
    Tom

    der ipunk™ wie wir lobo immer bezeichnet hatten und ihn aus mitte läden mit laptop bewaffnet (noch nicht) kannten… mittlerweile bekannt aus funk und fernsehen… ;))

  14. 14

    Ja, das Telefon, ursprünglich für die Ton-Übertragung von Opern gedacht, wurde nach seiner Erfindung ebenfalls als Untergang der abendländischen Kommunikationskultur betrachtet,

    Von medienhistorischer Warte aus muss man dieser sehr saloppen Runterbrechung mit einem sehr energischen „Jein, schon, dann aber eben doch: aber…“ begegnen. Dass das Telefon „ursprünglich“ für die Opernübertragung „gedacht“ war, ist an sich erst mal in dieser Formulierung: falsch. Der technik- und medienhistorischer Ursprung des Telefons ist sehr verwinkelt und nicht sooo eindeutig festlegbar (kurz gesagt: warum sollte schließlich ein Bedarf geherrscht haben, Opern zu übertragen? Solche sehr klaren Mediennutzungen sind bei fast allen Medienetapen lediglich „Abfallprodukte“ ursprünglicher Forschungen und Absichten). Richtig aber ist, dass das Telefon in seiner Frühzeit (die aber vom eigentlichen Ursprung schon eine gute Zeit entfernt liegt) auch für solche Fernübertragungen (nicht nur von Opern, sondern allen möglichen Musikaufführungen) genutzt wurde. Diese Nutzung liegt aber eben nicht am Ursprung und dafür war das Telefon, zunächst, auch nicht gedacht.

  15. 15

    nach sichtung der kommentare bleibt nicht wohl viel übrig von dieser replik. scheinbar spiegelt sie nicht mal die meinung der eigentlichen zielgruppe wider und bleibt damit doch vor allem meinung einzelner. was man „intern“ nicht vermitteln kann, versteht extern wohl erst recht niemand. 1:0 für martenstein, und das ohne große mühe.