Wie oft hab ich das gehört: Ach, ich würde ja auch so gerne mal nach Paris. Gerade jetzt auch, im Frühling, Stadt der Liebe, sanfte Triebe, achachach. In letzter Zeit höre ich das leider nicht mehr so häufig, eher Sachen à la „Naja, Paris, ich würde viel lieber mal nach Rom“, oder „Was alle mit diesem Paris so haben, Barcelona ist doch viel schicker und schnieker“ oder ähnlich unqualifizierten Unsinn. Überraschend ist das nicht, mit Ausnahme des Wortgebrauchs „schnieke“, ein Wort übrigens, das schon längst auf dem Biomüll der Sprachgeschichte gehört hätte, ähnlich dem kleinen, hässlichen Straßenbruder schnöfte inklusive Abwandlungen. Wer schnieke sagt, der findet Kaiser Wilhelm gut. Schniekesager sind Kriegsverbrecherfans.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, nach Paris zu kommen. Von Berlin aus ist die angenehmste der Nachtzug. Ich sage das, ohne nochmals nach den Preisen gesehen zu haben, es ist denkbar, dass Mehdorn diesen Hort guten Reisens zuerst in einen Sumpf verwandelt hat, um ihn anschließend eigenhändig auszutrocknen. Vielleicht kostet inzwischen eine Fahrt mit dem Nachtzug soviel wie ein irakischer Panzer, den Panzer bitte im Hinterkopf behalten, der wird noch wichtig. In diesem Nachtzug jedenfalls trifft oder traf sich die deutsch-französische Bohème, kifft zusammen, trinkt Bier und unterhält sich über Filmprojekte, geplatzte Filmprojekte, die Liebe und Filmprojekte, die von der Liebe handeln. Kurz vor Hannover fällt zum ersten Mal der Satz, dass es „in Zeiten wie diesen nicht mehr möglich ist, Bilder zu malen“. Wer jetzt noch nicht betrunken ist, hat verloren und muss die nächste Tüte bauen.
Es gibt, zweitens, den Euroline-Bus, die Haute couture unter den Reisemöglichkeiten: teuer, unbequem und unfassbar aufwändig. Gefühlte 48 Stunden gondelt man mit dem Ding durch die Gegend. 48 Stunden! Selbst Liliputaner sollen sich schon über mangelnde Beinfreiheit beklagt haben, mir ist sogar mal der Rücken eingeschlafen. Dass ich selbst nicht schlief, lag in erster Linie an meinem sehr eloquenten (und betrunkenen) Sitznachbarn, der vermutlich die Reisekosten durch Einsparungen im Körperpflegemittelbudget zu amortisieren versucht hat. Während über ihm Fliegen tot vom Himmel fielen, saß ich da und wünschte, als Opfer eines Busunglücks in die Nachrichten einzugehen.
Es gibt, drittens, ein paar Flughäfen in Paris. Die bieten einiges an Unterhaltung. Eine besondere Freude ist es zu erfahren, dass der Abendflieger anderthalb Stunden Verspätung hat und man folglich nicht vor Mitternacht in Orly ankommen wird. Erfahrene Parisreisende sind nur kurz geknickt und freuen sich auf den Anblick der jetzt noch seelenruhig schlummernden Touristen, sobald die erfahren haben, dass ab 24 Uhr kein Anschlußbus zum Nahverkehrsnetz mehr fährt. Auch sehr schön: den Easyjet-Morgenflieger erreicht man nicht per Métro, weil sich die Metro-Angestellten angenehme Arbeitszeiten erstreikt haben. Da aber das Nachtbussystem ähnlich übersichtlich ist wie die Relativitätstheorie, fliegt Easyjet morgens regelmäßig nur mit Bordpersonal.
(Die häufige Erwähnung von Easyjet heißt übrigens überhaupt nicht, dass man mit denen fliegen soll, im Gegenteil. Ähnlich kundenunfreundlich waren höchsten noch die Sklavenschiffe des 17. Jahrhunderts. Wenn es irgend geht, rate ich dringend, Air Berlin zu nehmen, das ist sehr viel entspannter.)
Es gibt, viertens, natürlich auch Straßen in Frankreich. Zur Anfahrt reicht ein ganz normales Auto, damit aber in Paris rumzufahren ist eine ganz schlechte Idee. Außer, man mag das Auto nicht. Paris, das ist ein ganzjähriges Verdun für Motorfahrzeuge. Entweder, man leiht sich einen irkaischen Panzer, dann macht das Fahren auf der Ringautobahn auch richtig Spaß. Oder irgendetwas, was fliegt. Wer trotzdem mit dem Auto nach Paris will, sollte zwei drei Regeln beachten: Nicht die Handbremse anziehen, sobald man in einer Parklücke zu stehen gekommen ist, im Zweifelsfall ist die Stoßstange des anderen immer aus Kruppstahl und die eigene aus mundgeblasenem Plastik. Hupen macht Spaß. Verkehrsregeln gelten nur für Durchreisende. Und immer schön die Contenance bewahren. Das wäre das wichtigste.
Update: Wichtiger Tip von Nico, hatte ich ganz vergessen. Danke!
wenn man die tickets für den nachtzug bei der sncf online bucht statt bei der bahn, spart man fast ein drittel des fahrpreises.
Oh ja, der Easyjet-Morgenflieger macht Spaß. Ich habe beide Varianten schon ausprobiert: Mit dem Nachtbus (2x umsteigen, die eine Linie fährt nur einmal pro Nacht, verpasst, 30€ für’s Taxi) und die Nacht auf dem Flughafen verbracht (man hat die Wahl zwischen tödlicher Langeweile oder eloquenten (und betrunkenen) Gesprächspartnern, die keinen Bock hatten, auch den Rückweg im Bus zu ertragen).
Fazit: Man sollte lieber halbwegs schlafen und sich dann einfach das Taxi gönnen. Wobei man jenes Geld dann auch einfach bei Easyjet investieren kann – und den etwas teureren Nachmittagsflug nehmen.
Ach, An- und Abreise sind schon so spannend, ich freu mich auf des Parisführers folgende Teile.
…wollte eigentlich am wochenende spontan nach paris. wenn die kommenden teile des reiseführers auch so „positiv“ sind, überleg‘ ich mir das vielleicht lieber noch mal… ;-)
zumindest musst ich bei der zweiten erwähnung des panzers gut lachen!
„žAir Berlin geht gar nicht!“
~ J.B.K.
@#711713: Doch, mach mal. Gerade jetzt ist es toll: noch kaum Touristen da, und schon Frühling. Ich bemüh mich, den zweiten Teil morgen rauszuhauen, vielleicht findste noch die ein oder andere kleine Anregung.
Ich kenne Leute, die morgens um 8 aus Paris ankommen sollten und um 8 in Berlin waren. Easyjet schert sich aber nicht um die Differenzierung der Zeitadverbien „morgens“ und „abends“. Natürlich entlockte diese Geschichte wieder anderen Leuten ein müdes „Geht doch noch“, was ich aber für einen Reflex deutscher Touristen halte.
Ich habe das Gefühl, ich muß mich jetzt verteidigen: Ich mag weder Pol Pot noch Hitler, dafür aber Paris. Paris ist nämlich schnieke.
nie wieder mitm auto nach paris. nie wieder ey! :starr
wenn man die tickets für den nachtzug bei der sncf online bucht statt bei der bahn, spart man fast ein drittel des fahrpreises. staatliche subventionen machen’s möglich.
Easyjet ist furchtbar, Orly liegt verkehrsgünstiger als CDG, dafür liegt Schönefeld am A…. der Welt. Ich fliege meist ab Tegel (hach, seufz) mit AirBerlin/Airfrance/Lufthansa für kleines Geld (<100€).
@Frédéric: was das fahren in Paris angeht, muß ich sagen dass du ein völlig falsches Bild ablieferst, voller Klischees, welches sich mit meinen Erfahrungen (habe da lange gelebt und u.a. auch Fahrerlaubnis gemacht) kaum deckt. Die Leute die dort fahren, können das, für die Verkehrsdichte ist Paris eine ruhige Stadt, in der kaum gehupt wird (Fahr mal nach Rom, Athen oder nur München als Vergleich). Das mit den Stoßstangen ist auch nicht mehr wahr, seit auch französische Autos mit volllackierten Plastikteilen versehen sind. Klar ist der allgemeine Deutsche deutlich empflindlicher was Lack- und Karosserieschäden angeht, aber der Vergleich hinkt sowieso :)
Zu der Anfahrt mit dem Auto sollte auch das Tempolimit (130) und die Autobahnmaut erwähnt sein, ca 15€ wenn man ein Stück durch Belgien fährt, sonst etwas mehr.
@#711725: Die Leute, die dort fahren, können das auf jeden Fall: Das Problem ist, das da viele fahren, die da normalerweise nicht fahren. Ich hab schon mehr als einmal Heulkrämpfe auf der Étoile erlebt, und das von vor nicht allzu langer Zeit.
Fahre in 3 Stunden mit der Doitschen Eisenbahn nach Paris. Oh Fuck, schon in 2. Morgen steht erstmal eine Demo gegen Sarkozy auf dem Programm. Keine Ahnung wieso. Für mich hat das reinen Eventcharakter.
ach das mit der handbremse ist immer noch so? ^^
mir wurde ja schon oft davon erzzählt aber immer mit dem hinweis dass das vor 20 jahren so war und man nicht weiß obs immer noch so ist.
@#711732: Ich hab ja keinen Führerschein, aber meines Wissens machen das viele immer noch so.
Also mit dem Flugzeug macht das schon richtig viel Spaß. Leider fliegen die Billigflieger nur zu diesem dämlichen Flughafen weit außerhalb der Stadt, aber da kann man dann in sonen Regionalzug einsteigen und unter Notre Dame wieder aussteigen. Ist so ähnlich wie sich in eine Fotokulisse zu beamen. Im einen Moment noch in Berlin, schwupps, Vive la France.
Easyjet ist doch gut. Natürlich darf man für einen Parisbesuch nicht ganz abgebrannt sein, da kann man also auch tagsüber fliegen.Hotel: etaphotel Und 50 Euro am Tag einkalkulieren, Paris ist extrem teuer.
@#711735: welcher Pariser Flughafen liegt denn mitten im Zentrum? ob mit Billig-Air nach Orly oder mit Air France (billiger als EasyJet und inklusive Papp-Croissant) nach CDG macht keinen soo großen Unterschied
@#711733: nein, das machen kaum noch Leute. Zumindest nicht mehr oder weniger als hier. In Paris steht das Auto meist nur kurz, daher ist es meist nur abgestellt und nicht festgemacht :)
Das große Problem in F ist die Anzahl der Leute, die ohne Führerschein fährt…
wir warn zuletzt mit dem auto in paris. und es war gar nicht so schilmm.
das fahren war natürlich ein erlebnis bei dem die aufmerksamkeit von 4 augen gebraucht wurde, um mit den blechströmen die von allen seiten kamen, fertig zu werden, aber hinterher waren unsere fahrkünste und nervenkostüme entsprechend gestählt. und dem auto ist auch nix passiert.
Ich hatte immer den Eindruck, am besten kommt man über London nach Paris: beliebigen Zielflughafen (aber vielleicht lieber nicht Heathrow) ausgewählt, 1h von dort nach King’s Cross, dann 3 Stunden mit dem Eurostar durch den Tunnel. Vielleicht bisschen teurer als deine aufgezählten Varianten, zeitaufwändiger, aber es ist relativ unstressig, man kommt verkehrsgünstig an, und man kann sich auch beide Städte ansehen (-:
Am schönsten erreicht man Paris von Luxemburg (sowie wahrscheinlich allen größeren französischen Städten) aus mit dem TGV. Die Gare de l’Est ist auch ein schöner Ausgangspunkt. Aber eigentlich war ich bisher immer nur zur Durchreise in Paris.
OPA: „Junge, Immer hängst Du vor dem Computer rum. Du bist ja ganz schlaff. ALs ich in Deinem ALter war, war ich mit meinen Freunden in Paris, im Pigale, im Moulin Rouge haben auch gesoffen. Wir haben vor die Theke gekotzt und dann die Zeche geprellt.!“
2Wochen später:
OPA:“Junge, wies siehst DU denn aus?“
Enkel:“OPA, ich habs gemacht wie Du. Ich war in Paris, wie Du vorgeschlagen hast. Wir waren überall, haben gesoffen, getanzt, als wir dann aber gekotzt und die Zeche geprellt haben, sind wir fürchterlich von den Türstehern verdroschen worden. Dann waren wir 2Tage in der Polizeiwache.“
OPA:“OJE, das tut mir leid, mit wem warst Du denn da?“
Enkel:“ Mit Rainbow-Tours . Und Du?“
OPA: “ Mit der Wehrmacht.“
Soviel zu den schnieken irakischen Panzern.
und da dachte ich neulich noch, dass ich theoretisch mal wieder „schnieke“ sagen könnte. haha.
ansonsten: großes kino. ich geh jetzt schon fan für die nächsten teile.
Nach Frankreich fahr ich nur noch auf Ketten.
Noch ein Tipp: Jedes Auto oberhalb der „verranzter Peugeot 205“-Grenze wird grundsätzlich Schlüsselverkratzt, wenn man auf die Idee kommt es am Straßenrand zu parken.
Grüße aus Châtenay-Malabry
@#711761: nicht schlimm falls man auf die Idee kommt, das Auto _über Nacht_ am Straßenrand zu parken.
Die Kratzer sieht man auf dem abgebrannten Lack dann doch kaum noch.
bin alle 2 monate in paris: air france oder lufthansa zahlt die firma, in cdg ab ins taxi, und für knapp 50 euro ist man in der city.
nur letzte woche mal rücklfug mit air berlin von orly, die ´stewartdessen´ müssen air berlin direkt in marzahn gecastet haben, ganz schlimm. ansonsten ist der reisebericht komplett übertrieben, oder zumindest veraltet.
möchte paris weder gg barcelona ( mehr als 2x im jahr nicht auszuhalten ) oder london ( viel zu vulgär) tauschen
gute nacht
@corax:
bitte: geht gar nicht geht gar nicht
ich mußte erstmal googlen wo „Châtenay-Malabry“ ist. Stimme speedbird001 zu, da ist die Sache mit dem Parken noch das kleinste Problem. ;)
@#711771: Das war ja auch Sinn der Sache. Wollt ja nur angeben ;)
BTW: In Châtenay-Malabry kann man sein Auto glaub ich recht gut parken. Ist nicht gerade ne schlimme Gegend oder so, wenn man mal von dem nahegelegenen HLM absieht das mir ziemlich übel aussieht (wenngleich ich damit auch noch keine direkten schlechten Erfahrungen gemacht habe und auch noch nichts darüber gehört hab…)
@#711769: Und zum Abendessen Gutfried und Bonaqua?
Das geht schonmal überhaupt nicht.
Nachtrag @Frédéric: Wird der gesamte „Parisführer“ so ein Verriss oder hast du nur ein Transporttrauma?
@#711725: Also bitte. München ist im Vergleich mit Paris echt ein Dorf. Was das Gehupe angeht, einfach vermeiden Maxvorstadt-Rechtsanwälten in Cayenne 4S oder X6ern die Spur strittig zu machen. Ansonsten alles easy da.
Danke für diesen beiden Sätze: „Es gibt, zweitens, den Euroline-Bus, die Haute couture unter den Reisemöglichkeiten: teuer, unbequem und unfassbar aufwändig.“ und „Paris, das ist ein ganzjähriges Verdun für Motorfahrzeuge.“ Es sollte mal jemand ein Blog aufmachen, das tolle, abstruse Vergleiche sammelt. Die beiden Sätze kämen sicherlich in die Ewigen 20.
Mit dem Auto nach Paris fahren ist großer Spaß. Vor allem übernächtigt, verkatert und ohne Kart. „Was? Keine Schilder nach Paris mehr? Wir müssen in Paris sein! Juhu!“
Aus dem Westen (Deutschlands, that is) kann man auch sehr bequem die Thalys-Züge ab Köln nehmen. Fahren recht oft, sind in ein paar Stündchen (so um die vier) da und haben immer mal wieder günstige Angebote. Und im TGV mit 300km/h durch Frankreich zu fliegen hat was.
Sehr schön geschrieben ich glaube jetzt weiß ich voll bescheit wie ich meine Frankreichreise anzutretten habe…… denke mal ich werd mit meinem 15 jahre alten auto fahren … das kann ihm nur gut tun xD
Wenn man rechtzeitig bucht nimmt die Bah nur 29€ für die einfach Fahrt. Und mit etwas Glück darf man in den weichen Bänken eines Eurocityzugs sitzen.
Als Süddeutscher hat man mehr Glück und darf mit dem schönen TGV ab Stuttgart, Karlsruhe oder Frankfurt nach Paris rasen, auch für 29€.
Ich find schnieke ein ganz tolles Wort. So.
der morgenflieger ist sehr gut mit nachtbussen( genannt noctambule – nachteule) zu erreichen & hat dabei noch romantische vorteile gegenüber der metro: man kommt überirdisch (wenn man montag früh um 20 nach vier in république einsteigt) garantiert an allen orten vorbei, wo man schonmal geknutscht hat. dann denfert-rocherau in den orlybus einsteigen (das orlybus-ticket kann in der metro weiterverwendet werden) + über die melancholisch-graue péripherique geschaukelt werden.
Bei Air-Berlin kann man jedenfalls mit vier stunden verspätung oder garnicht erst losfliegen rechnen.
Und son 29euro bahn-ticket hab ich noch nie im leben gesehen: die sind immer schon „ausverkauft“ auch wenn man n halbes jahr vorher aiuf der webseite abhängt.
warum kommt eigentlich keiner von euch auf die idee, per daumen zu fahren? ich kann da n netten auto-transfehr-schauffeur empfehlen, der auf der strecke hamburg-hannover-paris gerne mittellose mitnimmt!
oh ja ein kleiner parisführer! endlich!
mein kleiner beitrag: die mitfahrgelegenheit ist wohl das preiswerteste und interessanteste mittel der wahl… mit der 15jährigen karre nachts nach paris rauschen, sich derweil geschichten erzählen lassen und sich schließlich übermüdeterweise morgens auf den grands boulevards seinen adrenalinschock holen… besser als kaffee…
ich kutsche prinzipiell gerne mitm auto durch die stadt, es freut mich insbesondere, wenn ich richtig abgebogen bin und grundsätzlich in die richtige richtung fahre. die letzte (abendliche) zweieinhalbstündige tour von denfert rochereau zur defense, und von dort mit hilfe der erinnerung (karte war grad nich) nach st. cloud hat meinen enthusiasmus jedoch etwas gedämpft. in zukunft mache ich solcherlei nur noch nachts gegen 3.
freu mich auf den nächsten teil!
Zumindest ist das 29 Euro Kontingent sehr begrentzt. Unter 49 Euro habe ich nie etwas finden koennen. Allerdings ist das ja noch ein attraktives Angebot.
Die Demo heute in Paris (bzw. landesweit in Frankreich) hat sich insbesondere gegen Sakorzys Krisenpolitik angesichts der Wirtschaftskrise gerichtet. Franzosen aergern sich, dass alles in die Finanzwirtschaft und nicht in die Realwirtschaft gepumpt wird. Und natuerlich dass trotz der Unterstuetzung der Banken keine Kontollinstanzen oder Verstaatlichung eingefuehrt wird. Die Franzosen haben eine recht pluralistische Gewerkschaftsszene (das komplette politische Spektrum bildet sich darin ab).
Ohnehin sehr viele unterschiedliche Interessengruppe waren vertreten, die ihre originaeren Forderungen proklamieren. Haette mich nicht gewundert wenn ein Kegelverein mitmarschiert waere, die nebenbei fuer mehr Kegelbahnen demonstrieren. (Ok, in Frankreich waeren es wohl eher Boule-Spieler, die waren garantiert dabei)
Im Schwimmbad war ich heute duschen (gibt sonst keine Moeglichkeit an meinem Aufenthalsort= kleine Bedienstetenkammer). Leider nur unter erschwerten Bedingungen moeglich aufgrund gemischt-geschlechtlicher Duschgelegenheiten. Dafuer flackert mir der kreisende Scheinwerfer des Eiffelturms in mein Dachschraegenfenster (denke, dass die in 5 min. aufhoeren), trinke „Anjou“ und hoere einem Georges Brassens zu, der seine Liebschaften repitiert und in Gedenken daran einen Staender bekommt, nur bei der einen, da hat er keinen Staender. Nunja bei diesem Kulturschock muss ich mir gleich nochmal den Carpendale auf youtube rauskramen. Endlich durchatmen.
Ich war schon für 29€ in Paris und auf Sylt. Man muss allerdings exakt 90 Tage vor Reisebegin buchen 1 Tage später ist man meistens schon bei 39€ oder 49€
Der angenehme Teil meiner Familie ist von Paris zurück in die Provinz. Nächter Teil: bitte günstige Übernachtungen nennen!
Hehe, toller Artikel & mit den Kommentaren schon fast „Karambolage“ (die Sendung auf arte, von der ich fast ausschließlich mein Wissen über Frankreich beziehe).
Freu‘ mich schon auf die Fortsetzung.
In Paris Autofahren macht einfach nur Spaß! Allez vous! Vite, vite! Solange man eine gut funktionierende Hupe und keine Angst hat, kann man im Pariser Straßenverkehr 1000 x mehr Vergnügen haben als in jedem Autoscooter!
Irakische Panzer? Hä? Die sind alle ausgebombt und schrottreif.
Schnieke? Ein wunderschönes Wort!
Mais non, Paris ist garnicht so schlimm!
Beim Autofahren muss man locker bleiben. Immer das „Laissez faire“ der Franzosen im Hinterkopf haben. Das erste Mal war ich in Paris ein paar Wochen nach Kauf meines ersten, eigenen Autos. Gut, aus der Gegend von Mainz sinds auch nur ca. 500km und wenn man die RN9? kennt, kommt man auch recht günstig dahin (zw. Metz und Paris wird Maut fällig auf der Autobahn und nicht zu knapp). Was gibts schöneres als Freitags Nachts auf der RN Wettrennen mit den LKWs zu fahren, die mit 120 auf der Landstraße rumdonnern (weiß nicht, ob das heute noch so ist).
Einmal bin ich mit dem Bus gefahren. Der Busfahrer hatte leider keinen Plan und so dauerte die Fahrt, die ich mit dem PKW in 3,5-5 Stunden gemacht habe, 9 Stunden.
Die Flughäfen sind leider alle sehr weit weg, Zug ist da schon eine Alternative – wenn man dann das erste Mal aus dem Gare de l’Est tritt und das Parisa „Aroma“ einatmet (also massig Abgase, morgens vermengt mit dem Geruch der Abfälle vom Vortag, die am Straßenrand verrotten während die Straßenreinigung unterwegs ist und die Lieferdienste in 5ter Reihe parken und sich gegenseitig anhupen.
Ich gestehe – ich bin verliebt in Paris!
Hotels gibts in der Stadt entweder sauteuer oder sauteuer winzig stinkend oder extrem teuer. Etwas ausserhalb gibts stinkende Hotels mit winzigen Zimmern für kleineres Geld (Die Unterschiede sind in der Tat gravierend, es geht vom stinkenden Loch für 100 Franc/30 Mark (schon ne Weile her) bis zum stinkenden Loch für 500 Franc/150 Mark. Oder man geht in ein Etap/Formule 1 oder ein anderes, günstiges Hotel der Accor-Gruppe (Ibis geht auch noch). Oder man sucht im Internet eine Weile, hatte letztes Mal ein hübsches kleines Hotel Nahe Place d’Italie, ist zwar nicht ganz im Zentrum aber das Hotel war ok.
Paris ist übrigens sehr teuer. Vor allem, wenn man den Trampelpfaden der Touristikindustrie folgt. Etwas abseits der Straße, dort wo die Franzosen essen und trinken, kann man jedoch auch zu den unseren vergleichbaren Preisen Essen und Trinken. Place de la Republique und co. sind halt immer teuer, von Pigalle und alles rund um Eifelturm, Place de la Concorde, Trocadero und Arc de Triomphe erst garnicht zu reden. Bei der Grande Arche (einfach zu erreichen mit der Metro, finde sie atemberaubend) ist übrigens ein großes Einkaufszentrum mit einem Auchan, die liegen normalerweise etwas ausserhalb, weil da alle mit dem Auto hinfahren. Da kann man mal französische Einkaufskultur erleben (vorsicht, Kulturschock, bei denen sind einzelne Abteilungen wie Wurst, Käse, Fisch etc. meist größer als bei uns ganze Supermärkte).
Viel Spaß in Paris!
P.S.: Wenn du den Place Vendome besuchst, vergiss die Platincard nicht :)
@#711777: Nur ein Transporttrauma. Ich mag Paris. Sehr sogar.
@#711860: Das wird schwierig, weil ich immer bei Familie und Freunden unterkomme. Ich frag mal rum, was die so wissen.
@#711869: Vielen Dank für die Ausführungen!
aber die franzosen fahren doch absolut gesittet; im gegensatz zu den deutschen!
wenn ich nach belgien reinfahre, atme ich erst einmal auf, suche den belgischen rundfunk2 mit seinem deutschen programm.
die maut nach paris beträgt im moment gerade glatte 11 €.
mein auto, ein mégane hat in deutschland mehr katzer abbekommen als in frankreich, obwohl ich dort mehrmals im jahr bin.
dann auf dem rückweg nach deutschland – in belgien wegen der niedrigeren spritpreise noch einmal vollgetankt – steigt schlagartig der adrenalinspiegel.
Auto fahren in Frankreich ist halb so wild. Ich bin da ne Weile rungekurvt. Aber letztes jahr war ich in Neapel. DAS ist schlimm! Da kann man teilweise Straßen entlanggehen, an deren Rändern Auto neben Auto parkt. Eines zerkratzer und verbeulter als das andere. Und die ganze Straße lang keine intaktes Wägelchen finden.
Obelix würde sagen: Die spinnen, die Römer! ;-)