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Twitter, Bloggen, Podcasten, Wikipedia: Demnächst in Englands Grundschulen

Eine meiner Forderungen seit langer, langer Zeit: Medienkompetenz als Fach in den Schulen, am besten schon in den Grundschulen. Und zwar nicht nur die Rezeption, sondern auch die Medienproduktion, die Publikation. Die Engländer machen das jetzt vor und lehren an Grundschulen Twitter, Bloggen, Wikipedia und Podcasten. So muss das sein.

17 Kommentare

  1. 01

    und dazu passt dann folgende Meldung von Heise: Britische Regierung will mehr Überwachung bei MySpace, Bebo und Facebook
    –> http://www.heise.de/newsticker/Britische-Regierung-will-mehr-Ueberwachung-bei-MySpace-Bebo-und-Facebook–/meldung/135160

  2. 02

    Man sollte dies vielleicht in den schon existierenden Informatikunterricht integrieren.
    Meiner Meinung nach ist dieser in unserer Schulen viel zu veraltet. Wenn ich überlege, dass wir in der 10. Klasse Gymnasium erst einmal gelernt haben, wie man einen Text formatiert und eine Präsentation gestaltet. Was soll das?
    Ich meine, dass man einen aktuelleren Informatikunterricht bieten sollte, der auch auf das Wissen der jungen Internetgeneration aufbaut.

  3. 03

    @#712196: Präsentationen verblöden ja sowieso. Generation PowerPoint. Seufz.

    Das Problem mit dem Informatikunterricht ist dabei eher, das dieser wohl (zumindest früher) von engagierten Lehrern frei Schnauze selbst gestaltet wurde (immerhin etwas), denn auf dem Lehrplan stand er nicht. Wie das allerdings heutzutage aussieht, weiß ich gar nicht, müsste ich bei den Lehrern im Bekanntenkreis mal rumfragen, ob es da einen offiziellen Lehrplan und eine ordentliche Ausbildung zu gibt.

  4. 04
    Barbara

    Da geht es ja wohl nicht nur um Informatik, sondern Geschichte wird da wieder ganz wichtig. Stellt euch die deutsche Vergangenheit mit den technischen Möglichkeiten von heute vor!

  5. 05
    Clemens

    Was hat jetzt nochmal Informatik mit twittern zu tun?? Richtig nichts.

    Ich finde es gut, dass man eben das Internet mehr auf den Lehrplan setzt. Aber ich weiß nicht, lernen wie man twittert, wie man bloggt. Und was machen die dann den Rest der letzten 20 Minuten der ersten Unterrichtsstunde (jetzt etwas überspitzt, ich weiß). Es geht doch um viel mehr, es geht doch darum wie eine neue Generation lernen muss mit Daten umzugehen. Noch nie musste der „moderne Mensch“ soviel mit Daten handeln wie heute. Wir reden nicht mehr darüber wir produzieren Sie, und hier ist der Knackpunkt, der an den Schulen gelehrt werden muss…aber ok…. je länger ich drüber nachdenke, vielleicht ist der erste Kontakt mit Twitter und Co schon einmal ein Anfang!?

  6. 06

    Wäre eine politische Bildung der Jugend nicht wichtiger? Ich bin an einer Realschule und dort nur Sozialkunde was mehr als schwach ist…

  7. 07
    L

    Ich bin insgesamt eher skeptisch, dass das ganze nicht eine schlecht (oder gar nicht) vorbereitete Maßnahme ist. Die Idee Medienkompetenz zu schulen finde ich sehr gut. Aber wichtiger fände ich den Medieneinsatz besser in den Unterricht zu integrieren und Methoden zu nutzen um verschiedene Lernwege zu gehen. Aber vielleicht werd ich auch vom Gegenteil überzeugt.

  8. 08
    ganzunten

    Wenn sie mit der Schule fertig sind, wird es ganz andere Services geben. Diese Dienste verändern sich zu schnell, um sie konkret in den Lehrplan einzubinden. Es sollten viel mehr grundlegendere Dinge gelehrt werden. Sprache, Musik, Diskurs. Darüber kann man nie zu wenig lernen.

  9. 09

    So muß das sein?? Und dafür das Wissen über den Zweiten Weltkrieg aus dem Lehrplan streichen????

    http://bazonline.ch/ausland/europa/Schueler-lernen-Twittern-statt-Geschichte/story/16009386

  10. 10
    Jakob

    @#712217: Ja, der Zweite Weltkrieg wird aus dem Stoff der _Grundschule_ gestrichen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nur sinnvoll finde, denn ich denke nicht, dass ein Kind adäquat mit solchem „Wissen“ umgehen kann. Vermutlich besetzt es das alles nur mit negativen, unreflektierten Gefühlen – was den Deutschen-Hass so einiger Briten erklären könnte. ;-)
    Es heißt ja nicht, dass der Zweite Weltkrieg komplett aus der Schule gestrichen wird. Ich hatte ihn in meiner Schule auch erst in der neunten Klasse. Und selbst dort weiß ich nicht, ob ich damit schon sinnvoll umgehen konnte, was dort alles geschildert wurde.

    Ich finde die Idee der Medienkompetenz schon sehr gut. Und, wenn ich es richtig verstehe, scheint das eine Schwerpunktverlagerung zu sein, die noch nicht vollkommen zuendegeplant ist. Also kann man noch Kritik dran üben, sie genauer betrachten. Aber vom Ansatz her gefällt mir die ganze Sache…

  11. 11
    ajo

    Natürlich kann man das Thema auch Kindern im Grundschulalter vernünftig vermitteln – auch den Holocaust.

  12. 12
    Jakob

    @#712229: Das bezweifle ich stark, aber hier können unsere Meinungen gern auseinandergehen. An anderer Stelle kann man das mal ausführlicher diskutieren…

  13. 13

    Schade dass die Blogger die sich das wuenschen die Medienkompetenz (und sonstiges Wissen) selber dann aber doch irgendwie nicht anwenden.

    Dass England und UK (Techcrunch hat das ja immerhin noch richtig hinbekommen, allerdings ist das ja auch der UK-Ableger) nicht das gleiche sind, na gut, geschenkt.

    Nur: Du schreibst das als ob das eine abgesegnete Sache sei. Ist es nur leider nicht. Das ist ein Report, eine Studie, bestenfalls ein Empfehlung. Was davon dann hinterher auch in der Realitaet umgesetzt wird ist eine ganz andere Frage. Da fliesst noch einiges an Wasser die Thames runter bis sich da was bewegt.

    Mal davon abgesehen, ich fuerchte da haben so einige Kinder ganz andere Probleme als wie man twittert und bloggt. Ueberhaupt schon einmal zu lesen und dann auch zu verstehen was sie da lesen. Zusammenhaenge zu begreifen und noch einiges mehr. Es wird ein paar Schulen geben wo das weniger ein Problem ist, aber leider auch mehr als genug wo die Kinder noch nicht einmal vernuenftig ein Buch lesen bzw verstehen koennen.

    Sofern es meine Arbeit erlaubt gehe ich einmal pro fuer eine Stunde in eine lokale Grundschule und uebe dort mit Schuelern lesen. Die Schueler in der Schule dort sind oft von „disadvantaged backgrounds“, Einwanderer, Eltern die sich kaum um die Kinder kuemmern koennen oder wollen und aehnliches. Die haben teilweise ganz erhebliche Probleme ueberhaupt zu lesen, bekommen sie einfach viel zu wenig Unterstuetzung drin. Die Eltern koennen’s teilweise selber nicht oder stellen die Kinder lieber vor dem Fernseher ruhig. Teilweise sind die Kleinen vollkommen uebernaechtigt oder andere kommen nur an 50% der Tage ueberhaupt zur Schule wenn die Eltern denn mal Lust haben sie auch hinzuschicken.

    Und schliesslich, Sir Jim Rose sollte vielleicht mal mit ein paar Lehrern ueber Internet in der Schule sprechen. Ist naemlich vielfach nicht, insbesondere was YouTube, social networks und aehnliches angeht. Die sind alle in den meisten Schulen geblockt, was auch und gerade Lehrern in hoeheren Schulen das Leben schwermacht. Die kommen noch nicht mal an ihre eigenen Blogs ran oder koennen Filme die sie selber bei YouTube hochgeladen haben ihren Schuelern zeigen.

    Papiere und Reports sind geduldig. Die Realitaet ist anders.

  14. 14

    @#712248: Muss mich korrigieren und Dir teilweise Recht geben, allerdings wohl eher zufaellig: Das ganze bezieht sich tatsaechlich nur auf England, weil der Review von Sir Jim Rose sich nur auf Englische Grundschulen beschraenkt. Der Guardian ist da eher ungenau gewesen und Techcrunch hat daraus die falschen Schluesse gezogen.

    Der Rest (und damit der wichtigere Teil) meines Kommentars bleibt bestehen.

  15. 15
    Matthias (the one and only)

    Und meine Forderung schon seit langem: Gewaltloses Töpfern als Hauptfach in der Grundschule.

  16. 16

    @#712194: Ja, finde ich auch