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Elterntag

Ist doch schön, dass wir heute die Mütter wertschätzen. Wer mal eine Geburt bewusst miterlebt hat, wer die schlaflosen Nächte mit einem Neugeborenen erlebt hat und die unhintergebar enge Bindung zwischen einem Säugling und seiner stillenden Mutter kennt, der weiß um die großartige Besonderheit des Mutterseins und will Mütter immer wieder aufs neue preisen.

Eigentlich täglich.

Aber braucht es dann noch einen besonderen Muttertag? Ist dieser Muttertag nicht eine billige Entschuldigung dafür, dass Mutters Leistungen den Rest des Jahres als selbstverständlich hingenommen werden?

Was für ein Rollenbild haben wir eigentlich, wenn Mutti zum Muttertag das Frühstück gemacht und Blumen und Milka Herzen geschenkt bekommt, während der Vatertag aus „Die Jungs gehen saufen“ besteht?
Wird mit dem Muttertag nicht auch ein altes, patriarchales Gesellschaftsbild zementiert, dass uns alle in enge Aufgabengebiete einschnürt. Hier die das Haus führende Mutter, da der außer Haus Geld verdienende Vater?
Passt ein Muttertag zu Gleichberechtigung, zu modernen Familienkonstrukten? Zu Hausmännern, Vätermonaten, Patchworkfamilien, homosexuellen Eltern, …?

Wie wär’s eigentlich mit einem Elterntag?
Oder ist das sowieso alles nur Kommerzscheiße?

28 Kommentare

  1. 01

    die antwort auf die fragen lautet: ja

  2. 02

    Also ich finde was „zementiert“ wird, wenn überhaupt was, entscheidet sich eher an den ganzen anderen Tagen. Erst dadurch kann das was man am Muttertag macht, ggf. entwertet werden. Bei Vaters Abgehtag find ich sieht’s bißchen anders aus, der ist eher so ein Tüpfelchen auf dem meist eh praktizierten i.

  3. 03

    Muttertag gibt es, damit Kevin seiner Mutter in einem Video auf Youtube „Danke“ sagen kann:

    http://www.uiuiuiuiuiuiui.de/unterhemd-und-goldkettchentraeger-kevin-dankt-seiner-mutter-zum-muttertag

  4. 04

    Ein Feiertag für die Blumenhändler ist es auf jeden Fall!

  5. 05

    Der Muttertag ist für Kinder, deren Mütter nicht so zufrieden sind oft die Hölle.
    Wie wär es einfach mit mehr Kindergeld – da hat die ganze Familie was davon:)

  6. 06

    Na klar ist der Muttertag reaktionäre Rollendefinition. Ich wundere mich, dass der überhaupt noch von Leuten unter 60 zur Kenntnis genommen wird. Aber Elterntag brauchen wir auch nicht. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der 365 Tage im Jahr klar ist, dass wir Menschen mit Kindern fördern müssen – und zwar egal ob ehelich oder nicht. Aber immer noch wird steuerlich unter „Familie“ die Ehe verstanden, auch die ohne Kinder. Sonst käme es nicht, dass ein verheiratetes gut verdienendes Paar ohne Kinder steuerlich besser dasteht (Splitting 3/5 oder 4/4) als ein alleinerziehendes und alleinverdienendes Elternteil (Steuerklasse 2 – die zweitschlechteste!). Familie ist da, wo ein Kind ist – nicht da, wo ein Paar ist!

  7. 07

    Ist der Schreibfehler in dem Lebkuchenherz Absicht? Sieht für mich nicht danach aus, sondern vielmehr nach FAIL ;)

  8. 08
    kukidenta

    Wieso Elterntag. Es gibt doch schon Elternabende. Und davon waren meine nie wirklich begeistert.

  9. 09

    Der Muttertag ist mit Abschluss in einem
    Besäufnis dem Vatertag gleich zu stellen.

    Egal welcher Anlass…

    „Hoch die Tassen“

  10. 10

    Der ursprünglieeh Muttertag war der Gedenktag einer Tochter an ihre Mutter die — Frauenrechtlerin war.

    So stand es jedenfalls gestern in der „Kinderzeitung“ unseres Lokalblattes ;)

    Die US-Wikpediia hat zwar ihren Namen aber nichts über dei Motovation:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Mother's_Day

  11. 11
    Akkupunk

    ik geh auch am Muttertag mit meiner Ma saufen wenn sie will und umgekehrt kann mein Pa auch ein Frühstück haben.
    Muttertag ist was du draus machst.

  12. 12
    jens

    mist schon wieder vergessen…

  13. 13

    meine Mutter war ehrlich enttäuscht, weil ich verplant habe, dass samstags die Blumenläden früher zumachen als sonst…und für Frühstück war auch keine Zeit – ausgerechnet an diesem 1 von 365 Tagen war ich heute ne schlechte Tochter ;-)

  14. 14

    Naja, meiner Meinung nach muss man nicht jeden Tag der einen besonderen „Namen“ hat ernst nehmen. Außerdem tue ich meiner Mutter lieber etwas gutes wenn sie nicht damit rechnet. Muttertag scheint eine Aufgezwungene „Mütterbemitleidung“ zu sein…
    Meine Mutter in allen Ehren aber der Mutter-Tag selber: nur wem’s gefällt…

  15. 15
    lilly

    ich liebe meine mom, aber muttertag ist kommerzscheiß, blumenläden verdienen ein vermögen daran.wer seine mommy das ganze jahr über nicht schätzt und ihr ab und zu eine freude bereitet muss das an muttertag auch nicht tun!

  16. 16

    So lange man nicht übertreibt ist dieser Tag vertretbar. Die Mütter können sich einen Tag freuen und zehren ein ganzes Jahr davon.

  17. 17
    Gee

    meine mutter ist auch so cool. sie ist grade mal 22 jahre älter. wenn das nix ist…

  18. 18
    Stephan (Der Echte)

    @#715771: Genau so ist das: Muttertag ist, was man draus macht! Vatertag auch, Weihnachten ebenso. Wenn man sich Die Kommerzscheiße ™ gibt, ist es eben auch Kommerzscheiße. Wenn Mann Vatertags mit den Jungs einen Saufen geht, ist mit erhöhtem Alkoholpegel zu rechnen. Wenn…
    Mir geht die pauschale Ablehnerei von allem, was gesellschaftlich für Gemeinsamkeiten sorgt, auf die Nerven. Dann kapselt Euch doch meinetwegen ab, aber heult dann nicht rum, wegen der achso kalten Gesellschaft!

  19. 19
    lilly.

    über mehrer jahre lang kauft ich meiner mutter schöne blumensträuße pünktlich zum mutttertag. jedes jahr sagte sie, ich soll ich nichts zum muttertag schenken, weil die blumenindustrie die preise so arg erhöhe.
    letztes jahr schenkte ich tatsächlich keinen blumenstrauß. die folgen waren drei wochen ignoriert werden plus „krisengespräch“ mit meinem vater, was mir denn einfiele.

  20. 20
    Chris

    Hm, bei mir ist Muttertag ist ein kleiner Dank an die Mutter meines Kindes und mein Sohn freut sich, wenn er seiner Mutter was malen darf. Danke, Schatz, für alles.

    Ich find es auch bedenklich, wenn die Geste darin besteht, der Frau das Abwaschen abzunehmen, aber überbewerten tut das bei uns auch niemand. Cool wärs, mein Frau würde einmal im Jahr für mich arbeiten gehen (dürfen, müssen, können). Job Rotation, quasi, das fördert das Verständnis für den anderen.

  21. 21
    ovit

    @#715799: alles in frage zu stellen ist aber einfacher als antworten zu geben. man könnte meinen, dass spreeblick alles doof findet außer „lustige“ youtube-videos.
    aber der frust muss eben auch raus, den kann man sich doch immer gut von der seele schreiben und damit auch noch geld verdienen. eine win win situation.

  22. 22

    @13
    Also in der Zivilisation (Köln-Ehrenfeld) :D haben die Blumenläden am Muttertag auch Sonntags bis mindestens 12 Uhr und viel länger offen. Und Tankstellen rund um die Uhr.

  23. 23

    alles nur kommerzscheiße. ich hab auch an anderen tagen als dem zweiten maisonntag den frühstückstisch gedeckt. damals.

  24. 24

    Finde auch entweder ist man das ganze Jahr ein gutes, braves Kind oder man lässt es bleiben. Der eine Tag ändert da auch nix…

  25. 25
    Sascha

    Wie wäre es mit einem Elterntag und einem Kindertag?
    Oder gleich ein Familientag?

  26. 26

    Ich wäre eher für einen Elterntag, denn der Muttertag sollte ja trotzdem Wertschätzung vermitteln. Und nachdem sich die alten Rollenbilder immer mehr verschieben ist ein Elterntag eher passend.

  27. 27

    Sinn dieser Tage ist doch, dass mal ausnahmsweise nur eine Person im Mittelpunkt steht. Deshalb gibt es Muttertag und Vatertag getrennt.
    Dann kann man auch zwei mal Freude schenken. Das ist doch schöner.

    Außerdem haben Mütter und Väter oft unterschiedliche Interessen. Wenn man so die üblichen Aktivitäten an Vater- und Muttertagen vergleicht. ;)

    Sonst könnte man auch nen „Menschen-Tag“ machen. Dann fühlt sich auch keiner diskriminiert und jeder macht Liebe mit jedem. :)

  28. 28
    Sascha

    Ich frage mich nur warum die Menschen immer erst auf einen bestimmten Tag warten und ihnen erst dann einfällt wie Toll der Vater oder die Mutter ist. Und einmal im Jahr ein Muttertag oder Vatertag oder Familientag oder Kindertag (gerne auch getrennt) ist ohne hin zu wenig. Zudem denke ich auch, dass es zu materiallistisch ausgerichtet ist.
    Aber nun ja…