Ich weiß nicht, wie oft ich im Lauf meines Lebens schon hören musste, dass die „Konservativen als Gewinner der Wahl gelten“.
Was bedeutet es eigentlich, konservativ zu sein im Jahr 2009? Es kann doch wohl niemand ernsthaft wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Oder?
Doch. Genau so soll es bleiben, bitte schön. In der „Krise“ wählt Mensch „Konservativ“, was immer das ist. Leider.
und ich dachte, die menschen wählen in zeiten von krisen rechts. oder ist rechts schon das neue konservativ?
> Konservativ zu sein im Jahr 2009
bedeutet, die seit über einem Jahr vakante Comedy-Stelle nicht neu zu besetzen. Mit Jörg Metes. Johnny, du machst einen Fehler, wenn du ihn dir nicht schnappst. Mahoni war pillepalle gegen ihn. Der Laden hier würde prompt zu meiner Lieblingsadresse mutieren und ich trüge nur noch Positives im Herzen über euch. Echt jetzt.
die einzigen konservativen sind gestern die wähler gewesen. die „konservativen“ parteien sind, wie ovit schon sagte, die neuen rechten. die ard eben „die menschen wählen,wer die besten rezepte gegen die krise hat. und das ist ihrer meinung nach nun mal die CDU.“ die „modernisierungsverlierer“, also die, deren jobs durch die krise bedroht sind, gehen angeblich gar nicht wählen. stattdessen rentner und besser-gebildete (whatever that is supposed to mean). und anscheinend geht zumindest die ARD davon aus, dass alle besser gebildeten konservativ wählen…ARRRRRRR!
@david:
Da spricht aber zB die Wahlanalyse bei der ZEIT eine andere Sprache…
http://www.zeit.de/themen/international/eu/wahlergebnisse
Besonders:
http://ptrace.fefe.de/cdu-hauptschule.jpg
ich könnte mir schon auch vorstellen, dass die arbeiter mit ihren gewerkschaften sich nicht mehr zeitgemäß vertreten fühlen und sich immer mehr als opfer des systems fühlen, die erbarmungslos der konjunktur ausgesetzt sind. warum dann also noch SPD wählen gehen. oder überhaupt am sonntag für sowas vor die tür gehen. die EU rettet ja gefühlt keine jobs und macht das abwandern in den osten noch viel einfacher.
europa wählt sich ein rechtes parlament zusammen, um die nationalen interessen zu wahren. vielleicht geht es in fünf jahren ja wieder richtung links. es schwankt ja stetig hin und her. in diesem sinne.
„Prüft alles, behaltet das Gute!“ (1 Thess 5,21)
Das ist eine gute Definition von Konservativismus. Leider sind die als konservativ oder noch besser „bürgerlich“ (der Rest ist dann wohl plebs) bezeichneten nicht im Stande trotz ihres C im Namen zu prüfen, sondern Besitzstandswahrung zu vollziehen. Die anderen Parteien sind da meist auch nicht besser. Wer sich verändert (in welche Richtung auch immer, siehe SPD) verliert die Gunst des Wählers.
Abseits dieses Wahlgetümmels denke ich, dass eine große Mehrheit der Bürger konservativ ist. Klare Verhältnisse geben Sicherheit und „man“ fühlt sich wohl. Wobei konservativ oft noch viel mit Gewohnheit zu tun hat.
Ein Schimpfwort ist es für mich nicht. Ich finde dieses Bibelzitat wirklich ganz passabel. Das lässt Platz für Innovationen, Reflektionen und neuen Tatendrang.
Leider ist der Inhalt des Zitats nicht die Marschroute für die meisten Menschen…
Es gibt keinen Gewinner bei den gestrigen Wahlen! Die Parteien wurden von nicht einmal 50 Prozent der Wahlberechtigten legitimiert, dass ist erschreckend genug. Gestern Abend wurde bei uns alles diskutiert, bis hin zum Wahlzwang, es darf kein Recht auf Gleichgültigkeit geben!
und da wacht der linke deutsche auf und merkt:
huch, andere haben auch eine meinung und machen einfach was sie wollen.
sowas!
der kommentar von haeusler ist sowas von konservativ.
ich finde, dass die spd – zumindest was ich aus der ferne so mitbekomme – inzwischen weitaus konservativer und kleinkarierter ist als die cdu!
immer diese denkverbote!
Naja, konservativ zu sein heißt ja nicht zwangsläufig, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Das wäre schon eine sehr verkürzte Darstellung.
„Konservativ“ ist die gezielt abwertende weil als-Ewig-Gestrige-Darstellende Bezeichnung für das bürgerliche Lager.
Also fast genau so wie „Sozialisten“ die abwertende Bezeichnung für das Angestellten Lager.
Beides passt nicht mehr, beide Begriffe sind mittlerweile negativ besetzt, aber bislang haben das nur die Bürgerlichen gemerkt, was auch den Vorteil hat, dass sie nicht mehr mit komischen Hüten merkwürde Lieder singen müssen.
„Konservativ“ kommt von „Konserve“.
Altes Zeug -gerne auch mehrmals- aufwärmen und sich irgendwann wundern, warum’s nicht schmeckt.
@ZeroG
Warum abwertend?
Danke und Grüße
…von einem, der aus Versehen konservativ wurde.“ von Jan Fleischhauer. Kaufen, lesen, am Kopf kratzen, nachdenken !
„Links“ ist eine Religion, mehr ein Glaubensgerüst denn eine realistische Weltbetrachtung.
Der umgesetzte Utopismus hat noch immer die Welt in eine Hölle verwandelt.
Der Konservative schaut nüchterner auf die Welt und hat deshalb auch die besseren Lösungen parat.
Ich vermute ein Mißverständnis beim Autor des Postings und bei den Kommentierern:
Die Leute wollen nicht, dass alles so bleibt, wie es ist – die Leute wollen, dass alles so bleibt, wie es mal war, aber längst nicht mehr ist.
Beispiel „Meine Generation“ (Geburtsjahrgänge Mitte 60er bis Mitte 70er): Unsere Eltern wurden in einem Schlaraffenland groß (Wirtschaftswunder, Vollbeschäftigung, die ganz großen Zeiten der D-Mark) und lebten dort den größten Teil ihres Lebens, die Renten unserer Eltern sind oft höher als unsere Bruttoeinkommen.
Wir wurden als Kinder und Jugendliche mit dieser sorglosen Einstellung erzogen, was uns aber nicht vorbereitet hat auf heutzutage völlig normale Unsicherheiten.
Dieses „Insel der Glückseligen“-Syndrom wirkt bei vielen Menschen nach, sowohl in der Elterngeneration als auch bei „Meiner Generation“, und auf diese Insel wünschen sich viele zurück, am liebsten mit ganz, ganz einfacher Lösung: Per Wahlzettel – ein Kreuzchen genügt. Wozu auch anstrengen – war doch eigentlich nie vorgesehen.
Konservative Parteien bedienen also Träumer, die nicht wachwerden wollen und die von Vergangenem träumen, nicht von der Gegenwart!
@#718599:
„Konservative Parteien bedienen also Träumer, die nicht wachwerden wollen und die von Vergangenem träumen, nicht von der Gegenwart!“
also dann sind die sozialstaatvollversorungundnochdenhinternabwischen-parteien spd und linke die konservativen???
dann ist dland mit nur 30% konsevativen doch relativ un-konservativ.
@07 Naja Konservativ heißt erhaltent. Also eigentlich doch möglichst wenig Veränderung und möglichst viel beibehalten. Ob das derzeit der richtige Weg wäre…
Ich hab mal gehört, „konservativ“ bedeute erhaltend, und zwar in Bezug auf Werte. Ich bin demnach also konservativ, weil ich für die altgediente Vorstellung der Meinungsfreiheit und damit gegen das Vorhaben einer prominenten CDU-Politikerin bin.
Deren Politik passt eigentlich auch sehr gut zu Kommentar #12: Das Internet als Spiegel der Gesellschaft spiegelt auch das, was wir vorher nicht sehen wollten oder konnten. Deswegen wünschen sich „die Konservativen“ die alte Situation zurück. Ob die aber wirklich besser war, oder nur verschleierter, das wird nicht diskutiert.
@#718590: Die Parteien wurden von 100% der Wahlberechtigten legitimiert. Niemand wurde gezwungen nicht zu wählen.
Natürlich sind z.B. 30% von 50% weniger als 30% von 100%. Das bedeutet aber nur das es nur 30% von 50% der Wahlberichtigten wichtig war das du siegst.
Die anderen 50% haben gesagt: Mir egal ob du siegst oder nicht. Das ist in der Tat legitiem.
@ 15: mittlerweile bezeichnet man die, die die Werte zu erhalten versuchen, nicht nur konservativ, sondern auch „rechts“. Denn in der heutigen Zeit werden die jenigen, die sich öffentlich gegen die Islamisierung Europas und damit die schrumpfende Demokratie äußern, schief angesehen.
Ich glaube, man müsste nicht mehr auf „liberal“ und „sozial“ aufteilen, sondern auf „demokratisch“ und „undemokratisch“.
Ist nicht grün eigentlich konservativ? Denn sie wollen bewahren (die Natur). Und was Marktliberale mit Konservatismus zu tun haben, werd ich eh nie verstehen. Das ist progessiv – ohne das hiermit positiv bewertet zu haben.
Nichts bleibt wie es ist, oder hättest du vor 10 Jahren gedacht, mal nach Tempelhof zu ziehen?
Schon einmal von politischen Gestaltungsspielraum gehört? Die Frage ist, ob man Veränderungen forciert – auch über die Köpfe der Menschen hinweg (es mag durchaus manchmal zwingende Gründe geben, dies eine zeitlang zu machen), oder ob man versucht möglichst viele Bürger „mitzunehmen“. Ich würde es mal so umschreiben: Die CDU/CSU schafft das Letztere noch immer am Besten nach Meinung der Wähler.
@#718598: ich find den Artikel fürchterlich. Typisches Spiegelgesülze. Man könnte den Artikel genauso umgegehrt schreiben ohne das das eine andere Realität erfordern würde.
„Religiös“ politisch kann man nämlich genauso konservativ wie links sein.
Im übrigen ist die Bezeichnung „konservativ“ eine Mogelpackung. Keine konservative Partei ist konservativ. Alle arbeiten immer wieder neue Gesetze aus um die Welt so zu ändern wie es ihnen passt. Wie alle anderen Parteien.
Endlich! Das hat mich auch immer wieder beschäftigt, danke J.H.!
@Haha: Aber welche Natur? Die von heute, die von vor 100 Jahren? Wollen wir wieder alles in die Baumhütte ziehen und die Städte plattwalzen? Die Natur veränderte sich doch immer und war immer gewissen Einflüssen ausgesetzt.
Also ich möchte das K-Wort nicht zum nächsten N-Wort machen.
Wenn ich mir anschaue, wie offen die FDP mit Homosexualität umgeht, dann hat das nichts mit der starrsinnigen Einstellung einiger homophober CSUler zu tun. Und die SPD kommt auch einfach nicht im 21. Jahrhundert an, könnte also auch konservativ genannt werden.
Aber ich glaube, konservativ trifft nur noch auf Teile der CDU/CSU zu. Und zwar auf den stark christlich-orientierten Flügel.
@#718602: Durch Rechtschreibfehler direkt disqualifiziert, und eine politische Klasse über Etymologie zu erklären ist ja schon fast kindisch.
@#718609:
Der Konservative weiß aber dass der Mensch ein Mängelwesen ist, nicht herzensgut.
Er legt deshalb Wert auf Höflichkeit und bürgerliche Werte und alles was den Menschen zivilisiert.
Er ist insgesamt nüchterner und ideologieresistent, ihm kann man nicht so leicht einen vom Pferd erzählen.
Die Linke hingegen glaubt an die ewige Glückseligkeit, sieht sich als die Kämpferin des Guten. Sie ist utopiegesteuert.
Wer glaubt dass die Leute sich noch anstrengen, wenn alle den gleichen Lohn bekommen, muss schon relativ naiv und im Grunde gläubig sein.
Noch nicht einmal die vielen gescheiterten linken Umsetzungsversuche mit ung. 90 Millionen Opfern bringen den Utopisten von seiner Heilslehre ab. Glaube eben.
Ich finde, diese Interpretation greift zu kurz.
Was festgestellt werden kann, ist dass alle „etablierten“ Parteien mit Ausnahme der Grünen verloren haben – die haben gegenüber der letzten Wahl 20% mehr Sitze (vorher 43:51 jetzt).
Dazugewonnen haben die „Sonstigen“ (+8,4%), wer immer das ist.
Die mangelnde Wahlbeteiligung zu einem „Legitimationsproblem“ hochzustilisieren, finde ich übertrieben. Aus der Wahlforschung wissen wir doch alle, dass auch Querschnittsbefragungen über nur vierstellige Befragtenzahlen nur wenige Prozente vom tatsächlichen Ergebnis abweichen.
Wieso Gewinner? Für Deutschland gilt das ja wohl nicht.
@#718590: Es darf kein Recht auf Gleichgültigkeit geben, es muss ein Recht darauf geben.
Mir gefällt die Wahlbeteiligung auch nicht aber man kann und darf niemanden dazu zwingen.
Freiheit gilt nicht nur für die vermeintlich Klugen.
Konservative wollen nach eigenem bekunden „Werte“ berahren.
Für mich sind Konservative Leute, die versuchen sich mit Hilfe solcher „Werte“, auf einen vermeintlich höheren moralischen Standpunkt zu stellen, um sich im politischen Interessens-Kampf einen Vorteil zu sichern.
Konservative sind für mich *nicht* einfach nur Leute, die wollen, dass alles so bleibt. Häufig wollen die ja sehr viel zu ihrem Vorteil ändern bzw. nur ihren Vorteil bewahren.
Die wollen sich blos einen politischen Vorteil sichern und ihre Interessen durchsetzen, indem sie irgendwelche „Werte“ vorschieben, die sich einer sachlichen Betrachtungsweise entziehen.
Einfach nur ein mieser Trick um (alte) Leute für dumm zu verkaufen und eine sachliche Diskussion zu vermeiden. Das kann man doch ständig beobachten. Polemik wohin man schaut, aber dafür „Werte“.
@#718606: Guck mal bei http://www.spreeblick.com/2009/06/03/nachhilfe-in-europa-politik/ auf Kommentar Nr. 54
@#718617:
waehrend es den linken ganz und gar nicht um werte geht, gell!
@30
Jedenfalls schieben die Linken diese „Werte“ nicht ständig so vor.
Deshalb wird bei denen oft auch mehr gestritten. Weil es eben eher um Sachargumente geht. Und nicht darum was z. B. der Papst oder althergebrachte christliche Moralvorstellungen sagen.
Nichtwählen ist ein legitimes Mittel, seine Meinung auszudrücken. Wenn die Parteien es nicht schaffen, die Menschen zu überzeugen, wählen zu gehen, sind die Parteien das Problem, nicht die Nichtwähler.
Spiegel (und alle anderen Anverwandten Nichten, Neffen, Geschwister) schlüsseln die „Andere“ absichtlich nicht auf. Sonst würde ja z.B. auffallen, daß die Piraten auf Anhieb ~0.9% der abgegebenen Stimmen bekommen haben.
Die Piratenpartei braucht noch Unterstützer!
http://ich.waehlepiraten.de/
gruß
unter konservativ verstehen die meisten: Ich will es so wie es mal war…früher..ganz früher…
@33
Und zwar ganz besonders dann, wenn das hauptsächlich zu meinem eigenen Vorteil ist. Selbst auf Kosten anderer.
@#718598: Soso, die Utopie der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ der französischen Revolution hat die Welt also in eine Hölle verwandelt? Besser wäre man konservativ beim alten Ständesystem und dem König von Gottes Gnaden geblieben?
Generationenkonflikt? Midlifecrises? West-Nostalgie?
Für die 50+ Generation (da kommen die CDU-Wähler ja her, wenn man den Medien glauben darf) ist Hemut Kohl konservativ. Für die ganz jungen (-25) ist konservativ zu sein wahrscheinlich kein Thema (ausser Mami und Papi haben echt viel Asche).
Problematisch wird das bei den 40 +/- 10 mit west-Prägung. Die sind schwer irritiert. Hätten sie doch gerne, dass die Bundeswehr wieder nur mit Rotkreuz-Aufnäher ins Ausland fährt und natürlich den Erhalt des Internet ohne Regulierung.
jm2c
die konservativen wollen das es wieder so wird wie es nie gewesen ist.
Der Begriff „konservativ“ ist ja im Grunde weit gefächert und ist nicht nur auf die CDU zu beschränken, die allerdings in der Parteienlandschaft zweifelsohne für das Schlagwort „konservativ“ steht. Aber was heißt das genau?
Auch die Grünen sind konservativ, denn Umweltschutz ist ein sehr konservatives (im Sinne von: Bewahren) Thema. Ich wehre mich ein bisschen gegen die Vermischung von spießig und konservativ. Ein konservativer Mensch ist einer, der nicht mit dem Zeitgeist mitschwimmt, neuen Entwicklungen immer eher kritisch gegenübersteht und sich auf alte (im Grunde sehr zeitlose Werte) beruft, das hat überhaupt nichts mit Spießigkeit zu tun. Eher mit einer gewissen fortschrittskritischen Bürgerlichkeit.
In diese mag man sich angesichts der schlechten Zeiten nun sicherlich wieder „zurückflüchten“, bzw. man besinnt sich dann gerne wieder zurück auf Werte wie Familie und Bürgerlichkeit. Die große weite Welt, in Form der Globalisierung, ist einem angesichts der Finanz- und Umwelt-Krisen unheimlich geworden, den von Schröder proklamierten Fortschritt sieht man kritisch. Die SPD ist und war immer eher eine fortschrittsgläubige Partei, die CDU steht eher für das Gegenteil. Die momentane Stimmung (wider den Veränderungen) spricht eher für konservative Parteien.
Wolfram Weimer schreibt dazu in der Cicero immer sehr gelungen, wie ich finde, z.B.
Anleitung zum Konservativsein
http://www.cicero.de/259.php?kol_id=10306
Wobei ich glaube, dass die SPD einfach ein massives Glaubwürdigkeitsproblem hat. Schröder hat mit seiner Bonzenpolitik so unfassbar viel zerstört, das kann keiner wieder glaubhaft zurückdrehen. Die SPD hat ihre Ideale verraten, das verzeihen die Wähler nicht.
Zudem glaube ich, dass die SPD dringend neues Personal braucht. Mir sind da definitiv viel zu viele viel zu alte Männer. Personell, das muss man zugeben, hat die CDU momentan (überraschender Weise) schon die Nase vorn.
@32: Naja, Nichtwählen bedeutet aber implizit, dass man *alle* Parteien wählt, die ins Parlament kommen, überproportional die kleinen Parteien. Nur hat man keinen Einfluss, wer das am Ende sein wird. Und da ja die prozentuale Sitzverteilung nach *abgegebenen* Stimmen berechnet wird, kratzt es unsere „Eliten“ herzlich wenig, ob da nun 90% oder 20% der Wahlberechtigten wählen gehen, Hauptsache die, die gehen, stimmen richtig ab.
Stell dir nun aber mal vor, die ~50% Nichtwähler von gestern wären wählen gegangen und hätten ungültig gestimmt. *Das* hätte in der Tat ein politisches Erdbeben verursacht. Und das dumme Gesicht der M., während sie zur Rechtfertigung wieder eine ihrer 20 Standardfloskeln aufsagt, wäre sicher köstlich gewesen. Schade eigentlich…
@#718595: Ich finde die Bezeichnung „bürgerliches Lager“ noch viel schrecklicher als „Konservative“ und „Sozialisten“. Wie auch mittlerweile die Parteien, die sich nicht zum selbsternannten „bürgerlichen Lager“ zählen, berechtigterweise anmerken, ist der Bürger ja nicht ausschließlich CDU/CSU- und FDP-Wähler. Jede Partei wird von Bürgern gewählt.
Wie wäre es denn einfach mit den Bezeichnungen „rechte Mitte“ und „linke Mitte“? Aber wahrscheinlich bestehen dafür zu viele Berührungsängste mit den Begriffen „rechts“ und „links“, weshalb man es sich so richtig in der einfachen „Mitte“, und nur da, bequem machen will.
Aaah, diese ganzen Anführungszeichen… aber was will man machen?
Ich hab letzten Montag im Zug einen alten Grundschulfreund getroffen, der in der jungen Union ist.
Kaum zu glauben, aber die denken wirklich so!
@#718593: Es gibt Wertkonservative und Strukturkonservative.
@#718627: Der Cicero-Artikel bietet, bei aller Ironie, einige Vernünftige Antworten. Ich würde sogar noch weiter gehen: Das Konservative steckt in uns allen und viele Linke liegen im ständigen Widerstreit mit ihrer konservativen Hälfte.
Ich bin konservativ, finde das Pflanzen ohne Gentechnik besser sind – möchte auch das Grundgesetz bewahren und nicht ständig verändern – deswegen hab ich Grün gewählt.
@#718624:
die franzoesischen revolutionaere waren aber keine linken, sondern republikaner und aufgebrachte bauern.
@#718620:
„Jedenfalls schieben die Linken diese „Werte“ nicht ständig so vor.
Deshalb wird bei denen oft auch mehr gestritten. Weil es eben eher um Sachargumente geht. Und nicht darum was z. B. der Papst oder althergebrachte christliche Moralvorstellungen sagen.“
das muss ich mir auf der zunge zergehen lassen!
das ist schon fast wieder witzig!
ich bin auch konservativ. wähle aber keine grosse volkspartei.
zwischen konservativen moralischen, ethischen, gesellschaftlichen etc. wertvorstellungen und konservativen volksparteien besteht ein himmelweiter unterschied.
Jan(TM) trifft es da ganz gut.
Konservativ ist doch auch immer betrachtungswinkelabhängig oder nicht? Aus der Sicht eines internetaffinen Menschen sind die Politiker vielleicht alle konservativ. Aus der Sicht eines Politikers wiederum sind vielleicht alle Nichtwähler konservativ. Selbst „konservativ“-sein ändert sich mit der Zeit. Was war früher nicht alles konservativ.
@48
Also z. B. „Das Kapital“ ist aber eher ein wissenschaftliches Werk, als z. B. die Bibel. Um mal ein Extrem-Beispiel zu bringen.
Auf der einen Seite Sachargumente (über die sich streiten lässt), auf der andern Seite reiner Glaube bzw. „Werte“.
Oder man sehe sich mal die konservative Polemik beim Thema „KiPo-Internetsperren“ an und dazu die Sachargumente der Gegner solcher Internetsperren. „Werte“ (mit Hintergedanken) gegen Sachargumente.
Bei den Wert-Konservativen ist die Heuchelei die Geschäftsgrundlage.
Mit dem Thema Krieg will ich besser gar nicht erst anfangen.
@#718644:
und lasalle macht immer noch das wahlprogramm der spd?
@52
Zumindest besteht das nicht hauptsächlich aus Steuersenkungen, Killerspielverbot und KiPo-Internetsperren.
Alles „Werte“, aber länger drüber nachdenken darf man nicht.
@#718638: Wenn ich es recht sehe, wurde „links“ da gerade erfunden: Der Adel saß in der Nationtionalversammlung 1789 rechts, die Bürger saßen links. (Insofern waren damals die Revolutionäre wohl sowohl bürgerliche Republikaner als auch Linke)
Mir geht es aber vor allem darum, dass man in letzter Zeit andauernd vorgehalten bekommt, Utopien würden zwangsläufig im Desaster enden, nur weil es mit den utopisch begründeten faschistischen und kommunistischen Diktaturen im 20. Jahrhunert so war. Diese Leute vergessen, das auch unser Grundgesetz letztlich auf einem politischen Programm fußt, das vor der französischen/amerikanischen Revolution eine Utopie war.
Fleischhauer ist doch kein Konservativer! Feischhauer ist in Wirklichkeit ein Linker, ein U-Boot von der TITANIC. Man muss sich nur einmal das Gespräch zwischen Fleischhauer und Arnulf Baring in der Welt lesen, mit Verlaub, das können die wohl niemals ernsthaft gemeint haben:
„Die Linke ist griesgrämig und verhärmt, der Konservative blickt mit Heiterkeit auf die Welt.“
@#718649:
„Wenn ich es recht sehe, wurde „links“ da gerade erfunden: Der Adel saß in der Nationtionalversammlung 1789 rechts, die Bürger saßen links. (Insofern waren damals die Revolutionäre wohl sowohl bürgerliche Republikaner als auch Linke)“
das mit dem rechts und links sitzen habe ich auch mal gelesen. das war auf einer homepage von dieser NsDaP, die mit diesem apfelholger.
„…ass auch unser Grundgesetz letztlich auf einem politischen Programm fußt, dass vor der französischen/amerikanischen Revolution eben auch eine Utopie war.“
naja. das ist dann doch etwas kurz.
demokratie gabs ja auch schon vorher. das haben sich die franzosen/amerikaner nicht ausgedacht.
ebenso so etwas wie menschenrecht. magna charta war auch frueher, nich!?
@#718646:
„Zumindest besteht das nicht hauptsächlich aus Steuersenkungen, Killerspielverbot und KiPo-Internetsperren.
Alles „Werte“, aber länger drüber nachdenken darf man nicht.“
jetzt verstehe ich das.
„werte“ von parteien, die in deinem weltbild konservativ sind, sind keine wirklichen werte, aber die boesen konservativen schieben die ja staendig vor und „versuchen sich mit Hilfe solcher „Werte“, auf einen vermeintlich höheren moralischen Standpunkt zu stellen, um sich im politischen Interessens-Kampf einen Vorteil zu sichern““
waehrend, die von dir als links bezeichneten parteien das gar nicht machen und nur klammheimlich bei geheimtreffen ihre werte benennen.
umgekehrt sind dann alle parteien, die werte vertreten oder so tun konservativ
also alle parteien, die sagen, was sie wollen UND nicht betonen, dass das aber alles wertelos ist!
toll!
shmok!
@#718628:
ich hab doch gar nichts uebers nichtwaehlen gesagt!
Also in Stuttgart haben die Grünen die Gemeinderatswahl wohl gewonnen. Und nicht im Sinne von „es gewinnt die Partei die am wenigsten verliert/das beste Ergebnis ihrer Geschichte einfährt“, sondern im Sinne von „mehr Stimmen als die CDU kriegen“….
@#718651: Stimmt. Und „Godwins Law“ ist viel später. Tschüss, bin raus aus der Diskussion, hier kann nix mehr kommen.
@#718657:
בכין
ach komm.
wenn die npd morgen sagt, die erde sei keine scheibe, dann sagst du uebermorgen auch nicht, dass die erde eine scheibe sei.
falls du denkst, ich haette gesagt, du seist ein nazi, dann hast du dich geschnitten.
ich sage lediglich, dass die erklaerung, mein linker rechter platz ist leer unrelevant ist.
das ist vllt fuer eine, der sich mit der etymologie auseinandersetzt interessant, aber das wars dann schon.
ein sachlicher beitrag ist das nicht.
Was is das nicht toll oder? Parlamentarische Demokratie und so. Leider gewinnen da immer die falschen! Wie soll ich denn da noch dran glauben können?
Ich find es gruslig, dass sich die CDU inzwischen zurecht als einzige Volkspartei präsentieren kann, dafür isse schließlich die einzige mit noch genug Stimmen. Selbst die dualistisch-demokratischen USA haben zwei! Also ZDF äh, SPD meine ich, vielleicht solltet ihr mal aufhören ne Flitzpiepe wie FWSteinmeier wie den Sieger aussehen lassen zu wollen, mit den Zott- Logos und all dem Web2.0- Gedöns. Vielleicht könntet ihr euch mal daran erinnern, warum man euch überhaupt mal gewählt hat, das war ganz ganz sicher nicht wegen Walter Steinmeier! Aber das is halt so die Sache… in den paar Jahren um die Jahrtausendwende als ihr mal das Ruder in der Hand hattet… 2 Kriege! Hartz IV! 5 Millionen Arbeitslose! Das sieht so dermaßen sozial aus, das mir immer wieder dieses Lied im Hirn rumpfeift… http://www.youtube.com/watch?v=8vFL0QWxugI …. Die Scharte bleibt einfach mal länger hängen als ihr gedacht habt. Und wenn die CDU die durchsichtige, weil farb- und profillose Angela Merkel zur Kanzlerin macht, dann gefällt das verständlicherweise besser, schließlich ist so eine profillose Frau ausm Osten n guter Kompromiss für alle. Denkt der Wähler zumindest. Parlamentarische Demokratie is so schön. Zumindest wenn sie richtig funktionieren würde. Und das hat auch nicht grade wenig damit zu tun: http://www.youtube.com/watch?v=6Sdnzqs1uFo
90 Zentimeter Wahlzettel. Verändern wird sich nichts.
Wie schön. Da habe ich was gelernt: Das Böse ist doch noch immer das andere Lager. Dann macht das Parteien-System womöglich doch noch Sinn.
@58: Sorry, verschrieben, meine Antwort ging @34, nicht @32.
Egal wenn man gewählt hat, es war konservativ. Konservativ heist für mich, „dem Neuen gegenüber nicht aufgeschlossen“. Und das trifft auf jede ernst zu nehmende Partei zu!
Solange es keine Partei gibt, die einen radikalen Neuanfang propagiert, wähle ich nicht mehr. Ist doch gehupft wie gesprungen..
Die Europawahl Ergebnisse liegen vor und schon ließt man wie im Kaffesatz darin, um Erkentnisse in Richtung Bundestagswahlkampf zu gewinnen. War es jetzt die Kampagne „Wir in Europa“ und haben die Grünen wegen „Wums“ gewonnen? Wie auch immer – wichtig ist was man jetzt draus macht. Schauen wir mal! Zur Frage: Was bedeutet Konserviativ? Für mich steht es heute für auf Erfahrungen bauend vorsichtig aggieren. Aber bestimmt gibt es dazu Tausende bzw. wahrscheinlich weit mehr Sichtweisen.
In fünfunzwanzig bis fünfzig Jahren wird die Sache aufgrund des demographischen Wandels ganz anders aussehen. Das mag jetzt zwar geschmacklos sein, aber ich setze meine Hoffnung darauf, dass die nachrückenden Generationen die Gewichte nach links verschieben werden. Dann werden die Grünen stärkste Partei und machen eine Koalition mit Rest-SPD und Piraten.
Gegenfrage: Warum immer alles in Frage stellen, nur weil es momentan mal nicht so läuft?
Ich bin kein Freund davon, in Zeiten der Krise alles an Werten wegzuwerfen, sondern eher »konservativ« nachzusehen wo denn die Werte unterwegs verloren gingen …
In fünfunzwanzig bis fünfzig Jahren sieht die Sache aufgrund des demographischen Wandels allerdings anders aus. Die muslimische Frau bekommt 3,1 Kinder, die autochthon-Deutsche liegt unter 1,5. Heißt: So ca. um 2050 herum gibt es muslimische Mehrheiten, die CDU wird sich in MDU umbenannt haben und bald danach auch ganz offiziell das “ D“ streichen. Die Grünen-Wähler bzw. die Kinder der jetzigen Grünen-SPD-CDU-FDP wähler werden ihre Eltern hassen und in die USA geflüchtet sein.
@#718624:
Die ersten gleichheitsutopistischen Frühbolschewisten waren die Jakobiner. Und ja, man könnte durchaus sagen dass die ihr Land in eine Hölle verwandelt haben.
Eine Bewegung, die sich quasi als „Macht des Lichts“ sieht, als Kämpferin der Gerechtigkeit, Vollenderin der Geschichte, sieht sich immer im Recht.
Umgesetzte Utopien der ewigen Glückseligkeit münden zwangsläufig in rücksichtslose Brutalität, weil es um das „große Ganze“ geht, „die Sache“ den „neuen Menschen“, die „neue Gesellschaft“.
Die Gesellschaft muss umgekrempelt werden, da kann man sich nicht um das Leben Einzelner scheren, .
Das Individuum wird von der Linken obendrein bekämpft, es zählt das Kollektiv.
das Mass ist voll! mir reichts.
Kommt, wir bauen eine Gruppe auf…
@#718612: Nö- Rechtschreibfehler-Korinthen-Ka.k.er-Ich-Bin-Besser-Als-Du-Na-Na-na-nanaa…
Das ist kindisch (egal ob ich mit dem was DesertStorm schreibt übereinstimme)
Und meine Kinder machen so etwas nicht… weder das eine noch das andere: Also ist es auch nicht kindisch. Das machen eigentlich nur verschulte Geister. Also ist es schulisch.
@67
In 25 Jahren (2035) werden die über 65-Jährigen rund 1/3 der Bevölkerung stellen und über 40% der Wahlberechtigten (derzeit 16% der Bevölkerung). Klar wird es Koalitionen geben, vielleicht werden die Grünen die abolute Mehrheit bekommen. Aber die Politik bestimmen die Wähler/Mitglieder und die wird konservativ sein.
keine Ahnung, was konservativ ist, ich weiß nur was typisch für konservative deutsche Politiker ist:
– den Leuten Angst vor Terroristen, Kommunisten und Kinderschändern einjagen
– Bürgerrechte einschränken und härtere Strafen fordern
– massiv an der Bildung kürzen und dadurch Elitentum fördern
– alles tun, was die Großunternehmen und ihre Lobbys sich wünschen und es „Arbeitsplätze schaffen“ nennen
– für alles, dass sie und ihre Wähler nicht verstehen (Jugendkultur) Verbote fordern
– blinder Gehorsam gegenüber Amerika (erinnert sich noch jemand an Merkels Besuch bei Dubya vor dem Irak-Kireg? Oder Koch?)
(Ich weiß, die SPD ist auch sehr konservativ)
@kerstin2:
Das mit dem Geburtendschihad ist Blödsinn.
Die Geburtenrate türkischer Frauen in Deutschland lag schon vor 10 Jahren bei 2,1, und sie ist in den zehn oder zwanzig Jahren davor von über 3 auf diese 2.1 gesunken. Also darf man mutmaßen, das sie auch weiterhin sinken wird.
Also noch schönen Abend noch und grüß den Stefan Herre (oder lieber doch nicht).
Ich hab CDU gewählt. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch…? Glaub ich nicht. Demokratische Grüße und eine gute Nacht an alle, die ihr Recht auf wählen wahrgenommen haben.
@#718673: Guter Punkt! Natürlich ist der Terror und die Gleichmachmaschine Guillotine auch eines von vielen hervorragenden Beispielen dafür, was passieren kann, wenn man den eigenen Glauben zur absoluten Wahrheit erklärt.
Aber würde unsere Welt heute so aussehen, wie sie aussieht, wenn es nicht diese Utopie von Freiheit und gleichem Recht für alle gegeben hätte?
Konservativismus ist eine Vorgehensweise, der Gegensatz ist die Progressivität.
Die organische Weiterentwicklung der Systeme ist konservativ – dabei die Stärken der Evolution bzw. der schrittweisen Verbesserung mitnehmend.
Progressivität bzw. revolutionäres Vorgehen ist, wie die Geschichte gezeigt hat, gefährlich und nur dann sinnvoll, wenn der Istzustand dem Common Sense entsprechend nicht tragfähig ist.
Die Wissenschaft oder die Wirtschaft sind bspw. klassische konservative Anwendungsfälle.
Anders formuliert:
Progressives oder revolutionäres Vorgehen ist meist etwas für die Luschen.
Deshalb wähle ich nicht mehr: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,629226,00.html
@Siegmund: Die Hochrechnungen sagen aber, daß schon in den 40er Jahren Muslime rund 50% der deutschen Bevölkerung ausmachen werden. http://www.buergerbewegungen.de/beventw.html
Schon viel früher wird die Demokratie hier kippen, da schon ab den 20er Jahren bei den aktiven jüngeren Jahrgängen die Muslime in die Mehrheit kommen, die alten Deutschen werden nichts mehr beeinflussen zwecks Demokratiewahrung, sondern wollen nur noch materiell versorgt und bespaßt werden. Einer Politik, die das leistet, werden sie zustimmen, auch wenn abzusehen ist, daß zwanzig Jahre später dann die Demokratie weg ist. Zensursula ist nur der Anfang, die meisten Leute sind keine echten Demokratiefreunde und werden sich deshalb nicht engagieren. Das sieht man sogar jetzt bei der Zensursula-Debatte. Die doppelte Zahl der Petitionsunterzeichner hat Piraten gewählt, die meisten Deutschen aber die Zensursula-Partei CDU. Frau vdL wird sich also bestätigt fühlen und wir werden zur Bundestagswahl sehen, daß sie dieses Thema unbeirrbar weiterverfolgt. Die Leute wollen eine ausschließlich emotionale Sicherheit, dafür sind sie bereit, die Zukunft zu verspielen.
@thilo @Unter Linken
Danke thilo, wie würde unsere Welt heute ohne diese Revolutionen aussehen?
Revolutionen werden immer als schlechtes Beispiel für Progression erklärt. Der Grund warum Revolutionen aber Blutig verlaufen, ist, dass sich der ganze über Jahrzehnte (teilweise Jahrhunderte) angestaute Hass und Frustration in einer kurzen Schockreaktion entladen muss. In der man gleichzeitig ein neues besseres System aufbauen soll und noch gegen die ganzen Sperren in den eigenen Köpfen kämpfen muss.
Die konservativen Kräfte hatten selbst während der Revolution noch tausend Gelegenheiten das Unrecht gut zu machen und nach vorne zu gehen. Ihnen ist aber nie eingefallen, dass sie nicht einfach Bauernjungen totfahren dürfen und den Vater nicht im Anschluss wegen „Pferdebeschädigung“ erschlagen dürfen.
Ich wünschte die Leute hätten sich mal ein bisschen näher mit Revolutionen beschäftigt, anstatt uns hier Schulwissen aufzutischen. Ist doch klar, dass wir dort lernen Revolution ist böse. Und dass die Welt Mist ist, ausser der Staat geht mit der Zensurkeule drüber.
@Mr.Blue
Ich glaube Sie verwechseln das Wesen der Wissenschaft mit dem Zitate-Wettbewerb an vielen aktuellen Universitäten. Und jetzt erzählen sie mir nicht, dass Galileo, Darwin, Goodman und Vygotskij sich einfach mit den konservativen Machteliten mißverstanden hätten und eigentlich waren diese Eliten für deren Ideen.
Wissenschaft muss Belege bringen und wenn sie die bringt, dann kann sie so fortschrittlich sein, wie sie will. Dann kann sie sogar die Gravitation überwinden, wenn es funktioniert.
@Sunny:
Der Jonny da oben wollte erst einmal über den richtig verstandenen Konservativismus aufgeklärt werden.
BTW, wenn Du schon Wissenschaftler oder Angehender bist, die Wissenschaft ist in der Regel eine funktionalistische Wissenschaft, d.h. man schaut was geht und gleicht seine Modellle und Hypothesen permanent an.
Dabei berücksichtigend, dass die Welt so beschaffen sein könnte, dass ein vollständiges Erkennen der Zusammenhänge („ideales Wissen“) dem Menschen (oder auch einer anderen Entität) unmöglich ist.
Wer dagegen in der Anwendung mit Systemen zu tun hat, bspw. im gesellschaftlichen oder im weitesten Sinne im mathematischen Bereich, der wird den Konservativismus, also bspw. die iterative Weiterentwicklung in „ingenieursmässigen Entwicklungszyklen“ (vor und zurück, hipp und hopp :) ebenfalls schätzen.
Gute Taktik: Einen Artikel von vier Zeilen schreiben (in schätzungsweise zehn Sekunden) und dann mal gucken, was passiert. Das kann man sich als Spreeblick-Autor natürlich leisten.
Andererseits: Ohne eine eigene Idee zum Thema die Kommentatoren anzustiften, naja…
Jedenfalls funktioniert es.
@#718682: Ja.
@Thorsten:
Nunja, viele Menschen verstehen den Konservativismus nicht.
Was, wie ich finde, u.a. auch am völligen Versagen der konservativen Eliten liegt.
Die haben sich vor etwas mehr als 40 Jahren von den Linken die Butter vom Brot nehmen lassen und machen nun ihren Job ohne sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen. Es lohnt sich heutztage nicht mehr die pol. Meinungsbildung mitzubestimmen, da die Political Correctness und andere soziale Zwänge für das konservative Individuum, das sich exponiert, unattraktive pers. Risiken entstehen lässt, die zudem wenig kalkulierbar sind.
@#718699: Wenn die Spreeblickautoren es jetzt nur noch schaffen würden, nach Kommentarzeilen entlohnt zu werden…
@#718701: Ach so, verstehe – Sie spielen auf „Politically Incorrect“ als Gegensatz an.
@thilo:
Nein, gerade nicht, politically incorrect zu sein ist konzeptionell genau so abzulehnen wie PC zu sein.
Bitte keine Mutmassungen. :)
Also ich kann weder einen Konservativ-Ruck noch irgendetwas anderes als Desinteresse erkennen.
Ich hier mal aufgemalt, was ich meine:
http://distractingfringe.blogspot.com/2009/06/erschreckend-wahlergebnis-und.html
Vielleicht, kann mir jemand von Euch sagen, wo man von Gewinnern reden kann.
@#718685:
“ was passieren kann, wenn man den eigenen Glauben zur absoluten Wahrheit erklärt. “
Und genau das tut die Linke. Ihrem Selbstanspruch nach ist sie die Macht des Guten, die letzte Wahrheit zur Befreiung der Menschheit.
Und um die Menschheit zu befreien, für die Weltrevolution, müssen „ein paar“ Opfer eben einkalkuliert werden, denn hey, es geht doch um die Sache !
Sie ist im Großen und Ganzen eine weltliche Erlösungsreligion.
Schon deshalb wird die Kirche als Konkurrentin wahrgenommen und bekämpft.
Der Islam nicht, da es Schnittpunkte und gleiche Feindbilder gibt.
Liebe claudia/kerstin, das habe ich wohl am späten Abend vergessen zu schreiben:
Bitte nur glaubwürdige, sprich offiziöse Quellen, wie das Statistische Bundesamt, irgendwelche anderen Leute können viel erzählen, wenn der Tag lang ist.
Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland keine nach Ethnien aufgeschlüsselte Erhebung, was ich aber weiß ist, das in der Schweiz die Fertilität der dortigen Musliminnen abnimmt, auch die Geburtenraten etwa in der Türkei oder dem Iran gehen zurück, warum sollten „deutsche“ Türkinnen ein völlig anderes Vermehrungsverhalten haben als türkische Türkinnen.
Mehr will ich aber gar nicht schreiben, das ist schon völlig weg vom eigentlichen Thema.
Schönen Gruß
@#718697: Ich bezweifle den Konservatismus in den naturwissenschaftlichen Fächern. Genau dort sind die heftigsten Schritte möglich – während man sich bei Geisteswissenschaften mit einer Menge Dogmen herumschlagen muss.
In der Informatik wurden die Zyklen durch XP (Extreme Programming) weitestgehend ersetzt – es gibt natürlich noch ein paar konservative Betriebe, die mit uralten Zyklenmodellen und Wasserfallmodellen rumschlumpfen, aber das ändert sich ja.
Ich will hier nicht für blindes Reformertum plädieren. Wie Du sagst, würden die Macht-Eliten (Konservativ) ihre Arbeit gut machen und geistig auf Zack bleiben und alles sinnvolle integrieren, dann hätten sie auch nicht das Problem einer aussterbenden Wählerschaft. Und auch nicht den Spott der neuen Generationen.
In der Politik ist das Problem mit dem Konservativen auch der Missbrauch durch pseudokonservative Kräfte, die entweder schon links sind oder eben rechts.
Man darf sich eigentlich nicht als konservativ bezeichnen, sinnvoller ist es den Liberalismus zu referenzieren, den der Konservativismus (den richtig verstandenen K.) umgibt.
Wissenschaft und Wirtschaft, gerade auch im IT-Bereich, muss aber konservativ sein (wobei ich mich mit XP nur vglw. wenig und vor langer Zeit beschäftigt habe).
Habe hier auch nur mal so reingepostet, weil mir Jonny doch etwas zu locker formuliert hat („Konservative wollen, dass alles so bleibt.“).
Nachtrag:
Sehe gerade, dass Johnny u.a. auch Künstler ist, dann war meine Kritik natürlich viel zu hart und JH hat natürlich (wieder einmal) Werthaltiges geschaffen, beste Grüße!
@Mr.Blue
Was für eine Partei ist denn Deiner Meinung nach konservativ? Ich dachte immer die CDU / CSU wären das. Da neuerdings aber alle Arbeitsplätze konservieren wollen, bin ich politisch etwas verwirrt. Keiner scheint mehr die Muss-Arbeit minimieren zu wollen und somit eine Gesellschaft, die frei von Arbeit ist aufbauen (was für mich progressiv wäre).
Vielleicht die FDP.
Eine Gesellschaft, die frei von Arbeit wäre, ist doch kein Ziel, die Menschen wollen doch arbeiten. Wäre auch schrecklich langweilig.
Die Union ist mit Frau Merkel sicherlich nicht konservativ, beim Dicken konnte man sich zumindest dbzgl. etwas einbilden.
@#718740: Die Menschen wollen arbeiten. Na, dann ist doch eine Gesellschaft gut, die frei von Arbeit ist. Dann kann jeder sich eine sinnvolle Beschäftigung selber suchen. Das was gerade mit Deutschland (und dem Rest der westlichen Welt) geschieht ist eine massive Beschäftigungstherapie. Arbeit und Muße sind etwas verschiedenes. Das eine ist eine Sache, die man machen muss, das andere ist eine sinnvolle Betätigung, die man machen will.
FDP war zu lange mit der CDU zusammen. Die sind längst nicht mehr liberal. Das was die liberal nennen, war vor 30 Jahren liberal. Dann haben sie irgendwie vergessen, ihre Hausaufgaben zu machen. Und jetzt wundere ich mich, warum sich die FDP denn nicht das F in ihrem Namen spart.
Naja, es war natürlich schwarzer Humor. Die anderen (LINKE, SPD, Union, Grüne) sind jedenfalls in weiten Zügen breiartig sozialdemokratisch. Lustigerweise hat dieser „volle Erfolg“ sozialdemokratischer Politik der SPD geschadet, da das Alleinstellungsmerkmal „mehr als weg“ war.
BTW, Arbeit hat ein wenig etwas mit Geld verdienen, Mehrwerte schaffen, Kooperationsverhältnissen und Win-Win zu tun.
Sofern das alles jemandem hier noch etwas sagt, LOL.
Du kannst Dir natürlich bspw. in der Gartenarbeit oder bei der Katzenzucht einen abrubbeln, aber Arbeit ist das im (konservativen) wirtschaftlichen Sinne nicht.
So, nachdem wir auch das noch klären konnten, …, beste Grüße!
onehundredand
F I R S T!
Die schwaben machen es vor; als konservativtes und innovativtes Volk auf Erden.
Die Grünen müssen offener zu eine Schwarz Grünen regierung werden. Oder wollt ihr wirklich Schwarz Gelb?
@#718744: Da wären wir doch schon beim Thema. Was hältst Du als Konservativer denn vom bedingungslosen Grundgehalt?
Bitte versuche es aber ohne persönliche Angriffe – damit zerstörst Du nur eine echte Diskussion.
Bin dafür, aber nicht damit herumgefaulenzt wird. :)
Die Idee ist den riesengrossen Sozialapparat abzubauen und so effizienter die Bedürftigkeit zu bearbeiten (die bekanntlich trotz aller Versuche von den Sozialstaatsbediensteten unzureichend erkannt wird bzw. erkannt werden kann) und natürlich um Kosten zu sparen (es wird eben nicht teurer, wenn das steuerfreie „Bürgergeld“ für alle bestimmte Höhen nicht überschreitet und die Motivation zur Arbeit erhalten, wenn nicht gesteigert wird).
Was Du mit dem letzten Satz meinst erschliesst sich mir nicht. Was ich da in 100 geschrieben habe („Du…“) war natürlich das amerikanische „du“ im Sinne von „man“. Sonst würde es kaum Sinn machen.
Für mich sind Konservative Leute, die die Polizei rufen, wenn 1x im Jahr eine Party gefeiert wird und um 9 noch Musik zu hören ist.
Für mich sind Konservative Leute, die ihre Argumente primär auf irgendwelchen, ultimativen Werten aufbauen, seien das „christliche“ oder welche auch immer, statt auf den nackten Fakten und so ihr gesamtes Weltbild generieren.
Für mich sind Konservative Leute, die entweder Angst haben oder Angst machen. Wovor auch immer. Angstgefühle sind beim Menschen irrational begründet und selbst nachweislich falsche Informationen können zu Unsicherheiten führen. Dies ist eher Programm denn unerwünschter Nebeneffekt und eine feste Methode im Repertoire um Ziele zu erreichen.
Manche Konservativen kaufen sich schon mit 20 einen Grabstein, damit sie im Todesfall auf ihrem Grab die Marmorsorte vorfinden, die sie zu Lebzeiten schon mochten. Ihnen ist wichtig, dass selbst nach dem eigenen Tod noch „žalles seine Ordnung hat“.
Konservative neigen für mich zudem stärker zum Aktionismus und Populismus. Konservative sind Leute die Dinge „einfach mal so machen“ wollen und nicht lange über sie diskutieren möchten. Das kommt bei verdammt vielen Bevölkerungsschichten immer gut an. Oft ausgerechnet bei den Gruppen, denen doch chronisch alles „žegal“ ist, wenn man sie zu einer Thematik befragt und die sich selbst nicht für konservativ halten.
Für mich sind Konservative Leute, die keine Hobbies und keine echten Interessen haben. Um trotzdem den Tag rum zu kriegen und die Zeit totzuschlagen führen sie halt die Vorratsdatenspeicherung und ähnliches ein, irgendwas das sie selbst für wichtig zu halten scheinen, aber letztlich nur ihre harten Vorstellungen von Moral und Recht befriedigen soll.
Für mich sind Konservative Leute, die letztlich alles durch Verbote und härtere Strafen in den Griff kriegen und lösen wollen, gleichgültig dem gegenüber, worum es überhaupt beim jetzt anliegenden Problem genau geht.
Konservative verteufeln erst mal alles was neu ist. Die heutigen Konservativen, die das Internet als das pure Böse darstellen, sind vom exakt gleichen Menschenschlag, wie die *beep*, die damals den Brüdern Wright erzählten, dass Menschen Flügel hätten, wenn es möglich wäre und wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch fliegen kann. Überhaupt sind Konservative immer für einen da, wen es darum geht zu erzählen was alles nicht geht, was es nie geben wird und was nie funktionieren wird.
Konservative sehe ich als Personen, die selbst keinen Spaß haben und auch gar nicht mehr wissen wie man welchen haben könnte, sollten sie es je gewusst haben. Das erkenne ich als den Quell ihrer Absicht, deshalb dann auch niemandem sonst welchen zu gönnen. Kann ja nicht sein das es nur ihnen selbst elend zumute ist.
Konservative sind fast nie lustig. Es ist kein Zufall das Jon Stewart und Stephen Colbert keine Republikaner sind.
Konservative sind für mich kalt und hart. Unsympathisch. Arrogant. Blasiert. Herablassend. […]
Konservative sind völlig überzeugt von Thesen wie „žjedem dem Unrecht widerfährt hat es auch genau so verdient, andernfalls wäre es ihm ja nicht passiert“ oder „žirgendwas wird schon dran sein, hört man Tratsch“ und beten diese herunter zu jeder vermeintlich passenden oder auch unpassenden Gelegenheit.
Konservative sind reaktionär. So wichtig Konservativen die Bewahrung dessen, was Ihnen wichtig ist, wichtig ist, so egal ist ihnen die Zukunft. Möglichst viel Geld verdienen JETZT, nach ihnen die Sintflut.
Konservative sind „žalt“, unabhängig von ihrem Alter. Konservative schaffen es mit 20 schon so auszusehen wie andere mit 45. Konservativ sein ist ein Persönlichkeitsmerkmal und keine Frage des biologischen Alters oder des Milieus. Weil sie alt sind ist es ihnen egal was später passiert, sie verlassen sich darauf längst tot zu sein, bevor irgendwelche negativen Dinge resultieren.
Konservative glauben, dass nur sie selbst hart arbeiten, egal welchen Job sie ausüben und das alle anderen faul sind und ihr Geld wollen ohne selbst solch überragende Leistung zu erbringen, auch wenn sie nie jemand nach Geld fragt und sie sowieso nie welches hergeben würden. Was sie nicht davon abhält sich dennoch ständig über diese nicht vorkommende Situation zu beschweren.
Für Konservative ist etwas nur dann Arbeit, wenn man dafür bezahlt wird. Nichts anderes zählt. Jeder der nicht nach Bezahlung strebende Aktivitäten verfolgt, verschwendet seine Zeit, kann nur „žwertlose“ Dinge erledigen. Von denen deshalb abzusehen sei.
Konservative sehen sich selbst primär als Steuerzahler, gesetzestreue Bürger, Kirchgänger, Säulen der Gesellschaft, gehorsame Untertanen. Woraus sie eine Legitimation ableiten bestimmte Dinge zu dürfen. Etwa Gerüchte über jeden zu verbreiten, dessen Rasen nicht so sauber getrimmt ist wie der eigene. So nicht!
Konservativ sein heißt immer Feindbilder zu haben und zu sehen. Vielleicht sogar nach ihnen zu suchen. Wie üblich komplett losgelöst von der reellen Lage.
Konservativ sein ist eine Ideologie. Zu der es gehört alle anderen Abzulehnen und das Konservative als die einzig wahre anzupreisen.
Konservative wollen nur Freiheit für sich und ihre Klientel, aber Kontrolle oder Verbot für alles andere und nennen das Freiheit. Ihre Version davon.
Konservative wollen keine Aufklärung, gleich welcher Art. Denn das könnte ja Veränderung bringen.
Konservative sind meistens extrem ignorant.
Konservative sind oft schlecht informiert. Sie müssen es nicht sein, denn ihr System basiert auf Respekt. Eine Respektsperson wird DESHALB nicht von konservativen Menschen für Fehler kritisiert werden und könnte alles abblocken, indem sie sich auf ihre Position beruft. Probleme bleiben so bestehen, genauso wie sie schon immer waren. Konservierung geglückt.
Konservativen ist es überhaupt wichtiger konservativ zu sein, als alles andere. Kleinigkeiten wie etwa die Wahrheit müssen weichen, stehen sie den Werten im Weg. Man darf zwar brutalstmöglich aufklären, aber nur wegen dem Härte zur Schau stellenden brutal. Mehr darf nicht passieren.
Viele Menschen sind sehr sehr sehr konservativ und wissen es nicht.
Konservative wählen Union, FDP und SPD. Manchmal auch schlimmeres. Meistens aber Union. Sie lieben es bürgerlich genannt zu werden, kann es doch gleichzeitig als Beleidigung an alle anderen verstanden werden, kein Bürger zu sein, wählt man sie nicht.
Konservativ zu sein enttarnt das Märchen, dass sich von einer Generation auf die nächste Wesentliches an der menschlichen Natur verbessert, weil die Nachkommen den Eltern exakt gleichen. In all ihren Fehlern.
Es kann konservativ sein, aus purem Selbstzweck nach Macht zu streben. Völlig ohne sonstigen Sinn.
Konservativ sein in 2009 bedeutet noch genau das, was es immer schon bedeutet hat. Sonst wäre es ja nicht wirklich konservativ.
@#718756:
du bist konservativ!
@jens:
guck mal nach hamburg. da gibts schwarz-grün. kannst dich ja mal informieren, wie es hier läuft…
@RC:
LOL, ansonsten eine lustige Wutrede. Leider etwas reaktionär und unverständig, aber immerhin.
Wobei es mit der Sachkenntnis wie beim geschätzten Johnny auch „ein wenig“ hapert:
Kennt jemand eigentlich noch Konservative, die öffentlich auftreten? (Mir fallen hier nur ein halbes Dutzend Namen ein.)
Danke. Bin deshalb gerade zum Chef und habe eine Gehaltserhöhung verlangt. Denn als Konservativer ist meine Arbeit ja mehr Wert als die von Anderen und ich lasse mich nicht mehr länger abspeisen! Der Logik hatte mein Chef dann nichts entgegenzusetzen (habe einfach Respekt vor meiner Person gefordert) und ich verdiene jetzt deutlich mehr als vorher. Danke nochmal, du hast mein Leben verändert! Moment mal… AHHH!
Ach Mensch, jetzt hatte ich mich schon so darauf gefreut mit einem _Ausdruck_ dieses Postings zu meinem Vater zu gehen! Der hätte vielleicht Augen gemacht! Als Konservativer hätte ich ihn schließlich um Geld anpumpen können (denn nur die Linken können nicht mit Geld umgehen!).
Mein Akku war fast leer, da musste ich mich halt kurz fassen. :P
Meinst in der Politik, oder ansonsten? Geht es um mangelnde Auftritte von Comedians…? Das ist ja schon dadurch erklärt, dass sie eben leider einfach nicht lustig sind. :P
In der Politik wimmelt es doch aber nur so davon. Im Gegenteil. Kann kaum Ausnahmen aufzählen.
An RC kann man schön das „Zänkische, Nachtragende und Sauertöpfische“ Der Linken beobachten, das sich nach Fleischhauer aus dem Umstand ergibt dass sich die Linke im Besitz der absoluten politischen Moralität wähnt und mithin immer im Recht sei. Wage es keiner, zu widersprechen !!
Du bist also ein Linker?!? Immerhin scheint dein Eintrag nicht gerade so vor Harmonie zu strotzen und man könnte außerdem glatt den Eindruck erhalten, du würdest mir meinen Eintrag nachtragen!
Außerdem wiederhole ich gerne nochmal das aus meinem ersten Eintrag. Konservativ sein ist für mich mehr Persönlichkeitsmerkmal denn politische Auffassung (wenngleich es bei der Union wohl deutlich mehr Konservative zu finden gibt), da es ja auch viele SPD Wähler gibt die sehr konservativ sind, obwohl andere sie dennoch als Linke bezeichnen würden. Ich kenne zudem viele Leute die sehr harte Strafen fordern und sich eine starke Polizei wünschen, aber SPD wählen. Diese Leute sind natürlich (nicht nur deswegen) konservativ. Die SPD trägt diesem Umstand ja auch ganz offen dadurch Rechnung, dass sie Forderungen der CDU/CSU fast nie insgesamt widerspricht, sondern höchstens gewisse Einschränkungen anregt (wir stimmen zu – mit „Bauchschmerzen“).
Halten wir einfach abschliessend fest: Loser sind in aller Regel nicht konservativ.
Halten wireinfach abschließend fest: Konservativ bedetuet „Werte bewahrend“ (lat. conservare – bewahren). Das bedeutet: Konservative wollen immer dass der Zustand wie er ist bleibt – selbst wenn dieser mit Pauken und Kanonen geschützt werden muss. Meine Kritik dabei ist, dass Werte nie verloren gehen. Werte werden immer neu gebildet. Auch Traditionen wurden irgendwann gebildet. Deshalb sagt man auch „rückwärtsgewandt“ oder „ewig-gestrig“ zu ihnen. Eben weil sie keine neuen Vorstellungen in ihr Werteverständnis lassen können und wollen. Zum Beispiel Homo-Beziehungen. Und Sachverhalte die Konservative entweder nicht gut heißen oder einfach nicht verstehen wollen sie nicht haben, bekämpfen und verbieten. das ist der Punkt. Neue Probleme, sei es Kinderpornographie oder Urheberrecht oder sonst irgendwas, wollen sie immer mit alten Vorstellungen und Methoden lösen. So wie es ihre Eltern und Großeltern und Urgroßeltern getan haben. Aus diesem Grund ist Konservatismus schlecht. Schlecht für alles – besonders die Gesellschaft. Nicht die Regierung darf der Bevölkerung nicht trauen sondern umgekehrt.
Das mag für Konservative so aussehen, ja – weil eher progressive Menschen andere Interessen haben (hier zeigt sich wieder die schon genannte, typische Hobby- und Interessenlosigkeit der Konservativen) als sich Kriterien auszudenken, nach denen sie anderen Leuten, die sie nicht mögen, abwertend zu verstehende Bezeichnungen wie Loser verpassen können.
Interessanterweise, sind es oft ausgerechnet die Gruppen, die von den Konservativen verachtet werden, die sich gleichzeitig als deren Hochburgen unter den Wählern herausstellen [1]. Das manchmal nur noch Leute mit niedrigem Bildungsabschluss mehrheitlich Union wählen, ist gewiss nicht das Profil, dass sie sich selbst öffentlich gerne geben würden.
Irgendwie weckt das auch Assoziationen an den Masochismus, denn wieso sollte man sonst jemanden auch noch wählen, für den man doch letztlich nichts ist als ein Loser?
[1]
Einen überdurchschnittlichen Stimmenanteil erzielte die Union nach den Wahltagsbefragungen der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen nur noch unter den Senioren und den Bürgern mit niedrigem oder mittlerem Bildungsabschluss.
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E6DB2FD73EBD9449896D9161B5BD7D751~ATpl~Ecommon~Scontent.html
@#718798: Ich wusste gar nicht, dass wir hier ein Spiel spielen, wo am Ende eine Absolution eines Nicht-Looser-Seins zu gewinnen war. Ehrlich gesagt finde ich das schulisch.
Konservative wollen immer mehr vom gleichen um neue Probleme zu lösen. z.B. Schule:
Die Schule funktioniert nicht -> mehr Schule. Funktioniert immer noch nicht -> globale Ganztagsschule. Funktioniert wieder nicht -> Aufwertung der Schule und Aufwertung des Lehrerberufes. Funktioniert immer noch nicht -> Drogen für die Konzentrationsfähigkeit und Stühle, die keine Bewegung erlauben. Funktioniert immer noch nicht -> Therapeuten, Sozialpädagogen und Computer.
Konservative haben das Problem, dass sie an alten Ideen festhalten, bis das Schiff am Meeresgrund angelangt ist. Und so lange sie an der Macht sind (übrigens auch so ein alter Wert aus babylonischen Zeiten) reißen sie eine ganze Bevölkerung mit in den Abgrund.
Halten wir also fest: Alle verlieren.
Ja ich bin auch verwirrt, besonders wo uns „Unter Linken“ doch so wortgewandt und überzeugend erklärt hat, dass nur Linke sich im Besitz der absoluten politischen Moralität wähnen und immer im Recht seien, sowie es keiner wagen dürfe zu widersprechen. :D
Man muss es einfach mal griffig zusammen fassen (u.a. auch für spätere Generationen, das Web hat ja ein Gedächtnis).
Sischer, ansonsten jedem das seine, jeder so gut er kann, und „irgendwie“ ist alles andere auch „irgendwie“ OK. LOL.
Wollte nur mit
„Halten wir einfach abschliessend fest: Loser sind in aller Regel nicht konservativ.“
einen _Gegen-Jonny_ [1] setzen; biotopentsprechend und niveauentsprechend.
Beste Grüße!
[1] also dem desolaten Basis-Blogeintrag nahekommend
Konservative verallgemeinern immer.
@117 / Mr.Blue
Ich wüsste nicht wo Johnny irgendwas abschließend festgehalten hätte… Ansonsten alles LOL [1]. ;)
[1]
http://www.youtube.com/watch?v=BDlLBuVWgiw
Sowas
„Was bedeutet es eigentlich, konservativ zu sein im Jahr 2009? Es kann doch wohl niemand ernsthaft wollen, dass alles so bleibt, wie es ist.“
mal eben so trocken festzustellen ist schon ein starkes Stück.
Insofern war eine dulle Gegenposition angefragt.
Andere haben ja schon bemerkt, dass der Anstossende dieser kleinen Kommentardebatte sich dann in der Folge rausgehalten hat.
Megatrocken, so zu sagen. ;–)
Wieso?
Und selbst wenn kurze Sätze von manchen als beleidigend empfunden werden, längere Sätze böten dann doch nur noch mehr Angriffsfläche…
Leyen z.B. hat sich über die Studie mit 27 Seiten doch auch nur aufgeregt weil ihr der Inhalt missfiel. Das sie kurz sei war da auch nur das Mittel zum Zweck.
Eine Behauptung, die Falsches impliziert, ist nun mal ein starkes Stück.
Mag sein, dass Jonny primär an Konserven gedacht hat, aber „konservativ“ kommt von cum servire und beinhaltet (metaphorisch, wir sind hier auf dieser Ebene) mehr als die gute alte jonnysche Konservenbüchse.
V.d.Leyen ist mE auch nicht konservatiiv, sondern reaktionär.
Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Konservative auch gleich die Jahreszahl oder Epoche dazuschreiben würden, die sie konservieren wollen. Z.B. sagte Paul Goodman von sich, er sei ein Steinzeitkonservativer.
Allerdings trifft das wohl auf alle politischen Richtungen zu, jede behauptet irgendwas (Marxisten, Freiheitlich) und wenn man nachhakt, kennen die wenigsten Marx und noch weniger die Freiheit.
Vielleicht wäre es sinnvoller Parteien aufzulösen und Programme zur Wahl zu stellen.
Und doch würde sie sich selbst als konservativ und nicht als reaktionär bezeichnen, würde man sie fragen.
Wir verbinden einfach völlig verschiedene Dinge mit dem Begriff.
@Mr. Blue
Folgender Artikel ist also falsch? In allen 40 Sprachen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Konservatismus
@124:
Leider, leider sind konservative Inhalte seit eh und je oft eher rechts.
Der Konservativismus ist keine geschlossene Ideologie wie bspw. der Nationalsozialismus oder Marxismus, man kann sich leicht konservativ nennen. Einige, die es tun, sind reaktionär und rückwärtsgewandt.
Konservativismus setzt aber (im Unterschied zu den beiden genannten Ideologien bspw.) auf eine kontinuierliche Weiterenwicklung der Systeme, nicht darauf, dass „alles so bleiben soll“.
Sunny, tl/dr. :)
Nachtrag:
Hrgg, wenn ich sowas schon lese „Der Konservatismus geht davon aus, dass es eine der menschlichen Vernunft vorgegebene göttliche Ordnung gibt…“. Das ist nicht richtig, das ist halt Wikipediageschreibe.
Konserve
Deckel drauf und ab in den Ofen.
http://www.lebensmittellexikon.de/p0000200.php
Mahlzeit