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Piraten regieren Spreeblickland: So wählen unsere Leser

Ohne echten statistischen Anspruch oder ein auch nur halbwegs brauchbares Verfahren, sondern aus reiner Neugier heraus habe ich die Aussagen der bisher eingegangenen Kommentare unter diesem Artikel von gestern per Strichliste ausgezählt und mir die prozentuale Verteilung derjenigen Parteien angesehen, die kommentierende Spreeblick-Leser/innen bei der Bundestagswahl 2009 wählen wollen.

Je nachdem, von wo man auf die Zahlen schaut, kann man das Ergebnis als „klar“, „überraschend“, „begeisternd“ oder „erschütternd“ bezeichnen. Also alles wie im echten Leben.

Zum Verfahren: Ich habe unentschlossene Kommentare ausgelassen, aber Nichtwähler mitgezählt. Bei Angabe der Erst- und Zweitstimme habe ich beide Stimmen einfließen lassen.

Man darf das Ganze bitte nicht zu ernst nehmen: Abgesehen davon, dass nicht alle Spreeblick-Leser/innen kommentieren, sind Spreeblick-Kommentatoren (es waren leider kaum Frauen dabei, soweit ich das anhand der Namen beurteilen kann) keine statistisch relevante Umfragegruppe, außer eben für die Gruppe der Spreeblick-Kommentatoren. Bedenkt man die vielen Einschränkungen bleibt das Ergebnis aber trotzdem interessant:

54% Piratenpartei
17% Grüne
7% Linke
7% SPD
7% FDP
5% Nichtwähler
3% CDU/CSU

Wäre Spreeblick ein Land und wären nur Kommentatoren wahlberechtigt, hätten wir also die Piraten als Mehrheitsregierung — und hätte ich vor dem Sommer 2009 gewusst, mit wie wenig Inhalt und Programm man inzwischen echte Wählerstimmen bekommt, hätte ich auch noch schnell ein paar Parteien gegründet.

War nur Spaß. Vorschneller Zynismus wird dem Ergebnis nämlich nicht gerecht. Geschätzte zwei Drittel der Kommentatoren, welche die Piraten wählen wollen, sehen sich als Protestwähler und sind schlichtweg verzweifelt. Die meisten begründen ihre Wahl ziemlich genau und fühlen sich von den etablierten Parteien verraten, betrogen und belogen. Zu diesen offenbar etablierten Wahlstrategien hatte die Piratenpartei bisher einfach noch keine Gelegenheit.

Und: Die Piraten besetzen Themen, über dessen Missachtung und Unterschätzung durch die bekannteren Parteien man nicht erst seit 2009 den Kopf schütteln muss. Laut aktueller Studien nutzen 96%, also so gut wie alle der bis zu 29-Jährigen regelmäßig das Netz, es ist fester Bestandteil ihres täglichen Alltags. Wenn ein solch wichtiger Lebensbereich junger Menschen von der etablierten Politik ausschließlich als Hort des Bösen, als zu regulierendes und ihnen komplett unbekanntes Etwas wahrgenommen und kommuniziert wird, dann braucht wirklich keine der Altparteien überrascht tun, falls ihnen eine ganze Generation den ausgestreckten Mittelfinger zeigen sollte. Wer keine Ahnung vom Leben seiner Wähler hat, der hat in diesem Leben auch nichts zu suchen.

Selbst Parteien wie den Grünen, der FDP oder der SPD, die Netzpolitik nicht immer völlig falsch auf dem Schirm haben, ist es gelinde ausgedrückt nicht gelungen, ihre Online-Anliegen zu kommunizieren. Das Erwachen von Teilen dieser Parteien nach der Debatte um die Netzsperren kommt für die Wahl viel zu spät, der Piraten-Claim „Klarmachen zum Ändern“ mäht sie derzeit — im Netz — einfach nieder.

Ich selbst habe so viel an der Piratenpartei auszusetzen, dass sie auf meine Stimme noch nicht zählen kann, aber ich verstehe jeden, der ihnen eine Chance geben will oder sie als Maßnahme der Kritik am Status Quo sieht. Mit Mitte Vierzig, als Familienvater, als selbständiger Unternehmer habe ich eine etwas andere Sicht auf einige Dinge, doch was heißt das schon?

Bei der übernächsten Bundestagswahl wird mein älterer Sohn, für den Spielkonsolen, mobile Daten- und Telefongeräte, das Netz völlig selbstverständliche Alltagsbestandteile sind, zum ersten Mal sein Kreuz auf dem Stimmzettel machen dürfen. Die Vorstellung, dass er eine der Parteien wählen wird, die seine Welt schlichtweg nicht kennt, kommt mir schon jetzt äußerst absurd vor.

Und weil’s so gut passt, nochmal etwas Nachhilfe:

127 Kommentare

  1. 01

    Ich bin zwar kein Familienvater, aber Ende vierzig und auch Unternehmer. Und die Piraten kann ich ohne Probleme wählen. Daß es SPD und Grünen nicht gelungen wäre, ihre Onlineanliegen zu kommunizieren, stimmt nicht. Die Grünen haben sich bei der Abstimmung zu Netzsperren enthalten, also wollen sie es sich nicht mit ihren nächsten Koalitionspartnern, eben SPD oder CDU verderben. Und die SPD hat doch klar gesagt, daß man Netzsperren ruhig in Kauf nimmt, wenn man dafür die Chance sieht, von der CDU nicht als Kinderpornopartei denunziert zu werden. Die haben schon klar kommuniziert, und ich vermute, einige Wähler zu den Piraten getrieben. Mir solls recht sein.

  2. 02

    Interessantes Ergebnis. Was ich auch immer wieder interessant finde, ist dass Die Linke online immer ein bisschen besser abschneidet, als offline. Was man daraus schließen kann, weiß ich aber nicht :-D

    Deine Wahlentscheidung kann ich komplett nachvollziehen, mit den Piraten geht es mir wie dir. Ob ich Grün oder links wähle weiß ich aber noch nicht.

  3. 03

    @piratenwahl: Immer wieder höre ich von PiratenanhängerInnen, „die Grünen haben sich (komplett) enthalten“. Bewusst die Unwahrheit zu sagen, um Wählerstimmen zu bekommen, ist schlicht und einfach Mist – egal von welcher Partei das kommt. Es bleibt dabei: ein Drittel der grünen Fraktion hat sich enthalten, keinE GrüneR hat für Netzsperren gestimmt – und die programmatische Position der Partei ist klar gegen Netzsperren. Das mag für den einen oder die andere trotzdem ein Argument sein, lieber Piraten als eine als unsicher wahrgenommene Partei zu wählen – bleibt aber bitte bei der Wahrheit, auch im Wahlkampf!

  4. 04
    T-Dog

    Jau! Ich wähle ebenfalls die Piraten, bei der kommenden Schundestags-Qual.

    Ich kenne zwar kaum das Programm, aber ich möchte die Belämmernten Gesichter der Internet-Anal-Phabeten CDU und SPD sehen, wenn sie merken: Politik aus der Mottenkiste gegen die Internet-User, das geht nicht mehr!

    Also eine reine Protestwahl meinerseits. Und weil der Name geil ist, im Vergleich zu den etablierten Heuchlern.

  5. 05

    Ich glaube ja, Du verschätzt Dich, wenn Du annimmst, die PP-Wähler sind nur enttäuschte Wähler etablierter Parteien. Ich schätze, viele haben zuvor gar nicht oder lange nicht mehr gewählt oder möchten vor allem die neue Art, im Schwarmverfahren Politik zu machen unterstützen. Die vielen Beitritte beweisen das ja – es geht nicht um Protest sondern ums mitgestalten von Politik in einem Feld, in dem man sich auskennt. In welcher Partei geht das denn sonst noch?
    Enttäuscht von den Piraten kann man m.E. auch, nämlich wenn man sie wie die anderen Parteien behandelt: also sein Kreuz macht, sich wieder hinlegt und irgendwann mächtig wütend darüber ist, daß die nicht einfach das tun, was einem am besten in den Kram gepasst hätte.

  6. 06
    T-Dog

    Jau! Ich wähle ebenfalls die Piraten, bei der kommenden Schundestags-Qual.

    Ich kenne zwar kaum das Programm, aber ich möchte die belämmerten Gesichter der Internet-Anal-Phabeten CDU und SPD sehen, wenn sie merken: Politik aus der Mottenkiste gegen die Internet-User, das geht nicht mehr!

    Also eine reine Protestwahl meinerseits. Und weil der Name geil ist, im Vergleich zu den etablierten Heuchlern.

    Zu den GRÜNEN: von denen höre ich keinen Protest gegen die Netzsperren. Sie haben meine Empörung nicht verstanden. Gibt’s also nix Stimme.

  7. 07
    schoenetexte

    Okay. Ich bin Mitte 40 und Familienvater. Und? Was soll mich davon abhalten, die Piraten zu wählen? Gerade meiner Verantwortung gegenüber meiner Tochter macht diesen Schritt zwingend notwendig. Weil man jetzt die Weichen vielleicht noch stellen kann. Bevor ich noch komplett verblöde. Vor lauter Anne-Will-Geschwätz.

  8. 08

    @#725017: http://www.gruene.de/themen/netzpolitik.html – oder hast du was auf den Ohren?

  9. 09
    mister t

    Jetzt würde mich noch die umgekehrte Frage interessieren – welche Partei würden die Spreeblickkommentatoren am liebsten mit Forken und Fackeln von einem wirklich hohen Felsen treiben?

  10. 10

    Ich bin Anfang 40 auch Familienvater von 2 Kindern und selbstständig. Ich habe seit einigen Legislaturperioden die CDU gewählt aber diesmal werde ich meine Stimme der Piratenpartei geben. Die CDU versteht das Internet UND die Bedürfnisse des Mittelstandes nicht. Steinmeier leidet seit Monaten ganz offensichtlich unter einem BurnOut Syndrom. Es gibt nur noch einen Bundestagsabgeordneten den ich langweiliger finde. Westerwelle verspricht viel macht aber wenig. Die Grünen sind mitschuldig an der neuen Bundeswehr mit „Kriegseinsatz“. Bei den Linken fehlen mir in Bezug auf das Internet die Kompentenzen.
    Viele tun sich schwer die Piratenpartei ideologisch einzustufen. Zu Recht. Die Piratenpartei ist eine Wissenspartei. Entscheidungen werden auf einer Wissensbasis getroffen und sind nicht ideologisch gesteuert. Auf deren Wiki Seite findet man bereits viele Arbeitsgruppen zu ganz fundamentalen Themen wie Finanz- und Bildungswesen. Aber auch soziales wie z.B. die Arbeitsgruppe mit dem Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“. Keine der Altparteien hat innerhalb von 3 Jahren so eine grosse Entwicklung gemacht wie die PP. Es geht definitiv alles ein bisschen schnell aber ich unterstütze gerne etwas neues. Jemand muss im Bundestag mal die Fenster öffnen und frischen Wind hereinlassen.

  11. 11

    Mit Mitte Vierzig, als Familienvater, als selbständiger Unternehmer habe ich eine etwas andere Sicht auf einige Dinge, doch was heißt das schon?

    Hmm. Ich bin Ende Dreißig, Familienvater und selbstständiger Unternehmer. Und dieses Jahr geht mein Kreuz wohl an die Piraten. Es ist eine sehr bewusste Entscheidung und keine bloße „Mittelfinger!“-Protestwahl.

    P.S.: @Till – bitte denke nicht, dass „piratenwahl“s Diskursstil repräsentativ für die Piratenwähler ist. Ich halte ihn für einen Troll.

  12. 12

    Danke, Till! (03 und 08)

  13. 13
    Sven

    @Mister T: Die SPD.
    Wobei, die springen ja gerade von ganz alleine mit Anlauf in den Abgrund. Da braucht man gar keine Forken und Fackeln mehr..

    Sven (der nach 20 Jahren Rot/Grün wählen diesmal sein Kreuz bei den Piraten machen wird)

  14. 14

    Ein Drittel der Grünen ist also bezüglich der Netzsperren nicht bereit, sich aus der Deckung zu begeben. Warum soll ich eine solche Partei wählen? Ein Programm, in dem schöne Worte stehen, interessiert mich da nicht. Das Verhalten zählt, und das ist im Gegensatz zu den idealistischen Anfangsjahren der Grünen klar negativ.
    a) mehrere Kriege haben sie mit zu verantworten
    b) die Prekarisierung der Unterschicht durch Hartz IV
    c) bei Netzsperren enthält sich ein Drittel
    Warum, bitte, soll ich die Grünen wählen?

  15. 15

    Das sich das deutsche Parteiensystem endlich bewegen muss, das war klar. Ob die Piratenpartei allerdings wirklich taugt, die Parteien durchzurütteln – ich bin skeptisch.

  16. 16

    @Till @Henning – das Netzpolitik-Problem der Grünen bleibt aber, dass sie einen relativ großen Anteil von Technikfeinden unter sich haben. Irgendjemand fasste es so sarkastisch zusammen: Die Grünen wollen freies WLAN für alle, aber bitte keine WLAN-Strahlung!

    Bei den 1/3 MdBs, die sich enthalten haben, bin ich überzeugt, dass sie zumeist die Netzsperren begrüßen, aber nicht zu offen gegen ihre Parteilinie rebellieren wollten.

    So oder so finde ich 1/3 Enthaltung peinlich für eine Partei, die zuvor erklärte, dass sie auf Basis ihrer Grundsätze klar dagegen sei. Dann hätte man eher ehrlich sein sollen und sagen: Wir haben keine einheitliche Meinung dazu.

    Deshalb ist auch das Anti-Netzsperren-Geklingel der Grünen für mich Wahlkampf, den ich nicht ernst nehmen kann.

  17. 17

    @#725029: ich sage ja nicht, dass du grün wählen sollst – auch dafür gibt’s gute Gründe – sondern dass es – gerade auch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit dieser neuen Partei, bei der noch gar nicht klar ist, wie sie sich sozialpolitisch oder bzgl. von Kriegseinsätzen positionieren wird – hilfreich wäre, auch im Wahlkampf bei der Wahrheit zu bleiben.

    @Hanno: Troll hin oder her – ähnliche halbwahre Argumente höre ich leider viel zu oft von AnhängerInnen der Piraten. Parteipolitische Verbissenheit 1.0 können viele davon jedenfalls jetzt schon aus dem ff.

  18. 18

    für mich ist dieses ergebnis: nicht überraschend (im allgemeinen). aber ein klein wenig überraschung ist doch mit dabei: ich hatte auf spreeblick klar mit 0% CDU gerechnet. genauso sehr wie ich mit 0% npd/dvu/rep gerechnet habe (was jetzt kein vergleich mit diesen parteien sein soll).

    wieso wählst du, johnny, nicht die Piraten? oder hab ich das missverstanden und du wählst sie? oder hab ich dein statement dazu einfach überlesen oder ist schon älter?das würde mich noch interessieren :)

  19. 19

    @ till: Bei den Grünen ist jedenfalls klar, daß sie begeistert in Kriege ziehen. Und sozialpolitischen Kahlschlag machen. Die Piraten haben sich zu diesen Themen noch gar nicht positioniert, da bestehen doch Chancen, daß sie Friedens-und Sozialpolitisch vernünftige Positionen entwickeln. Von denen sich die Grünen bereits verabschiedet haben.

  20. 20

    @#725034: Ganz unrecht hast du damit sicher nicht, ich habe mich über die 1/3 auch geärgert (und auch darüber, dass die Enthaltungsfraktion sich erst kurz vorher aus der Deckung gewagt hat). „Freies WLAN ohne WLAN-Strahlung“ trifft die Mischung in der Partei leider ganz gut.

    Anders gesagt: weil Bündnis 90/Die Grünen eine Partei sind (und vielleicht sogar eine heterogenere Partei als andere, was manchmal auch ganz gut ist), gibt es auch bei Grünen so Dinge wie Mehrheitsentscheidungen, Karrierismus, Geklüngel, von der Basis entfremdete BerufspolitikerInnen, machtbezogene Politik. Das zu bestreiten wäre naiv (oder eine dieser typischen Wahlkampfbehauptungen). Ich glaube nicht, dass es Piraten, sollten sie sich etablieren, da anders gehen wird – weil ich davon ausgehe, dass das politische System Deutschlands dazu beiträgt, Parteien so zu formen. Trotzdem halte ich Bündnis 90/Die Grünen für die beste der existierenden Parteien, bin dort trotz einiger Entscheidungen in der rot-grünen Regierungszeit weiterhin Mitglied.

    Ich bin aber auch immer mehr davon überzeugt, dass eine große Besonderheit der Grünen eine ausgeprägte politische Lernfähigkeit ist. Deswegen bin ich persönlich zuversichtlich, dass Netzpolitik mehr und mehr zu einem starken Feld in der Partei werden wird – ohne dass die Partei darüber ihre Identität verliert.

    Da hilft möglicherweise auch Druck von außen (Piratenpartei, aber auch Netzbewegung), und da hilft der laufende Generationenwechsel in der Partei (ja, ich weiss, dass es auch junge Mitglieder gibt, die eine völlig unsinnig Position zu Netzsperren per Parteitagsrede und YouTube aller Welt mitgeteilt haben).

  21. 21

    @#725037: Allmählich glaube ich ja Hannos Trollthese. Im Sinne des Wahlkampfs kann ich da nur sagen: weiter so, und immer schön das politische Niveau, das mit den Piraten verbunden wird, nach unten ziehen!

  22. 22

    @#725037: „Bei den Grünen ist jedenfalls klar, daß sie begeistert in Kriege ziehen. “

    Ohjeeeeeee! Troll ganz klar!

  23. 23
    Bu

    Hmm, 200 Kommentare auszählen? Macht doch mal ne angekündigte Online-Abstimmung mit allen Spreeblick-Lesern. Vlt. ändert sich da ja was…

  24. 24

    Auch mein Sohn darf bei der übernächsten Bundestagswahl erstmals sein Kreuz setzen. Und genau damit er sich dann noch frei informieren kann, genau deswegen wähle ich die Piratenpartei. Ich möchte explizit NICHT, dass die Piratenpartei (hauptverantwortlich) regiert, ich möchte aber, dass sie MITregiert.

  25. 25
    ole

    Auch wenn ich das Ansinnen der Piratenpartei unterstütze: Wie kann man ernsthaft eine Partei wählen, die außer Urheberrechten (fast) nichts auf dem Zettel hat? Die „Protestbewegung“ an sich macht ja Sinn, um der Politik mal ein bisschen die Bedeutung von Internet & Co. zu vermitteln – aber bei einer solchen Wahl geht es doch um viel mehr. Ich verstehe nicht, dass so viele blind dem Trend Piratenpartei hinterherlaufen.

  26. 26

    Die 3 Prozent für die Union wundern mich…Piraten war mir klar das gut abschneiden und das naja…es gibt wichtigeres als das Internet!! Ich darf wie dein Sohn auch erst das übernächste mal wählen aber ich würde trotzdem auf keinen fall die Piraten.

    Das die Grünen so stark waren liegt sicher auch daran das der Autor sie ein bisschen propagandiert hat. Ich würde im Moment trotz allem die SPD wählen – und das in Bayern. Ich bin zwar zu tiefst entäuscht von ihr aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben das sie wieder zu einer richtigen SPD wird und nicht zu einer 2. CDU wie unter Schröder!

    Die SPD ist aber auch deswegen so schwach weil sie von den Medien schlecht gemacht werden…ich glaube in der Zeit stand ein Artikel von den entäuschten Medien die früher immer SPD freundlich waren und jetzt naja…Nicht mehr xD

  27. 27
    Tarantoga

    @#725047: „Wie kann man ernsthaft eine Partei wählen, die außer Urheberrechten (fast) nichts auf dem Zettel hat?“

    Da diese Partei sowieso nicht alleine regieren wird, ist das kein großes Problem. Wie man bei den Grünen gesehen hat kommt der Rest auf dem Weg zur Macht von selbst.

    Ich würde eher umgekehrt fragen: Welchen Sinn macht es eine Partei zu wählen, die zwar zu allem meint etwas sagen müssen, dabei aber letztlich von nichts (ausser der eigenen Macht) Ahnung hat?

  28. 28
    Andi

    Wenn ich das Ergebnis der Europawahl, die erwartbare Wahlbeteiligung und die Bedeutung der Bundestagswahl, den laufenden Wahlkampf, die Onlinestimmung und die Problematiken Tauss&Thiesen zusammennehme, komme ich auf eine Prognose von etwa 300.000 Stimmen für die Piraten. Insgesamt wären das grob geschätzt rund 0,6 Prozent und damit sicherlich ein Treppchenplatz unter den ganz kleinen Parteien.

  29. 29

    @#725043: Es waren zum Zeitpunkt meiner manuellen Zählung nicht einmal 200. Das Ganze ist, wie gesagt, sicher nicht „echt“, aber vlt. echter, als hätte ich es zur Auszählung angekündigt. Denn dann hätten wir alle Lobbyisten hier gehabt. :)

    Eine echte „Sonntagsfrage“ bei Speeeblick wäre klasse, bräuchte aber technische Vorbereitungen, die Manipulation zumindest minimieren.

    Meine Argumente gegen die Piraten werde ich noch aufschreiben.

  30. 30

    @#725054: Ich erwarte knapp 2% für die Piraten und fänd das ziemlich sensationell. Und bin gespannt, wie es danach weitergeht, welche Stimmung sich bei den Anhängern zeigt und wie sich die Partei weiterentwickelt.

  31. 31
    Irreversibel

    „Bei den Linken fehlen mir in Bezug auf das Internet die Kompentenzen.“

    Und bei den Piraten fehlt mir die Kompetenz in allen Politikfeldern außer dem Internet.

  32. 32

    Dasjenige welches die Vorhersage bzgl. Bundestagswahl erstellt hat,
    sollte sich doch besser auf Pferdewetten konzentrieren. Der Durch-
    lauf steht kurz vor dem Abwinken. am 27.09.2009 an.

    Mein ja nur… :-)

  33. 33
    flaschenpost

    @#725029: Sorry, aber wenn ich wähle, dann ist das Zugangserschwerungsgesetz einer von wenigen Faktoren. Ich würde mir sehr wünschen, dass die PP in den Bundestag eintritt, damit ein Signal gesetzt wird, aber generell kann ich dieses hysterische Lob nicht nachvollziehen. Die Partei hat kaum Strukturen, braucht zwei Anläufer um einen Holocaust-Leugner zu diskutieren, rühmt sich mit einer Person, die medial eher kritisch zu betrachten ist. Und ständig die Vergleiche mit den Grünen, die meiner Meinung nach damals schon etwas bedeutenderes ausgesagt haben, als das Internet bisher an Bedeutung hat.

  34. 34

    »Geschätzte zwei Drittel der Kommentatoren, welche die Piraten wählen wollen, sehen sich als Protestwähler und sind schlichtweg verzweifelt.»

    Das kann man, glaube ich, noch weiter treiben: Wenn die Piraten nicht in ihrem derzeitigen Stadium wären, nämlich gerade populär geworden, noch am Anfang der programmatischen Diskussion und noch nicht (jaja, Tauss, ich weiß schon) in Parlamenten vertreten, kämen sie hier wohl nicht auf 54 Prozent – denn sie haben gerade einfach so ein attraktives Protestwahl-aber-trotzdem-relativ-sinnvoll-Moment.

    Ich überlege ebenfalls, die Piratenpartei zu wählen, aber ein wesentliches Argument für diese Wahl wäre bei mir, daß sie eben auch keinen Schaden anrichten kann – weil die Piraten nicht in die Verlegenheit kommen, regieren (oder auch nur opponieren) zu müssen. So eine Motivation ist mir selbst nicht gerade sympathisch, aber wenn“™s denn sein muß …

  35. 35
    Don

    Die Piraten muss man schon deshalb wählen, weil die nächste Kanzlerin ohnehin schon feststeht. Und die Piraten haben es einfach verdient diese Rückendeckung zu bekommen.

  36. 36
    humoor

    warum sollten sich die Piraten für jede politische Position auf einen festen Weg festlegen?

    Besser da steht über Dinge mit denen man sich noch nicht auseinandergesetzt hat gar nix, als alle zu verarschen.

    Und zu den Grünen… die haben sich mit Ihrer Zustimmung zur Bombardierung von Belgrad sowas von disqualifiziert… für mich nur n haufen machtgeiler Panntoffelträger

  37. 37
    Julian

    Was die Piraten angeht, bin ich hin und her gerissen.

    Einerseits programmatisch gähnende Leere. Das muss man leider objektiv anerkennen. Außer den Bannern Bürgerrechte und „Gegen die da“, sehe ich nicht viel Substanz.

    Andererseits zeigt die Erfahrung, dass im Falle großer Koalitionen oftmals extreme Formen des Protests gewählt werden und da ist mir diese Art des Protests sehr recht.

    Insgesamt befürchte ich aber, dass die Chancen der Piraten netzweit derzeit massiv überschätzt werden, da sich gerade in diesem Medium deren Sympathisanten tummeln. Kein Wunder also, dass die Piraten hier zum Alltag geworden sind. Offline jedenfalls sind sie in bei weitem nicht so präsent.

    Über ein respektables Ergebnis würde ich mich dennoch freuen. Warten wir es ab…

  38. 38
    Andi

    @#725059: Das wären mehr als eine Million Stimmen und damit mehr als das vierfache an Wählern im Vergleich zur Europawahl.

    Bei der Europawahl gab es rund 230.000 Piraten-Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 43%. Die Wahlbeteiligung zu Bundestagswahlen ist deutlich höher (zu erwarten sind mehr als 75%), also sind zunächst mal mehr Piratenstimmen zu erwarten; gleichzeitig wird die BTW aber auch als viel wichtiger angesehen, weshalb die Tendenz zu einer Protest- oder Spasswahl (von der kleinere Parteien immer profitieren) deutlich geringer und die Angst vor einer „verschenkten“ Stimme (wie im Nachbartopic mehrfach genannt) grösser ist. Ich glaube, dass zu den Piratenwählern der EW daher einige neu dazukommen, gleichzeitig aber auch viele zu anderen Parteien abwandern.

    Der laufende Wahlkampf ist mau und schwarz-gelb verteilt schon munter Kabinettsposten, aber die Erinnerung an 2005 sitzt tief und die Nummer könnte noch eng werden, so dass sich ein Gefühl von „eh schon entschieden“ noch nicht endgültig durchgesetzt hat; wenn schon nicht bezogen auf die grobe Richtung, dann immerhin bezogen auf die Frage, mit wem genau Angie regieren wird. Das macht eine Stimme für eine der BT-Parteien weiterhin sehr gewichtig und ein „Verschenken“ unwahrscheinlicher.

    Die Onlinestimmung pro Piraten hat sich inzwischen meinem Eindruck nach stark ritualisiert. Rund um die Europawahl war der Hype gross, aber inzwischen sind die Claims abgesteckt. Eine grosse Wanderbewegung hin zu den Piraten kann ich nicht erkennen. Offline fehlen Anzeichen einer grossen Anziehungskraft völlig.

    Die Problematiken um Tauss und vor allem Thiessen haben innerhalb der schon etablierten Anhängerschaft für Unruhe gesorgt, und bei den Diskussionen um Thiessen habe ich mehrfach Kommentare von Leuten gelesen, die sich deswegen von den Piraten abgewandt haben. Bei Tauss scheint es mir ähnlich zu sein, wenn auch nicht so stark; dafür wirkt er nach aussen abschreckender, nicht zuletzt „dank“ der entsprechenden Medienresonanz. Beides hat die Gruppe der EW-Piratenwähler verkleinert und einem Neuzuwachs geschadet.

    Wenn ich das alles zusammenzähle, komme ich auf Einbussen gegenüber der Europawahl wegen „keine verschenkte Stimme“ und T&T auf der einen Seite und einem Zuwachs durch höhere Wahlbeteiligung und Überzeugungsarbeit auf der anderen Seite. Im Saldo vermute ich, dass die zweite Seite stärker ist, aber mangels irgendwelcher Massenbewegungen nicht in einem grossen Umfang. Deshalb erwarte ich, dass die Piraten dazugewinnen, aber eben insgesamt in eher moderatem Umfang und bestimmt nicht in einem Vielfachen der bisherigen Wählerschaft.

    Soweit meine Kaffeesatzleserei. Aber vielleicht fehlt mir von der Karte zum Stimmenschatz auch einfach ein Stück, und ich buddle an der falschen Stelle. ;-)

  39. 39
    Martin

    @#725080: Ich beobachte eine andere Entwicklung in meinem Umfeld.
    Da in mir langsam der Entschluss herangereift ist, die Piratenpartei zu wählen (was ich zur Europawahl niemals gemacht hätte) und ich mich dementsprechend mit Freunden und Bekannten darüber unterhalten habe, konnte ich eine ähnliche Entwicklung in meinem Umfeld feststellen, wie bei mir.

    Die Piratenpartei ist in der Mitte der grünen Wählerklientel angekommen. Die was-soll-ich-sonst-als-grün-wählen-Wähler schwappen langsam zur Piratenpartei. Und ich finde es gut.

    Ich halte alles zwischen 2% und 5% für möglich. Ich setz auf die Überraschung.

  40. 40

    In einigen Kommentaren ist von einer Inhaltsleere oder der Beschränkung auf das Internet bei der Piratenpartei die Rede. Haben sich die Kritiker der Partei denn nie das Parteiprogramm durchgelesen? Sicherlich beschränkt es sich auf den Themenschwerpunkt Bürgerrechte, doch von einer programmatischen Lehre kann keine Rede sein. Zudem ist es mir persönlich lieber, wenn sich eine Partei erstmal auf Kernpunkte beschränkt, in denen sie kompetent ist, als sich in Allgemeinplätzen zu verlaufen. Bei den Wahlen wird sich zeigen, ob sich der momentane Hype auch tatsächlich in den Stimmzetteln niederschlägt. Bei der letzten Sonntagsfrage in MeinVZ hat die Piratenpartei 60 Prozent der Stimmen erhalten. Ich hoffe wirklich, dass diejenigen die wählen dürfen dann auch hingehen.

    Bei den Kommentaren zu den Grünen finde ich es interessant, dass immer die Punkte kritisiert werden (Kriegseinsätze), die für mich erkennen ließen, dass zumindest einige in dieser Partei in der Realität angekommen sind.

  41. 41
    Julian

    Mangelnde Auseinandersetzung mit dem Programm der Piraten ist nicht mein Problem. Das Problem ist die Beschränkung auf wenige Themen. So erstrebenswert ich die Bewahrung unserer Bürgerrechte finde, aber für eine Bundestagswahl ist mir das leider zu wenig.

    Man mag dem jetzt gerne entgegenhalten, dass die hier oft genannten Grünen früher auch programmatisch eingeschränkter waren. Das ist aber auch ein paar Jahrzente her.

  42. 42
    Maltefan

    Ich bin ne Frau, Anfang 40, Mutter, selbständig, und wähle auch Piraten.
    So mancher mag ja Bürgerrechte nicht so wichtig finden, ich finde sie elementar und fühle mich zu diesem Thema von allen Parteien im Stich gelassen. Es mag durchaus sein, dass das Programm der PP unausgegoren ist, aber ich persönlich finde es wichtig, diesem Thema qua Wählerstimme zumindest wieder soviel Bedeutung zu verschaffen, dass es auch von den anderen Parteien nicht mehr so abgetan werden kann.

  43. 43
    Andi

    @#725084: Gehen wir mal davon aus, dass die Piraten besonders für internetaffine Menschen interessant sind. Gehen wir zudem davon aus, dass internettaffine Menschen besonders in der jüngeren Bevölkerung zu finden sind.

    Etwa 30% der Wahlberechtigten zur BTW 2009 sind zwischen 18 und 40 Jahre alt; das sind rund 18,5 Millionen Wähler. Die Wahlbeteiligung in dieser Altersgruppe lag 2005 bei etwa 72%; das wären diesmal rund 13,5 Millionen Wähler. Für die von Johnny genannten 2% (ca. 1 Mio Stimmen) müsste von denen also etwa jeder dreizehnte die Piraten ankreuzen.

    Reduzieren wir die Altersgruppe auf 18-30 Jahre, sind wir bei knapp 10 Millionen Wahlberechtigten und analog zu 2005 (69%) bei rund 7 Millionen Wählern, von denen dann jeder siebte die Piraten wählen müsste.

    Für die Europawahlen habe ich auf die Schnelle nur Zahlen von 2004 gefunden. Damals lag die Wahlbeteiligung der 18-40jährigen bei ca. 35% und der 18-30jährigen bei ca. 33%. Wenn wir hilfsweise mal annehmen, dass es 2009 ähnlich aussah und diese Zahl auf die diesjährigen Wahlberechtigten anwenden, landen wir bei rund 4,75 bzw. 3,3 Mio Wählern. Verglichen mit den 230.000 tatsächlichen Piratenwählern wäre das etwa jeder zwanzigste bzw. jeder fünfzehnte aus diesen Altersgruppen.

    Das sieht jetzt nach ’ner simplen Verdopplung aus, aber dieser Eindruck trügt; wie schon gesagt: Für 2% müssten die Piraten bezogen auf das Europawahlergebnis mehr als 750.000 Wähler zusätzlich(!) überzeugen. Das ist ein Riesenpaket, wenn man bedenkt, dass die meisten besonders internet- und themenaffinen Menschen zur Europawahl sicher schon erreicht waren und wie gesagt sonstige Parteien bei Bundestagswahlen eine viel geringere Rolle spielen: „Sonstige“ bei Europawahl 2009 11%, bei BTWahlen immer ca. 4%.

    Anders gerechnet: Zur Europawahl haben von 100 Wählern 11 eine der sonstigen Parteien gewählt und von denen wiederum einer die Piraten. Bei der Bundestagswahl werden wahrscheinlich von 100 Wählern nur 4 eine der sonstigen Parteien wählen, und davon müssten sich 2 für die Piraten entscheiden. Wenn aber von 11 Leuten, die sich bei der Europawahl gegen die etablierten Parteien entschieden haben nur einer sein Kreuz bei den Piraten gemacht hat, obwohl gerade die Piratenanhänger besonders politisiert waren und unbedingt einen grossen Wahlerfolg haben wollten, wie sollen die Piraten dann von nur vier experimentierfreudigen Wählern gleich zwei erreichen? Daran sieht man, dass es eben keine simple Verdopplung ist; die Erfolgsquote im erreichbaren Wählerreservouir müsste vielmehr knapp verfünffacht werden. Und an grosse Wählerscharen, die sich ausgerechnet bei einer BTW plötzlich enttäuscht von den etablierten Parteien insgesamt abwenden, glaube ich ganz bestimmt nicht.

    Ich kann Johnny also nur zustimmen: Ein Ergebnis von 2% wäre in der Tat „ziemlich sensationell“.

    (Disclaimer: Die zugrundegelegten Zahlen habe ich mir beim Bundeswahlleiter und dem statistischen Bundesamt zusammengesucht. Gerechnet habe ich mit dem ganz dicken Daumen; es mag sich also – zumal angesichts der Uhrzeit – der ein oder andere dämliche Fehler eingeschlichen haben. Ich will auch die Erfolgsaussichten der Piraten nicht kleinreden; mich interessiert bloss die Frage, wie eine realistische Chancenauswertung aussehen könnte.)

  44. 44

    Johnny, Du bist und bleibst halt ein feiger Linksspießer. Schade, dass jemand wie Du eins der größten Blogs Deutschlands leitet. Weil Du älter bist, kannst Du nicht Piraten wählen? What’s that got to do with anything? Weil Du Unternehmer bist und Familie hast und die Partei zuwenig Personal und Programm hat, kannst Du nicht Piraten wählen? Sie werden schon nicht 50% erreichen und neue Gesetze von Scriptkiddies schreiben lassen, das hier ist immer noch Deutschland, das voll von Leuten wie Dir ist. Und wenn sie irgendwann durch die Institutionen marschiert sind, sind sie auch längst im Dreiteiler mit Siegelring angekommen, wette drauf. Bis dahin, finde ich, kann jede Stimme zum Protest und für Bürgerrechte nur hilfreich sein, und es ist schade, dass Deine nicht auch dazuzählt. Aber Du bist eben enttäuschend.

  45. 45

    Ich vermute auch, daß 1% schon ein guter Erfolg wären. Keinesfalls ist ein Einzug in den Bundestag auch nur denkbar, 2013 könnte das dann anders aussehen. Die Piraten erreichen aber auch so schon viel, weil das Thema Netzpolitik damit eine “ offizielle“ Stimme bekommen hat, auf die die anderen Parteien reagieren. Auch bei den Grünen war das am Anfang so, und das Chaos in den Grünen und die unvollständige Programmatik war bis in die 80er Jahre hinein mindestens so groß wie bei den Piraten. Das sind die ganz normalen Geburtswehen einer Partei, die diese auch in den nächsten 10 Jahren begleiten werden. Wer was Etabliertes sucht, sollte die Piraten auch nicht wählen, denn der wird vom sicher noch weitergehenden Chaos um ideologische Ausrichtungen verstört werden. Die Wähler der ersten Stunde neuer Parteien sind halt Liebhaber des kreativen Chaos. Wenn eine Partei erst etabliert ist, wenden sie sich dann wieder ab. Auch dafür sind die Grünen, die heute von der etablierten Mitte gewählt werden, das beste Beispiel.

  46. 46

    ich bin auch vater, anfang dreissig, selbstständig und beruflich mittlerweile zu mindestens 60% vom netz abhängig. trotzdem kann und werde ich die piraten nicht wählen. weil ich nämlich noch dazu kommen will, meinen computer überhaupt zu benutzen und ich möchte, das meine tochter das auch noch erleben wird und deswegen kann ich nur die grünen wähen, weil ich das gefühl habe das die sich konsequent gegen akw´s und dieses unsägliche asse stellen. das ist nämlich im moment meine grösste angst, sogar(!) noch vor netzsperren und zuerschwges. da ich von den piraten da erstmal mit keiner meinung rechnen kann (und die, ich möchte das fass nicht nochmal aufmachen, urheberrechts-erneuerungs-debatte, die wichtig ist, von den piraten aber irgendwie immer so ein bischen umschifft wird), fallen die gross raus. also grün.

  47. 47
    pmn

    @#725096: Mehr starbuckskaffeetrinkende Revoluzzer braucht das Land!

  48. 48
    WB

    Scheinbar haben die Spreeblick-Wähler noch nichts von Bodo Thiessen gehört. Da hat man sich ja bei den Piraten zwei Jahre überlegt, ob man diese Flachpfeife ausschließt… Marktwirtschaft finden die Piraten auch gut, was ich so höre. Das heißt für mich absolut unwählbar

  49. 49

    Das Video ist super, allerdings gibt es davon auch eine 2008er Version: http://www.youtube.com/watch?v=5o9nmUB2qls

    Nachtrag: Die gleichen Infos nur anders verpackt. Sorry ;)

  50. 50

    Auf jeden Fall sieht man an dieser Statistik, welche Parteien wie stark im Netz vertreten sind. Die CDU Wähler gehören auf jeden Fall nicht zu den Vorreitern im Netz ;-)

  51. 51
    twinni

    @#725047: Hast du dir schonmal das allererste Parteiprogramm der Grünen in Ruhe angeschaut? Vergleiche die Anzahl der Themen damals mit der der Piraten jetzt. Sieh dir das Parteiprogramm der Grünen heute am (vom Umfang her gesehen) und extrapoliere das auf die Piraten in 10 Jahren.
    Auch die Piraten brauchen noch Zeit um das Chaos der ersten Monate zu ordnen und in richtige Bahnen zu lenken. Mit der Konsolidierung werden auch andere Themen Einzug in die Partei halten (erste Anzeichen sind da schon zu sehen) und wenn man ihr diese Gelegenheit sich zu entwickeln gibt – auch indem man sie wählt – könnte sie eine echt gute Oppositionspartei werden die die Themen rund um Bürgerrechte nicht nur im Wahlkampf kurz behandelt, sondern diese auch dann vertritt wenn man nichts zu gewinnen hat.

  52. 52
    squirrel

    @#725060: YES !

  53. 53
    T-Dog

    @#725019: Danke für den Hinweis. Ich werde das beachten.

  54. 54
    Jan(TM)

    Mehr Trolle braucht das Land und eine Partei deren Anhänger Holocaustleugnung nicht von Meinungsfreiheit unterscheiden können. Ich brauch mir nur anschauen was für Kommentare unter dem Bodo Theisen Artikel stehen, um zu wissen das die unwählbar sind.

  55. 55

    Für mich sind Bürgerrechte das wichtigste Thema der diesjährigen Bundestagswahl, deshalb MUSS ich die Piraten wählen, keine andere Partei interessiert sich wirklich dafür, die meisten empfinden das GG ja eh noch als Hemmnis (auf dem Weg in den totalitären Staat). Ob die Piraten mit ihrer Aufgabe und ihrer Verantwortung wachsen, sehen wir dann bis in 4 Jahren. Wer erinnert sich noch an den ersten Wahlkampf der Grünen? Was war das Thema damals? Umwelt, Atomenergie. Damals hat man sie belächelt. Ach ja, die grünen Spinner. Inzwischen kommt keiner mehr an dem Thema vorbei.

    @54: Wir haben Nazis in der CDU überstanden, wir haben Bundeskanzler, die von Nazigrößen und Profiteuren des NS-Regimes an die Macht gebracht wurden, überstanden. Wir haben Firmen von Weltrang, die während des NS-Regimes zu Multimilliardenfirmen geworden sind. Da überstehen wir auch einen Spinner wie Bodo Theisen. Ich möchte auch keinem CSU-Stammtisch beiwohnen.

    Damals, als die Grünen das erste Mal in den Bundestag einzogen, sagte ich „Gut so“ als mich eine Lokalzeitung auf der Straße interviewte.

    Wenn dieses Jahr die PP den Einzug in den Bundestag schafft, werde ich auch wieder „Gut so“ sagen.

    Ich hoffe, sie schaffen es, denn ich fühle mich als Mensch mit Idealen, Internet-Worker und -Nutzer von den anderen Parteien verraten und verkauft.

    gruß

  56. 56
    WB

    @Frank Schenk: Die Nazis in Union und FDP waren Altnazis, die ein ruhiges Plätzchen und Karriere suchten. Der Nazi in der Piratenpartei, Bodo Thiessen, hat Resonanzboden bei den Piraten gesucht. Und über zwei Jahre hinweg gefunden. Das zeigen auch die internen Diskussionen, auf die Jan verweist (54).

    Braun wie in Johnnys Torte ist insofern schon die richtige Farbe für diese Bewegung.

    Ich hoffe, die durchgeknallten Piraten laufen auf ein ordentliches Riff. BTW: Hat jemand von Euch Asterix gelesen?

  57. 57
    Maltefan

    @WB
    Es ist natürlich putzig dass man den Piraten aus der Transparenz, mit der sie diese Internas regeln, einen Strick dreht. Ich habe die Diskussion um Thiesen auch mitverfolgt (sogar auf dem Blog mitdiskutiert), und die Mehrzahl der Parteimitglieder wollte, dass man sich klar von Thiesen distanziert. Ich konnte da weder was Braunes noch was Durchgeknalltes erkennen.

    Was mich viel mehr erschüttert hat waren die ganzen ahnungslosen Kinder, die auf dem Blog mitdiskutiert hatten, und die sich anscheinend weder je mit den Taktiken der Holocaustleugner auseinandergesetzt haben noch in der Schule das Handwerkszeug mitbekommen haben, um sich mit einem historischen Thema fundiert auseinandersetzen zu können.

    Das sprach absolut Bände über den desolaten Zustand unseres Bildungssystems. Wie in den Naturwissenschaften so lernt man auch in Geschichte nicht, wie man etwas herausfindet, sondern es wird einem der vorletzte Stand der Wissenschaft als ultimative Wahrheit eingetrichtert. Dass man sich dann von Gestalten wie Leuchter und Zündel verunsichern lässt, weil man dem einfach nichts entgegenzusetzen hat, ist kein großartiges Wunder.

    Und im Übrigen muss man weder braun noch durchgeknallt sein, um die Strafbarkeit der Holocaustleugung fragwürdig zu finden. Das ist ein Gesetz, aber kein Naturgesetz, und ich sag’s gerne nochmal: In USA kann ich alles leugnen was ich will, ohne mich strafbar zu machen, und da überlebt’s die Demokratie ganz offensichtlich auch.

  58. 58
    BodenseePirat

    Zitat: „Prophezeihungen sind schwierig, vorallem wenn Sie die Zukunft betreffen.“

    George Bernard Shaw

    Zitat: „Der erfahrene Prophet wartet die Ereignisse ab“

    Horacle Walpole

    Aber ich gebe zu Bedenken: Wenn man das Erscheinen der Grünen in der deutschen Parteienlandschaft mit dem Aufkommen der PP vergleicht, dann muss man auf einen Unterschied sein Augenmerk legen. Zur Zeit der Grünen gab es kein Internet. Es könnte gut sein das das Internet als Katalysator die PP dermaßen beschleunigt, das es von niemanden oder nur ganz wenigen vorhergesehen wird.

    An 25/27/37:

    Die allgemeine Politikerverdrossenheit basiert auf der gefühlten Tatsache/Einbildung von „Ihr da oben, wir da unten“.
    Bei der PP kann jeder mitmachen, man muss nichtmal Mitglied sein. Das begeistert endlich wieder junge Leute für Politik. Es geht also garnicht um Inhalte/Parteiprogramm. Es geht darum, dass die PP das Internet nutzt um am Ohr der Basis zu bleiben und nicht abzuheben. Inhalt wird das, was wichtig ist. Deswegen sagt die PP über sich selbst: Wir sind nicht links oder rechts, wir sind vorn! Wenn Die bürgerlichen Grundrechte in Deutschland wiederhergestellt und abgesichert sind, werden Sie auch kein Thema mehr sein.
    Dieses Konzept ist den Konzepten der „etablierten“ Parteien völlig fremd, weil Ihnen das Medium fremd ist.

    Im Forum der Partei wird schon ausgezeichnet über die vermaledeite „Reform des Gesundheitswesens“ in Deutschland diskutiert. Eine Herkules-Aufgabe! Mal ehrlich: Traut Ihr sowas der Ulla Schmidt Lobbyisten Medizinern Demografischer Wandel Ministerium zu?
    Ich nicht. „Politische Parteien als Transmissionsriemen für den Volkswillen in den Staat“ (hab ich noch aus meinen Studiumzeiten) funktioniert hier viel zu langsam und hat gegen das Konzept der PP auf lange Sicht keine Chance. Zumal deren Stammwähler auf die Dauer aussterben und immer mehr Netiziens ins Wahlrecht hineinwachsen. Ob der Hammerschlag am 27. September ein K.O. Schlag für das bisherige politische Parteiensystem in Deutschland wird oder nicht – langfristig rechne ich fest damit. Ich bin 48 Jahre alt, Informatiker, keine Kinder und habe bisher immer CDU oder FDP oder garnicht gewählt. Seit einem halben Jahr sind mir die Schuppen von den Augen gefallen und bin seitdem Parteimitglied. Das Web 1.0 wurde durch seine Technik beschrieben. Mit Web 2.0 wurde das Web sozialisiert. Im Web 3.0 wird es endlich politisiert und nutzt seine demokratischen Strukturen.

    freue mich auf eure Kommentare.

  59. 59

    Ich möchte hinzufügen: in den USA überlebt die Demokratie vermutlich sogar besser als hier, weil es da die volle Meinungsfreiheit gibt. Der Paragraph 130 STGB existiert in Deutschland meiner Meinung nach nicht wegen dem Opferschutz, den halte ich für vorgeschoben. Nein, man möchte mit dem 130er das ganze Gedenken ritualisieren, weil es dann erträglicher ist. Dann muß nämlich nicht darüber diskutiert werden, daß die meistern heutigen Mitglieder der mittleren und gehobenen Schichten Profiteure des Holocaust sind. Einmal deshalb, weil man durch billigen “ Erwerb“ jüdischen Vermögens das eigene Studium bezahlt bekam von Eltern und Großeltern, die dies Vermögen den Juden geraubt hatten. Und weil auch einfach viele Stellen freigemordet waren, die dann von nichtjüdischen deutschen Mittelschichtlern besetzt werden konnten.Der 130er soll also meines Erachtens ein Diskussionstabu errichten, was die Profiteure des Judenmords schützt. Und das funktioniert auch deshalb so gut, weil der Deutsche eh nicht gern kontrovers diskutiert. Ich freue mich deshalb, daß durch die Piraten die amerikanische Form der Meinungsfreiheit eine gewisse Unterstützung erfährt.

  60. 60
    görch

    @piratenwahl: geht´s noch..?

  61. 61
    WB

    Nochmal: Ein Holocaustleugner ist kein Märtyrer, der nur die Meinungsfreiheit voll ausschöpft, sondern ein Lügner. Punkt. So viel aus gegebenem Anlass zur Piratendiskussion.

    Zitat Bodenseepirat: „Wir sind nicht links oder rechts, wir sind vorn!“
    Aha. Die Etablierten sagen: Wir sind nicht links oder rechts, wir sind Mitte. Genauso inhaltsleer wie Dein Herumgereite auf dem Paralleluniversum Internet. Es gibt eine reale Welt.

  62. 62
    Michael Stegmann

    Bin 42, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, leider keine Familie, aber ganz klar Piratenwähler. Nur um klarzustellen, das die Wähler der Piraten bei weitem nicht alle unter 25 sind!

  63. 63
    Maltefan

    @WB: Geht’s denn vielleicht noch inkohärenter?

  64. 64

    @#725183: Scheint sich vielmehr vor allem um männliche Singles um die 40 zu handeln. Wähler der Piraten, meine ich.

    SCNR.

  65. 65
    WB

    @Maltefan: Wie meinen?

    BTW: Bin 41, verheiratet und wähle definitiv keine Piraten. Und kein Mittelständler.

  66. 66
    Maltefan

    @WB: Was hatte denn Dein Kommentar mit dem zu tun, was hier zum Thema Thiesen (u.a. von mir) geschrieben wurde?

  67. 67
    WB

    @Maltefan: Die von Dir so genannten „ahnungslosen Kinder“, die die Leugnung des Holocaust im Namen der Freiheit feiern, sind dann offenbar die Wähler der Piratenpartei. Tut mir leid, ich kann das nicht anders interpretieren.

  68. 68

    Ahnungslose Kinder entstehen, wenn der Holocaust zum Gedenkritual erstarrt, anstatt daß er in freier Diskussion beleuchtet wird und erst dadurch auch für jüngere Generationen als erschreckend erfahrbar wird.

  69. 69
    WB

    @Piratenwahl, was konkret meinst Du mit Gedenkritual?

  70. 70

    Den Leuten wird Trauer verordnet, junge Leute wollen nicht trauern, also sind sie innerlich widerständig. Dürften sie diesen Widerstand ausformulieren, ohne ihr schulisches Karriereende oder gar Jugendhaft wegen möglicher Meinungsdelikte fürchten zu müssen: dann wäre echte Trauer über den Holocaust möglich. So aber verhalten sich die Menschen je nach Bildungsstand folgendermaßen:
    a) die schlauen und karrieregeilen Gymnasiasten betrauern rhetorisch gekonnt den Holocaust, obwohl er ihnen meines Erachtens egal ist.
    b) die meist migrantischen Hauptschüler schweigen oder, wenn die Migrantencommunity stark ist, leugnen den Holocaust ganz offen gegenüber ihren Lehrern. Und die Schweigen zu den Leugnungen, weil sie Angst vor den Schülern und deren kriminellem Unfeld haben.
    Resultat: da Gruppe b) immer größer wird, kippt die ganze jetzt übliche „Bewältigungskultur“ in ihr Gegenteil, vermutlich wird nach der Machtübernahme des Islam die Holocaustleugnung sogar Pflicht, vergleichbar der Pflicht zur Leugnung des Armeniermordes in der Türkei.
    Gruppe a) wird, was den größeren und dümmeren Teil betrifft, von Gruppe b) in einem neuen Holocaust abgeschlachtet werden, der intelligentere kleinere Teil von Gruppe a) flieht vorher in die USA oder nach Israel. Gerade das von mir hier geschilderte Szenario würde dann zeigen, daß verordnete Trauer eine Wiederholung der Geschichte nicht nur nicht verhindert, sondern vielleicht sogar heraufbeschwört. Man kanns auch mit Paul Watzlawick aus “ solutions“ sagen: Trauer ist ein Spontanphänomen, die Verordnung eines solchen führt zu Störungen.

  71. 71
    WB

    Also kurzum, piratenwahl, da Du Dich um eine konkrete Antwort weiter drückst, ganz ohne Watzlawick.

    Ich verstehe Dich so: Die bedauernswerte deutsche Jugend wird immer noch vom Holocaustgedenken unterdrückt. Der Pirat ruft nach dem Schlussstrich und nach dem größten Star am bürgerlichen Himmel — der Freiheit.

  72. 72

    @#725204: Ich bin Gymnasiast und auch nicht dumm, aber glaubst du wirklich, dass jeder, der aufs Gymnasium geht, karrieregeil ist? Nun, ich bin es nicht.

    Der Holocaust ist mir auch nicht egal, ich „trauere“ deshalb aber nicht. Ich beschäftige mich damit und halte es für vollkommen falsch, diesem Völkermord in Zukunft weniger Gewicht zuzuordnen. Denn egal wie viele Jahre vergehen: was geschehen ist, ist geschehen und sollte nie vergessen werden.

    Dann schreibst du:

    „Machtübernahme des Islam“

    …und du willst Pirat sein? Solche Aussagen erinnern mich nicht an freie Piraten, sondern an die NPD. Selbst wenn der Islam in Europa die Hauptreligion werden sollte – wäre das schlimm? Die Bibel, der Koran, Juden, Christen, Muslime… am Ende kommt doch alles aufs gleiche raus und in Zukunft werden sich wohl immer weniger Menschen zu diesen Religionen bekennen.

    Und zum Schluss nochmal: niemand verordnet in Deutschland das Trauern um die Opfer im zweiten Weltkrieg. Was verordnet wird, ist die verbotene Leugnung. Und das ist auch richtig so. Ob man trauert, sich dafür interessiert, sich erinnert, etc. ist jedem selbst überlassen.

  73. 73

    Es ist unnatürlich, sich wegen Handlungen schlecht fühlen zu sollen, die die Urgroßeltern der heutigen Schülergeneration begangen haben. Das erzeugt Widerstand in mannigfaltiger Form.

  74. 74

    @moritz Islamgläubige sehen das deutlich anders, daß alle Religionen gleich sein sollen. Eine Abwehrform der verordneten Trauer ist meines Erachtens, selber in die Rolle des Klägers zu schlüpfen, durchaus von SS-Grass und einigen anderen Intelligenzlern erfolgreich angewandt. Ich hoffe, daß Du Dir diese Diskussion so um 2050 herum nochmal durchlesen kannst und dann noch dieselbe Meinung vertrittst wie heute und daß ich mich geirrt habe.

  75. 75

    Wie bereits oben gesagt: „Piratenwahl“ ist ein Troll, der zahllose Blogs flutet und (dank der schieren Masse seiner Kommentare) damit leider den Eindruck über die Piratenwähler beherrscht.

  76. 76
    Maltefan

    @#725198: Ja und? Jede Partei hat einen Haufen Wähler mit merkwürdigen Ansichten, bloß die meisten machen halt derartige Vorgänge nicht so transparent. Der Vorstand hat Thiesen der Ämter enthoben und ein Parteiausschlussverfahren angestrebt, und unter den Parteimitgliedern hat eine deutliche Mehrheit Druck in diese Richtung ausgeübt. Das wird schon hinreichend viele Wähler enttäuschen die gedacht haben, für Meinungsfreiheit einzutreten bedeute, dass man jeden verwirrten Spinner in den eigenen Reihen dulden müsse. Sprich, das Problem wird sich damit auch ziemlich erledigt haben.

  77. 77
    Maltefan

    @#725215: Wieso sollen die sich nicht schlecht fühlen wenn sie doch bis heute noch vom Holocaust profitieren, eine These, die Du oben selbst aufgestellt hast?

  78. 78

    @#725014 (Till): Die Grünen haben unter Rot-Grün mit Schily schon genug Schaden angerichtet. Grün ist unglaubwürdig und ausgebrannt. Also Nein Danke!

  79. 79

    @Tobias: kannste ja so sehen, ich seh’s anders und habe gute Gründe dafür – die Oppositionszeit hat schon zu einer gewissen Erholung der Grünen beigetragen, keine Spur mehr von Post-Fischer-Depressionen o.ä.

    Im übrigen: zusammen sind wir stark, z.B. in Thüringen. Ab 15 Uhr soll’s mehr zum gemeinsamen Papier von Grünen und Piraten (treten in Thüringen nicht zur Landtagswahl an) geben. Finde ich ein löbliches Vorgehen.

  80. 80
    WB

    @Tobias: Schily ist seit den späten 80er Jahren SPD-Mitglied. Aber das Wählen der Grünen habe ich trotzdem längst eingestellt.

    @Maltefan (76): Schön, dass Du das so locker sehen kannst. Ich nicht.

  81. 81

    An dieser Stelle der Hinweis, daß „piratenwahl“ nicht nur NICHT offizielle oder inoffizielle Piratenpositionen vertritt, sondern nach eigenem Bekunden noch nicht mal Mitglied der Piratenpartei ist. Und wenn es nach mir geht würden wir ihn auch nicht haben wollen.

  82. 82

    Ich vertrete, das habe ich schon mehrfach betont, meine eigene Meinung, bin nicht Mitglied der Piraten, wähle sie nur.
    @maltefan: profitiert vom Judenmord hat die sogenannte 68-er-Generation, weil sie die Stellen besetzen konnte, mit denen sie sonst mit den hochintelligenten Juden hätten konkurrieren müssen, die eben wegen des Mordes nie geboren wurden. Die jetzige Generation der Naziurenkel profitiert noch ein bißchen, nutzt, was den gymnasialen Teil betrifft, die Beschuldigungsstrategie, um sich dabei wohl zu fühlen. Aber es gibt keine positiven Perspektiven für die Masse, und deshalb wendet sich das Gros der jetzigen jungen Generation von der ritualisierten Trauer um die Holocaustopfer ab.

  83. 83
    WB

    Zitat piratenwahl (82): „profitiert vom Judenmord hat die sogenannte 68-er-Generation, weil sie die Stellen besetzen konnte, mit denen sie sonst mit den hochintelligenten Juden hätten konkurrieren müssen,…“

    Das sagt wohl alles über die Thiesen-Piraten und ihre Wähler. Das Heise-Forum, männliche Onlinespieler um die 30/35, hat eine faschistoide Partei aufgemacht, die Verschwörungstheorien verbreitet. Höchstes Gut: Ihre Freiheit im Netz. Den Widerspruch begreifen die Burschen allerdings gar nicht.

  84. 84

    @ WB: zwischen Herrn Thiesen und mir gibt es doch einen entscheidenden Unterschied. Herr Thiesen leugnet, wenn auch etwas verklausuliert, den Holocaust. Ich leugne den Holocaust nicht,halte ihn für eine historische Tatsache, analysiere zusätzlich Zusammenhänge zwischen Leugnungsverbot und Profiteuren des Holocaust, die ich in der nichtjüdischen Mittelschicht sowohl bei der Tätergeneration als auch bei den 68ern sehe. Ich mag mich irren, aber ich kann da bei mir keinen faschistoiden Anteil bezüglich dieser Analyse erkennen.

  85. 85
    WB

    Verschwörungstheoretiker jeglicher Couleur suchen in ihren selbst ernannten „Analysen“ grundsätzlich nach den „Profiteuren“ und unterstellen implizit einen Kausalzusammenhang.

    Wolltest Du, piratenwahl, uns mit Deiner „Analyse“ eben dies beweisen? Wen willst Du mit Deinen absurden Aussagen provozieren? Troll Dich.

  86. 86

    Wie heißt es so schön: daß du paranoid bist, heißt nicht, daß sie nicht hinter dir her sind . Ob die Untersuchung geschichtlicher Zusammenhänge auf Profiteure hin nur Verschwörungstheorie ist, glaube ich nicht. Sonst wäre z.B. ja auch alles mit der Gentrifizierung in Zusammenhang stehende Verschwörungstheorie. Natürlich möchte die nichtjüdische deutsche Mittelschicht nichts davon wissen, daß sie vom Holocaust profitiert hat. Aber ist es deshalb unwahr? Stellt Euch doch mal vor, es gäbe keinen Paragraphen 130. Dann würde über den Holocaust viel mehr diskutiert. Und das ungern gehörte, von mir angeschnittene Thema Profit derer, die sich als die Guten darstellen( 68er),würde vermehrt diskutiert. Ich kann schon verstehen, daß die genannten Profiteure gern beim ritualisierten Gedenken bleiben möchten, denn da bestimmen sie den Diskurs und es werden ihnen keine unangenehmen Fragen nach ihrer eigenen Verstrickung gestellt.

  87. 87

    @#725280: Es wäre wirklich nett, wenn Du die Piraten nicht auf Thiesen und @piratenwahl reduzierst. Danke. Irre gibt es leider in jeder Partei.

  88. 88
    WB

    @Hanno Zulla: Ich arbeite nur den Kern dieser Netzfundamentalisten heraus, die die reale Welt längst negieren. Thiesen und „piratenwahl“ scheinen mir typische Vertreter dieser Spezies.

  89. 89

    @wb: Deine Kritik verstehe ich nicht. Warum negiere ich die reale Welt?

  90. 90

    @#725268: Erholungszeit? Bei ein Drittel Enthaltungen zum zensursula Gesetz? Wenn ein grüner Fraktionschef Beiträge in der Springer Presse schreibt, die so auch aus der Union kommen könnten? Ich glaube wir sprechen von zwei verschiedenen Parteien.

    Wenn ich einer Partei meine Stimme gebe, muss ich mich darauf verlassen können, dass die Fraktion geschlossen so abstimmt, wie die Partei (im Wahlkampf) ihr Programm und ihre Einstellung vorgibt. Die Grünen sind nachgewiesenermaßen unzuverlässig.

    Wenn ich der Piratenpartei meine Stimme gebe, kann ich mich darauf verlassen, dass die Abgeordneten der PP nicht gegen meinen Wählerwillen abstimmen werden. Dieses Vertrauen kann ich der PP entgegen bringen – den Grünen nicht. Wenn eine grüne Partei es in der Opposition nicht fertig bringt, geschlossen gegen (mit Nein Stimmen, keine Enthaltungen) ein Gesetz zu stimmen, weiss ich, was ich davon halten muss. Die Bremer Grünen bestärken mich in dieser Meinung.

    Sollten wirklich Piraten ins Parlament einziehen, dürfen die von mir aus in allen anderen Fragen (Wirtschaft, Außenpolitik usw.) so abstimmen, wie der Rest der Grünen. Der Abgeordnete der Piraten im Europaparlament macht das ebenso. Aber in den Fragen, die mir persönlich am Herzen liegen, muss ich mich auf eine Fraktion verlassen können. Was ist meine Stimme sonst noch wert?!

    P.S.: Ich weiss, dass Schily SPD Mitglied ist. Dennoch wurde er in der Koalition aus Rot-Grün geduldet, die Grünen haben seine Gesetze ebenso positiv abgestimmt, wie die SPD Fraktion. Mitgehangen, mitgefangen. So ist das nun mal.

  91. 91

    @#725300: „herausarbeiten“ = „reduzieren“? Die Frage ist doch viel mehr, ob Du in der PP hauptsächlich und/oder charaktergebend Thiesen und „piratenwahl“ Persönlichkeiten siehst. In diesem Fall reduzierst Du dann ganz eindeutig, womit man sich die Frage stellen muss, wieviel Aufmerksamkeit Deine Beiträge verdient haben.

  92. 92
    Maltefan

    @#725274: Hast Du sie eigentlich noch alle?

  93. 93
    Maltefan

    @#725277: Kristian, kenne Dich noch aus dem Usenet und bin froh, dass die PP Dich als Mitglied hat. Überlege mir auch, beizutreten (hab nur so wenig Zeit).

  94. 94

    Es ist nunmal nicht zu übersehen, dass das Internet eines der wichtigsten Medien der heutigen Zeit geworden ist und die Piratenpartei spielt eine große Rolle bezüglich der Rechte, Freiheiten und des Internets im allgemeinen. Außerdem entspricht deren Programm vollkommen meinen Vorstellungen. Somit werde ich meine Stimme auch für sie erheben.

  95. 95

    @Maltefan (93): Ja, das mit der Zeit geht mir auch so. Es stellt sich aber raus, daß das mit dem Aufnahmeantrag ganz leicht war, auch wenn ich nicht online Mitglied geworden bin — http://www.piratenpartei.de/navigation/mitmachen/mitglied-werden PDF in Mail, Überweisung eintackern, warten. Engagement ist dann auf vielerlei Ebenen möglich – das kann man traditionell oder virtuell machen, je nach Zeit und Begabung. Eine Kandidatur oder Parteikarriere paßt mir ja auch grad nicht so in die aktuelle Lebensplanung, andererseits ist es schon so, daß ich Texte produzieren oder korrigieren kann“¦

    In @piratenwahl(82) sagt er ja selbst, daß er kein Pirat ist, sondern nur ein Troll, der die Marke Piratenpartei mißbraucht. Abgemahnt ist er, nehme ich an, nur deswegen nicht, weil daß noch mehr Imageschaden anrichten würde als ein freilaufender Keinhirnhase (cf http://www.keinhirnhasen.de/) einzeln.

  96. 96
    Maltefan

    @#725361:
    piratenwahl: Weiss ich doch
    Zeit: Naja, Mitglied werden und dann gar nichts tun ist auch doof. Allerdings können die Piraten in Bayern glaub ich noch Unterstützung gebrauchen. Mal sehen wie sich das entwickelt.

  97. 97

    Ist der Nick Piratenwahl abmahnfähig? Wäre mal eine interessante Frage. Udo Vetter, übernehmen Sie…

  98. 98
    WB

    @#725338: Ist das Dein Argumentationsstil?

    Bezeichnend mal wieder die Nichtreaktion der Piratenfans auf die hier ausgebreiteten Verschwörungstheorien.

  99. 99

    @#725412: Hier sind Piratenfans, die piratenwahl contra geben. Deine Wahrnehmung erscheint eingeschränkt.

  100. 100
    wilde13

    Schon reichlich komisch wie hier reihenweise Familienväter erklären, die Piratenpartei wählen zu wollen. Wie stets bei Neugründungen wird diese Partei gerade systematisch unterwandert. Schon tauchen die üblichen Parteienhopper in den Kadern auf.Erst reden sie auf den Versammlungen, dann lassen sie sich in die Gremien wählen. Dazu zählt nicht nur, auf Tauss reinzufallen, Ich würde mich nicht wundern, wenn da längst die Junge Freiheit angedockt hätte. Alle die so verdächtig ruhig sind, sind längst untwergs. Parteipolitische Variante eines Computervirus. Das ist das dann keine Protestwahl mehr sondern eine Trojaner-Wahl.

  101. 101
    milchbaum

    Durchaus interessanter Gedanke… Kann mir gut vorstellen wie sich der Piratenkapitän nach der Wahl, im Freudentaumel über die 51%, die Maske vom Kopf reisst und mit Glatze den rechten Arm gen Himmel streckt. Geentert!

  102. 102
    wilde13

    @milchbaum: ach, erstmal reicht das ein paar holocaust-leugner mit dem Argument dies sei „Privatmeinung“ akzeptiert werden

  103. 103

    @wilde13: Das ist nicht passiert.

    Die Piratenpartei ist seit Juni 2009 sehr stark gewachsen (http://wiki.piratenpartei.de/Mitglieder#Mitgliederentwicklung), und viele der Mitglieder kannten zum Bundesparteitag einander noch nicht – daher ist der Fehler mit Bodo T. passiert, der dann ja auch umgehend durch den Vorstand korrigiert worden ist.

    Die Piratenpartei ist auch das Ziel von Kooks und Trollen wie @piratenwahl. Diese sind – wie im Fall von @piratenwahl – noch nicht mal Mitglieder der Piratenpartei und werden es auch nie, wenn es nach mir geht.

    Ansonsten steht es in diesem Land jedermann frei, sich nach seinem eigenen Willen und besten Vermögen öffentlich zum Affen oder halt zum Keinhirnhasen zu machen. Wobei mir persönlich schon lieb wäre, würde sich @piratenwahl in @keinhirnhase umbenennen, das ist ehrlicher.

  104. 104

    @#725047: Ole mit dem „fast nur Urheberrecht“ liegst du ziemlich falsch. Das liegt allerdings an der Gründungsgeschichte und dem Namen. Jedenfalls ist für die meisten Piraten das Urheberrecht nur ein Randpunkt. Viel wichtiger sind Informelle Selbstbestimmung, Bürgerrecht, Stärkung der Grundrechte, staatliche Transparenz und Bildung. Gruß Bernd (pirat)

  105. 105
    M G Berberich

    @#725012: Das hängt vermutlich damit zusammen, daß der Altersdurchschnitt der Linke-Wähler geringer, und damit die Internetaffinität höher, ist als bei der Gesamtbevölkerung.
    Je jünger eine Partei ist, desto größer wird ihr Internetumfragenbonus, die momentan „žjüngste“ Partei ist die Piratenpartei“¦

  106. 106
    dolito

    Hier mal das Update zum Video ;-)

    http://www.youtube.com/watch?v=OhuV_rmf5Mg&feature=related

    MfG dolito

  107. 107
    Kasimir

    @#725022:
    Ich persönlich denke da genauso wie du im Bezug auf die „Wissenspartei“. Das was in den Foren und Arbeitskreisen erarbeitet wird, wird leider viel zu wenig wahrgenommen. Politik muß Lösungen für Probleme erarbeiten aber bisher wurde immer alles in ideologischen Kontexten kaputtdiskutiert.

    @alle
    Vergesst bitte nicht, dass so ein Kommentator wie piratenwahl nicht die Stimme der Piraten ist. Genauso wenig wie ich es bin. Unsere Offenheit wird teilweise auch durch Nutzer mit „abstrusen“ Meinungen genutzt, davon kann man sich in den Diskussionsforen überzeugen. Aber genauso schnell werden solche „abstrusen“ Meinungen abgewehrt, da sie nicht durch das Gros der Teilnehmer geteilt werden.

    @Till
    Ich persönlich habe bisher noch nicht erlebt, daß die Masse der Piraten behauptet hätten alle Grünen hätten sich bei dem Thema Netzsperren enthalten. Als Pirat kann ich dir garantieren, daß ich persönlich einer solchen Aussage sofort widersprechen würde, käme sie denn auf (auch wenn nur Piraten anwesend wären).
    Fairness und wahrheitstreue sind für mich ziemlich wichtig (selbst gegenüber der Union, die hier nicht gerade vorbildlich agiert). Ich will, daß sich der Politikstil endlich ändert. Mein bisheriger Eindruck ist, daß die meisten Piraten zumindest ähnlich denken.

    Ciao
    Kasimir

  108. 108

    @Till (03): Ich persönlich habe mich noch nie darüber beklagt, dass die Grünen sich bei den Netzsperren enthalten haben, was daran liegt, dass ich es schätze, dass jeder Abgeordnete seinem eigenen Gewissen unterworfen ist. Wenn es für sie mit dem Gewissen unvereinbar ist, gegen Internetsperren zu stimmen, dann ist das so korrekt. Schade ist nur, dass man es andersherum bei SPD und CDU leider nicht gesehen hat. Da haben sich fast alle (bis auf ~5) auf ihre Fraktionsdisziplin konzentriert.

    Allgemein:
    Ich persönlich bin in die Abstimmung nicht hineingeflossen, weil ich dieses Blog nur selektiv infolge von Verlinkung verfolge. Ich bin 18-jähriger Gymnasiast und überzeugter Pirat (Mitglied).

    Was mich persönlich an der Piratenpartei anzieht, ist natürlich einerseits der Stellenwert des Internets für mich persönlich. Allerdings sind es nicht nur extreme Internetnutzer, die sich zu den PIRATEN hingezogen fühlen. Ich traf in den Ferien zufällig einen Schulkameraden mit zwei anderen Freunden von ihm und alle sagten, dass der Themenbereich Überwachung inzwischen einfach viel zu weit ausufere. Nicht nur für Internetbenutzer, sondern allgemein.

    Es geht dabei ja auch Bereiche wie Handy-Telefonie (Speicherung von Ort, Zeitpunkt und Partner), Speicherung von Fingerabdruck, biometrischem Lichtbild (heute hörte ich von einem 50-60-Jährigen den Satz: „die DNA auch noch zu speichern, das würde Schäuble gefallen“) auf dem ePass und bald ePersonalausweis. Dabei geht es dann v.a. wieder um Datenschutz, weil die Verschlüsselung laut CCC nicht besonders toll sein soll. In UK hat ein IT-Forscher deren anscheinend „sichere“ elecronical identity card in wenigen Minuten gehackt. Das Schlimme dabei ist, dass der ePersonalausweis in Deutschland NACHTRÄGLICH BESCHREIBBAR sein soll. Das heißt, sobald die Verschlüsselung davon gehackt ist, kann jeder Fremde (aus einiger Distanz) die Daten auf dem Personalausweis ändern.

    Wenn man reist, werden die Flugpassagierdaten ans Ausland gegeben, bei der Einreise in die USA muss ein Fingerabdruck her. Häufig werden auch die Notebooks noch einmal kontrolliert (ich frage mich, was passieren würde, wenn ich denen an der Grenze sagen würde, dass ich keinen FileManager benutze, sondern Dateien via Konsole kopiere und verschiebe…).
    (Das sind allerdings Themen, die die USA vorgibt, da könnte man vonseiten der EU allerdings auch mehr Druck machen…)

    Das sind einfach Themen, bei denen es den aktuellen Regierenden vollkommen an Kompetenz mangelt, aber zugleich nunmal Themen, die das 21. Jahrhundert prägen.

    Das Problem könnte sein, dass wir Internen einen guten Blick auf England haben, den leider andere vielleicht nicht wagen. Und wir sehen, was dort abgeht und dass unsere Politiker die dortigen Ideen gerne übernehmen. Abfilmen von Nummernschildern, Häufung von Überwachungskameras, 10mal höhere Menge an DNA-Daten (im Vergleich zu den USA). In UK werden DNA-Daten interessanterweise nämlich auch dann genommen und aufbewahrt, wenn man nur wenige Tage im Gefängnis ist und dann wieder freikommt. ;-)

    Falls jemand an UK interessiert ist: http://www.akiaji.de/2009/04/ein-vergleich-zwischen-1984-und-2009/
    Für die Situation in Deutschland kann ich nur das empfehlen: http://wiki.piratenpartei.de/Was_über_uns_gespeichert_wird

    [EDIT]
    Nun wollte ich (im Bezug auf „einerseits der Stellenwert des Internets für mich persönlich“) auch noch auf die Mitmach-Kultur eingehen. Es macht mir persönlich Freude, direkt und aktiv an der Politik mitzuwirken zu können. Durch den Druck im Internetsektor im Moment haben z.B. die Grünen eine Auskunftskampagne zur Vorratsdatenspeicherung gestartet [1].

    Politik ist nun einmal nicht nur die Meinung der Abgeordneten, sondern der Zusammenfluss aller möglichen Tatbestände und Meinungen. Dafür bietet die Piratenpartei eine Möglichkeit, wie man aktiv an Politik mitwirken und direkt sehen kann, dass etwas erreicht wird.

    Interessanter Effekt dabei: Das aktive Mitwirken an Politik wird v.a. auch durch das Internet erleichtert, aber dieses wird von einigen aktuellen Politikern als das Böse dargestellt. Insofern zieht es natürlich auch einige derjenigen, die aktiv an der Politik im Internet teilhaben, zur Piratenpartei, weil sie hier erstens das Internet mit hohem politischem Stellenwert wiederfinden und zweitens den Politikern eher klarmachen können, dass das Internet wichtig ist (wenn die eigene Macht nicht gefährdet ist, werden Fremdmeinungen _meinem Gefühl nach_ oft ignoriert).

    [1] http://www.heise.de/newsticker/Gruene-starten-Auskunftskampagne-zur-Vorratsdatenspeicherung–/meldung/144072

  109. 109
    Klargemacht

    Ich muss ganz klar sagen, dass ich von den meisten Komentaren leider sehr enttäuscht bin.
    Ich finde die Bewahrung (oder zu mindest die Hoffnung darauf) unserer aller (Bürger)Rechte ist ja wohl Grund genug die Piraten zu wählen.
    Ich finde es inzwischen nämlich ziemlich erschreckend, wie unsere aller Grund- und Bürgerrechte von den Politikern mit den Füßen getreten werden und das wieder und wieder!
    Ich wähle bewusst Piraten! Ich habe die Hoffnung an eine Demokratie noch nicht aufgegeben!

  110. 110
    Mathias

    Till lügt: 30 Grüne haben pro zensur gestimmt und der Rest hat sich enthalten.

  111. 111

    @Mathias (110): Ich bin nicht Grün, aber sehr für korrekte Angaben bei Argumentationen. Ich persönlich schaue bei solchen Argumentationen vor dem Absenden noch einmal nach, ob es auch stimmt, was ich geschrieben habe:
    http://www.abgeordnetenwatch.de/internet_sperren-636-180—abstimmungsverhalten-p_11.html#abst_verhalten

    „GRÜNE
    dagegen gestimmt 64,71 % / 33 Stimmen
    enthalten 29,41 % / 15 Stimmen
    nicht beteiligt 5,88 % / 3 Stimmen“

  112. 112
    görch

    @mathias (110): dummes zeug. schau einfach mal in die bt-protokolle oder einfach hier hinein: http://www.hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de/
    hoffentlich ist jetzt mal schluss mit diesen behauptungen…

  113. 113

    Hatten eh kein vernünftiges Programm die Piraten, also warum sowas wählen?

  114. 114

    @Jeni: weil manchen Bürgern Datenschutz und die Verhinderung der staatlichen Totalüberwachung wichtig sind. In UK wurde das schon so weit getrieben, dass Eltern dem Spielplatz verwiesen wurden, weil sie keine staatliche Kontrolle über ihre „Sicherheit für Kinder“ über sich ergehen lassen hatte. Außerdem will die UK ein Zertifikat einführen, das sich alle erstellen lassen müssen, die „regelmäßig“ mit Kindern zu tun haben. Dabei ist die Definition so abartig, dass selbst ein Elternteil, das für kleine Fußball-Spieler einen Fahrservice anbietet, sich überprüfen lassen müsste!

    Schöne neue Welt.