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Aber hier leben? [Update]

Während Günter Wallraff als Schwarzer durch die Republik reiste und dort leider nicht „positiv überrascht“ wurde, wie er anfangs noch hoffte, schickte die BBC zwei Reporter als muslimisches Paar durch die englische Stadt Bristol und ließ sie dort den alltäglichen Rassismus erleben — Schläge inklusive.

Die Doku der BBC im Rahmen der Panorama-Serie konnte man heute Abend in England (und wo immer es BBC-Empfang gibt) sehen, einen WDR-Clip über Wallraffs neuste Arbeit gibt es nach dem Klick.

Die Wallraff-Doku „Schwarz auf Weiß“ läuft ab 22.10.2009 im Kino, das Buch „Aus der schönen neuen Welt“ ist seit einigen Tagen im Handel (Amazon-Partnerlink).

Update Henry hat mich noch auf diesen ZEIT-Artikel hingewiesen.

31 Kommentare

  1. 01
    bongokarl

    Lieber cerkel: Schön, dass du es von PI-News hierher geschafft hast. Nur nebenbei: Wallraff wollte mal unbedingt „Die satanischen Verse“ in ’ner Moschee lesen. Reicht das? „Islamkritisch“ genug? Schön. Dein Gutmensch.

    Ernsthafte Frage: Geht blackfacen? Also in mir weckt das komische Assoziationen.

  2. 02

    @#734261: Ich habe die Kommentare, auf die du dich bezogst gelöscht, habe keine Nerven mehr für sowas. Sorry, dass dein Kommentar nun etwas bezugslos ist.

    Ich würde es übrigens nicht als Blackfacen bezeichnen, es verulkt oder überzeichnet ja nicht. Ich kann hingegen kaum glauben, dass man Wallraff das abgenommen hat, sieht schon sehr angemalt aus auf den wenigen Bildern, die man bisher kennt.

  3. 03
    Sie lesen nun...

    … einen anonymen Kommentar, welcher als Wertschätzung für die tocotronisierte Headline verstanden werden möchte.

  4. 04
    lecke

    Johnny ist wieder ganz nervös, weil das Thema Migrantenaggression so nahe liegt- besonders seit Sarrazin. Und weil er Mühe hat, trotz Löschorgien den umgekehrten Rassismus der Migranen hier als Thema zu vermeiden.

  5. 05
    Martin

    Wallraff sieht wirklich einfach nur angemalt aus. Und redet wie sonst immer auch. Ich finde den Erkenntnisgewinn auch nicht allzu hoch. Irgendwie ist das alles recht kalkuliert und nicht besonders investigativ. Ärgerlich ist es natürlich, aber nicht überraschend.

  6. 06

    @#734267: Schnuckel, zwei Deppen unter wechselnden Namen rauszuschmeißen ist keine „Löschorgie“, sondern reinster Spaß.

  7. 07

    @#734265: Man dankt! :)

  8. 08
    pmn

    Ich werde mir den Film ansehen, allein schon, weil ich Wallraffs Arbeiten immer sehr interessant finde. Die gezeigten Szenen lassen mich aber an der, sagen wir, Repräsentativität und Autentizität des wallraff’schen Schwarzen zweifeln. Im Zug von einem offenbar leicht minderbemittelten (könnte auch am Alkohol liegen) Fußballfan(?) angepöbelt werden? Das war vielleicht sogar zu erwarten gewesen (selbst ich als weißer Mann von ansehnlichem Wuchs halte mich von solchen Leuten fern). Aber mir scheint als hätte Wallraff auf dem Amt gezielt eine Sprache gewählt, die die hier gezeigte Reaktion provoziert. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Wallraff ohne Airbrush und falschem Afro da aufgetaucht wäre und genau so nach einem Jagdschein gefragt hätte. Die drei Interviewten „echten Schwarzen“ hätten sich jedenfalls nicht so dämlich angestellt, davon bin ich überzeugt. Das dann auch noch als Alltagssituation hinzustellen ist grober Unfug, vermutlich aber dem WDR anzukreiden.

  9. 09

    Herrn Wallraffs Experiment zeigt vor allem, daß Menschen ohne Schlips und Kragen geringschätzig behandelt werden. Das ist schade, denn was er eigentlich zu belegen versucht ist vermutlich ebenfalls real, aber so nicht zu beweisen.

  10. 10

    @#734283: Zum Fußballfan: Geschenkt. Sicherlich ist das nicht besonders repräsentativ – doch, wenn man den Zeit-Artikel gelesen hat, versteht man den Hintergrund etwas besser. Außerdem weiß ich nicht, ob man in Deutschland Menschen hinnehmen möchte, die Sachen wie „Ey, Schwarzer“ oder „Weiß ist deutsch, Junge“ sagen, selbst wenn sie angetrunken sind. Der Alkohol befördert die Menschen nämlich dazu, ihre wahre Meinung und/oder Stimmung preis zu geben.

    Zur Amtsgeschichte: Ich frage mich, worauf du deine Ansicht gründest, Wallraff hätte eine derartige Reaktion provoziert. Du magst Recht haben, das wird man aber erst nach dem Film sagen können. Ich halte es für möglich, dass er provoziert hat, neige aber dazu, Wallraff hier zu vertrauen, dass er nicht zu selektiv bei der Szenenauswahl ist und sich angemessen verhalten hat. Außerdem: Was meinst du mit „dämlich angestellt“?

  11. 11
    slowcar

    Mangelnde Integration wird doch an allen Ecken und Enden kritisiert.
    Die Eindrücke von Wallraff, bestätigt von Erfahrungen von Freunden und Bekannten, deuten darauf hin das es gar nicht so einfach ist sich zu integrieren.
    Schlecht möglich integriert zu wohnen wenn man in vielen Vierteln keine Wohnung bekommt als Schwarzer.

    Eine Bekannte von mir ist Taiwanesin und mit einem Marrokaner verheiratet. Aus zugesagten Wohnungen werden da ganz schnell „schon vermietete“ Wohnungen wenn der „Schwarze Mann“ auftaucht. Offensichtlich sind fleissige Asiaten als Mieter gern gesehn, faule Afrikaner eher nicht…

  12. 12

    ich finde die überschrift interessant weil johnny ja darauf hinweist, dass es rassismus nicht nur in deutschland gibt. in großbritannien gibt es viel mehr nicht-weiße als in deutschland, und auch schon länger, was zum teil mit der geschichte des landes als kolonialilst und empire zu tun hat. trotzdem scheint leider der alltägliche rassismus nicht weniger als der in deutschland zu sein. er wirkt sogar auf mich noch krasser in dem bbc-trailer. in der letzten szene sieht man kids auf einem öffentlichen platz, am abend in einer ganz nomalen stadt, die kurz davor sind einen muslimischen mann so richtig fertig zu machen. und dieser mann, dieser reporter ist kein verkleideter schwarzer, sondern hat als reporter denselben ethnischen background wie auch in seiner rolle.
    für mich wirkt diese szene absolut gespenstig, weil niemand sonst da zu sehen ist, keine anderen menschen. vielleicht wirkt die szenerie dadurch noch bedrohlicher als alles was ich in den wallraff-ausschnitten bis jetzt gesehen habe. es bestätigt sich mein „vorurteil“ (ich nenne es so, weil ich nicht sicher sein kein, dass es stimmt), dass es in großbritannien bei gewalt auf den straßen noch einen ganzen zacken schärfer zugeht als in deutschland. diese jungs scheinen auf diesem platz rumzuhängen und nur darauf zu warten, stunk machen zu können. sowas gibt es in deutschland auch, aber in england hatte ich den eindruck, dass es noch viel krasser ist.

    die frage ist also, wenn günther wallraff als schwarzer nicht in deutschland leben würde, meint er, dass es nicht-weißen in frankreich, großbritannien oder den usa besser gehen würde?

  13. 13
    sesam

    Der regelmäßige PI- Leser- es sind inzwischen 50000- weiß: sehr viel häufiger haben wir in Europa den umgekehrten Rassismus der hauptsächlich muslimischen Migranten als den hier kritisierten klassischen Rassismus: ein als erkennbar Schwuler verkleideter Wallraff händchenhaltend mit Partner vor oder gar in einer Moschee oder einem türkischen Verein: Wallraff würde schwer verprügelt werden, nur davon will sein linksillusionistisches Publikum, allen voran Gutmensch Johnny , nichts wissen.

  14. 14
    bongokarl

    Der regelmäßige BILD-Leser – und es sind nach wie vor über 11 Millionen – weiß: Es landen regelmäßig UFOs in Bielefeld.

    Mal im Ernst, ich verstehe dich, @Johnny, wenn du so Idioten löschst und von mir aus kannst du bei solchen Themen Kommentare auch erst nach dem Lesen freigeben.

    Aber, lieber @sesam: Ich versuche jetzt einfach mal das mit rationalen Argumenten in deinen Kopf zu kriegen: Wenn Teile einer Minderheit Muslime) ein Problem mit einer anderen Minderheit (Homosexuelle) haben, dann mag das ein Problem sein. Wieso darf Wallraff aber nicht problematisieren, dass offensichtlich eine Nicht-Minderheit, sondern breite Teile der deutschen Gesellschaft, rassistisch gegenüber Minderheiten (Schwarze) eingestellt sind?

    Such dir doch ’nen Schlechtmensch-Kumpel bei PI und mach du das mit dem Händchenhalten vor der Moschee. Lasst euch filmen und wenn ihr angepöbelt werdet kommt ihr ganz groß raus und könnt es all dein blöden Gutmenschen mal so richtig zeigen! Öffnet uns die Augen! :)

  15. 15
    sesam

    In der Tat: noch sind breite Teile der deutschen eingeborenen Gesellschaft rassistisch gegenüber ethnischen Minderheiten. Erfreulich an diesem an sich unerfreulichen Phänomen: es wird nur selten direkte Gewalt angewandt.
    Bald aber- der CIA spricht davon, ab 2020 seien europäische Großstädte Bürgerkriegsgebiet- ist die jetzt-noch-Minderheit der Muslime in der Mehrheit, ab 2020 wird das bei den jüngeren Großstädtern so sein, dann haben wir einen sehr gewalttätigen umgekehrten Rassismus zu Lasten autochthoner Deutscher, aber auch sexueller oder religiöser Minderheiten. Ich weiß, was da auf uns zukommt, einen Vorgeschmack kannst Du in Brüssel erleben. http://www.welt.de/politik/ausland/article4896017/Bruessel-ist-Europas-Hauptstadt-des-Verbrechens.html
    Ab 2050 haben die Muslime in Deutschland 50% der Bevölkerung, dabei 80% der jungen Bevölkerung. Ich fürchte, daß die ungläubigen Autochthonen einfach im Rahmen eines neuen Holocaust dann auch ganz offiziell getötet werden, informiere dich bitte über Christenmorde in islamischen Ländern. Ich fürchte ja, daß unsere hedonistische Gesellschaft hiervon nichts wissen will und ins offene Messer läuft, ich will mir aber nicht nachsagen lassen, ich hätte mich nicht für eine humane Gesellschaft engagiert.

  16. 16
    sesam

    @johnny : warum diskutierst
    Du nicht die Unterdrückung der Frau im Islam? http://www.emma.de/mobbing_gegen_kopftuchfreie_maedchen_2009_5.html

  17. 17
    pmn

    @#734450: Wow, was hast du denn gefrühstückt?

    @#734292: An der Szene im Zug habe ich nichts auszusetzen, ich wollte nur nicht darüber hinweggehen. Warum ich glaube, dass Wallraff provozierte:
    Zum einen geht er überhaupt nicht auf die Frage des Beamten ein:
    „Wo wollen sie denn jagen?“
    „Wir wollen wissen wie man den macht und wie viel Geld man dafür hinlegen [muss].“
    Der Inhalt der Nicht-Antwort ist ebenfalls äußerst verfänglich und wird durch die nächste Sequenz noch verstärkt.
    Beamter: „Nein, sie legen kein Geld hin.“
    W.: „Wie, kein Geld?“
    Hier wird impliziert, dass man Jagdscheine kaufen kann/muss. Man kann davon ausgehen, dass Wallraff die Szene im Vorfeld geplant und dabei die möglichen Reaktionen mitbedacht hat, aber das ist nicht der Punkt (auch intuitiv gespielter Unfug ist Unfug). Einem Beamten(apparat) Korruption zu unterstellen ist selten eine gute Idee, und das wird jeder beachten, der nicht vorhat zu bestechen, egal, woher er kommt.

    Vielleicht wird jemand mit Erfahrung in der Medienanalyse mehr dazu sagen können, wenn der Film angelaufen ist.

  18. 18

    @#734490: Da magst du Recht haben, das könnte man als „sich dumm anstellen“ bezeichnen. Allerdings denke ich, dass solche unglücklichen Formulierungen durchaus denkbar sind. Und da wäre es vielleicht an Stelle des Beamten sinnvoller, aufzuklären, dass man die Beamten nicht kauft, sondern das Geld für die Ausbildung bezahlt, mehr nicht.
    Wie auch immer – jetzt darüber zu spekulieren, ist ein wenig müßig. Warten wir ab, was der Film uns darüber zu sagen hat.

  19. 19

    Sesam,

    gibt es für die höchst erstaunliche Behauptung, die CIA erwarte bis 2020, europäische Größstädte würden Schauplätze von Bürgerkriegen, einen Beleg?

  20. 20
    marcel

    @#734490: „Hier wird impliziert, dass man Jagdscheine kaufen kann/muss.“

    wirklich? die frage nach verfahren und gebühren ist also automatisch als „bestechungsversuch“ zu werten?
    wenn man also im einwohnermeldeamt einen reisepass beantragt und fragt „was kostet der spass?“ muß man damit rechnen, daß die polizei verständigt wird?

    eine möglich antwort wäre doch auch: „jagdschein? hier kann man keinen jagdschein beantragen und ich weiß auch nicht was das kostet… aber ich kann mal eben nachschauen, an wen sie sich da wenden müssten, nehmen sie doch kurz platz.“

    ;¬)

    ps: wo/wann/wie man jagen darf, wird einem dann beim jagdschein machen machen vermittelt.#

    pps: i’m to slow

  21. 21
    marcel

    @#734450: öffne dich!

    (zum beispiel der möglichkeit, daß das alles ganz anders sein könnte)

    ;¬)

  22. 22
    pmn

    @#734504: >die frage nach verfahren und gebühren ist also automatisch als „bestechungsversuch“ zu werten?
    Eben genau so soll der Zuschauer reagieren. Ich schlage vor, du machst den Versuch und erkundigst dich auf genau diese Weise nach einem Jagdschein. Vergiss dabei aber nicht, die erste Frage des netten Beamten zu ignorieren.

    Die Mitteilungsform ist hier (bewusst) ambivalent gewählt, sodass beide Interpretationen möglich gewesen wären. In der Tendenz wurde aber eine abwehrende Antwort des Beamten begünstigt. Welchen Anteil daran die Hautfarbe hatte, ist kaum feststellbar. Ich frage mich auch wie unser der deutschen Sprache nicht hunderprozentig mächtige „Kwami“ darauf kommt, dass man Geld in diesem Zusammenhang auch hinlegen und nicht nur damit bezahlen kann. Könnte es vielleicht daran liegen, dass die letztere Option den Wunsch nach einer legitimen Transaktion eher ausgedrückt hätte als erstere?

    Aber du hast recht, eigentlich sollten wir erst mal den Film abwarten.

  23. 23

    @#734261:

    wollte wallraff tatsaechlich – das mit den versen in der moschee – und das war auch voellig daneben, dumm und daemlich.

  24. 24

    @#734501:

    wie das halt so mit voraussagen ist….
    schonmal die wettervorhersage angeschaut?
    da weiss man auch erst morgen, ob die nachricht von heute – dann gestern – gestimmt hat.

  25. 25
    marcel

    @#734508: im grunde ist es also die „verfängliche“ wortwahl des herrn wallraff, die du als provokation wertest?
    könnte ich mit dem ruppigen bis herablassenden tonfall des angesprochenen „netten“ beamten auch so machen.
    selbst wenn auf seiten des beamten der eindruck entstünde „geld hinlegen“ deute auf einen bestechungsversuch hin, könnte dieses mißverständnis ja ausgeräumt werden. – auch ohne androhung „schlichtender“ polizeipräsenz.

    ;¬)

  26. 26
    marcel

    @#734512: na dann sind „sie“ wohl in zukunft immerhin bürger. erfreulich.
    schlechtes wetter (ob vorhergesagt oder gegen die vorhersage) nervt ebenso wie xenophobes getöse. da die welt 2012 ohnehin (gemäß vorhersagen aller art) ganz anders bis nicht mehr sein wird, ist das dann ja kein problem.

    ;¬)

  27. 27
  28. 28
    heidrun

    @ sesam:
    der CIA hat auch geglaubt, der irak habe massenvernichtungswaffen.
    http://www.sueddeutsche.de/politik/847/351680/text/
    http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EEF5798EC7A5F449EBB17A89966EA6B95~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    zu deutsch: die glauben so einiges.

    und die bürgerkriegsähnlichen zustände in manchen teilen amerikanischer großstädte? alles die bösen moslems?

    zu dem von dir hier eingebrachten super-off off-topic – die können selber denken, wer hätte das gedacht: http://www.altmuslimah.com/
    dazu besonders: http://www.altmuslimah.com/a/b/a/3171/

  29. 29

    Sesam: Dein Link führt nicht zu einer Aussage der CIA, sondern zu einem sehr phantasiereichem Artikel vom Knopp-Verlag. Der gibt aber auch nicht die CIA als Quelle an. Er verweist vielmehr auf einen Bericht in der Washington Post in dem keineswegs davon die Rede ist, daß die CIA Bürgerkriege zwischen Muslimen und Christen erwartet.

    Da hast Du Dir wohl einen Bären aufbinden lassen.