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Free iPhones!

Reingelegt! Ebenso wenig, wie The Special AKA damals einen kostenlosen Mandela lieferten, gibt es hier iPhones. Anders gelesen ist der Satz jedoch sinnvoll, denn Apple steht unter immer stärkerem Druck der Entwickler, das iPhone von Restriktionen zu befreien.

Nach generellen Beschwerden über Apples teilweise willkürlich wirkende Freigabepolitik für Applikationen zog Joe Hewitt, Entwickler des Facebook-App, letzte Woche den Stecker und kündigte an, keine iPhone-Apps mehr zu entwickeln, solange Apple seine Politik nicht überdenke und seinen Walled Garden — zumindest teilweise — aufgebe. Hewitt befürchtet, dass weitere Unternehmen, die Apples Erfolg imitieren wollen, eine ähnlich restriktive Software-Politik einführen könnten.

Ihm folgten die Entwickler von Rogue Amoeba, die dreieinhalb Monate auf die Freigabe eines Updates mit Bugfix warten mussten. Das Unternehmen wird die iPhone-Arbeit ebenfalls vorerst einstellen und sich auf die Entwicklung von Macintosh-Software konzentrieren, denn dort gibt es keinerlei Gateway oder Freigabe-Prozesse. Jeder Mac-Entwickler kann seine Software einfach veröffentlichen, ohne dafür ein OK von Apple haben zu müssen.

Und dann gibt es selbstredend noch die Jailbreak-Community, die ebenfalls einen ziemlichen Hals auf Apple hat und der es immer wieder gelingt, Apples mobilen Computer für Dritthersteller und/ oder die SIM-Karten der nicht von Apple genehmigten Provider zu öffnen.

21 Kommentare

  1. 01

    Die wirkliche Frage ist, warum so viele Leute so ein Brimborium um das iPhone machen. Wenn sich alle enttäuschten Entwickler und User auf andere, freiere und offenere Plattformen stürzen würden, dann hätte Apple irgendwann ein Problem. Aber nein, das iPhone ist ja so sexy, dass muss man haben…

  2. 02

    Ich kann beide Seiten sehr gut verstehen, hege aber eher Sympathien für meinen Entwickler-Kollegen Hewitt. Wenn Apple eine dermaßen restriktive Politik durchsetzen will, dann sollen sie zumindest die Prüf-Kriterien offenlegen. Argumente wie „Chat bubbles are too glossy“ sind doch wirklich murks und helfen keinem. Hoffen wir nur das ein paar andere Entwickler Hewitts Beispiel folgen werden und Apple mal beginnt aufzuwachen. Schließlich kann es nicht sein, dass Kunden Programmierarbeiten nicht mehr in Auftrag geben, nur weil sie fürchten das die App bei Apple nicht zugelassen wird. Verkehrte Welt.

  3. 03
    Markus

    An sich bin ich ja pro-Apple aber in diesem Fall übertreiben sie.

    Wie auf normalen Computern auch, sollte es auch auf einem iPhone erlaubt sein x-beliebige Programme laufen zu lassen.

  4. 04

    Klingt ehrlich gesagt nach rumgejammer erster Klasse weil sie nicht das nötige Vitamin B haben … wenn Sie es wirklich ernst meinen sollten sie ihre Apps aus dem Appstore nehmen um zu protestieren.

  5. 05

    Selbst hab ich kein Apple, will auch ehrlich gesagt keinen … aber was mir auffällt: in der IT-Welt (bzw. im Heise-Forum) ist Microsoft der unumschränkte Alleinbösewicht.

    Und keiner stürzt sich auf Apple! Das muss Tunnelblick sein. MS mag Weltherrscher sein, aber herzhaft böse (im Sinne freier SW) ist ja wohl Apple, und zwar schon seit den 80er Jahren.

  6. 06
    andre

    Stimme geheim in Kommentar 1 absolut zu – wem ein Apple-System im Mobilbereich nicht offen genug ist, der kann sich vielleicht eher mit Nokias Maemo oder Googles Android anfreunden.

  7. 07
    Frogster

    Früher oder später werden sie es öffnen, allein, weil Android und Co. nachziehen und das iPhone nicht mehr das einzige Touch und Schütteltelefon ist und die Kritik irgendwann schwerer wiegt, als die Machtposition.

  8. 08
    marcus

    Ich denke es liegt nicht nur an Apple, dass das Gerät so stark blockiert ist/wird.

    Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Mobilfunkanbieter ihre Forderungen durchsetzen. Tethering kann heutzutage jedes billige und 5 Jahre alte Telefon. T-Mobile hat aber gemerkt, dass man damit Extragebühren erheben kann und Apple hat die Tetheringprofile auf Bitten (?) der Telekom rausgenommen.

  9. 09
    ganzunten

    Da fällt mir doch glatt folgendes Zitat ein: „Developer, developer, developer, developer, developer, developer, developer…!“ ;)

    Ganz ehrlich: Das wusste man doch alles von Anfang an. So ist auch der iPod groß geworden und ja, auch der Mac ist eingesperrt in langweilig gleichgestalteten Aluminium-Büchsen mit glossy Display.

    Man muss ja auch keinen Protest organisieren sondern einfach was vernünftiges kaufen.

  10. 10
    marcuskrueger

    Die einzigen, die da was bewegen können, sind Endkunden. Allerdings ist der größte Teil der Leute viel zufriedener mit ihrem iPhone als mit all ihren vorherigen Telefonen. Da kümmert es fast niemanden, von welchem Facebook-Mitarbeiter die Facebook-App gecodet wurde.
    Die meisten surfen, schreiben E-Mails, verschicken Bilder, twittern und spielen noch ein bisschen.
    Android kommt nicht heran, weil es keinen ordentlichen Mediensync ab Werk hat. Außerdem werden die meisten durch die Vielzahl an Android Telefonen verwirrt sein und dann lieber das EINE iPhone kaufen.

  11. 11

    Autsch, der kostenlose Mandela, das suboptimalsteste Wortspiel seit geraumer Zeit. Aber ich liebe es :)

  12. 12
    (m)iphone

    Nett das nun Entwickler auch mal meckern, die hatte Apple ja auf geniale Weise zum schweigen gebracht, nämlich mit dem Appstore, mit dem jeder Entwickler so schnell und einfach Geld verdienen kann. Aber die Kritik greift natürlich zu kurz, es wird ja nicht die Abschaffung dieser Gated-Community gefordert, sondern nur das bessere funktionieren derselben.

    Hier findet ihr eine unterhaltsame, endnutzerverständliche Darstellung des Problems, ein muss für jeden iPhone Besitzer:
    http://www.elektrischer-reporter.de/elr/video/180/

    (m)iphone!

  13. 13
    (m)iphone

    ach ich vergass:

    ähnlich wie in der Hackintosh Gemeinde, arbeitet man auch bei den Jailbreakern daran die dunkle Seite des Apfels endnutzerfreundlicher zu gestalten und damit Apples Konzept langsam aber sicher aufzuweichen.
    read on … http://www.teehanlax.com/blog/?p=1980

  14. 14
    Markus

    Ich weiß schon, warum ich mir das hier gekauft habe:
    http://wiki.openmoko.org/wiki/Main_Page

  15. 15
    fgau

    markus (14), gute wahl. bin mit gta01/02 schon lange mit dabei. es gibt kein freieres und individuelleres im markt!

  16. 16

    Ich leite die PR bei simyo und möchte hier auf zwei Punkte aufmerksam machen – 1. unsere Initiative iphonesfree.de freut sich nach wie vor über die riesige Unterstützung. Schon 20.000 Leute haben mitgemacht! Neben dem gezielten Aufruf, sich den Bindungen des Marktes zu widersezten, haben wir einen 2. Schritt in Richtung Freiheit getan: Seit heute gibt’s über simyo beim Partner retailkeyshop das 3GS ab 799 Euro gibt: wahlweise mit 16 GB oder 32 GB, in den Farben Schwarz und Weiß. Natürlich 100% sim- und netlockfrei. http://www.simyo.de/iphone

  17. 17
    marcus

    @#738110:

    Was soll denn diese Initiative bringen? Werden die Listen zu Apple geschickt? Wieviele von den 20.000 Menschen, die Unterschrieben haben, würden denn auch ein Freies Gerät kaufen?

  18. 18

    Markus: @#738117: ja genau, die Petition auf http://www.freeiphones.de wollen wir Apple zuleiten. Und wieviele der 20 T Unterzeichner jetzt ein freies Gerät kaufen wollten, mag man nur auf individueller Basis beantworten. Viele der Unterzeichner wollten oder wollen sich nicht „fesseln“ lassen, sondern die freie Wahl haben. Darum geht es – heute entscheidest Du nicht unbedingt, kauf ich ein Freies Handy, insbesondere, wenn Du schnell warst und es nur das exklusive Angebot gab – aber heute entscheidest Du über den Markt der Zukunft mit. Darüber, ob man sich mit einem begehrten Gut gleichzeitig auch an einen Vertrag bindet. Die Analogie in dem Zusammenhang passt gut: Auch beim Kauf eines Autos erlaubt der Hersteller nicht das Tanken an nur einer Tankstelle.
    Und so engagieren wir uns bei simyo auch neben den bestehenden Partnerschaften weiterhin für die generelle Bindungsfreiheit.

  19. 19
    marcus

    Ich bin voll auf deiner Seite. Ich habe bereits entschieden eins haben zu wollen aber keins zu kaufen bis ich die Möglichkeit habe, das ganz normal über den Handel ohne Beschränkung zu beziehen. Wenn das mehrere so machen würden, hätte das eine Wirkung auf den Absatz und Apple müsste etwas ändern.

    Solange sich aber Leute das Telefon zu Horrorpreisen (ja auch bei Simyo!) kaufen, oder Verträge akzeptieren, die Minutenpreise haben, wie ich sie vor 15 Jahren hatte, seh ich da kaum eine Chance, dass sich etwas ändert.

    Mein Wunsch wäre es, das so zu handhaben wie in Italien. Da kann ich im Onlinestore von Apple ein iPhone kaufen und alles ist gut. Kostenpunkt: 699,00 Euro für ein 3Gs mit 32 GB. Das sind immerhin 200 Euro weniger als beim Retailkeyshop.

  20. 20

    @#738110: @#738124: Gut, dass du sofort erwähnst, dass du PR machst, aber außerhalb von gebuchten Werbeplätzen, also auch in Kommentaren, ist das kostenpflichtig, wie du sicher weißt. Die Rechnung zu deinen Händen oder einfach generell zu Simyo?

  21. 21

    Die Zensur an sich ist doch allenthalben bekannt.
    Der Kollege von http://www.cczwei.de wurschtelt erst seit
    ein paar Wochen daran herum, und kommt nur mit-
    hilfe seiner Besserverdienenden Leserschaft zu Erg-
    ebnissen.

    Voll Symbiatisch