Einige der Reaktionen auf den kürzlichen Text von Fred haben es erneut bewiesen: Zwei Themen gehen nicht nur bei Spreeblick, Deutschlands doppeltstem Blog der Welt, immer.
Religion und Religion.
Und als Neueinsteiger auf Platz anderthalb: Die Piratenpartei.
Tatsächlich aber wiederholen sich manche Kommentare zu den genannten Themen in einer derart ermüdenden Art und Weise, dass ich schon mehrfach den Gedanken hatte, „Religion“ und „Piratenpartei“ auf die Liste der vom Aussterben nicht länger nur bedrohten Spreeblick-Themen zu setzen. Einige Mail- und Twitter-Reaktionen von Piratenanhängern auf unsere diversen Artikel zur Partei vor der Wahl übertrafen an Menge, Hass, Drohungen und Rechtschreibfehlern sogar die Reaktionen zu meinem Twitter-Retweet „Netzsperren zeigen erste Wirkungen: Michel Jackson gestorben“, und dabei habe ich nur die vermuteten Zurechnungsfähigen mitgezählt.
Und wer außerdem glaubt, Deutschland wäre ein aufgeklärtes Land, der denkt spätestens dann ernsthaft an Auswanderung, wenn er Mails von angeblichen Religionssachverständigen erhalten hat, die ihren Unmut über Artikel in nicht nur grammatikalisch zweifelhaften Pamphleten ausdrücken, die niemals den Umfang des Gutachtens zur Tarif- und Verkehrsgestaltung der BVG von Gustav Kemmann aus dem Jahr 1931 unterschreiten.
Kurz: Ich stand bereits mehrfach vor der Petitionseinreichung „Der Bundestag möge beschließen, die Three-Strikes-Regelung auf einen Strike im Fall nachweisbarer Blödheit zu verkürzen“, doch im letzten Moment kam dann immer Christoph und zeigte mir ein unglaublich süßes Katzenvideo.
Um es tocotronicesk zu überspitzen: Ich verabscheue euren Kleingeist zutiefst. Und bis es endlich möglich ist, über die inhaltliche Ausrichtung der Piratenpartei als wichtigste politische Neuentwicklung der letzten Jahre zu reden, ohne bei jeder Kritik auf das Welpenschutzabkommen von Entenhausen hingewiesen zu werden, bis es möglich ist, über die Herausforderungen einer religions- und kulturvielfältigen Gesellschaft zu diskutieren, ohne dabei konstant Andersdenkende und -lebende zu diffamieren, solange werden wir uns wohl hin und wieder ein bisschen zanken müssen.
Ich möchte die Piratenpartei gerne wählen können und gönne ihr eine großartige Zukunft. Ich muss dabei mit einer Partei, die meine Stimme will, nicht in jedem einzelnen Punkt übereinstimmen, das halte ich sogar für völlig unmöglich. Ich erwarte jedoch von einer solchen Partei den Konsens eines erstrebenswerten Gesellschaftsbildes, das tatsächlich alle Teile der Bevölkerung berücksichtigt und auf welches sich alle Parteimitglieder unabhängig von Detail-Querelen einigen können. Ich erwarte den deutlich erkennbaren Versuch der Antwort auf die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen. Denn nur auf Grundlage eines solchen Konsens‘ kann politische Arbeit sinnvoll aufgenommen werden.
Daran scheitert die Piratenpartei bisher jedoch glamourös. Stattdessen wird so getan, als habe man gerade die Demokratie erfunden. Da wird alte Hippiescheiße als innovative Neuerung gefeiert (wir diskutieren alles solange, bis keiner mehr weiß, worum es eigentlich ging oder bis es für eine Entscheidung zu spät ist) und die Macht der Mehrheit wird solange beschworen, bis man feststellen muss, dass man sie nicht hat. Was am Ende aber nur gut sein kann, denn vielleicht führt dies zur Erkenntnis, dass es nicht allein die Mehrheiten sind, die Aufmerksamkeit brauchen, sondern auch die Minderheiten.
Wer Volksabstimmungen für ein Heilmittel gesellschaftlicher Entscheidungsfindung hält und dabei möglicherweise hinderliche Faktoren wie Propaganda unerwähnt lässt, wer parlamentarische Demokratie doof findet, weil sie ihm zu kompliziert erscheint, wer sich „post-ideologisch“ nennt und dabei nicht wenigstens in Betracht zieht, dass dies einige finstere Ideologen einladen könnte, der macht sich das politische Leben eventuell etwas zu leicht. Er vergisst vielleicht, dass wir nicht die ersten Menschen sind, die sich über bestimmte Herausforderungen des Zusammenlebens den Kopf zerbrechen und dass die Ergebnisse einiger Vordenker nicht völlig schwachsinnig waren und sind. Man könnte Exempel-Abstimmungen ins Leben rufen, um dies zu illustrieren. Wie wäre es z.B. mit der Volksabstimmung „Todesstrafe für Kinderschänder“? Oder „Weg mit der Ökosteuer“? Auch eine Volksabstimmung zum Thema Netzsperren, begleitet von einer über Umwege durchs Bundesfamilienministerium finanzierten Informationskampagne wäre sicher ein großer Mehrheitsspaß.
Aber Achtung, nicht weinen: Ich glaube bei weitem nicht, dass wir in einem perfekten System leben. Niemand, den ich kenne und der älter als drei Jahre ist, glaubt das. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, über alternative Gesellschaftsmodelle nachzudenken, denn wo kämen wir denn hin, wenn wir schon angekommen wären? Ich sehe gerade darin eine große Chance für die Piratenpartei, und gerade deshalb werde ich sie weiterhin kritisieren, wenn ich den Eindruck bekomme, dass manche ihrer Köpfe so weit nach hinten gerichtet sind, dass sie der Partei dabei das Genick brechen könnten.
Ich kenne genügend Piraten um zu wissen, dass viele von Ihnen facepalmend vor Artikeln wie denen von Aaron König sitzen, ich kommuniziere mit vielen Piraten, die ich für intelligente, nette, diskurs- und konsensfähige Menschen halte, ich bin mir also der Tatsache sehr bewusst, dass es das Piratenmitglied nicht gibt, dass die Piratenpartei (wie die meisten anderen Parteien auch) eine heterogene Gruppe von Menschen ist. Dennoch, solange das Bild der Piratenpartei in der Öffentlichkeit durch Personen stark mitgeprägt wird, deren Gesellschaftsvision Applaus von Rechts- und damit Rückwärtsgerichteten bekommt, solange halte ich es (ebenso wie auch einige Piraten) für notwendig, gegenzusteuern. Da kann man mich noch so oft mit „MEINUNGSFREIHEIT!“ anbrüllen, ich werde meine trotzdem weiter äußern.
Kurze Pause, geht ruhig pinkeln, ich warte solange.
Ah. Da seid ihr ja wieder. Alle beide.
Man könnte jetzt gut darüber sinnieren, ob die Zugehörigkeit zur Piratenpartei bei manchen Unterstützern schon religiöse Züge angenommen hat, man kann das aber auch noch besser sein lassen und stattdessen schreiben: Das Thema Religion hat auf den ersten Blick mit den vorhergehenden Zeilen nicht viel zu tun, aber die Pawlowigkeit einiger Reaktionen zeigt gewisse Parallelen, und ich bin gerade so schön drin.
Es ist erschütternd eintönig, das sich über manche Kommentarzeilen ergießende Gesülze, sobald man ein Wort mit „Isl“ erwähnt. Sogar Isländer und die Isle Of Man wurden schon versehentlich eines heiligen Krieges verdächtigt, und ich habe den Verdacht einer Google-Funktion, mittels derer bestimmte Personengruppen mit der voreingestellten Zeitverzögerung von einem Tag und hauptsächlich Werktags zwischen 12 und 13 Uhr (Mittwochs geschlossen, Dienstags zusätzlich 15 bis 18 Uhr) ihren Weg zu Blogeinträgen finden, in denen der Islam oder Muslime erwähnt werden. Auf diese leeren sie dann ihren Textbausteinkasten aus, warnen die von ihnen so gehassten „Gutmenschen“ vor dem unmittelbar bevorstehenden Holocaust an den Deutschen und schlagen zwar in alle Richtungen und jede angebotene Hand aus, aber nie etwas vor.
Sie wollen anscheinend weder zuhören noch verstehen. Verstehen, dass es hier niemanden gibt, der sich schützend vor islamistische oder andere Extremisten stellt. Dass es hier aber einige gibt, die es für den falschen Weg halten, Ausgrenzung, Hass und Gewalt mit Ausgrenzung, Hass und Gewalt zu beantworten. Ehrlich: Da haben wir lange drüber nachgedacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht so supitolle Success-Stories liefern wird.
Wir bestehen daher weiterhin darauf, Muslime nicht mit islamistischen Extremisten gleichzusetzen, wir bestehen weiterhin darauf, dass Gewalt und Hass jede Menge welt-, geo- und gesellschaftspolitische (und eben nicht allein religiöse) Hintergründe hat und wir bestehen weiterhin darauf, dass wir diejenige Politik unterstützen, die auf Integration statt Ausgrenzung, Friedens- statt Kriegsangebote, Auf- statt Verklärung setzt.
Ehrlich, mir persönlich gehen alle Religionen, die sich über andere stellen, nebst fanatischen Followern gehörig auf den Wecker. Wie mir überhaupt Leute auf den Wecker gehen, die ihre eigene Weltsicht zur Norm für andere machen wollen und die Unwahrheiten immerzu wiederholen um sie als angebliche Tatsachen zu etablieren. Deshalb habe ich mich damals, als der Mann mit dem Aufgabenkoffer vor der Tür stand, für die Blog- und gegen die Religionsgründung entschieden (okay, das war nicht der einzige Grund, Religionsgründung war auch anstrengender und brachte mehr Papierkram mit sich).
Aber jeder hat das Recht zu nerven und wenn ich sicher bin, irgendetwas besser als jemand anderes zu wissen, dann hilft nur andauernde Überzeugungsarbeit. Beleidigungen, Ausgrenzungen, Verteufelungen haben meines Wissens in der Geschichte der Menschheit eher selten zufriedenstellende Ergebnisse für die Allgemeinheit hervorgebracht. Wer empfundene Beschränkungen oder Bedrohungen mit Beschränkungen und Bedrohungen beantwortet („Machen die doch auch so!“), der führt Kriege und nichts gutes im Schilde.
So fest wir die Augen auch zumachen: Menschen mit anderer Meinung, aus anderen Kulturen, mit anderen sozialen Hintergründen und Überzeugungen als wir selbst werden nicht verschwinden. Nicht aus unserem eigenen Kultur- und Glaubensbereich, nicht aus dem Land, nicht aus der Welt. Ganz im Gegenteil: Die Heterogenität, die kulturelle und religiöse Mischung der Bevölkerung einzelner Lebensräume wird weiter zunehmen. Dass dies mitunter zu Problemen und auch Konflikten führen kann, mag leider Teil der Sache sein, doch diese Herausforderungen lassen sich meiner Meinung nach umso leichter bewältigen, je mehr wir diese Entwicklung umarmen, begrüßen, gutheißen und sie vor allem als das akzeptieren, was sie ist: Eine unumstößliche Tatsache. Dies gilt selbstverständlich nicht nur für unsere Breitengrade, doch vermute ich einfach mehr Erfolg, wenn wir unsere angeblich weiter fortgeschrittene Aufgeklärtheit hierzulande durch aufgeklärtes (und daher vorbildliches) Handeln beweisen, statt durch die Rückkehr in genau jenes gedankliche Mittelalter, das wir anderen so gerne vorwerfen. Wie hat es Enno Park so klar auf den Punkt gebracht:
Warum sollen wir Minarette erlauben, obwohl manche islamistische Länder keine Kirchen erlauben? Ganz einfach: weil wir es können!
Wir haben gar keine andere Wahl: Nur das Miteinander funktioniert. Zugegeben, das ist auch irgendwie Hippiescheiße. Aber da kann man mal sehen.
Du hast so dermaßen viel Richtiges geschrieben, dass ich wirklich nichts habe, was ich hinzufügen kann. Doch, eines noch: Danke für diesen wirklich guten Text.
Tolle(r) Artikel! Und danke für das Zitat!
Noch eine (etwas ältere aber immer noch aktuelle) Leseempfehlung:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/834/klarmachen-zum-kentern
Danke!
Sehr schöner Text.
Mehr als zustimmen geht aus meiner Sicht wirklich nicht.
Zum ersten Teil: „Ich erwarte jedoch von einer solchen Partei den Konsens eines erstrebenswerten Gesellschaftsbildes […] Ich erwarte den deutlich erkennbaren Versuch der Antwort auf die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.“
Ich befürchte, dass jemand der sich „post-ideologisch“ wähnt und dabei verkennt, dass es keinen Ideologie-freien Raum geben kann, nicht in der Lage sein kann, ein erstrebenswertes Gesellschaftsbild zu formulieren. Denn dafür wäre eine Auseinandersetzung mindestens mit der herrschenden Ideologie (idealerweise natürlich auch mit Alternativen) vonnöten. Alles andere muss immer die Reproduktion und Manifestation des real existierenden Status Quo.
Auch von mir Danke für den guten Artikel, einiges davon ging mir die Tage schon durch den Kopf, aber du hast das richtig gut auf den Punkt gebracht.
/signed
„Man könnte Exempel-Abstimmungen ins Leben rufen, um dies zu illustrieren. Wie wäre es z.B. mit der Volksabstimmung „žTodesstrafe für Kinderschänder“? Oder „žWeg mit der Ökosteuer“? “
Seltsam, das es in der Schweiz dazu oder ähnlichen „brisanten“ Themen noch nicht gekommen ist.
Und was soll das überhebliche „die ihren Unmut über Artikel in nicht nur grammatikalisch zweifelhaften Pamphleten ausdrücken, die niemals den Umfang des Gutachtens zur Tarif- und Verkehrsgestaltung der BVG von Gustav Kemmann aus dem Jahr 1931 unterschreiten.“ Alles Unterschicht ausser euch Spreeblickautoren?
Ich weiss auch nicht, woher ihr die Behauptung nehmt, „jeder hätte das Recht zu nerven“? Jeder hat das Recht das zu tun, was er will, solange er andere in ihrem Tun nicht stört. So wird ein Schuh daraus. Rücksichtnahme von allen Seiten..
Du kannst an Allah glauben, aber Bau mir nicht einen Turm vor die Tür. Du kannst an Gott glauben, aber bimmle mir nicht die Ohren kaputt und hör auch auf Türme zu bauen. Nicht so schwer, oder?
Nun ja, finde ich mich damit ab, von der Spreeblick Redaktion aufs rechte Gleis der Vollidioten gestellt zu werden.. gibt schlimmers.
Ein Text von Johnny, der absolut enttäuscht. Und gleichzeitig macht sich ein Mitglied der Redaktion über die Kasachen und ihre Tracht lustig.
Nicht ärgern, nur wundern..
Kann ich so unterschreiben. Was mich allerdings beruhigt, ist, dass der Text von Aaron König innerhalb der Piraten heftigen Widerspruch ausgelöst hat. Vielleicht habe ich eine verbeulte Wahrnehmung, aber mir scheint ein zunehmend großer Teil unter den Piraten ist langsam richtig genervt und das ist gut so.
ist das problem nicht eigentlich, dass alle, die ueber den islam reden (panikmacher und beschwichtiger) gar nicht wissen, was der islam (eben nicht nur eine religion im europaeisch-christlichen sinne) oder der politische/radikale islam/islamismus ist? und dass beschoenigend gesagt niemand eine ahnung vom islam hat (gruendung, ereignisse nach der gruendung, hadithkodifikation, rechtsschulen, innere konflikte, insb shia-sunni)?!
das faengt doch schon damit an, dass wenn einer euch sagt: „islam ist frieden“ ihr nicht wisst, dass er damit auf eine eigenart der arabischen sprache (wie bei semitischen sprachen ueblich) anspielt (was uebrigens falsch ist, die uebersetung von islam ist „unterwerfung“).
Befreiende Tirade. Danke.
Johnny verabscheut Euren Kleingeist. Und damit er das ohne Angst vor muslimischen Übergriffen auf sich und seine Familie tun kann, ist er letztes Jahr von Kreuzberg nach Tempelhof gezogen.
muslimische Übergriffe in Kreuzberg…. hahaha. Wo lebst du denn?
nachtrag: ich wohn in kreuzberg. fast direkt neben ner ziehmlich großen moschee. die hat alleine soviel minarette wie es inner gesamten schweiz gibt.
Das war so ungefähr das, was ich gemeint hatte: Man kann die Piratenpartei auch kritisieren, ohne dies nach dem Schema „Parteimitglied XY hat etwas gesagt, das man als rechtsradikal auslegen kann“ zu tun. Insofern danke dafür.
Wer über Jahrtausende innerhalb enger Grenzen gelebt hat, muß sich wohl erst einmal umstellen. Früher war ja alles …. Vorurteile werden von Generation zu Generation weitergegeben, manchmal merkt man es gar nicht. Manchmal merkt vielleicht nicht mal, wenn man ein bißchen zu weit rechts liegt. Aber man kann sich ja selbst reflektieren (wenn man es kann).
Wenn ich mir Europa heute so ansehe, dann ist es das beste, das wir jemals hatten. Frieden mit alles Nachbarn! Ich weiß, das klingt wie von Helmut Kohl oder Guido Westerwelle. Ist es vielleicht auch. Na und?
Zum Piratenthema kann ich nur sagen: Alle Parteien haben sich verändert. Selbst die CDU ist nicht mehr die Kohl-CDU. Alle haben sich bewegt, weil es die Zeiten erfordert haben. Okay, man hätte sich noch weiter bewegen können, viel weiter. Oder nehmen wir die Grünen. Da ist viel passiert seit sie 1983 zum ersten Mal in den Bundestag eingezogen sind.
Genau hier liegt das Problem einiger Piraten. Sie bewegen sich nicht. Sie wollen nicht diskutieren, sie wollen recht haben und glauben sogar, daß sie es immer hätten.
Wer zu Landtags-, Europa- und Bundestagswahlen antritt, hat das Welpenalter hinter sich gelassen und sich gefälligst wie ein Erwachsener zu benehmen. Gelegentliche Ausfälle kennt jeder, aber man gewinnt den Eindruck, daß sie bei manchen Piraten chronisch werden.
Meine Fresse!
„Man könnte Exempel-Abstimmungen ins Leben rufen, um dies zu illustrieren. Wie wäre es z.B. mit der Volksabstimmung „žTodesstrafe für Kinderschänder“? Oder „žWeg mit der Ökosteuer“? „
Schade, dass auch du die Mehrheit der Bevölkerung für zu dumm für solche Fragen hälst. Woher kommt dieses Überlegenheitsgefühl? Die Wahrheit ist, dass die Mehrheit der Menschen zu klug ist für Populismus, sonst hätte ja z.B. dieLinke in Deutschland mehr als 50%, oder?
@huh
Die Wahrheit ist, dass nur eine Partei die Populismus betreibt an die Macht kommt. Schließlich haben CDU/CSU/FDP mehr als 50%, oder?
Ich bin auch der Überzeugung, dass die Mehrheit hier in Deutschland nicht in der Lage ist, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Das leite ich schon ganz alleine aus den Wahlergebnissen der letzten Jahrzehnte ab.
Solange Bildung nicht zum universellen Ideal wird, kann und wird sich daran auch nichts ändern.
Guter Artikel, danke dafür!
Schöner Artikel, den ich absolut unterschreiben kann. Allerdings dürfte die Homogenität, die du meinst, Heterogenität heißen.
@#740568: Naja die CDU ist halt besser als die Linke…
Großartiger Artikel. Werde ich jetzt erstmal ein paar Leuten zu lesen geben.
Japp. Exakto so isses.
Shashi Tharoor: Why nations should pursue „soft“ power
http://www.ted.com/talks/shashi_tharoor.html
mfg Dirk :D
astrein!
der link zu enno park ist ein bisschen kaputt. bzw. da steht ein bisschen zu viel am anfang,
ansonsten schließe ich mich der zustimmung und dem dank an.
Danke <3
@#740571: Du hast Recht, ist korrigiert. Danke sehr.
@#740576: Ebenso: Danke!
Wo kann ich das faven?
Ich finde es mutig, aber auch irgendwo richtig, dass du die Kommentatoren auch mal kritisierst, auch wenn das ja euer Publikum ist. Ich finde es richtig, insofern es, meiner Meinung nach, zum Nachdenken aufruft und eben nicht einfach nur bashed. Dass peter h aus b das etwas falsch versteht (denke ich, kenne seine sonstigen Kommentare nicht), ist schade.
Kritik an jeder Institution wie auch der Piratenpartei ist jederzeit berechtigt, insofern sie begründet ist. Auch wenn man sich als post-ideologisch bezeichnet, darf man auf dem ideologischen Auge nicht blind sein. Denn post-ideologisch bedeutet, dass auch die Mitglieder nicht einer Ideologie anhängen dürfen. (Ob es überhaupt möglich ist, ideologiefrei zu sein, bezweifle ich, diskutiere es jetzt aber nicht.)
Zu guter letzt noch: Toll, mal wieder solch einen langen Artikel bei Spreeblick lesen zu dürfen. Er ist kritisch, differenziert, beschäftigt sich nicht nur mit Themen, sondern auch mit Meta-Themen und spiegelt nicht zuletzt mein Meinungsbild nahezu vollständig wider. Danke.
langweilig. den neuen woody allen film fand ich aber auch etwas fad.
@#740581: Ich schätze unsere Leser sehr (macht ja auch alles wenig Sinn ohne Leser) und ich finde, dass wir alle auf sehr viele Kommentar-Diskussionen in den letzten Jahren hier „stolz“ sein können, es gab echt viele Debatten, die mich und andere zwar viele Stunden unseres Lebens und Schlaflosigkeit gekostet haben, die aber einfach spannend und gut waren. Insofern habe ich immer Sorge, dass man solche Texte missverstehen kann. Aber Kommentatoren wie die, die ich bei reflexhaften Kommentaren zu Islam-Themen meine, sind keine Spreeblick-Leser, sondern Leute, die durchs Netz rasen und allein auf solche Themen immer wieder und überall das gleiche posten. Ich habe noch nie einen Kommentar von diesen „üblichen Verdächtigen“ zu einem seichteren Thema gesehen, noch nie ein Wort zu anderen Lebensbereichen gehört. Wenn Leute außer diesem einen Thema kein weiteres mehr zu haben scheinen, kommt mir das zumindest merkwürdig vor.
Das Ding ist doch: Wir liegen auch oft genug mal daneben, vergreifen uns im Ton, sind mit dem falschen Fuß aufgestanden, all dies. Und wir (ich meine unsere Autoren und mich) sind lange nicht so arrogant oder hochnäsig, wie es manche behaupten oder glauben, im Grunde testen wir uns doch auch immer selbst mit unseren Posts: Welchen Bestand haben unsere Argumente, wenn sie „draußen“ sind, außerhalb des eigenen Freundeskreises? Wir sind (natürlich) keine Weisen, sondern wir testen uns und andere aus. Wir denken laut und lassen andere daran teilhaben. Das kommt oft gut, manchmal weniger gut an, aber so ist das halt. Und auch für Autoren gilt: Einstecken ist immer hart, vor allem, wenn du quasi „allein gegen Fremde“ stehst.
Peter H aus B und ich kannten uns übrigens vor vielen, vielen Jahren beruflich/ persönlich und würden sicher auch heute noch ein Bier trinken gehen, würden wir uns zufällig treffen. Dass wir nicht immer einer Meinung sind, ist völlig okay und ich denke auch, dass in diesem Fall evtl. etwas falsch verstanden wurde. Aber ich denke, wir haben genügend Grundrespekt für einander, um mit den Ausrutschern des jeweils Anderen gut umgehen zu können. Soweit ich es beurteilen kann, liest Peter hier immer mal wieder mit und findet einiges cool, anderes nicht. So ist das, und so ist es glaube ich auch gut. :)
@#740582: Kann ich verstehen, ich fand schon die Kritiken einfallslos.
Da war ja einer in Hochform! Glückwunsch und danke, der Artikel hat mir jetzt einen beschissenen Tag schön abgerundet.
vielen dank johnny für diesen artikel!
ich bin pirat, zwar noch nicht lange, aber ich bin einer von denen, die herr könig in seiner position als bundesvorstand vertritt.
den artikel von enno fand ich stark, und gemeinsam mit deinem, denke ich, ist wirklich alles zu diesem thema gesagt.
ehrlich gesagt geht mir diese ständige wiederholung der rechts-problematik einzelner „führungspersonen“ auf die nerven!
selbst der letzte sollte doch langsam kapiert haben, dass man bei sensiblen themen mit etwas mehr bedacht zu werke gehen sollte!
cheers
der anwin
„Wie mir überhaupt Leute auf den Wecker gehen, die ihre eigene Weltsicht zur Norm für andere machen wollen.“
Geht mir genauso… gerade bei einem Artikel wie diesem hier.
full ACK.
@#740584: Ja, genau so hätte ich es expliziert, aber ich dachte, wir verstehen uns schon so. :)
Dass Peter h aus b hier öfter mal kommentiert weiß ich, konnte und kann mir sein allgemeines Kommentarverhalten nicht in Erinnerung rufen. Ich wollte da nicht zu voreilig sein.
Und ja: Ich sehe hier auch, dass die eigene Meinung getestet wird und implizit mitschwingt: „Seht ihr Leser das genauso?“ Das mag ich an Spreeblick.
@#740589: Das ist Wortspielerei. Natürlich kann man behaupten, dass Johnnys Aufforderung, gemeinsame Diskussionen über ein Thema zu führen, sei genauso „Meinung aufzwingen“. Aber damit ist nichts gewonnen und wie gesagt: Es ist Wortspielerei und damit nichts gewonnen.
Das ist ja furchtbar, Johnny! Irgendwer hat mal gesagt, dass du so furchtbar konsenssuchnett (War’s Fonsi? Dann aber bestimmt nicht in dem Wortlaut…)bist, dass du kein böses Wort über die Lippen kriegst. Musst du dabei jetzt auch noch uneingeschränkt recht haben? Mir fällt da echt nix mehr ein…
Yeah, ich werd zum Jubelperser. Jahrtausendpreiswürdig. Alles wichtige und richtige drin! (Klingt ironisch, ist aber ernst gemeint. =)
Super Beitrag!!
Wo wollen wir hinkommen, wenn wir anders Denkende oder anders Seiende einfach stumpf ablehnen?? Das hatten wir Alles schon ist nicht mal lange her, aber sich über „böse“ andere Länder herziehen, in denen z.B. Christen verfolgt werden: Da wird mir schlecht.
Ein schönes Plädoyer für das Miteinander! Danke Johnny!
http://www.zeit.de/2008/12/Stimmts-Todesstrafe
@#740596: Freut mich. Aber Ökosteuer? ;)
wieder einer!
einer dieser artikel, für die ich spreeblick lese und liebe. ganz feine schreibe und so viel wahres drin.
danke.
jens
Ich bin zumindest froh, dass es euch gibt.
makes my night :o)).
@#740596:
Soweit ich das mitbekommen habe sahen die Meinungsumfragen vor dem Schweizer Minarettsvolksentscheid auch anders aus und so ziemlich keiner hat mit dem Endergebnis gerechnet.
Aus solchen Umfragen auf ein moegliches Endergebnis zu schliessen halte ich fuer gewagt.
@#740596:
Das sind immer noch teilweise 50%! Das ist doch furchtbar viel.
Zum Thema, bzw. der Kritik daran:
Ich habe dasselbe Problem mit dem Grundwiderspruch zwischen meiner Gutmenschlichkeit (also tendenziell Leute machen lassen, wenn sie keinem schaden) und dem Versuch, diese Idee zu verbreiten. Also dass man sich explizit als Gutmensch bezeichnet, dies auch offensiv tut und nicht aus Angst, man könnte durchgebrodert werden, auf die ein oder andere Einstellung zu verzichten. Sondern es real keepen :) und durchziehen.
Fürs Verbreiten muss man aber zwangsläufig andere Meinung angreifen bzw. ablösen. Die Welt ist nun mal in vielen Teilen auch verbesserungswürdig bis extrem unfassbar schlecht.
Der Text jedenfalls trifft es ganz gut und hat in seiner zurückhaltenden Attitüde wohl auch eher das Potenzial, die Durchschnittsmenschen zu überzeugen als die wirklich radikalen Formulierungen. Hm hm hm.
alles in allem, johnny, bist du nur ein weiterer klinker in der mauer… hey, lehrer! lass uns kids allein!
Habe grade, im Zuges des ganzen Trubels, zum ersten mal pi-news besucht.
Wow.
moneyquote:
„Das wäre taktisch gut, weil dann gute Menschen in aller Öffentlichkeit für das Recht kämpfen müssten, Burka zu tragen.
Ein Schächtverbot wär ebenso ok.
Der primäre Gegner sind gute Menschen.
Gruss XXX“
@Johnny Haeusler
Das war der beste Text, den ich je von Dir gelesen habe. Und das sag ich als Piratenparteimitglied.
Danke!
Danke, danke, danke!
Man kommt gar nicht mehr mit dem Fremdschämen nach, das finde ich sehr anstrengend.
Anmerkung noch zum ersten Teil: Ich bin selbst (noch) bei den Piraten — auch da ist momentan Fremdschämen deluxe angesagt: Wenn man liest, was manche dort durch die Tastatur absondern, wünscht man sich ein fest im Betriebssystem verankertes Plugin, dass einem alle Texte, die man so ins Netz geben will erst noch mal vorliest und man danach erst mit 30 Sekunden Nachdenkzeit auf „Absenden“ klicken kann.
Zu Zeit gehen da oftmals leider die „Macher“ zwischen den ganzen „Marktschreiern“ unter, was ich sehr bedauerlich finde. Viele sehr gute Leute, mit guten Ideen und sehr viel Engagement wurden leider schon verbrannt, die stehen nur noch kopfschüttelnd daneben. Die Piratenpartei muss bis zur nächsten Wahl eines ganz ganz dringend lernen: Reife.
Danke Jonny.
bitte das ganze nochmal in 140 zeichen wenns geht.
Sauber :)
This Johnny gives us an alternative to uniformity!
http://www.tackfilm.se/en/?id=1259744337212RA28
(Ganz ansehen!)
Danke, Johnny!
Wow, genau das hätte ich auch geschrieben
.. wenn ich auch nur ansatzweise in der Lage wäre, solche Texte zu schreiben…
Hey, ich kann mich den anderen eigentlich nur anschliessen, ich habs durchgeschafft und bin begeistert. Bei der nächsten Bundestagswahl wähle ich dich wirklich :D
so von mir unterschrieben
@#740625: Das ist ja technisch der Wahnsinn „¦ man stelle sich vor, die GEZ wäre so kreativ.
Danke dir, jetzt weiß ich, was ich als digitales Weihnachtsgeschenk verschicken kann. ;)
*Wie mir überhaupt Leute auf den Wecker gehen, die ihre eigene Weltsicht zur Norm für andere machen wollen…*
Warum machst du es dann ständig?
Sehr schön, diese Art von Kritik brauchen wir Piraten, um uns zu entwicklen.
Die Grüne haben auch sehr viel Gegenwind bekommen, als sie neu waren.
Jup, ganz ohne Gesülz: Einfach Herrlich!
„post-ideologisch“
Übersetzt heißt das für mich: Stimmenfang aus allen Richtungen bis an die äußersten Ränder. *Gähn* auf den Trichter sind auch schon etabliertere Parteien gekommen … und damit auf die Fresse gefallen – zu Recht!
dito. Und solange die Piraten so etwas nicht mal im Ansatz präsentieren können, nicht einmal erkennbar erarbeiten WOLLEN, sind sie in meinen Augen nichts weiter als ein politischer Sandkasten.
@#740625: Das ist wirklich grossartig gemacht.
Førderlich fuer eine møgliche politische Karriere ist es auch (die derzeitige schwedische Regierung hat bei ihrem Start 1,5 Minister verschlissen, weil sie keine TV-avgift gezahlt haben) und man lernt am Ende gleich noch was ueber Datenschutz im Norden:
„Just type your Swedish personal identity number and you will register directly“
@#740635: Bitte sehr – kommt vom Herzen. :-)
Ja, technisch der Wahnsinn. Und ideenreich: Oma fegt alle Bilder von der Kommode, damit der smarte Johnny Platz drauf hat. Oder unter spiegelnder (!) Folie in der Brieftasche oder das Klemmbrett in der ISS… Kreativ, diese Schweden.
Ich glaube, das Ding verbreitet sich rasend – habs auch schon an alle Lieben geschickt…
@#740636: Ich betreibe ein Blog, keine Religion. Soweit ich mich korrekt erinnere, habe ich noch nie jemanden gezwungen oder auch nur aufgefordert, meine Weltsicht zu teilen. Hier meine Meinungen und Ansichten zur Diskussion zu stellen liegt in der Natur der Blog-Sache und das Kommentarfeld ist auch dafür da, um die eigene, möglicherweise völlig andere Sichtweise hinzuzufügen.
Frei nach Jan Delay:
Oh Johnny, warum hast Du ein Gewissen… :)
Danke, ganz wunderbar geschrieben. Im Ernst: Du formulierst meine politischen Sorgen / Nöte / Gedanken auf den Punkt.
Immer wieder scheitert es bei mir an zweifelhaften oder vielleicht auch einfach nur unbedachten (unreifen? überdrehten? hysterischen?) Aktionen und Äußerungen der Kapitäne, überzulaufen und Pirat zu werden. Vielleicht sollte man den einen oder anderen reflektionsfähigen Maat einsetzen (das ist natürlich leicht gesagt, denn er erforderte Erfahrung, politisches, gesellschaftliches und historisches Feingefühl und die Kunst, die richtige Mischung aus Weitblick, Bodenhaftung, Neutralität, Zeitgeist und schlicht Wissen um Tatsachen so zu verknüpfen und einzusetzen, daß seine Partei geschlossen, nicht angreifbar und nachhaltig auftreten kann – und da mit und an den eigenen historischen Erfahrungen (hinein-) zu wachsen kann ihm eine Partei, die gerade erst die Windelphase hinter sich gelassen hat, natürlich zwangsläufig schwerlich bieten) und ein klitzekleines Bißchen weniger Basisdemokratie leben, sonst könnte es schneller als erwartet – im übertragenen Sinne – zu dem hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Zeitalter_(Piraterie)#Die_Befugnisse_von_Kapit.C3.A4n.2C_Maat_und_Piratenrat
beschriebenen Szenario kommen:
„[…] Der Rat, eine Versammlung, bei der alle Männer eines Schiffes Mitspracherecht hatten, stellte die höchste Autorität dar. Bei Meinungsverschiedenheiten über das weitere Vorgehen, besonders nach Ausbleiben von Beute, führte dies oft zu Konflikten und zum Auseinanderbrechen der Piratengemeinschaft. […]“
Und jeder Segler weiß, daß Basisdemokraktie an Bord (danke, Rüdi) die denkbar schlechteste Methode zur Entscheidungsfindung ist – wenn ich über Segelstellung und Kurs erst diskutieren, abstimmen und stichwählen muß, hat mich die nächste Bö längst ins Schilf gedrückt oder zum Kentern gebracht. Und dann dreh‘ das Schiff mal wieder um, wenn Mast und Kiel den Platz getauscht haben. Eine Jolle kann man durchkentern und weitersegeln. Dabei lernt man was. Bei einem Windjammer wird das schon schwieriger.
Anders ausgedrückt: wenn jeder alles mit nahezu gleicher Gewichtung, und es reicht ja schon, wenn es für Außenstehende nach gleicher Gewichtung aussieht, „posten“ (und das meint alle Medien) darf, nur mit „Pirat“ unterschreibt und damit alle Piraten dafür den Kopf hinhalten, ist es bald vorbei mit der angestrebten Weltumseglung und es wird bei einem Absegel-Sonntag-Nachmittag-Törn im Oktober geblieben sein. Es wäre so schade um die verpaßten Möglichkeiten. Die Piraten haben ihre Richtung als „žweder rechts, noch links, sondern nur vorwärts“ bezeichnet. Auf mich wirkt es gerade mehr wie hilfloses Hin- und herrudern.
Lass mich dir als Pirat sagen: Danke ;)
Der Text trifft ziemlich genau meine Meinung …
Die SPD hatte / bzw. hat ihre Identitäskrise… Die Piraten werden einfach zurzeit unterwandert und verlieren dabei ihre eigentlichen Ziele aus den Augen :(
Auch von mir ein herzliches dankeschön. Du hast meine Gedanken zur Piratenpartei gut zusammengefasst.
Jon Stewarts Daily Show hat heute ein ganzes Segment der Nummer mit den Minaretten gewidmet:
http://www.thedailyshow.com/full-episodes/257633/thu-december-3-2009-michael-specter
Sehr empfehlenswert und lustig. Vor allem das Interview mit dem Schweizer UN- Botschafter. In den Augen der Amis haben die Schweizer wohl gerade ihre neutrale Unschuld verloren.
@#740661: Das ist ja großartig. :)
Sehr schöner Text! Will auch zustimmen!
Wenn es Ausdruck meiner Arroganz is, dann isses eben so: Gegen Volksabstimmungen war ich schon immer. In der Tat fürchte ich einerseits menschenrechts- und demokratiefeindliche Entscheidungen des Pöbels, andererseits beschließt das Volk auch auf unteren Ebenen gern mal Unfug: So gab es in Bayern einen lokalen Volksentscheid gegen die (von verschiedenen Landkreisen befürwortete) Privatisierung von Krankenhäusern. Ergebnis: Die Kliniken werden jetzt wohl geschlossen.
Diese meine Meinung stimmt ausdrücklich nicht mit der Position meiner Partei (FDP, könnte aber auch jede andere sein) überein. In der Summe und trotz Doktor Westerwelle bleibe ich dem Laden aber treu.
Solche Schnittmengen-Mitlieder und Sympathisanten wird auch die Piratenpartei früher oder später bekommen. Das jetzt noch gelegentlich sektenhafte, sich selbst für ethisch-moralisch höherstehend haltende Menschen dominieren, wird sich hoffentlich rechtzeitig ändern. Die Piraten brauchen Joschka!
Ein großer und richtiger/wichtiger Rant über das was hier gerade mal wieder so läuft. Danke Johnny.
@#740648:
Die Piratenpartei wird nie geschlossen und dadurch nicht angreifbar auftreten (zumindest hoffe ich das).
Die Vielfalt in dieser Partei wird hoffentlich immer öffentlich zur Schau gestellt werden und damit Angriffsfläche bieten. Das ist kein Bug, sondern ein Feature.
Diese ganze Transparenz-Geschichte gibt es ja nicht deshalb, weil durch Transparenz plötzlich alle fehlerfrei sind, sondern weil die Fehler dadurch bekannt werden, diskutiert und bewertet werden können und wenn es tatsächlich Fehler sind hoffentlich auch abgestellt.
Daher ist Kritik, egal ob nun von Spreeblick oder vom Kai-Uwe aus Hintertupfingen, ausdrücklich erwünscht, ja sogar zwingend notwendig auf dem Weg zu einer besseren Partei (die wir sein wollen).
Ich glaube das mit dem Welpenschutz wird manchmal ein wenig missverstanden. Die Kritik ist nicht unbegründet oder generell zurückweisungswürdig, weil wir noch so jung sind, aber sie kann die notwendigen Veränderungen (falls die Kritik denn begründet ist) nicht in der Geschwindigkeit bewirken, die gefordert wird, da die Strukturen halt noch nicht so stabil und eingespielt sind, wie sie dafür sein müssten.
Ich hätte noch ein paar andere Details zum Thema Piraten anzumeckern, will euch aber auch nicht seitenweise volllabern. Wird wohl Zeit, dass ich mir auch einen Blog zulege. :P
Damit ich nicht ganz so sehr in die Harmonie hier reingrätsche, muss ich aber noch ein Lob für den Teil nach der Pause loswerden. Das spricht mir voll und ganz aus der Seele. :)
Bitte lasse nicht darin nach, dich mit der Piratenpartei auseinanderzusetzen und darüber zu bloggen, Johnny. Ich lese Einträge zur Piratenpartei auf Spreeblick sehr gern, weil ich dadurch oft einen anderen Blick auf die Piraten erhalte. Bitte sei weiter kritisch gegenüber den Piraten. Sie sind es wert.
Teil 2 ist hiermit unterschrieben.
„Da kann man mich noch so oft mit „žMEINUNGSFREIHEIT!“ anbrüllen, ich werde meine trotzdem weiter äußern.“ – Der Satz ist so toll, den solltest du dir patentieren lassen. Ein toller Artikel, im Übrigen. Ich sympatisiere durchaus mit den Piraten und bin gespannt, ob sie es schaffen werden, sich als Partei langfristig zu etablieren; mit fundierter Kritik wie dieser umgehen zu können ist dafür auf jeden Fall nötig.
/signed
Als Pirat danke ich für diesen Artikel und das Zitat :)
@Armin: Für so gewagt halte ich das jetzt gar nicht. Bei Wahlen sind sie immerhin ein recht guter Prädiktor. Man sollte doch etwas Vertrauen in die Menschen haben. Und selbst wenn man das nicht hat gibt es in Deutschland immer noch das Verfassungsgericht, dass die derartige Entscheide sicher abschmettern würde. Die Todesstrafe wäre kaum mit dem Grundgesetz vereinbar. Vielleicht sollte man sich mal die Felder ansehen für die es einen breiten Konsens gibt der allerdings von den Regierungen nicht umgesetzt wird: Mindestlohn, Cannabislegalisierung etc.