Thilo Bock ist ein wahres Bühnenphänomen, eine Rampensau, nein: Rampenwildsau. Niemand kann so schön Lieder schlecht vorsingen wie er, niemand fuchtelt so mit den Armen, er ist der Rock’n’Roll der Lesebühnenprotagonisten Berlins. Das gilt auch für seine Texte, beispielsweise für seinen letztes Jahr erschienenen Erstling„Die geladene Knarre des Andreas Baader“: Da geht es, wie häufig in Thilo Bocks Geschichten, um Menschen beiderlei Geschlechts, die miteinander in Schwierigkeiten leben. Um Beziehungen, die kaum stattfinden, vergebliche Mühen und den ganzen anderen Kram, den der Herrgott uns mit der bescheuerten Zweigeschlechtigkeit eingebrockt hat.
Matthias Oborski ist Blogleseveteranen sicherlich ein Begriff: früher auf Fooligan, ntropie und d-frag aktiv, hat er sich irgendwann von der ganzen Internetschreiberei zurückgezogen; plant inzwischen aber Gerüchten zufolge ein Comeback. In seinen Texten geht es um Pop, Kommerz und die Mythen der Moderne, die so altbacken ist wie die Reklametafeln eines Tante Emma-Ladens. Skeptiker aus Überzeugung, Pessimist aus Erfahrung, ist in seinen Texten Ironie nicht nur eine Frage des Stils, sondern des Überlebens.
Thilo Bock und Matthias Oborski zu Gast bei Read on, my dear — Die Lesebühne mit Spreeblick
13.01. Einlass 20:00 Uhr, Start 20:30
Yuma-Bar
Reuterstraße 63
Eintritt frei, Austritt mit Hut
woohow, endlich einmal wieder herr m. auf der lesebühne, grandios!