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Google erwägt Rückzug aus China [Updates]

Als Google im Januar 2006 die chinesische Version seiner Suchmaschine startete, hagelte es Proteste. Denn für jedes Unternehmen bedeutet ein Engagement in China auch die Kooperation mit den Behörden, im Fall von Google die Zustimmung zur Zensur größtenteils regierungskritischer Inhalte.

Google verteidigte seinen damaligen Schritt und drückte die Hoffnung aus, ein bisschen Internet sei besser als gar keines und nur die Kooperation (im Gegensatz zur Isolation) könne im Lauf der Zeit für Verbesserungen sorgen. Man behalte die Entwicklungen im Auge und sich strategische Änderungen vor. Nun scheint es soweit gekommen zu sein, dass Google seinen Ansatz revidieren muss: Öffentlich denkt das Unternehmen über einen Rückzug aus China nach.

Als Grund für diese Überlegung gibt Googles Chefjustiziar David Drummond auch die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit in China an, viel ausschlaggebender dürften aber die erneuten Angriffe auf Googles Systeme sein. In jüngsten Attacken auf Google und andere große Unternehmen hätten die Angreifer u.a. versucht, die Mail-Konten chinesischer Menschenrechtsaktivisten zu hacken — nach Googles bisherigen Erkenntnissen sei ihnen dies jedoch nicht gelungen, nur bei zwei Konten wären Basisinformationen wie die Titelzeilen und Daten der Mails, nicht jedoch die Inhalte der Kommunikation sichtbar gewesen.

Man kann sich leicht vorstellen, welche Bedrohung es für Google darstellen würde, sollte es Angreifern irgendwann tatsächlich gelingen, Gmail-Accounts zu knacken. Binnen kürzester Zeit könnte sich die Methode verbreiten und selbst, wenn Google innerhalb weniger Stunden reagieren könnte, wäre der wirtschaftliche Schaden enorm und das Vertrauen in die technische Sicherheit des Giganten massiv erschüttert. Einen solchen GAU gilt es für Google zu verhindern und so bleibt am Ende nur das kühle Aufrechnen der Risiken und Vorteile von Googles Aktivitäten in China.

Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch begrüßen die Ankündigung von Google, sich unter Umständen aus China zurückzuziehen.

Die nächsten Monate, in denen Google mit der chinesischen Regierung verhandeln will, werden zeigen, auf welcher Seite der politische und wirtschaftliche Machtkampf tatsächlich zu einem Umdenken führen wird.

Update Google hat offenbar die bisherigen Filter bereits abgeschaltet, die Ergebnisse der Suche nach „Tiananmen Massacre“ dürften die chinesischen Behörden nicht erfreuen. (Danke, Clemens!)

Update Dem Google-Kurs tut die Meldung nicht gut.

48 Kommentare

  1. 01
    Clemens Schröder

    Als erste Reaktion hat Google außerdem die „Sperren“/Zensur für die Suche auf google.cn rausgenommen kam eben über CNN WBT. Ein Freund aus Shanghai hat mir das eben bestätitgt und für „tiananmen massacre“ jede Menge Ergebnisse gefunden. Feiner Schachzug.

  2. 02

    @#743602: Hier im Vergleich die Suchergebnisse (Bildersuche nach „tiananmen“ cn vs com) am 1.8.2009:
    http://www.flickr.com/photos/jmm-hamburg/3778110243/

  3. 03
    stefanx

    auch wenn google das nur aus finanziellen gründen machen sollte – was ich nicht glaube – so finde ich die aktion trotzdem wahnsinn.

  4. 04

    Gute Sache. Schade nur, dass nicht allzu viele Chinesen nach „žTiananmen Massacre“ u.ä. suchen werden…

  5. 05
    Leo

    ich hab das vorhin auf zeitonline gelesen und musste erstmal darüber nachdenken:

    ist das jetzt ein schritt aus kostenkalkulationsgründen oder wirklich ein statement gegen die zensur in china? ist google also (tatsächlich nur) ein wirtschaftlich orientiertes unternehmen, das zufällig auch noch de facto das mainstream-internet beherrscht oder doch noch ein bisschen larry und sergeys ideologich angehauchtes lebenswerk? und ich weiß es nicht. zur zeit sind ja alle eher anti-google eingestellt (wenn man den aktuellen focus liest, könnte man „google“ auch durch „skynet“ ersetzen) und in meinem kontaktkreis stehe ich mit ein, zwei ausnahmen auf weiter flur, verteidige ich google doch immer wieder.

    aber irgendwie hat mich das nachdenklich gemacht. selbst wenn es ein schritt aus überzeugung ist und die auffassung „ein bisschen internet ist besser als keines“ ja reeelativ positiv zu sehen ist, frage ich mich doch, warum human rights watch den schritt begrüßt. im prinzip ist das doch nur ein sieg für die zensur in china und nicht für die menschen dort. klar ist eine kooperation mit den chinesischen behörden ebenso nicht wünschenswert wie zensur, aber sich aus dem geschäft zurückzuziehen stehe ich aus irgendeinem gefühlsgrund genauso kritisch gegenüber. aus firmensicht ist das alles nachvollziehbar, weniger internet bedeutet weniger werbung bedeutet weniger geld, okay, und ich weiß natürlich, dass google ein geschäftsunternehmen ist und unterliege nicht der utopie, google wolle wirklich nur zum wohle der menschheit existieren aber gerade china ist da so ein thema…

    die grundsätzliche frage ist ja irgendwie…: was sollte man stattdessen tun?
    ich finde unglaublich toll, dass google die zensur von seiner seite aus erstmal aufgehoben hat und sehe das durchaus als wichtigen und vor allem mutigen schritt an. aber den menschen in china ist bei der informationsbeschaffung und dadurch der demokratisierung weder dadurch, denn bald wird google.cn gesperrt sein, noch durch einen vollständigen rückzug geholfen. da kann ja aber google nichts für, sozusagen. da ist dann die eigenmächtige aushebelung der zensur zwar schon ein begrüßenswerter schritt, dennoch aber nur ein zeichen, das in der „westlichen welt“ mal wieder begrüßt wird, aber naja, in china fällt ein sack reis um und alles ist beim alten…

    andererseits ist aber ein sperren von google in china so ein harter schritt, der aufsehen erregen wird, dass das vielleicht doch was bringt… wer weiß.

    aber so generell sage ich einfach mal: whoooho! nice! resistance, oder was?

  6. 06

    Ich stimme hier stefanx zu. Ich denke auch nicht dass Google das aus allein finanziellen Gründen tut.
    Wie die vielen Aktionen von Google zeigen, versucht das Unternehmen immer stärker von allem unabhängig zu werden, was zum Beispiel die Stromlizenz zeigt. In China aber ist Google quasi in ihrem ersten Kerndienst – der Suche – massiv von jemand anderem abhängig. Es müssen Filter installiert werden, und man tanzt prinzipiell nach der Pfeife einer – sogar fremden – Regierung.
    Der Hack dar wohl der letzte sprichwörtliche Tropfen – oder ein guter Vorwand, um endlich mal zu zeigen, dass sie was in der Hose haben.
    Hoffentlich werden sich noch viele Nachahmer finden.

  7. 07
    dré

    Was sollte China nach einem Rückzug von Google davon abhalten, weiterhin deren Systeme zu hacken? Der Rückzug bietet keinen Schutz vor erneuten Angriffen, sondern er ist eine (wie ich finde angebrachte) Trotzreaktion. Die positive Publicity wird natürlich gerne mitgenommen.

  8. 08
    stan

    Hmm… aus meiner Grundskepsis heraus frage ich mich, ob das alles mehr als nur PR für Google ist. Mich stimmt nachdenklich das die Geschichte mit den Menschenrechtsaktivisten so heraus gestrichen wird. Irgendwie passt das nicht so recht in die Argumentationslinie bzgl. der Webfilter. Was hat das eine mit dem anderen zu tun, zumal bereits Kommtenar 07 darauf hinweist, dass am Hacken von Accounts nichts geändert werden kann.

  9. 09

    Ich meine auch, dass der Hack nur ein Vorwand ist, da nun wirklich kein chinesischen Privileg. Vielmehr ist die Korrelation von Kosten und Nutzen zu ungünstig, um ein weiteres Engagement langfristig argumentieren zu können. Der limitierende Faktor für google, das System, wird für google solange ein Hemmnis sein, solange es das System gibt. China ist also kein neuer Markt, den es zu „erobern“ gilt, im klassischen Sinne. Ich bin gespannt, ob sich google wirkllich aus China zurückzieht.

  10. 10
    philipp

    Das dürfte das Ende von Google in China sein. Zuminedest von google.cn. Die chinesische Regierung wird niemals auf ein so unverholenes Ultimatum eingehen. ByeBye.
    In Peking gabs heute auf jeden Fall schon mal die ersten Blumenniederlegungen an Googles Firmensitz:
    http://img.ly/mqZ

  11. 11
    philipp

    Mich stimmt nachdenklich das die Geschichte mit den Menschenrechtsaktivisten so heraus gestrichen wird. Irgendwie passt das nicht so recht in die Argumentationslinie bzgl. der Webfilter. Was hat das eine mit dem anderen zu tun, zumal bereits Kommtenar 07 darauf hinweist, dass am Hacken von Accounts nichts geändert werden kann.

    Ne, aber ein Unternehmen, das immer betont wie wichtig ihm die Datensicherheit seiner Nutzer sind, – das ist ja das zukünftige Geschäftsmodell, Cloudcomputing – muss sich gut überlegen, ob es mit Behörden zusammenarbeitet, die scheinbar versuchen deren Accounts zu hacken.

    Der limitierende Faktor für google, das System, wird für google solange ein Hemmnis sein, solange es das System gibt. China ist also kein neuer Markt, den es zu „erobern“ gilt, im klassischen Sinne. Ich bin gespannt, ob sich google wirkllich aus China zurückzieht.

    Einen Marktanteil von ca. 30% bei 300 Mio Internetnutzern mit enormen Wachstumsraten ist kein Klacks.

    Spannand wird sein, ob die hellen Köpfe bei Google jetzt all ihre Energie in Anwenungen stecken werden, die es ermöglich Googles Services totz GFW in China zu nutzen. Bitte, her damit!

  12. 12
    stan

    @#743627: „ob es mit Behörden zusammenarbeitet“

    Da hast du auf jeden Fall recht, soweit ich es mitbekommen habe, behauptet doch Google aber gar nicht, das Behörden hinter den Hacks standen, oder?

  13. 13
    michael

    @#743628: Ob wirklich die chinesische Regierung dahintersteckt weiß keiner. Aber google deutet es zwischen den Zeilen ganz stark an. Sonst würde die Ankündigung nicht viel Sinn ergeben.

  14. 14

    Ich bin ein Spätzünder.

    Mir wird erst jetzt richtig bewußt, wieviel Macht Suchmaschinenanbieter haben.

  15. 15
    philipp

    @stan,

    nicht explizit gesagt, aber gemeint.

  16. 16
    Naarf

    Die ganze Sache könnte sich tatsächlich sehr interessant weiterentwickeln, vorallem bei dem Punkt den Chip.de anspricht:
    „Doch falls Google sich entschließen sollte, mit seinem kompletten technischen Know-How gegen die chinesischen Zensurmaßnahmen vorzugehen, könnte der Kampf um die Meinungsfreiheit in China auf ein bislang unerreichtes Level befördert werden. “

    Angenommen, andere Unternehmen wie Microsoft etc. ziehen da mit, könnte es sich China nicht leisten diese alle zu sperren. Damit würden sie sich wieder eine neue Chinesische Mauer aufbauen und die letzte trug zum großen Teil dazu bei, dass die chinesische Kultur ihren Vorsprung gegenüber dem Abendland einbüßte – Geschichte wiederholt sich ganz gerne.

  17. 17
    K. Arl

    @ #1
    Hab ich heute morgen auch als erstes gemacht, aber anscheinend ist die Sperre wieder eingefügt worden…(Der Wiki Artikel wird nicht mehr gefunden)
    Sollte vielleicht nur ein Warnschuss sein?

  18. 18

    Wenn es kein PR-Stunt von Google ist Respekt! Allerdings kommt die Seite warscheinlich einfach in den Filter und gut ist. Ich glaube nicht, dass China nur wegen Google von seinem Zensur-Kurs abweicht.

  19. 19
    stan

    Hmm, warum sollte Google die Menschenrechte verteidigen? Für mich wirkt das alles eher noch so, wie wenn Konzerne liberale Wirtschaftsgesetze fordern. An einen altruistischen Grund Googles zu glauben fällt mir schwer, zumal sie ja doch ein paar Jahre ganz gut mit der China-Doktrin klarkamen (meinem Gefühl nach). Dazu kommt, dass Googles Umgang mit China und deren Auflagen ganz sicher bei uns Credits bringt, wohl aber nicht in marktrelevanten Gegenden die ähnlich restriktive Ansätze haben. Hmm, meine Skepsis bleibt, gleichwohl ich nur zu gern an dieses Gute glauben wöllte.

  20. 20

    Zu sagen das Google diesen Schritt nur aus finanziellen Gesichtspunkten wagt ist falsch und richtig zur selben Zeit.
    Google ist eine Firma die Werbung als einen Mechanismus benutzt und aus dem Vertrauen seine nutzen Geld zu machen. „Don’t be evil“ ist nicht allein ein Marketing Slogan, es ist die Grundlage des Geschäftsmodells. Allerdings haben die vielen Kontroversen der letzten Jahre z. B.: Privacy, Google Books und nicht zuletzt der Google’s Verhältnis zu China dazu geführt das dieses Grundlage beschädigt wurde.
    Wenn aber nun „Altruismus“ ein inhärenter Bestandteil des Geschäftsmodells ist, wird die Differenzierung zwischen einer eben solchen und einer finanziellen absurd. Weil es weder das eine noch das andere sein kann.
    Also was hier geschieht ist das Google erneut zeigt das sie – die Guten – sind. Es ist eine Geste die nicht an China adressiert ist sondern an den Westen. Ja, es mag eine Einfluss auf die Chinesen haben, aber wir werden uns alle etwas besser fühlen Google zu benutzen, ob wir wollen oder nicht.
    Ich glaube die moderne Kritik hilft uns ein wenig einen etwas tieferen Einblick zu erhalten. Indem man sich nicht fragt was Googles Absichten hinter diesem Schritt sind, sondern wie er auf den Betrachter wirkt.

  21. 21
    Enssen

    Google rettet seine Seele. Die beste Nachricht seit langem. Google hat Macht, weil Google de Facto das Aushängeschild des Internets ist. Ich kann mir vorstellen, dass diese „Kleinigkeit“ der Auslöser einer schönen Kettenreaktion sein kann, die China mehr Freiheit bringt.

  22. 22

    @#743643:
    „Google ist eine Firma die Werbung als einen Mechanismus benutzt“

    und was meint Ihr denn nun ?
    Ist das eine gute oder schlechte Werbung für Google ?

    2x darfste Raten….

  23. 23
    K. Arl

    Nachtrag #17
    Wenn man „free tibet“ eingibt bekommt man 56 Treffer, wenn mans auf der deutschen Seite eingibt 28 Millionen….
    Und bei der chinesischen Schrift vom „tianamen“ bekommt man immernoch die Blumenbilder von Beitrag 2…

  24. 24

    Ich denke das auch: Selbst wenn in erster Linie finanzielle Interessen dahinter stehen mögen, bleibt das Ganze eine saubere Aktion!

    Daumen hoch!!!

  25. 25
    wasa

    Das Google die Sperren auf der chinesischen Domain rausgenommen hat, stimmt wohl so nicht. Das sagen mir einerseits Freunde von dort, und man kann auch von hier aus einen deutlichen Unterschied wahrnehmen zwischen

    http://tinyurl.com/ybpzd3v
    und 
    http://tinyurl.com/ycwtlgn

    据当地法律法规和政策,部分搜索结果未予显示。 steht auch weiterhing bei den .cn Ergebnissen und weist darauf hin, dass Ergebnise gefiltert wurden.

    P.S.: hier noch ein paar interessante Gedanken dazu (nicht von mir):
    http://chinayouren.com/en/2010/01/13/2718

  26. 26
    Michael

    Google und Saubermann. Na aber sowas von. Google ist ein Werbeunternehmen, und zwar ein Riesengroßes. Suchmaschine Mail usw sind alles schöne Produkte die aber nur den Zweck haben Informationen zu sammeln um Werbeinformationen gezielter zu unterbreiten. Google = Advertising Company = Market Leader .

    Das ganze hier ist schöne PR für Google. Wenn Google so GUT sein soll, warum haben Sie sich dann China gebeugt und es dort versucht? Hatten doch ein paar Jahre kein Problem mit China und der Zensur. Warum haben Sie nicht gesagt NEIN, nicht mit uns. Anscheinend sind hier doch die wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund, und jetzt wo sie ein bisschen gehackt werden spielen Sie den Held und wollen sich zurückziehen. Hat wohl dann doch nicht so geklappt mit dem Fuß fassen bei 30% Marktanteil, wenn überhaupt soviel.

    Was aber erschreckend ist, das anscheinend Google soviel Macht hat, und sich dieser auch bewußt ist, um sich mit einem Staat anzulegen, bzw es vorgibt das zu tun. Im Falle China wäre es gut wenn es sich auswirkt, aber ob es das tut ist eine andere Frage.

  27. 27
    Enssen

    Personen, die bestimmten Menschen und Unternehmen aus Prinzip die Möglichkeit absprechen, etwas gutes und richtiges zu tun sind derart deprimierend und nervig…

  28. 28

    @#743645: Ich meinte Werbung ist ein Mechanismus um Kapital aus dem Gutsein zu schlagen; Werbung für andere.
    Googles eigenes Werbekonzept ist „don’t be evil“ allerdings hilft es nicht wenn sie sagen das sie nicht böse sind sie müssen es zeigen. Das ist ähnlich wie zu sagen „Ich bin cool.“ in dem Moment wo du behauptest cool zu sein bist du es nicht mehr. Und genau so ist es mit dem not evil thing.

  29. 29

    Eigentlich müsste der Google-Kurs raufgehen! Ich wünsche mir eine eigene Börse von Google! Die Börse darf auch kein Monopol haben und dann gibt es vieleicht auch wieder Börsenkurse, die nicht evil sind!

  30. 30
    tix64

    zum Update (GOOG-Kurs): der Google-Kurs ist gestern um 1,2% gefallen. Das kann so ziemlich alles sein. Außerdem wurde das neue China-Vorgehen erst am (amerikanischen) Nachmittag bekanntgegeben, entweder kurz vor oder schon nach Börsenschluss (die Meldung hat keine Zeitzone).

    Die Grafik unter google.com/finance sieht nur so apokalyptisch aus, weil die Skala erst bei 590 losgeht. Um zu sehen, wie schlecht es Google wirklich geht, einfach mal auf „1y“ klicken.

  31. 31
    Max

    @#743654:

    dem kann ich nur Zustimmen!

  32. 32
    stan

    Ich mag an gern noch einen weiteren Aspekt hinzufügen der meines Erachtens die Fragewürdigkeit der humanitären Absicht Goggles hinterfragt. Womit ich kein Google-Bashing betreiben möchte sondern den Versuch, die Aktion Googles möglichst vielschichtig zu betrachten.

    Es gibt eine Liste der „Reporter ohne Grenzen“ in der sie die Länder veröffentlichen, die aufgrund ihrer Haltung gegenüber digitaler Meinungsfreiheit als „Feinde des Internets“ bezeichnet werden können. (Liste u.a. im deutschen Amnesty International Journal 01/2010, S. 30 zu finden). Ein kurzer Abgleich dieser Liste mit den Angaben der lokalen Google-Domains (http://www.google.com.au/language_tools) ergibt, dass Google in den folgenden Ländern aus obiger Liste lokale Ableger betreibt: Kuba, Ägypten, Saudi-Arabien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam.

    Es bleibt an dieser Stelle offen, was genau diese lokalen Domains umfasst, aber es ist meiner Erfahrung/Erwartung nach kaum glaubhaft, dass diese Domains alle auf den vollen Google-Index zugreifen können. Auch in all diesen Ländern gibt es immer wieder dokumentierte Übergriffe auf Menschenrechts-(und andere)-Aktivisten.

    Insofern stimmt es mich nach wie vor skeptisch warum grad China so sehr auf Googles Fahne steht und vor allem, ob es wirklich um das Verteidigen von Menschenrechten geht.

  33. 33
    Michael

    @29 wir haben in Dland alleine 7 laut Wiki. Weltweit noch ne ganze Menge mehr ;)

  34. 34

    Google war schon immer sehr gut was PR angeht (Google Wave, Nexus…). Und das auch ohne Pressemitteilungen (hatte Google noch nie nötig!).

    Meiner Meinung nach ein Versuch das alte Image: Google ist total nett, bunt und „never evil“ aufzufrischen weil man in der nächsten Zeit viel Gegenwind erwartet.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich wie gerade die Nerds, die open-source community und die Leute im universitären Bereich bedingungslos in Google und die kostenlosen Google-Produkte verschossen sind…

  35. 35
    Enssen

    @mac:

    Ich find es eher erstaunlich, dass Google zu einem Sündenbock für bestimmte Gruppen wurde, obwohl es nichts wesentlich anderes macht, als ähnliche Anbieter in ihren Bereichen(nur eben besser).

  36. 36
    Stephan (Der Echte)

    Ich glaub irgendwie nicht, das Google seine „gute Seele“ entdeckt hat. So toll läuft’s für die wohl nicht in China. Jetzt haben sie ’nen Aufhänger gefunden die Bude da unten ohne öffentlichen Gesichtsverlust zuzumachen. Ist das zu weit hergeholt?

  37. 37

    Für mich ist das Handeln von Google ein genialer PR-Coup. Sie haben sich ausgerechnet, dass der Imagegewinn dieser Aktion größer ist als die Perspektiven eines fragwürdigen China-Engagements. „It’s all about the money.“

    Google ist ein ganz normales, auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen, das aufgrund der Datenschutz-Debatte gute Publicity braucht. Da kommt etwas „don’t be evil“ – Folklore gerade richtig.

  38. 38

    @#743816:
    Yepp

    Aber warum bist nicht Du der erste der darauf kommt?

    Google war doch bisher immer ‚bähh‘

    Wird die alles auswertende und zu Geld machende Maschine dadurch besser? Man vergisst darüberhinaus die bisherigen
    Kritiken.

    Könnte mich theoretisch auf .http://news.google.de/news?q=china&oe=utf-8&rls=org.mozilla:en-US:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&ei=2mlPS8GPJ6PumgOo4NWmCg&sa=X&oi=news_group&ct=title&resnum=4&ved=0CCcQsQQwAw
    berufen und vielleicht auskennen

    Mein ja nur
    @PuuPs