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Kirsten Fuchs, Männerversteherin

Das werde ich nie mehr los und freue mich schon jetzt auf kommende verpfuschte Abendrot-Emomente!

Als letztes Jahr ein Schnee in dicken Flocken vom Himmel stob, da lehnten wir aneinander Arm in Arm am Fenster zur Südseite — ich wohne ganz oben über der lärmenden Stadt- über mir wohnt nur Herr Himmel. Dunkelstblö spannte der Abend seine Schwingen über uns um zum Nachtflug anzuheben — wir hatten den Tag über einen Stammstreit in mehrere Nebenstreits verästelt und bis in jedes kleien Zweiglein hineingestritten. Nun standen wir, des Uneins-seins übertrüssig beisammen, ich unter seinem Armdach — gereckt nach einem Kusse von seinen herrlich bartumstoppelten Lippen — schön wars und als es gerade schön war, sagte er „žZieh mal!“ und hielt mir seinen Finger hin.

Danke, Kirsten Fuchs!

23 Kommentare

  1. 01
    Suse

    In der Tat, das ist ganz wunderbar geschrieben! Mehr davon!

  2. 02
    Elco

    sehr schön, hab sie schon mehrmals live erleben dürfen.
    ist nur zu empfehlen.

    ihre expedition mit volker strübing zusammen „nicht der süden“ übrigens auch.

  3. 03
    sn

    Kirsten Fuchs ist mit der Jn Fischer Erf zusammen?

  4. 04
    david

    ganz ehrlich,ich find das schlecht geschrieben, entschuldigung…

  5. 05
    Christian

    Frédéric, ich wünsche mir diese Dame für „Read on, my dear“.

    Darf man überhaupt wünschen?

  6. 06
    Frédéric Valin

    @#744488: Ha! Wie es der Zufall so will, frug ich Kirsten bereits vor zwei Wochen, und wir sind so verblieben, dass sie am 10. Februar in der Yuma liest.

  7. 07
    Schnupi

    David, ich finde es hat einen sehr poetischen eigenen, modernen Stil und eine extrem schöne (Lese-) Melodie – aber nur diese Passage, den Rest des Textes finde ich etwas gewöhnlich.

  8. 08

    Ich finde dieses ‚Zieh mal‘ viel schöner als ein abgedroschenes ‚Ich liebe dich‘. Aber ich bin ja auch ein Mann …

  9. 09

    Oh nee, jetzt auch noch kluge Weiber mit Humor

    Ist das vom Grundgesetz her eigentlich erlaubt?

  10. 10
    david

    klug, talentiert, humorvoll…mag ja alles sein. dagegen steht für mich:

    dunkelstblö
    Armdach
    bartumstoppelt
    „über mit wohnt nur Herr Himmel“
    des Uneins-seins übertrüssig

    Ich finde, dass das extrem gekünstelt und aufgesetzt wirkt. Wenn die Autorin allerdings im normalen Leben auch so sprechen würde, würde ich auch nichts mit ihr zu tun haben (wollen). Vielleicht ist der Rest ihres Schaffens ja sehr schön und viel besser, aber ich traue den Autoren hier auch zu, sich das beste Stück auszusuchen,wenn sie jemandem zu ein wenig mehr Bekanntheit verhelfen wollen…Naja, das war mein Senf dazu, ungefragt und vermutlich auch unqualifiziert.

  11. 11

    @#744555: Kein Problem, wenn’s dir nicht gefällt. Ich z.B. mag Anis überhaupt nicht.

  12. 12
    Christian

    @#744557: Puh, genau. Vorallendingen Anis-Schnapps.

  13. 13
    WolfRevo

    Ich muss sagen, diese Eloquenz erschließt sich mir nicht. Ich hatte leichte pilcherige Anfälle beim Lesen, sorry.

  14. 14

    @#744560: Au ja!
    Dafür würd‘ ich was geben, dass beim HappyHappy-Showdown einer dieser Pilcher-Verfilmungen Scarlett an der toskanischen Steilküste Heathcliffs geraunter Bitte folgt und an seinem Finger zieht!

  15. 15
    WolfRevo

    @#744563: Tanja, ich muss zugeben, das hat einen gewissen Reiz und würde Pilcher-Verfilmungen sehenswert machen!

  16. 16

    Das Netz ist voller Reich-Ranickis. Es ist erstaunlich, dass einem auf der Straße nicht mehr kleine, lispelnde Menschen mit Glatze begegnen.

  17. 17

    Männer leiden manchmal an mangelndem Romantikgefühl, bzw. leiden die Frauen darunter. An dem mangelndem Romantikgefühl der Männer.

    Mal von Geschmacksfragen ganz abgesehen, überlege ich, ob auf einen genauso geschriebenen Text auch hier hingewiesen und wie er aufgenommen wäre, der – von einem Mann geschrieben – so anfangen würde:

    Frauen leiden manchmal an mangelndem Verständnis von Technik, bzw. leiden die Männer darunter. An dem mangelndem Technikverständnis der Frauen.

    Sexistisch? Frech? Den Finger in die Wunde gelegt? Frauenfeindlich? Gesagt wie es ist? Veraltetes Klischee?

  18. 18

    @#744571: Wie geht’s denn weiter?

  19. 19

    @#744583: Mit einer Anekdote aus dem Leben des Erzählers, wie er über Probleme nachgrübelt, die seine Frau letzten Winter mit dem Fernseher hatte.

    Ich will ja keinem den Genuss dieses Textes streitig machen und sage ja auch nichts über seine Qualität. Aber die von Tanja begeistert zitierte Passage z.B. würde doch ohne den „Ach, die Männer…“-Anfang genausogut funktionieren. So aber wirkt das, was nach diesem kommt, wie eine Beweisführung der Anfangssätze.
    Die Pauschalität der Einleitung fand ich schon merkwürdig anachronistisch. Und bin irritiert, dass das noch kein anderer angesprochen hat.

  20. 20
  21. 21

    @#744585: Das hat noch nie eine Frau zu mir gesagt (und erst ein Mann)!

  22. 22

    Das liest sich gut.
    machst du das öfter?
    wenn nein, dann solltest du.
    beautiful

  23. 23

    @#744599:
    Nö. traue mich schlichtweg nicht.
    Weil meine allerlieste gesagt hat:

    „Freude kommt erst auf wenn ich
    Freude empfinde.“

    Zum einen verstehe ich die Auss-
    age nicht. Zum anderen weiss ich
    nichts damit anzufangen. @PiPi

    Neuerdings heissen Pflegeprodukte
    für den Mann nur noch ‚Sensitive‘