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Sexueller Missbrauch von Schülern: Nicht nur Jesuiten-Schulen sind betroffen

Der Skandal um die Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg zieht immer weitere Kreise. Während sich bei uns immer mehr direkt und indirekt Betroffene äußern, stehen mittlerweile auch die Hamburger Sankt-Ansgar-Schule und die Jesuitenschule St. Blasien im Schwarzwald unter Verdacht, den Missbrauch von Kindern vielleicht jahrzehntelang geduldet und möglicherweise vertuscht zu haben.

Dabei sind systematische Übergriffe gegen Kinder keineswegs nur in christlichen Institutionen zu finden, wie man vorschnell schlussfolgern könnte. Während an den genannten Schulen vielleicht die strenge Bruderschaft, der sich als moralische Instanz aufspielende Ordenskreis für eine kriminelle Solidarität unter den Erwachsenen gesorgt hat, war es an anderen Schulen offenbar das genaue Gegenteil, nämlich die damals neu gefundene Liberalität der 68er-Generation, die Missbrauch möglich gemacht hat.

Wie zum Beispiel an einem hessischen Internat, der Odenwaldschule.

Auch dort hat es in den 70er und 80er Jahren sexuellen Missbrauch gegeben, was Ende der 90er auch auf Initiative einiger ehemaliger Schüler bekannt wurde. Passiert ist danach jedoch nicht viel: Offenbar gedeckt vom früheren Schulleiter Wolfgang Harder hatte einer der bekannten Täter, Harders langjähriger Weggefährte Gerold Becker, sein Amt niedergelegt und die Gefilde gewechselt. Heute genießt Gerold Becker hohes Ansehen als Herausgeber und Autor pädagogischer Fachpublikationen, saß oder sitzt in Vorständen von Schulen und Stiftungen und hält Vorträge zum Thema Bildung und Pädagogik.

Nachzulesen ist dieser Fall in einem Artikel der Frankfurter Rundschau aus dem Jahr 1999 (PDF). Ehemalige Schüler hatten sich damals an den Autor Jörg Schindler gewandt, nachdem die Schule ihrer zunächst geäußerten Beteuerung der Aufarbeitung nicht nachgekommen war. Denn dort war nicht nur die frühere Schulleitung, sondern auch der damalige SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Conradi als Vize-Vorsitzender des Trägervereins der Meinung, man habe der Sorgfaltspflicht Genüge getan und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Taten nach rund 15 Jahren nicht mehr „strafrechtlich relevant“ wären.

Immerhin: Seit einiger Zeit scheint erneute Bewegung in den Fall zu kommen, die aktuelle Schulleiterin der Odenwaldschule, Margarita Kaufmann, ist anscheinend sehr bemüht, die dunkle Vergangenheit ihrer Schule aufzuarbeiten — ihren früheren Kolleg/innen, die sich nicht mit dem Vorgehen der damaligen Schulleitung zufrieden geben wollten, wurde Ende der 90er lt. FR die öffentliche Debatte noch untersagt.

An der Odenwaldschule gab es keine Jesuiten, keine Patres, keine christliche Verschwörung, keine restriktive Stimmung, ganz im Gegenteil: Das Internat ist berühmt für seine familiäre, offene Atmosphäre. Doch geschwiegen wurde ganz offensichtlich auch dort, und auch dort wurden persönliche Biografien zerstört. Damalige Schüler stellen erst nach einer Therapie oder nach Bekanntwerden der aktuellen Fälle Zusammenhänge her zwischen den sexuellen Problemen, die sie bis ins Erwachsenendasein begleitet haben oder das immer noch tun, und der Tatsache, dass sie als Kinder jahrelang jeden Morgen von einem Lehrer durch das Streicheln ihrer Genitalien unter der Bettdecke geweckt wurden.

Der Skandal ist vielschichtig. Dass sich dejenigen, die unter der psychischen Persönlichkeitsstörung namens Pädophilie leiden, dort sammeln, wo sich viele Kinder und Jugendliche befinden, überrascht wenig und es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis wir von ähnlichen Fällen in Sportvereinen oder anderen Jugendeinrichtungen hören. Dass die Taten jedoch jahrzehntelang von Dritten gedeckt wurden, dass sich die wenigsten Täter dafür verantworten mussten, dass Therapien oder Strafen offenbar aktiv verhindert wurden, dass offene Worte mit Wissen um die Verjährung hinausgezögert wurden — das macht auch viele derjenigen zu Tätern, die nicht selbst handgreiflich wurden.

Es ist die Aufklärung genau dieser Ebene, die ich mir neben den offensichtlichen wünsche. Dazu gehört eine weitere Forderung, nämlich die nach dem Einsatz von politisch unabhängigen Untersuchungsausschüssen.

Wie am oben genannten Beispiel der Odenwaldschule zu sehen ist, gibt es an vielen Schulen oft genug auch Bezüge zur Politik und nicht wenige der damaligen Schüler dürften heute in politischen Positionen sein — genauso wie damals einige Eltern. Ob es in diesen Bereichen Mitwissen gegeben hat, können nur Untersuchungen erforschen. Ob es daher im Fall des Canisius-Kollegs besonders hilfreich ist, die Organisation „Innocence in danger“ mit den Berichten zu beauftragen, deren Präsidentin Stephanie Freifrau zu Guttenberg die Gattin unseres Verteidigungsministers ist, wird sich erst noch zeigen. Bei den Diskussionen um die Netzsperren erwies sich der Verein meiner Meinung nach als nicht besonders kompetent und es war hinter vorgehaltener Hand von möglichen Interessenskonflikten die Rede.

Hoffen wir für diesen Fall aufs Beste.

Update: Walter_33 merkt in den Kommentaren an, dass Innocence in danger als Organisation offenbar nicht an den Untersuchungen beteiligt ist. Die Anwältin Ursula Raue war Präsidentin des Vereins, dessen Name im Zusammenhang mit den Berichten auftaucht. Die aktuellen Beziehungen werde ich nachtragen, sobald ich mehr weiß.

Hinweis: Im Jahr 2006 gab es hier auf Spreeblick eine Debatte über Pädophilie, in die sich auch Pädophile einbrachten. Die Kommentare bieten teilweise Einblick in eine bizarre Parallelwelt.

103 Kommentare

  1. 01

    Ich habe es so verstanden, dass die Beauftragte des Kollegs, Frau Raue, für innocence taetig war. Ä°nnocence in danger ist jedoch als Organisation nicht involviert.
    Ansonsten teile ich die Wahrnehmung, dass nicht nur in Richtung Politik, sondern ganz allgemein gesellschaftlich gut verankerte Netzwerke bestehen. Wen das interessiert, soll sich hier mal umschauen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_Schüler_des_Gymnasiums_Canisius-Kolleg_Berlin

  2. 02

    Danke für den guten Artikel!
    Sexuell „missbraucht“ – das Wort impliziert, es gäbe auch einen positiven „Gebrauch“ von Kindern – werden Kinder überall da, wo Erwachsene sich um sie kümmern: in erster Linie in der eigenen Familie. Gefolgt von den Erziehungsinstitutionen und -Organisationen, seien es Schule, Sportverein oder Kirchengemeinde. Wir müssen uns also das gesamte Erziehungssystem unter die Lupe nehmen, und schauen, wo im System diese Möglichkeit systemisch angelegt ist, Kinder zu vergewaltigen, über ihre Grenzen zu treten und ihnen den Willen der Erwachsenen aufzuzwingen oder aufzudrängen. Wir müssen fragen: Werden Kinder als eigenständige, autopoietische menschliche Wesen angesehen, die in allem, was sie betrifft, entscheiden dürfen? Dürfen sie NEIN sagen, wenn sie ein Vorhaben oder einen Plan von Erwachsenen, der sie betrifft, nicht mögen? – Oder haben die Erwachsenen („Erziehungsgewalt“) das letzte Wort, selbst wenn die Kinder sich äußern dürfen zu dem, was sie tun sollen oder was mit ihnen getan werden soll?
    Marx sagte einmal, dass man den Zivilisationsgrad einer Gesellschaft daran erkennen kann, wie sie mit ihren Frauen umgeht. Wir können das ausweiten: der Zivilisationsgrad einer Gesellschaft zeigt sich daran, ob Kinder „erzogen“ werden nach den Vorgaben und Zielen von Erwachsenen, oder ob sie Experten ihrer selbst sein dürfen, und dabei Unterstützung für ihre eigenen Bedürfnisse und Vorhaben von den Erwachsenen erfahren. Unser Erziehungssystem ist in diesem Sinne nicht so weit zivilisiert, wie es behauptet, denn die Lern- und Erziehungsziele werden den Kindern vorgegeben – wie liberal sich das System auch immer in seinen Absichten formuliert. Zustimmung wird generell als unhinterfragte Tugend in allen Teilen des Systems anerzogen. Der vom System säuberlich eingegrenzt bereitgestellte Freiraum für eigene Entscheidungen bezieht sich auf peanuts. Wesentliche Entscheidungen über die eigene Person werden in der Regel Kindern und Jugendlichen noch immer nicht gestattet. Du darfst wählen, ob du eine grüne oder eine rote Strumpfhose anziehst, aber eine Strumpfhose musst du anziehen. Du darfst später wählen, wie du deine Lateinvokabeln lernst, aber lernen musst du sie – nicht etwa Akrobatik. Noch immer lernt man in unserem Erziehungssystem von klein auf, sich genau formulierten Anforderungen und Aufgaben zu widmen, die Erwachsene für einen stellen. Man lernt nicht, sich vor Überwältigung und erpresster Zustimmung zu schützen, im Gegenteil: Zustimmung zu den Plänen der Erwachsenen gilt in unserem Erziehungssystem noch immer als wichtigste Tugend.
    Kein Wunder also.

  3. 03

    @#745910: Ich habe es so verstanden, dass sie noch bei Innocence „¦ ist, aber ich prüfe das nochmal und merke es oben an. Danke für den Hinweis!

    Was die Liste angeht: Ich würde denken, dass auch andere Schulen eine Handvoll Journalisten und Juristen hervorbringen, als Netzwerk würde ich das (aus meiner Sicht) nicht sehen. Ich kann mich an zwei der Namen in der Liste erinnern, einer davon diskutiert (neben mir) in dem anderen Artikel mit.

  4. 04

    @#745916: Ä°ch verstehe Netzwerk nicht zwingend negativ, sondern als etwas, worauf Ä°ndividuen oder Ä°nstitutionen vielfach angewiesen sind. Vielleicht ist gerade dieses Ä°mage „Elite-Schule“ angesichts der früheren Schüler und deren Berufskarriere entstanden. Ä°ch halte das Canisius-Kolleg eher für eine sehr soziale Ä°nstitution. Aber Elite-Schule, Kaderschmiede etc. klingt natürlich auf der Jagd nach Leserquoten schon besser..

    Toi toi, heute abend!

  5. 05
    chris`_

    Also zunächst mal würde ich Zack bitten, Quellen zu nennen und darauf hinweisen, dass Frau Kaufmann nicht dabei war, die ist erst gefühlt seit Gestern Schulleiterin.

    Zweitens würde ich warnen, den FR-Artikel eventuell nicht für bare Münze zu nehmen.

    Drittens gab es sehr wohl eine Debatte unter Wolfgang Harder – sehr Zeitnah, als die Vorwürfe bekannt wurden, die dann auch unter Whitney Sterling fortgesetzt wurde. Ich kann da keine Verschwörung zur Vertuschung erkennen und die drei ‚anonymen Lehrer‘, die in der FR als Quelle genannt werden, riechen für mich (und vermutlich jeden, der die Odenwaldschule kennt) sehr nach Schulpolitik, wäre nicht die erste kleingeistige Aktion aus dem Kollegium, dass man Harder zum Abschied noch einen Tritt geben wollte, verwundert da nicht.

    Dass der Missbrauch stattgefunden hat, ist keine Frage und das Mitgefühl gebührt den Opfern – ich finde es nur falshc, unwidersprochen die Behauptungen hinzunehmen, es hätte keine Debatte gegeben, oder Wolfgang Harder hätte sich dem Dialog in den Weg gestellt – beides ist falsch.

    Und Becker ist heutzutage doch schon längst seiner Verehrung an der Schule entrückt, ich mag nichts zu dem Missbrauch sagen, dazu bin ich weder qualifiziert, noch habe ich die Fakten vorliegen; aber bei dem Dialog über den Missbrauch war ich tatsächlich Schüler – und den gab es, der wurde in Oberstufe, Konferenz und den Familien sehr rege geführt.

    Irgendwie wird mir hier zu scharf geschossen, dafür, dass es keine seriösen Quellen für eine Vertuschung gibt.

  6. 06

    @#745929: Ich habe den Kommentar von Zack zunächst auf Moderation gestellt, um ihn vor möglicherweise strafbaren Aussagen zu schützen. Bitte an alle: Seid mit Namen und direkten Anschuldigungen bitte vorsichtig. Ich kann derzeit nicht gut alles moderieren und danke für euer Verständnis.

    Zacks Kommentar schalte ich später ggf. etwas gekürzt wieder frei.

  7. 07

    Von 1998 bis 2002 war ich Schüler an der Odenwaldschule.

    Deshalb kann ich bezeugen, dass der nachfolgende Schulleiter Dr. Wolfgang Harder die Vorfälle keineswegs „vertuscht“ hat – im Gegenteil: Sofort nach Bekanntwerden der Vorfälle wurde die gesamte Lehrer- und Schülerschaft darüber detailliert in Kenntnis gesetzt. Umgehend wurden entsprechende (öffentliche) Konferenzen einberufen, um zu beraten, wie mit dem Thema umzugehen sei. Um (besonders jüngere) Schüler aufzuklären und präventiv zu schützen wurde ein „Ausschuss zum Schutz vor sexuellem Missbrauch“ gegründet.

    Das habe ich nicht irgendwo gehört/gelesen, sondern als Schüler selbst miterlebt.

    Sexueller Missbrauch und dessen Vertuschung sind fraglos unverzeihliche Verbrechen. Deshalb empfiehlt es sich besonders, mit diesem Thema differenziert umzugehen.
    Dass nun unser ehemaliger Schulleiter Dr. Wolfgang Harder mit solch schweren – und unzutreffenden – Vorwürfen konfrontiert wird, finde ich mehr als ungerecht, insbesondere vor dessem beachtlichen Lebenswerk.

    Die Odenwaldschule selbst ist mir in bester Erinnerung. Sollte ich einmal Kinder haben, werde ich Ihnen diese Schule uneingeschränkt empfehlen.

  8. 08

    @#745938: Danke sehr für deine Sicht, gut zu hören, dass es offenbar gute Schritte und Maßnahmen gab. Weißt du, wie mit den früher Betroffenen umgegangen wurde, die lt. FR offenbar nicht ganz so glücklich mit dem Verlauf waren?

  9. 09
    schnippschnapp

    Ich war Schüler der Odenwaldschule von 1989-1992. Ich habe also die Zeit, wo Gerold Becker Schulleiter war nicht mehr erlebt. Wolfgang Harder habe ich als absolut integeren Menschen erlebt und kann mir nicht vorstellen, dass er irgendetwas unter den Tisch fallen lassen würde.
    Zu der Gerold-Becker-Geschichte nur so viel:: Als ich das vor Jahren gelesen habe, habe ich nur gedacht: Das passt! I

    UND: Meines Erachtens hat die OSO das Thema Sex/Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern nie wirklich angefasst, zumindest nicht zu meiner Zeit. Es gab (gibt?) einige Lehrer, die nach dem Abschluss ehemalige Schüler geheiratet haben. Mir kann keiner erzählen, dass die sich erst nach der Abschlussfeier näher gekommen sind. Ich halte diese Beziehungen, wo solch ein Abhängigkeitsverhältnis besteht für hochproblematisch, Insbesondere dort, wo man so eng und vertraut zusammenlebt (was die schöne Seite an dieser Schule ist), ist es wichtig die Grenzen zu kennen und zu axeptieren. Diese Schule ist das Beste was mir in meiner Schullaufbahn passiert ist. Und gerade deshalb gehören auch diese Kapitel in die Öffentlichkeit.

  10. 10
    desordenpublico

    Missbrauch an Schülern gibt es natürlich nicht nur an katholischen Schulen und vielleicht wird ein Fall an einer katholischen Institution auch stärker von den Medien aufgegriffen. Ich weiß allerdings nicht, ob jemand vorschnell schlussfolgert, dass es systematische Übergriffe gegen Kinder nur in christlichen Institutionen gibt. Fakt bleibt, dass katholische Institutionen meist schlecht mit Themen umgehen, die mit Sexualität zu tun haben. Im Tagesspiegel stand heute ein interessanter Artikel eines Theologen dazu:
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Canisius-Kolleg-Kindesmissbrauch;art772,3018537

  11. 11
    Ohnepseudonymgehtsleidernicht

    Danke für Ihren Kommentar – der einzige oder einer der sehr wenigen hier, die versuchen, das Problem von der Wurzel her anzugehen. Dass die Medien es stattdessen vorziehen, physische und psychische Gewalt auszuklammern, dabei suggerieren CK und Co. seien in der deutschen oder europäischen Schullandschaft Ausnahmefälle (was wiederum nicht heißt, dass [z.B. im Namen des guten Rufs der „eigenen“ Schule] besonders schlimme Fälle relativiert werden sollten) und obendrein Herrn Mertes vorbehaltlos für seine vielleicht bloß als solche inszenierte Aufklärungswut zu loben, finde ich, gelinde gesagt äußerst schwach. In wie vielen zwielichtigen Angelegenheiten hat sich die Willensbekundung einer „brutalstmöglichen“ o.Ä. Aufklärung als Ablenkungsmanöver erwiesen? Die Medien haben entweder resigniert oder spielen das Spiel mit. Es bleibt den KommentatorInnen der Pressekommentare überlassen, aufzuhorchen und das Aufklärungstheater zu hinterfragen.

  12. 12

    >Sofort nach Bekanntwerden der Vorfälle wurde die gesamte Lehrer- und Schülerschaft darüber detailliert in Kenntnis gesetzt.

    Ich bin mir sicher, dass dies leider einer der Gründe ist, warum so wenig bekannt wird.

  13. 13

    Ich möchte auch bestätigen, dass Wolfgang Harder ein sehr guter Mensch ist, ich war unter seiner Leitung von 1994 – 1998 auf der Odenwaldschule. Wie Kolja schon sagt, ich würde auch meine Tochter auch sofort ohne Bedenken auf die Schule stecken, wenn sie nicht so sauteuer geworden wäre ;)

    Die Odenwaldschule ist brilliant für Kinder mit schwierigen Familien oder einer bitteren Vergangenheit und bietet unendlich viel Potential um was aus seinem Leben zu machen. Man kann da ja nicht nur sein Abitur machen sondern nebenbei auch Lehren machen und mit Abschluss als Schlosser oder Schreiner abgehen.

    Es ist nicht fair den Namen der Schule wegen eines Vorfalls vor Jahrzehnten anzugreifen.

    Grüße aus Shanghai,
    Jakob

  14. 14
    schnippschnapp

    @Jakob Montrasio: Du hast natürlich Recht damit, dass die OSO viel Potential bei uns als Altschülern entfaltet hat. Man muss nur aufpassen, dass man nicht jede Kritik gleich als Angriff auf die Schule versteht. Wenn solche Vorfälle wie im Fall Becker bekannt werden, ist (selbst)-Kritik wichtig und es ist gut, dass dieser Fall in der Öfffentlichkeit diskutiert wird. Und nochmal: das Thema Sex/Beziehungen zwischen (erwachsenen) Schülern und Lehrern finde ich ganz schwierig, was die OSO betrifft. Das war so eine Grauzone und wurde nicht wirklich geklärt.

    Schlimm finde ich, dass in der Pädagogen-Szene der Name Gerold Becker anscheinend unangreifbar ist, und er sich kaum rechtfertigen musste. Dass das Ganze auf Wolfgang abfärbt, ist echt mies!

    Die OSO ist echt schweineteuer… gut dass es Stipendien gibt!

  15. 15
    hksche2000

    @#745912:
    „Nanny 911“ ist eine bekannte amerikanische Fernsehsendung, die sich mit Familien beschaeftigt, in denen die Kinder nur das tun, was sie wollen, und rigoros alles ablehnen, was sie nicht tun wollen. Der (US Polizei-) Notruf 911 deutet auf die „hoechste Not“, in der Eltern schliesslich eine Nanny um Hilfe rufen, die es mit einer Kombination von Engelsgeduld und Strenge (firmness) haeufig schafft, die Regeln eines friedlichen Familienlebens (wieder) herzustellen. Die Sendung spricht fuer sich selbst, wohin totale Antiautoritaet fuehrt.
    Remember Dr. Spock, parents‘ idol in the sixties, and how discredited his teachings now stand.
    Raising children is an art, (unfortunately) few parents master. Just look at the results…

  16. 16
    die made

    Die Odenwaldschule hat wohl auch Grund zur Halbherzigkeit bei der eigenen Vergangenheitsbewältigung: Es liegen ja noch andere Leichen im Keller. Ich habe fast die ganzen 70er an der Odenwaldschule verbracht und kann bestätigen, dass sexuelle Beziehungen zwischen Lehren und Schülern alltäglich waren. Herr Becker war auch nicht der Einzige, der sich an Minderjährigen vergriffen hat. Dies muss wegen Beschwerden von Eltern auch der Lehrerkonferenz bekannt gewesen sein.

    Folgendes Zitat von Klaus Mann über Schulgründer Paul Geheeb legt nahe, den Fokus nicht nur auf den „freizügigen“ 70er Jahren zu belassen: „Der Alte liebte es, wenn gegen Abend, nach dem Nachtmahl, einzelne seiner Schüler und vor allem seiner Schülerinnen ihn in seinem Zimmer besuchten. Wenn der Alte still und ohne sich zu regen eine Zeitlang gewartet hatte, klopfte es und irgend ein Mädchen kam, ihn zu besuchen. Wenn ungefähr eine Viertelstunde vorüber war, ging er zu Zärtlichkeiten, und, hinter dem weißen Barte zuckend, suchte sein großer, roter und alter Mund den ihren. Es klopfte aber bald wieder und ein anderes Mädchen kam. „¦“

    Die Odenwaldschule ist eines der freizügigsten Internate überhaupt. Auf dem Lande wohnen Lehrer und Schüler beider Geschlechts Tür an Tür in sogenannten Familien zusammen. Gerade hier sollte besonderes Augenmerk auf sexuelle Übergriffe von Autoritätspersonen gelegt werden. Dies fand zu meiner Zeit nicht statt. Schlimmer noch: Bekannte Vorfälle wurden einfach ignoriert. Auch nach Erscheinen des FR-Artikels wurde eine Aufarbeitung meiner Ansicht nach versäumt. Dazu hätte man Betroffene ausfindig machen, und sich mit deren psychischen Erkrankungen und Selbstmorden auseinandersetzen müssen.

    Ich befürchte, dass die derzeitige Diskussion über den sexuellen Missbrauch von Schülern nur den Gipfel des Eisbergs darstellt.

  17. 17
    Mossad Wiesenthal

    Ich habe die Kirche von jeher für falsch und verlogen gehalten. Die Ursache wird nie beseitigt, und ist auch nicht gewollt!??

  18. 18
    Beate Klarsfeld

    Eine einfache Entschuldigung wird hier wohl kaum ausreichen!! Ein lebenslanger Vorwurf bleibt auf jeden Fall bestehen bis hin zur Selbstaufgabe und Gleichgültigkeit!??

  19. 19

    ich bin ein informationssucher auf der suche nach erkenntnis und möchte durch meine fragen nur mein wissen erweitern bzw zusammenhänge besser verstehen.

    fakt eins: sexueller misbrauch ist ein verabscheuungswürdiges verbrechen, das entsprechend hart bestraft werden muss.
    fakt zwei: kinder denen sexuelle gewalt angetan wurde leiden bis ins erwachsenen alter an psychischen problemen (selbstverletzung, essstörungen, etc)

    „Damalige Schüler stellen erst nach einer Therapie oder nach Bekanntwerden der aktuellen Fälle Zusammenhänge her zwischen den sexuellen Problemen, die sie bis ins Erwachsenendasein begleitet haben oder das immer noch tun, und der Tatsache, dass sie als Kinder jahrelang jeden Morgen von einem Lehrer durch das Streicheln ihrer Genitalien unter der Bettdecke geweckt wurden.“

    was mir in diesem nicht klar wird: warum verursacht morgendliches wecken durch streicheln (ich hoffe das auch streicheln gemeint ist und kein handjob) der genetalien eine psychose oder sexuelle probleme?

    ich möchte, wie oben schon gesagt, nichts rechtfertigen oder klein reden, sondern nur mein wissen erweitern.

  20. 20
    Dorothea Weber

    Leider muß ich als Kinder- und Jugendpsychologin berichten, dass dies keine Einzelfälle sind.
    In der Einrichtung, in der ich arbeite (Kinder- und Jugendpsychiatrie, ambulant) kommen auf jede 100 PatientInnen etwa 20 Kinder, bei denen wir den dringenden Verdacht auf Mißbrauch haben, mindestens noch mal 10 mit einem latenten Verdacht, d.h. es gibt Hinweise.
    Beim „dringenden Verdacht“ kommen verschiedene Gruppen als TäterInnen in Frage, enge oder entferntere Verwandte, NachbarInnen, TrainerInnen, LehrerInnen, Pfarrer (wir arbeiten in einem katholischen Landstrich), JugendgruppenleiterInnen.
    Von unseren Vorgesetzten haben wir die Arbeitsanweisung bekommen „nicht aufdeckend zu arbeiten, zu schauen, dass die Mißbrauchsvorwürfe keine diagnostische Tragweite bekommen und von unserer Seite auch nicht dokumentiert werden. Das geht nicht, dass hier mit Dreck nach anständigen Bürgern geworfen wird, ist ja meist doch nur erfunden!“
    Wir versuchen jedoch, aktiv zu sein, auch wenn es der Firmenpolitik nicht entspricht, und wir damit eine Weisung verletzen. Für uns ist das eine ethische Frage.
    Oft versuchen die Kinder, die TäterInnen zu schützen (weil sie Angst haben, der Papa muß ins Gefängnis, und die Mama mag sie dann nicht mehr, oder sie werden in der Schule gemobbt, wenn „es“ bekannt wird).
    Unsere jüngsten PatientInnen sind 3, haben also noch kaum sprachliche Möglichkeiten, sich zu verständigen, es fehlen ihnen oft auch die Konzepte, dass dies, was mit ihnen gemacht wird, nicht richtig ist. Des weiteren Kinder jeden Alters, etwa gleichviele Jungen wie Mädchen.
    Die erste Handlungsebene ist dann, mit dem Kind im Rahmen mehrerer Gespräche einen Vertrag zu schließen (das Kind muß wissen, bevor wir was machen, ob es das will, was das heißen kann, muß dazu auch Bedenkzeit haben, und ich persönlich bestehe in der Regel auch darauf, dass das Kind mit unserem Vorgehen auch einverstanden sein MUSS, ausser es liegt Kindeswohlgefährdung i.S. einer unmittelbaren Gefahr für das Leben vor).
    Meist versuchen wir dann, eine Vertrauensperson des Kindes „mit ins Boot zu holen“, wobei wir diese so weit möglich über unseren Verdacht informieren, falls nicht möglich, werden allgemeine Erziehungshilfen gegeben („Wenn Ihr Kind sie darum bittet, lassen sie es bei der älteren Schwester schlafen, es braucht ja seinen Schlaf, hat beim alleine Schlafen Albträume“). Damit versuchen wir, dem Kind Schutzräume zu eröffnen, in der Hoffnung, dass es diese nutzen und ggf. auch ausweiten lernt.
    Falls die Vertrauensperson kooperieren will und kann, wird die Situation in der Regel nicht unmittelbar geändert, sondern es werden Belege für den Mißbrauch gesammelt. Mit diesen wenden wir uns dann ans Jugendamt- mit wechselndem Erfolg: Wenn wir Glück haben, dann reagiert die Mitarbeiterin/der Mitarbeiter angemessen, oft (sehr oft sogar) wird das Thema unter den Tisch gekehrt, verharmlost.
    Macht das Jugendamt mit, beginnen wir einen „Schutzwall“ um das Kind zu ziehen, d.h. es werden bestimmte Leute einbezogen die sich im Bedarfsfall schützend vor das Kind stellen können, ohne den Täter/die Täterin zu konfrontieren.
    Zum richtigen Zeitpunkt zieht das Jugendamt gemeinsam mit dem/der vertrauten Person dann die Polizei hinzu, erstattet Anzeige. Dann wird das Kind im Polizeirevier verhört.
    In der Regel werden die Verhöre mit dem Kind alleine so geführt, dass die Polizei zum Schluß kommt, dass „das Kind lügt“. Über die Belege kann dann ggf. durch das Jugendamt doch noch der Staatsanwalt aktiviert werden, der aber meist den Polizisten, die das Verhör geführt haben, nicht in den Rücken fallen will. Die Anzeige wird dann niedergeschlagen.
    Kommt es doch zu einem Gerichtsverfahren (wenn der Täter/die Täterin Elternteil ist, ZUERST beim Familiengericht, meist biegen diese das Thema dann schon ab. Kommt es zum Prozeß, wird das Kind gutachterlich untersucht, die sog. „Glaubhaftigkeit der Aussage“ wird geprüft. Bei einem familienfremden Täter kann es sogar zum Strafgerichtsprozess kommen. Meist nur dann, wenn er/sie einer sozialen Randgruppe angehört. Ist dies nicht der Fall, wird das Kind unter einen unglaublich heftigen Druck gesetzt, bis es „zugibt, gelogen zu haben“. Diese Kinder sind dann oft Selbstmordgefährdet, weil sie den Eindruck haben, sie könnten die Situation dadurch lösen, dass sie sich „weg machen“.

    Jetzt wird möglicherweise auch verständlich, warum wir das Sammeln von Belegen für den Mißbrauch und das Einverständnis des Kindes für unabdingbare Voraussetzung ansehen. Es wird sonst an der Situation retraumatisiert, emotional destabilisiert und ausgegrenzt.
    In jedem Fall versuchen wir, das Kind zu unterstützen, ihm oder ihr Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, ihm oder ihr einen geschützten Rahmen anzubieten. Manchmal gelingt es auch, gegenüber den/die TäterIn durchblicken zu lassen, dass wir Bescheid wissen, und er/sie sich Ärger einhandeln, wenn es zu weiteren Vorfällen kommt.
    Ein wirkliches Problem ist es, dass Kinder, die von Hartz IV leben, es sich oft nicht leisten können, regelmäßig zu kommen, weil die Fahrtkosten zum Termin zu hoch sind, und weder die Krankenkassen noch die ARGE für Fahrtkosten zum Arzt/Beratungsstellen Geld zur Verfügung stellen. Diese Kinder kommen dann nicht mehr, obwohl sie eigentlich dringend Hilfe wollen und brauchen.
    Von den vielen Kindern (ins. ca. 39) , die wir bisher im Laufe der letzten Jahre begleitet haben, bei denen wir ausreichend Belege hatten und die Kinder sich wehren/verteidigen wollten, kam es mittlerweile zu (beinahe) 6 Prozessen,
    1 Täter wurde zu 13 Monaten auf Bewährung verurteilt,
    1 Täter wurde zur Zahlung von 700 € an den örtlichen Sportverein verurteilt (stimmt, der Täter war der Trainer der örtlichen Jugendmannschaft),
    3 wurden freigesprochen
    1 hat sich vor dem Prozeß umgebracht.
    Etwa 20 Kinder ziehen es vor, nichts zu unternehmen. Früher dachte ich, „das geht ja gar nicht!“, aber nach verschiedenen Erfahrungen muß ich sagen, manchmal gibt es keine bessere Lösung. Wenn die Kinder nicht genug Unterstützung bekommen, haben sie ZUSÄTZLICH zum Mißbrauch noch eine Menge Probleme, die sich keinesfalls entwicklungsförderlich auswirken.
    2 Kinder sind weggezogen, damit sie nicht mehr in genau DIESE Schule gehen müssen (die Vertrauensperson war dann ein Elternteil oder beide Eltern, die diesen Weg gewählt haben).
    3 warten noch auf eine Gerichtsverhandlung, um dort als Zeugen und ggf. auch als NebenklägerIn gehört zu werden, bei Zweien davon wurden Aufnahmen des Kindes im Internet/per handy veröffentlicht.
    6 Kinder können sich die Fahrtkosten für die Behandlung nicht leisten, weil sie unter die Armutsgrenze fallen.
    Wenn es möglich ist, behandeln wir Kinder und Jugendliche, damit sie mit den Folgen eines Mißbrauchs zurecht kommen, geben ihnen Handlungsmöglichkeiten, um sich vor Übergriffen des Täters/der Täterin zu schützen, ohne sich selbst unmittelbar zu gefährden.

    Eigentlich genügt das nicht.

  21. 21

    Ein sehr aufschlussreicher Bericht, bei welchem man sich auch die Frage stellen kann, welchen Stellenwert, welche Wertschaetzung denn Kinder in unserer Gesellschaft haben.

  22. 22
    Herwig Schafberg

    Die Berichte über sexuellen Missbrauch am Berliner Canisius-Kolleg sowie anderen katholischen Schulen haben mitfühlende Erinnerungen an eigene Erlebnisse in mir aufgerührt, ohne dass ich Schüler einer dieser Lehranstalten war. Was mich vor allem bewegt, ist die Frage, warum es vielen Menschen schwer fällt, über solche Erlebnisse zu reden. Ich weiß nicht, woran es bei anderen hapert; aber ich weiß, warum ich nach einem zaghaften Versuch, mich anderen anzuvertrauen, entmutigt schwieg und es dabei beließ. Obwohl ich mit Anfang 60 schon fast
    „jenseits von gut und böse“ bin, wüsste ich vor Verlegenheit auch jetzt noch nicht, wo ich hinschauen sollte, wenn ich darüber redete. Ich versuche es mit Schreiben und überlasse es dem Zufall, ob es jemand liest, der mich kennt.

    Wenn ich heute aus der Distanz von fast 50 Jahren an meine eigenen Erlebnisse mit sexuellem Missbrauch zurückdenke, kommt mir die Tat an sich harmlos vor im Verhältnis zu den Skrupeln, die mich – das Opfer – als Folge dieser Tat lange Zeit belasteten. Jederman(n) weiß, dass es keiner großen Mühe bedarf, um einen pubertierenden Knaben sexuell zu erregen. Das könnte sogar eine Stubenfliege mit beharrlichem Krabbeln an mancher reizempfindlichen Körperstelle schaffen, was wenigstens den Vorteil hätte, dass der „bekrabbelte“ Knabe anschließend kein schlechtes Gewissen zu haben bräuchte. Doch wenn es sich nicht um eine harmlose Fliege handelt, sondern um einen gewieften Burschen, der die leichte Erregbarkeit eines wie in Trance versetzten Jungen geschickt ausnutzt, kann es passieren, dass er bei diesem Jungen nicht bloß einen flüchtigen Orgasmus auslöst, sondern auch bleibende Scham- und Schuldgefühle – insbesondere bei einem Jungen, dem wie mir zur Tatzeit die strenge Moral der frühen sechziger Jahre schwer auf der Seele lastete; denn das war eine Zeit, in der bekanntlich jede homosexuelle Handlung verpönt und junge Männer nicht einmal selbst Hand an sich legen sollten.

    Die Echtheit eines Freundes zu erproben, bietet sich „in dem Augenblick, da man ihm ein Unglück, davon man soeben getroffen worden“, erzählt. So heißt es in Arthur Schopenhauers „Aphorismen zur Lebensweisheit“. Ich hätte auf solch eine „Erprobung“ besser verzichten und den Mund halten sollen; denn einer der beiden Freunde, denen ich mein „Unglück“ anvertraut hatte, erwies sich nicht gerade als hilfreich, sondern reagierte darauf, als ob ich selber daran schuld wäre – und erzählte es weiter, worauf zum Schaden der Spott kam.

    Der Spott legte sich; aber nicht die Gerüchte – und sie entfernten sich immer mehr vom Kern der Wahrheit. Während am Anfang, als ich freundschaftlichen Rat suchte, die Frage stand, was gegen den obszönen Eingriff in meine Intimsphäre zu tun gewesen wäre, ging es am Ende der Gerüchtekette nur noch um die Frage, ob ich schwul wäre. Wenn ich heute alte Schulfreunde darauf anspräche, wüssten diese vermutlich nichts mehr davon, weil es sie nicht betraf und sie nicht wissen konnten, wie sehr mich diese stigmatisierende Frage seit jenem traumatischen Eingriff quälte. Da ich damals wie die meisten Menschen der Meinung war, dass Schwule abartig wären und eingesperrt werden müssten, fühlte ich mich so, wie sich möglicherweise ein Antisemit vorkommt, der von Gesinnungsgenossen verdächtigt wird, jüdischer Herkunft zu sein – und sich nicht sicher ist, ob dieser Verdacht zutrifft.

    Nach dem Vertrauensverlust, den ich mit meiner außer Kontrolle geratenen „Beichte“ erlitten hatte, behielt ich die Schmach fortan für mich und fraß – mangels Drogen, die wir noch nicht kannten – verstört alles in mich hinein, was essbar war. Das hatte wenigstens den Vorteil, dass ich bald kein hübscher Knabe mehr war, sondern fett, unansehnlich und, wie ich hoffte, auch unberührbar.

    An Homophobie ließ ich mich Jahre lang nicht übertreffen, ekelte mich vor Körperkontakt und zog im gemeinschaftlichen Umkleideraum des Schwimmbades meine Hosen mit solcher Geschwindigkeit aus und an, dass kaum jemand die Chance hatte, meine „Blöße“ zu entdecken.

    Doch mit welcher Wucht mich die traumatischen Erinnerungen an jenes Ereignis weiter verfolgten, wurde mir klar, als ich – inzwischen der Pubertät entwachsen, kurz vor dem Abitur stehend und um einige Pfunde leichter – auf einer Reise von einem Mann sexuell belästigt wurde und ich mich nicht damit begnügte, ihn wegzustoßen, sondern voller Panik in mein Hotelzimmer flüchtete, vor Schreck am ganzen Körper zitternd die Tür abschloss, völlig überflüssig auch noch eine Kommode vor die Tür schob und das Fenster meines im Obergesschoss gelegenen Zimmers verriegelte, als ob ich anders die „Versuchung“ nicht davon abhalten könnte, sich abermals an mir zu vergreifen. Ich kam mir anschließend selbst höchst lächerlich vor; aber mit dieser Einschätzung ließ sich auch diese Panikattacke nicht rückgängig machen. Ich hätte Hilfe gebraucht, schämte mich jedoch meiner hysterischen Angst vor männlicher Zudringlichkeit und schwieg weiter; denn es gibt kaum Dinge, „welche so sicher die Leute in gute Laune versetzen, wie wenn man ihnen ein beträchtliches Unglück… erzählt oder auch irgendeine persönliche Schwäche ihnen unverhohlen offenbart“, heißt es an anderer Stelle von Schopenhauers Aphorismen. Es ist gut, dass sich in der Literatur manche Lebensweisheit finden lässt, hinter der man wenigstens ein Stück persönlicher Betroffenheit schamhaft verbergen kann.

    Es brauchte noch ein weiteres Ereignis, bei dem ich mich zu meinem Verdruss so lächerlich verhielt, dass ich mich nun dazu durchrang, das Übel aus eigener Kraft sozusagen an der Wurzel zu packen. Die Anzüglichkeit dieser Formulierung erschließt sich nur dem, der aufmerksam ein Stück weiter liest.

    Ich war inzwischen Student in Heidelberg und merkte eines Tages, dass ein Mann hinter mir her war, der mich schon im Schwimmbad mit seinen Blicken verfolgt hatte. Ich war relativ kräftig und hätte den Mann verprügeln können, wenn er mir zu nahe gekommen wäre. Doch mich überkam plötzlich wieder eine Panikattacke und ich rannte davon, bis ich sicher war, dass der Mann nicht mehr folgte und herausfinden konnte, wo meine Wohnung war. Dass ich manchen Männern gefiel, war mir nicht neu und es störte mich nicht, solange sie sich damit begnügten, mir nachzuschauen. Aber dass jemand mich auf meinem Heimweg verfolgte, war mir unheimlich und erinnerte mich schaudernd an jene Nacht in meiner norddeutschen Heimat, als sich jemand wie im Taumel seiner Sinnlichkeit an mir zu schaffen machte und ich mich – regungslos wie im Wachkoma – nicht dagegen gesperrt hatte. Warum eigentlich nicht? Hatte ich nicht gekonnt oder nicht gewollt, weil etwas in mir daran Gefallen gehabt hatte?

    Ich hatte mich nie getraut, das herauszufinden. Aber nun wollte ich es wissen. Die Zeit darür war reif. Mit der achtundsechziger Bewegung war die bürgerliche Gesellschaftsordnung in Frage gestellt und damit auch der christlich sowie faschistisch geprägten Moral dieser Gesellschaft der Kampf angesagt worden. Ich wollte diesen Kampf nicht bloß auf gesellschaftlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene führen und mich endlich von moralischen Zwängen befreien, die ich als bedrückend empfand.

    Als achtundsechziger Antifaschist dachte ich über vieles anders als früher und war insofern auch nicht mehr der grässlichen Meinung, dass Schwule im Dritten Reich zu Recht im KZ gesessen hätten. Ich war mir allerdings nicht sicher, ob homosexuelle Lebensweisen symptomatisch für die Dekadenz der bürgerlichen Gesellschaft oder – wie etwas in mir hoffte – eine fortschrittliche Alternative zur „spießbürgerlichen“ Familienidylle waren.

    Man hatte mich einst beispielsweise genötigt, ins tiefe Wasser zu springen, so dass ich meine Angst vor tiefem Wasser verlor. Später schaffte ich mir einen Hund an, um meine Scheu vr Hunden zu überwinden. Genauso brutal wollte ich nun meine Homophobie bekämpfen, indem ich mich auf Sex mit enem Mann einließ – dieses Mal aus freien Stücken, als Herr der Situation und zum Zeichen meiner Fortschrittlichkeit, wie ich mir überflüssigerweise zur Idealisierung meines amoralischen Vorhabens einredete.

    Ich hatte gehört, dass es in Heidelberg mit dem „Whisky a GoGo“ eine Bar speziell für Schwule gab und machte mich eines Abends wild entschlossen und fortschrittsgläubig auf den Weg dorthin. Was ich mir unter den Zuständen in einem „schwulen“ Lokal vorgestellt hatte, weiß ich nicht mehr; aber ich erinnere mich noch genau, dass mir beim Betreten dieses Lokals plötzlich gruselnd einfiel, wie Tannhäuser der Sage nach im Berg der Venus verschwuunden und damit der ewigen Verdammnis anheim gefallen war. Ich stellte alerdings schnell erleichtert, aber auch ein wenig entäuscht fest, dass mich hier gar kein orgiastisches Treiben wie in Sodom und Gomorrha erwartete, sondern lediglich angenehme Musik, nette Leute beiderlei Geschlechts und anregende Gespräche. Ich ließ mich im Laufe des Abends auf eine Unterhaltung mit einem Mann ein, der in seiner starken Virilität auf mich den Eindruck machte, als hätten die Götter ihn dazu bestimmt, Helden zu zeugen – und verbrachte den Rest der Nacht in seinem Bett. Als ich am nächsten Tag, sexuell befriedigt und moralisch befreit, bei meiner Vermieterin im Wohnzimmer saß und mir während des Gespräches mit ihr einfiel, was ich nachts getrieben hatte, dachte ich, dass diese alte Nazihippe mir vermutlich entsetzt die Koffer vor die Tür stellen würde, wenn sie wüsste, was ich getan hatte. Aber sie wusste es nicht und ich hatte beim Gedanken an diese „Schweinerei“ keinerlei Schamgefühle, wie ich zusätzlich befriedigt feststellte. So sollte es bleiben!

    Während andere Männer sich weiterhin auf die damals modische Suche nach dem G-Punkt der Frau konzentrierten und einige vermutlich immer noch diesem tief verborgenen Geheimnis der Vulva auf die Spur zu kommen versuchen, genoss ich erst einmal, meine Scheu vor Nacktheit zu überwinden und die Attraktivität meines Körpers ungeniert von einem Mann entdecken zu lassen, der dabei viel Liebe zum Detail bewies. Ich hatte bis dahin keine Ahnung gehabt, wo der männliche Mensch überall erogene Zonen hat – und die Mädels, mit denen ich vorher enger zusammen gewesen war, hatten das anscheinend auch nicht gewusst.
    Das sollte sich ändern, als ich aus dem anarchischen Durcheinander homoerotischer „Laster“ mit viel Erfahrung und ohne Reue auf den bürgerlichen Pfad heterosexueller „Tugend“ zurück gekehrt war. Nach einigen Jahren trat ich – im Widerspruch zu meinen achtundsechziger Überzeugungen – sogar in den“heilgen Stand der Ehe“ und tat dieses, weil es beim ersten Mal mit der Tugendhaftigkeit nicht so gut geklappt hatte, noch ein weiteres Mal, brachte es – soweit bekannt – auf vier Kinder und so auf eine statliche Nachwuchsschar, die der fortpflanzungsfaule Durchschnittsdeutsche wohl eher „Ausländern“ sowie „Asozialen“ zutraut als einem Mann mit meiner „lasterhaften“ Vergangenheit.

    Mit der radikalen Befreiung von Scham- und Schuldgefühlen hatte der Gedanke an Berührungen durch einen Mann an Schrecken verloren – und mir wäre heute vermutlich auch jener sexuelle Kontakt zu Beginn meiner Pubertät nicht peinlich, wenn die Umstände für mich nicht so demütigend sowie beschämend gewesen wären. Zu diesen Umständen gehört nicht bloß die Ausnutzung einer Situation, die ich nicht unter Kontrolle hatte, sondern auch und besonders der dominierende Einfluss einer strengen Morali, unter dem ich nach der Tat lange Zeit litt und den ich mittlerweile noch viel mehr als Eingriff in meine Intimspäre ansehe als das, was mir in jener Situation konkret angetan worden war.

    Wenn ich heute in meiner neuen Heimat Berlin unterwegs bin und Jungen in dem Alter sehe, in dem ich damals war, beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass ich diese Jungen vor einer Bedrohung schützen müsse. Da es sich lediglich um ein obskures Gefühl und nicht um einen klar strukturierten Gedanken handelt, ist nicht deutlich zu ekennen, vor wem ich sie schützen möchte: Vor älteren Männern, die sich an ihnen vergreifen wollen, oder vor ebenso alten und nicht minder abscheulichen Männern, die sich entblöden, die „Tugend“ junger Menschen kontrollieren zu wollen, sich nicht scheuen, bei diesen Heranwachsenden unnötige moralische Skrupel zu erzeugen und nicht einmal vor inquisitorischen Eingriffen in deren Intimsphäre zurück schrecken? Es ist mir egal, ob es sich bei solchen aufdringlichen „Hosenstallschnüfflern“ um Patres, Imame oder andere Personen handelt, die sich etwas auf ihre vermeintlichen Kenntnisse göttlicher Gebote sowie natürlicher Gesetze einbilden und darüber wachen wollen, dass ihre Mitmenschen im Sinne diese fiktiven Gebote bzw. Gesetze tugendhaft leben. Man lehre diese „Tugendwächter“ Demut – besonders vor den Menschen, denen sie „Tugend“ beibringen möchten!

  23. 23
    Jojo

    Es ist völlig egal, wo ich OSO-Altschüler treffe, ziemlich schnell dreht sich das Gespräch um den sexuellen Missbrauch durch den früheren Schulleiter Becker und des Mitarbeiters Held in den 70er und 80er Jahren, und darum, dass die Schule nie die Verantwortung für das Treiben ihres Schulleiters übernommen hat. Ja, es haben alle gewusst, keiner hat was gemacht oder gesagt. Ja, es ist alles ewig her, aber sobald das Thema auf dem Tisch ist, erregen sich die Gemüter. Es sieht so aus, als ob Leute da noch Gesprächsbedarf haben. Ich habe selbst mit mindestens 10 Leuten gesprochen, die von den Übergriffen durch Becker und Held betroffen sind. Streicheln an den Genitalien? Klingt ja harmlos. Ich habe Menschen zugehört, die Opfer heimtückischer und manchmal gewaltsamer Übergriffe geworden sind. Manche haben Geld bekommen, andere nur ein paar Turnschuhe. Wieder andere wurden einbestellt, um sexuelle Dienstleistungen zu erbringen. Ich finde das alles einfach nur zum kotzen!

  24. 24
    Casandra

    Von den Missbräuchen in der Odenwaldschule wussten doch damals alle-alle damals tätigen Lehrer wussten davon und schwiegen.Und Gerold Becker war nicht der einzige .Er trieb es wohl nur am tollsten.Er nutzte seine macht als schulleiter um seinen sexuellen Neigungen nachzugehen und war dabei noch ein hochanerkannter Pädagoge.Missbräuche haben eine hohe Dunkelziffer und Täter werden kaum zur rechenschaft gezogen. Jede Verkehrsstraftat wird viel härter und unnachgiebiger verfolgt. Was sind Kinder wert: nichts.Die Kinder- und Jugendpsychologin schreibt die wahrheit. Eine nicht unwesentliche Zahl von kindern in der Kinder-und Jugendpsychiatrie sind opfer von missbräuchen. Und keiner glaubt ihnen.

  25. 25
    Zyniker

    Das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen:es gibt schulpflicht und in diesen pflichtveranstaltungen werden dann die kinder missbraucht von sogenannten pädagogen-auch beamte-wird das dann möglicherweise ausnahmsweise mal thematisiert ist ja alles schon verjährt und eh nur schwindelei und kindliche phantasie.Was kinder da angetan wird ist unglaublich und der verantwortliche staat der sonst alles und jeden durchreguliert unternimmt NICHTS.

  26. 26
    wissender

    nicht zu vergessen G. schweigkofler -ehemaliger mitarbeiter an der odenwaldschule-heute engagiert bei antonio amadeu-wir sind ja trotz allem soo gut

  27. 27
    Jojo

    @#747993:

    Die Reaktion nach dem Artikel in der Frankfurter Rundschau 1999 war dann ja auch: „Das haben alle gewusst“. Ich habe mit Leuten gesprochen, die von Gerold Becker und Wolfgang Held sexuell misshandelt wurden. Wer noch? Wer ist bereit Namen zu nennen? Wer hat Hinweise? Der OSO geht langsam der Arsch auf Grundeis, es melden sich anscheinend immer mehr Altschüler, welche von sexuellen Misshandlungen betroffen sind. Wer hier postet, kann davon ausgehen, dass sich die Infos vernetzen, also auf geht’s!

  28. 28
    Dorothea Weber

    Lieber Herwig,
    Dein Beitrag hat mir sehr viel Kraft gegeben, und auch Hoffnung: ich finde es sehr beeindruckend, wie Du Dein Leben gestaltet hast und mit dieser speziellen Situation umgegangen bist!
    Respekt!

    Ich wünsche mir sehr, dass mehr über Mißbrauch geredet wird. Dein Beitrag ist ein guter Anfang, auch weil er wegführt vom
    „die Opfer verwalten“
    und den Blick auf den Mißbrauch erweitert. Nicht darüber reden können bedeutet ja für Menschen in dieser speziellen Problemlage auch, Angst zu haben, als „defizitär“ stigmatisiert zu werden. Und diese Angst ist sehr begründet!
    Ich erinnere mich an die Diskussionen zur Vergewaltigung von Frauen mit Beginn in den 60ger Jahren. Vergewaltigte Frauen wurden damals noch als defizitär stigmatisiert. Eine Wortwahl war „geschändet“. Das bedeutet im eigentlichen Sinn vermutlich, dass eine Schande der Frau, vergewaltigt worden zu sein, von den Nutzern dieses Wortes angenommen wird.
    Es gab „žVergewaltigungswitze“. Das gibt es heute zum Glück kaum noch, und wenn sie jemand erzählt, blamiert er sich bis auf die Knochen.
    In psychoanalytischen Lehrbüchern, z.B. von C.G. Jung, und von S. Freud, wurde damals noch die Meinung vertreten, dass ein Fräulein oder eine Frau Signale aussendet, durch die der Täter zur Vergewaltigung ermutigt würde. Es korrespondiere quasi eine Übereinkunft für die Tat, bevor sie ausgeführt wurde, zwischen dem Vergewaltiger und der vergewaltigten Frau. Diese Stellen sind in den neueren Auflagen nicht mehr vertreten, offensichtlich hat da ein Paradigmenwechsel zu diesen, die Diskussion damals sehr behindernden Konzepten statt gefunden: es war nicht wissenschaftlich, nicht belegt, es schützte die Täter und machte die Frauen in dieser speziellen Problemlage handlungsunfähig, knebelte sie, verurteilte sie zum Schweigen! Aber in alten Auflagen sind diese Konzepte noch zu finden. Wer heute zufällig in einem antiquarischen Buch auf eine solche Stelle trifft, kann das kaum glauben! Damals wurde wirklich der Frau eine Verantwortung für die Gewalt durch den Täter zugesprochen, im Sinne von „ždie ist ja selbst schuld, was trägt sie auch so einen kurzen Rock/ geht abends allein in eine Kneipe/ sieht sie sich nicht besser vor“.
    Es wurde von der Frauenbewegung eine breite Diskussion angeregt, die zu diesen Paradigmenwechseln führten. (Für vergewaltigte Männer, mißbrauchte Kinder und Schutzbefohlene gibt es bisher nichts vergleichbares, es wird noch totgeschwiegen.)
    Ich sehe hier viele Parallelen zum Missbrauch an Kindern bzw. Schutzbefohlenen. Es gibt Konzepte in den Köpfen, die eine Knebelung bewirken, zum Schweigen und zur Scham zwingen sollen. Viele dieser Konzepte sind und bleiben unklar, weil nicht darüber geredet werden kann!
    Wenn es zu schaffen ist, dass eine breite, offene und klare Diskussion zum Thema geführt werden kann, können auch bestehende unbewusste Konzepte zum Missbrauch bearbeitet werden. Damit könnten Handlungsspielräume entstehen, in denen die Retraumatisierungen durch die Scham, durch das Redeverbot verändert werden.

    Auch das beschreibst Du sehr anschaulich, Deine Angst, schwul zu sein, die Reaktionen von Leuten, mit denen Du redest. Und wie Du die Angst anpackst, damit Du Dich von ihr nicht behindern lässt.
    Wirklich, ich bin sehr beeindruckt!

  29. 29
    Peter

    Ich selbst war von 87-91 auf der OSO. Von Übergriffen habe ich nichts mitbekommen. Wohl aber von Bindungen zwischen Lehrpersonal und SchülerInnen, die vom dienstlichen ins persönliche übergingen. Allerdings ist das beim Familien-Konzept der OSO auch kein Wunder. Allerdings waren diese „Freundschaften“ auch von den Schülern gewollt. Von sexuellen Handlungen in diesem Zusammenhang ist mir in der gesamten Zeit nie etwas bekannt geworden. Welche Rolle soll denn der hier genannte, ehemalige Geschäftsführer spielen? Akteur oder Mitwisser, bzw. Beschützer von Gerold Becker?

  30. 30
  31. 31
    J Dehmers

    Die Odenwaldschule ist zwar keine chrstliche Schule, aber Gerold Becker ist auch Theologe. also gibt es doch wieder eine Verbindung

  32. 32
    wissender

    Er hat ja auch ethik und religion unterrichtet ohne skrupel….wie eine persönlichkeitsspaltung und er musste wohl soviel macht gehabt haben das niemand der andereren lehrer und mitarbeiter sich traute das aufzudecken bzw etwas dagegen zu unternehmen-mal abgesehen von denen die selbst missbrauchten, es war ja nicht nur becker. Aber was war mit den eltern? Die mussten doch auch etwas gewusst haben. Wieso wurde da nichts unternommen?Was steckt dahinter?wer weiss was?Welche rolle spielte hartmut von hentig. Wusste der was oder konnte der was ahnen?

  33. 33
    Mitfühlender

    Natürlich müssen Dinge, die faul sind, diskutiert werden. Naiv möchte man aber auch nicht sein.
    Sorry,der Beitrag erreicht bei Weitem nicht das Niveau, das die ehemaligen Odenwald-SchülerInnen vorführen:
    http://misalla.wordpress.com/2010/03/05/die-odenwaldschule-?-kann-ein-skandal-immer-skandaloser-werden-das-flaggschiff-der-deutschen-landerziehungsheime-zeigt-wies-geht/
    Außerdem ist er politisch extrem naiv. Ist Ihnen bekannt was ein ,,Entlastungsangriff“ ist? Ok, Niemand ist für ein Beschönigen. Mögen die Sachen auf den Tisch kommen (was schon 1998 der Fall war). Aber den Kontext wollen wir doch bitte mitbetrachten.

    Wenn in diesem Land ein Kind auf der Strecke bleibt, weil z.B. die Eltern wegen dem immer schwieriger werdenden Tanz ums Goldene Kalb keine Energie, Zeit, Interesse mehr für es haben, dann gibt es in diesem Land keinen besseren Platz als die Odenwaldschule. Sie ist in der Tat sauteuer – aber eine ehrliche Rechnung, was die Öffentlichkeit an einer öffentlichen Schule pro Kopf ausgibt, wird man kaum finden. Es steht wohl nur fest, dass kein Bundesland dafür so wenig ausgibt wie Hessen. Und da spielt die Odenwaldschule in einer ganz anderen Liga als das vermeintliche Elite-Internat Hansenberg im Rheingau, die bei höherem Aufwand längst nicht das erreicht wie die Odenwaldschule, der man gerade deshalb jetzt verstärkt die Daumen drücken sollte.

  34. 34
    wissender

    identifikation mit dem Agressor?

  35. 35
    Elli (natürlich ein Pseudonym)

    Ich bitte die Redaktion (Johnny Haeusler) den ersten meiner beiden beiträge zu löschen – und diesen eventuell auch gleich. Danke!

  36. 36
    kammerton

    @#745912: schön, dass dieser Beitrag gleich am Anfang steht.

    Genau das hat mir die „Reformpädagogik“ immer suspekt gemacht – dass sie nicht konsequent ist! Kinder sind dort nicht wirklich als Personen anerkannt, mit allen demokratischen Rechten – sie sind immer noch Objekte von „Erziehung“.

    Gut, dass es doch schon einen konsequenteren Ansatz gibt – Demokratische Schulen.
    Dort gilt in den Beschluss fassenden Versammlungen (1 x pro Woche) für alle Menschen, egal welchen Alters und welcher Funktion: 1 Person/1 Stimme.
    Abgestimmt wird über alles.
    Lehrer werden lediglich mit Jahresverträgen eingestellt und das nur über die Schulversammlung. (wer also von den Schülern nicht mehr gewünscht ist muss gehen!)
    Es gibt ein Justizkommitee, vor das jeder jeden bringen kann, was auch eifrig genutzt wird (nach Ausnutzung vorgelagerter Schlichtungsstrategien).

    Es gibt keine Teilnahmepflicht am Unterricht (viele Schulen bieten von sich aus gar keinen Unterricht an, Unterricht kommt dann nur auf Initiative von Schülern zu Stande) http://www.sudbury.de/

    Es entsteht dadurch eine völlig andere Kultur. Selbstverständlich muss man trotzdem wachsam bleiben…

  37. 37
    kammerton

    @#746271: Laissez-faire und antiautoritär werden ständig verwechselt.

    Das Internat, dem dieser Begriff zuerst zugeschrieben wurde war Summerhill. (Übrigens 1922 in der Nähe von Dresden gegründet).
    Neill, der Gründer, konnte mit diesem Begriff nichts anfangen, er hätte ihn nicht benutzt, es war vielmehr der deutsche Verlag (Rowohlt), der seinem Buch damit einen Stempel aufdrückte. Dadurch verkaufte es sich plötzlich sehr sehr gut.

    Die Summerhillschule allerdings hat nichts mit Regellosigkeit zu tun – im Gegenteil, es gibt wohl keine andere Schulform, in der so viele Regeln aufgestellt werden, wie in demokratischen Schulen – und zwar werden die Regeln in der von den Schülern dominierten Schulversammlung eingesetzt oder wieder gelöscht. Meist sind es so an die 200. Und jeder kann jeden wegen Nichteinhaltung vor das Justizkommitee bringen.

  38. 38
    Elli

    (Ich poste nochmals da fälschlicherweise alles gelöscht wurde.)

    Hallo OSOler. Mit Interesse lese ich hier und bei misalla.wordpress.com mit obwohl ich nie Eure Schule besuchte. Ich hoffe Ihr nimmt es mir nicht übel, dass ich mich hier zu Worte melde. Das Thema ist für mich interessant und zugleich wichtig. Durch das mitlesen fühlte ich mich mehr und mehr motiviert (nach mehreren Jahrzehnten) zu solchem Thema persönlich Stellung zu nehmen. Selbst bin ich Schweizer Bürger und sehe Deutschland als eine art zweite Heimat an.

    Mit Verlaub möchte ich meinen Eindruck zu dieser Diskussion zuerst kundtun. Zu beginn sah ich dies eher als Schlamm Schlacht an. Doch es scheint, dass sich hier eine Objektive Diskussion daraus entwickeln konnte. Es wurde mehr und mehr differenzierter geschrieben. Gut so! Denn ich mag es überhaupt nicht nur in Schwarz-Weiss zu mahlen. Da gibt es viel zu viele Graustufen dazwischen. Ich wünsche mir auf jedenfalls, dass jede und jeder OSOlerIn Frieden findet und tatkräftig an der Aufarbeitung teilnehmen kann ohne die Schule generell und die jetzigen Schüler, Lehrer und Verantwortliche zu Beschädigen.

    Doch nun zum eigentlichen Grunde dieses Schreibens. Meine Schulzeit verbrachte ich seit meinem 8. Lebensjahr weit weg von meiner Familie. Die wahren gründe sind mir bis heute verschlossen geblieben – es gibt Vermutungen. Doch die Protagonisten die dieses jeweils inszenierten waren hauptsächlich Lehrer und andere Angestellte des Staatsapparates. Zu beginn meines zweiten Schuljahres wurde ich in das Schweizerische Kinder Gulag (manche nennen es auch Kinderheim) deportiert. Meiner Mutter wurde damls mitgeteilt, dies sei das beste für mich (wer Entscheidet da eigentlich) und es sei wunder schön und die Leute dort seeeehr nett. Natürlich wusste ich nicht wie mir geschah und schups war ich auf dem Chaumont (im Schweizerischen Jura direkt oberhalb Neuenburg gelegen). Ich verbrachte gute 6½ Jahre dort. Landschaftlich war es schön doch das mit den Leuten, da gehen die Meinungen doch sehr weit auseinander. Es gab für mich lediglich drei Vertrauens Leute und die konnten an meiner Situation nichts verändern ausser mich moralisch zu unterstützten. Es gab irgend mal einen Ansatz von neuen Strukturen mit Familien Gruppen (wie bei Euch in der OSO). Doch später ist das dann alles wieder verfallen. Was ich in mir die letzten mehr als vier Jahrzehnte mitgeschleppt hatte war nicht der Sexuelle missbrauch sondern die Physisch-Geistige Vergewaltigung. Das prägt langfristig viel stärker als der sexuelle Missbrauch (vermutlich ausser wenn dabei physische Gewalt involviert ist).

    Wenn ich einige Eurer Geschichten lese finde ich die total Menschlich und „žnormal“. Das gab es auch bei uns. Zwar waren wir stärker kontrolliert doch auch da gab es Möglichkeiten für Zärtlichkeiten. In erster Linie zwischen Schülern. Die Mädels waren doch etwas weiter weg gelegen (anderes Haus), somit beschränkten sich die Zwischen Körperlichen Beziehungen zwischen den Jungs. Um körperlichen Kontakt und manchmal daraus auch sexuelle Handlungen daraus entstehen zu lassen gibt es nur drei Möglichkeiten: man(n) lässt es zu, es passiert einfach, oder es erfolgt unter zwang ev. mit Gewalt Einwirkung. Für mich war Vergewaltigung nie ein Thema – es ist einfach nur passiert also hat man es zugelassen. Ich war frühpubertierend, war „žalleine“ – da empfand man die nähe von Freunden doch sehr angenehm. Rückblickend muss ich gestehen hat mich dies sehr befreit und wer weiss ob ich nicht depressiv geworden währe oder sogar Suizid gefährdet ohne diese freundschaftlichen Zuneigungen. In meinem Leben habe ich damit schon sehr lange Freundschaft geschlossen.

    Was viel schlimmer war waren jedoch die physisch (Schläge sogar Prügel) geistigen (Foppen bis hin zum Mobbing) Drangsalierung. Was vor allem demoralisierend war, waren die Dauerbrenner. Leute wie mich waren Kanonfutter für die Übeltäter. Die Konsequenz hieraus waren langfristige Schäden an Ansehen und Akzeptanz – Lebzeitig. Das hierbei die Schulischen Leistungen nicht sehr gut waren kann man schon fast daraus ersehen. Es gab Freunde die einfach mal verschwunden waren. Uns hatte man gesagt, dass diese nach Hause gingen (oder nicht mehr aus den Ferien zurück kamen). Viel, viel später musste ich erfahren, dass es Suizide gab. Da erinnerte ich mich an eine eigene Situation wo ich mir lange einreden musste „žwartet nur, der Tag wird kommen da werde ich Euch zeigen wie verlogen Ihr wart“. Vermutlich hat mich diese aussage das Leben gerettet. Jedenfalls ist es so, dass ich heute noch auf den Beinen bin und mein Leben ganz gut im Griff habe. Ein anderer Junge war permanent agressiv und schlug die Mitbewohner mit Stock und Stein. Ich muss vermuten, dass es diesem Jungen im leben richtig schlecht ging.

    So schnell wie ich im Gulag gelandet bin, so schnell wollte man mich eines Tages nicht mehr haben. Da stand ich nun als teenager, entwurzelt von Familie, entwurzelt von Freunden, entwurzelt von der Gemeinschaft, entwurzelt von der Gesellschaft in meiner Stadt. Da fingen meine wahren Probleme erst richtig an. Es dauerte bei mir ganze 25 Jahre – ein Vierteljahrhundert – bis ich wieder einen Fuss auf den Boden von Chaumont gestellt hatte. Es war befreiend. Ich bin nicht einfach mir dem Auto hingefahren sondern machte eine 5 Tages Wanderung über den Jura. Ganz alleine und mit nur sehr wenig im Rucksack, geschlafen wurde im Freien – quasi eine Therapie in fünf Tagen.

    In den über vier Jahrzehnten habe ich einiges aufgearbeitet wie; meine sexuellen Abenteuer mit jüngeren und älteren beiden Geschlechtes. Ich habe aufgearbeitet das ich den grössten Teil meiner Kindheit und die hälfe meiner Jugend in der Hölle gelebt hatte. Ich weiss wer ich bin, was ich kann, wo meine schwächen und stärken liegen. Das ist ja schon ganz viel. Ich währe noch so gerne ein OSO Schüler gewesen. Es währe ein halbes Paradies gewesen – da bin ich mir sicher. Die Beziehungen in der OSO-Familie mit den Mädels, Jungs und Lehrern – welche auch immer, die Geistige, Kulturelle Wissensvermittlung ganz zu schweigen der Sport und Spass. Ich leide ab und zu an Geister Faulheit weil meine Gedanken sich in der Vergangenheit verirren, dass ist manchmal ein grosses Problem. Ich hätte es gerne anders.

    Noch eine kurze „žpersönliche“ Meinung zur Thematik selbst. „žKnaben Liebe“ gab es immer und wird es immer wieder geben – in jeder Kultur auf diesem Planeten. Vor 40 Jahren war Aufklärung hoch im Kurs. Man suchte nach allen möglichen wegen um eine „žandere“ Gesellschaft nach dem Krieg zu schaffen. Heute, so finde ich, fallen wir wieder zurück in eine Zeit wie vor 60-70 Jahren wo Intoleranz, Zucht, Nationalismus und nur eine sicht herrschte. Ich frage mich hier, wie viele von Euch in der OSO Eure ersten Sexuellen Erfahrungen gemacht habt und nicht lange danach gefragt habt was und wie ihr es gemacht habt. Heute aber die gleichen Leute einen strengen Massstab verlangen. Knabenliebe wird es immer geben, wenn nicht die einen so die anderen. Und wie sieht es mit „žMädchenliebe“ aus? Darüber wird nicht geredet. Vor einigen Jahrzehnten wurde in der Schweiz zu diesem Thema ein Papier ganz diskret in den Umlauf gebracht. Darauf stand (in etwa) folgendes wenn ein Kind nach dem Weg in der Stadt fragen muss: „žRichte Dich an eine Frau oder Polizisten“. Als ob Polizisten nicht phädophile sein könnten – also „žÜber Menschen“ sind. Gab es dies nicht schon mal den Über-Mensch in Deutschland? Aufklärung ist gut, was wir nicht ´vergessen dürfen ist, dass nebst Knabenliebe auch das Bedürfnis der Heranwachsenden immer bleiben wird. Man wird immer Heranwachsende finden, die Männer suchen. Wie wollt Ihr dieses Problem lösen? Bitte versteht mich hier nicht falsch. Ich sage nicht das man all dies „žfördern“ solle. Ich habe meinen Anteil der Erfahrung in diesem Leben gemacht und fühle mich stark genug in der Mitte zu stehen. Währe ich völlig beschützt aufgewachsen, würde ich heute ein völlig angepasster Bürger sein. Ist dies im sinne der Odenwald Philosophie? Glaube ich nicht!

    Fazit dieser kurzen Lebensgeschichte ist, so scheint es mir, dass einige von Euch wohl noch nicht im Reinen sind mit all den gemachten Erfahrungen. Sonst wäre dieses lostreten dieser Geschichte über die Odenwaldschule nicht passiert. Jedoch bin ich froh das es passierte. Dieser kurze Bericht, so hoffe ich, soll zwei-drei dinge Lösen helfen: [1] es ist ein anderer Befreiungsschlag für mich (danke für das zulassen), [2] ich hoffe es zeigt Euch, dass es anderen sehr viel schlechter ging und [3] ganz nebenbei hoffe ich sehr, dass sich ehemalige vom Chaumont sich bei mir melden werden. Ich möchte keine Sekunde von allem was ich im Leben erlebt habe, gemacht habe, mir angetan wurde, vergessen. Denn, jedes einzelne Element hat mich geprägt und geformt – „ždas bin ich heute“. Ich wünsche jedem von Euch dass Ihr Frieden findet mit all Euren Erfahrungen, dass Ihr dies in Euer Leben einbauen könnt und das dieses Forum und diese Auseinandersetzung Euch befreit vom Stein in Eurem Magen. Es lohnt sich. Ich wünsche jedem einzelnen, SchülerIn und LehrerIn, viel Erfolg.

    PS: Sollte zufälligerweise jemand aus der Schweiz dieses lesen und auch auf dem Chaumont im Schweizer Jura gewesen sein, bitte ich um Kontaktaufnahme.

    Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt mit diesem langen schreiben und das meine Orthografischen Fehler sich noch im Rahmen bewegen J Es ging einfach nicht kürzer. Ich hoffe noch viel von Euch zu lesen.

    Elli – ellitpb [at] gmail [dot] com

  39. 39
    Mitfühlender

    @#749197:
    @wissender:
    ,,identifikation mit dem Agressor?“
    Nein, sicher nicht. Aber ,,Nicht nur Jesuiten sind betroffen“ in diesem besonderen Moment in einem politischen Blog zu schreiben mißfällt mir eben. Warum?

    Wir sind in einer neoliberalen Dauerkampagne gegen Grundrechte. Bemerkenswert war da im letzten Jahre Frau von der Leyen. Sie benutzte ausgerechnet den Schutz der Kinder vor Päderastie als vermeintlich schlagendes Argument, gegen das sich zu wehren hoffentlich Niemand wagen würde, und schlug das Instrument Netzsperren vor, von dem sie wußte, das es dafür nicht taugt. Aber es taugt dafür eine Internetzensur-Infrastruktur aufzubauen. Darum ging es. Und dafür fuhr sie jede Menge vermeintlich gut beleumundeter Hilfsorganisationen aus dem kirchlichen Umfeld auf. Unter Anderem diese unsägliche ,,innocence in danger“-Einrichtung, die Think-Tank-Pseudobürgeriniative „Mogis — Missbrauchsopfer gegen Internetsperren“ u.v.a. – und nun ist die Glaubwürdigkeit beider kirchlicher Hilfstruppen auf diesem Feld im Keller. Ausgerechnet in dem Moment, wo man ausloten muss, welche Möglichkeiten für die gewünschte Zensur nach dem Urteil zur Vorratsdatenspeicherung bleiben. Dass das geistige Ensemble der 68er erst die Tür zur Päderastie geöffnet hat wissen wir dank Bischof Mixa ja jetzt ganz genau.
    Odenwaldschule? War da nicht auch Cohn-Bendit? Cohn-Bendit: da war doch was mit Kindern…?

    Und passgenau erscheint in der FR ein Uraltartikel zur OSO: in diesem Fall glaube ich nicht an eine politische Intrige, aber es sieht nach Schlagzeilengeilheit aus. Nach meiner Meinung haben sich Spreeblick und aka.blogsport.de tatsächlich als Sekundärparasiten verhalten.

  40. 40
    wissender

    @mitfühlender.das ist in der tat ein problem das die breite diskussion über pädophilie dazu führen könnte das bürgerliche grundrechte weiter eingeschränkt werden. Und das einführen von stopschildern und internetzenzur wird missbrauch nicht verhindern. ZU zeiten von becker und co in den 70 und 80 gab es auch kein internet.trotzdem kann man nicht sagen man schweigt das thema tot weil andere das dann für ihre politischen oder sonstigen zwecke missbrauchen können.Ich habe mich allerdings gefragt warum ausgerechnet jetzt alles wieder hochgespült wird.

  41. 41
    Mitfühlender

    @Wissender

    ,,trotzdem kann man nicht sagen man schweigt das thema tot weil andere das dann für ihre politischen oder sonstigen zwecke missbrauchen können“ – das folgt hoffentlich nicht aus meiner Argumentation. Und das tun die ehemaligen Odenwald-Schüler ja auch nicht. Im Gegenteil: die Art und Weise, wie dort, auf o.g. Blog von ,,Misalla“, die Angelegenheit diskutiert wird ist doch um Lichtjahre über dem ,,Niveau“ (der Mischung aus schriller moralistischer Überreaktion und erzwungener Totenstille), auf dem die viel massiveren Probleme im Bereich der kirchlichen Internate diskutiert werden. D.h. diese Reformschule hat offenbar wirklich ganze Arbeit geleistet und ist zu fördern, jetzt.

    Dass die Medien die Odenwaldschule jetzt aufgreifen ärgert mich. Dass sie dabei laufend voneinander abschreiben ärgert mich noch mehr. Den auf den Boulevard und Schlagzeilen zielenden ,,Stil“ der FR heute dazu kenne ich von dieser Zeitung so bisher nicht.

    Tragisch für unser Land ist eigentlich, dass das Konzept der Odenwaldschule genau das ist, was schon längst die Mehrzahl der öffentlichen Schulen hier als Ganztagsschule umgesetzt haben müßte. Ich hatte mir das mit Schülern vor Jahren angesehen (Direktor war Whitney Stirling) und es war wirklich beeindruckend, was dort erreicht wurde. Natürlich hatten wir das im Gesprach mit Odenwald-Schülern ohne Anwesenheit von Lehrern ,,gesichert“ um sicher zu gehen, dass man uns nicht nur die Sahnehäubchen zeigt.

    Vor diesem Hintergrund ist es einfach schade, dass auch der Spreeblick in diese verbeulte Trompete ,,Nicht nur Jesuiten…“ tutet.

  42. 42

    @#749224: Ich würde Sie bitten, mit Vorwürfen und Beleidigungen etwas vorsichtiger umzugehen. Ich lasse mich äußerst ungern als „Parasit“ bezeichnen.

  43. 43
    Mitfühlender

    @Johnny Haeusler

    Ok, nachvollziehbar. Nein, ich will auch nicht auf eine Synergie von Politikwissenschaft und Biologie setzen! ;-)
    Aber Sie wissen sehr wohl was ich meine? Ich finde die Tatsache, dass Sie solch einen Artikel zu diesem Zeitpunkt brachten angestrengt epigonal, auf Klickzahlen schielend, ohne zur Sache irgendetwas Eigenes beitragen zu können, was über die umformulierende Zusammenfassung des bereits Publizierten hinausgeht. Ist Ihnen ,,Trittbrettfahrer“ angenehmen?

    ,,…war es an anderen Schulen offenbar das genaue Gegenteil, nämlich die damals neu gefundene Liberalität der 68er-Generation, die Missbrauch möglich gemacht hat.“ – Das hat mich sehr unangenehm überrascht. Denn soweit man das bisher sehen kann hat das Alles mit dieser 68er-Atmosphäre nichts zu tun; es war eher die Abgeschiedenheit des Platzes sowie die Grundstimmung, einer besonderen In-Group an dieser Reformschule anzugehören. Eine reelle Chance befummelt zu werden hat ein deutscher Knabe denn auch eher in einem Sportverein als an der Odenwaldschule. Diese war denn auch dem Anschein nach nicht nur von 68ern geprägt, sondern auch von Spätkarrieristen wie Bueb, die heute in Buchform predigen was sie als Lehrer nicht vertreten haben.

    Was eher 68er-Stimmung verbreitet ist das reflektierte Niveau, auf dem die Betroffenen auf dem Blog Misalla damit umgehen. Das wäre an einem normalen Gymnasium, auf der Gästeseite des Webauftritts mit anonymen Kommentaren, so nicht möglich. Dort würde es sogleich zugehen wie in den hinlänglich bekannten Internet-Jauchegruben PI, Achse des Guten usw.usf.

  44. 44

    @#749236: Nein, auch als Trittbrettfahrer lasse ich mich nicht von Ihnen bezeichnen. Ich kann ihnen versichern, dass ein solcher Artikel in der Rangliste der Abrufe eher im unteren Drittel liegt.

  45. 45
    Mitfühlender

    @Johnny Haeusler:
    Unteres Drittel hin oder her. Google News meldet mittlerweile 421 Artikel zum Stichwort ,,Odenwaldschule“. Sie waren noch recht früh dran, sozusagen Avantguarde.

    Als politisch denkendem Menschen, der auch gelesen hat, was es an Kindesmissbrauch ganz anderen Kalibers woanders gab und der weiß, was diese Kreise mit dem Werkzeug Kindesmissbrauch letztes Jahr zur Einschränkung von Grundrechten vorhatten, wissen Sie aber sehr wohl welche Folge es hat, wenn genau in diesem Moment ein Artikel über die Odenwaldschule mit dem Titel ,,Nicht nur Jesuiten-Schulen sind betroffen“ erscheint.

    Demgegenüber sind Etikettierungen sicher zweitrangig. Wie schon gesagt: Niveau ist bei den Odenwaldschülern zu besichtigen:
    http://misalla.wordpress.com/2010/03/05/ – in den Kommentaren…

  46. 46
    Elli

    @Mitfühlender

    Ja finde ich auch. Die diskussion ist sehr angeregt und hat sich von blinder anschuldigung etwas distanziert und ist heute differenzierter. Ich denke Spreeblick.com liest dort sicherlich mit. @Mitfühlender, was mich immer noch nicht überzeugt ist die Agenda. Was ist nun der wahre grund nach all den vielen Jahren?

    Elli – ellitpb [at] gmail [dot] com

  47. 47
    die made

    @Mitfühlender

    Ich war dankbar als ich Anfang Februar diesen Post entdeckte. Als Altschüler der Odenwaldschule hielt ich schon länger nach dem Thema Ausschau (mittels Google Alerts). Meiner Meinung nach war dieses Blog DIE ERSTE Plattform überhaupt, um sich im Internet über das Thema sexueller Missbrauch an der Odenwaldschule auszutauschen. Und das soll ein Trittbrettfahrer sein?

    Dieses Blog ist bestimmt nicht Schuld an dem erlittenen Schaden Ihrer heiligen reformpädagogischen Kuh!

  48. 48
    Mitfühlender

    @Elli:
    ,,…nicht überzeugt ist die Agenda. Was ist nun der wahre grund nach all den vielen Jahren?“

    Puh, da bin ich auch auf Vermutungen/Interpretationen angewiesen. Ich finde auffällig dass das in genau dem Moment hochgekocht wird wo ,,die Rechte“ wegen der vgl. viel heftigeren Missbrauchsfälle im kirchlichen Bereich ein geradezu unlösbares Problem mit der eigenen Glaubwürdigkeit hat – und das ausgerechnet im eigenen Kernbereich (Recht und Ordnung, Kinderschutz gegenüber diesen linken libertinären Päderasten). Da wird jeder Entlastungsangriff frenetisch bejubelt .Mit 424, meist voneinander abgeschriebenen Publikationen voyeuristisch-marktschreierischer Art ist er erfolgt. Und er wird so geführt, dass er diese Reformpädagogik nebenbei mitschlachten kann. Sie wird, als ob Mixa sich nicht soeben bis ins Knochenmark blamiert hätte, als Hauptschuldiger gegeißelt.

    ,,Odenwaldschule: Missbrauchskandal weitet sich offenbar aus“ – schreibt Focus. Wir schauen genauer hin: Kopie der FR, dann aufgemotzt.

    Obwohl die Frankfurter Rundschau inzwischen zu NevenDuMont gehört und kein linksliberales Blatt mehr ist glaube ich in diesem besonderen Fall aber dass dieser Journalist billig punkten wollte. Er hat ja praktisch die alten Kamellen nicht weiter substantiiert. Und dennoch sein Blatt in die Schlagzeilen gebracht.

    Ich bin seit der Lügilanti- und Handylanti-Kampagne (die sich als haltlose politische Intrigen später heraus stellten) sehr skeptisch und weiß daher, dass der machtbewußten neoliberalen Rechten in diesem Land so etwas wie ,,Wahrheit“ nichts bedeuten kann. Geht bei deren Agenda einfach nicht.

    Und wie Jemand im Forum richtig gesehen hat ist die Odenwaldschule zwar real eine Eliteschule (von ihren Leistungen her), aber sie hat ein Konzept, das ,,man“ heute nicht mehr will. Es ist ja peinlich dass Jeder, der unsere Schulen ein wenig kennt, einräumen muss, dass das, was die Odenwaldschule macht, eigentlich schon längst mit der Einführung des Privatfernsehens als öffentliche Regelganztagsschule laufen müßte. Weil nun nicht alle, aber doch die meisten Familien auch der ,,Mittelschicht“ im härter gewordenen täglichen Rattenrennen einfach keine Puste und Aufmerksamkeit für die Kids haben und früher vorhandene autonome Ausweichmöglichkeiten zum Spielen/Abenteuer erleben usw. in unseren Städten fehlen. Wie gesagt: ich hatte mir die Schule angesehen und meine Schüler und ich waren beeindruckt. Wir wissen schon wie man hinter die Kulissen guckt.

    Alles in Allem: die Agenda ist, so glaube ich, der Versuch in höchster eigener Not durch ,,Halt den Dieb!“ den ungeliebten Reformgegner gleich mit zu schwächen. Und bitteschön auch ein würdiges Jubiläum mit Ausstrahlung zu verhindern.
    Persönlich glaube ich dass diese Missbrauchsfälle mit dem Konzept und dem ideologischen Hintergrund der Betroffenen überhaupt nichts zu tun haben, weshalb bei Sportvereinen/Kirchengruppen/Pfadfindern/Internaten usw.usf. die Gefahr einfach viel größer ist. Je elitärer und/oder abgeschotteter und/oder weiter draußen das Ganze ist umso riskanter. Für mich als außenstehenden Leser fällt in Eurem Forum auf, dass für die übergroße Mehrzahl der Teilnehmer im Rückblick der persönliche Gewinn durch gerade diese Schule die Schäden durch diese Missbrauchsfälle bei Weitem überwiegt. Für diese Schule eigentlich ein sehr eindrucksvolles Ergebnis – das die Medien total auf den Kopf stellen und verfälschend zitieren müssen, um den gewünschten Skandaleffekt da herauszulesen.

  49. 49
    Mitfühlender

    @ die made
    Ok, ,,2.02.2010″, also kein Trittbrettfahrer, aber ein Entlaster.

    ,,Dieses Blog ist bestimmt nicht Schuld an dem erlittenen Schaden Ihrer heiligen reformpädagogischen Kuh!“ – Ach Gott: falls Sie sich in heutigen Schulen auskennen und dort hinter die Kulissen zu sehen imstande wären würden Sie das sicher anders ausdrücken. Was die Odenwaldschule angeht bleibe ich einfach mal bei dem, was ich mit eigenen Augen gesehen habe. Missbrauchsfälle sieht man so sicher nicht, klärt diese aber auch nicht in Blogs auf, wie Sie ja selber sehen. Falsche Methode, falsche Plattform.

    Und klar: mich interessieren die politischen Effekte/Resultate dieser Debatte zuerst. Mit personengebundenen Einzelfällen habe ich in meinem Alltag genug zu tun.

  50. 50
    die made

    @Mitfühlender:

    Aha, also sind Sie ein Trittbrettfahrer…

  51. 51
    Mitfühlender

    @die made:

    Jetzt aber:
    ,,Ach Gott: falls Sie sich in heutigen Schulen auskennen und dort hinter die Kulissen zu sehen imstande wären …“ – muss reichen!

  52. 52
    die made

    @Mitfühlender

    Tut mir leid. Das reicht mir leider nicht, da ich nicht verstehe was Sie meinen. Was ist eine „heutige Schule“? Ist die Odenwaldschule keine „heutige Schule“? Meinen Sie vielleicht staatliche Schulen? Arrogant ist es allemal, mir vorzuwerfen, ich sei nicht imstande hinter die Kulissen einer Schule zu sehen (welcher auch immer).

  53. 53
    Mitfühlender

    @ die made
    Ausgangspunkt war folgende Bemerkung:
    ,,Dieses Blog ist bestimmt nicht Schuld an dem erlittenen Schaden Ihrer heiligen reformpädagogischen Kuh!“
    Dazu meine ich in der Tat, dass man die Probleme heutiger Schulen (ja, natürlich meine ich damit die staatlichen) nicht kennt, wenn man in dieser Weise über die Odenwaldschule spottet. Diese Schule habe ich einmal gesehen, mit Leuten intensiv sprechen können, mitgekriegt, dass und warum die bei ,,uns“, also einer staatlichen Schule, alle gescheitert wären (und gescheitert waren) – sie ist mir nicht heilig, aber sie hat überzeugt. Mit Reformpädagogik habe ich nichts am Hut, mit dieser (!) deutschen Reformpädagogik schon gar nichts. Sie ist genuin rechts, nicht links, nicht fortschrittlich – von ihrem Herkommen her. Und sie ist sogar intrinsisch pädophil, zumindest ,,konzeptuell“.

    http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/dl-artikel2.cgi?artikelnr=32212&mode=print

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32136/1.html

    http://nix.over-blog.de/article-kindermissbrauch-in-der-katholischen-kirche-44391460.html

    Dass sie zufällig zu richtigen Schlüssen gelangt – umso besser. Damit meine ich das, was ich schon bei (48) geschrieben habe, also keine reformpädagogische Kuh, sondern Notwendigkeit. Private Elitenschule lehne ich genauso ab wie ,,gated communities“.

    ,,Arrogant ist es allemal, mir vorzuwerfen…“ – bitte glauben Sie mir dass ich keineswegs vorhabe arrogant sein zu wollen. In einem Punkt muss ich Ihnen wohl recht geben, falls Sie das meinten: die Missbrauchsproblematik an der Odenwaldschule interessiert mich nicht primär (weil die eh nicht in die Öffentlichkeit gehört, soweit es um die Ermittlung der Fakten geht!), mich interessiert die politische Folge dieser Medienkampagne.
    Wenn Sie nicht finden dass es eine Kampagne ist vergleichen Sie bitte einmal die bis heute vorliegenden gesicherten Fakten mit der Schreib- und Sprechweise, auch in der Rundschau. Von einem Abgrund, wie er sich dort auftut, vermag ich nichts zu erkennen, so bitter jeder Einzelfall auch ist.

  54. 54
    wissender

    @mitfühlender. könnte es sein das sie ein ehemaliger oso-lehrer. sind..einer von denen…na sie wissen schon…

  55. 55
    Yanni

    @#747997: Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen, das unverständlicherweise rasch verjährt Deshalb ist die strafrechtliche Schiene für länger zurückliegende Taten die verkehrte. Die wichtige Schiene ist die zivilrechtliche. 1. weil die Verjährungsfristen länger sind. 2. weil all die Einrichtungen etwas gekostet haben, entweder die Eltern oder — z.B. bei Heimen — die öffentliche Hand. Und zwar damit die Einrichtungen eine Leistung erbringen, die sie aber nicht erbracht haben. Eltern schicken ihre Kinder nicht für teures Geld auf eine Elite-Schule, damit sie dort missbraucht werden. D.h. sie können dieses Geld zurückfordern, weil die pädagogische Leistung nicht erbracht worden ist. Wo Eltern betroffener ehemaliger Schüler bereits verstorben sind, können die in der Rechtsnachfolge ihrer Eltern die Rückzahlung selbst verlangen. Und zwar nicht vom Täter, sondern von der Institution.

    Ich hoffe, ich habe eine Menge Leute hiermit auf neue Gedanken gebracht. Viel Glück!

  56. 56
    wissender

    wann verjährt die zivilrechtliche schiene? und wenn die eltern noch leben aber nicht klagen wollen?

  57. 57
    Mitfühlender

    @wissender
    Schade, dass Sie mein Lachen nicht hören können. Nein, ich habe die OSO einmal für einige Stunden besucht, wie im ,,Nachbarblog“ beschrieben, und traf auf Herrn Stirling. Echt wahr! ;-)
    Mit Reformpädagogik habe ich nichts am Hut. Rechts, verschwallt, George’sche ,,Gefühlsaufwallungen“ sind mir ein Gräuel, schwul gibt mir auch nichts, liegt aber im irren Konzept gar nicht so heilich verborgen. Aber als Pragmatiker finde ich das Konzept einleuchtend und bitter nötig – an öffentlichen Schulen.

    Für Einen ,,von denen“ gebricht es mir auch an Neugier gegenüber den Missbrauchseinzelheiten, nicht wahr? Das interessiert mich nur, siehe oben, am Rand. Ich bin besorgt wegen der Wirkungen.

    Ich bleibe aber bei meiner Meinung, dass solche Blogs zwar die nötige Kommunikation der Betroffenen erleichtern mögen und durch ihre differenzierenden Aussagen das miese Schlagzeilenbild der Schule erheblich verbessern können – neue Fakten kann man so nicht finden. Es
    ist einfach die falsche Plattform.
    Dafür braucht man einen Psychologen, dem man ärztliche Schweigepflicht zumuten kann, Altschüler, die diesem und meinetwegen der Schulleiterin gegenüber ganz offen mit Namen und allen Details auftreten können, – und nach einer fact finding mission macht dann die Schulleiterin ein Kommunique. Wenn Altschüler dabei sind, die der Meinung sind das stimme nicht, können sie ihren Widerspruch ohne Nennenung von Namen und Details öffentlich artikulieren. Aber Niemanden dieser Presse vorwerfen.

  58. 58
    wissender

    @mitfühlender;ihr nickname passt nicht. man hatte ja damals un auch heute noch nicht auf die opfer rücksicht genommen warum jetzt auf die täter und mittäter(sprich mitwisser und wegkucker und heute noch beschöniger)-hier hilft kein psychologe-den werden einige betroffene eh schon aufgesucht haben um ihr trauma zu bearbeiten.wieder alls unter den teppich kehren verhöhnt die opfer….was solls ..ein geheimnis daraus machen das die oso eben nicht die feine eliteschule war für die man sie hielt sondern ein eldorado für kinderschänder…nö bestimmt …der lack ist jetzt eben ab.

  59. 59
    earendil

    Etwas OT:
    Hinweis: Im Jahr 2006 gab es hier auf Spreeblick eine Debatte über Pädophilie, in die sich auch Pädophile einbrachten. Die Kommentare bieten teilweise Einblick in eine bizarre Parallelwelt.

    Keineswegs. (Hab mir den Thread grade durchgelesen.) Dort kann man eine der wenigen halbwegs vernünftigen Netzdiskussionen zum Thema Pädophilie lesen, übrigens mit gerade mal zwei beteiligten Pädophilen. Leider kommt der interessanteste Teil erst recht spät, wo Malte und Johnny offenbar nicht mehr recht Lust haben. Stattdessen wird, noch später, die eh schon fast erstorbene Debatte von Johnny mit einem rüden „Ihr seid pervers, basta, und jetzt Schluss!“ (natürlich anders formuliert) beendet – ein Armutszeugnis. Schade, eine Antwort v.a. auf Khenu Baal hätte mich interessiert.

  60. 60
    Mitfühlender

    @wissender
    Wir scheinen aneinander vorbei zu reden. Dass ich dem Beschönigen das Wort geredet haben sollte kann ich nicht erkennen. Und ich respektiere auch das Bemühen der Opfer, ihr Leiden nicht unter den Teppich fegen zu lassen. Aber ich kenne die Binnenstrukturen der OSO nicht. Welchen Einfluss hat dieser Schulvorstand gegenüber dem Leiter? Herr Stirling, den ich kennen gelernt hatte, machte durchaus nicht den Eindruck eines biegsamen Opportunisten. Aber wenn, auf dem Hintergrund einer von vielen Altschüler auch nostalgisch geschätzten ,,Reformpädagogik“ (die ich selber, s.o., so wie sie ist ablehne), Leute, die lieber vertuschen wollen dort die Mehrheit und die Macht haben ist die Aufklärung ein zähes Geschäft. Nun läuft sie wohl an, was gut ist.

    Aber es ist nicht gut wenn alte Kamellen, die nicht recht nachrecherchiert sind, in ziemlich unerträglichem Tonfall in den Medien breit getreten werden – genau in dem Moment, wo sich die ,,Kinderschützer“ (die kirchlichen Kreise, mit diesen verbunden Ursula von der Leyen) bis aufs Knochenmark blamiert haben.

    Googeln Sie mal ein wenig wenn Sie verstehen wollen was es bedeutet den Opfern sowohl Genugtuung als auch Entschädigung zu nehmen. Stichworte: Kriegswaisen+kirchlich+Internet+Leyen

    Die OSO und Frau Kaufmann in diesem Rahmen (!) in einem Atemzug zu nennen, was Sie hoffentlich aus Unwissenheit tun, ist ein ziemlich starkes Stück! Und dass ein Außenstehender, wohlgemerkt kein Opfer und kein Altschüler, dabei zuerst an die politischen Konsequenzen dieses Schlachtfestes in der Milliardärspresse denkt ist wohl auch verständlich.

  61. 61
    wissender

    ich bin kein ausstehnder-ich kenne die details im gegensatz zu ihnen….deshalb können sie nur vermuten..ich weiss wie der name schon sagtl vieles..ausenstehende wie sie können nichts dazu sagen.ich kenne becker und andere persönlich leider zu persönlich…es steht ihnen nicht zu behauptungen aufzustellen..sie haben von den damaligen „praktischen “ vorgängen keine ahnung….sie verhöhnen die opfer..lassen sie das bitte wenn sie nur ein wenig anstand haben

  62. 62
    wissender

    der lack ist ab und das ist gut so

  63. 63
    wissender

    im übrigen habe ich frau kassmann nicht mit einem wort erwähnt da ich sie auch nicht kenne -behaupten sie hier nicht solche Unwahrheiten herr nichtmitfühlender. Und im übrigen es ist gut das die presse involviert und informiert ist-sie weiss leider noch nicht alles und untertreibt da zur zeit noch..es war noch schlimmer..

  64. 64
    die made

    „der lack ist ab und das ist gut so“
    Genau! Soll sich der Elite-Corps doch in seinem Exklusiv-Chat beweihräuchern…

  65. 65
    die made

    Ja, es war noch schlimmer. Das wird auch bald alles in der „Bild“ stehen, weil die Idioten das ja mit allen Namen in ihren „geschlossenen Chat“ schreiben wollen. Das können Sie von mir aus auch ruhig machen, bloss dann bitte nachher nicht über die böse Presse lamentieren!

  66. 66
    wissender

    hallo made..ich glaube wir kennen uns…trotzdem hab verständnis das ich jetzt nicht den schleier lüften kann

  67. 67
    Mitfühlender

    @wissender
    dass Sie die Details kennen behaupten Sie. Ich kann das nicht prüfen. Denn es ist, siehe oben, überhaupt nicht mein Thema. Freilich wurden Sie wegen Ihrer Behauptung im ,,Nachbarforum“ gefragt, wo man Ihnen offenbar nicht recht abnimmt ein Altschüler zu sein
    ,,ZY sagt:
    März 9, 2010 um 4:21 pm | Antworten

    @wissender du sollst den mut finden mal zu sagen wer du bist. Warst du jemals auf der Odenwaldschule?

    Machst du das beruflich hier? “

    Und obwohl Sie im bloggen fleissig sind feht jede Antwort. Erstaunlich. Das sieht, mit Verlaub, nicht gut aus…

    Und warum ich Opfer verhöhnen soll behaupten Sie bloß, ohne überhaupt zu beschreiben wie ich das überhaupt getan haben sollte. Denn zu diesem Punkt schrieb ich gar nichts.

  68. 68
    die made

    Hallo wissender, wenn Du willst kannst Du mir hierhin mailen: diemade@safe-mail.net . Ich verspreche Deinen Schleier nicht zu lüften. Kannst mir ja auch eine Testfrage stellen ;)

  69. 69
    wissender

    hey made..ich finde es gut wenn
    namen genannt werden…warum die täter schützen….allerdings kann man das nicht so wie es nötig wäre da ja anscheinend im strafrecht der kindesmissbrauch weniger schwer wiegt als die dann ggf. unterstellte verleumdung….leider kann ich so die mindestens mir diesbezüglich bekannten 5 lehrernamen-wohlgemerkt von damals 7o er- im moment hier nicht nennen.

  70. 70
    wissender

    werde ich nicht made…noch nicht..die erlebnisse damals auf der oso haben mich sehr misstrauisch und vorsichtig werden lassen..sei mir nicht böse…obwohl ich neugierig bin wer du wirklich bist…kannst du mir helfen..ich vermute wir waren freunde

  71. 71
    Mitfühlender

    @wissender

    Sie brauchen doch keine Namen nennen. Darum geht es bei der aufgeworfenen Frage überhaupt nicht. Es geht darum ob Sie Altschüler sind oder nicht. D.h. ein Journalist, der provozieren will, um verwertbare Details aus den Leuten herauszukitzeln.
    Und dieses ,,verifizieren“ sollten Sie naturgemäß mit Altschülern machen, wozu Sie z.B. ,,ZY“ aufgefordert hat. Dem sind Sie nicht nachgekommen.

    ,,im übrigen habe ich frau kassmann nicht mit einem wort erwähnt da ich sie auch nicht kenne -behaupten sie hier nicht solche Unwahrheiten herr nichtmitfühlender.“ – Und ich wiederum hatte nicht von ,,Frau Kassmann“ gesprochen, sondern Ursula von der Leyen genannt. Und das im Rahmen einer politischen Diskussion über die Monstrositäten selbst ernannter Kinderschützer. Ihr Privatkrieg gegen die OSO, berechtigt oder unberechtigt (falls es überhaupt so ist! Sie könnten ja auch Journalist sein) geht mich so oder so nichts an. Da hatte ich mich von Anfang an herausgehalten.

  72. 72
    wissender

    das ist gut -halten sie sich raus-das geht sie nichts an..

  73. 73
    die made

    @wissender:

    na, jetzt machst Du mich ja neugierig… Ja, ich bin auch vorsichtig!

    Natürlich will ich, dass die Täter bekanntwerden! Aber es geht nicht, dass Personen einfach im Internet namentlich angeprangert werden. Gerade mit der Anschuldigung von Kindersex kann man Leben zerstören. Was ist wenn es einen Unschuldigen trifft, weil jemand einen Hass hat, oder einen falschen Verdacht äussert? Auf der OSO wurde so viel getratscht, da gab es auch viel stille Post und Halbwahrheiten, die man heute evtl. für bare Münze hält.

    Wenn ihr was Wahres zu sagen meint, probiert vielleicht erstmal Fr. Kaufmanns Angebot aus.

    Zur Presse gehen kann man dann immer noch..

  74. 74
    wissender

    Die leben der opfer wurden z. t. auch zerstört-nur die ganz hartgesottenen haben das halbwegs heil überstanden….man sollte nicht verharmlosen…ich habe später im übrigen im berufsleben einige jahren mit missbrauchsopfern gearbeitet die in der kinder-und jugendpsychiatrie gelandet waren ebenso mit vergewaltigungsopfern…ich kenne all die facetten der pädophilie auch beruflich und überall dasselbe vertuschen ..im übrigen liess dir den beitrag der psychologin dorothes weber hier im forum durch…es ist fachlich fundiert und hervorragend…

  75. 75
    wissender

    @made.chemie-wahlfach?

  76. 76
    Uroma666

    Eine einfache Entschuldigung reicht hier bei weitem nicht aus. Das ganze Geld reicht bei allem Leid nicht aus. Man sollte es aber trotzdem nehmen! Es ist kein Betrug sondern legale Inanspruchnahme!! Man darf darüber nachdenken…

  77. 77

    Vielleicht wäre es Zeit für die Wissenden und Mitfühlenden, mal auf einen Privatchat zu wechseln oder Mailadressen auszutauschen?

    @#749450: Bitte unterlassen sie falsche Zitate, auch mit Hinweis, danke sehr. Ich habe weder von „Perversen“ gesprochen, noch habe ich eine Debatte „rüde“ beendet, die ich tagelang geführt habe. Ob Sie das für ein „Armutszeugnis“ halten, ist dabei schnuppe, doch für Unterstellungen ist hier kein Platz. Ich habe die Kommentare damals mit folgenden Worten geschlossen:

    „Ich denke, es gab jetzt genügend Platz für diese Form der Selbstdarstellung, in der Persönlichkeitsstörungen als Kinderliebe mit angeblichem Einverständnis verharmlost werden.

    Ich werde niemandem seine psychische Disposition vorwerfen, für die er vielleicht nichts kann, der Verharmlosung von Straftaten jedoch sowie der Verzerrung von Täter- und Opferpositionen werde ich hier keinen weiteren Platz bieten.“

    Und so ist das auch heute noch.

  78. 78
    wissender

    @uroma 666. geld wird es wohl keines geben und auch sonst nichts als eine entschuldigung,,es ist verheerend

  79. 79
    Mitfühlender

    @Johnny Haeusler

    Sie haben wohl recht. Das Politische, und damit das allgemein Interessierende, ist durch ,,…das ist gut -halten sie sich raus-das geht sie nichts an…“ sozusagen entglitten. Und privater Kram gehört in der Tat in private Mails und nicht in ein öffentliches Forum – und braucht auch Keines.

    Nur aus Neugier: gibt es irgendeinen Link auf ein Bild von diesem Gerold Ummo Becker? Habe bei flüchtiger Suche keinen finden können.

  80. 80
    die made

    @johnny:

    Kein Problem! Ich werde in die anderen mehr & minder elitären Blogs wechseln. Kann mir gut vorstellen, dass es nervt hier den Chat-Moderator zu geben.
    Trotzdem Danke: Dieser Blog war der erste, der das Thema Missbrauch an der Odenwaldschule zur Diskussion gestellt hatte.

  81. 81

    @#749545: Die Diskussion ist ja weiterhin offen. Und es nervt weniger, zu moderieren, als es schwierig ist: Ich hafte für alle Äußerungen, in völlig anderem Zusammenhang befinde ich mich seit Monaten in einem Rechtsstreit, den ich für die Kommentare führe. Da ich nicht jede Äußerung inhaltlich überprüfen kann, bitte ich einfach immer wieder darum, Vermutungen und/oder Anschuldigungen nicht öffentlich zu äußern, wenn sie nicht beweisbar sind.

    Die Grenzen zwischen einer Debatte rund um den Artikel und persönlichem Austausch sind natürlich nicht immer leicht auszumachen, trotzdem ist es auch nicht falsch, zwischendurch daran zu denken, dass diese Site öffentlich ist und auch von anderen Medien, staatlichen und juristischen Stellen gelesen werden kann — und wenn es hart auf hart kommt, kann bei Verdacht auf Straftaten, zu denen auch Verleumdungen gehören können, von uns die Herausgabe von IPs oder Mailadressen verlangt werden. Diesen Trubel erspare ich mir gerne, weshalb ich auf Unterstützung und Vorsicht der Kommentatoren angewiesen bin.

  82. 82
    Johanna Altmeier

    Sehr geehrte Frau Weber,
    bitte setzen Sie sich mit mir unter Joh.Altmeier aet gmx.de in Verbindung. Wir haben ein Forum gegen Mißbrauch gegründet, und möchten Sie als externe unabhängige Beraterin zur Mitarbeit gewinnen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Johanna Altmeier

  83. 83
    die made

    @johnny: ich weis das und mache auch alle aufmerksam darauf, die ganze Zeit. Trotzdem verstehen sie es nicht immer.

  84. 84

    @#749568: Welche „Elite“ meinst du denn? Medien, Staat und Juristen? Ich glaube, da täuschst du dich.

  85. 85
    earendil

    @Johnny Haeusler (77): Dass das kein Zitat war (also auch kein falsches), kann man gut an den Worten „natürlich anders formuliert“ erkennen. „Persönlichkeitsstörung“ und „psychische Disposition“ sind im gegebenen Zusammengang zwar weniger pejorative, aber trotzdem unmissverständliche Synonyme zu „pervers“, was sich u.a. darin zeigt, dass das Ansinnen Richard Greens, Pädophilie aus der Liste der psychischen Krankheiten zu streichen, als vollkommen abwegig beurteilt wird (da schmeiße ich Malte Welding und Sie mal zusammen, in dem Fall sicher nicht unberechtigt). Und „bevor … mir davon noch übler wird, mache ich die Kommentare dicht“ finde ich schon recht rüde.

    Was soll’s, die Debatte war – nachdem Sie sich beide, nach in der Tat tagelanger reger Beteiligung, ausgeklinkt haben, als es ans Eingemachte ging – ja eh schon fast tot. Ist ja auch niemand zu endlosen Diskussionen verpflichtet, aber deswegen muss man nicht eine leider allzu früh verstorbene, aber sonst recht gute und sachliche Debatte nachträglich als eine Art virtuellen Menschenzoo verunglimpfen („Einblick in eine bizarre Parallelwelt“ – was’n Stuss).

  86. 86
    die made

    @ Johnny:

    Nein. Odenwaldschüler haben einen Blog unter Ausschluss der Öffentlichkeit eingerichtet um „endlich Namen nennen zu können“. Das könnte nach hinten losgehen. Die Nutzer glauben jetzt unter sich zu sein und prangern hoffentlich nicht vermeindliche Täter an.

  87. 87
    Mitfühlender

    Publiziert wurde jetzt wohl genug, insbesondere über die OSO. Da kann man schon mal ein kleines Fazit ziehen. Ok, es geht nicht nur um Jesuiten-Schulen, akzeptiert.

    Diejenigen, die jetzt ,,die 68er“ oder ,,die Reformpädagogik“oder ,,die Kirche“ verantwortlich machen, sollten einfach mal die nötigen Folgerungen aus der wohl unbestrittenen Tatsache überlegen, dass die meisten Fälle von Kindesmissbrauch aus dem Bereich der Familien kommen.

    Für die ,,Entlarvung“ von Ideologien/Religionen eignen sich diese Fälle ganz offenkundig gar nicht. Man kann höchstens festhalten dass die Mischung aus irgendwie entwurzelten Kindern, Separierung an entlegenen Orten und der Aufbau eines aparten Gruppenbewußtseins Missbrauchsfälle befördert hat.

    Ob der Kommentator wissender wirklich auf der Odenwaldschule war oder nicht ist nicht ersichtlich. Was er schreibt würde ein einigermaßen befähigter Journalist, der den Ort kennt und mit 2-3 Altschüler gesprochen hat, so auch geschrieben haben können. Seine Botschaft ist ja ,,…ich hätte viel zu sagen: aber ich sage es nicht!“. Er möge bitte akzeptieren, dass die rückhaltlose Aufklärung aller Vorfälle Sache von Profis sein muss, hinter geschlossenen Türen stattfinden wird, man sich aber getrost erneut zu Wort melden kann, falls erneut vertuscht werden sollte. Geheimnisvoll herumraunen oder schlicht nur ätzen (wie in Misalla’s Blog) hilft sicher nicht weiter, mag gut für ihn sein. Die Öffentlichkeit und wir als Leser öffentlicher Blogs haben davon nichts.
    Das geht uns auch nichts an. Diese Art von Rache-Exhibitionismus ist auch eine Art Missbrauch! ;-)

    Es ist wohl so, dass nur die Gefahr eines Eklats den Schulvorstand zum Einlenken (~Aufklären) gebracht hat. Vorher hatten dieser vermutlich immer die Oberhand gegenüber der jeweiligen Schulleitung (privater Träger). Lehrer an privaten Schulen haben sicher weniger Mittel dazu, eigene Standfestigkeit gegenüber dem Schulträger aufzubauen als beamtete Lehrer an öffentlichen Schulen. Was aber keine Entschuldigung sein kann falls klarer Kindesmissbrauch sozusagen vor den eigenen Augen abläuft. Da weg zu schauen sollte eigentlich die eigene Selbstachtung gefährden.

    Was das Öffentliche, das Politische, angeht ist dementsprechend nicht die Religion oder die Reformpädagogik gescheitert. Einen ziemlich brutalen Impuls für mehr Selbstkritik haben die sicher dadurch erhalten. Anders als die Reformpädagogik (von der ich persönlich wenig halte, außen von ihren pragmatischen Lösungen, die toll sind) stellen aber rechtskonservative kirchliche Kreise/Persönlichkeiten Forderungen zur Einschränkung von Grundrechten, die sie mit Kinderschutz begründen. Gemeint sind die diversen Versuche von Ursula von der Leyen und der mit ihr Vernetzten (die Pseudobürgeriniative MOGIS, ,,Innocence in Danger“, Bischof Mixa mit seiner Permanentpredigt gegen ,,die 68er“) zum Aufbau einer universalen Internetzensur resp. Zensurinfrastruktur.
    Diese Leute haben sich bis aufs Knochenmark blamiert. Und so roh das unter den Teppich kehren von Missbrauchsfällen auch für die Betroffenen war: um die Verhältnismässigkeit zu beachten schaue man bitte mal darauf, was Frau von der Leyen unternommen hat, um die Aufklärung (und die Entschädigungen!) von Kriegswaisen, die Heimkinder waren, zu hintertreiben. Nein, da geht es nicht um Hunderte. Die Größenordnung ist eine andere.

  88. 88
    vater

    bitte lesen. „einwand zur debatte über den sexuellen missbrauch“ unter http://www.aliceschwarzer.de

  89. 89
    vater

    bitte lesen „Einwand zur Debatte über den sexuellen missbrauch“ unter http://www.aliceschwarzer.de

  90. 90
    Elli

    Heute war im „misalla Blog“ (http://misalla.wordpress.com) zu lesen dass dieser geschlossen wird. Vor ca. einer halben Stunde (ca. 17:15 – 17:30 Uhr) stellte ich den Admin die Frage ob es total vom Netz genommen würde oder ob man einfach nur „nicht mehr schreiben“ kann. vor 10 minuten (also ca. 17:40 Uhr) wurde der „misalla Blog“ komplett vom Netz genommen. Alle EInträge sewit dem Beginn sind somit für die öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Somit bleibt diese Thema nur der OSO zur aufarbeitung überlassen. Auch wird die Nachwelt von dieser angelegenheit nicht mehr profitieren können solten sich da wieder solches ergeben.

    Schade!

  91. 91
    Elli

    Heute war im „misalla Blog“ (http://misalla.wordpress.com) zu lesen dass dieser geschlossen wird. Vor ca. einer halben Stunde (ca. 17:15 – 17:30 Uhr) stellte ich den Admin die Frage ob es total vom Netz genommen würde oder ob man einfach nur „nicht mehr schreiben“ kann. vor 10 minuten (also ca. 17:40 Uhr) wurde der „misalla Blog“ komplett vom Netz genommen. Alle EInträge sewit dem Beginn sind somit für die öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Somit bleibt diese Thema nur der OSO zur aufarbeitung überlassen. Auch wird die Nachwelt von dieser angelegenheit nicht mehr profitieren können solten sich da wieder solches ergeben.

    Ich bin gespannt ob dieser Blog bleiben wird auch wenn nicht sehr viel zum Thema hier steht.

    Schade!

  92. 92

    @#749599: Ah, verstehe! Danke für die Info!

  93. 93
    Elli

    Ich finde es befremdent, dass so ein wichtiges Thema über mehrer Tage Diskutiert wurde mit mehr al 1000 Einträgen und mehr als 22000 aufrufen einfach so vom Netz genommen und der Nachwelt das „stöbern“ hiermit untersagt wird. Es ist das erstemal das ich sowas erleben musste.

    Dies ist nicht nur Schade aber auch mehr als befremdlich :(

  94. 94
  95. 95
    vater

    wer waren eigentlich diese besucher an der odenwaldschule an die die kinder zu sexuellen dienstleistungen ausgeliehen wurden?Andere Reformpädagogen?Welche Rolle spielte Hartmut von hentig?-das ist doch immer noch nicht klar.

  96. 96
    vater

    Und wieso wurde der misalla-blog gestern abend so abrupt vom netz genommen?Zuviele „unangenehme details“die nicht an die öffentlichkeit kommen sollen?

  97. 97
    vater

    und wieso kann gerold becker nicht endlich Rede und Antwort stehen?Ein Lungenemphysem vorzuschieben ist ja wohl lächerlich.

  98. 98

    @#749869: Einer der Gründe, warum ein Blog abgeschaltet wird, sind u.U. Kommentare, die mit Namensnennungen und Spekulationen usw. um sich werfen. Da genügt manchmal ein Anruf der Staatsanwaltschaft, wenn eine Anzeige oder Klage vorliegt, die wenigsten Betreiber haben dann Interesse daran, ihren Kopf für diese Kommentare hinzuhalten.

    Dies ist auch der Grund, warum ich auch hier die Kommentare schließe, ich kann nicht nächtelang die Äußerungen von drei Leuten überprüfen. Nötig ist das jedoch, denn:

    @#749640: MOGIS ist weder eine „Pseudobürgerinitiative“ noch mit von der Leyen „vernetzt“ und hat sich ganz im Gegenteil aktiv gegen die Sperrvorhaben eingesetzt. Solchen Unsinn hier zu verbreiten grenzt an Verleumdung. Wenn der Rest deiner Aussagen hier auf ähnlichem Nichtwissen und Falschaussagen basiert, bekomme ich sehr schnell Probleme.

    Wer sich weiter ausführlich selbst zu den Themen äußern möchte, dem empfehle ich den Betrieb eines eigenen Blogs. Dieses eröffnet man in wenigen Minuten kostenfrei z.B. unter http://wordpress.de.

    Es gibt außerdem ein neues Blog einiger Betroffener, die sich über weiteren Austausch sehr freuen. Das Blog ist unter http://www.eckiger-tisch.de/ zu finden, einen Willkommensgruß mit Infos findet ihr hier.

    Danke für euer Verständnis und die sachlichen Kommentare.

    UPDATE Ich wurde per Mail um diesen Hinweis gebeten: Der Kommentator ,,Mitfühlender“ bedauert, dass ihm in der Eile ein Missgeschick passiert ist. Statt MOGIS hier an den Pranger zu stellen meinte er die ,,Deutsche Kinderhilfe“ und bedauert diesen peinlichen Fehler.