[Update: Interview mit Airen-Verleger Frank Maleu]
Eine spannende Diskussion um literarische Remix-Kultur, die man in manchen Fällen auch „abschreiben“ nennen könnte, ist gerade im Blog Die Gefühlskonserve zu lesen. Autor Deef Pirmasens zerlegt dort den vom Feuilleton gefeierten Roman „Axolotl Roadkill“ (Amazon-Partnerlink) der 17-jährigen Berlinerin Helene Hegemann und weist einigen Passagen eine Nähe unter anderem zu dem etwas unbekannteren Roman „Strobo“ (Amazon-Partnerlink) des Autors Airen nach.
Deefs Recherche traf offenbar ins Schwarze, denn nur zwei Tage nach seinem Artikel entschuldigt sich die Autorin u.a. mit dem bewundernswerten Satz „Originalität gibt“™s sowieso nicht, nur Echtheit“, und auch ihr Verlag Ullstein hält ein paar Worte für angemessen.
Ich habe „Axolotl Roadkill“ nicht gelesen, denn mir gehen Jugendliche, die 50-jährige Feuilletonisten mit ihren unheimlich abgefuckten Berghain-Nächten begeistern, auf den Keks, doch ich frage mich, wie die Geschichte wohl verlaufen würde, wenn „Strobo“ — beispielsweise — von einer TAZ-Autorin geschrieben worden wäre und „Axolotl Roadkill“ — beispielsweise — von einem Blogger.
Na immer hin erkennen Autorin und Verlag es zähneknirschend an. Da kann der Autor in einer unkomplizierten Verhandlung auch was für seinen Geldbeutel tun. Erfolg genug hat das Ding ja. Auf so etwas kann Alexander Wallasch nicht hoffen, denn als der Fatih Akin in einer privaten Email darauf hinwies, das sich selbiger für „Soul KItchen“ ordentlich in Wallaschs Roman bedient hätte, schickte Akin sofort seine Anwälte mit einem Sperrfeuer von Unterlassungserklärungen und Einstweiligen Verfügungen. So massiv, das die sogar bei WELT und Hamburger Abendblatt landeten und deren BErichterstattung massiv beeinflussten. Das Abendblatt wurde soagr genötigt einen ganzen Artikel aus dem Netz zu nehmen. So gesehen geben Ulstein und Autorin hier ja noch eine „gute“ Figur ab: Sind eben erwischt worden. und zeigen wenigstens jetzt Arsch. Da wird der beklaute Autor eben in einer kurzen Verhandlung ein paar Prozente abgreifen und alle sind zufreiden.
Die rechtliche Bewertung und die persönliche Meinung ausser Acht gelassen. Man muss schon von einem Beispiel für die Veränderung im Umgang mit Quellen sprechen. Die „Digital Natives“ werden ja schon in der Schule darauf trainiert, im Internet zu suchen und mehr oder weniger in ihren Worten zusammenzuschreiben. Hochschullehrer können einiges erzählen über die Originalität von Haus- oder Abschlussarbeiten.
Statt der Frage Plagiat, Quellennennung oder Cedits, sollte einmal die Zukunft einer Kultur des Wiederholens diskutiert werden. Wir schmoren immer öfter im eigenen Saft, selbst wenn wir die Sosse „Remix“ nennen.
Ja. Und?
der fall zeigt doch wie wenig bodensatz da bei
den tollen neurosengeschwängerten hypermitteItkids
vorhanden ist_ ich hoffe dass arien dadurch den platz im
olymp erhält der ihm und nicht ihr gebührt!
man, die schnecke ist 16 gewesen und der dicke tattobär im
tollsten euro touri klub blub blub hätte das plagiatsmädel doch eh nicht reingelassen….
ich hoffe das war der todesstoss für dieses aufmerksamkeitsgeile
mittegöre…grusel was da so gehypt wird….
Dampfbadbiber, du stellst die richtige Frage. Was ist so schön daran, am Zitieren und Zusammenrühren? Was haben wir Leser davon? Für den „Macher“ ist es die einfachste Form des Produzierens. Siehe Marcel Duchamp. Eine Abkürzung zum „Künstlertum“ für Leute, denen ansonsten Talent, Gedanken, Beobachtung, Handwerk und Kenntnisse fehlen. Das Feuilleton legt den tiefsten Sinn hinein, schon glänzt der Unsinn golden und schön. Das geht ruckzuck, schon hat man was „eigenes“ produziert. Für so einen „Roman“ sinkt der Aufwand auf 2 bis 3 Monate, Könner schaffen das in 1 Monat. Und wie man sieht: Selbst Kinder kriegen das hin. Und dabei ist „in echt“ alles nur zweiter Aufguss auf gekaperte Teebeutel, die gerade irgendwo herumlagen. Und die Schreiberlinge der Staatsblätter haben sich mal wieder wie zu Maldorors Zeiten einfach durch den geilen puren Schrecken faszinieren lassen – während der effektive Nährwert in der Nähe eines Souffles liegt. Die junge Autorin startet ins Leben als authentische Verwursterin – kann man ihr nur wünschen, dass sie doch noch eines Tages eigenes Talent entwickelt. Wahrscheinlich in Kunstformen, wo man nicht genau nachdenken muss und sowieso ein Vampir an den Talenten anderer ist. Also Regie ist da ideal. Das ist ja immer schon mehr „Remix“ gewesen. Eine Schriftstellerin ist das Kind nicht.
„Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Anleitung eines anderen zu bedienen.“ Ganz unzwonullig an dieser Stelle ein Zitat von Immanuel Kant zur „Remix“-Kultur als Technoprothese für eigenes Denken und eigene Ideen. ;-)
Das Abstellen auf „Remix-Kultur“, die Urheber-Ungerechtigkeit von Digital Natives oder die Copy-Paste-Gesellschaft halte ich für totalen Quatsch.
@Johnny: „…mir gehen Jugendliche, die 50-jährige Feuilletonisten mit ihren unheimlich abgefuckten Berghain-Nächten begeistern, auf den Keks,…“
Völlig zurecht, danke für den Ausdruck.
@dampfbadbiber: „Die „Digital Natives“ werden ja schon in der Schule darauf trainiert, im Internet zu suchen und mehr oder weniger in ihren Worten zusammenzuschreiben.“
Glaubst Du das wirklich? Lehrer „trainieren“ ihre Schüler zum Gedankenklau? Im Gegenteil: Plagiate sind im schulischen/akademischen Umfeld mehr denn je geächtet. Seminare zum wissenschaftlichen Arbeiten bestehen immernoch zu 70% aus Zitationsanleitungen. Unis und Schulen leisten sich Programme, die Plagiate auch in Paraphrasierungen erkennen.
Warum? Weil es die vielzitierte „Remix-Kultur“ gar nicht so gibt, wie das vielleicht einige Kulturpessimisten sich denken. Weil da, wo geistiges Eigentum das unverzichtbare Kapital stellt, dieses meistens auch recht effektiv geschützt wird.
Zum konkreten Fall: Wer die betreffenden Beispiele bei der Gefühlskonserve gelesen hat, kann zu keinem anderen Schluss kommen als: Geistiger Diebstahl. Generation und Alter hin oder her, professioneller Lapsus des Verlags, verwirrender Feuilleton-Hype – mag alles sein. Im Endefekt steht doch fest, dass die junge Dame sich ordentlich bedient und kreative Leistung anderer als ihre eigene ausgegeben hat. Das ist falsch und bleibt falsch, juristisch vielleicht weniger eindeutig als moralisch, aber deswegen nicht weniger falsch. Das wissen sogar Digital Natives wie ich.
Dass an der Affaire natürlich das Internet bzw. die dort tätigen Halunken, und nicht das blind einem zweifelhaft verfassten Teenager-Roman hinterherhechelnde Feuilleton, der nachlässig lektorierende Verlag oder sogar die Autorin selbst schuld sind, war zu erwarten.
Mit „Remix-Kultur“ hat das jedenfalls nichts zu tun, denn: Ein Remix ist transparent, für beide Seiten profitabel und immer eine explizite Verneigung vor dem Original.
Solch Detailwissen besitzt jedoch im Feuilleton wieder keiner, so bitter und stur diese Erkenntnis klingt (ich beziehe mich da in erster Linie auf Felicitas von Lovenbergs Artikel in der FAZ).
Johnny, Du fragst, wie es wäre wenn’s umgekehrt gewesen wäre. Felicitas von Lovenberg in der FAZ scheint es ja so zu sehen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie das Ganze als Teil eines Reifeprozess im Internet sieht.
whatever:
kompliment an eine 16-jährige für’s ullsteinnarren :-)
@07
Kein Kind im Grundschulalter im Haus? Selbst Grundschüler bekommen Arbeitsaufgaben wie „Themenposter“ machen, die mit Hilfe des Internets und eines Farbdruckers gelöst werden. Eigenes Denken ist nur noch in Bruchteilen vorhanden. Eigene Arbeit auch, da die Eltern bei solchen Postern fast wie beim „Crowdsource“-Prinzip mit ins Boot genommen werden.
Was die Hochschulen angeht: Die Anzahl der Arbeiten, die durch Zitationsklau-Programm gejagt werden ist immer noch relativ gering. Auch ohne Zitate-Diebstahl sind die Arbeiten oft nur eine Aneinanderreihung von gefundenen Ideen. Was man auch daran erkennt, dass das Diskussionskapitel erstaunlich dünn bleibt.
Ob Verneigung oder Klau, ob transparent oder verschleiernd, es bleibt ein Zusammenrühren. Ohne Inspiration und Basis auf der etwas aufbaut geht es nicht, jedoch verschwindet immer mehr die Originalität zu Lasten einer von der Autorin reklamierten „Echtheit“. Damit meint die Dame sicher, dass ein Lebensgefühl bedient wird. Eine Art Second Life, das sich zusammenmixen lässt.
Ein etwas Off-Topic Beispiel, ich glaube aus der Wirtschaftswoche: Eine Privatuni testet Absolventen für die Zulassung zu einem Master-Programm. Szenario: Unternehmen verleiht Büroausstattungen und hat aus nicht genannten Gründen den Keller voller Kunst. Laut dem Bericht kam kein Elite-Absolvent auf die Idee, nicht nur Büromöbel, sondern auch die Kunst mit zu verleihen. Das alles vor Ort, trotzdem hat niemand von denen mit Mitarbeitern gesprochen, sondern die haben nur im Internet recherchiert und sich gegenseitig ihr Lebensgefühl bestätigt. Am Ende nur Tipps wie: Kulturevents machen zu Imagepflege und anderer PR-Schwachsinn.
Ich bin immer wieder verwundert, wie in der Originalitäts- und Urheberrechtshysterie der letzten 10-15 Jahre die ästhetischen Verfahren der Moderne und Postmoderne einfach vergessen werden. Erinnert sich jemand an den Tod des Autors? Postmoderne? An Montage, Collage und Metafiktion? Das Verfahren von Helene Hegemann ist absolut legitim: Ich erinnere nur an Autoren wie Borges (1940er), William S. Burroughs Cut-ups (1960er) oder der in Deutschland vielleicht nicht ganz so bekannte jugoslawische Autor Danilo Kis, der in den 70er ein ganzes Buch geschrieben hat, als ihm von den damaligen sozialistisch-realitischen Planautoren, vorgeworfen wurde, er hätte alles geklaut (Anatomiestunde heißt das Buch und es ist antiquarisch auch auf Deutsch zu erwerben).
Wie Joachim Losehand im Gefühlskonserve-Blog in den Kommentaren schrieb, Plagiatsvorwürfe sind oft Stellvertreterdiskurse. Und wenn man die Kommentare und Blogbeiträge zu dem Thema liest, so ist doch eine gewisse Häme, dass das „Promi-Kind“ und „Feuilleton-Liebling“ nun eins auf den Decken bekommt.
Das hat alles nur relativ wenig mit Digital Natives und Remix-Kultur zu tun, und wenn dann hat das Netz und die Remix-Kultur einfach nur ein schon vorhandenes Modell verstärkt, aber definitiv nichts Neues erfunden.
@07
Kein Kind im Grundschulalter im Haus? Selbst Grundschüler bekommen Arbeitsaufgaben wie „Themenposter“ machen, die mit Hilfe des Internets und eines Farbdruckers gelöst werden. Eigenes Denken ist nur noch in Bruchteilen vorhanden. Eigene Arbeit auch, da die Eltern bei solchen Postern fast wie beim „Crowdsource“-Prinzip mit ins Boot genommen werden.
Was die Hochschulen angeht: Die Anzahl der Arbeiten, die durch Zitationsklau-Programm gejagt werden ist immer noch relativ gering. Auch ohne Zitate-Diebstahl sind die Arbeiten oft nur eine Aneinanderreihung von gefundenen Ideen. Was man daran erkennt, dass das Diskussionskapital erstaunlich dünn bleibt.
Ob Verneigung oder Klau, ob transparent oder verschleiernd, es bleibt ein Zusammenrühren. Ohne Inspiration und Basis auf der etwas aufbaut geht es nicht, jedoch verschwindet immer mehr die Originalität zu Lasten einer von der Autorin reklamierten „Echtheit“. Damit meint die Dame sicher, dass ein Lebensgefühl bedient wird. Eine Art Second Life, das sich zusammenmixen lässt.
Ein etwas Off-Topic Beispiel, ich glaube aus der Wirtschaftswoche: Eine Privatuni testet Absolventen für die Zulassung zu einem Master-Programm. Szenario: Unternehmen verleiht Büroausstattungen und hat aus nicht genannten Gründen den Keller voller Kunst. Laut dem Bericht kam kein Elite-Absolvent auf die Idee, nicht nur Büromöbel, sondern auch die Kunst mit zu verleihen. Das alles vor Ort, trotzdem hat niemand von denen mit Mitarbeitern gesprochen, sondern die haben nur im Internet recherchiert und sich gegenseitig ihr Lebensgefühl bestätigt. Am Ende nur Tipps wie: Kulturevents machen zur Imagepflege und anderer PR-Schwachsinn.
JOHNNY! Du bist aber auch wieder bissig! ;-)
Auf Spiegel Online steht, „Frank Maleu vom SuKuLTur-Verlag, der Airens Roman „Strobo“ veröffentlicht hat, sagt jedoch, er habe einen Beleg vom 28. August 2009, wonach über den Amazon-Account von Helenes Vater Carl Hegemann das Buch bei ihm bestellt worden sei – Lieferadresse: Helene Hegemann.“
Woher hat der den Kaufbeleg?
Ah, sehe gerade… „bei ihm bestellt“.
Wie dumm…
@14
Das Buch ist im Amazon-Marketplace. Der Verlag hat es dort direkt verkauft und nicht Amazon.
@#746474:
Immer locker bleiben. Das Buch „Strobo“ wird nur über den Amazon Marketplace verkauft. Der Anbieter ist halt der Sukultur Verlag, daher haben die auch Kenntnis vom Kauf und natürlich den Daten.
@#746477:
Hach, Gottchen, Lars. Man wird sich doch mal ’ne Minute wundern dürfen, wenn die „Amazon“ schreiben, aber nicht eindeutig den Marketplace erwähnen
Ich hab‘ das „bei ihm“ doch längst gesehen….
@#746480:
nein :)
Wenn ich so drüber nachdenke: das Buch heisst ja auch nur fast wie der Untertitel meines Blogs („iguana/roadkill“ – auch hier bei Spreeblick noch in der Blogroll). Aber vom mexikanischen Schwanzlurch zum Leguan aus Mexiko ist es ja schon ein sehr weiter Weg…
Na wie denn wohl ?
Mit Messer und Gable ;-)
Kann der Geschichte soviel positives wie negatives abgewinnen.
Negativ:
Mädchen lässt sich für Storys von anderen Hypen, denkt dass sie als verwöhntes Gör Berlin repräsentieren würde. Hinterher kommt dann sowas wie „würde den ursprünglichen Autor ja gerne kennenlernen…“
Auf den Gedanken ist sie nicht gekommen bevor sie erwischt wurde.
Schon ziemlich billig und mies, aber dafür gibts ja Journalis… äääääääääh aufmerksame Blogger :)
Positiv:
Fräulein Hegemann wird nachdem die entstehung ihres ersten Romans so seziert wurde wohl nie eine Copyright Verfechterin werden :D
@RA – verwöhnte Göre? Alleinerziehende arbeitslose Mutter, Plattenbau Bochum und mit 13 seine tote Mutter finden scheint mir nicht die klassische Geschichte eines verwöhnten Kindes zu sein.
Hab Helene eben eine Mail geschickt und vorgeschlagen, sie soll zukünftig bei mir klauen, dann komme ich endlich auch mal groß raus.
hab im interview-artikel hier bei spreeblick in den comments einen weiteren plagiatsverdacht beschrieben. vielleicht interessierts ja wen…
@#746526:
. !!!
;-)
Dr. Joerg Janzer
Neurologe + Pop-Psychiater
Berlin
Liebe Helene Hegemann,
ich habe heute in DIE WELT gelesen, dass Du nicht nur Deine Autoren-Kollegen systematisch beklaust, sondern auch Dich selbst. Leider hast Du vergessen zu erwaehnen, dass Du auch mich beklaut hast, indem Du Dir mein ROMANOID „Fleischesfleisch“ (http://www.aq-verlag.de/) in schamlosester Weise als formale Vorlage fuer Dein angeblich so wegweisendes literarisches Experiment reingezogen hast.
Frage mal Deinen Vater Carl Hegemann nach „Fleischesfleisch“. Es ist ein Klotz von einem Buch, das, wenn man es konventionell drucken wuerde, locker 500 S. auf das Tabloid braechte.
Heute schrieb Dirk Pilz im Feuilleton der BERLINER ZEITUNG, dass Axolotl Roadkill eine Aura entwerfe, die einen Unterschied zwischen dem Fiktiven und dem Wirklichen nicht mehr anerkenne. Falko Hennig schrieb per 28.02.06 im
TAGESSPIEGEL, dass „Fleischesfleisch“ als zit.: „wie im Rausch der Genauigkeit hingeschrieben, zwischen Tagebuch und lyrischem Ich pendelnd“ beschrieben werden koenne. Voilá – Welcome in the CLUB.
Was Axolotl Roadkill und „Fleischesfleisch“ verbindet ist der Rythmus und der Sound; ein aesthtisches Phaenomen also, das unabhaengig vom jeweiligen Inhalt einen Text als Literatur – oder auch nicht – qualifiziert.
Der Autor verarbeitet in seinen Texten das, was ihm als Wirklichkeit begegnet – in Deinem Falls u.U. auch Songs und Blogs – oder halt „Fleischesfleisch“. Man koennte auch sagen, dass Du in Axolotl Roadkill literarische Kunstwerke insofern voll legitim verarbeitet hast, als diese -als Teil einer literischen Wirklichkeit – ohnehin jedermannfrau zugaenglich waren und sind.
Man kann nicht aus geklauten Gedanken und Strukturen ein Buch machen, das so intensiv ist wie Axolotl Roadkill. Man kann sich nur etwas aneignen, was ohnehin schon in einem prae-praesent ist. Insofern sage ich: Scheiss drauf und ziehe Dich aus der Affaire, indem Du ein neues Werk vorlegst, das ganz von Dir ist und noch wilder als Axolotl Roadkill. Damit das keine Tragoedie wird, schlage ich vor, dass Du mit Deiner druckfrischen Superknete einen Urlaub buchst fuer Dich und mich. Du siehst naemlich auf all diesen Pressefotos mindestens so fertig aus, wie ich mich fuehle.
Wo immer wir hinfahren – vielleicht reicht Dein Geld nach all den Skandalen wenigstens noch fuer die Uckermark – wuerde ich dort gerne mit Dir zusammen die endgueltige Hinrichtung all dieser retromaessigen Vorstellungen von Literatur inszenieren. Ich denke an einen Meta-Text. Du weisst ja: „Der wahre Fortschritt ist die Ueberwindung der Widersprueche“. Du beklaust Dich selbst und ich habe das Problem, mir selbst nicht mehr gewachsen zu sein. Damit dabei kein Kurzschluss entsteht, stelle Dir auch einen Helikopter, damit Du jederzeit schnell ins Berghain kommst. Ich war da noch nie – ich bin schlimmer. Ich schreibe auch haerter als Du.
See you soon.
Wenn Du die Welt retten willst werde verrueckt – sei TAO
Joerg Janzer
@#746717: „Ich schreibe auch haerter als Du.“
Glaub‘ ich sofort.
Genau aus dem Grund interessiert mich das „Topic“ auch nicht.
Auf der andren Seite muss ich aber auch zugeben, daß Frl. Hegemann ja eigentlich nix dafür kann – für das Begeistern.
Für das auf den Keks gehen hingegen schon.
Axolotl Roadkill(ed) the Feuilleton-Star
http://berlinergazette.de/axolotl-roadkilled-the-feuilleton-star/
Also ich weiss auch nicht…
Siehe:
http://www.daserste.de/HaraldSchmidt
Alles nur geklaut
Die Alten haben schon gesagt…
‚Werft alle Bücher weg‘,
man könnte ja daraus lernen und seine Schlüsse ziehen.
Ich persönlich weiss nix. Und das ist soweit auch gut so.
@PiPi
Kennste schon „Strobo Pop“ von den Atzen?
Im Grunde ist die komplette Nummer doch nur die Zusammenstellung aus bereits dargewesenen Werken. Nähere Infos gibts hier: http://bit.ly/g9pQSG
„Schön, von Dir zu lesen“ – das passt ja nun gar nicht in die Sprache da. Aber es ist trotzdem z’schön (und wie das Begeistern auch nicht wirklich steuerbar). Muss nochmal nachdenken, kann nicht alles mal eben berichten (schon gar nicht berichten), kann mich an „Fleischesfleisch“ sozusagen k(r)itzelig erinnern, weiss auch noch den Ausflug auf die puces de Montreuil mit Jojo, um den Kohleofen zu kaufen und ihn dann zu dritt in die (wievielte ?) Etage der rue des Trois Bornes zu tragen, und weiss auch noch Jojo’s Begeisterung (schon wieder eine !) und dass wir kalte Füsse gekriegt haben, wobei wir die ja damals eigentlich sowieso hatten. Weiss jetzt mein immer-noch-Belleville ud immer-noch-Grau-im-Plural von Paris. Ist lange her und doch dann nicht. Frédéric geht’s unverändert gut bzw. schlecht und ich soll Dich grüssen (man erinnere sich an kleine Buddhas am Centre Pompidou, mit denen ja eigentlich alles angefangen hat).Vielleicht weiss er ja auch noch viel mehr zu schreiben ? Das mit dem Pop hat mir ja noch nie so richtig gelegen, aber ich denke mal, es hält frisch und weiterhin schön unmunter. Berlin ist von Paris aus gesehen tandemmässig weit weg und ja auch sehr sehr deutsch, letztendlich. Da muss man dann eben ordentlich schräg sein, oder vertue ich mich da ? Eine Postkarte von hier würde u.a. nostalgisch die noman’s-lands zeigen, die Du auch noch kennst, und aktuell die neuen, die einem wirklich gruseln können. Auch dazu gerne bald mehr. Das Wetter ist so gut wie es derzeiten kann. A bientôt ?! Ute
Hallo Ute,
quelle surprise!
Schreibe mir doch bitte gleich mal eine Mail an joergjanzer@tranzland.com
Ich moechte unbedingt auch Frédéric mal wieder kontaktieren.
A toute à l´heure.
Joerg.