37

Linksammlung zu den Blockaden in Dresden

Das Plakat, das mit seinem Aufruf zu Blockaden in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen sorgte, liest sich am Tag danach wie eine Vorhersage: 13. Februar 2010 — Dresden — Kein Naziaufmarsch. Zwar blieb die sächsische Landeshauptstadt alles andere als „žnazifrei“. Aber der von der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland angekündigten „žTrauermarsch“, zu dem Rechtsradikale aus ganz Europa anreisen wollten, fand nicht statt.

Linksammlung und kurzer Überblick von Tom Strohschneider beim Freitag

Begeisterte Stimmung an den Blockade-Punkten in der Dresdner Neustadt: Die Polizei beendet um 17.00 Uhr die Nazi-Veranstaltung.

Die Zahlen zur Blockade auf dresden-nazifrei.com


realnames Flickrstream

Über 10.000 Menschen haben in Dresden friedlich mit einer Menschenkette den Nazi-Aufmarsch verhindert. Wer weiterhin Gesicht zeigen möchte gegen Rechts ist herzlich eingeladen, sich an unserer Online-Demo „Schöner leben ohne Nazis zu beteiligen: Mitmachen und Foto hochladen

Schöner leben ohne Nazis mit Flickr-Stream

Der angemeldete Aufzug konnte indes nicht stattfinden, da die Sicherheit für die Aufzugsteilnehmer nicht zu gewährleisten war. Ursache waren zahlreiche Blockaden auf der Aufzugsstrecke.

Bericht der Polizei Sachsen

Während sich die OBM und auch Vertreter der Sächsischen Staatsregierung einmal mehr mit Symbolpolitik begnügten, hielten die Leute, die dem Aufruf des Bündnisses gefolgt waren, ihren Kopf hin, um den Naziaufmarsch zu verhindern. (…) Tatsache ist jedoch, daß dieser Aufmarsch nicht von der Menschenkette fernab auf Altstädter Seite, sondern von den Aktivisten in der Neustadt verhindert worden ist.

Augenzeugin Jayne beim Freitag über Symbolpolitik und erfolgreiche bzw. erfolglose Blockadestrategien

Einigen Nazi-Teilnehmern ging währenddessen die von den Demoanmeldern gern beschworene Anlass des Treffens verloren. Flaschen und Böller flogen aus der Menge, Nazi-Ordner rangelten mit ausbruchswilligen „Kameraden“ und am Mikrofon wurde flehentlich um „Trauerstimmung“ gebeten.

Netz gegen Nazis berichtet von der Stimmung bei den Rechtsextremen

Dresden 13.02.2010 Protest gegen Nazidemo“ auf Flickr

Aber ich will meine ganz persönlichen Eindrücke von Anfang an schildern.

„Ganz langer“ Augenzeugenbericht „mit vielen Fotos“ auf woschod

Dresden hat gezeigt, dass Twitter zur Organisation von Demonstrationen und Blockaden ein mächtiges ergänzendes Werkzeug sein kann.

Andi Szabo über Koordination per Twitter

auf dem weg richtung altstadt kamen wir noch an ein bis zwei abgebrannten barrikaden und um geworfenen pkws vorbei. auf dem albertplatz angekommen glich die blockade einer riesen großen party. es gab auch guten grund dazu, den zum ersten mal in der geschichte haben wir es geschafft den wahrscheinlich größten nasenaufmarsch in europa zu verhindern.

Chris war da

Den Ausschlag gab wohl schon die Blockade an der Hansastraße, der zunächst wahrscheinlichsten Marschroute der Nazis – diese Blockade wäre in ihrer Anfangsgröße und -konstitution leicht zu räumen gewesen.

Classless Kulla über die einzelnen Blockaden

(Wird aktualisiert und erweitert. Weitere Stimmen als Links in den Kommentaren sind sehr erwünscht, danke!)

37 Kommentare

  1. 01
    david

    Hätte die Polizei nicht ab dem frühen Vormittag die Brücken über die Elbe gesperrt, wären es noch ein paar Tausend mehr in der Neustadt gewesen. Zum Glück ist es nicht daran gescheitert.

    Spannend ist, wie die Gegenseite das alles bewerten. Auch die Nazis sind nämlich der Meinung, dass nur die Blockierer die Demo verhindert haben, nicht etwa die Menschenkette.

  2. 02

    Ich war auch da und muss sagen: So weit ich das gesehen habe, war das wirklich gute Arbeit bei der Polizei. Vor allem in Anbetracht der Ausmaße der Demonstrationen und bei derart unübersichtlichen Verhältnissen. Die Polizei hat konsequent deeskaliert und ist auch auf Provokationen nicht eingegangen. Räumungen wurden, so weit ich das gesehen habe, fast durchweg mit wenig Gewalteinsatz durchgeführt.

    Auch die Organisatoren der Demo haben meiner Meinung nach einen wirklich guten Job gemacht!

  3. 03
    Anmerkungsmann

    wat sacht eigentlich die piratenpartei dazu?

  4. 04

    @#747196: http://www.woschod.de/wp-content/uploads/2010/02/13_Februar_Dresden_07.jpg

    Das löst jetzt bestimmt wieder einen Skandal aus: Piratenpartei solidarisiert sich mit Antifaschisten…

  5. 05
    Jan

    @03: Eine Stellungnahme wird für Anfang März erwartet: bis dahin ist das Diskussions- und Abstimmungsverfahren beendet, das darüber entscheidet, ob eine öffentliche Stellungnahme erfolgen soll.
    Falls eine Stellungnahme tatsächlich erfolgen soll, wird noch darüber abzustimmen sein, ob man
    a) das Geschehen nicht weiter kommentieren möchte, um politisch nicht in eine Ecke gedrängt zu werden oder
    b) das Geschehen nicht weiter kommentiert, aber beide anwesenden politischen Extreme verurteilt und kundtut, dass man selbst genau deshalb nicht „rechts“ oder „links“, sondern „vorn“ sei.

  6. 06
    Anmerkungsmann

    :D
    danke gut zu wissen.

  7. 07
    nodge

    impressionen von der hansastrasse und nebenstrassen #Dresden am #13Februar von @effektmaenchen

    twitvid Link

  8. 08

    das ist die deutsche varianate:
    5000 tausend nazis duerfen nicht nurch dresden marschieren und dadurch steht die deutsche eiche nachwievor aufrecht und stolz da!
    wieviel nazis weniger gibt es jetzt?
    und wieviele der demonstranten, die gegen nazis demonstrierten, sind eigentlich bei den meisten dingen genau derselben meinung wie die gegen die sie demonstrierten (sozialstaat, globalisierung, „neo“liberalismus, irak, staat usw)?

    da kommen dann solche saetze unten raus:

    „Zeitgleich äußerten in der Dresdener Altstadt über 10.000 Menschen durch ihre Teilnahme an einer symbolischen Menschenkette ihre Ablehnung der menschenfeindlichen Nazi-Ideologie. Ihnen allen ist allerdings gemeinsam: Sie konnten diejenigen nicht sehen, gegen die sie die Demokratie verteidigten. “

    wahrlich ein exempel der demokratieverteidigung. nach dem motto: was wir nicht sehen muessen, das gibt es nicht….
    fragt sich, was demokratischer ist: idioten beim gebrauch ihrer demokratischen rechte zuzusehen (und die fuer jeden gesetzesbruch zu belangen) oder sie ganz demokratisch vom gebrauch dieser demokratischen grundstandards abzuhalten.

  9. 09
    Laudana

    Was würden diese Leute nur ohne ihre heißgeunliebten „Nazis“ machen ? (Echte Nazis, also Nazis, eine sehr unangenehme Begegnung, haben sie noch nie gesehen)

    Gegen die paar versprengten Untoten vom Friedhof der Ideologien des 20. Jahrhunderts zu demonstrieren, ist nicht viel mehr als ein Wellness-Programm.
    Die Demonstranten fühlen sich gut dabei und besonders mutig müssen sie auch nicht sein.

    Ich glaube im Grunde träumen sie sich auch in eine Welt zurück, die es nicht mehr gibt, wo die Fronten klar waren und es vermeintlich nur eine antidemokratische Bedrohung gab, die von rechts. Die 80er.

  10. 10

    simon: gute arbeit der polizei? wie passt es dann dazu, dass ein alternatives jugendzentrum angegriffen werden konnte und es dort gar verletzte gab?

    jan: „anwesenden politischen Extreme verurteilt und kundtut, dass man selbst genau deshalb nicht „rechts“ oder „links“, sondern „vorn“ sei.“ – das ist ein scherz, oder? so panne können doch nichtmal die piraten sein..

    laudana: benennungen hin oder her, aber selbst nicht ’nazis‘ zu sagen, macht bestimmte menschen nicht ungefährlicher. das mutigste, was du in deinem leben getan hast, war vermutlich mit 14 heimlich auf der kellertreppe zu rauchen.

  11. 11
    derk

    Meiner Meinung nach ging es um zivilen Ungehorsam, der Versäumnisse des Staates korrigiert. Ich habe das hier nicht nur als Protest gegen Nazis erlebt – auch die Symbolpolitik stand am Pranger.
    Warum wird es gefährlichen Feinden unseres Verfassung überhaupt erlaubt, zu demonstrieren? Diese Organisationen zu verbieten, sollte rechtlich kein Problem sein. Wenn es am Willen der Behörden hapert, dann darf auch mal auf solche Weise nachgeholfen werden.

  12. 12
    Morten

    Ich finde, in dieser Linkliste fehlt der Blockadesong von „Karen Eliot & The Antifa Swingers“. Das gehört einfach dazu:
    http://vimeo.com/9441692

  13. 13
    Medienfuzzi

    Auch noch einmal aus Dresden vielen Dank für das zahlreiche Erscheinen. Wir hätten es ohne euch nicht geschafft den Nazimarsch zu verhindern. Wir haben ein sehr fettes Zeichen gesetzt und ich hoffe, dass es nicht einmalig bleiben wird.

    Doch bitte hört auf, auf der Menschenkette rumzuhacken. Es war nicht klar, das unsere Blockaden nicht geräumt werden und dass es insgesamt an den Blockaden so friedlich bleibt. Nicht jeder lässt sich gern auf die Fresse hauen, nicht jeder kann/will schnell mal rennen! Dank der Menschenkette war es denn Nazis nicht möglich auf die andere Seite der Elbe zu marschieren. Hört also bitte auf in gute und schlechte Nazigegner aufzuteilen. Wir alle sind gegen dieses braune Pack auf die Straße gegangen, die einen näher dran, die anderen weiter weg. Insgesamt waren wir locker 25.000 Menschen und das ist in Dresden ein Zeichen, ein Rekord. Lasst uns schaffen, dass wir gemeinsam gegen die Nazis vorgehen, mit gegenseitigen Anschuldigungen und Absolutheitsanspruch schaffen wir das nie.

    Also Danke an ALLE Nazigegner, die in Dresden auf die Straße gegangen sind. Lasst uns verhindern, dass je wieder ein Nazimarsch durch unsere Stadt läuft, lasst uns als Ziel haben, dass nie wieder ein Nazi nach Dresden lädt!

  14. 14
    rantanplan

    @#747223: Bester Kommentar zu dem Thema bisher, nicht nur hier!

  15. 15
    HDDobson

    Friedlich war der Tag nicht wirklich sobald Gegenstände zerstört oder Polizisten verletzt werden

    Ich war da habe genug Fotos gemacht die könnt ihr euch hier anschauen:

    http://www.youtube.com/watch?v=sdrvHqcLr1M

  16. 16
    Rokery

    @HDDobson
    was ist an der Verletzung von Polizistinnen schlimmer als bei einer Verletzung von Demonstrantinnen? Gestern wurden Wasserwerfer gegen Blockierende eingesetzt – bei Minusgraden.

  17. 17
    Medienfuzzi

    @Rokery
    Die Wasserwerfer wurden, so weit ich weiß, nicht gegen Demonstranten eingesetzt, sondern nur um die Barrikaden zu verteilen und zu löschen. (Wenn du mehr weißt bitte ich um Antwort, aber bitte wirklich WISSEN!)

    @HDDobson
    Im Grunde war der Großteil des Tages friedlich. Nicht friedlich waren die Nazis, die im Hechtviertel Stress gemacht haben und beispielsweise auch am AZ Conni für mehrere Verletzte, darunter einen Schwerverletzten gesorgt haben. Nicht wirklich friedlich war auch die Action- und Sport-Gruppe, welche das mit den Blockaden zwar nicht richtig verstanden hat, aber einer wirklichen Eskalation glücklicherweise auch aus dem Weg ging.
    Friedlich waren aber 25.000 Menschen, die mit ihren Blockaden jeglichen Marsch der Nazis unmöglich gemacht haben.

    Die Verletzungen bei 15 Polizisten klingen sicherlich tragisch, sind meines Wissens aber größtenteils kleinere blaue Flecken und nichts ernsthaftes! Trotzdem natürlich an alle Verletzten eine gute Besserung. Ein Demonstrant ist auch beispielsweise von einer Eisenbahnbrücke gesprungen und hat sich dabei (logischerweise) etwas am Bein getan, nicht bei jeder Verletzung sind andere Menschen beteiligt!!!

  18. 18
    christoph

    @#747204: ein einfaches „dagegen!“ hätte gereicht, musst du doch nicht auf 3 Absätze aufblähen. Dann hättest du vielleicht Zeit gehabt zu sagen, wie dein Position hier aussieht und nicht nur, was sie nicht ist.

  19. 19
    rauchhaus72

    grandios !!!!

    tal für diesen link !

  20. 20
  21. 21
    HDDobson

    @medienfuzi und @rockery

    die Aktionen habe ich dort nicht mitbekommen sorry ;) natürlich finde ich die Blockaden vernünftig muss auch so sein aber ihr seht doch das immer nur die Linke seite gesehen wird und das ist leider das schlimme immer dann heißt es immer die bösen linken ;) und damit erreicht man immer das Gegenteil wisst ihr wie ich es meine?

    und komischer weise findet man meine vids. auf Youtube nicht, warum auch immer!?
    hier noch
    Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=1Y3UPdkBkwY
    Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=E98Rtag7nWU

  22. 22
    Rokery

    @ medienfuzzi
    zu den Wasserwerfereinsätzen gibt es bei indymedia (http://de.indymedia.org/2010/02/273167.shtml)
    unter anderem dieses bild:
    http://media.de.indymedia.org/images/2010/02/273179.jpg

    da brannte nichts. die löschaktionen bei den brennenden mülltonnen fand anderswo statt.

  23. 23

    @#747244:

    tipp: nochmal lesen!

  24. 24
    Laudana

    Das war keine Demonstration, sondern eine Prozession. Die Leute gehen bei sowas v.a. für ihr eigenes Seelenheil dahin.
    Sehr schön auch das Foto, wo die alle andächtig in die Luft gucken. Hallelujah, was sind wir gut…

  25. 25
    Daniel

    @#747252: Laut Polizeibericht wurden Wasserwerfer gegen Steinewerfer eingesetzt, die Polizeibeamte angegriffen haben. Die schwarzkapuzten Leute auf dem Indymedia-Bild sehen auch nicht wie friedliche Demonstranten aus…

  26. 26
    fredge

    Bei manchen Kommentaren hier will ich direkt wieder kotzen.

    Es überkommt einen das Gefühl, dass das Internet bevorzugt dazu einlädt, einfach mal aus der Möglichkeit heraus ALLES zu kritisieren.

    Ich will wissen, ob die, die hier permanent zu motzen haben, sich überlegt haben, wie man sinnvoller gegen Rechte vorgehen kann als sie nicht zu lassen.

    Schande über Euch! So viele Menschen sind an einem Scheiß Samstagmorgen aufgestanden, sind zu den Bussen durch den verdammten Schnee gerannt und nach Dresden gegondelt. So viele haben alles versucht, die Brücken zu überwinden, haben alles gegeben und den ganzen Tag bei Minusgraden herumgestanden, haben gefroren und gebibbert und ALLE hätten mit Sicherheit auch lieber im Café oder zuhause gesessen und einen warmen Kakao getrunken.

    Stattdessen sind wir hingefahren und haben den verdammten Nazis mit ihrer vollkommen inkonsistenten „Weltanschauung“ gezeigt, dass es vorbei ist.

    Diejenigen, die den Freitag mal wieder lieber im Berghain oder im Watergate oder sonstwo verbracht haben: Einfach mal die Fresse halten!

  27. 27
    Rokery

    @ daniel: laut polizeiberichten wurden die beiden hausprojekte in wedding vergangene woche auch NICHT von nazis angegriffen. laut polizeibericht war der bord-stein-kick vergangenes jahr eine schlägerei unter jugendlichen und KEIN naziangriff.
    wieso vermutest du in der polizei einen neutralen beobachter, der lediglich zahlen notiert und fakten in seinen bericht schreibt?
    ach, die frage hätte ich mir sparen können, du teilst demonstrantinnen schliesslich auch anhand ihres äußeren in friedlich und gewaltbereit auf.

  28. 28
  29. 29
    Daniel

    @#747346:
    Na auf jeden Fall halte ich den Polizeibericht für objektiver als dieses unfreiwillig komische „Innen“-Geschriebs auf Indymedia. Letztendlich ging es an dem Tag eben nicht nur friedlich zu, davon zeugen Fotos von brennenden Blockaden, umgestürzten Autos und beschädigten Polizeifahrzeugen, und dass 15 Polizeibeamte verletzt worden sind wird sich die Polizei ja auch nicht aus den Fingern gesogen haben. Bevor wirklich die genauen Umstände aufgeklärt sind, wird man also kaum der Polizei vorwerfen können, Wasserwerfer eingesetzt zu haben.

    Und auf den Fotos scheinen sich die von den Wasserwerfern getroffenen auch bewusst zusammenzurotten und in den Weg zu stellen, obwohl dahinter genug Platz zum Ausweichen wäre. Eine friedliche Demonstration sieht anders aus.

  30. 30
    Rokery

    @ daniel
    zu verletzungen und aus den fingern, bzw. danke, fürs stichwort:
    ein großteil der verletzten polizisten vom ersten mai vergangenen jahres litt vor allem an gebrochenen fingerhandknochen. hupperla, haben die sich da an der barrikade verbrannt?oder ist ihnen ein umgestürztes polizeiauto draufgefallen?oder ist das der typische bruch, den man erhält, wenn man unsachgemäß in fremder leute gesichter fäustelt?

    zu dem (einzigen) umgestürzten auto ist zu sagen: im fenster klebte ein „todesstrafe für kinderschänder“- aufkleber von der npd und ist diese aktion nicht unbedingt notwendig, so ist sie vor allem die aufregung nicht wert. ein nazi, der sein auto erkennbar mitten in eine linke sitzblockade parkt, ist weniger angegriffen worden, als dass er zu dumm war oder schlicht pech gehabt hat.

    Dein Unverständnis erklärst du dir dankbarer weise im letzten Absatz selbst. „bewusst zusammenzurotten und in den weg stellen“, korrekt, das war das ehrenwerte ziel der zwölftausend, die samstag dresden gerockt haben. und, ebenfalls korrekt: eine demonstration sieht anders aus, sie unterscheidet durch ihre mobilität von der blockade, die ebendies vermeiden will.

  31. 31
    Daniel

    Gebrochene Finger dürften etwa die Verletzung sein, die man sich zuzieht, wenn einem beim Auflösen einer Blockade gewaltsamer Widerstand entgegengebracht wird…

    Ich will ja nicht die Mehrheit der Blockierer mit den Steinewerfern und Autoumstürzern in einen Topf stecken, aber eine Blockade ist eben nur genau bis zu dem Punkt friedlich (und damit _nur_ ordnungswidrig), an dem man sich der Polizei widersetzt und sich wehrt, wenn die Blockade aufgelöst werden soll. Und dann finde ich es schon etwas lächerlich, wenn man anschließend rumjammert, weil die Polizei einen mit unangenehm kaltem Wasser bespritzt.

    Naja, letztendlich ist ja nichts passiert weswegen man sich aufregen muss. Es gab keine schlimmeren Verletzungen, der Sachschaden hält sich Grenzen, für diejenigen, deren Versammlungsfreiheit eingeschränkt wurde, muss man dann doch kein so großes Mitleid haben, und die Blockierer hatten ihren Spaß und können sich jetzt erhaben fühlen, weil sie die unmittelbar bevorstehende Machtergreifung der Neonazis einmal mehr abgewendet haben. Nächstes Thema.

  32. 32
    Herr Lich

    Der Blockadesong von Karen Elliot & the Antifa Swingers:
    http://www.hedonist-international.org/?q=de/node/931
    Mehr dazu auch bei netzpolitik.org.