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Spreeblick zu Gast bei Read on, my dear – der Lesebühne mit… äh. Spreeblick.

Es gibt zwei Sorten Anfänge: entweder in medias res, mitten im Geschehen, das ist bei allen Krimis der Fall z.B., da wird immer mit dem Mord begonnen, und dann hechelt sich die Geschichte ab, bis sie die Geschichte vor der Geschichte rekonstruiert hat. Das ist Möglichkeit eins. Möglichkeit zwei heißt ab ovo, das heißt „vom Ei“, was in Zeiten der Übersexualisierung der Gesellschaft einen faden Beigeschmack erhält, aber, Leute, nehmt die Hand vom Genital, es ist älter, reiner und langweiliger, als „vom Ei“ eigentlich sein sollte:

Spreeblick ist ein Blog. Vor den Blogs schuf Gott Papier und Stift, und man war auf neugierige Eltern, Stiefeltern und Geschwister angewiesen, um gelesen zu werden. Mit der Software für Blogs konnte man ins Internet schreiben, und zwar egal, was. Vom Menstruationskalender bis zu Bibellektürenotizen war alles drin, und wie man inzwischen weiß, war keine Phantasie verdorben genug, um sich vorzustellen, was man alles aufschreiben kann. Noch nicht einmal die Fantasie von 17-jährigen Nachwuchsliteraturstars.

Auf Spreeblick schreiben wir über dies und das, Johnny sagt gerne, es sei eine Art Gesellschaftsmagazin und ich stimme ihm natürlich vorbehaltlos zu (obwohl er viel besser Gitarre spielt als ich, was auf ungefähr 99% der Menschheit zutrifft; aber Leute, die besser Gitarre spielen als ich sind mir verdächtig seit diesem Ferienlager in der siebten Klasse, als Pierre, der sehr gut Gitarre spielte, die Aufgmerksamkeit von Anne, die bis dahin neben mir saß, erlangte, durch… aber das führt zu weit und weg vom Ei).

Jedenfalls, wir machen eine Art Familienabend. Wir lesen Geschichten von Frauen, die uns am Herzen lagen, von Momenten des Glücks und Momenten der Nachdenklichkeit, von Ungewöhnlichem und Ungewohnten. Nico Roicke wird auf der Bühne sitzen, Christoph Boecken, den viele nur als Jeriko kennen, und Johnny Haeusler. Wir laden Freunde dazu und machen das, was wir im Internet gelernt haben: den Anfang. Und freuen uns auf den Rest.

Spreeblick zu Gast bei Read on, my dear — der Lesebühne mit Spreeblick
Mittwoch, den 03.03.2010
Einlass 20:00 Uhr, Beginn 20:30
Reuterstraße 63, Yumabar

Eintritt frei, Austritt mit Hut

6 Kommentare

  1. 01

    Und ich armes Schwein wohne nicht in Berlin, sondern schreibe hier an meinem Abitur… sonst würd ich kommen.

  2. 02
    Thomas Benle

    Darf man übrigens fragen, was aus der Idee geworden ist, die Lesungen zu filmen und anschließend hier zu streamen? Verworfen? Oder ist das einfach nur an mir vorbeigegangen?

  3. 03
    jokin

    hach, es gibt doch gründe für ein leben in der großstadt :/

  4. 04
    Felix

    Spätschicht Yay… grml.

  5. 05

    @#748819: Verworfen. Mehr live, weniger Retorte!

  6. 06
    Thomas Benle

    @#749161: Schade. Aber verständlich. Danke für die Info. :)