Mit der oben gezeigten, ganzseitigen Print-Anzeige in der Musikwoche, dem Branchenblatt der Musikwirtschaft, bedankt sich das durch Scooter bekannte Label Kontor (nicht) bei der GEMA. Und singt damit laut mit im fröhlichen Chor der Vereinfachung.
YouTube-Nutzer in Deutschland sind zurecht genervt. Immer häufiger sind Musikvideos hierzulande aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt. YouTube als Popkulturarchiv, als moderner MTV-Nachfolger wird damit unbrauchbar.
Wer aber nimmt uns die Videos weg?
Seitdem bekannt wurde, dass die GEMA die seit einem Jahr andauernden (neuen) Verhandlungen mit YouTube abgebrochen hat, liegt der schwarze Peter bei ihr, der „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“. Da sich die GEMA immer dann, wenn sie nicht in Versammlungen ist, in Fettnäpfen aufhält und in den vergangenen Jahren nicht ein einziges Mal für den Preis der innovativsten Unternehmen nominiert war; da es außerdem an der GEMA als Quasi-Monopolist generell einiges auszusetzen gibt, stellt sie tatsächlich die perfekte Zielscheibe dar. Und wem das noch nicht einfach genug ist, der kann ja immer noch die Plattenfirmen beschimpfen.
Ändern wird sich dadurch natürlich nichts. Denn es fehlt, wie auf so vielen anderen Baustellen entlang der digitalen Route auch, an Lösungen und Kompromissen, die alle Beteiligten zufrieden stellen, und das scheint ausnahmsweise mal nicht allein die Schuld der GEMA zu sein.
Die GEMA ist zuständig dafür, dass Komponisten und Textautoren vergütet werden, sobald ihre Werke öffentlich aufgeführt oder vervielfältigt werden. Abgesehen davon, dass sie diese Zuständigkeit streckenweise absurd übertrieben ausübt, haben besonders die Komponisten und Autoren an dieser Rechtslage nicht viel auszusetzen: Wenn eine Coverband durch die Bierzelte tourt und Geld damit verdient, dass sie bestimmte Songs spielt, scheint es nur fair, dass die Komponisten dieser Songs einen Teil der Einnahmen erhalten. Diese Vereinbarung leuchtet grundsätzlich vielen ein, weshalb Radiostationen und TV-Sender genauso wie Konzert-Veranstalter und Tonträgerhersteller Abgaben an die GEMA zahlen, die nach Abzug einer Bearbeitungsgebühr an die Komponisten verteilt werden. Man kann es also fair finden, wenn ein Unternehmen wie YouTube ebenfalls Abgaben bezahlt – schließlich machen Musikvideos gerüchteweise den Großteil des YouTube-Traffics aus und die Umsätze der Google-Tochter werden in diesem Jahr auf eine knappe Milliarde geschätzt.
Das Verteilungsverfahren der GEMA jedoch steht seit langer Zeit zurecht in der Kritik. Denn verteilt wird selten genau – am Ende sorgen Pauschalverfahren dafür, dass die Großen immer größer werden und die Kleinen oft nicht einmal den ihnen zustehenden Anteil erhalten.
Digitale Verfahren könnten dies zum Besseren für die Künstler verändern. Wie oft ein Song bei YouTube abgerufen wurde, lässt sich schließlich recht genau feststellen, und so gäbe es keine administrativen Ausflüchte mehr für die GEMA. Pauschale Abrechnungen wären Vergangenheit. Dabei ist es jedoch zur Zeit die GEMA, die genau diese Abrechnungsdaten von YouTube einfordert – wogegen sich YouTube wehrt. Dies ist einer der Punkte, an denen die Verhandlungen anscheinend gescheitert sind, ein weiterer ist die genaue Höhe der Vergütung: Die GEMA beharrt auf einer Vergütung nach tatsächlichen Plays, YouTube möchte lediglich eine Pauschale zahlen.
Das klingt ohne Details und Zahlen zunächst nicht nach Gier der GEMA, doch es ist schwer, an genauere Informationen in dieser Sache zu kommen, beide Seiten haben sich auf Stillschweigen geeinigt – wer bessere Infos als meine hat, möge diese bitte in den Kommentaren ergänzen oder korrigieren. Allein die GEMA zu beschuldigen, scheint mir aber in diesem Fall zu kurzsichtig zu sein.
Gelöscht bzw. gesperrt werden die Videos zur Zeit von YouTube in einem automatisierten Verfahren, das bei allen Inhalten greift, die gegen geltendes Urheberrecht verstoßen könnten, weshalb es immer wieder auch zu Missverständnissen kommt. Diese Pannen ließen sich bisher schnell durch den Urheber oder andere Rechteinhaber beheben, im Fall von Musikvideos wären dies die Verlage, Plattenfirmen oder Künstler selbst. Durch den neuerlichen Kurs der GEMA, auf die bisherigen Vorschläge von YouTube vorerst nicht mehr einzugehen, könnte dies jedoch komplizierter geworden sein, denn viele Künstler haben die GEMA mit der Wahrnehmung ihrer Rechte beauftragt und somit kaum noch eigenen Einfluss. Ob die GEMA hier im Sinne der Künstler agiert, könnten nur die GEMA-Mitglieder selbst beantworten, denen aber wohl auch keine näheren Informationen vorliegen.
Es bleiben also viele Fragen offen. Warum gelingen Abkommen mit der GEMA im Fall von anderen Video-Portalen anscheinend besser, und warum konnte YouTube die Verwertungsgesellschaften anderer Länder offenbar zufriedenstellen (Videos, die hierzulande gesperrt sind, können bspw. in England problemlos angesehen werden)? Wieso werden kulturell so wichtige Fragen wie die rund ums Urheberrecht und seiner Umsetzung in digitalen Zeiten noch immer von einem intransparenten Monopolisten wie der GEMA bestimmt – Stichworte wie eine verlässliche Fair-Use-Regelung für die private Nutzung von Daten aller Art stehen schließlich schon lange im Raum und Lösungen werden dringender denn je gebraucht? Und wieso stellt sich YouTube quer, wenn es um genaue Abrechnungsdaten geht – bei denen es schließlich nicht um Nutzerdaten, sondern allein um Abrufzahlen gehen müsste?
Es sieht nicht so aus, als würde deutschen YouTube-Nutzern eine kurzfristige Lösung bevorstehen, was nicht nur für die Nutzer, sondern auch für die Künstler ärgerlich ist, die ihre Werke schließlich bei YouTube zeigen wollen. Doch auch sie wollen eine angemessene Vergütungseinigung sehen, denn YouTube ersetzt immer häufiger Unterhaltungsmedien wie Radio und TV, und sollten Künstlereinnahmen aus der Verwertung der Urheberrechte nach denjenigen aus dem Verkauf von Tonträgern ebenfalls einbrechen, bleiben für Musiker und besonders für Komponisten kaum noch Einkommensmöglichkeiten übrig – bei vielen Künstlern machen die GEMA-Einnahmen 30% bis 50% der Gesamteinkünfte aus. Und anders als im Fall der von Google verlinkten (Print-) Verlagsprodukte findet die Verwertung der Inhalte direkt bei YouTube statt und nicht auf der Künstler- oder Label-Website. Am Ende wird es wohl wieder einmal um den längeren Atem gehen und um die Frage, wer wen mehr braucht – YouTube die Musik oder die Musik YouTube.
Es bleibt bei aller Kulturromantik rund um die Freiheit der Kunst eine Tatsache, dass wir es bei den verschiedenen Unterhaltungsbranchen mit Milliardenindustrien zu tun haben, an der die Urheber der genutzten Werke beteiligt sein müssen. Man kann sich natürlich fragen, ob diese Urheber zur Zeit wirklich in ihrem Sinne vertreten werden, den grundsätzlichen Versuch jedoch, faire Anteile der Künstler an den Umsätzen Dritter zu erstreiten, die mit ihren Werken Geld verdienen, halte ich für richtig.
hach, schwierig das ganze thema..
aber was soll man als außenstehender tun?
man kann nur abwarten und hoffen. aber optimistisch bin ich nich…
Das Problem kann man dann aber auch weiter denken: Was ist mit den ganzen Covers? Du bringst ja das Beispiel von drittklassigen Bierzelt-Touren mit bewährter Gröhlmusik.
Dass sich auf Youtube eine Kultur der Cover-Songs etabliert hat, wirft zwei Fragen auf. Erstens, werden die Künstler hier auch beteiligt. Müssten sie schließlich. Interessanter jedoch ist Punkt zwei: Wenn es der GEMA erlaubt ist, Geld für Videos von Künstlern zu verlangen, wie sieht es konkret für das Individuum aus? Mir fällt jetzt spontan nur Tay Zonday ein, der zwar nicht aus Deutschland kommt, aber z.B. weit über 50 Millionen Video-Aufrufe hat. Muss ein Künstler/Musiker automatisch bei der GEMA angemeldet sein, um für seine Musik Geld zu sehen?
Ohne das nun genauer ausführen zu wollen geschweige denn schon bis in’s letzte Detail durchdacht zu haben und noch mehr geschweige denn die Musikindustrie so genau zu kennen muß man sich doch im vielbesungenen digitalen Zeitalter die Frage stellen ob wir noch Verwertungsgesellschaften brauchen.
Dass der Urheber in diesen Fällen (und in vielen anderen) an den Einnahmen beteiligt werden muß, sollte außer Frage stehen. Die Frage ist neben dem wie aber vor allem auch „Warum über Dritte?“.
Ja, wieso werden die Videos dann nur in Dland gesperrt? (klar, GMEA = .DE, aber trotzdem..)
Und wieso ist die Sperrung dann der momentan einzige Ausweg?
@#759937: Er muss nicht, soweit ich weiß. Man kann seine Rechte auch selbst wahrnehmen, das ist aber organisatorisch kaum zu leisten.
@#759939: Die Frage ist berechtigt, aber wie soll das gehen? Am Ende müsste jeder Anbieter selbst mit allen Künstlern abrechnen oder die Künstler mit den Anbietern. Das gleiche Problem sehe ich auch bei der Kulturflatrate kommen, ich glaube, der administrative Aufwand ist die Hölle. Ob das nun aber alles die GEMA als Monopolist weiter machen sollte, darüber kann man prima streiten.
Falls das einer von der GEMA liest:
Bitte beweist mir, wie und wo euch durch Youtube Schaden entstanden ist. Ohne Youtube hätte ich erheblich weniger Filme und Musik gekauft.
Protipp an GEMA: erst DENKEN, dann handeln ;-)
Ich freue mich, dass es noch Blogger gibt, die sich sachlich mit dieser Thematik auseinandersetzen, ohne in populistisches GEMA-Bashing abzudriften. Du hättest vielleicht noch erwähnen können, dass YouTube in der Hand von Google ist, ebenfalls ein Monopolist, nur irgendwie innovativer als die GEMA und Google verfügt über ein intelligenteres Spitzel-System. ;)
Ich bin kein Freund der GEMA, aber die GEMA ist die einzige Institution, die es mit Konzernen wie Google aufnehmen kann, um die Rechte der Künstler zu vertreten. Allerdings vertritt die GEMA natürlich in erster Linie ihre eigenen Rechte und spielt ihre Machtposition aus. Eine Macht, die sie letztlich auch über ihre Mitglieder hat: Warum muss man als Komponist alle seine Werke in die Hand der GEMA geben, wenn man von deren Leistung profitieren will? Das ist nicht mehr zeitgemäß.
Meiner Meinung nach bedarf es dringend einer konkurrierenden Verwertungsgesellschaft, die auch von den Rundfunkhäusern und anderen Medien akzeptiert wird, dann würde sich vieles verbessern. Solange sich hier Monopolisten streiten, wird es schwierig, zum Nachteil für die Künstler und Verbraucher.
@#759941: Ganz einfach – weil Asche machen ohne Leistung in DLand zum obersten Geschäftsmodell erklärt wurde. Ob das nun die Abmahngauner, die Kulturflatrate, die gez oder die gema betrifft. Wichtig ist die gute Abzocke, am besten noch mit gepflegter staatlicher Unterstützung. Schlimm ist nur, dass (auch hier) über die moralische Existenzberechtigung eines Gaunervereins wie der gema überhaupt nachgedacht wird.
@#759943: Es geht nicht um die Frage, ob Schaden entsteht. Es geht darum, dass ein Konzern mit der Arbeit Dritter Umsätze macht und ob und wie diese Dritten daran beteiligt sein sollen. Damit hat Google/ YouTube grundsätzlich übrigens kein Problem, es geht nur um Art und Höhe der Vergütung. Ich dachte auch, das hätte ich erläutert, da oben, in diesem Artikel.
klar sachlich ist ine sache, aber man sollte auch nicht vergessen, das sich der markt im moment extrem wandelt und man sich anpassen muss um nicht hinterher zu hinken…
andere video portale geben der gema nach, da sie entweder aus deutschland sind und/oder nicht annähernd o eine userbase und kraft wie youtube, und somit sich das nicht voll rechnet. was aber in meinen augen nicht für die gema spricht.
die gema ist in meinen augen nicht anders als der rest der musikindustrie… alt und hat keine lust auf neuerungen… diese kommen aber auf sie zu, ob sie es wollen oder nicht.
und ob man ie gema nun mag oder nicht… und was man von google hält, grade hier im etwas paranoiden deutschland, die user „leiden“ drunter und die lösung wird einfach nach hinten verschoben… so fühlt es sich zumindest an.
@#759945: Du hast den zwingend nötigen Abschlusssatz „Armes Deutschland!“ vergessen, soll ich den für dich nachtragen?
Schwieriges Thema, in der Tat.
Die Gema hat aber im Prinzip Recht. Wenn ein Radiosender für jeden Einsatz eines Titels zahlen muß und ein Veranstalter für jeden Titel, der bei ihm gespielt wird auch, wieso dann YouTube nicht? Coverversionen müßten natürlich auch bezahlt werden.
Dass die Sperrung nur in D passiert, liegt halt daran, dass die anderen Verwertungsgesellschaften nicht so stark sind, wie die Gema.
Natürlich vertritt die Gema nur Stücke und Künstler, die bei ihr gemeldet sind. Wenn ein Künstler in D ein Youtube Video veröffentlichen will und nicht mit der Sperrung in Konflikt geraten will, darf er den Titel halt nicht bei der Gema anmelden.
Auf der anderen Seite gibt es das Problem des Clickbetrugs. Wie will Youtube jemanden daran hindern, jeden Tag tausendmal auf sein Video zu klicken. Das Problem hast du beim Radio nicht.
@#759948: Ich bin von der GEMA auch eher Rückwärtsdenken gewöhnt, weshalb ich dem Braten nicht wirklich traue … ich wüsste da gerne die Details, was die Verhandlungen angeht. Aber abgesehen davon: Wie sähe denn die Vorwärtsrichtung aus?
@#759951: naja ich glaube nicht das details wirklich irgendwann ans licht kommen…
und vorwärtsrichtung… tja… einfach schauen wie es in anderen ländern gehandhabt wird… wie ja schon erwähnt wurde in den comments, funktioniert es wo anders ja auch… und ggf in den verhandlungen sich an googles vorgaben/ideen zu orientieren, nicht unbedingt blind, aber offen.
NIN, radiohead & jonathan coulton werden ja immer gerne genannt, und falsch ist es nicht, aber halt auch nciht praktikabel für einen verein wie die gema, doch auch eine gute möglichkeit was zu lernen… wenn man es denn kann… das lernen.
Eine mögliche Vorwärtsrichtung wäre vielleicht die Kulturpauschale.
@#759953: ohje… das wäre ein klarer schritt zurück. das ist ja genau das problem. diese pauschalen in dieser form sind einfach schnee von gestern. kulturpauschale… was ist denn dann mit den videos in denen meine fotos gezeigt werden, wo musik die „mir“ ist das sie für mich geschreben wurde abgespielt wird. ist ja auch „kultur“.
das ist alles zu wischiwaschi.
@#759948: „aber man sollte auch nicht vergessen, das sich der markt im moment extrem wandelt und man sich anpassen muss um nicht hinterher zu hinken…“
Solange die GEMA keine Konkurrenz hat, wird sie sich nicht wandeln. Wozu auch? Wenn man den Kuchen alleine bekommt, backt man ihn halt nach dem bewährten Rezept seiner Großmutter.
@#759949: :-) Danke, das wäre nett von dir.
Vielen Dank für den Text, Johnny, hier. Das wird, hoffe ich, etwas mehr gelesen als andere ebenso abwägende Stellungnahmen an anderer Stelle. Die Gema mag ja an vielen Dingen Schuld sein, aber dass es mit YouTube nicht zu einer Einigung kam, liegt nicht an ihr allein. Mich freut vor allem, dass die Zeit der Geheimverhandlungen jetzt vorbei ist, diese Stillschweige-Geschichten sind ja „nicht nachvollziehbar“ – Transparenz würde ich hier als Rechteinhaber fordern, wenn ich welche hätte. So soll es ja kommen.
Mir würde es schon reichen, wenn YT nicht-verfügbare Videos gar nicht erst anzeigt. Dann müsste ich mich nicht jedes mal neu ärgern…
Dass die GEMA jetzt den Blockierer spielen darf, ist das Ergebnis eines überholten, monopilistischen Ansatzes. Soll sie doch weiter die Gebühren für Dorf-Beats eintreiben, und im Internet die Künstler direkt mit YT, Spotify und Konsorten verhandeln lassen. Hier ist die GEMA schlichtweg überflüssig.
@#759960: genau so ist es… leider.
aber sie werden mittelfristig auf die nase fallen mit ihrem jetzigen kurs. zum glück.
@#759961: Coole Antwort. ;)
*Beifall Klatsch*.
Aber bei welchen Künstlern macht Gema denn 30 bis 50 % der gesamteinnahmen aus? Wohl eher bei den großen, oder? Die für die Gema Lobby ist. Nur dass von der Youtube-Sperrung auch andere Betroffen sind, für die das verlorenes Marketing Potenzial bedeutet.
Noch ein Gedanke in Bezug auf GEMA: Ich arbeite in einer Winzigen Bar in Hamburg, in der winzige Indiependent-Künstler winzige Akustik-Perlen Preisgeben. Und ab und zu wird einer davon wie Gisbert zu Knyphausen größer. Am Wochenende nehmen wir inzwischen Eintritt, um laut quatschende Touris draußen zu halten. Bei 4 Euro Eintritt gehen 30 Euro für die Tür drauf (dass da jemand steht), und 76 Pauschal für die GEMA. Neulich hatten wir 30 zahlende Gäste, was gut, aber nicht viel ist. Bleiben 24 Euro für den Künstler???????? Natürlich nicht, natürlich kriegt der mehr.
Im Endeffekt bedeutet das, dass sich kleine Konzerte gar nicht lohnen, da man dann für die Marmorlobby der GEMA draufzahlen darf, mehr nicht.
So, wo ist da die Künstlerfreundlichkeit???? Was sehen diese Künstler, die da ihre eigenen Songs spielen von den 76 Euro?
Da doch lieber ne Kulturpauschale, meinetwegen recht hoch. Dann könnense sich ja nochmal überlegen ob sie davon nicht etwas Kulturförderung betreiben wollen….
Thx for Nothing, Gema.
Für mich ist die Mischung aus youtube und amazon sehr teuer geworden. Erst vor einer Stunde habe Julia Nunes auf youtube entdeckt und schon ist ´ne CD bestellt.
Fakt ist doch das eine Menge Musik doch gar nicht in den Einwegmedien stattfindet. Die Arroganz und die Unfähigkeit der Medienschnösel ist doch nur noch zum Kotzen. Wenn ich an solche Sendungen wie Formel1, top of the pops, Beatclub und ähnliches denke tut es mir echt leid um die verschwendete Zeit. Bei youtube entscheide ICH was ich sehe und kein aufgebrezelter Vollhirni. Sicherlich sind die Einwegmedien eine Quelle vieler Videos, aber ich bin nicht mehr bereit 30 min. Schrott zu ertragen um 5 min. gut unerhalten zu werden. und im welchen Jahrtausend wird das deutsche Fernsehen in der Lage sein z.B: PJ Harvey auftreten zu lassen? Dafür haben wir ja solche Grössen wie Dieter B., Thomas G., … es wird mir zu eklig noch weitere aufzuzählen.
Spätesten seit Youtube ist das Fernsehen für mich gestorben, und dank Internetradio das herkömmliche Radio am abkratzen.
Nun die Künstler müssen sich selbst entscheiden was sie wollen und auf welche Art sie an das Geld der Konsumenten gelangen. Jedenfalls diese Gema-Scheisse demoliert meine Kauflaune erheblich.
Und nun ein ehrliches Bekenntnis:
http://www.youtube.com/watch?v=6SXnuPrEZm4.
wahrscheinlich naiv – aber wenn last.fm ein direktes royalty program für kleine künstler und labels hinbekommt, warum nicht auch youtube?
„Umsätze der Google-Tochter werden in diesem Jahr auf eine knappe Milliarde geschätzt.“ sollte man vielleicht entschärfen indem man die immensen Kosten die YouTube verursacht in Relation stellt. Das YouTube hauptsächlich eine Spaßangelegenheit von Google ist sollte sich doch mittlerweile herumgesprochen haben. Die verdienen an anderer Stelle einfacher, schneller und mit weniger Aufwand Geld.
Ich finde der Aspekt „Warum geht es in anderen Ländern“ am wichtigsten. Nicht nur in (negativem) Bezug auf die GEMA sondern vor allem durch eine fehlende „Fair-Use“ Klausel wie in den USA.
@#759950: Da liegt ein weiteres Problem bei der GEMA „Diesen Titel bei der GEMA nicht anmelden“ geht nicht. Bei der GEMA geht nur alles oder nichts. Und das ist ein echtes Problem.
Tatsache ist, dass die momentan Situation untragbar ist. Zuerst einmal ist es egal, wer mehr Recht hat, wenn der Nachteil beim Kunden, also jedem liegt. Lassen wir mal Kritik an dem System der GEMA außen vor und schauen nur den Streit selbst an. Es lässt sich gut zusammenfassen, dass wir wissen, dass wir nichts wissen: Außer einigen durchsickernden Gerüchten, die sofort von mindestens einer Seite dementiert werden, ist nur die erwähnte Pauschale vs Individualvergütung Debatte momentan sicher.
Auf der einen Seite kann ich die GEMA verstehen, die die Vorteile der Technik ausnutzen will und genaue Abrechnungen fordert. Ob diese nun übezogen sind oder nicht sei dahingestelllt.
Auf der anderen Seite steht Youtube, für die solche Verträge eher schwer kalkulierbar sind und sicher auch teurer sind als eine Pauschale. Ob Youtube versucht, auf dem Rücken der Benutzer diese Pauschale zu drücken sei ebenfalls dahingestellt.
Also, ich würde mir eine Veröffentlichung der der Debatte wünschen, um mir wirklich eine Meinung bilden zu können. Was mich mehr aufregt als der Streit selbst, ist die Geheimhaltung der genauen Fakten.
@#759969: Zum Thema „Immense Kosten“
YouTube’s Bandwidth Bill Is Zero. Welcome to the New Net
Read More http://www.wired.com/epicenter/2009/10/youtube-bandwidth/#ixzz0oCiCRoyQ
@#759947: Aber Youtube hat doch bisher noch keinen einzigen cent gewinn abgeworfen
Derzeit geht es um 600 Titel. 600 von wieviel Hunderttausenden, Millionen?
Einfach mal die Presseerklärung der GEMA lesen…
http://www.gema.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=908&tx_ttnews%5BbackPid%5D=76&cHash=6f5931a7b5
Wichtiger Absatz:
„Der internationale Verbund der Musikautorengesellschaften könnte sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen, wenn er dies wollte. Darauf wird aber mit Blick auf die Bedürfnisse der Musiknutzer und der Musikurheber verzichtet: Die Rechteinhaber möchten, dass ihre Musik möglichst viel gehört wird – sofern sie vom Anbieter entsprechend lizenziert ist.“
Mmh.
noch mal, zum Thema Künstler und Geld
http://www.metrochicago.com/pumpkins/ .
was will die gema denn da abzocken? von null cent können die meinetwegen 1000% Gebühr verlangen!
@dré
…sehr wahr. Das ist exakt das gleiche Gefühl, wie wenn die Lieblingsmannschaft ein Tor schießt und danach Abseits ist. Oder wenn man 100pro sicher ist, daß noch Schokolade im Kühlschrank ist, und dann…
@march.
…so oder so gibt es ja diverse Finanzierungsmöglichkeiten, auch jenseits der diskussionswürdigen Kulturflatrate:
– http://www.kachingle.com/
– http://de.wikipedia.org/wiki/Street_Performer_Protocol
– http://denkpass.de/2010/05/wie-grundet-man-ein-unternehmen-mit-einer-milliarde-umsatz/
Vermutlich gibt es noch ganz andere vielversprechende Konzepte.
@Felix Nagel
…jup – ist ja nicht so, daß hier nur YouTube blockiert wird, Spotify wird ähnlich von der GEMA ausgebremst.
Ich bin derzeit, leicht unwillig, eher zu MyVideo übergegangen – fast alles, was YT sperrt, findet man dort problemlos. Weiß jemand, was genau die anders machen?
Hallo,
also ich verstehe nicht warum o.g. Betroffene immer eine Sonderstellung haben wollen. Jedes andere Unternehmen kommt ins schlingern wenn sich Rahmenbedingungen wie: veränderte/neue Gesetze,
Globalisierung, Sonnenflecken ändern und muß sehen wie es zurecht kommt und das gilt doch eigentlich für Leistungserbringer aller Art. Bis auf lobiistisch gestützte Unternehmen müssen alle sehen wie sie mit dem Arsch an die Wand kommen.
Da müssen sich die Herren und Damen Künstler halt mal strecken und sich was einfallen lassen.
Gruß M.
Die GEMA wird hier ganz zurecht gebasht. Es ist ja nicht so, dass Google nicht bereit wäre, die GEMA zu beteiligen. Und in allen Ländern scheint das zu funktionieren. Aber hier war es die GEMA, welche die Verhandlungen abgebrochen hat. Und zwar, weil sie komplett unrealistische Forderungen stellt, auf die Google nicht eingehen will. Die GEMA scheint hier weltweit wohl die einzige zu sein, die diese Forderungen stellt. Die Gema will 12 Cents pro Klick, das ist etwa 50 mal so viel wie die britische Verwertungsgesellschaft fordert. Solche überrissenen Forderungen sind aber typisch, man sieht ja auch, welche Summen die Musikindustrie in „Raubkopier“-Fällen auch immer fordert.
@#759973:
Vielen Dank für den Link. Interessant, ganz eindeutig, allerdings sind das ja alles Vermutungen wenn ich das richtig verstehe. Und selbst diese gehen davon aus, das Google deshalb so „gut wegkommt“ weil sie eine Sonderposition haben und zum Beispiel in eigene Infrastruktur investiert haben (ISP, Kabel unter Teich, etc). Das ist ja auch nicht ganz risikolos.
Ich denke man kann schon sagen das Google zu wenig Geld damit macht als das sich der Betrieb von Google lohnen würde — vor allem wenn man den ganzen Ärger damit einrechnet.
@#759974:
Les mal meinen Post und die Antwort darauf!
Kann ja sein, dass man nicht fair agiert, wenn man nun einfach auf die Gema eindrescht. Aber ich bin Konsument. Und wenn ich dann ein Musikvideo aufrufe, es aber nicht abgespielt werden kann (weswegen auch immer), dann bin ich angepixxt. Und wenn ich dann die News zur Gema lese, dann ist doch klar, dass zunächst (ohne nachzudenken) die Wut Richtung Gema geht.
Eins verstehe ich aber nicht. Es werden sogar Videos gelöscht bzw. gesperrt, die von den Künstlern selbst eingestellt wurden (da war doch was mit den Fanta 4). Wie ist das zu erklären?
und noch mal, hier ein weiterer Kaufkandidat:
http://www.youtube.com/watch?v=g7KlIepLsE4&feature=related.
Ich habe bei wikipedia gesehen das die Band schon lange existiert, und dann mal bei Fritz und radio1 geguckt. Bei fritz keine anzeige, bei radio1 mehrere playlists von Sendungen in der Nacht. Ich kannte bis eben die Band nicht, bei diesem namen weiss man das.
Ich meine, für einen etablierten Künstler ist diese Gema-Politik sehr profitabel, aber falls er sich nicht auf alten, vertrocknenden Lorbeer ausruhen will sollte er sich von solchen Geldeintreibern trennen. Aus ähnlichen Motiven ist doch wohl auch die Independentszene entstammen und das kann man doch nur begrüssen.
Youtube sollte auf garkeinen Fall auf diese Gema-forderungen eingehen, denn wie sollte das enden? Bezahl_Youtube oder vor jedem Video Werbefilmchen? Am besten nur vor dem Gemazeug, aber dann mindestens 30 min. Werbung bis die 12cent und ein kleiner bonus drin sind.
Ist es immer die Gema? Ich sehe ständig Hinweise, daß Videos wegen Ansprüchen der Firma Sony gesperrt wurden.
Und jetzt bin ich auch selber betroffen, meine Videos einer TV-Aufzeichnung der „Proletenpassion“ hat YT auf Intervention von Sony „am Standort Germany“ gesperrt.
http://www.youtube.com/user/Rauskucker?gl=DE&hl=de
Mehr darüber hatte ich bei mir aufgeschrieben (ein aktualisierter Bericht soll demnächst folgen):
http://rauskucker.wordpress.com/2010/02/13/sony-gegen-die-proleten-youtube-zensur/
@#759985:
Die Künstler haben da wenig mit zureden (wobei man denken sollte die Fanta4 sollten das mittlerweile können). Wie auch bei den Abmahnungen werden diese Forderungen von den Labels und Plattenfirmen bzw. deren Anwälten durchgedrückt.
@#759986: Das ist absoluter Quark was Du da schreibst. Wenn Dir Dieter Bohlen nicht gefällt und so vielen Leuten in Deutschland anscheinend schon, ist das Dein Problem und nicht das der GEMA. Ich würde mich in dem Fall wenigstens ein wenig über die Aufgabe und Arbeitsweise der GEMA informieren.
Grundsätzlich finde ich es aber sehr schade, dass um das Thema der Subventionierung klassischer Musik durch die Trennung von E- und U-Musik so ein Bogen gemacht wird. Ist eigentlich einer der Hauptknackpunkte, warum das System GEMA nicht mehr zeitgemäß ist. Noch ein paar zusätzliche Informationen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/7/7586/1.html
Die Gema hindert doch keinen sich die gesperrten Videos anzusehen über hidemyass. Die Idee der Verwertungsgesellschaft ist tot. Und das ist gut, denn früher wurden Künstler auch nur für die eigenen Áufführungen bezahlt und nicht für Kompositionen. Natürlich killt das die ganzen “ Studiokünstler“, die aber in Wirklichkeit keine Künstler sind.
Hallo,
Danke Johnny für diesen sehr reflektierten Artikel.
Die 12 Cent stammen aus einem Google-Blogeintrag von März 2009 und sind völlig überholt. vgl. http://google-produkt-kompass.blogspot.com/2009/03/youtube-und-die-deutsche.html
Zu den Details der Verhandlung dürfen wir uns aufgrund einer Stillschweigevereinbarung, die wir auf Betreiben von YouTube hin unterzeichnet haben, leider nicht äußern.
Dadurch kommen solche Zahlen zustande, die wir leider weder mit konkreten Zahlen widerlegen noch bestätigen können. Aber vielleicht hilft der Hinweis, dass wir mit anderen Content-Providern (YouTube ist ja nicht der einzige Anbieter) Vertragsvereinbarungen haben und die Verhandlungen reibungslos verlaufen sind und auch weiter laufen.
Auch der Blick ins Ausland, relativiert das Ganze: Keine Musikautorengesellschaft – außer der englischen PRS – hat bislang einen Vertrag mit YouTube abschließen können. In Amerika laufen gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen den Verwertungsgesellschaften (in den USA gibt es drei verschiedene) und YouTube.
Ich werde mich hier auf keine Grundsatzdiskussionen einlassen und versuche beim Topic zu bleiben und dazu Fragen zu beantworten – wenn es meine Freizeit zulässt.
Peter Hempel
meine videos wurden gesperrt und ich bin tierisch sauer. ich kann auf die zwei cents monatlich verzichten, die ich wahrscheinlich von der gema durch youtube-plays bekäme. aber ich verzichte nur ungern auf die leute, die durch meine youtube-videos auf mich aufmerksam werden und dann meine cd kaufen oder auf konzerte kommen. dieser schaden ist definitiv größer. insofern fühle ich mich von der gema absolut nicht vertreten.
interessanter ist noch die tatsache, dass im youtube admin bereich steht, dass mein (major) label die songs sperren ließ. die bekommen jetzt den ganzen ärger ab und können erst mal nichts dafür. die gema sagt öffentlich und auf nachfrage, dass sie keine sperrung verlangt hat. youtube sperrt angeblich, um nachträglichen forderungen aus dem weg zu gehen.
it’s a f**king mess…
http://derwahrheit.wordpress.com/2010/03/11/meine-youtube-videos-sind-nun-gesperrt-danke-gema/
Es geht mir nicht um Dieter B. und Konsorten, sondern um den Mainstream der einem aufgedrückt wird. Und wenn mir irgendwelche Leute die Möglichkeiten dem auszuweichen einschränken, passt mir das nicht.
Mir persönlich ist es sogar sehr recht, wenn möglichst viele Leute TV glotzen und nicht das Internet verstopfen. Aber ich befürchte das mit der Gema ist erst der Anfang und irgendwann heisst es dann „weisst du noch youtube, das war schön“!
Dieters Literaturbeitrag und das drumrum fand ich sehr lustig. Ich denk mal der Dieter weiss was er tut und vor allem für wen.
Hallo Herr Peter Hempel,
mich würde dann dringend eine Antwort auf folgende Frage interessieren:
Im digitalen Zeitalter sind die Geldflüsse recht genau nachvollziehbar. Sie bekommen detaillierte Abrechnungen vieler verschiedener Anbieter, die Musik digital verbreiten. Damit müsste es doch möglich sein, dass die Einnahmen aus digitaler Verbreitung nicht mehr über die bisherigen pauschalen Schlüssel verteilt werden, sondern nach genauer Abrechnung für jeden einzelnen (bei der GEMA) registrierten Künstler und Song. Wird das die GEMA in naher Zukunft umsetzen?
Beste Grüße – JST
Hey Johnny – großartiger Post …
so siehts nämlich aus.
@Ubahnverleih (26): Soweit ich weiß, muss man bei der Gema keinen Realnamen angeben. Man kann also durchaus Stücke unter anderem Namen veröffentlichen und nicht bei der Gema anmelden. So ganz sicher bin ich mir da aber auch nicht. Irgendeinen Sinn müssen die Fantasienamen, die man zum Teil in den Autorenlisten findet, aber haben.
Was die meisten Leute hier durcheinanderschmeissen ist allerdings Autor, Interpret und Plattenfirma eines Stücks. Von der Gema bekommt erstmal nur der Autor etwas. Natürlich kann er der Plattenfirma „Punkte“ abgeben, die dann auch ein Interesse daran bekommt, dass ein Stück ordentlich abgerechnet wird.
@J.S.
Die Fanta Vier geben ihre Autorenrechte auch an die Gema ab. Es wäre unsinnig für sie, erst die Gema mit der Wahrnehmung ihrer Rechte zu beauftragen und dann Ausnahmen zu fordern.
@#759995:
Unsinn. Frueher hatten Kuenstler Maezene, irgendwelche reichen Adeligen oder sowas.
@#759998: Wo wird Dir denn bitteschön Mainstream aufgedrückt? Ich glaub Du solltest oben nochmal lesen worums es hier überhaupt geht ;) ….
Der „Mainstream“ ist nämlich zur Zeit genauso wenig auf youtube anschaubar, wie Deine nochvölligunbekanntelieblingssuperindyband.
Es steht den Techno-Barden von Scooter doch frei ihre SOngs ohne die GEMA zu veröffentlichen. Einfach sutreten. Niemand hat sie gezwungen Teil einer Verwertungsgesellschaft zu werden. Wenn die GEMA das Geld überweist dann meckern sie sicher auch nicht.
Einen schönen guten Morgen ihr lieben Blogger!
Zum Thema schaut doch mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=jiOTKjXZaYI
Gruß Klaus
Kurze Info, warum es mit anderen Video Portalen funktioniert, diese haben sich mit der GEMA auf eine Übergangslösung geeinigt, bis ein allgemeingültiger Tarif gefunden ist.
@#759997: Die von uns an YouTube zur Sperrung übermittelten Werke sind allesamt mit den Urhebern abgestimmt, in deren Namen wir agieren. Niemand, der nicht „mitmachen“ wollte, wurde von uns dazu gezwungen. Alle anderen Sperrungen gehen nicht von uns aus.
@JST: wie gesagt – ich versuche nahe am Topic zu bleiben.
Beste Grüße, Peter
Hat hier die geneigte Kommentartorenschaft schon was von der GEMA-Vermutung gehört? Also selbst wenn man nicht in der GEMA ist, muss man trotzdem diesem Verein melden. Es wird höchste Zeit für weitere Verwertungsgesellschaften, damit endlich mal konkurrierender Schwung in die Bude kommt.
Hallo Herr Peter Hempel,
meine Frage war ganz nah am Topic. Im Artikel geht es darum, dass die GEMA Schwierigkeiten mit Youtube hat. Es geht um die digitale Verwertung von Musik. Und damit stellt sich dann natürlich schon die Frage, nach der Ausschüttung der potentiellen Einnahmen. Deshalb könnte die Beantwortung dieser Frage auch ganz nah am Topic sein.
Darüber hinaus hat offenbar eher die GEMA ein Problem in der öffentlichen Wahrnehmung in Bezug auf digitale Themen und nicht die digitale Marke Youtube. So komme ich wieder zu dem Schluss, dass eine mögliche Antwort wieder ganz nah am Topic sein dürfte.
Beste Grüße aus Berlin
Die GEMA könnte theoretisch sogar alle Musikstücke auf Youtube in Deutschland sperren lassen.
Da die GEMA als einzige Verwertungsgesellschaft für musikalische Urheberrechte in Deutschland die Rechte an einem umfassenden In- und Auslandsrepertoire wahrnimmt, gilt in der Recjtssprechun die sogenannte „GEMA-Vermutung“. Solange der Nutzer nichts anderes nachweist wird davon ausgegangen, dass bei bestimmten Nutzungen in- und ausländischer Tanz- und Unterhaltungsmusik urheberrechtlich geschützte Werke genutzt werden und dass die Rechte und Vergütungsansprüche an diesen Werken durch die GEMA wahrgenommen werden.
Die Beweislast liegt auf der Seite der Nutzer.
Mal ganz naiv. Ich halte es für ein Unding, dass jeder Schützenverein für die Musik der drittklassigen Bierzeltband beim Schützenfest eine relativ hohe Menge Kohle an die GEMA abführen muss, aber google/youtube meinen, sich mit ein paar cents aus der rechtlichen Verantwortung zu stehlen.
@#759978:
MyVideo ist halt nicht Google. Google Bashing gehört in der Medienlandschaft doch zum guten Ton!
Ich bitte alle Kritiker hierbei nicht zu vergessen, dass es nicht darum geht, dass „die böse GEMA“ Geld verdient, sondern dass Künstler (gerade die kleinen) ordnungsgemäß vergütet werden. Ist eure Schlussfolgerung daraus, dass eben alle Künstler Pech gehabt haben und mit ihrer Musik allein im Internet kein Geld verdienen sollen? Wo fängt das an, wo hört es auf? Darf einfach jedes Unternehmen kostenlos Musik verwenden, daraus ein Geschäftsmodell machen und mit der Verwertung selber Geld verdienen ohne jemanden zu fragen, geschweige denn zu beteiligen? Und wir reden hier wohlgemerkt nicht von Privatpersonen, sondern von wirtschaftlichen Unternehmen.
JA, das Urheberrecht in seiner derzeitigen Fassung ist überholt.
JA, die GEMA ist nicht gerade dafür bekannt innovativ zu sein.
JA, die Endnutzer sind die größten Leidtragenden.
JA, die Musiker & Labels sind damit auch nicht zufrieden.
ABER Künstler haben ein verdientes Recht auf Vergütung und brauchen schon allein aus organisatorischen Gründen und um überhaupt gehört zu werden einen großen Vertreter, der nicht vorbehaltlos allem zustimmt was dritte Unternehmen gerne umgesetzt sehen, sondern im rechtlichen Sinne die monetären Interessen der Urheber vertritt.
Es geht um die Frage der Gerechtigkeit. Nicht für die große böse Industrie, nicht für Lady Gaga, nicht für die GEMA; sondern für jeden Künstler der sein Leben darauf versetzt mit seiner Musik erfolgreich zu werden und davon ansatzweise Leben zu können.
Die „große böse Industrie“ soll ruhig pleite gehen und ihre „Strategie“ Privatpersonen zu verklagen an die Wand fahren. Das rechtfertigt jedoch nicht, dass der neuen Künstlergeneration jegliche urheberrechtliche Grundlage entzogen wird und allein auf die Handlungskompetenz der Verbraucher vertraut werden muss – wir sprechen hierbei übrigens nicht nur über Musik, sondern z.B. auch über Filme, Bücher, Bilder & Software.
Im Internet ist doch ohnehin alles kostenlos erhältlich. Nur regt ihr euch darüber auf, dass es Menschen gibt, denen das nicht gefällt. Ich wünsche mir erneuerte Grundsätze und Verfahren genauso wieder jeder andere, jedoch nicht ohne Rücksicht auf Verluste, sondern vor dem Hintergrund eines gerechten Kompromisses, der weder Konsumenten oder Verwerter, noch Künstler unverhältnismäßig bevorzugt.
Die Kritik muss lauten: „Die GEMA hat es nicht geschafft eine Einigung im Interesse aller zu finden“, nicht aber „Die GEMA hat in dieser Welt nichts mehr verloren“.
@#759996: Vielen Dank fürs „Einmischen“! Obwohl mir klar ist, dass dies offenbar ihre Eigeninitiative ist und Sie wahrscheinlich kaum Details liefern können, halte ich das für einen tollen Schritt, denn in der Vergangenheit war Kommunikationsbereitschaft der GEMA-Vertreter abseits der offiziellen Wege nur selten vorhanden. Also: Besten Dank.
Ich denke, dass die vielen völlig unterschiedlichen Kommentare zeigen, wie sehr die Herausforderungen, die früher aus verschiedenen Gründen eher eine Angelegenheit „hinter verschlossenen Türen“ waren, durch das Netz in die Öffentlichkeit gerückt sind, die in erster Linie ein Interesse an der Wahrung von Kultur und natürlich an der problemfreien Nutzbarkeit neuer Medien hat. Ich bin gespannt, wie sich die GEMA aufstellen wird, ob sie es noch rechtzeitig schafft, in der digitalen Zeit anzukommen (Zeit genug hatte sie dafür eigentlich … ich erinnere mich an Diskussionen vor mittlerweile über zwei Jahrzehnten) und ob es zeitgemäße Einigungen mit den Content-Portalen geben wird. Denn irgendeine Lösung muss es geben, bevor wir hier im digitalen Mittelalter landen.
Können Sie, um dann doch etwas nachzuhaken, bestätigen, dass die offenbar sehr hohe Geheimhaltungspflicht in Bezug auf die Verhandlungen eher von Google als der GEMA ausgeht? Oder ist das beiderseitiges Interesse? Denn ich könnte mir vorstellen, dass die GEMA hier eine beinahe historische Chance der Transparenz hätte – was vlt. sogar zu einer Image-Korrektur in der Öffentlichkeit führen könnte. Auch wenn das (tut mir leid, das so offen sagen zu müssen) in Angesicht der vielen Ärgernisse, denen sich einige Leute in Sachen GEMA ausgesetzt sehen, wohl sehr schwierig bleibt.
@#760032: aber gerade die kleinen Künstler leiden doch unter den nicht nachvollziehbaren Verteilungschlüsseln.
Leider kennen hier die allerwenigstens die genauen Details der Verhandlungen, ich inklusive, aber youtube zu unterstellen, dass sie kostenlos Musik verwenden und daraus ein Geschäftsmodell machen zeugt von wenig weitsicht bei diesem Thema. Die Musik wird von den Nutzern online gestellt die die gültigen AGBs einzuhalten haben. Dort sind die Musikrechte etc. genau geregelt. Von daher liegt der Buhmann hier nicht alleine beim Videoportal. Und welche enorme Werbewirkung der Medienkanal youtube hat wird bei Deiner Argumentation völlig außer acht gelassen. Oder warum stellen die Labels Ihre Videos mit nem eigenen flashplayer nicht einfach auf Ihre eigenen Seiten? Falls Da keiner findet.
Ansosnten find ich das auch einen Schritt in die richtige Richtung, wenn sich Herr Hempel hier und im GEMA-Blog der Öffentlichkeit stellt. Aber wir alle wissen, dass die 4 Leute vom Blog keinerlei Einfluss auf die Geschäftspolitik der GEMA haben. Dort wird sich in den nächsten 10 Jahren nichts ändern, weil sich die Meinung zum Internet innerhalb der entscheidungsbefugten Ebenen wie Aufsichtsrat und Vorstand nicht groß von der der meisten Politiker unterscheidet.
@#760078: Ich bin in meiner Argumentation nicht auf die Verteilungsschlüssel eingegangen. Dass hier Handlungsbedarf besteht ist klar. Dass die GEMA sich in den Verhandlungen offenbar darum bemüht hat genaue Zugriffsdaten als Abrechnungsgrundlage zu erhalten, spricht jedoch für einen – auf diesen Streitpunkt bezogen – positiven Ansatz.
Nach meinem Verständnis sind AGB eine rechtliche Absicherung. Da viele Nutzer von YouTube gegen die AGB verstoßen, sollte der Betreiber einfach diese Nutzer oder deren Inhalte sperren… ist doch einfach. Und alle sind glücklich…
YouTube = Promotion für Künstler. Blogs auch. Radio auch. CDs ja eigentlich auch… also doch alles kostenlos…
Okay, im Ernst: Es gibt nicht nur einen Schuldigen, aber auch nicht nur einen Verantwortlichen der alleinig eine Lösung finden muss. Es muss über dieses Thema gesprochen und Entscheidungen getroffen werden, das ist uns allen klar. Die öffentliche Diskussion verläuft jedoch viel zu oft extrem einseitig und ist mit jeder Menge Halbwissen gefüllt (was völlig verständlich ist und von der GEMA selbst nahezu begünstigt wird).
Von wenig Weitsicht zeugt übrigens, das Videoportal YouTube über Millionen von Künstler und deren Rechte zu stellen… So sehr es gefällt oder auch nicht: Google ist keine wohltätige Organisation. Auch wenn es den Eindruck macht, möchte ich die Diskussion an dieser Stelle nicht weiter anfeuern, denn von meiner Seite ist eigentlich alles gesagt.
@#760024: Das rückt ein wenig vom Topic ab, weil das Entscheidungen sind, die nicht von den Mitarbeitern bzw. dem Vorstand der GEMA sondern von den Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung getroffen werden. Und da jetzt die Diskussion bestimmt in Richtung Unterscheidung zwischen angeschlossenen, außerordentlichen und ordentlichen Mitgliedern abdriftet, ist die „Antwort“ auf Ihre Frage der erste Schritt ins Offtopic.
Zum Nachhaken von Johnny Häusler: Ja, wir sind die Stillschweigevereinbarung ausschließlich auf Betreiben von Google/YouTube eingegangen. YouTube/Google fordert diese Vereinbarung im Übrigen anscheinend generell bei Verhandlungspartnern ein. Auch die englische Musikautorengesellschaft (PRS) hat diese Vereinbarung unterzeichnet und damit das gleiche Problem wie wir: Durch die Vereinbarung dürfen wir nicht einmal unseren Mitgliedern die Vertragskonditionen nennen. Eine für die GEMA so nicht mehr akzeptable Vertragsbedingung. Daher ist das auch einer der bislang noch strittigen Punkte.
Wer mehr darüber wissen möchte: Das Thema – und viele andere – wurden alle sehr detailliert auf unserer Web-Konferenz angesprochen und diskutiert, die wir auf unserem Blog (oben verlinkt) als ungeschnittenes Video bereitgestellt haben.
BTW.: Unser Kommunikations-Team ist seit vielen Monaten im Social Media Bereich aktiv (Spiegel Online, BasicThinking etc.) und wir twittern, bloggen und kommunizieren unter „GEMAdialog“ alle fleißig – auch auf unserem MySpace-Profil und neuerdings im Blog. Nur kann unser personell doch recht überschaubares Team leider nicht überall gleichzeitig Fragen beantworten.
Richtig ist auch, wie Sebastian sagt, dass wir keinen Einfluss auf Entscheidungen haben. Darum geht es uns aber auch gar nicht: wir wollen erst einmal mit Vorurteilen aufräumen und gerne sachlich Rede und Antwort stehen. Darum bitte ich auch um ein wenig Rücksicht wg. evtl. längerer Antwortzeiten. Ich bzw. das Team um Bettina Müller versuchen es so zeitnah wie möglich hinzubekommen, aber das klappt nicht immer während Blog, MySpace, Webseite und Twitter gefüttert werden wollen und wir „nebenbei“ noch für unseren E-Mail-Newsletter, das Intranet, unsere Mitgliederzeitschrift uvm. schreiben. Deshalb verlagern wir alle das Mitdiskutieren auch gerne mal in unsere Freizeit. :)
Beste Grüße, Peter Hempel
Jetzt mal ganz ehrlich: Auch hier wird so getan, als ob es ohne Youtube keine Musik mehr in Deutschland geben würde.
Es gibt genügend andere Plattformen, die legal Musik verbreiten und brav an die GEMA zahlen. Und die müssen/wollen Geld verdienen. Daher gibt es entsprechend Werbung, die man „ertragen“ muss.
Youtube und Google ignorieren – wie schon so oft – alle Regeln. Sie verschaffen sich einen entscheidenen Wettbewerbsvorteil (m.E. „bewusst“ und „gezielt“), um den Markt komplett zu erobern. Denn dann, können sie die Regeln definieren. Für Google sollte es ein leichtes sein, die Forderungen der GEMA zu erfüllen. Klar, es geht um ein paar Millionen, aber ein Konzern der MILLIARDEN-GEWINNE erwirtschaftet, der sollte auch bereit sein, Rechte anzuerkennen und dafür zu bezahlen. Wie oben beschrieben, machen das viele andere (deutlich kleinere Companys als Google) schön längst.
Sorry Folks, ich habe das Gefühl, hier geht es den meisten nur darum, wie komme ich bequem und kostenlos und ohne störende Werbung an meine Musik. Die Haltung ist letztlich der Killer für Künstler und die ganze Industrie und nützt niemanden. Ihr kennt das Modell aus dem Radio und dem Fernsehen – warum akzeptiert Ihr es nicht auch Online ?
Is doch eigentlich ganz einfach:
Ein flattr Button auf Youtube zu jedem Video …
@Peter Hempel (
@#760022: Ich habe versucht meine Videos über Sie sowie über das Label wieder freigeben zu lassen. Die Antwort Ihrer Kollegin war: „die GEMA hat bislang keine Sperrung von YouTube-Inhalten veranlasst“. Auch das Label hat hier angeblich keine Möglichkeit die Sperrung aufzuheben. Wie jetzt?
die sollen bloß wieder die videos erlauben!!
sonst kann man ja so witzige videos wie dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=_FVgXW60poM
nicht mehr gucken =(
das ist total witzig!!
ich liebe es!!
Nicht nur in Deutschland scheint es ein Problem zwischen youtube und den Verwertungsgesellschaften zu geben. Das Management von Yusuf Islam (aka Cat Stevens) wollte gerade ein paar seiner Songs im offiziellen Yusuf Islam youtube-Channel veröffentlichen. Der automatische Filter von youtube hat wohl sofort zugeschlagen und die Videos gesperrt.
Da bin ich mal gespannt ….
http://www.youtube.com/yusufislamofficial
Es ist zum Heulen..es ist wirklich zum heulen… Müssen die so einen aufstand proben? Mein gott wir hören die Musik…und mehr doch nicht..
ich sehe ein die rechte des künstlers müssen geschützt werden…aber tut es einem sido zum beispiel wirklich weh wenn man sein video bei youtube ansieht? also ich bitte euch
countdown…
http://www.taz.de/1/netz/netzoekonomie/artikel/1/der-tod-der-youtube-disco/
;¬)
ich finde die GEMA übertreibt maßlos^^
in anderen Länder in denen die Musiker eigentlich mehr vertreten sind (z.B. USA oder England) ist absolut keine Musik auf youtube gesperrt. Ich weiß jetzt nicht ob youtube in diesen Ländern bezahlt aber trotzdem: Was soll der Scheiß GEMA??
Für die Musiker ist Youtube eine hammer Werbungsmedie! am Ende profitieren sie sowieso davon, ob von itunes oder von amazon o.Ä.^^
Die GEMA-pisser wollen doch nur ihren -nicht reellen- „Anteil“.
@#775803: Um die Einseitigkeit deiner Aussage etwas auszugleichen: „GEMA-pisser“ und „die Musiker“ sind kongruent.
Das Thema „Künstlerpromotion“ hat meiner Meinung nach in dieser Diskussion keine Relevanz. Es geht vielmehr um Machtspielchen der beiden Seiten – GEMA als Vertretung deutscher Urheber und YouTube als einflussreichstes Videoportal.
Im Übrigen hat YouTube in Nordamerika vor längerer Zeit einen Deal mit den dort ansässigen Verwertungsgesellschaften geschlossen, in dem sie sich zur Zahlung von Lizenzen verpflichten. Details der Vereinbarung und etwaige Konditionen sind der Öffentlichkeit jedoch nicht bekannt. Daher lässt sich die Grundlage dieser Einigung auch nicht positiv bewerten, lediglich das nach außen ersichtliche Ergebnis.
Deine Annahme dass Urheber in den USA besser vertreten sind trifft nicht zwingend zu. Was die Rechtslage angeht sind diese im Vergleich mit deutschen Autoren sogar schlechter gestellt. Dies auszuführen würde an dieser Stelle zu weit gehen.
In dieser Misslage sollte es darum gehen einen Interessenausgleich zwischen Musikern und Konsumenten zu finden. So wie es scheint diskutieren aber leider nach wie vor zwei dickköpfige Institutionen miteinander und tragen dies auf dem Rücken der Öffentlichkeit aus – dazu zähle ich nicht nur verärgerte Nutzer, sondern auch verärgerte Musiker und Labels.
@#759939:
Entschuldige, diese Frage ist naiv.
Denn die Schwierigkeiten, die auf den Einzelnen Autoren zukommen, wollte er sich um jede Nutzung seines Werkes persönlich kümmern, ist der Grund, warum die GEMA Anfang des letzten Jahrhunderts gegründet wurde.
Alle Urheber sind – wenn auch nicht immer 100% glücklich – froh, dass es Verwertungsgesellschaften gibt!
Grüße
Capman
fick die gema ich KANN ALLE videos sehen , mittlerweile weiss jeder wie man das umgeht muahahaha
so fickt euch scheiss gema sperren bringt sowieso nix muahaha