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Twitter demnächst mit Annotations

Twitter hat auf der Chirp-Conference im April unter anderem auch Annotations angekündigt, ein neues Feature, was im zweiten Quartal dieses Jahres rauskommen soll und die Art und Weise, wie wir Twitter benutzen, ziemlich verändern könnte.

Kurz gesagt sind Annotations benutzerdefinierte Metadaten, die an einen Tweet angehängt werden können, und von dem 140-Zeichen-Limit nicht betroffen sind. Das kann alles möglich sein: wie Annotations auszusehen haben ist zwar vorgegeben, um was für eine Art es sich handelt liegt aber beim User.

Der naheliegendste, und wahrscheinlich auch häufigste Einsatzzweck ist klar: Links. Diese müssten nicht mehr durch URL-Shortener gejagt, sondern könnten vollständig an einen Tweet angehängt werden (realistisch werden sie wohl trotzdem mindestens durch t.co gekürzt, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen). Retweets könnten mit eigenen Kommentaren versehen werden. Bilderdienste a la TwitPic könnten alle relevanten Infos zu einem Bild an einen Tweet anhängen, FourSquare weitergehende Daten als nur die Geolocation und eine URL, Bezahlsysteme per Twitter wären auf einmal möglich, erweiterte Kommentarfunktion, oder, im ungünstigsten Fall, Tweets mit mehr als 140 Zeichen. Möglichkeiten gibt es genug.

Es ist Sache der Clients, die Annotations vernünftig darzustellen. Da sehe ich auch das größte Problem: Wenn Twitter selbst nicht wenigstens ein paar sinnvolle Vorgaben macht, beispielsweise ein allgemeingültiges Format für Links, dann werden Clients es schwer haben, diese Infos für den User auch ordentlich zu präsentieren. Erfreulicherweise gibt es tatsächlich ein paar Anregungen, die sich hoffentlich zu Standards entwickeln, an denen sich die Programmierer orientieren können.

Wie genau Annotations implementiert werden sollen ist noch nicht ganz klar, auch nicht, wie bzw. wieviel die Entwickler darauf Zugriff kriegen. Und natürlich hängt alles immer von der schnellen Unterstützung der Clients ab. Ist aber auch ohne diese Infos eine sehr interessante Geschichte. Bin gespannt.

Anbei noch ein Video mit Twitter-Entwickler, der auf einer Entwicklungskonferenz einen kurzen Einblick in Annotations gibt:

[via]

14 Kommentare

  1. 01

    Klingt nach keiner schlechten Idee, die jedoch auch zügig im Chaos enden könnte. Schade wäre in meinen Augen vor allem, wenn auch die Hashtags mit in diese Annotations wandern würden, machen die doch bei nicht wenigen Tweets den Charme, beziehungsweise manchmal auch die Pointe aus. Fraglich auch, für wen dieses Feature einen echten Fortschritt bedeutet. Für die Nutzer oder diejenigen, die Twitter als Marketingsinstrument nutzen wollen und die Annotations dementsprechend auswerten.

  2. 02
    Jeriko

    @#763835: Yeah, es wäre wäre wirklich wünschenswert, wenn Twitter ein paar Vorgaben machen würde. Hashtags würden aus Twittersicht auch Sinn machen (noch mehr Zeichen für den eigentlichen Tweet), wäre aber tatsächlich ein wenig schade.

  3. 03

    DAS „im zweiten Quartal dieses Jahres rauskommen soll“

  4. 04

    Das wird die Shortener-Industrie in die Krise schicken!

  5. 05
    Jeriko

    @#763886: nicht unbedingt, zumindest die nicht, die über das Kürzen der URL noch mehr anbieten, beispielsweise Statistiken.

  6. 06

    Na die Shortener haben schon durch den twitter-eigenen Shortener t.co bald ein Problem.

  7. 07
    Gunnar

    Wie sollen solche Annotations aussehen? Ist das nur Text?
    Oder sollen die bestimmte Funktionen auslösen können?

  8. 08
    Jeriko

    @#763925: grob: Eine Annation hat einen Namen. Innerhalb der Annotation wiederum gibt es benannte „Container“ mit Inhalten. Eine Annotation darf mehrmals vorkommen, ein Container innerhalb der Annotation muss eindeutig sein. Beispiel: Annotation „Link“ darin enthalten die Container „URL“ und „Website-Titel“.

    Annotations sind erst mal nur Text, es liegt an den Clients, was damit angestellt wird. Bezahlsysteme könnten über verschlüsselte Codes etc. in den Annotations kommunizieren und darauf entsprechende Funktionen auslösen. Aber wie geschrieben, ist ja noch nix in Stein gemeißelt.

  9. 09

    Interessant, erinnert mich ein wenig an google base. Aber da war ziemlich viel vorgegeben und man konnte ergänzende Angaben machen. Mal schauen, was die Leute daraus machen.

  10. 10

    Also ich freue mich drauf! Bin gespannt, wohin das führen wird. Außerdem wieder ein neuer Grund, alle api und apps zu aktualisieren! Der Rubel muss rollen und getwittert wird ohnehin!