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Uruguay – Deutschland 2:3

Die goldene Ananas. Die gabs heute Abend zu gewinnen. Und für Jansen, Cacau, Butt und Aogo die Gelegenheit, sie sich versilbern zu lassen. Ein schieferes Bild gibts hier heute nicht mehr.

Die ersten Minuten war Uruguay erstaunlich unordentlich in der Abwerharbeit. Überraschenderweise. Als hätte man sich einen gestärkte Hemden tragenden, adrett die Haare geschnitten habenden Bewerber in die WG geholt, der – wie sich schlussendlich herausstellt – seine geschnittenen Zehennägel versehentlich in die Bolognaise streut. Arne Friedrich wurde es gar erlaubt einen Ball an die Latte köpfen, und zwar nach einem Eckball. Arne Friedrich. Eckball. Das war so unerwartet wie ein Präsidenten-Rückttritt.

Und Uruguay waren die Linken: die wussten mit der Situation rein gar nichts anzufangen, sondern ließen sich vorführen. Schweinsteiger versuchte, was vor vier Jahren so gut gegen Portugal so gut geklappt hat: Schüsse aus dem dritten Stock, nein, dem siebten Himmel, nein, der zweiten Reihe. Muslera legte freundlicherweise Müller den Ball in den Fuß, einsnull.

Und dann verlor Schweinsteiger einen der beiden Zweikämpfe, die er sich zugestanden hat, um der Ausrufung zum Halbgott gegenzuwirken: Suarez spielte einen perfekten Pass auf Cavani, Butt war derart überrascht, gebraucht zu werden, dass er vergaß, auf den Stürmer zu gehen, Cavani schob rechts unten ein, Ausgleich. Um es mit van Dannen zu sagen: Schade, scheiße, kann schon mal passiern.

Deutschland verlor im Aufbau die Bälle, Uruguay konterte, beide gleichermaßen bocklos. Vielleicht war das eine Reminiszenz an den scheidenden Netzer, das Deutschland spielte, wie der Günter kommentiert: schematisch und monoton. Es regnete, nur Müller machte manchmal mit. Und manchmal nicht.

Und dann, schon wieder Schluderei: Der gefühlt 50. unbedrängte Fehlpass, eine Flanke an die Strafraumgrenze, Forlan nimmt das Ding volley als Aufsetzer. Butt steht da, als müsste ihm der Darm ausgeräumt werden, Führung Uruguay. Ein Tor, das quasi eine Allegorie des Spiels darstellt: geschätzte fünf Fehler im Defensivverhalten der Deutschen führen zu etwas Schönem wie diesem sehr gekonnten Volley, an dem man sich nur deswegen nicht erfreuen kann, weil eben fünf Fehler es erst ermöglichten.

„Im Gegenzug“ (© Netzer) schlug Boateng eine Sagnol-Gedächtnisflanke aus dem Halbfeld, Uruguays Torwart Muslera irrte durch seinen Fünfmeterraum, als hätte er Fliegenfische im Kopf, und Jansen hielt die Stirn hin, Ausgleich. Das Spiel war ein guter „Wetten, dass…“-Ersatz: schlecht, aber unterhaltsam. Völlig belanglos. Einer hatte lange blonde Locken.

Auch Löw hatte keinen Bock mehr und wechselte für Cacau einen torgefährlichen Stürmer ein, Kießling. Aber weil Uruguay nach Ecken hinten blankzog, als wären sie schon im wohlverdienten FKK-Urlaub, war es Khedira, der nach gefühlten sieben Hundertprozentigen diese WM den Ball ins lange Eck einnickte. Der Mann hat mehr Gefühl im Scheitel als in beiden Füßen zusammen. Muss am Shampoo liegen. Den sehen wir bald international, vor allem in der Werbung.

(Und am Ende setzt Forlan einen Freistoß an die Latte, um dem Spiel einen Thrill zu geben, den es nicht hatte.)

Wen man auch wieder sehen wird: Kießling, Aogo, Jansen. Wen man nicht mehr sehen wird (hoffentlich): Trochowski.

Dritter. Schön und gut. Niemals hab ich diese Worte so ernst gemeint.

45 Kommentare

  1. 01

    Baut Euch hier mal einen „Gefällt mir nicht“ Button ein Ihr Spaßbremsen. :-) Hey wir sind dritter und haben eine insgesamt tolle WM erlebt, ist doch schön.

  2. 02

    Das Spiel war HERVORRAGEND.

    Wenn nur jedes Fussballspiel so wäre wie dieses.

  3. 03
    Rudolf Müller

    Genau, ganz großes Damentennis!

  4. 04
    HerrFausB (TAFKA Jan)

    Also Fred, manchmal hast du schon ne Form von Sprachbilder-Tourette. ;o)

    Nicht das beste, aber ein gutes Spiel der Deutschen. Und vor allem: ein nicht nur erfolgreiches sondern sogar schön anzuschauendes(!) Turnier einer deutschen Mannschaft.

  5. 05

    Nun, sooo langweilig war das Spiel doch nun auch nicht. Und auch der Herr Butt wurde in der zweiten Halbzeit immer besser. Auch wenn mit Neuer vielleicht weniger reingegangen wäre.
    Wie auch immer, unser eigenes WM-Orakel Paul* hat Recht behalten.

    *Der echte Paul hat 4 Pfoten, nicht 8 Arme!

  6. 06
    xconroy

    Ich fand nicht, daß Butt an den Gegentoren was machen konnte. Wenn man ihn kritisieren will, dann eher die erstaunlich vielen unkontrollierten Ballnachvorneschläge. Paßt eigentlich nicht zu einem halben Feldspieler wie ihm, aber Regen und Jabulani halt.
    Trochowski muß aber echt nicht sein, Gomez noch viel mehr nicht. Schade, daß Klose den Rekord nicht mehr einstellen konnte… bei der nächsten WM ist er 36 (andererseits, was dieser komische Martin Palermo kann, das kann er ja wohl auch).
    Das größte Problem der Zukunft wird wohl sein, Ballack wieder zu integrieren. Für den seh ich tatsächlich keinen Platz derzeit…

  7. 07

    Ich zieh mir Bilder an den Haaren herbei wie ein Neanderthaler sein Weibsbild….

  8. 08

    Ist die WM jetzt zu Ende?

  9. 09
  10. 10
    Manuel

    Nun, sooo langweilig war das Spiel doch nun auch nicht. Und auch der Herr Butt wurde in der zweiten Halbzeit immer besser. Auch wenn mit Neuer vielleicht weniger reingegangen wäre.
    Wie auch immer, unser eigenes WM-Orakel Paul* http://provinzpop.ch/allgemein/wm-orakel-paul-weltmeister.html hat Recht behalten.

    *Der echte Paul hat 4 Pfoten, nicht 8 Arme!

  11. 11
    Mrs Psmith

    5 Tore und er quakt rum…

    Wann und wie sind nochmal die Franzosen ausgeschieden? :-P

  12. 12

    @#765663:
    Komisch,
    auf http://www.fifa.com
    findet man nichts

  13. 13
    bandoo

    Ich bringe so regelmäßig Bilder wie ein Kunstversandhandel.

  14. 14

    @#765677:
    Dann kannst Du sicherlich auch beurteilen,
    weshalb die Deutschlandflagge (s.o.) mehr
    konisch als rechtwinklig gezeichnet wurde.

  15. 15
    kkaddi

    Mit was für ein spannendes Spiel hat sich gestern die deutsche Nationalmannschaft von der WM verabschiedet hat. Erst haben sie mit eins zu geführt nach einer halben Stunde Stand es eins zu eins. In der zweiten Halbzeit, ging Uruguay in Führung, und danach wurde es ein spannendes schnelles Spiel beider Mannschaften . Deutschland packte es zum Schluss und machte aus dem Rückstand heraus und drehte noch mal das Spiel- so dass Deutschland mit 3 :2 das Spiel knapp gewann. Da Uruguay noch mal kurz vor dem Spielende eine rissige Chance vergab .

    So gewann Deutschland verdient um wurde dritter bei WM. Es war eine schöne WM, was die deutschen Spieler ihren Fans geboten haben.Mal sehen,ob Jogi Löv Trainer bleiben wird. Ich würde es schön finden.

  16. 16
    Tim

    Diese pseudointellektuelle Kritik-Kacke nervt. Das war ein gutes Spiel. Deutschland ist Dritter geworden, was vor ein paar Monaten auch niemand für möglich gehalten hätte. Frédéric hätte wahrscheinlich auch noch nach dem Weltmeistertitel für die deutsche Mannschaft Fehlpässe bemängelt.

    Was bei diesem Spiel nicht zutrifft, aber man sich im Hinterkopf behalten soll: Fussball ist ein Spiel, bei dem das Ergebnis zählt und nicht wie es dazu gekommen ist. Der Spannungsbogen ist mit anderen Mannschaftsportarten nur schwer zu vergleichen. Ein Tor kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das ist eher ein Boxkampf, wo es auch nur verkopften Akademikern auf die Schönheit ankommt.

  17. 17
    Dieter

    Die letzten beiden Spiele mit schland Beteiligung waren die deutlich angenehmsten. Ach, und nein! Dritter sind die beteiligten Akteure – der gemeine Fan ist irgendwas anderes bis garnix.

  18. 18
    Tim

    Die beteiligten Akteure haben sich ja nicht zufällig zusammengefunden. Das ist eine Exzellenz-Auswahl, die den deutschen Fussball vertreten soll. Zum Fussball gehört auch der gemeine Fan. Ansonsten bräuchte man die ganze Veranstaltung nicht. Es ist keine Kunstaktion, bei der möglichst schöne Sportler anmutenden Fussball zeigen sollen und am Ende die A- und B-Note entscheidet. So wie es anscheinend manche Kritiker anscheinend verstehen.

  19. 19
    Dieter

    > Zum Fussball gehört auch der gemeine Fan.
    Auf dem Bolzplatz eher nicht – trotzdem brauchen die Akteure ihre Veranstaltung.
    Diese Exzellenzen von denen hier die Rede ist wollen aber natürlich bezahlt werden. Diese Rolle übernimmt nun der Fan … aber von mir aus, bist Du jetzt halt Bronzemedallie oder Dritter oder was weiss ich. Dritter, Lena und Papst HURRA!

  20. 20
    Tim

    Das ganze Theater grundsätzlich in Frage zu stellen, darf man gerne. Nur kann man eben bei dem Spektakel nicht nur die exaltierte Kritik raushängen lassen.

  21. 21
    egal

    „Es ist keine Kunstaktion, bei der möglichst schöne Sportler anmutenden Fussball zeigen sollen…“
    und was ist dann der sinn eines spiels um platz 4 ? ausser vielleicht, dass die beteiligten spieler und die fifa noch ein bisschen mehr kohle kassieren – kohle, die der „gemeine Fan“ bezahlt, und alle anderen, die dinge kaufen, für die die verkäufer lizenzgebüren abdrücken…

  22. 22
    steff

    Wer braucht solche bedeutungslose und nichtssagende Artikel, gefüllt mit schwafelnder und leerer Kritik?

  23. 23
    Dominik

    @#765693: Ich.Zum lachen. Nicht zuletzt über solch bedeutungslose und nichtssagende Kommentare wie deinen.

  24. 24
    groschupf

    @steff
    totally agree

  25. 25
    Frédéric Valin

    Ich würd ja jetzt doch ganz gerne wissen, was an diesem Spiel gut gewesen sein soll. Wenn bitte jemand so liebenswürdig sein würde, mir das zu erklären.

    @#765668: Beim einen Tor ist er zu spät draußen. Aber gut, das ist Fehler drei nach Fehlpass Schweinsteiger und MErtesacker, der das Abseits nicht aufhebt.

    Ballack geht doch relativ leicht zu integrieren: einfach Khedira rausnehmen. Dann is gut.

  26. 26

    Und Ballack ordnet sich dann ganz lieb dem Schweinsteiger unter und lässt ihn weiter so perfekt die Bälle verteilen? Das sehe ich noch nicht.

  27. 27
    Anmerkungsmann

    ballack steht dann etwas weiter hinten und schweinsteiger kann das machen was kedhira die ganze wm über nicht gelungen ist: mal wirkungsvoll nach vorne „marschieren“.

  28. 28
    kkaddi

    @#765697: gibt es heute Abend zum Finale zwischen Niederlande und Spanien einen Spreeblick Podcast ? Zum Abschluss einer schönen WM in Süd Afrika.

  29. 29
    groschupf

    @valin (25)
    deine frage ist so rhetorisch wie deine spielkritik hinterfotzig. schweinsteiger hatte zwei zweikämpfe? fünf defensivfehler vor forlans treffer? nee, das ist einfach indiskutabel. mal ganz abgesehen von der – über die wm-wochen – zunnehmend heftig mißratenen imitation des 11freunde-ticker-stils.

    das spiel war gut, weil es offen war. beide wollten gewinnen, beide haben sich chancen erspielt, beide waren kämpferisch echt auf der höhe. dass im dauerregen nicht alle pässe ankommen, macht die sache nur zusätzlich spannend. ich brauche dieses perfekte spanische kurzpass-gefriemel nicht, das nichts weiter als ein mittelfeld-catenaccio ist. werden wir dann heute abend sehen.

  30. 30
    Sebastian

    @#765669: der war nicht schlecht :)

  31. 31

    muss aber mal betonen, dass es nicht böse gemeint war.

  32. 32
    Frédéric Valin

    @#765705: Ich fand den auch sehr, sehr lustig! Meine Frau leider nicht so.

  33. 33

    Richtig ist sicherlich die Einschätzung derer, die sich über das Jahr hinweg für Ligafussball interessieren oder sich gar engagieren, dass nach dem verlorenen Halbfinale die vermeintlichen Fans merkbar weniger wurden.

    Von der Eckkneipe schallte bislang immer frenetischer Jubel,
    wenn die SRG eine Chance herausgespielt hatte. Bei den er-
    zielten Toren wurde es sogar mit lautstarken Tröten bedacht.

    Gestern erschallte erst mit dem Abpfiff so etwas wie Euphorie.

    Ist Vielleicht ein Gesellschaftlicher Umstand.

    Naja
    PiPi

  34. 34

    @#765706: hiermit entschuldige ich mich einerseits wegen prähistorischem Foulspiel bei deiner Frau, bedanke mich aber andererseits bei dir für die Wertschätzung meiner, zugegeben etwas haarigen, Bildersuche ;)

  35. 35
    Frédéric Valin

    @#765702: Wünschenswert wäre es, wenn Du die Artikel liest, die Du kommentierst. Da steht nicht, das Schweinsteiger zwei Zweikämpfe hatte, sondern dass er zwei Zweikämpfe verloren hat.

    Bei Uruguays Führung verliert Schweinsteiger einen Zweikampf im Aufbau (darf nicht passieren), Friedrich ist rausgerückt (keine Ahnung, wieso), dadruch kann Mertesacker nicht draufschieben, und Butt kommt sehr spät raus. Zwei klare Fehler (Friedrich, Schweinsteiger), ein halber. Und weil ichs immer doppelt genau nehme, macht das in meiner Zählung fünf.

  36. 36
    kkaddi

    Man kann, wirklich mal sagen, dass es für die deutschen Fans nach vier Jahren zum zweiten Mal ein schönes Sommermärchen geworden ist. Die junge deutsche National hat mal eine Hervorragende WM von sich präsentieren und gezeigt haben wie Sie als Mannschaft zusammen hält und mit ihrer Spielerischen Leidenschaft gespielt haben.

    Das hat schon den Fans gefallen, was für eine klasse Vorstellung die deutsche Nationalmannschaft, da von sich geboten hat.Das hatte keiner von dieser Jungen deuten Mannschaft gedacht.

    Lassen Wir mal diese tolle junge Mannschaft sich noch weiter entwickeln und da kann man, vorausgehen Deutschland in Zwei Jahren bei der EM auch als mit Favorit gehandelt wird und in vier Jahren in Brasilien bei der nächsten WM, erst recht als Favorit gehandelt wird.

  37. 37
    Tim

    Wen interessiert, ob Butt spät rauskommt, oder Schweine im Aufbau den Ball verliert. Es zählt das Ergebnis und ob sich die Zuschauer gut unterhalten gefühlt haben. Spaninen ist mit 8 Toren in 7 Spielen Weltmeister geworden. Sehr effektiv, aber bedeutet auch, dass beim Spiel aufs gegnereische Tor ziemlich viele „Fehler“ gemacht worden sind. Die Zuschauer hat es nicht gestört und der Pokal ist nun in Madrid.

  38. 38
    Frédéric Valin

    @#765840: Fehler im spanischen Aufbauspiel gab es wenige. Die spanischen Spieler (allen voran Xavi und Busquets) haben die höchste Passgenauigkeit (81 bzw. 88 Prozent) aller Teilnehmer, mit weitem Abstand. Einzig Schweinsteiger kommt da ansatzweise in die Nähe, auch wenn er hundert Pässe weniger gespielt hat als Xavi und trotzdem acht Prozentpunkte unterhalb dessen Passgenauigkeit liegt. Deswegen hat Spanien auch so eine immense Zahl an Torabschlüssen zu verzeichnen (121, im Gegensatz dazu Deutschland und Uruguay (Platz 2): 102). Torres hat aus fünf Metern Strand das Meer nicht getroffen, deswegen haben die nicht mehr Tore gemacht.

  39. 39
    Tim

    @38
    Nix persönliches, aber solche Statistik-Eierköpfe und Zahlenfetischisten sind das Ende vom Fussball.

  40. 40
    Frédéric Valin

    Ist 8 Tore in sieben Spielen dann auch schon Zahlenfetischismus?

  41. 41
    Tim

    Nee, das ist Rechnen für Grundschüler. Ich denke jedoch, dass der Einzug der Technik und Statistik, wie Laufwege, Ballbesitz, Passzählen, usw. (die Trainer bekommen noch viel mehr Daten geliefert), für den „Spirit“ des Spiels nicht förderlich ist. Demnächst der Chip im Ball. Das Argument mit der Torerkennung ist doch nur vorgeschoben. Im Grunde geht es nur darum, noch mehr Daten zu liefern. Die Bälle werden immer hightech-„runder“, bekommen Spoiler, um den Spielern eine besser Kontrolle zu geben, es gibt Einheitsbälle für die Ligen, in 3/4 überdachten Stadien ist Wind auch kein Thema mehr. Das ist eine Entwicklung, die natürlich auch was mit dem Geld zu tun hat. Die Risiken für die Investitionen sollen möglichst ausgeschlossen werden.

  42. 42
    Frédéric Valin

    @#765871: Ja, da ist was dran. Das seh ich auch so. Obwohl man ja mal sagen muss, dass die Pioniere unter den Datensammlern (insbesondere Arsène Wenger) ihre ERkenntnisse offensiv umgesetzt haben.

    Aber klar, je transparenter das Spiel wird, je weniger der Zufall ne Rolle spielt, desto weiter entfernt es sich von seinem anarchischen Grundcharakter. Die ganzen CL-Umstrukturierungen spielen da auch ne Rolle, Einführung der Gruppenphase, Hin- und Rückspiel, Lostöpfe bzw. Qualifikationsmodus etc, damit die „Besten“ (sprich: Umsatzstärksten) bitte nicht allzufrüh rausfliegen.

  43. 43
    Tim

    Es geht ja noch weiter. Demnächst eine europäische Regelung zur Besteuerung von Fussballvereinen, Angleichung der Finanzprüfung und Lizenzerteilung in den EU-Ligen, Gelder von Mäzenen und Oligarchen sollen nur beschränkt als Eigenkapital anerkannt werden, usw. Wird alles unter dem Titel „Wettbewerbs- und Chancengleichheit“ verkauft, ist aber nur die Sicherung von Investitionen durch Ausschaltung von Unwägbarkeiten. Das ist alles eine Milliardenbranche. Alleine die Top20-Clubs in Europa haben 2009 4 Milliarden Euro umgesetzt. Rund 3x soviel wie 10 Jahre zuvor.

    Die Frage ist, ob das dem Spiel, der Fussballkultur geholfen hat und ob die Entwicklung von den Zuschauern und Fans gewünscht wird. Ich habe da meine Zweifel.

  44. 44

    Das zweite Tor von Uruguay war absolut überflüssig und einfach nur ärgerlich. Hätte nur noch gefehlt, dass die Deutschen hier verlieren.