Ich sitze schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit Stulle und nem Becher dampfenden Kaffes am Fenster, während mein müder Blick schwermütig über die graue, verregnete Ost-Berliner Alltagsszenerie wandert. Ich starre die Pappel auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ich könnte schwören, dass sie gestern noch im satten Grün erstrahlte, jetzt sehe ich nur noch die braun-gelben Blätter, die kraftlos im Wind hängen. Es scheint, als ob sie die unausweichliche Kapitulation vor der Erdanziehungskraft schon akzepiert haben und nur darauf warten, endlich friedlich herabfallen zu können. Ein kurzer Blick aufs Thermometer erinnert mich an die sibirische Kälte, die schon sehr bald, wie jedes Jahr, über Berlin hereinbrechen und die Hauptstadt in ihrem eisigen Griff reißen wird. Als ich bemerke, dass der Kaffe schon lange nicht mehr dampft und die Stulle noch immer unversehrt auf ihrem Teller kauert, stelle ich beides zur Seite und schlurfe widerwillig in mein Arbeitszimmer. Um der tristen Alltagsroutine noch ein paar Minuten abtrotzen zu können öffne ich meine Bookmarks mit den Blogs und News. „Nachrichten sind auch wichtig“ beruhige ich meine Gewissen, „das ist ja auch so ne Art von Arbeit“. Auf Spreeblick gelandet klicke ich auf diese für mich schon beinahe sarkastisch anmutende Überschrift und Frage mich was am diesem Morgen denn gut sein soll. Ein weiterer Klick und das Video läuft. Nachdem etwa zweidrittel des Videos um sind, schrecke ich plötzlich durch ein dumpfes Klopfen hoch und meine, Bewegungen vorm Fenster wahrgenommen zu haben. Dann sehe ich die zappelnde Silhouette im Fenster. Ich starre sie einige Sekunden lang an, bis ich dann langsam realisiere, dass es die Spiegelung meines rhytmisch hin- und herschwingenden Oberkörpers ist, die ich da im Fenster erblickt habe, während meine Finger vor musikalischer Verzückung wild auf den Schreibtisch eintrommeln. Bei genauerem Hinsehen kann ich hinter meinem Spiegelbild die Erle erkennen, die nun unter den ersten Sonnenstrahlen der langsam aufbrechenden Wolkendecke schimmert. Und jetzt bemerke ich auch, dass die meißten Blätter doch noch Grün sind und nur vereinzelt zu einem durchaus hübschen Gelb übergehen. Bis zum Winter ist es auch noch ein Stückchen hin… und außerdem mochte ich den Winter ja als Kind auch immer…
Also: danke Johnny, für die „gute Laune Musik“ am Morgen. Trotz der wenigen Kommentare hier sei Dir Versichert: Deine Leserschaft weiß solche kleinen, herzlichen Gesten am Morgen zu schätzen!
@#771121: Das ist ja total nett. :) Dankeschön! In der Hoffnung, immer mal wieder ein blöden Morgen zu einem nicht ganz so blöden machen zu können, leite ich den Dank gerne an alle hier weiter!
@#771121: Und gerade, als ich mich über all die Knalltüten „da draußen“ zu ärgern drohe, lese ich deinen Kommentar, der mich daran erinnert:
Es gibt sie noch, die gute Inge!
Soll der PI-Link wirklich stehen bleiben. Schläft Spreeblick noch?
@#771029: Danke dir, ist gelöscht.
Danke Johnny!
Ich sitze schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit Stulle und nem Becher dampfenden Kaffes am Fenster, während mein müder Blick schwermütig über die graue, verregnete Ost-Berliner Alltagsszenerie wandert. Ich starre die Pappel auf der gegenüberliegenden Straßenseite an. Ich könnte schwören, dass sie gestern noch im satten Grün erstrahlte, jetzt sehe ich nur noch die braun-gelben Blätter, die kraftlos im Wind hängen. Es scheint, als ob sie die unausweichliche Kapitulation vor der Erdanziehungskraft schon akzepiert haben und nur darauf warten, endlich friedlich herabfallen zu können. Ein kurzer Blick aufs Thermometer erinnert mich an die sibirische Kälte, die schon sehr bald, wie jedes Jahr, über Berlin hereinbrechen und die Hauptstadt in ihrem eisigen Griff reißen wird. Als ich bemerke, dass der Kaffe schon lange nicht mehr dampft und die Stulle noch immer unversehrt auf ihrem Teller kauert, stelle ich beides zur Seite und schlurfe widerwillig in mein Arbeitszimmer. Um der tristen Alltagsroutine noch ein paar Minuten abtrotzen zu können öffne ich meine Bookmarks mit den Blogs und News. „Nachrichten sind auch wichtig“ beruhige ich meine Gewissen, „das ist ja auch so ne Art von Arbeit“. Auf Spreeblick gelandet klicke ich auf diese für mich schon beinahe sarkastisch anmutende Überschrift und Frage mich was am diesem Morgen denn gut sein soll. Ein weiterer Klick und das Video läuft. Nachdem etwa zweidrittel des Videos um sind, schrecke ich plötzlich durch ein dumpfes Klopfen hoch und meine, Bewegungen vorm Fenster wahrgenommen zu haben. Dann sehe ich die zappelnde Silhouette im Fenster. Ich starre sie einige Sekunden lang an, bis ich dann langsam realisiere, dass es die Spiegelung meines rhytmisch hin- und herschwingenden Oberkörpers ist, die ich da im Fenster erblickt habe, während meine Finger vor musikalischer Verzückung wild auf den Schreibtisch eintrommeln. Bei genauerem Hinsehen kann ich hinter meinem Spiegelbild die Erle erkennen, die nun unter den ersten Sonnenstrahlen der langsam aufbrechenden Wolkendecke schimmert. Und jetzt bemerke ich auch, dass die meißten Blätter doch noch Grün sind und nur vereinzelt zu einem durchaus hübschen Gelb übergehen. Bis zum Winter ist es auch noch ein Stückchen hin… und außerdem mochte ich den Winter ja als Kind auch immer…
Also: danke Johnny, für die „gute Laune Musik“ am Morgen. Trotz der wenigen Kommentare hier sei Dir Versichert: Deine Leserschaft weiß solche kleinen, herzlichen Gesten am Morgen zu schätzen!
@#771121: Das ist ja total nett. :) Dankeschön! In der Hoffnung, immer mal wieder ein blöden Morgen zu einem nicht ganz so blöden machen zu können, leite ich den Dank gerne an alle hier weiter!
@#771121: Und gerade, als ich mich über all die Knalltüten „da draußen“ zu ärgern drohe, lese ich deinen Kommentar, der mich daran erinnert:
Es gibt sie noch, die gute Inge!
: ))
Danke.