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In a million years

Wenn Anfang November der nächste Castor-Transport Richtung Endlager Gorleben rollt, wird dies auch im Rahmen des Multimediaprojekts „In a million years“ festgehalten werden. Die Fotografen Andreas Herzau, Christian Jungeblodt, Daniel Rosenthal, Michael Meyborg und Filmemachers Lukas Thiele haben sich hierfür zusammengeschlossen, um einerseits die Protestkultur zu dokumentieren, diese andererseits aber auch mit ihrer Arbeit zu bereichern. So werden dann täglich kurze Multimediafilme mit den Bildern der Fotografen auf der Homepage zu finden sein und die bisherige Chronik der Proteste fortsetzen. „In a million years“ knüpft damit an eine, sich über mehr als 30 Jahre erstreckende Geschichte des Widerstands an und greift angesichts der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke wiederum aktuelle Entwicklungen auf.

Einen ersten Trailer des Projekts gibt es bereits zu sehen, der Rest wird mit den Protesten wachsen:

19 Kommentare

  1. 01

    Super! Leider habt ihr den 4ten im Bunde „Michael Meyborg“ vergessen, der würde sich bestimmt über eine Korrektur freuen. Danke.

    Und danke fürs „weitersagen“!

  2. 02
    Stefan

    Wenn ich gegen etwas bin, muss ich immer auch eine Alternative aus dem Hut zaubern. Diese Alternative gab es aber bisher leider noch nicht, da die Technik hierfür noch nicht ausgereift genug war. Aus diesem Grund würde ich folgendes vorschlagen: Alle Protestler in den Sack stecken, dann mit dem Knüppel drauf und man trifft immer den Richtigen! :-)

  3. 03
    Anne Wizorek

    @#774108: Jein, da er die Chronik stellt, aber nicht konkret an der kommenden Dokumentation beteiligt ist (zumindest, wenn ich die Infos auf eurer Seite richtig verstanden habe), habe ich ihn hier quasi „nur“ per Link erwähnt. Ist nun aber angepasst, wenn es euch so besser gefällt. :)

    @#774111: Welch konstruktiver Vorschlag zum Thema regenerative Energien…

  4. 04

    @#774111: Aber Atomkraft ist die Alternative, weil technisch ausgereift? Besonders im Bereich der Müllentsorgung?

  5. 05
    Dr. Helga

    @#774111: Plonk

  6. 06
    Namen, hui =)

    Ich erinnere mich da immer gerne an einen Ausflug von unserer Schule aus in eine bundesweit führende Einrichtung zur Erforschung alternativer Energieen, insbesondere Solarenergie, Wasserstoff (-peroxid), Brennstoffzellen, etc.
    Grundtenor: Wir haben jahrelang nur auf Sparflamme gearbeitet und könnte heute (2003 oder so war das) unseren Energiebedarf decken, wenn wir in den Sechzigern und Siebzigern damit angefangen hätten, richtig zu forschen, statt der Atomindustrie den Hintern zu pudern. Und das wurde glaubhaft dargelegt. Etwa mit dem Walther-Antrieb, der im Zweiten Weltkrieg bei U-Booten zum Einsatz kommen sollte, was jedoch an der schwierigen Lage an chemischen Stoffen scheiterte. Die konsequente Weiterentwicklung sind die neuen 212er U-Boote der Bundesmarine, die einen ähnlichen alternativen Antrieb haben, wenn auch auf anderer Grundlage. Auch hier begann man schon vor Jahrzehnten mit der Wiederaufnahme der Forschung, hat dann aber gute 25 Jahre gebraucht, den Antrieb zur Serienreife zu bringen, weil dafür nur ein geringer Etat vorgesehen war. Während der Atomindustrie Unmengen an Steuergeldern hinterhergeworfen werden und der Bund auch noch für den Müll aufkommt, wurden alternative Energiegewinnungsprozesse einfach ausgeblendet. Ich bin der Überzeugung, wir könnten heute schon unseren Strombedarf alleine hierdurch decken, hätte nur mal wer den Arsch in der Hose gehabt, auf den Tisch zu hauen. Und selbst heute läuft die Forschung nur schleppend voran. Man subventioniert lieber Gorleben und die anderen maroden Dreckslöcher, die auf einer Auswahl ganz unten standen, als eher nicht geeignet. Und warum hat man nicht die besser geeigneten Standorte genommen? Weil die Lokalpolitiker kurz vor den Wahlen (die standen beim Entscheidungsprozess gerade bevor) Stimmenverluste fürchteten, würde bekannt werden, daß sie in ihrer Gemeinde Atommüll endlagern wollen. Wer das alles nicht weiß und so tut, als gäbe es keine Alternative zur Atomenergie, dem wurde einfach nur kräftig ins hirn gef…. :)

  7. 07
    Nico

    @#774111: Das klingt vielleicht sehr pathetisch, aber dennoch:

    Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.

    Lieber weniger Komfort, als ein unüberschaubares Risiko. Atommüll hätte gar nicht erst produziert werden dürfen. Es gibt kein sicheres Endlager für stark radioaktiven Müll. Weltweit.

  8. 08
    david

    Naja, Stefan hat ja nun mal leider soweit Recht, dass der Atommüll eben existiert…Heute zu sagen, er hätte nicht produziert werden dürfen hilft niemandem. Die Proteste können dazu beitragen, dass in Zukunft keiner mehr produziert wird und sind allein deshalb (und natürlich wegen der Sympathie, die ich generell dafür hege, wenn Menschen sich um ihre Umgebung Gedanken machen) unterstützenswert.
    Mit dem Müll, den es jetzt schon gibt, muss ja irgendwas passieren. Und wenn „irgendwas“ bedeutet, ihn in Behätler einzuschließen, die einem Aufprall eines Flugzeug(triebwerk)s bei Schallgeschwindigkeit wiederstehen, dann ist das immernoch besser als ihn einfach im Meer zu verklappen oder per Rakete in Richtung Sonne zu ballern. Denn leider können alle Schotter-Kampagnen und zugeparkte Gleise nichts an dem Fakt ändern, dass Atommüll existiert – da hätte es eine oder zwei Protestgenerationen früher gelingen müssen, den Bau von AKWn zu verhindern.

  9. 09

    @#774121: Müll? Von diesem Begriff sollte man sich im Zeitalter des Recyclings verabschieden. Radioaktives Material zu vergraben ist auf Dauer ebenso hirnrissig wie andere wiederverwertbare Rohstoffe. Altöl vergräbt man auch nicht. Heute sind die Verfahren zur Aufbereitung von radioaktivem Material noch nicht ausgereift und teuer, aber in einigen Jahren wird es anders aussehen. Brauchen wir nicht eigentlich nur Zwischenlager?

    Wenn nun Kernkraft und Wiederaufbereitung nicht erwünscht sind, dann haben wir tatsächlich „Müll“ und ein Endlager muss her.

    Ich wette an dieser Stelle 100 Euro, dass man in den nächsten 20 Jahren keine Lösung finden wird, bei der es nicht zu Stuttgart 21-artigen Protesten kommt. Niemand will ein Endlager vor der Tür, sei es auch noch so sicher und geeignet. Es wird Verfahren geben, Klagen, Gutachterstreit, Transparenzmangel, Korruptionsvorwürfe, man wird von Mafiastrukturen reden, Verantwortliche werden Morddrohungen erhalten, Sitzblockaden, Barrikaden, Berichte über unverhältnismäßige Polizeigewalt. Es wird sein wie immer. Freuen wir uns schon auf die Schlichtung? Ich glaube nicht. Aber die Opposition. Wer auch immer es dann sein wird. Will wer dagegen halten? Wer sich ganz sicher ist, kann auch noch eine Null ranhängen. Ich gehe mit.

  10. 10
    danielj

    @#774142:

    Ich wette an dieser Stelle 100 Euro, dass man in den nächsten 20 Jahren keine Lösung finden wird, bei der es nicht zu Stuttgart 21-artigen Protesten kommt. Niemand will ein Endlager vor der Tür, sei es auch noch so sicher und geeignet.

    Was auch daran liegt daß es einfach kein geeignetes, sicheres Endlager gibt.

  11. 11

    @Stefan: Unreflektiertes Floskel-Dropping ist auch keine Alternative zum vernünftigen Gespräch und Drohungen schon gar nicht.

  12. 12
    Nico

    @#774142: Die Wiederaufbereitung von Atommüll wird sich nie lohnen. Keiner hat ein Interesse mehr daran, in dieser Technologie weiter zu forschen. Dieses Interesse bestünde nur, wenn Atomstrom tatsächlich günstiger wäre und genug Marge vorhanden, um Forschung zu finanzieren. Doch mittlerweile ist ausschließlich grüner Strom bereits günstiger, als Atomstrom.

    Deswegen wollen die Atommüllhersteller ja auch schnell ihre Gewinne sichern, mit Hilfe gefilzter Politiker. Gegen den Marktwillen.

    Denn der Zeitgeist ist nachhaltiger Natur und die privaten Abnehmer möchten regenerative Energien. Immer mehr Menschen machen den Atomausstieg höchstpersönlich durch einen Anbieterwechsel.

    Diese Entwicklung wurde nicht eingepreist und wird dafür sorgen, dass Energie aus Fossillen Trägern viel schneller der Vergangenheit angehören wird, als gedacht. Gegen den Markt ist kein Platz für teure Investitionen in Forschung auf dem Gebiet der Wiederaufbereitung und somit für restlosen Verbrauch von Atommüll.

    Das zahlt am Ende nur wieder wer? Die Atommüllerhersteller? Nein. Die Politiker von CDU/FDP? Nein. Du und ich? Richtig.

  13. 13

    @#774237: „Keiner hat ein Interesse mehr daran, in dieser Technologie weiter zu forschen.“

    Das ist ja mal eine wilde These. Schon mal nach Japan geschaut? Vor ein paar Monaten hat man da erstmal 30 Milliarden in eine neue Anlage gesteckt. Die Japaner sind selten auf dem Holzweg.

    „wird sich nie lohnen“? Wo hast Du Deine Glaskugel her?

    Letztlich ist es ganz einfach: Würde die Bevölkerung den Wechsel wollen, müsste sie nur komplett auf Ökostrom umsteigen. Niemand hindert einen daran, zu Ökostromanbietern zu wechseln. Die Anbieter sind übrigens in der Regel die Atomstromkonzerne. Die Logik ist derart erschlagend, dass ihr jeder folgen kann:

    Wenn die Bevölkerung ihre Haushalte auf Ökostrom umstellt, bleibt die Industrie auf dem Atomstrom sitzen. Sie stellt aber nicht um. Komisch oder? Die Deutschen sollen doch mehrheitlich gegen Kernkraft sein. Warum beziehen sie denn Strom von den „Atommüllherstellern“? Derzeit lassen sich nur etwa drei Prozent der Haushalte mit Ökostrom beliefern. 1,3 Mio. Haushalte von insgesamt über 40 Mio.! So sieht der Volkswille aus.

  14. 14
    Bobby

    http://nix-da.6x.to/ Eine schöne (legale) Filmbibliothek zu den Castortransporten und Anti-Atombewegung…
    Mal was für verregnete Novembernachmittage :)
    @Matthias Schumacher:
    „Die Deutschen sollen doch mehrheitlich gegen Kernkraft sein. Warum beziehen sie denn Strom von den “Atommüllherstellern”?“

    Der ist leider nicht so gut subventioniert wie der Atomstrom. ;)

  15. 15

    Hallo

    Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, hat die Regierung und die anderen
    von uns gewählten ‚Volksentscheidern‘ nicht mehr alle Tassen im Schrank!

    Man darf durchaus zugeben blöd zu sein und dennoch den Einfluss (Lobby)
    der Wirtschaftsinteressen zu erkennen. Bin schon jetzt Geistig vollkommen verstrahlt.

    Denkt was Ihr wollt.
    Meinereiner wird a l l e s -im Rechtlichen Rahmen- tun, um den Beschluss der
    Laufzeitverlängerung nachträglich zu kippen.

    (Untersuchungsergebnis:
    Blutwerte ergeben eine ungesunde Anhäufung von Beamtenbelastung)

  16. 16

    @Matthias Schumacher (9):
    Die große Lüge von der „Wiederaufarbeitung“ (klingt so schön nach Recycling), ich kann sie nicht mehr hören.
    Durch diese Verfahren verzwanzigfacht sich der Atommüllberg! Wir haben danach mehr Atommüll statt weniger.

    http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_wiederaufarbeitung/artikel/wiederaufarbeitung_die_wichtigsten_fakten/

  17. 17

    @#774130:
    Bleichmittel
    und Toilettenreiniger ergeben durch Zutat von Ingredienzien
    aus dem Fundus der ‚Allerliebsten‘ (Cremes, Parfüms, Tücher)
    einen zumindest mal brisanten Cocktail.
    Ob dies alles Gefährlich ist kann man nur erfahren, wenn man
    zuvor die Alchimisten (Chemiker) befragt.