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Tunesday – Radiohead, The Rural Alberta Advantage, Telekinesis

Tja, schon der gute Morrissey wusste „Everyday is like Tunesday“. Ähm. Na ja. Oder so ähnlich. Nun ist es zumindest wieder an der Zeit, euch ein paar Empfehlungen auf die Löffel zu geben oder auch von einigen Neuerscheinungen abzuraten.

Anders gesagt: Und? Wie findet ihr die neue Radiohead so?

Was wir dieses Mal sonst noch an Hörproben entnommen haben, hier im Überblick:

Telekinesis12 Desperate Straight Lines
Global GoonQuones
The Rural Alberta AdvantageDeparting
Psychic PowersInfinity
RadioheadKing Of Limbs
Acid House KingsMusic Sounds Better With You

Telekinesis
12 Desperate Straight Lines
Akustisch ist „12 Desperate Straight Lines“ ein rundes, fröhliches Gitarren-Pop Album mit einigen Prisen Experimentierfreude (Oh Mann, wie ich mich jedes Mal bei „Please Ask For Help“ über Joy Division freue!). Textlich sieht das dann aber alles ganz anders aus. Gebrochene Herzen, Depression und Enttäuschung ziehen sich durch alle 12 Songs. Es ist irritierend, aber beides zusammen ergibt eine faszinierende Kombination. Kandierter Herzschmerz aus Seattle. Gesalzenes Popkorn zum Mitwippen. [Philipp]

Albumstream bei Merge Records
♺ 11.02.2011
Amazon & iTunes

Global Goon
Quones
Die musikalische Basis von Jonathan Hawk in einem Satz zusammengefasst? Kein Problem: Er und Aphex Twin (Richard D. James) waren in den Neunzigern Zimmernachbarn. (Danke, Wikipedia) Auf seinem neuen Album unter eigener Labelflagge „J-HOK“ spielt Hawk quietschvergnügt Ping Pong mit zahlreichen 8-Bit Blips, Funk Melodien, Vocoder Vocals und anderem elektrischen Allerlei. Und jeder gewinnt! Quones ist ein buntes Album, das absurderweise von seiner Vielfalt zusammengehalten wird. Ein angenehmer Soundtrack für die Träumerei vom Picknick mit der Prinzessin auf den Weg zum großen Endgegner. [Philipp]

Freier Albumdownload
♺ 01.2011

The Rural Alberta Advantage
Departing
Wie auf ihrem großartigen Debüt “Hometowns” aus dem Jahr 2008 gilt auch bei “Departing” der Blick zurück der Heimat sowie den guten alten Zeiten. Allerdings überwiegt nun das Loslassen, das einfach ins Auto setzen und wegfahren, lediglich geleitet von den brodelnden Ahnungen im Inneren – um mit etwas Abstand zu erkennen, was eigentlich gut für einen ist, und vor allem wer. Davon zeugte schon die erste Single “Stamp”, welche entgegen aller Vorurteile trotzig die emotionale Unabhängigkeitserklärung verkündet (und dafür ein zuckersüßes Unbedingtanguckenvideo bekam). Ich habe das Gefühl, dass die Aufrichtigkeit und Hingabe dieser Band nahezu in jedem einzelnen Bausteinchen ihrer Arrangements zu spüren ist. Ein wunderschönes Gefühl jedenfalls, das mit “Departing” wieder auf poetische Weise im Herzen zieht und mich einmal mehr nach kanadischen Weiten schmachten lässt. [Anne]

Interview mit der Band auf Spreeblick
„Tornado ’87“ bei Hype Machine
♺ 01.03.2011
Amazon & iTunes & Saddle Creeks Limited Editions

Psychic Powers
Infinity
In ihren besten Momenten klingen die beiden Jungs aus Los Angeles sogar wie New Order mit ordentlich Zuckerguss. Doch leider können sie mit „Infinity“ nicht halten, was die hübsche sowie hübsch kostenlose „Frozen“ EP vorher versprach. So steht nun bloß eine Anzahl guter Songs inklusive der Singles „Brighter“ und „Glide“ einsam auf uninspirierter Flur, als hätte dort jemand aus Versehen ein Körbchen mit Cupcakes vergessen. Hätten sie doch einfach noch eine EP gemacht, ich läge nun zufrieden im Zuckerkoma. [Anne]

Albumstream bei Bandcamp
♺ 06.02.2011
iTunes

Radiohead
King Of Limbs
Meine Verrisse sind so gut wie Radiohead. Gar nicht. Deshalb guttenborge ich mir an dieser Stelle einen Satz von Mark Beaumont, der Substanz durch Bosheit ersetzt. Endlich: „It is the sound of Thom Yorke ramming his head firmly up his own arse, hearing the rumblings of his intestinal wind and deciding to share it with the world.“ [via] [Nico]

King Of Limbs-Albumstream
♺ Download: 18.02.2011 Physisch: 25.03.2011
Amazon & im eigenen Vertrieb

Acid House Kings
Music Sounds Better with You
Um meine Radiohead-Niedertracht zu resetten kommt die schwedische Leichtigkeit der Acid House Kings genau richtig. Seit genau 20 Jahren klimpern und klatschen sie über Alltägliches so angenehm, dass man gerne nochmal eine Hand voll von diesen Problemen hätte. Die flötig schwerelose Beziehungsgeschichte „Would You Say Stop?“ gibt es nach Fanvoting auf der Seite des Labels Labrador zum Download. Das Album „Music Sounds Better with You“ folgt im März. [Nico]

„Would You Say Stop?“ bei Labrador zum Download
♺ 22.03.2011
Amazon & iTunes

Was zuvor geschah: Alle Tunesdays

16 Kommentare

  1. 01
    Lars

    „Freier Albumdownload“ unter dem Global Goon Album führt zu dem Telekinesis Album

  2. 02
    Philipp Jahner

    @#782367: Ui, da hab ich mich in meinen Versionen verheddert. Ist repariert. :)

  3. 03
    Anne Wizorek

    Und den Rest des Tages werde ich damit beschäftigt sein, das Bild dieses grandiosen Einblicks in Thom Yorkes Eingeweide wieder aus dem Kopf zu kriegen…

  4. 04
    Nico Roicke

    @#782375: andersrum wird nen radiohead song draus!

  5. 05
    malefue

    endlich ein neues radiohead album. wie schön.

  6. 06
    ben

    Neues von RAA? Gekauft! :) Danke für die Info.

  7. 07
    Matthias

    RAA! Juchhu!
    Blind bestellt.

    @malefue:
    großartiger Kommentar. So wahr!
    THX!

  8. 08
    Anne Wizorek

    @#782386: @#782417: Sehr gern geschehen! Dann wünsche ich schon mal viel Spaß mit den lieben Kanadiern. :) Die Wartezeit aufs Album könnt ihr ja noch mit diesem Interview überbrücken *knick-knack* http://www.spreeblick.com/2011/02/23/the-internet-is-the-reason-we%E2%80%99re-here-%E2%80%93-interview-mit-the-rural-alberta-advantage-mit-video/

  9. 09
    Matthias

    Oh Danke!
    Irgendwas ist hier aber mit den Kommentaren durcheinander geraten.
    Mein Kommentar bezog sich auf Nico Roicke! Sei’s drum!

  10. 10

    The Rural Alberta Advantage waren am Samstag in Münster und haben die Bude gerockt. So voll war der Laden nach Ansicht vieler Besucher (und auch der Bedienung) noch nie. Unglaubliche Stimmung und total sympathische Musiker, die nach dem Konzert noch mit den Zuschauern plaudern.

    Sie sind erst das zweite Mal in Deutschland und spielen noch in Berlin, Hamburg und Köln.

  11. 11
    Philipp Jahner

    @#788313: Ich komme gerade zur Tür rein vom RAA Konzert in Berlin. Und es war soooo toll! Ich würde sogar sagen, mein bisheriges Konzert des Jahres. Sie haben zwischendrin „Eye of the Tiger“ gecovert und als allerletztes mitten im triefend schwitzenden Publikum „Good Night“ als unplugged Version gespielt. Hach. :)

  12. 12

    @Philipp Jahner

    Großartig, das freut mich sehr! „Eye Of The Tiger“ gab’s auch in Münster. Besonders schön: Angekündigt als Coverversion, kam mir der Text am Anfang zwar bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht zuordnen. Zum Glück ist mir die Lösung dann noch vor dem Refrain eingefallen. Wer es kannte, hat sehr gelacht.

    Übrigens sehr cool, dass so eine „Indieband“ so ein Stück covert und da keine Scheuklappen hat. Und die akustische Version mitten in einem doch schnellen Set finde ich ganz hervorragend.

    Was nun das „beste Konzert des bisherigen Jahres“ betrifft: Ganz schwer zu entscheiden. Ist das der Auftritt, die Darbietung im Vergleich zum Album, das Ergebnis im Vergleich zu den Erwartungen, die Stimmung des Publikums oder der ganze Abend (inklusive Vorband)?

  13. 13
    Philipp Jahner

    @#788362: Für mich ist das ne Mischung aus allem. Hauptsächlich hängt es wohl davon ab, wie die Hoffnung und Vorfreude dann aufgefangen wird. Ich mochte die Stimmung im Club sehr, dazu kam, dass es dort irre heiß war und alle dadurch ziemlich in nem Ausnahmezustand waren dann waren die drei auf der Bühne einfach total euphorisch und sympathisch schüchtern und stolz. Na und sie außerdem auch noch gut. :)