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Tunesday – TV on the Radio, Katy B, The Kills

Ha! Schon wieder Dienstag, schon wieder Tunesday! Ich find‘ das ja super. So viel, wie gerade irgendwie immer los ist, bekomme ich zumindest im Zwei-Wochen-Takt ein bisschen mit, was die Kollegen musikalisch aktuell bewegt. Und soweit ich das überblicke, ist das dieses Mal wieder sehr nach meinem Geschmack.

TV on the RadioNine Types Of Light
Alexi MurdochTowards the Sun
Katy BOn a mission
Gold PandaCompanion
The KillsBlood Pressures
Field RotationAcoustic Tales

TV on the Radio
Nine Types Of Light
Das Beste was einem passieren kann, wenn man auf das Album einer Lieblingsband wartet, ist die Kollegin, die sich enttäuscht darüber vorab äußert. Eigene Erwartung und Aufregung fahren rascher herunter als ein schnellabgeschalteter Kernreaktor. Und derartig abgekühlt bewertet sich die Lage ganz anders. Natürlich hat die Kollegin recht, Nine Types Of Light ist kein Dear Science und kann auch mit Desperate Youth, Blood Thirsty Babes nicht mithalten, wenn man sie denn nebeneinander stellt. Im Vergleich zu genannten ist das aktuelle Album unglaublich unaufgeregt, energie- und antriebslos. Poppiger auch, und je tiefer man sich einhört, desto klarer wird aus der Ruhe ein neue Kraft, hält Nine Types Of Light noch jeden Stresstest stand, so entspannt wie es ist. Und das ist schließlich eine Qualität, für die man TV On The Radio noch nicht explizit gemocht hat, die aber ebenfalls funktioniert. Ich mag Nine Types Of Light. Es passt gerade hervorragend zu meiner Stimmung. [Nico]

„Will Do“ Video auf Vimeo
♺ 15.04.2011
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Alexi Murdoch
Towards the Sun
Wenig Stimmung auch bei Alexi Murdoch. Der Singer/Songwriter macht in der Tradition eines Nick Drake wenig falsch. Solide sagt man in solchen Fällen. Und so milde wie ich gerade eingestellt bin, kann ich auch darüber nichts schlechtes sagen, hört sich Towards the Sun sehr gerne nebenbei weg, ist es ein klassisches Genrealbum. Und wenn ihr da draußen auch nur zwei Singer/Songwriter-Alben habt die ihr über alles mögt, macht ihr mit der vorliegenden 7-Track-EP hier nichts falsch. [Nico]

Einige Songs der EP auf MySpace
♺ 08.03.2011
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Katy B
On a mission
Ihr habt sie doch bestimmt auch, diese Songs, die ihr immer hört, bevor ihr euch bereits vor Aufregung hüpfend auf den Weg zum Club begebt? Diese kleinen Ausgehhymnen, die eure Laune schon mal auf das richtige Tanzflurniveau heben? Für mich war das im letzten Jahr unter anderem eindeutig „On a mission“ von Katy B, ein wahres akustisches Denkmal für Clubnächte, deren basslastige Großartigkeit eigentlich niemals enden dürfte – „This right here I swear will end too soon.“ Seitdem wartete ich nunmehr gespannt auf ein ganzes Album dieser Art von der kleinen Dame und bin nun ein klitzekleines bisschen geknickt, dass ihre gleichnamige Platte nicht konstant auf dem Level ihrer hehren Mission bleibt. Ja, ihre Texte sind weiterhin klug, beschreiben leidenschaftlich und ehrlich sowie auch wundervoll weiblich (z.B. in „Easy please me“). Selbst das Elektropopgenre wurde fürs Album recht kreativ ausgeschöpft. Wie bezeichnend ist es jedoch, dass ausgerechnet das ebenfalls zur Hymne gereichende und mit Magnetic Man aufgenommene „Perfect stranger“ in einen Album Edit gepresst und damit seiner herrlichen gefühlten Endlosigkeit beschnitten wurde.

„On a mission“ ist ein bisschen wie diese Nächte, in denen der DJ zwar durchaus einige deiner Lieblingssongs erwischt, aber dich am Ende doch nicht so lange auf der Tanzfläche halten kann, bis die Lichter wieder angehen. Wirklich schön, aber richtig großartig wird’s erst wieder am nächsten Wochenende. (Menno!) [Anne]

„Broken record“ auf YouTube
♺ 04.04.2011
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Gold Panda
Companion
Hach, ist das herrlich! Es bleept, blonkt und knistert an allen harmonischen Ecken und Enden, dass es eine wahre Frickelfreude ist. (Und man bedenke dabei, dass diese Aussage von jemandem stammt, der sich sonst weniger den Frickelsounds zugeneigt sieht.) Der Mann, der sogar mit Pandamütze performt, die wie von Mutti gestrickt aussieht, darf jedenfalls definitiv mein treuer Begleiter auf dem iPod bleiben, denn er hat mit “Companion” echt ein kleines instrumentales Juwel geschaffen. [Anne]

„Win-san Western“ bei Hype Machine
♺ 22.03.2011
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The Kills
Blood Pressures
„Blood Pressures“ hat sich innerhalb kürzester Zeit zum ungekrönten König meiner Arbeitswegbeschallung hochrotiert. Was im Zusammenhang mit dem folgenden vielleicht ein bisschen komisch ist, denn eigentlich würde ich das dritte Album des britisch-amerikanischen Duos am ehesten als einen in Tonform gepressten Kneipenabend beschreiben. Ordentlich verraucht und wohlig ausgewogen. Meine Lieblinge: „Future Starts Slow“ (den die Kollegin auch noch mal ausdrücklich unterstreichen möchte), „The Last Goodbye“ und der Ping-Pong-Beat in „Heart Is A Beating Drum“. [Philipp]

Albumstream bei SoundCloud
♺ 04.04.2011
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Field Rotation
Acoustic Tales
„Acoustic Tales“ klingt wie der Soundtrack eines Films, den es leider gar nicht gibt, den ich aber unbedingt sehen will. Ein Grundgefühl, das gar nicht weit daneben liegt. Denn bei Christoph Bergs Debutalbum geht es um Erzählungen. Der Kieler hat es sich zur Aufgabe gemacht, Stimmugen großer Kurzgeschichten ins Akustische zu übersetzen. Und das gelingt ihm wirklich herrlich wunderbar. Gleich vom ersten Track wird man in eine fremden Welt gehüllt, um in dieser dann von Celli, Geigen und elektronischen Atmosphären sanft bergauf und bergab und mit allergrößtem Feingefühl bis zum anderen Ende des Albums getragen zu werden. [Philipp]

Albumstream bei Bandcamp
♺ 01.2011
Bandcamp

Live long and Tunesday!

4 Kommentare

  1. 01
    Matthias

    Auch nicht schlecht:
    The Kills – Dawn Penn & Peter Tosh Covers Medley http://soundcloud.com/twentyfourbit/the-kills-dawn-penn-peter-tosh

  2. 02

    die field rotation ist genau mein wetter. danke für den tipp. :)