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Dieser Artikel ist ein Leserbeitrag im Rahmen der Open-Spreeblick-Aktion.

Im nächsten Leben: ein Bäumchen

Was möchtest du später einmal werden? Nicht übermorgen. Viel später. Genauer gesagt: nach dem Eintritt ins (angeblich) gleißend-grelle Licht.

Ist dann nicht alles ganz einfach aus, Schluss, vorbei?

Mitnichten, denn ab sofort kann sich jeder seine eigene postmortale, dem Naturschutzgedanken verbundene, florale Zukunft sichern. Der spanische Designer Martín Azúa mit seiner garantiert biologisch abbaubaren Urne macht’s möglich. Die Urne besteht aus einer Kokosnussschale, gepresstem Torf, ein wenig Zellulose, und sonst gar nix. Halt, da war ja doch noch etwas, zwei Dinge fehlen: Zunächst ein kleines Samenkorn – hier kann der Baum, zu dem man später heranwachsen möchte, beliebig gewählt werden. Ein Mammutbaum wäre nett und vor allem unverwüstbar, oder eine feingliedrige, weißstämmige Birke (nein, halt, die machen zuviel Mist für die Angehörigen, die ja das Plätzchen, an dem du später deine Wurzeln ins Erdreich versenken wirst, betreuen müssen).
Dann schon lieber der Standard: so lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. Sehr gut, damit macht man garantiert nichts falsch.
Und dann fehlt selbstverständlich noch das Wichtigste: Die Asche des/der lieben Verstorbenen, mit der die Urne behutsam befüllt wird. Dann Samenkorn rein, in einem feinen Rastplätzchen mit fruchtbarem, erdigen Untergrund versenkt – und passt.

 

 

 

 

 

Sehr schöne Idee. Damit steht einem Weiterleben, diesmal als hübsche Grünpflanze am Beginn der Nahrungskette, nichts mehr im Wege.