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Dieser Artikel ist ein Leserbeitrag im Rahmen der Open-Spreeblick-Aktion.

Peruvian Nights

März/April diesen Jahres war ich drei Wochen mit dem Rucksack in Peru unterwegs gewesen. Und natürlich bin ich nicht umhingekommen die ein oder andere Partynacht erleben zu dürfen. Ich will gleich damit beginnen, dass ein 8-Mann Dorm Room definitv nicht zum schlafen oder zur Erholung des Jetlags geeignet ist.

Gleich am zweiten Tag meiner Anreise in Cuzco (gelegen in 3.416 m Höhe) werden mir allerhand Drogen meiner britischen Zimmergenossen angeboten, ich lehne dankend ab – schließlich muss ich am nächsten Tag für meine City-Tour früh aufstehen und hab auch wegen der dünnen Höhenluft erst einmal überhaupt keine Lust auf Party. Ich lege mich zeitig schlafen während sich die anderen also allerhand Pillen und weißes Zeugs einwerfen.

Mitten in der Nacht, ich schlafe in einem der oberen Stockbetten, wache ich durch das wackeln des Bettgerüstes auf – ich habe einen leichten Schlaf. Ich denke mir nichts dabei – wird der besoffene Brite ungünstig in sein Bett gefallen sein. Als das Wackeln allerdings nicht aufhört und auch noch undefinierbare Nebengeräusche von unten kommen, denke ich mir nur: Alter, der bumst jetzt nicht wirklich ne Olle in deinem Stockbett!? Zudem meldet sich auch noch meine Blase – ungünstiger Zeitpunkt. Irgendwann kommen glücklicherweise seine Kumpels ins Zimmer gestürmt, ich kann schnell aufs Klo sprinten, die Alte verlässt unbefriedigt das Zimmer und so bekomme ich in dieser Nacht doch noch 1-2 Stunden Schlaf.

Die nächsten Tage in Cuzco laufen ähnlich – nächtliche Spontanpartys mit Drogenexzessen auf unserem Zimmer. Eine Nacht länger und ich wäre durchgedreht, zum Glück ging es erst einmal vier Tage auf Trekkingtour gen Machu Picchu.

Nach unserer Tour (die übrigens unfassbar geil war) haben wir beschlossen unseren Aufstieg (der übrigens unfassbar anstrengend war) ausgiebig zu feiern. In Cuzco selber stehen einem dafür einige Diskotheken zur Auswahl, alle liegen zentral nah beinander. Geht man also den Plaza entlang wird man erst einmal von allen Seiten bequatscht, man solle doch mit in den Club gehen, der Eintritt sei für uns frei! Geht man unbeirrt weiter wird aus dem freien Eintritt gleich ein Freigetränk zusätzlich. Hört sich gut an. Also rein in den Club und Freigetränk einkassiert. Auf zum nächsten Club. Selbe Geschichte – Freigetränk abgeholt und auf zum Nächsten!

Das ganz Spiel schaukelte sich dann so hoch, dass wir irgendwann von den “Club-Animatoren” mit Freigetränk-Gutscheinen nur so zugespamt worden sind, egal ob wir vorher schon einmal da waren. Ich glaube ich hab noch immer Gutscheine aus dem “Mama Africa” über…

Die gespielte Musik liegt zwischen Salsa, 90er und Electro. Doch nach den ganzen Freigetränken war uns das eh schon egal. Ein gelungener und billiger Abend.

Leider bildet Cuzco eine Ausnahme mit dem ungezügelten Umgang an Freigetränken. Liegt wohl daran, dass es die peruanische Touristen-Hochburg überhaupt ist.

Ansonsten zeigt das allgemeine Partyvolk immer das gleiche Bild: Salsa, Salsa, Salsa….

Zum Abschluss meiner Reise in Lima wurde uns das Partyvergnügen dann leider wegen den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen untersagt, alle Diskotheken, Bars und Restaurants hatten nämlich eine halbe Woche vorher absolutes Alkoholverbot. In einigen Restaurants bekam man Bier aber wenigstens noch in Kaffeetöpfen serviert.

Mein Fazit: Peru ist ein abgefahrenes Land und absolut Party-tauglich! (Ausgenommen an bevorstehenden Präsidentschaftswahlen)

Wer sich noch ein paar Impressionen meiner Reise ansehen möchte, kann sich gerne mein kleines Video dazu ansehen: http://vimeo.com/24961967