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Dieser Artikel ist ein Leserbeitrag im Rahmen der Open-Spreeblick-Aktion.

Tschüss Deutschland !

Ich habe es getan. Ich bin aus das weltbeliebte Immigrationsland Deutschland emigriert. Emigrieren, ich weiß wie es geht, bin ja damals so im Alter von 6 Jahren von Rumänien nach Deutschland gekommen.

Ein Kinderspiel. Keine Angst, natürlich war ich in Begleitung von Mutti. Wir mussten ab und zu verstecken spielen, bei Nacht und im Wald. Idealer Zeitpunkt und Ort, um das Versteckspiel zu spielen, glauben Sie mir. Das Einzige was doof war, wir mussten unsere Koffer liegen lassen, da einige Mitspieler Scheinwerfer nutzten. Ziemlich unfair. Ab da an war wieder Fangspiel angesagt. Wie auch immer.

Heute als Erwachsener, da braucht man nicht mehr verstecken spielen. Wobei ich korrekterweise hinzufügen muss, dass einige Erwachsene lange Kinder bleiben. Meine deutschen Freunde fanden es toll, dass ich das Land verlasse. Sie würden an meiner Stelle das gleiche tun, aber es gibt zuviele Dinge die sie festhalten. Dafür reisen sie öfter als andere Menschen und kommen so um die Welt. Meine Freunde mit Immigrationshintergrund sind da geteilter Meinung. Wie kann man bloß aus Deutschland weggehen ? Aus Afghanistan oder Mazedonien geht man weg, aber nicht aus Deutschland. Sie denken Deutschland sei eine Sackgasse. Aber eine schöne, wo man auch wenden kann. Würde ich behaupten es geht nach Rumänien, so würden sie sagen ich gehe nach Hause. Zum Glück muss ich nicht alles verstehen. Naja, eigentlich ist Deutschland meine Heimat geworden, obwohl ich immer ein Immigrationshintergründler bleiben werde. Übrigens in Rumänien auch. Hier wo ich jetzt bin schauen mich die Menschen etwas schief an, wenn ich ihnen sage das ich Deutscher bin (Optisch sehe ich eher aus wie sie). Zum Glück haben schlaue Leute Europa gegründet, so kann ich mich als Europäer schmücken. Da kann ich alles sein und die Menschen sind vielleicht frei von Vorurteilen. Sie schauen noch schiefer. Liegt bestimmt daran, dass sie den Euro nicht richtig abhaben können.

Nichtsdestotrotz bereue ich den Schritt nicht. Das Land bietet soviel Kultur, dass nichtmal zwei Leben ausreichen würden, um alles zu bestaunen. Man ist froh, wenn man es in einem Leben schafft, denn der Verkehr ist ziemlich gemein. Dafür aber tolerant. Ganz wichtig, in erster Linie freue ich mich für meine einjährige Tochter, für sie scheint hier jeden Tag die Sonne. Endlich dieses mieses Wetter losgeworden. Die Menschen wirken auch viel entspannter. Vielleicht gibt es da ja ein Zusammenhang.

Oh, ich muss jetzt Schluss machen, die Pasta ist fertig.

 

Arrivederci e tanti saluti !