Vor kurzem hat es mich nach langer Zeit mal wieder in die Heimat verschlagen. Sozusagen eine Stippvisite. Familie besuchen, Heimatstadt neu entdecken, abspannen und relaxen. So das Übliche, wenn man ins Ländle fährt. Wobei relaxen und Familie besuchen sich natürlich ausschließen.
Also ab in den Zug und los ging es, Regen 13 Grad und das Mitte Juli – HALLO, wo bin ich nochmal?! Egal wird schon, der Zweckoptimismus setzte ein. Vergebens, kann ich an dieser Stelle nur betonen, denn auch in Berlin (Zwischenstopp), sah es nicht besser aus. Und als ich ankam goss es in Strömen, wie gesagt, Mitte Juli! Egal. Die Freude war groß, der Hunger noch größer, das übliche Geplänkel folgte.
Am nächsten Tag traf ich prompt auf einen alten Schulkameraden in dem einzigen Einkaufscenter des Ortes. Zwei Arten von Schulkameraden gibt es, die die man mag und die Anderen. Nun, was soll ich sagen, eigentlich mochte ich ihn. Das Gespräch ging wie folgt:
Er: „Hi, na auch mal wieder hier?“
Ich: „Ja.“
Er: „Schön, ja. Das ist übrigens mein Sohn. Er ist jetzt 2 Jahre.“
Ich: „Schön und Deine Frau?“
Er: „Die ist hier irgendwo. Und wie geht’s?“
Ich: „Gut.“
Er: „Das letzte, was ich von Dir gehört habe, ist, dass Du geschieden bist!“
Ich: „Oh, dass wusste ich ja selber noch nicht. Nee…!“
An dieser Stelle kann ich das Gespräch abbrechen und halte kurz inne, denke nach und komme zu dem Schluss, dass ein Besuch in der Heimat immer wieder zu neuen Erkenntnissen führt, Wahrheit hin oder her …