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Goldman Sachs rules the world

Ich war so sicher, dass dieser Clip, der seit Montag die Runde macht, ein Hoax ist. Weit gefehlt, zumindest haben die verdächtigten Yes Men nichts mit dem Investor zu tun, der den etwas verstört wirkenden BBC-Moderatoren reinen Wein einschenkte:

Governments don’t rule the world. Goldman Sachs rules the world.

Die Wall Street bleibt unterdessen weiter besetzt und Michael Moore macht auch mit.

UPDATE Immer noch kein Hoax, aber eher Talker als Trader: Der Telegraph berichtet, dass der Mann im Video keineswegs ein Börsen-Profi sei, er beschreibt sich selbst als „Attention Seeker“, also jemanden, der Aufmerksamkeit sucht. Auf welcher Grundlage er von der BBC zum Interview eingeladen wurde, bleibt unklar.

Dank an Andreas in den Kommentaren!

UPDATE 2 Dies ist angeblich das Facebook-Profil von Alessio Rastani, dem alten Attention Seeker (gefunden in den Kommentaren bei Nerdcore).

16 Kommentare

  1. 01
  2. 02

    Michael Moore macht mit? Dann könnte es ja sogar sein, daß die #occupywallst endlich mal Presse bekommen… schön schön.

  3. 03
    Snatch

    @01(eva)
    Könnte aber auch sein, dass er nen Film darüber dreht, wie er ganz allein die Finanzwelt zum Einsturz gebracht hat.

  4. 04

    Der Mann scheint ein unbedeutender, weder erfolgreicher noch vermoegender Hobbyhaendler zu sein, der sich selbst als „attention seeker“ bezeichnet hat. Enormer U-Wert, das ist aber auch alles.

    http://www.telegraph.co.uk/finance/economics/8792829/BBC-financial-expert-Alessio-Rastani-Im-an-attention-seeker-not-a-trader.html

    Ah, link oben schon erwaehnt, sorry.

  5. 05
  6. 06
  7. 07
    mark

    der stil des telegraph-artikels lässt wiederum darüber spekulieren, ob den (artikel) nicht goldman sachs bezahlt hat.

  8. 08

    wer der typ ist, was er macht oder nicht is doch ziemlich egal…er hat endlich mal öffentlich gesagt wie börsen und bankentypen über leichen gehen und wie egal ihnen das ist.
    es geht ja nicht nur um unsere scheiss ersparnisse,sondern darum das hunderttausende menschen vor allem in afrika hungern und verrecken weil solche typen sich mit spekulationen auf lebensmittel die taschen füllen…in anlehnung an kurt tucholsky: Börsenhändler sind Mörder!

  9. 09
    Herr Hanno

    Raffiniert: Rechts die Anzeige von „Business Punk“! Die RocknRollTrader und die Kritiker an einem Internettisch – very postmodern, Grüsse vom Geldautomat!

  10. 10

    Dass sich so viele Leute von so einem Spinner Angst machen lassen ist mir ein Rätsel, besonders die, die eh kein Geld haben, das sie verlieren könnten. Ber arme Kerl wird nun nie wieder einen ordentlichen Job bekommn – falls er je einen hatte.

  11. 11

    Also, mal kurz weg vom Thema: Vor ca. einem Jahr habe ich Spreeblick aus dem Feedreader geschmissen, weil es mir thematisch so chaotisch war. Aber in letzter Zeit gefällt es mir sehr gut, wieder aufgenommen ;-) Wenn das die Ankündigung im Kontext von Adnation war, sich mehr aufs Bloggen zu konzentrieren, geht die Rechnung meines Erachtens auf.

  12. 12
    flubutjan

    Helmut Schmidt in einer Podiumsdiskussion vor ca. drei Wochen:

    „Es gibt drei Arten von Menschen: erstens solche, die als Kinder Äpfel geklaut haben, aus denen dann aber ganz anständige Leute geworden sind – so wie ich; zweitens gewöhnliche Kriminelle, Diebe usw.; und drittens Investment- und Finanzjongleure.“
    Frage des Moderators: „Aha – in aufsteigender Linie?“
    Schmidt: „Nein, in absteigender.“

    Kann man, glaube ich, auch goutieren, ohne ein Freund von (zudem noch hierarchisierenden) Einteilungen der Menschen in Typen zu sein.

    Was fehlt, ist eine profunde gesellschaftliche Debatte darüber, was dieser parasitäre Finanzbereich eigentlich Sinnvolles leisten könnte und sollte, um eben nicht parasitär (ausbeuterisch, mörderisch …) zu sein.

    @#794123: Endlich hat’s mal einer bemerkt.

    Hatte mir neulich erlaubt zu kommentieren (hat damals auch schon keinen interessiert):

    Und warum genau erscheint jetzt auf der Spreeblick-Startseite Werbung für ‘Business Punk’, das wirkt

    (“Eier aus Stahl”, “Work hard, play hard”, “Typen, die im Unternehmen etwas unternehmen”, “Porträt über den Mann, der 60 Millionen Euro versenkte und nun wieder angreift”, “Russian Standard: Selfmade Oligarch Rustam Tariko”)

    wie der feuchte Traum des männlichen Teils der FDP-Jugend, wie ein neoliberales Einpeitschmedium par excellence? (Wann kommt das Ayn-Rand-Sonderheft?)

    Achso, “Punk” ist im Titel, und Texte über einen erfolgreichen “Internetunternehmer”, über Gamification und über die netten Jungs von K.I.Z. sind auch dabei, na, das ist ja dann sowas von “Pop”…

    (Antidot: http://www.secarts.org/journal/index.php?show=article&id=217)

  13. 13

    Nun ja, Börsen-Profi sein und die Aufmerksamkeit für sich oder das eigene Business suchend (ich beiße mir lieber die Zunge ab als hier jetzt „Atten…-S…” zu schreiben), schließen sich nicht gänzlich voneinander aus.

    Letztendlich hat der Mann Recht und wir wissen das im Grund auch alle. Oder haben die Banken irgendwas gelernt aus dem Crash No. 1? Warum sollten sie? Der Typ macht jetzt Kohle mit seinen Aussagen? Macht der ARD-Börsenmann auch. Die Frage ist doch nur, von wem die Nasen bezahlt werden. Er bezahlt sich hier halt selbst mit seiner Aufmerksamkeit, die ihm viele Jobs bringen wird. Die Menschen bleiben trotzdem geldgeil und werden’s schon richten!

  14. 14
    Nico

    Leute, ich sag’s ganz nüchtern, ohne Panikmache. Was heute beschlossen wurde, bedeutet das Ende für den Euro.

    Alles hofft auf Deutschlands Zahlungsfähigkeit für Griechenland, doch noch nicht mal mehr in den guten Jahren konnte Deutschland die eigenen Schulden zurückzahlen.

    Wenn ihr euch ’nen Gefallen tun wollt, dann legt euer Erspartes in kanadischen oder australischen Dollar oder der norwegischen oder schwedischen Krone an, indem ihr Staatsanleihen dieser Länder kauft.

  15. 15

    tradermund tut wahrheit kund… hoax oder nicht.
    und ich hab nix erspartes, was dahinschwinden kann. ein problem weniger.

  16. 16
    Mike

    Wie? Verstehe ich nicht. Wieso braucht es eines Börsenmenschen, damit wir erfahren, dass Goldman-Sachs die Welt beherrscht? Und was kann er mehr wissen als wir? Es reicht doch, wenn wir unser Geldsystem näher unter die Lupe nehmen und erfahren, dass es von seinen Feudalen Fesseln nie befreit wurde.

    http://www.youtube.com/watch?v=U5hXa1MYGOg
    (Die Destruktivität des Zinssystems)

    http://www.youtube.com/watch?v=qgSntQ9CjnA
    (Bankengeheimnis und Geldschöpfung)

    und dann wird auch klar, dass die sogenannten Bankster (kein schöner Begriff für Akteure, die ihre Rolle ernst nehmen) genauso wenig etwas für das kranke System können, in dem wir alle leben. Das System ist krank, weil es nur ohne Reibung funktioniert, wenn die Volkswirtschaften so exponentionell wachsen wie der Zins. Ansonsten fallen die Bürgschaften an jene, die Kredite aus dem Nichts heraus schöpfen. (Das erleben wir gerade mit dem Ausverkauf von Griechenland.)

    Es gibt andere Geldsysteme, die eine zinsfreie Umlaufsicherung garantieren. (Der Ansatz ist nicht marxistisch!) Z.B.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufgesichertes_Geld
    http://www.lust-auf-neues-geld.de/

    Ein solches sollten wir in großem Stil einführen, möglichst noch vor dem nächsten Bürgerkrieg!

    Danke & Gruß
    Mike