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Überraschung: Polizei hat Zugang zu Google

polizei facebook

Es ist ja eine Sache, einen erhaltenen Bußgeldbescheid als Bild auf der eigenen Facebook-Seite zu platzieren, um den erschrockenen Freunden zu zeigen, dass die Polizei im Zweifelsfall auch mal auf öffentlich zugängliche Fotos bei Facebook zurückgreift (oben nur ein Ausschnitt des Scans).

Eine weitere ist es, wenn ein halbes Dutzend dieser Freunde das Bild weiterverbreiten und selbst Leute wie ich, die den betreffenden Adressat des Bescheids weder kennen noch mit ihm bei Facebook befreundet sind, nun seine Adresse und sein KFZ-Kennzeichen kennen.

Rechts oben bei Facebook auf den Pfeil neben dem Wort Startseite klicken, dort Privatsphäre-Einstellungen auswählen. Auf der nächsten Seite bei Anwendungen und Webseiten auf Einstellungen bearbeiten klicken. Ganz unten gibt es den Punkt Öffentliche Suche, dort kann man eben diese deaktivieren und Google u.a. daran hindern, dass das eigene Facebook-Profil bei einer Suche nach dem eigenen Namen gelistet wird. Stellt man seine Fotos zusätzlich so ein, dass sie nur für Freunde sichtbar sind, muss man nur noch darauf achten, sich nicht mit Ordnungshütern zu befreunden. Oder mit Volldeppen, welche die eigenen, privaten Fotos weiterverbreiten. Am sichersten fährt (haha) man aber, wenn man einfach keine Dokumente ins Interweb stellt, ohne so persönliche Daten vorher zu schwärzen. Aber vielleicht ist die ganze Nummer auch ein Hoax, wer weiß …

15 Kommentare

  1. 01
    Pillemann

    Ist natürlich auch keine besonders zuverlässige Quelle, aber ich hab letztens ne TV-Doku (irgend so Ramschsender) über (teilweise privatisierte!) Geschwindigkeitskontrollen gesehen.
    Dort wurde gesagt, dass ein Abgleich des Fotos mit Facebook und Konsorten mittlerweile durchaus praktiziert wird.

  2. 02

    Dit is Post-Privacy, raffste dit nich?

    Das war: zynisch.

  3. 03
    Perter

    Also das Google genutzt wird, ist normal! Hat ein bekannter auch schon erleben dürfen, da nicht klar war wer den firmenwagen gefahren hat, wurde kurzerhand google bemüht! Da die winzigen schlechten bilder die man zugeschickt bekommt, nach dem man geblitzt wurde, eigentlich eine bessere qualität haben und auch in vernünftiger auflösung vorliegen. praktisch dann, wenn die firma ein teamfoto im netz stehen hat.

  4. 04

    @#794729: Natürlich wird das praktiziert. Und wenn ich zu schnell gefahren bin und auf dem Foto erkennbar bin, dann muss ich zahlen. Ehrlich gesagt würde es mich mehr überraschen, wenn die Polizei *nicht* mal eben im Netz nachsieht, ob eine Person die sein könnte, die man glaubt.

    @#794730: Ist es das? Wenn ich quasi ein Plakat mit meinem Foto und Namen aufhänge, das jeder sehen kann, dann ist das eigentlich ziemlich old school not very private. ;)

  5. 05

    „Stellt man seine Fotos zusätzlich so ein, dass sie nur für Freunde sichtbar sind, muss man nur noch darauf achten, sich nicht mit Ordnungshütern zu befreunden.“

    hier wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass das aktuelle Profilbild *immer* zu sehen ist – auch von Nichtfreunden. Demnach sollte man sich 1. mit keinen Ordnungshütern befreunden und 2. ein Profilbild wählen, das nicht das eigene Gesicht zeigt. Will man 3. auch noch Pookultur-Nerd-Applaus kassieren, stellt man ein Profilfoto dieser Art ein: http://www.sleeveface.com/

  6. 06

    @ Christian: Oh je, ich fürchte das gibts nur so lange, bis die Musikindustrie meint, dass damit irgendwelche ihre Urheber-/Vermarktungsrechte verletzt werden.

  7. 07
    ls

    Es gibt Menschen die ihr Polizei-Schreiben Einrahmen und an die Wand hängen weil da drin steht dass die Person auf dem Bild viel jünger ist und deswegen wahrscheinlich eine andere sein muss.

  8. 08

    btw, ich hab mich vor einiger zeit mal bezgl. der in dtl. weit verbreiteten autokennzeichen unkenntlichmacherei und geheimhaltung informiert und heraus kam wie erwartet:
    Alles blödsinn. Ein kennzeichen kann man auf fotos so stehen lassen, ebenso auf irgendwelchen dokumentenscans.

  9. 09
    Fufu

    Viele Menschen sind stolz drauf dass sie so etwas rebellisches machen wie falsch parken oder zu schnell fahren.

    Die haben halt sonst nichts. Also wird alles dazu als Trophäe gezeigt.

  10. 10

    Sag mal, hätte denn die Polizei nicht auch Zugriff auf das Melderegister, so mit Passfoto und so? Dann müsst man nicht extra in’s Facebook schauen, wie jemand denn wohl aussieht…

  11. 11
    fh

    @#794768: Hat sie, ja. Bei mir gabs vor rund drei Jahren mal einen Bescheid, in dem mir direkt mitgeteilt wurde, dass ich als Zeuge gefragt würde, weil nach Abgleich mit Passbild es offensichtlich nicht ich selbst war.

  12. 12
  13. 13

    Hehe,
    man sollte vielleicht auch darauf achten, wenn die Freunde die Fotos sehen können, dass sie diese nicht teilen dürfen, denn schließlich können sie am Ende wieder öffentlich im Netz stehen, ohne das man es selbst gewollt hat.

    Ich denke, langsam wird es für den normalen Durchschnittsuser einfach zu kompliziert seine eigene Privatsspähreneinstellung zu beherrschen.

    Grüssle

  14. 14

    wtf… kombiniert mit dem grade hochgeladenen album von der party am gleichen tag, kommt dann noch trunkenheit am steuer dazu

  15. 15
    frubakka

    Facebook hat seit langem eine Schnittstelle für die integrierte Staatssicherheit im Angebot. Ob die in Deutschland inoffiziell genutzt wird weiss ich nicht. In anderen Ländern wird sie genutzt. Woher ich das weiss? Nun ja ich habe vor einigen Jahren meine Seele verkauft, mein Facebookkonto gelöscht, und erstelle nun idiotensichere auf diese Schnittstelle (und andere) angepasste Webformulare für die hier ansässige Bundespolizei. Wo ich mich befinde? In einem Land in dem man Pedobear und 4chan offiziell verachtet oder verleugnet (weil man den Humor nicht versteht) in dem es aber eine immense Subkultur an echten Pedobears gibt. Und ganz ehrlich gesagt helfe ich lieber der Justiz diese Personen aufzudecken und gegebenenfalls einer Haftstrafe oder einer Therapie zuzuführen als das dem Lynchmob zu überlassen der einfach ungeprüft Personendaten veröffentlicht.