wie tim bendzko seinem zukünftigen manager im bad begegnete
der deutsche mann, er hat es schwer
wohin mit den gefühlen?
sie müssen raus. es drückt so sehr
beim abendlichen spülen
er geht ins bad. er sucht sich rat
von wasch- zu jammerlappen:
„mach doch musik!“ – „das klingt probat!
nur welche? soll ich rappen?“
„iwo“, der frotteementor spricht
„da kann doch keiner kuscheln.“
„dann rock?“ – „du depp! wohl nicht ganz dicht!
mach schnulzpop mit viel puscheln
und texten, die dich in den spalt
der schlagerhölle reißen!“
der deutsche mann (so ist er halt)
tut, was man ihm geheißen
Zuhause, auf Zwölf Zeilen zur Zeit, zockt Ingo Neumayer tagtäglich so lange mit der deutschen Sprache, bis sie ihm einen sinnigen Reim spendiert.
Vreitags gibt er auf Spreeblick einen aus.
Gast: „Hallo, mein Nname ist programm“
Gastgeber: “ Komm doch erst ma rein“
Gast: „Wo ist das Pissoire“
Gastgeber: „Hört sich an wie Musik“
;-)
Auch wenn es das Strophenschema verhunzt, möchte ich noch einen klitzekleinen Reim für den Schluß beisteuern:
„Auf das Ergebnis kann man …“
… und Texten, die dich in den Schlund
der Volksmusik entführen.“
Der deutsche Mann – wie Herrchens Hund –
gehorcht und tut die Masse rühren.