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Kurztests: VOX ToneLab ST, BOSS ME-25 und ME-70, Line 6 M5, Fender Mustang III

fender mustang

Nerd-Content-Alarm! Diesmal geht es allerdings nicht um Computer-, sondern um Gitarrentechnik, denn seit geraumer Zeit widme ich mich wieder verstärkt den Saiten statt immer nur den Seiten und habe jede Menge Spaß am wohltuenden Brummen meiner etwas in die Jahre gekommenen Klampfe.

Doch natürlich genügte mir sehr schnell der Sound nicht mehr, der aus meinem kleinen, zimmertauglichen Übungsverstärker erklang. Da musste etwas Effet und Effekt drauf, hier und da mal ein Stückchen Chorus, ein Bissen Delay und ein Pfund Kompression. Was tun, ohne Tausende investieren zu müssen?

VOX ToneLab ST

vox

Ein Multi-Effekt-Gerät zu überschaubarem Preis, das man an die jeweils vorhandenen Amps (meist irgendein kleiner Marshall) im gemieteten Übungsraum klemmt, sollte vorerst für eine Art eigenen Sound ausreichen, dachte ich, durchstöberte die Musikhäuser und entschied mich zunächst für die kleine Version des VOX ToneLab, online für rund 170 Euro erhältlich.

Das Ding ist furchtbar sympathisch, eine nette Mischung aus analoger (Röhren-) Technik und digitalen Speichermöglichkeiten, es ist stabil gebaut und sein Geld wert … aber einfach nichts für mich. Was sicher in erster Linie daran lag, dass ich mit diesem neumodischen „Amp Modeling“ nicht klar komme, ich möchte gar nicht zwischen dreißig Amps plus einem von vierzig Cabinets entscheiden müssen. Im Grunde will ich einen sehr guten Amp mit zwei Kanälen (clean und verzerrt), der meinen Sound-Vorstellungen schon von Beginn an entspricht, dazu dann diverse, nicht zu digital klingende Effekte und das war’s. Natürlich kann man beim Tonelab das Amp Modeling umgehen und nur die Effekte nutzen, aber trotzdem war’s das einfach nicht für mich, obwohl ich in Sachen Verstärker durchaus (auch) auf VOX stehe.

Ein weiterer Punkt, der mich beim ToneLab verwirrt hat, war die Bedienung bzw. die Schwierigkeit derselben. Mehrfach belegte Buttons, die man mal kurz, mal länger drücken muss, mit recht kryptischen und äußerst klein gedruckten Bezeichnungen und Beschriftungen machten die Einstellungen nicht gerade einfach. Ich schätze, fürs Home-Recording direkt in den Rechner bietet das ToneLab jede Menge Möglichkeiten, für jemanden wie mich jedoch, der im Übungsraum mal schnell einen guten Sound nachjustieren will, war es einfach nicht das richtige Gerät.

BOSS ME-25 und ME-70

boss me-70

Als nächstes testete ich verschiedene Geräte direkt im Laden, um einen weiteren Fehlkauf zu vermeiden. BOSS baut seit Jahrzehnten gute Einzeleffekte, also habe ich einfach mal die Multi-Effekt-Kisten des Platzhirschen ausprobiert. Mit Blick auf den Preis zuerst das ME-25, ein moderner Klassiker, den man bereits für 150 Euro bekommt. In vielen Musik-Foren hört man die Leute vom ME-25 schwärmen, mich hat es nicht wirklich überzeugt. Auch hier hat mich die Bedienung so genervt, dass ich auch nach 20 Minuten immer noch nicht wusste, ob die Effekte nicht gut klingen oder ich zu blöd bin, einen guten Sound einzustellen, und das ME-25 war das einzige Gerät, bei dem ich den Händler um Hilfe bitten musste – der dann einige Funktionen aber auch erst nach Studium der Anleitung einstellen konnte. Mir ist klar, dass man bei günstigen Geräten mit wenig Platz nicht den Wahnsinn erwarten kann, aber für mich muss ein Effektgerät selbsterklärend sein.

Wesentlich besser in dieser Hinsicht war da der große Bruder, das ME-70. Mehr Platz auf dem Bord, übersichtliche Anordnung der Buttons, im Grunde funktioniert das ME-70 wie vier einzelne Boden-Effektgeräte nebeneinander. Auch hier dann wieder: Amp Modeling, aber auch hier war ich wieder unfähig, irgendetwas nach meinem Geschmack zu fabrizieren. In meinen Ohren klangen die Presets zu klinisch, zu digital oder zu heavy. Trotzdem war ich kurz davor, das ME-70 zu kaufen, denn irgendwie würde es ja wohl gehen, einen guten Sound damit zu fabrizieren, vielleicht brauchte ich nur mehr Zeit und immerhin war das Ding recht gut zu bedienen, wenn auch für meine Ansprüche überdimensioniert und mit 250 Euro am oberen Rand des Budgets.

Vom Kauf abgehalten hat mich letztlich die Tatsache, dass ich es nicht geschafft habe, den Tuner einzuschalten und dabei eine Stummschaltung des Signals zu erreichen. Wahrscheinlich geht es (denn welchen Sinn macht ein Tuner, wenn man nicht gleichzeitig den Amp stumm schalten kann?), aber ich habe es nicht geschafft und damit war das ME-70 auch raus. Wenn ich solche Einstellungen, die super simpel sein müssten, nicht schaffe, dann bin ich nicht zu doof für die Technik, sondern die Technik ist mir zu blöd.

Also tat ich etwas, das ich vorher ganz bewusst nicht getan hatte: Ich warf zwei Augen und Ohren auf die Produktplatte von Line 6.

Line 6 M5

line 6

Ich hatte den Geräten von Line 6 aus drei Gründen keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt: Erstens waren sie mir zu hochpreisig angesiedelt, zweitens hatte ich in Foren mehrfach gelesen, dass sie extrem schwer zu bedienen wären und drittens sahen sie aus, als würden sie nach Plastik klingen. Die Line6 Produkte wirken so kalt und digital, dass nichts Gutes aus ihnen kommen könnte – dachte ich. Und hatte mich getäuscht.

Denn aus Neugier und Verzweiflung schnappte ich mir das kleinste Effektgerät von Line 6, eben den M5 für immerhin rund 200 Euro, und war äußerst positiv überrascht von den sehr ausgewogenen Sounds, die das kleine Dingens produzierte. In der Tat ist die Bedienung nicht völlig selbsterklärend, dafür aber wenigstens konsistent: Hat man das Grundprinzip begriffen, kommt man recht schnell zurecht. Vom Kauf hätte mich die Bedienung also nicht abgehalten (und man konnte beim Tuner auch stumm schalten!), doch musste ich erkennen, dass der M5 eben kein Multi-Effekt-Gerät ist, sondern man immer nur einen von vielen möglichen Effekten nutzen kann. Für die gleichzeitige Kombination mehrerer Soundbeeinflussern müsste man auf ein größeres Model von Line 6 zurückgreifen und darauf hatte ich keine Lust, denn erstens wäre ich dann schon bei mindestens 300 Euro (eher mehr) gelandet, und zweitens war mir das dann doch alles viel zu groß.

Ich war frustriert. Und begann, das Ganze neu zu überdenken. Ich hatte einen für den Übungsraum viel zu kleinen Verstärker und nutzte daher immer die Amps, die dort vorhanden waren – selbige wollte ich mit günstigen Effekten meinem Wunsch-Sound näher bringen. Dabei wäre es natürlich viel sinnvoller gewesen, gleich einen eigenen Amp… wenn der dann noch Effekte an Bord hätte… ?

Also: Telecaster von der Wand des Musikhändlers genommen und einfach mal in eine dieser neuartigen Wunderkisten eingeklinkt.

Fender Mustang III

mustang III

Und nach zehn Minuten stand fest: 250 Euro? Nehm‘ ich gleich mit!

Die Fender Mustang-Serie ist dabei eigentlich überhaupt nicht das, was ich mir zunächst vorgestellt hatte, denn schließlich würde ich einen Röhren-Amp bevorzugen. Und ein Display sowie eine USB-Schnittstelle bei einem Fender-Amp fühlen sich auch eher komisch an.

Doch es ist, wie es ist: Das Sound des Mustang hat mich einfach sofort überzeugt, die eher britisch geprägten Presets (ich meine: Eines trägt „Johnny Marr“ im Namen, was kann da schief gehen?) sind sowohl in den cleanen als auch in den verzerrten Bereichen genau nach meinem Geschmack und lassen sich außerdem wirklich gut – beinahe intuitiv – anpassen und schnell speichern. Hinzu kommt, dass die Kiste mit einem einzigen 12″ Celestion-Speaker (die IVer Version hat zwei davon, kostet aber einen Hunderter mehr) jede Menge Lärm macht, der im Übungsraum dicke ausreicht und für den Preis einfach unschlagbar ist.

mustang display

Bisher hatte ich kaum Zeit, mich mit den weiteren Möglichkeiten des Amps auseinander zu setzen, so kann man ihn mit dem Rechner verbinden und Sounds dort komfortabler editieren oder neue Presets auch von anderen Kunden laden. Doch ich brauche das alles gar nicht, der 100-Watt-Amp klingt einfach klasse, die 24 integrierten Effekte genügen mir lang und breit, und die Änderungen, die ich zuhause in Zimmerlautstärke vorgenommen hatte, benötigten bei höherem Volumen im Übungskeller nur minimale Anpassungen. Dem mitgelieferten Zweifach-Fußschalter habe ich noch die Viererversion hinzugestellt (die bei den größeren Mustang-Modellen dabei ist, denn so lassen sich nicht nur die Sounds bequem abrufen, sondern auch der eingebaute Tuner (mit Stummschaltung!) komfortabel nutzen.

Und so schleppe ich nun jedes Mal den Fender-Koffer mit in den Übungsraum und bin daher eigentlich ganz froh darüber, nicht die größere Variante gewählt zu haben. Ich bin mit einer einzigen belegten Steckdose, die Amp plus Effekte füttert, absolut zufrieden und der Rest der musizierenden Bande ist es auch. Und falls es mal wieder auf eine Bühne gehen sollte (man weiß ja nie …), dann kann man immer noch über etwas Größeres nachdenken.

UPDATE Tobi hat auch gleich mal ein paar Erfahrungen beim Instrumentenkauf niedergeschrieben und empfiehlt eine dem Artikel nach sehr gut klingende Akustik-Gitarre.

Und bei dem Thema frage ich mich: Gibt es Tipps für gute Musiker-Blogs (nicht: Musikblogs), also Leute, die echt schreiben und nicht einfach PR-Meldungen kopieren?

46 Kommentare

  1. 01
    HCL

    macht doch n geheimkonzert unter falschen namen zusammen mit uns ;) dit wär ne sause. lauter alte männer…

  2. 02
    Trupedo_Glastic

    Danke für den Test! Der Amp macht einen interessanten Eindruck, aber das Bedienpanel vorne zu haben sieht irgendwie falsch aus… Ich wollte jetzt mal Amplitube fürs iPad testen, das werde ich eh immer auf der Bühne dabei haben, dann soll es auch was tun.

  3. 03

    @#795664: Ein iPad auf die Bühne… für Gitarren… ? ich weiß nicht, ich weiß nicht… :)

    @#795663: Lauter alte Männer! Und ich! ;)

  4. 04
    Hannes

    Strange, stehe grade vor den gleichen Fragen, werde mir den Mustang definitiv mal ansehen, danke!

  5. 05
    The Player

    Ich spiele den 2×12″ Mustang auch auf der Bühne und bin ebenfalls sehr happy damit. Mag aber auch das ME-70 sehr, geht noch ein Stück weiter als die eingebauten beim Mustang.

  6. 06

    @#795672: Klar, mit einem kompletten Multieffekt inkl. Pedal etc. können die eingebauten Effekte beim Mustang vlt. nicht mithalten – aber für meine Bedürfnisse reichen sie dreimal.

  7. 07

    @#795669: Naja, ich spiele ja eh nur Pedal-Steel, da muss ich kein Rock’n’Roll-Image pflegen ;)

  8. 08
    Elm

    bzgl. dem ME-70 und der Tunerstummerschaltung – einfach Tuner an (2+3 gleichzeitig drücken) und wenn das Teil ruhig sein soll einfach das Volumenpedal bedienen – dafür ist das da ;)

  9. 09

    Huch, Spreeblick und Multi-Effekts? Mensch, das ist ja mal geil!!!

    Meine drei Cent … was die Kritik an BOSS anbelagt, habe ich das Gefühl, dass die Einstellungsdingens einfach nur Gewöhnungssache sind. Ich selbst darf das GT-10 mein Eigen nennen und habe eine ganze Weile gebraucht, um den „richtigen“ Sound zu finden. (Wirklich cultig kommt die Möglichkeit, zwei Kanäle übereinander zu legen, sprich: zwei Verstärkersounds … das eröffnet Möglichkeiten).

    Eher ungemütlich ist die sperrige Größe. Aber wenn der gute Herr Haeusler jetzt ne Fender-Combo mit sich rumschleppen muss, wird’s ne ähnliche Plackerei sein. ;-)

    Arbo

  10. 10

    Danke für die Einblicke in die Effektgerätewelt. :-)

    Grad gestern hab ich online nach Effektgeräten geschaut. Darf ich die Runde der fachkundigen Herren nutzen und die Frage einstreuen welches Gerät sich frau zulegen soll, wenn sie gerne loopen (schreibt man das so?) will?

  11. 11

    @#795694: KT Tunstall verwendet für Live-Auftritte, z.B. bei „Black Horse and a Cherry Tree“ ein „Akai E2 Headrush“-Effekt+Looppedal. Kostet ungefähr 160 Euro und sollte absolut ausreichen. Wenn nicht: Retoure ;-)

  12. 12

    @ Julia: Eine Loopstation wäre eigentlich, was Du brauchst. Aber nach einem kurzen Blick in die „Brille“ sind die wohl gar nicht so günstig.

    Bei Effektgeräten musst Du halt darauf achten, wenn sie Loopen können, wie lange … 16 Sekunden (wie beim Korg AX1500 G) sind echt nicht der Bringer. Aber „mehr“ – wie beim Boss GT-10 – kostet auch mehr. Im Vgl. dazu bist Du dann mit einer Loopstation dann ggf. doch besser bzw. günstiger dran.

  13. 13
    Bu

    @ Julia: Bei thomann.de kannst du dich mal zu den Loopern durchklicken. Ist aber nicht so billig der Spaß (Ab 190 Euro)

    @Johnny Ich habe keine Erfahrung mit dem Fender Mustang. An sich mag ich ja so digitale Effekte nicht so gern. Ich selber spiele einen Marshall MG-100. Der hat ne geniale (analoge) Schaltung, die ihm viel Röhrencharakter gibt. Im Prinzip gibt der an Sounds schon sehr viel her. Wichtig finde ich hier den Contour-Regler im OD-Kanal (zusätzlich zum Mitten-Regler), 3 Regler (manche Amps haben hier nur 2) für den Clean-Kanal und einen Effekt-Einschleifweg. Cool ist, dass der Amp ein Reverb sowie ein paar simple Effekte wie Delay oder Flanger mitbringt (wenn man mal was ausprobieren will).

  14. 14
    Matthias

    Gerade über den Link „(man weiß ja nie …)“ gestolpert. Nowhwere ist ja mal ein richtig guter Song. Hab nie was von euch gehört. Schade. Aber zu spät gibt es ja bekanntlich nicht. Wie gesagt. Man weiß ja nie. Und jetzt höre ich mir den Rest an.

  15. 15

    @Ey Lou Danke, das klingt nach einer bezahlbaren Lösung. Werde ich mich mal bald zu einem Musikgeschäft meines Vertrauens auf den Weg machen.

    @Arbo: Auch wenn bald Weihnachten ist wäre mir der Preis des GT-10 fürs erste Ausprobieren doch zu hoch.

    @Bu: Dank meine fehlenden Kenntnis bin ich auf der thoman Seite ziemlich orientierungslos im Bereich Looper. :(

    Auf jeden Fall vielen lieben Dank für Eure Antworten! :D

  16. 16

    @ Julia: Sag ich doch … dann schau Dir mal ne LoopStation an. :-)

  17. 17
    ber

    Lese ich da zwischen den Zeilen eine Plan-B Reunion heraus?

  18. 18

    Oben gibt es ein kleines Update!

    @#795691: Tuner: Im Grunde klar, ABER: Was, wenn ich das Pedal beim gerade eingestellten Sound auf „Wahwah“ habe? Und trifft man in einer Live-Situation bei schlechtem Licht immer beide Schalter gleichzeitig? Ich fand das sehr um die Ecke gedacht (aber nicht das wichtigste, na klar).

    @#795693: Das GT-10 habe ich lieber gar nicht erst angepackt… lag bei knapp 500 Euro. Nächstes Jahr dann vielleicht. :)

    @#795713: Klingt gut, der Marshall! Zusätzlichen Effektweg hat der Mustang auch, Mitten/Höhen/Tiefen ebenfalls, das war mir auch wichtig.

    @#795714: Danke! Ja, Nowhere klingt noch immer sehr okay, finde ich auch!

    @#795720: Tust du? ;)

  19. 19

    @ Johnny Haeusler: Stimmt, die 500 Öcken sind echt krass, zumal Du effektiv auch nicht so viele Effekte nutzt, als dass sich der Preis „lohnt“. Und wie gesagt, der Umgang/ Einstellungen usw. … das ist eine Fizzelsache. Kritisch stehe ich Boss (vor allem dem Service) auch gegenüber. „Leider“ hat mich das Ding mit seinen Kanal-Überlagerungssimulationen dann doch bekommen …

    Tja, aber auf der Bühne/ im Proberaum mit dem Riesen-Ding Cpt. Kirk spielen, das hat auch was. Ich meine, das ist doch eigentlich der Grund dafür, Multis zu nutzen … *BlinkBlink* ;-)

  20. 20
    Volker

    Mensch Johnny,
    da hätte ich von Dir als macniac doch erwartet, dass Du Dir das Digitech iPB-10 (Effektgerät aufklappen, ipad reinlegen, zuklappen und ruff uff die Bühne) zulegst. Allerdings sind 500 € schon etwas happig.
    Ansonsten wäre für Deine Zwecke ja noch das Zoom G3 in Frage gekommen, bei dem man 3 virtuelle Tretminen über 3 Displays mit jeweils 3 Potis unkompliziert regeln kann. Für 180 € ziemlich kompakt, aber auch mit ein paar Schwächen (http://bit.ly/syxU92).
    Insgesamt gesehen ist der Mustang für den Übungsraum aber sicher die unkomplizierteste Wahl.
    Was Looper betrifft: Bei ebay gibt’s für rund 100 € den Boss RC-2, der ist besser als die Loopfunktion im teuren GT-10.

  21. 21

    Je länger ich mich mit Musik, Instrumenten und Sound befasse, desto mehr gilt für mich: Reduce to the Max. Auch als Synthesizer-Enthusiast und mit Begeisterung für total ver-effektete Bässe und Gitarren. Das ganze Amp-Modelling ist recht zweifelhaft, und das meiner Ansicht nach aus zwei Gründen: Zum einen klingt das meiste davon nicht annähernd so gut wie das Original, und zum anderen sind die meisten Gitarristen und Bassisten mit der Vielfalt an Möglichkeiten schlicht überfordert. Wenn sich der Gitarrist in deiner Band einen Modeller kauft, sind die nächsten 5 Proben eigentlich gelaufen. So lange sucht er mindestens nach dem geilsten Sound. Noch schlimmer ist es, wenn er diesen daheim sucht. Da klingt es dann richtig fett und richtig geil, im Proberaum wird dann die ganze Kapelle mit diesem Getöse in Grund und Boden gebombt, denn dass ein Sound auch in ein Arrangement passen muss, das wird oft getrost übersehen.

    Was kann man dagegen tun? Ist eigentlich einfach: Eine gute Gitarre, ein Amp mit guter Zerre drin, je nach Geschmack Röhre oder Transe, und fertig ist die Laube. Fast. Fehlt noch: Üben, üben üben. Traurig aber wahr, der Sound kommt aus den Fingern.

    Was Musikerblogs angeht, so gibt es in meinem Alltagsblog eine spezielle Kategorie „Musizieren“, also quasi das Musiker-Subblog: http://zwei.drni.de/categories/24-Musizieren
    (Das Musik-Subblog lebt in der Kategorie „Klangkonsum“)

  22. 22

    @Julia: Noch was zu Loopern… bis auf die Loopstation von Boss sind die wohl – wie auch alle Delays im Tretminenformat – nicht per MIDI synchronisierbar. Sobald man also mit dem Takt eines Sequenzers, Arpeggiators etc. zusammen spielen will, wird’s schwierig. Das ist bisher mein Grund, sowas noch nicht zu haben. Die Loopstation ist einfach irre teuer.

  23. 23
  24. 24

    Habe gerade mein erstes Plan B Video geguckt und mich gefreut :D

    @DrNi Ich habe heute mal etwas Fleißarbeit geleistet und recherchiert und frage mich nun, ob ein gebrauchtes Boss RC-2 (damit kann man wohl längere Sounds aufnehmen) oder das Akai E2 Headrush (mit mehr Effektmöglichkeiten?) besser passen.
    Falls ich noch Gesang mit aufnehmen will, brauch ich davor noch einen (kleinen) Mischer, oder? Fragen über Fragen :D

  25. 25
    Elm

    @#795728: Da hat sich Boss durchaus nen Kopf gemacht – um ehrlich zu sein: ich musste das selbst erstmal ausprobieren, weil ich in der Situation noch nie gewesen bin ;)
    Wenn auf dem Volumenpedal ein Effekt anliegt und der Tuner aktiviert wird, wird automatisch der Effekt rausgenommen und es ist wieder ein Volumenpedal. Bei Tuner Deaktivierung ist der Wah oder was auch immer wieder an….
    Das Problem mit dem Treffen von 2 Schaltern ist Live eher genau anders herum – man möchte meist nur einen Schalter treten, trifft allerdings meist 2 und kommt dann dummerweise in den Tuner oder wechselt die Bank… das ist ziemlich unschön…

  26. 26

    @#795750: Danke für die Aufklärung! Aber ob das mit dem „beide Schalter statt einem treffen“ nun besser ist… naja. Man kommt ja am Ende mit allem klar und wir reden über Luxusprobleme. ;)

  27. 27

    Cooler Artikel,
    guter Kauf , eigentlich geschenkt für den Preis, Musikverstärker und Musikinstrumente sind immer etwas faszinierendes…schreibe mehr darüber..

    Johnny meld Dich mal wegen mein Projekt….

    beste Grüße

    Carlo

  28. 28
    Patrick

    Hey, also ich pers. steh ja lieber auf kleinwattige Röhrenamps oder Transistorenamps, die klangneutral und pedalfreundlich sind.
    Ich wundere mich nur, warum Du nicht eins der Multis mit Amp und Speakersimulation direkt an die PA bzw. Aktivbox angeschlossen hast. Denn gerade wenn du im Proberaum einfach losrocken willst, kannst du mit viel Spucke zuhause alles vorbereiten und dann nur noch feinabstimmen. Ich pers. hab nen Vox Heritage AC15 und der brüllt früh und gut los aufgrund der geringen Wattzahl, betreibe ihn aber auch ehr clean + Pedale.
    Und mich wundert auch, dass Du nicht den Vox VT angespielt hast, mmN ein bessere Modeler als der Mustang (aber natürlich Geschmackssache)
    Gruß

  29. 29
    V'kar

    @Julia:
    Ich hab den Headrush und den RC 20.
    Der Headrush ist eingeschränkter in seinen Möglichkeiten, kein Klick, kein speichern , dafür aber auch als Delay benutzbar. Der RC 20 ist schon ein geiles Teil, aber auch teurer als der RC 2. Der hat auch nur einen Schalter.
    Die neuen Dinger kenne ich nicht, der RC 30 sieht gut aus, der RC3 eher nicht.

  30. 30
    Sascha

    Ich oute mich mal als Gear-Junkie und gebe meinen Senf ab.

    Die BOSS-Looper – zumindest die kleinen wie RC-2 – haben keine guten Wandler. Das was du aufnimmst, klingt abgespielt einfach nicht wirklich sehr gut. Der alte DigiTech JamMan ist meine klare Empfehlung. Gibt’s nur noch gebraucht, allerdings manchmal auch schon ab guten 100 Euro. Super Sound, einfache Bedienung, wechselbares Speichermedium (Compact Flash), Klinke- und Mikroeingang. Preis-Leistung top!!!!
    http://www.feelmusic.fr/upload/2238_gd.jpg

    Zum Thema Amp: Die Fender Mustangs sollen prima sein, allerdings bevorzuge ich die Klein-Combo-Variante. Es gibt von Fender den Vibro Champ XD und den Super Champ XD. Klare Empfehlung! Konzept: Modelling-Vorstufe mit Röhrenendstufe, dazu Digitaleffektsektion. Alles simpelst zu bedienen und was man nicht braucht, ist auch nicht im Weg (Das hat man selten). Sehr fein!

    @Johnny: Spielste immer noch die Telecaster Plus mit dem Humbucker an der Bridge? Die weiße Les Paul Custom haste nicht mehr, oder?

    Feel free to ask anything regarding music equipment.

  31. 31

    @#795756: Du hast mich ja auf Facebook ebenfalls völlig offtopic schon auf euer Pojekt angesprochen und auf meine Antwort nicht reagiert, nun also hier noch einmal: Ich habe keine Mail von euch, schick sie bitte noch einmal. Abgesehen davon garantiert das aber auch keine Reaktion, denn ich bekomme rund drei Dutzend Projekt-, Produkt-, Werks- oder Aktivitätshinweise täglich und habe weder Zeit noch Lust, auf alles zu reagieren, ansonsten könnte ich nichts eigenes mehr produzieren. Auf eurem Blog, das ich mir gerade angesehen habe, gibt es genau einen Eintrag, auf der Site gibt es noch nichts zu sehen außer Ankündigungen. Startet doch erst mal und lass mich vor allem einfach mal wissen, was du genau möchtest.

    @#795758: Hm, VOX VT habe ich tatsächlich nicht gespielt. Warum? Ich weiß es nicht, der Mustang hat mich einfach schnell überzeugt… was nicht bedeutet, dass mir der VOX nicht auch hätte gefallen können! Ich glaube, ich war einfach froh, endlich was gefunden zu haben. :)

    @#795763: Vibro Champ sieht ebenfalls gut aus… stimmt. Naja. Siehe letzter Satz. :)

    Und sprich mich bitte nicht auf die wunderschöne weiße Les Paul an, die habe ich irgendwann Ende der Neunziger verkaufen müssen und ärgere mich darüber heute so dermaßen, dass ich es kaum beschreiben kann. Was für ein Fehler. Aber ich war alt und brauchte das Geld… im Moment habe ich noch meine alte ESP-Tele mit Humbuckern, die gefällt mir aber nicht wirklich, ich möchte eine echte Tele mit Single Coils, dann noch eine mit einem Humbucker am Hals und eine dritte als Ersatz. :) Les Pauls liebe ich, aber ich spiele echt schrummelige Rhythmus-Gitarre (und nur das, keinerlei Soli), dafür ist eine Tele einfach perfekt. Geht mit einer LP auch, klar, aber im Grunde ist mir die heutzutage zu fett.

    Aber die weiße hätte ich schon gerne wieder zurück. :(

  32. 32
  33. 33

    @#795745: Es gibt Looper mit Mikro-Eingang, also dem dreipoligen XLR-Anschluss, z.B. der Boss RC30. Natürlich ist es auch möglich, ein Mischpult zu verwenden, da gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Man sollte aber bedenken, dass passive E-Gitarren und E-Bässe ohne passenden Instrumenteneingang meist nicht funktionieren wie gewünscht. Solche Eingänge bieten die wenigsten Mischpulte, und vor allem E-Gitarre klingt ohne Amp(-Simulation) meistens ja auch recht dürftig.

    Am Ende dürfte es eher günstiger sein, einen Looper zu nehmen, an den man das passende einfach anschließen kann. Zumal die ganze Verkabelei den Einstieg ins Thema nicht gerade erleichtert.

    Es gibt da übrigens eine Software namens Sooperlooper für Linux und Mac, die angeblich genau so funktioniert. Ich habe sie mal ausprobiert und war ehrlich gesagt mit der Bedienung überfordert. Ich hab mir vorgenommen, der Software bei Gelegenheit noch eine Chance zu geben, denn der Preis von Open Source spricht dann doch dafür.

  34. 34
    Lemmy

    …Plan B-reunion wäre schon mal genial…(wenn ich mir mein altes
    Deutschlandhallen-Video ansehe wart ihr da ja auf der Höhe eures
    Schaffens..)
    Aber bitte keine System-runion :))

  35. 35

    @#795787: Haha, nee, keine Sorge. Wegen des Letzteren, meine ich. :)

  36. 36
  37. 37

    Ich könnte dazu Bass spielen. :)

  38. 38
    Sascha

    @Johnny:

    Das mit der Les Paul ist bitter. In meiner Erinnerung gehört sie zu dir wie das weinrote Oberhemd beim Bizarre-Festival in Berlin. Hoffe, es war kein altes Vintage-Schätzchen.
    Aber ich verstehe das mit der Tele. Sie ist halt geradeaus, kein unnötiger Schnickschnack, robust und (unter anderem) eine prima Rhythmus-Gitarre. Humbucker am Hals gibt’s übrigens bei einem Model, das ich irgendwie auch auf dem Schirm habe. Guck mal hier (bezahlbar):
    http://www.fender.com/de-DE/products/grahamcoxon/models.php?prodNo=0139922
    Werde mir diesen Herbst/Winter aber wohl eine aus Parts mit meinen favorisierten Spezifikationen zusammenstellen. Meine Nerd-Abteilung.

    „It’s true.“ – Ick freu ma so. 6 Tickets für Berlin bitte.

  39. 39

    @Sascha und
    @ DrNI

    Danke für Eure Hinweise! Auch wenn ich jetzt sehr in Kauflaune bin, werde ich mich wohl etwas gedulden und sparen und dann zum JamMan oder zum RC-30 greifen. So wird’s wohl auf Dauer mehr Spaß machen. :)

  40. 40

    @#795881: Ich tendiere ja hierzu: http://www.fender.com/de-DE/products/search.php?partno=0100232850 – ist aber preislich etwas zu heftig im Moment.

    Die LP war nicht Vintage, nee, aber dennoch eine tolle Gitarre, wenn auch viel, viel zu schwer… tatsächlich habe ich die in einer gewissen Phase gespielt, drumherum gab es immer die Tele.

  41. 41
    Sascha

    @Johnny:

    Die Tele mit dem Mini-HB ist lecker. Aaaaber:
    Weißt du, was ich mir sehr gut bei dir gut vorstellen kann? Eine Les Paul Special.
    http://www.planetguitar.net/tests/gibson_dc/gibsonDC.html
    Das wäre dann das Beste aus beiden Welten. Die Spritzigkeit der P90 Single Coils mit ein wenig mehr Wumms aufgrund der Holzkonstruktion und Bauweise. Doch, das hätte was.

  42. 42

    @#795904: Mit einer Special habe ich auch in der Tat mal geliebäugelt! Naja. Man braucht ja eigentlich sowieso mehrere Gitarren. Viel mehrere. ;)

  43. 43
    Peter

    Linktip musikerblogs – schaust du mal hier: http://blackbirds.tv

  44. 44
    Olliepolli

    man bekommt übrigens heute gutklingende röhrencombos schon ab 79 z.b.,musicstore fame tube 5…da haettest du noch genug geld für einen günstigen bodeneffektmodeller wie z.b das geniale zoom g2…

    5 röhrenwatt können ganz schön laut werden, vor allen dingen,wenn man das teil noch vor dem eingang mit overdrive oder booster anpustet..

    ich glaube,hättest du nicht so schnell beim tonelab st aufgegeben,hättest du hier sicher den partner fürs leben gefunden..klingt jedenfalls besser als das bossteil mit seinen sterilen modellen…